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Eternal's Serenade

Seinarukana
von

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Vorbereitung

Die Gruppe begrüßte Leana erfreut wieder zurück, nur Rehme und Nanashi waren nicht besonders begeistert, da sie sich immer mit Isolde stritten, aber zumindest am ersten Tag blieb es zwischen ihnen ruhig.

Kaum war bekannt, dass Leana wieder da war, war es den Shinken-Nutzern und den Schülern der Monobe-Akademie auch erlaubt worden, die Stadt Cresting zu betreten und zu erkunden.

Sie wurden tatsächlich wie Gäste behandelt und bekamen teilweise einheimische Speisen geschenkt, um sie zu kosten.

Besonders eine Bäckerei hatte es den Schülern bald angetan. Dort duftete es immer nach frischem Brot und es gab das herrlichste Gebäck, dass je einer von ihnen gesehen hatte. Besonders beliebt bei der Stadtbevölkerung waren die Waffeln, wie der streng aussehende, aber offensichtlich gutherzige Bäcker ihnen verriet.

Die Bevölkerung war offensichtlich an den Neuankömmlingen interessiert und wer sich traute, sprach sie auch schon mal an und wenn es nur darum ging, aus welchem Stoff ihre Kleidung gemacht war oder aus welchem Material ihre Schuhe.

Die Schüler gaben gern und bereitwillig Auskunft, stellten dann ihrerseits aber auch interessierte Fragen über das Leben in der Stadt und die Tätigkeiten, der die Menschen nachgingen.

Es kam vielen vor wie Geschichtsunterricht zum Anfassen.

Salles dagegen interessierte sich für ganz andere Dinge. Gemeinsam mit Jatzietas Hilfe hörte er sich hauptsächlich nach Informationen über ihre Feinde und auch dem König um.

Doch die Ausbeute war mehr als bescheiden.

Das Volk liebte seinen König und trauerte noch um dessen Vater, die Feinde waren wie Aretas gesagt hatte vor einigen Monaten erschienen und seitdem waren auch immer wieder Menschen verschwunden. Unter anderem auch ein blondes Mädchen, das genau wie die Gäste und die Feinde seltsame Kleidung trug und dem das Kreuz gehört hatte, welches Salles nun mit sich trug.

Besonders der letzte Punkt interessierte ihn sehr, weswegen er den Rat bekam, das örtliche Gasthaus aufzusuchen, da sie sich dort aufgehalten hatte.

Der Besitzer des Gasthauses war sehr freundlich, führte Salles auch bereitwillig in das Zimmer, in dem sie gelebt hatte und erzählte ihm, was er von ihr wusste: „Sie tauchte kurz nach den Feinden auf, weswegen wir erst sehr misstrauisch waren, aber sie schien recht höflich und war die meiste Zeit in ihrem Zimmer.“

„Hat sie Besuch empfangen?“, fragte Salles.

„Nein. Sie hat manchmal Selbstgespräche geführt oder gesummt, aber das war alles.“

Selbstgespräche? Womöglich war sie einsam – oder sie hat mit ihrem Shinjuu gesprochen.

Der Mann öffnete eine bestimmte Zimmertür, verabschiedete sich von Salles und ging wieder davon.

Der Anführer der Brigade betrat das Zimmer. Dunkle Vorhänge verhüllten die beiden Fenster, er zog sie auf, um Licht zu haben und sah dabei hinaus. Von diesem Zimmer aus konnte man direkt auf die Hauptstraße hinabsehen, die zum Schloss führte.

Ein Mann mit einem Ochsenkarren kam gerade vorbei, er hatte Milchkannen geladen.

Die Stimmen der Menschen drangen nur gedämpft hinauf und durch die Scheiben.

Salles drehte sich um und warf einen Blick durch den Raum. Wenn der Besitzer ihm nicht versichert hätte, dass der Raum unberührt wäre, hätte er nicht geglaubt, dass hier in den letzten Wochen ein Gast gewesen wäre. Das komplette Zimmer war ordentlich und akkurat aufgeräumt, nichts deutete auf Leben hin.

Doch plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit auf einen Gegenstand unter dem Bett gelenkt. Er war so dunkel, dass er ihn fast gar nicht gesehen hätte.

Salles kniete sich hin und holte das hölzerne Kästchen hervor. Das dunkle Holz war auf Hochglanz poliert, freiwillig hatte sie das Kästchen also nicht hier zurückgelassen.

Normalerweise folgte er nicht gern seinem Bauchgefühl, aber diesmal schrie es ihm fast schon ins Ohr, dass er den Deckel anheben sollte. Er hörte auf sein Gefühl und betrachtete den Inhalt des Kästchens.

