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Das Erbe der Drachen - Band 1

Der Drachenkrieg
von

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Die Höhle des blauen Eises

Lionheart rüttelte sanft an Ryus Schulter und rief: >>Kaiser Ryu, Kaiser Ryu! Wacht auf!<<

Ryu öffnete seine Augen und sah sich verwirrt um. >>Uummm, ... ich habe von dem Göttlichen geträumt. Er war im ehemaligen Japan, westlich von hier.<<

>>Der Göttliche? Nun, Kaiser, ich habe keine Ahnung wovon Ihr redet. Wir müssen weiter.<<

Ryu setzte sich auf und sah sich um. >>Wo ist Sir Damian?<<

>>Der Schwarzmagier? Er wollte mit Killey etwas zu trinken holen.<<

Ryu stand auf und streckte sich ausgiebig, um wach zu werden. Schritte ertönten und nur kurze Zeit später standen Damian und Killey hinter Lionheart, der sich erschrocken umdrehte. >>Oh! Hi, Sir McLirell! Ich, äh, muss mal schnell weg. Bis gleich!<<

Fluchtartig rannte Lionheart davon und verschwand aus Ryus Sicht. Damian setzte sich neben Ryu und fragte: >>Warum ist Eure Schwester eigentlich von zu Hause fortgegangen? Ich könnte mir vorstellen, dass das Leben im Palast sehr angenehm ist.<<

>>Ich denke, das ihr ihr jetziges Leben besser gefällt. Sie war schon immer jemand, der Abenteuer liebte. Ich kann es ihr nicht verübeln. Das Leben im Palast ist anstrengender, als man denkt. Glaubt mir, Sir Damian. Man muss immer darauf achten was man sagt, was man trägt, was man tut, wie man sich benimmt und daran denken, dass keine Gerüchte über einen entstehen. Wirklich hart.<<

Damian sah Ryu an und sagte nichts. Ryu versuchte an nichts zu denken und starrte in die Asche des letzten Abend. Killey sah zwischen Ryu und Damian hin und her. Er winselte leise. >>Mein Kaiser, vielleicht sollte ich diese Frage nicht stellen, aber: mögt Ihr das Leben, das Ihr führt?<<

Ryu schwieg und als seine Rettung tauchte Lionheart plötzlich atemlos vor ihm auf.

>>Kaiser Ryu, ... ich, ich habe den blauen Drachen gefunden!<<

Ryu und Damian sprangen auf. Ryu fragte aufgeregt: >>Wo?<<, und Damian fragte fassungslos: >>Wie?<<

>>Weiter drüben im Süden. Dort ist eine Höhle, vor der viele Menschen stehen. Ich habe gehört wie sie über den blauen Eisdrachen geredet haben.<<, beantwortete Lionheart beide Fragen.

Damian nickte. >>Stimmt ja. Dort ist die Höhle des blauen Eises. Es heißt, dass ein Drache für das ewige Eis verantwortlich ist - und dass ein Geist dort herumspukt.<<

Lionheart wurde wieder leichenblass. >>Ein G-Geist?<<

Damian nickte erneut. >>Aber es ist nur ein Gerücht. Wer glaubt denn noch an Geister?<<

>>I-ich nicht.<<, sagte Lionheart mit einem deutlichen Zittern in der Stimme.

Ryu grinste und Damian lächelte ein bisschen. Lionheart drehte sich auf dem Absatz um und rief: >>Gehen wir! Ich weiß wo es lang geht! Mir nach!<<

Lionheart lief eilig los und Damian meinte schulterzuckend: >>Wenn es ihm Spaß macht. Gehen wir, Kaiser Ryu?<<

Ryu nickte und lief mit Damian los.
 

***
 

Kai konnte endlich die kleine Hafenstadt entdecken von der Nelon gesprochen hatte. Der Manta landete, so dass Kai absteigen konnte und dann flog der Teufelsrochen zurück zum Urwald. Kai seufzte und lief der Stadt entgegen. Langsam war er es leid immer allein zu reisen.

