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Eternal's Serenade

Seinarukana
von

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Erinnerungen

Es war früh am Morgen und dementsprechend still im Schulgebäude. Allerdings nicht aus dem Grund, dass die Schüler noch zuhause in ihren Betten lagen, sondern weil sie in der Schule auf ihren Futons lagen und schliefen. Fein säuberlich verteilt hatten einige der Schüler es geschafft, sich einen eigenen Raum zu ergattern. Die meisten anderen schliefen mit ihren besten Freunden oder ihrem Partner in einem Zimmer.

Nur eine Person war bereits wach und lief durch die Gänge auf dem Weg zum Büro des Direktors. Die Schritte seiner Stiefel hallten laut wider, was ihm absolut egal war, aber es schien ohnehin niemanden zu stören.

Er schob seine Brille zurecht, seine goldbraunen Augen sondierten die Umgebung, obwohl er sie bereits in und auswendig kannte, da er diese Strecke jeden Morgen und jeden Abend lief. Nur ein Flyer am schwarzen Brett war neu, er verkündete ein erneutes Schulfest.

Salles rollte mit den Augen. Als ob das letzte Fest nicht gerade erst gewesen wäre. Aber irgend etwas brauchten die Schüler wohl, um sich von ihrem Heimweh abzulenken.

Er tat es mit einem Schulterzucken ab und lief weiter.

Schließlich betrat er das Büro und setzte sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch.

Nein, Salles Cworcs war nicht der Direktor der Monobe-Akademie, aber seit die wichtigsten Mitglieder der Brigade sich in diesem Gebäude auf Monobes Rücken befanden, war dies sein Büro. Er verbrachte den Großteil des Tages darin, empfing manchmal Nachrichten von Eternals oder sichtete einfach einige Unterlagen über die Welten, in denen sie sich aufhielten.

Die Suche nach Rogus war um einiges schwerer als er angenommen hatte, weswegen er Narukana immer wieder nahelegte, die Suche aufzugeben. Doch jedes Mal, wenn die Sprache darauf kam, rastete sie erneut aus und fluchte so lange herum, bis jeder in ihrer Nähe die Flucht ergriffen hatte.

So hübsch sie auch war, so unberechenbar und bösartig war sie manchmal.

Kein Wunder, dass Rogus sie in den Baum gesperrt hatte, in dem Nozomu sie schließlich gefunden und befreit hatte.

Salles lachte leise, dann schüttelte er den Gedanken ab und vertiefte sich wieder in seine Dokumente, so wie jeden Tag.
 

Zur selben Zeit war auch Nozomi so früh wie üblich aufgestanden, um das Frühstück für die anderen vorzubereiten. So stand sie in ihrer Schuluniform in der Küche der Schule. Um das weiße Oberteil vor Flecken zu schützen, hatte sie sich eine Schürze umgebunden, während sie in der Suppe rührte.

Eine rote Schleife zierte wie jeden Tag ihr kurzes blau-grünes Haar auf der linken Kopfseite. Es war ihr Andenken an ihre gemeinsame Zeit mit Nozomu, er hatte ihr das Band eines Tages geschenkt und es erinnerte sie immer aufs Neue daran, dass sie um ihn kämpfen und ihn nicht Satsuki überlassen wollte – obwohl er sich bereits für die rothaarige Schulsprecherin entschieden hatte.

Aber aufhören gehörte einfach nicht in Nozomis Repertoire.

Die Küchentür öffnete sich. Das Mädchen musste sich nicht erst umsehen, um zu wissen, wer hereingekommen war. Allein das aufdringliche Parfüm sagte schon alles.

„Guten Morgen, Jatzieta“, grüßte Nozomi höflich, ohne den Blick von der Suppe abzuwenden

Ein leises Kichern kam als Antwort. „Wie hast du mich nur erkannt?“

„Erfahrung“, log das Mädchen.

Jatzieta streckte sich und fuhr sich dann durch das kurzgeschnittene rote Haar. Nozomi konnte nicht anders als aus den Augenwinkeln einen Blick auf die Oberweite der Frau zu werfen. Zwischen den Schülern liefen bereits Wetten, wann Jatzietas Brüste aus ihrem knappen Oberteil rutschen würden – aber im Gegensatz zu vielen anderen wollte Nozomi nicht dabei sein, wenn das passieren würde.