Ausgehend von dem kaum vorhandenen Gewicht hatte er mit gar keinem Inhalt gerechnet, aber tatsächlich fand sich ein Zettel darin.

Was für ein Zufall. Mal schauen...

Er nahm den Zettel an sich. Seine Augen huschten über die Zahlen und Buchstaben.

2. Tag der 3. Periode, Milvania

Salles runzelte seine Stirn. Er steckte den Zettel und dann auch das Kästchen ein.

Er sah noch einmal durch den Raum, dann ging er hinaus und wieder in den Vorraum hinunter. Der Besitzer saß bereits wieder hinter dem Tresen und sah ihn freundlich an.

Erst wollte der Brigadeführer sich nur verabschieden, aber dann kam ihm eine bessere Idee und er ging zu dem Mann hinüber. „Dürfte ich noch etwas fragen?“

Der Besitzer nickte, worauf Salles nach dem heutigen Datum fragte. Der Gefragte dachte einen Moment nach. „Es dürfte der erste Tag der dritten Periode sein.“

Salles bedankte sich und fragte dann nach der Bedeutung des Wortes Milvania. Dafür musste der Mann nicht lange nachdenken. „Das ist eine unserer Nachbarstädte, gar nicht weit von hier.“

Der Brigadeführer bedankte sich erneut und verließ das Gasthaus.

Ich weiß nicht, was dort passieren soll – aber wir werden vorbereitet sein.
 

Subaru stand derweil mit Ruputna, Landis und Katima in der Bäckerei und probierte einiges von den Waffeln. Sie schmeckten herrlich luftig, genau wie es sein sollte.

„Ich wundere mich, dass Naya noch nicht hier ist“, bemerkte Landis. „Sie isst doch so gerne.“

„Ich habe sie vorhin zusammen mit Jatzieta in einem kleinen Restaurant gesehen“, antwortete Katima. „Wahrscheinlich schlägt sie sich dort den Bauch voll.“

Ruputna nickte. „Sie liebt es, zu essen, oh ja. Ich frage mich, wie sie ihr Gewicht hält... bei mir würde das nicht gehen. Würde ich so essen wie sie, würde ich aufgehen.“

Landis zuckte mit den Schultern. „Vielleicht funktioniert ihr Körper anders, wer weiß?“

Subaru sah schweigend aus dem Schaufenster, während er gedankenverloren an seiner Waffel kaute.

„Und Thalia und Sorluska habe ich vorhin beim Schmied gesehen“, fügte Katima hinzu. „Die beiden waren ziemlich vertieft in dessen Arbeit.“

„Wenn's ihnen Spaß macht...“, meinte Landis. „Hat jemand Zetsu und Leana gesehen?“

„Ja, ich!“, rief Ruputna aus. „Die beiden sitzen am Stadtbrunnen herum und starren langweilig in die Gegend. Nichts für mich.“

Die drei lachten und plauderten weiter.

Subaru warf ihnen einen Blick zu und ging dann hinaus, um sich den Rest der Stadt anzusehen.

In seiner Welt waren die Menschen bereits um sehr vieles weiterentwickelt gewesen und er hatte nie viel über die Vergangenheit seiner Vorfahren gelernt. Ob sie auch so gelebt hatten?

Lange, bevor das Centre die Kontrolle über alles übernommen hatte?

Er wusste es nicht und er konnte auch niemanden mehr danach fragen. Aber war es im Prinzip nicht auch egal? Immerhin war er das letzte Vermächtnis seiner Welt und sollte sich nicht mit solch schwermütigen Gedanken herumtragen.

Auf seinem Weg durch die Stadt kam er an einer Art Aussichtsplattform vorbei. Von einer Bank aus konnte man über die Felder und die Wiesen sehen.

Ein Mädchen saß einsam auf der Bank, den Blick in die Entfernung gerichtet. Ihr weißes Haar quoll unter ihren schwarzen Kappe hervor, an denen kleine Glöckchen befestigt waren. Der Wind brachte die Glöckchen zum Klingen und bauschte ihren schwarzen Umhang.

Subaru blieb stehen und beobachtete sie aus einiger Entfernung.

Genau wie er vorhin, aß sie eine Waffel. Anscheinend hatte sie sich diese geholt, bevor er mit den anderen drei in die Bäckerei gegangen war, denn sie hatte er dort nicht gesehen.

Ihr Gesichtsausdruck wirkte leblos, leer und abwesend.

Er fragte sich, woran sie dachte, ob sie überhaupt an irgend etwas dachte – und wer sie eigentlich war. Aber er traute sich auch nicht, sie einfach zu fragen. Dafür wirkte ihre Aura zu abweisend und er war auch nicht der Typ, der auf andere Menschen zuging, so wie Nozomu es war.

Also wandte Subaru sich ab und ging wieder davon, ohne sie angesprochen zu haben.