Er betrat die Stadt und sah sich um. Viele Leute (besonders Matrosen) waren in dieser Stadt versammelt und liefen geschäftig auf der breiten Straße umher, die zur Anlegestelle führte. Marktschreier hatten zu beiden Seiten ihre Stände aufgebaut und priesen lautstark ihre Produkte an. Kai lief langsam die Straße entlang und sah sich fasziniert um. Er war noch nie unter so vielen Menschen gewesen - und genau diese Tatsache war es, die ihn störte: es waren alles richtige Menschen! Er roch es, sah es in ihren kalten Augen und konnte gleichzeitig die Kälte fühlen, die von ihnen ausging. Plötzlich fühlte er sich unter all diesen Menschen allein und wünschte sich möglichst schnell hier herauszukommen. Einige Menschen sahen Kais Uniform finster an und schauten schnell wieder weg. Kai kümmerte sich nicht darum und lief stur weiter. Er kam am Hafen an und sah sich nach einem Schiff um. Ein großer Dreimaster lag als einziges Schiff im Hafen. Auf seinem Rumpf stand >Lousinia<.

Kai ging auf den Kapitän des Schiffes zu, der in einer blauen Uniform neben dem Schiff stand und eine Liste abhakte, auf der scheinbar Passagiere und Waren, die zu verladen waren, standen.

>>Entschuldigung?<<, sagte Kai.

Der Kapitän sah ärgerlich auf und baffte: >>Was ist, Grünschnabel?<<

Kai zuckte zurück, fing sich wieder und sagte: >>Ich wollte auf den westlichen Kontinent und da...<<

>> ... und da dachtest du, du könntest hier einfach anspaziert kommen, ne?<<, fiel der Kapitän ihm ins Wort. >>Hast du wenigstens Gold?<<

Kai schüttelte bedauernd den Kopf.

>>Dann können wir dich auch nicht mitnehmen. Aber du siehst kräftig aus. Wir könnten noch einen Schiffsjungen gebrauchen. Wie wär's damit?<<

Kai nickte heftig. >>Klar! Würde ich auch machen!<<

Der Kapitän grinste verstohlen. >>Gut, dass wir erst morgen auslaufen. Heute nacht wirst du den Matrosentest machen. Du wirst die ganze Nacht im Laderaum des Schiffes verbringen.<<

>>Hmm. Okay.<<, sagte Kai zögernd.

Der Kapitän übergab die Liste einem Matrosen und führte Kai in den großen Laderaum des Schiffes. Ein kalter Luftzug wehte hier durch und ließ Kai frösteln. Der Kapitän machte eine ausschweifende Handbewegung und sagte spöttisch: >>Willkommen im Laderaum der >Lousinia< . Hier wirst du die Nacht verbringen. Ich habe gehört, dass es hier spuken soll. Viel Spaß, Junge.<<

Der Kapitän wandte sich um und wollte gehen, als Kai fragte: >>Wartet! Was soll das überhaupt bringen?<<

>>Ein Matrose muss sehr tapfer sein. Wenn du die Nacht ohne einen Schrei überstehst, werde ich dich an Bord herzlich willkommen heißen.<<

Bevor Kai noch etwas fragen konnte, lief der Kapitän mit eiligen Schritten davon.

Kai sah sich nach einem Geist um, aber alles, was er sah waren Spinnen, Ratten und Seeläuse. Er ließ sich auf einen Strohballen fallen und murmelte: >>Geister, pah!<<

Kurz darauf war er eingeschlafen.
 

***
 

Ryu erkannte schon von weitem die Menschenmenge, die sich vor der Höhle versammelt hatte. Es mussten gut vier Dutzend sein, die sich aneinander drängten und drei Meter Abstand zur Höhle hielten. Ein einzelner älterer Mann stand neben dem Eingang und fragte laut: >>Warum ist niemand Manns genug reinzugehen und den Drachen zu töten?<<

Niemand antwortete.

>>Der blaue Drache ist da drin?<<, fragte Ryu. >>Warum wollt ihr ihn denn töten?<<

Der Mann am Eingang wandte sich an Ryu und sagte barsch: >>Diese Höhle ist der einzige Weg zum südlichen Kontinent. Von dort bekamen wir jede Menge tropische Nahrungsmittel, aber seit der Drache die Höhle vor einhundert Jahren vereiste, will niemand mehr durch - und wir haben keine Touristen mehr. Jetzt haben wir eine Belohnung ausgesetzt für denjenigen, der den Drachen tötet. Stolze 6000 Goldstücke sind zusammengekommen, aber niemand will hineingehen.<<

>>Wir werden hineingehen.<<, sagte Ryu entschlossen.