Sie fand dieses Verhalten ohnehin kindisch, aber wenn sie das laut äußerte, wurde sie nur als eifersüchtig hingestellt, da sie um einiges flachbrüstiger war als Jatzieta.

„Kann ich dir zur Hand gehen?“, fragte Jatzieta lächelnd.

Ihre Stimme klang wie üblich als wäre sie leicht betrunken und eigentlich verhielt sie sich meist auch so, aber man sah sie nur selten trinken.

Nozomi schüttelte ihren Kopf. „Ich mache das schon allein. Musst du nicht auf der Krankenstation irgendwas erledigen oder so?“

Sie mochte Jatzieta, aber so früh am Morgen konnte sie deren gute Laune – und ihr Parfüm – einfach nicht ertragen.

Jatzieta kicherte wieder. „So früh ist da noch niemand und aufgeräumt ist auch alles. Da wird mir doch nur langweilig.“

Da sie als einzige eine medizinische Ausbildung genossen hatte, war die junge Frau zur Schulkrankenschwester ernannt worden – sehr zur Freude der männlichen Schüler, die sich inzwischen immer gern auf der Krankenstation aufhielten.

„Ich schaffe das wirklich allein“, versuchte das Mädchen es noch einmal, doch sie erntete wieder nur ein Kichern: „Willst du mich etwa loswerden, Nozomi?“

„N-nein, natürlich nicht.“

Die Krankenschwester lächelte und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. „Dein normales Leben ist lange her, nicht wahr?“

Verwundert über den plötzlich Umschwung in Jatzietas Stimme, konnte Nozomi nur nicken. Sie erinnerte sich an den letzten Abend in ihrer Welt. Eigentlich hatten Nozomi, Satsuki, Nozomu und eine Handvoll anderer Schüler in der Schule nur die letzten Vorbereitungen für das kommende Schulfest abschließen wollen – und dann waren die Lakaien erschienen, die Schüler waren alle in Richtung Turnhalle gerannt, während Satsuki die seltsamen Wesen mit ihrem Shinken zurückgeschlagen hatte.

Nozomus Orichalcum-Name erwachte, als sie angegriffen worden war und dann war Zetsu erschienen und hatte seinen besten Freund verletzt, in der Absicht ihn zu töten. Doch dann hatte auch Nozomi diese Macht in sich gespürt, ihr Orichalcum-Name hatte ihr Kraft verliehen, um Nozomu zu schützen – und Monobe hatte die gesamte Schule aus ihrer Dimension herausgeschleudert.

Sie waren durch den Raum geirrt, bis sie schließlich auf die Schwertwelt und Katima getroffen waren.
 

In einem leeren Klassenzimmer stand derweil ein blondes Mädchen einem schwarzen Ungetüm mit Klingen statt Armen gegenüber. Als einzige in der Schule trug sie kein weißes Oberteil und einen kurzen blauen Faltenrock, sondern eine in grün gehaltene Uniform. Nozomu hatte ihr erklärt, dass es die alte Version der Schuluniform gewesen wäre und ihr diese besser stehen würde.

Ihr Name war Katima Aigears, die Prinzessin, nein, Königin, der Schwertwelt.

Doch statt gegen das Wesen zu kämpfen, nahm sie ein Tuch zur Hand, näherte sich dem Ungetüm unerschrocken – und begann, dessen Klingen zu putzen.

„Na, Aigears? Ist das okay so?“

Das Wesen gab einen tiefen brummigen Ton von sich, den Katima als Zustimmung interpretierte, so dass sie einfach weitermachte.

Hingebungsvoll putzte und polierte sie, während sie nebenbei zurückdachte.

Zurück an den Tag, an dem sie Nozomu das erste Mal begegnet war. Sie hatte die drei Shinken-Nutzer für Engel gehalten, da sie aus dem Himmel gekommen war und in ihren Kampf gegen Daraba eingespannt. Der Mann hatte ihre Familie umgebracht und ihr den Thron streitig gemacht, das alles mit Hilfe der Bringer des Lichts.

Doch gemeinsam mit Nozomu, Satsuki, Nozomi und den Nachzüglern Thalia und Sorluska hatten sie Darabas besiegen und die Bringer des Lichts vertreiben können.