Als er wieder an der Bäckerei ankam, standen Ruputna, Landis und Katima bereits vor der Tür.

„Da bist du ja!“, rief Ruputna, als sie ihn entdeckte. „Wir haben uns Sorgen um dich gemacht. Du kannst doch nicht einfach so verschwinden.“

Er lächelte verlegen und entschuldigte sich wortreich. „Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.“

Ruputna stieß ihm leicht in die Seite, um ihm damit zu sagen, dass er es nicht noch einmal machen sollte, er nickte dazu nur.

Katima räusperte sich. „Salles will, dass wir uns in einer Stunde im Büro befinden. Er muss uns etwas sagen, anscheinend etwas Wichtiges.“

Subaru runzelte seine Stirn. „Wollen wir dann zurückgehen?“

Die anderen drei nickten und gingen gemeinsam sie zu Monobe zurück.
 

Eine Stunde später begrüßte Salles die Gruppe im Direktorat. Sein Gesichtsausdruck war ernst, Nozomu hatte das schon lange nicht mehr gesehen, was ihm durchaus Sorgen bereitete.

„Was gibt es, Salles?“, fragte Jatzieta, nachdem eine Weile Schweigen geherrscht hatte.

Der Brigadeführer räusperte sich. „Ich habe das Zimmer des Eternal untersucht, der uns gerufen hat. Im Übrigen habe ich erfahren, dass es eine junge Frau war und sie wirklich kurz vor unserer Ankunft einfach verschwand. Ihr Zimmer war absolut leer – bis auf ein Kästchen, indem sich ein Zettel mit einigen Angaben befand.“

Salles machte eine Pause, still sah er umher, blickte in die angespannten Gesichter der anderen und fuhr schließlich fort: „Auf dem Zettel stand das morgige Datum und der Name einer Nachbarstadt.“

„Und was soll dort passieren?“, fragte Thalia.

Der Brigadeführer schob seine Brille zurück. „Wir wissen es nicht. Aber wir sollten auf alles vorbereitet sein.“

„Vielleicht ist es auch eine Falle“, warf Narukana ein.

„Auch darauf müssen wir vorbereitet sein“, stimmte Salles zu. „Ich werde wieder Gruppen einteilen und diese an strategisch wichtigen Punkten platzieren.“

„Hast du eine Karte?“, fragte Jatzieta.

Zur Antwort hob er ein zusammengerolltes Pergament hoch. Der Rest der Gruppe nickte zufrieden.

Nozomu empfand es wirklich als beruhigend, dass Salles aus freien Stücken so gut wie alles übernahm, was mit Strategien zu tun hatte und genau wie die anderen war er gespannt darauf, was sie erwarten würde.
 

An einem anderen Ort, der so dunkel war, dass kaum ein Licht ihn erhellen konnte, trafen sich die vier Frauen, die zuvor die Shinken-Nutzer angegriffen hatten.

Jede von ihnen saß auf einem würfelförmigen Stein, die quadratisch arrangiert waren.

„Die Eternal sind immer noch da“, sagte das Mädchen in rot.

Die Blauhaarige nickte zustimmend. „Und sie haben sich mit dem jungen König von Asturion verbündet.“

„Anscheinend wollen sie Ärger“, fügte die Grünhaarige hinzu.

Die junge Frau in weiß, mit dem schwarzen Haar hatte locker die Arme vor der Brust verschränkt und schien nachzudenken.

„Ich glaube, sie wissen auch, dass wir morgen Milvania angreifen wollen“, meinte die Blauhaarige. „Zumindest stellen sie sich dort gerade auf.“

„Das ist doch kein Problem“, erwiderte die Schwarzhaarige. „Wir werden sie problemlos vernichten.“

„Deine Zuversicht will ich haben“, seufzte die Grünhaarige. „Aber... wenn alles nicht funktioniert, haben wir immer noch unsere Geheimwaffe nicht?“

Die vier Frauen lächelten sich zu, dann legten sie die Hände zu einem Schwur zusammen. „Für eine bessere Welt!“

Der ausgerufene Schwur hallte in der unendlich erscheinenden Schwärze wider, bis sich das Echo irgendwo in der Dunkelheit verlor, von niemand anderem je vernommen worden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2008-09-21T12:51:08+00:00 21.09.2008 14:51
Ich will auch eine Waffel XDD
Ich sag dir aber. Sobald Naya mit dem Restaurant fertig ist, wird sie die Bäckerei leer futtern XD
Und ich wie ich schon sagte. Rumsitzen und doof durch die Gegend gucken kann nur Leana und Zetsu Spaß machen *lach*

Das Ende gefällt mir, wie gesagt, auch sehr gut und ich bin schon seeeehr gespannt auf das nächste Kapi ^^


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