Aufgeregtes Murmeln erklang, die Augen des Mannes weiteten sich und Lionheart tänzelte nervös umher. Damian nickte, um Ryus Worte zu bekräftigen.

>>Nun, wenn ihr es so wollt, kann ich wohl schlecht nein sagen. Bitte sehr!<<

Der Mann machte eine einladende Handbewegung. Ein tiefes Knurren ertönte aus der Höhle und ließ die Erde erbeben. Ryu schluckte schwer und betrat die Höhle. Blaues Eis bedeckte die Wände, in denen Ryu sich spiegeln konnte und riesige Eiszapfen hingen von der Decke. Ein kalter Schauer lief Ryu über den Rücken und nur vorsichtig lief er weiter. Etwas an dieser Höhle weckte sein Misstrauen, aber er wusste nicht, was es war. Lionheart trat neben ihn und sagte mit zitternder Stimme: >>Zum Glück haben wir keine Angst.<<

Das Drachenauge piepste kurz auf.

>>Du lügst.<<, erwiderte Ryu tonlos.

Lionheart antwortete nicht darauf und Ryu blieb stehen. Etwas würde gleich passieren.

>>Was ist los?<<, fragte Damian.

Ryu registrierte die Frage nicht. Das tiefe Knurren ertönte wieder, aber diesmal mischte sich noch ein anderes Geräusch darunter: ein Knacken, als ob jemand einen Spiegel zerkratzen würde. Ryu brauchte sich nicht erst umzusehen, um zu wissen was geschah.

>>Lauft!<<

Ryu packte den erstarrten Lionheart am Arm und zog ihn mit sich, während Damian und Killey auf dem glatten Boden nur schwerlich rennend vorankommen. Der Erste der riesigen Eiszapfen brach ab und stürzte mit gewaltigen Lärm auf den Boden. Nach und nach begannen auch die anderen Eiszapfen abzubrechen, kleine, haarfeine Splitter schnitten schmerzhaft in Ryus Gesicht. Plötzlich stolperte er, fiel hin und schlitterte mit Lionheart an der Hand gegen eine Wand. Benommen blieb er liegen. Nur den Bruchteil einer Sekunde später hielten Damian und Killey neben den beiden. Hinter ihnen krachte der letzte Eiszapfen zu Boden. Damian setzte sich hin und sagte atemlos: >>Das war knapp. So etwas habe ich noch nie erlebt.<<

>>Ich auch nicht.<<, sagte Ryu und schüttelte den starren Lionheart heftig.

Er erwachte aus seiner Starre und murmelte verwirrt: >>Was? Wo bin ich?<<

Er sah in Richtung Ausgang, der jedoch von den Eiszapfen verdeckt wurde. Betroffen senkte er seinen Blick und sagte leise: >>Wäre ich nur nie Leibwächter geworden. Ich hätte etwas Ungefährlicheres machen sollen, wie zum Beispiel Löwendompteur oder so.<<

Ryu lächelte hastig, ob der Worte und Damian sagte besorgt: >>Kaiser Ryu, Ihr seht ja schlimm aus.<<

Ryu nickte knapp, er bemerkte erst jetzt den Schmerz in seinem Gesicht und stand auf. Er wollte so schnell wie möglich aus dieser Höhle heraus, bevor noch etwas Schlimmeres geschah. >>Gehen wir weiter. Wir sollten unsere Zeit nicht so vertrödeln.<<

Die anderen beiden nickten und standen ebenfalls auf. Killey gähnte und folgte der Gruppe müde. Der Gang bog links ab und eine improvisierte Treppe aus Eis führte auf eine tiefere Ebene.

>>Scheint als ob uns jemand erwartet.<<, überlegte Damian laut.