Katima hatte sich ihnen daraufhin angeschlossen, vorrangig, weil sie sich nicht hatte von Nozomu trennen wollen.

Und so war sie ein Teil der Gruppe geworden.

Ein stolzes Mitglied, das für die Sicherheit ihres Volkes gekämpft hatte.

Katima betrachtete die gesäuberte Klinge. „Sieht schon viel besser aus, nicht Aigears?“

Ein erneutes Brummen stimmte ihr zu. Sie lachte leise und fuhr vergnügt mit der anderen Klinge fort.
 

In einem anderen Klassenzimmer waren inzwischen auch die beiden darin lebenden Schläfer wach geworden und unterhielten sich wie so oft lachend und scherzend, dass jeder, der an der Tür vorbeiging meinte, dass die beiden Anwesenden sich etwas Lustiges ansahen. Dabei redeten sie nur über die Zeit in der Geisterwelt, als sie sich noch nicht gekannt hatten.

Sie waren ein Junge mit hellbraunem Haar und wachen braunen Augen, an beiden Seiten seines Kopfes hing je ein einfacher Pferdeschwanz herunter; und ein Mädchen mit langem schwarzen Haar, das von einem roten Band zusammengehalten wurde und dunkelbraunen Augen.

Landis und Ruputna.

„Aber komm, jetzt erzähl doch mal, wie du Nozomu getroffen hast“, bat Landis, während er die Futons wegräumte, während Ruputna auf einem Tisch saß und ihm dabei zusah.

Sie hatte schon oft versprochen, es ihm zu erzählen, aber dann doch immer wieder verschoben. Aber diesmal war sie genau in der richtigen Stimmung dafür. „Okay. Also, ich hab bei dem Ältesten im Wald gelebt, ja. Und dann tauchte eines Tages dieser riiiiiiiiesige Wal auf. Ich dachte, Nozomu wäre Jiruol, der Unglücksbringer und wollte ihn deswegen besiegen – aber das hat nicht hingehauen. Aber dann habe ich Satsuki allein getroffen und gegen sie gekämpft. Ji-chan hat mir dann geholfen, indem er sie ins Wasser geworfen hat – sie konnte aber nicht schwimmen.“

Landis lachte. „Satsuki kann nicht schwimmen? Ich dachte immer, sie kann alles?“

Grinsend fuhr Ruputna fort: „Ich hab sie also gerettet und als sie ohnmächtig wurde, habe ich sie in mein Versteck gebracht, um Nozomu anzulocken. Aber dann wurden wir von den Lakaien angegriffen und die Gruppe hat mir im Kampf gegen die geholfen. Alle im Dorf dachten, ich wäre böse, aber auch da hat mir Nozomu geholfen, so dass die anderen eingesehen haben, dass ich nicht böse bin und wir haben Jatzieta getroffen. Und dann... dann haben wir die Mana-Fabrik der Bringer des Lichts kaputt gemacht! Das war eine riesige Explosion, die hättest du sehen müssen!“

Landis lachte wieder, als Ruputna von all dem wilden Gestikulieren plötzlich vom Tisch fiel. Er half ihr, aufzustehen. „Alles klar?“

Sie nickte, während sie sich den Rücken hielt. „Owww, das hat ganz schön wehgetan. Wo war ich? Ach ja! Und dann bin ich mit Nozomu mitgegangen, um den Bringern des Lichts so richtig in den Hintern zu treten.“

„Und das habt ihr ja geschafft“, stellte Landis fest.

Ruputna nickte heftig. „Aber es war echt hart.“
 

Naya Tatca Nanafe war unterdessen damit beschäftigt, an einem der PCs, die zur Schule gehörten, die Daten ihres Shinjuu Crowlance auszuwerten. Ihr violetter Katzenschwanz zuckte dabei immer hin und her, während ihre Ohren aufmerksam nach Geräuschen lauschten.

Ja, sie sah wirklich aus wie eines der Klischee-Catgirls aus Nozomus Mangasammlung – nur wesentlich jünger.

Doch obwohl sie so jung aussah, war sie sehr reif und erwachsen und außerdem ein wenig deprimiert, weil Nozomu sich nicht für sie, sondern für Satsuki entschieden hatte. Dabei hatte sie sich vom ersten Augenblick an in ihn verliebt gehabt, sogar als sie festgestellt hatte, dass er ganz anders als Jiruol war.

Und dann hatte er sie im Kampf gegen die Lakaien beschützt... wobei das womöglich auch daran gelegen hatte, dass ohne ihr Eingreifen unzählige Welten zerstört worden wären.

Nein, nein, sagte sie sich. Er hat es getan, weil er mich mag, aber nicht, weil er mich liebt.

Sie schüttelte die Gedanken ab, ebenso die Frage, wie es wohl ihrem Bruder und ihrer Dienerin ging und kümmerte sich weiter um Crowlances Daten.
 

Subaru befestigte das rote Band, das so charakteristisch für ihn war, an seinem Kopf, um das Zeichen auf seiner Stirn zu verdecken. Er wusste selbst nicht mehr genau, warum er es trug oder wie lange schon. Hatte er dieses Zeichen bereits gehabt, als er noch ein Mensch gewesen war?

Oder hatte das Centre es ihm aufgedrückt, als es ihn als Androiden neu geschaffen hatte?

Lebte seine Welt, in der fast immer Dunkelheit geherrscht hatte, noch?

Oder war sie jetzt, da das Centre zusammengebrochen war, endgültig gestorben?

Er wusste es nicht und manchmal war es ihm auch ganz recht so. Er träumte nachts noch immer davon. Von allen Menschen, die er kannte, von seinem besten Freund Shou, den er am Ende eigenhändig umgebracht hatte, um ihn zu stoppen und auch von den Drachen, die die Stadt beschützt hatten.

Jetzt war er alleine. Er war zwar mit Nozomu und den anderen mitgegangen und war auch nach der Reise durch den Zeitbaum ein Mitglied der Brigade geblieben, aber er hatte feststellen müssen, dass es niemand anderen gab, der so war wie er. Er hatte nur noch seinen Greif Sparth, der einzige, der ihm beistand, wenn er alleine war.

Aber immerhin war er am Leben und damit hatte er überall die Chance, glücklich zu werden. Dieser Gedanke sorgte für ein Lächeln auf seinem Gesicht und damit einem guten Start in den Tag.
 

Mit einem erstickten Schrei wurde das puppengroße Wesen von einer Hand getroffen und damit aufgeweckt. Grummelnd erhob Nanashi sich in die Luft und richtete dabei ihr fliederfarbenes Haar.

Ihr Partner Zetsu dagegen schlief seelenruhig weiter. Ausgehend von seinem friedlichen Gesichtsausdruck konnte sie sagen, dass er etwas Schönes träumte.

Lächelnd dachte sie an den ersten Tag zurück, an dem sie ihm begegnet war. Er war ein kleiner Junge gewesen, verängstigt und gerade Zeuge eines Massakers geworden. Jahrelang hatte sie ihn begleitet, hatte mitangesehen, wie er sich verändert hatte, bis zu dem Punkt, an dem er seinen Plan, Nozomu zu töten, gefasst hatte.

Doch es hatte nicht funktioniert, stattdessen hatte Nozomu ihn gerettet, da sie Freunde waren, beste Freunde. Und auch als Zetsu ein Eternal geworden war, war Nanashi bei ihm geblieben, denn sie waren Partner, durch Dick und Dünn.

Was ihr aber nicht gefiel war, dass er sie im Schlaf ab und zu schlug. Vielleicht sollte sie sich lieber einen anderen Schlafplatz suchen – aber neben ihm fühlte sie sich immer noch am Wohlsten.

Zetsu murmelte leise im Schlaf, aber Nanashi verstand nicht, was er sagte. Außerdem wurde es langsam Zeit, aufzustehen.

Das Shinjuu setzte sich auf seine Brust. „He, Zetsu! Steh auf!“

„Mhm, was denn?“, murrte er leise.

„Es ist schon Morgen!“

Er öffnete blinzelnd seine Augen. „Owww, schon? Das kann doch nicht sein.“

„Nun stell dich nicht so an. Das kommt davon, wenn du nachts so lange wach bleibst.“

Verschlafen richtete Zetsu sich auf, worauf Nanashi von ihm herunterfiel. „Pass doch auf.“

„Sorry“, sagte er knapp.