Ohne eine Antwort begann Ryu vorsichtig mit dem Abstieg der rutschigen Eistreppe. Die Treppe war nicht sonderlich lang, aber Ryu brauchte fünf Minuten, bis er auf dem Boden ankam. Entnervt machte er eine befehlende Handbewegung, damit Lionheart sich endlich beeilen würde. Vorsichtig setzte der Leibwächter seinen Fuß auf die erste

Stufe. Als er den zweiten Fuß nachzog, verlor er das Gleichgewicht und stürzte die Treppe hinunter. Am Fuß der Treppe richtete er sich hastig wieder auf.

>>Alles in Ordnung?<<, fragte Ryu.

Lionheart nickte - und plötzlich standen Damian und Killey neben den beiden. Scheinbar hatten sie mit Eis doch nicht so viele Schwierigkeiten, wie Ryu gedacht hatte, aber er hatte gar nicht gemerkt, wie sie die Treppe herabgekommen waren. Damian deutete stumm den rechten Gang entlang, um zu verstehen zu geben, dass sie weitergehen sollten. Ryu nickte und folgte dem Gang, wobei er ohne Grund seine Schritte zählte.

Knapp zweiunddreißig Schritte später kam die Gruppe in einen großen kuppelähnlichen Raum. Zwischen der Tür in der Ryu stand und der gegenüberliegenden Tür war ein kleiner zugefrorener See, an dessen anderem Ufer ein kleines Fischerboot festgemacht war. Ohne weiter darüber nachzudenken, lief Ryu auf den kleinen See zu. Das Drachenauge piepste heftig und Ryu verharrte in seiner Bewegung, was ihm wahrscheinlich das Leben rettete: eine Fontäne durchbrach das Eis und ein faustgroßer Klumpen landete direkt vor Ryus Füßen. So plötzlich wie die Fontäne gekommen war, verschwand sie auch wieder. Ryu sah unbewegt auf den Klumpen und lief dann weiter. Vorsichtig setzte er einen Fuß auf das Eis und als es nicht brach, lief er vorsichtig weiter. Das Drachenauge schwieg. Langsam ging er die wenigen Schritten über die weiße, spiegelblanke Fläche, während Damian und Lionheart gespannt zusahen. Ryu hielt sich immer bereit in irgendeine Richtung zu springen, falls etwas passieren sollte, aber nichts geschah.

Auf der anderen Seite angekommen, atmete Ryu tief durch. Das Drachenauge begann wieder zu piepsen, als wenn ein Lord in der Nähe wäre. Ryu zog das Amulett aus seiner Tasche und öffnete das Display. Ein blauer Punkt war gar nicht weit von ihnen entfernt. Damian, Lionheart und Killey kamen schlitternd neben dem Drachenkaiser zum Stehen. Na ja, Lionheart schlitterte gegen die Wand, fiel hin und rappelte sich sofort wieder auf. Ryu überging das und sagte statt dessen: >>Der blaue Lord ist ganz in der Nähe. Aber das Drachenauge hat hier unten ziemlich lange gebraucht, um ihn aufzuspüren.<<

>>Woran könnte das liegen?<<, fragte Damian.

Bevor Ryu antworten konnte, rief Lionheart: >>He, seht mal da!<< Dabei deutete er in den nächsten Raum. Ryu, Damian und Killey folgten neugierig Lionhearts Hand und gingen durch die Tür. Ein etwa zwei Meter großer Eisblock stand an der Seite und darin war -

>>Oh, mein Gott!<<, stieß Ryu hervor.

>>Lebt er noch?<<, fragte Damian.

Sie musterten den Eisblock, in dem sich ein junger Mann mit langen blauen Haaren befand. Ein Korb mit tropischen Früchten lag neben ihm. Die Früchte waren durch die große Kälte immer noch frisch. Dieser Mann war wahrscheinlich der letzte Bote des südlichen Kontinents gewesen und er hatte sein Ziel nie erreicht.

>>Ich schätze, er ist schon hier seit die Höhle vereiste. Also zirka einhundert Jahre.<<, meinte Ryu sachlich und bemühte sich dabei sein Entsetzten zu unterdrücken.

>>Meint Ihr er ist...?<<, begann Damian.