Nanashi seufzte leise, lächelte dann aber. Zetsu war ihr Partner und das würde er auch solange bleiben, bis der Tod sie trennen würde, da war sie sich sicher.
 

Vom Dach der Schule aus, hatte man einen herrlichen Blick über die weiten Felder der Welt, auf der sich Monobe gerade befand. Aber dennoch kamen nicht viele hier herauf, weil in dieser Höhe stets ein eisig kalter Wind pfiff.

Doch an diesem Morgen machten Nozomu, sein Shinjuu Rehme und Satsuki eine Ausnahme.

Solange Satsuki ihre Schuluniform trug, waren die Federn in ihrem roten Haar nicht zu sehen, was den braunhaarigen Nozomu sehr beruhigte. Seit ihre Federn sich damals schwarz gefärbt hatten, machte er sich immer Sorgen, dass ihr noch etwas Schlimmeres bevorstand. Doch jedesmal, wenn er sie darauf ansprach, winkte sie lachend ab, küsste ihn und versicherte glaubhaft, dass alles in Ordnung war.

Satsuki seufzte zufrieden. „Der kalte Wind zeigt mir, dass ich noch lebe. Dir nicht, Nozomu?“

Er nickte. „Doch.“

Und für diese Tatsache war er froh, wenngleich er seit seiner Verwandlung in einen Eternal langsam das Zeitgefühl verlor. Was bedeuteten schon Zeitangaben wie Tage, Wochen, Monate, Jahre, wenn man die ganze Ewigkeit vor sich hatte. Eine Ewigkeit, die von einer nomadischen Lebensweise bestimmt war. Von Welt zu Welt zu ziehen, ohne eine feste Heimat zu haben, das war das größte Abenteuer seines Lebens. Doch was viele andere als bedrückend und traurig empfunden hätten, war für ihn das reinste Lebenselixier.

Nach dem Kampf gegen die Bringer des Lichts hätte er sich ohnehin keine Rückkehr in sein altes Leben vorstellen können – so war es ihm äußerst gelegen gekommen, dass er und Satsuki Eternal geworden waren und damit nicht hatten zurückkehren können.

Wurde man Eternal, opferte man sein altes Leben. Alle Erinnerungen an einen wurden ausgelöscht als hätte man nie existiert. Nur ein Eternal konnte sich an seine Vergangenheit und an andere Eternal erinnern.

Dass Nozomi und die anderen sie nicht vergessen hatten, lag an Nanashi, welche die Erinnerungen wieder geweckt und die Gruppe erneut zusammengeführt hatte.

Rehme, das puppengroße Shinjuu, saß auf Nozomus Schulter und hielt sich die Kappe, die vom Wind weggeweht zu werden drohte. Die Glocken in ihren blonden Haar klangen leise.

„Owww, hier ist es nicht schön, gar nicht“, jammerte sie leise. „Lasst uns reingehen, bitte.“

Satsuki lachte leise. „Sei doch nicht so empfindlich.“

„Ich bin nicht empfindlich“, beschwerte Rehme sich sofort.

Während die beiden weiterhin diskutierten, lächelte Nozomu unwillkürlich. Eine Ewigkeit mit diesen beiden, das könnte er genießen, da war er sich sicher.
 

Sorluska und Thalia saßen unterdessen in der Turnhalle und beobachteten die Schüler, die nicht allein schlafen wollten, beim Aufstehen und Aufräumen.

Thalia hatte ihr braunes Haar zu einem Zopf zusammengebunden, Sorluska hatte schwarzes Haar, einen kurzen Zopf und eine große rote Strähne in der Stirn. Seine braungebrannte Haut war mit Narben überzogen, die er mit Stolz trug, da sie ein Ausdruck seine wilden Willenskraft waren.

Thalia dagegen hatte ihre Arme verschränkt und trug eines ihrer seltenen Lächeln zur Schau. Seit sie gedacht hatte, dass Vergilius, einer der Untergebenen von Sharivar, Sorluska getötet hätte, stand sie ihm näher als je zuvor. Dennoch verzichtete sie nicht auf die lieb gewonnen Streitereien mit ihm.

Und er auch nicht auf seine Duelle mit ihr, die er als Vorbereitung für seinen Kampf gegen Vergilius sah. Bevor Vergilius verschwunden war, hatte er lachend angekündigt, eines Tages wieder gegen ihn antreten zu wollen und wenn Sorluska ehrlich war, freute er sich darauf.

Doch auch wenn er Thalia davon nichts sagte, wusste sie ganz genau, wonach ihm der Sinn stand. Sie kannte ihn inzwischen immerhin lange genug und einen Kampf schlug er praktisch nie aus.

Dennoch hoffte sie, dass es lange dauern würde, bis sie Vergilius wieder begegnen würden – wenn überhaupt, denn noch einmal wollte sie den Schrecken und die Angst nicht mitmachen.

Sorluska hingegen sehnte den Tag herbei – oder zumindest einem Tag, wo sie endlich wieder einem Feind gegenüberstehen würden, gegen den sich der Kampf auch lohnte, nicht ahnend, dass dieser Tag gar nicht mehr so weit entfernt war.
 

Narukanas weite Ärmel schleiften stets auf den Boden und zeigten auf dem sandigen Schulhof damit genau, dass sie seit einer Weile dort schon immer auf und ab lief. Hauptsächlich, um sich abzureagieren, da Salles ihr verboten hatte, ein paar Welten zu zerstören. Obwohl das viel effektiver gewesen wäre. Aber dieser grünhaarige Möchtegern-Anführer hörte ihr einfach nicht zu.

„Rogus, Rogus, Rogus!“, stieß sie immer wieder aus und hob ihre Faust gen Himmel als würde sich dort sein Gesicht befinden. „Du kannst dich verstecken! Aber ich werde dich finden!“

Und dann werde ich ihn so sehr verprügeln, dass er sich wünschen wird, mir nie begegnet zu sein.

Rogus, der Anführer der Chaos-Eternals, der Eternal-Gruppe, die für die Erhaltung der Welten kämpfte, war einmal ein Freund von ihr gewesen, aber dann hatte er sie in diesen verdammten Baum gesperrt und dort schmoren lassen. Und natürlich sagte ihnen keiner der anderen Eternal, wo er war. Ganz offensichtlich hatte er verboten, darüber zu sprechen.

Aber sie würde ihn finden und verprügeln und wenn es das letzte war, was sie tun würde. Das schwor sie dem unendlich erscheinendem Himmel – und dabei hoffte sie, dass Rogus das hören würde.
 

Ein Geräusch wie zersplitterndes Glas erklang. Salles hob den Kopf und blickte in die Ecke, aus der das Geräusch gekommen war. Ein grüner Shinjuu mit drei Schweifen, Hasenohren und einem Rubin auf der Stirn stand dort und sah ihn unverwandt aus blutroten Augen an.

„Wer bist du denn?“, fragte Salles.

Das Shinjuu schwieg einen Moment, bevor es antwortete: „Ich bin Karfunkel. Meine Partnerin schickt mich, um die Hilfe von Murakumo no Nozomu in Anspruch zu nehmen.“

Salles schob seine Brille zurück und runzelte die Stirn. „In welcher Angelegenheit?“

Es war nicht gerade üblich, dass man einen Eternal um Hilfe bat, der nicht gerade Mitglied der Chaos-Gruppe war, aber Karfunkel schien es absolut ernst zu meinen.

Der Shinjuu räusperte sich leise und begann dem Anführer der Brigade, die Situation zu erläutern.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2008-09-12T20:19:00+00:00 12.09.2008 22:19
Endlich, endlich, endlich!!!!! *ungeduldig wart*

Ich habe es regelrecht verschlungen, so toll fand ich es wieder. Ich habe seeehr gelacht, besonders bei Ruputna. Die hat sich ja schnell wieder erholt XD
Ich wette mit! Sicher wird es bald passieren, dass Jatzietas *piep* aus dem knappen Oberteil rutschen XD

Und ich wusste ja net, dass Zetsu so verschlafen sein kann XD
Dat finde ich lustig XD

Und ich hätte es vorhersehen müssen, dass Salles zuerst kommt. Du bist ja soooo verrückt nach ihm XD

Ich hoffe mal, dass es schnell weitergeht. Und schreib mal was schlechter, damit ich mehr kritisieren kann. Ein Fehler ist ja nichts XD


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