Ryu nickte. >>Schon möglich. Wie kriegen wir ihn da raus?<<

Als ob es auf diese Frage nur gewartet hätte, begann das Drachenauge plötzlich zu leuchten und schwebte vor dem Eis, das sofort zu schmelzen begann, in der Luft. Es dauerte nur zwei Minuten bis der Mann, der nun auf dem Boden kniete, zu blinzeln begann. Überrascht sah er sich um und fragte verwundert: >>Hä? Wo bin ich denn hier? Was ist passiert?<<

Ryu trat einen Schritt zurück und murmelte: >>Aber das ist unmöglich. Nach so langer Zeit im Eis. Wie kann er da noch leben?<<

Der Mann griff sich an den Kopf und rief: >>Ahh! Stimmt ja! Dieser blaue Drache hat mich eingefroren!<<

Er stoppte in seinem Monolog und sah Ryu verwundert an. Dann sagte er so ruhig, wie es ihm möglich war: >>Verzeiht meine Manieren. Mein Name ist Lionet Andrews. Ich war auf dem Weg zum nördlichen Kontinent, als da dieser Drache kam und mich einfror. Wer seid Ihr?<<

Ryu sah Lionet verblüfft an und es dauerte eine Minute, bis er begriff, was Lionet von ihm wollte. >>Oh! Ich bin Ryu de Silverburgh, Kaiser der Drachen. Das ist mein Leibwächter Lionheart und das ist der Magier Damian mit seinem Schwarzwolf Killey.<<

Lionet musterte Ryu nun eingehender und meinte: >>Drachenkaiser, hä? Lasst das bloß nicht den echten Drachenkaiser hören. Er würde bestimmt sauer werden.<<

>>Aber...<<, begann Ryu, wurde jedoch wieder von Lionet unterbrochen: >>So wie's aussieht werde ich wohl gehen müssen. Macht's gut und danke für eure Hilfe.<<

Er nahm in den Korb und lief in den Raum, in dem der See war, doch bevor er diesen erreichte rief Ryu: >>Warte! Warum kommst du nicht mit uns?<<

Lionet blieb stehen und drehte sich zu ihnen um. >>Ich?<<, vergewisserte er sich. >>Aber alles, was ich kann, ist schlechte Witze erzählen.<<

>>Wie wahr.<<, flüsterte Damian, der als einziger den Sarkasmus in Lionets Stimme bemerkt hatte.

Ryu zuckte mit den Schultern. >>Das glaube ich nicht. Komm einfach mit uns, dann beweise ich dir, dass du noch mehr kannst.<<

Lionet zögerte eine Sekunde und kam dann wieder zurück. >>Sagt mir nur eins: wieviel Zeit ist vergangen, seit ich hier bin? Ich kann mich nicht daran erinnern, dass es einen Drachenkaiser gab. Oder spielt Ihr mir nur einen Streich?<<

>>So zirka einhundert Jahre. Warum?<<

Lionet senkte den Kopf und murmelte: >>Einhundert Jahre. Dann sind die anderen schon...und sie haben mich einfach zurückgelassen. Da kann ich genauso gut mit denen hier mitgehen.<<

Er nickte und beendete seinen Monolog für den sich Ryu aber doch näher interessierte.

>>Wunderbar.<<, sagte Ryu. >>Kommt, suchen wir den Drachen.<<

Die Gruppe lief los. Lionet fragte: >>Ihr sucht wirklich den Drachen? Wieso das?<<

>>Das wirst du schon sehen.<<, erwiderte Damian trocken.

Sie brauchten nicht lange zu gehen, als ein Durchgang in einen dunklen Raum erschien, aus dem das Schnaufen eines Drachen hörbar war. Lionheart schluckte. Killey legte ängstlich die Ohren an und versuchte sich hinter Damians Beinen zu verstecken. Lionet war noch bleicher geworden, als er ohnehin war. Nur Damian und Ryu sahen unberührt in die Dunkelheit, in der sie den Drachen erahnten. Ryu gab Lionet einen Stoß und sagte: >>Geh' da rein. Da drinnen werden ein Großteil deiner Fragen beantwortet.<<

Lionet fing heftig an zu zittern und schüttelte trotzig den Kopf.

>>Nun geh' schon.<<, sagte Damian gereizt. >>Er wird dir nichts tun.<<

>>Sicher?<<, fragte Lionet zittrig.

Damian und Ryu nickten. Lionet atmete noch einmal tief durch, um seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und betrat den dunklen Raum.



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