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Eternal's Serenade

Seinarukana
von

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Ruinen der Erinnerung

In diesem Wald herrschte einiges an Leben. Vögel zwitscherten, Füchse und andere Tiere huschten ins Unterholz, als Ruputna an ihnen vorbeieilte. Landis folgte ihr langsamer. „Denkst du wirklich, dass das hier eine gute Idee ist?“

„Natürlich!“, rief Ruputna fröhlich über ihre Schulter. „Warum denn nicht?“

Der Junge sah besorgt aus. „Nun, Salles hat gesagt...“

„Er hat nur gesagt, dass wir vorsichtig sein sollen, nicht dass wir uns den Wald nicht ansehen dürfen.“

Er gab den Widerspruch auf. Ruputna liebte Wälder, da sie selbst den Großteil ihres Lebens in einem verbracht hatte. Sie von dieser Erkundungstour abzuhalten, war vergebene Liebesmüh.

Außerdem musste Landis zugeben, dass es besser war als nur in der Stadt herumzusitzen oder sich in der Schule aufzuhalten.

Sie kamen zu einem Bach, der friedlich vor sich her gluckerte. Das Wasser war kristallklar, kleine Fische schwammen darin.

Ruputna lachte vergnügt. „Wie hübsch! Hier haben sie noch nichts zerstört, so wie in dem anderen Wald, in dem wir waren.“

Landis nickte. „Stimmt.“

Er erinnerte sich wieder an die gespenstische Stille zurück, seine Brust zog sich zusammen. Ihre Feinde schreckten offensichtlich nicht einmal vor Tieren zurück, dabei bestanden diese nur aus wenig Mana.

Ruputna deutete auf ein Gebilde auf der anderen Seite. „Sieh mal, Lan.“

Er folgte ihrem Blick, konnte aber nur ein steinernes Gebilde entdecken, das mit allerlei Pflanzen überwuchert war. Zerstörte Säulen, die auf den ersten Blick wie bemooste Baumstümpfe ausgesehen hatten, waren daneben zu sehen.

„Was ist das?“, fragte sie.

Landis zuckte mit den Schultern und machte einen großen Schritt über den Bach. „Finden wir es heraus.“

Ihre Augen leuchteten, als sie neben ihn sprang. „Jawohl!“

Gemeinsam gingen sie zu den Überresten der Säulen. Auf dem Boden konnte Landis Steinplatten erkennen – oder zumindest das, was davon noch übrig war. Unkraut hatte sich seinen Weg durch die Spalten erkämpft und stand inzwischen hoch genug, um die Platten fast vollständig verschwinden zu lassen. Stellenweise hatte das Unkraut es sogar geschafft, die Platten zu spalten.

Wie lange war hier wohl niemand mehr?

Im Gegensatz zum anderen Bereich des Waldes herrschte hier eine fast ehrfurchtsvolle Stille, lediglich das Gluckern des Baches war noch zu vernehmen.

Die Bodenplatten führten zu einem finster aussehenden Eingang.

„Ooooooh!“, sagte Ruputna. „Das ist ein Tempel. Ganz sicher.“

„Ein verlassener Tempel, eigentlich mehr eine Ruine“, ergänzte Landis. „Scheint als wäre hier seit gut hundert Jahren niemand mehr gewesen. Meinst du, es ist eine Lakaien-Fabrik?“

Erfahrungsgemäß nutzten ihre Feinde oft alte verlassene Tempel als Fabrik, um neue Lakaien herzustellen und um Mana anzusammeln.

Ruputna schloss ihre Augen und lauschte konzentriert. Sie schüttelte mit dem Kopf. „Da drin ist kein Manastrom und auch keine Lakaien.“

Landis lächelte. „Dann gehen wir rein!“

„Oh ja! Auf gehts!“

Sie hakte sich bei ihm unter und zog ihn mit sich hinein. Treppen führten sie direkt nach unten.

Die gesamte Ruine schien unterirdisch angelegt zu sein, wie immer die Erbauer das auch geschafft hatten. Landis stellte sich einen unterirdischen Tempel schwerer zu bauen vor als einen normalen.

Die Wände schienen aus massivem Stein zu bestehen, bei näherer Betrachtung erkannte er, dass es nur steinerne Platten waren, die der Erbauer hier hatte anbringen lassen.

Er strich über die sicher mühevoll hergestellten Gravierungen auf den Wänden. Vor seinem inneren Auge konnte er sehen, wie hart alle Beteiligten gearbeitet hatten, um diesen Tempel zu verwirklichen. Aber für wen war er überhaupt errichtet worden?

Wer oder was war hier angebetet worden?

Und warum sah er diese Bilder vor sich?

Hatte er früher auch beim Bau von Tempeln zugesehen?

Seine Erinnerung war verschwommen, als ob etwas Wichtiges darin fehlen würde und je mehr er darüber nachdachte und sich krampfhaft zu erinnern versuchte, desto stärker wurden seine Kopfschmerzen.

„Landis?“

Ruputnas Stimme riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Er wandte sich ihr zu. „Hmm?“

„Du warst gerade so abwesend. Das machte mir Sorgen.“

Er strengte sich an, ein Lächeln zustande zu bringen. „Es ist nichts, wirklich.“

Ihr besorgter Blick verschwand nicht. Stattdessen griff sie nach seiner Hand und zog ihn weiter mit sich. „Sehen wir uns weiter drinnen um.“

„Schon gut, aber zieh doch nicht so.“

Sie ließ ihn zu sich aufschließen und ging gemeinsam mit ihm noch eine Treppe hinunter. Phosphoreszierende Pflanzen gaben genug Licht ab, um sich umzusehen, Schutt und Trümmer lagen überall verstreut. Es sah aus als hätte auf diesem Stockwerk ein Kampf getobt.

„Was ist hier passiert?“, murmelte Ruputna.

Es gibt hier keine Götzenbilder, überlegte Landis. Für wen wurde dieser Tempel erbaut?

Je mehr er vom Inneren sah desto öfter stellte sich ihm diese Frage. Die Neugierde quälte ihn immer mehr, genau wie die Erkenntnis, dass er womöglich nie eine Antwort bekommen würde. Alle, die am Bau beteiligt gewesen waren, waren inzwischen sicher tot und es war gut möglich, dass es hier keine stichhaltigen Anhaltspunkte mehr gab.

Er ließ sich von Ruputna weiterziehen. Unzählige Glühwürmchen schwebten durch den nächsten Raum, der angefüllt war mit Blumen, die im Laufe der Zeit hier gewachsen waren.

Auf den ersten Blick hatte Landis es für Manafunken gehalten, aber es waren eindeutig Insekten, ganz zu schweigen davon, dass sich Manawolken nie so lange hielten.

„Wow!“

Ruputna streckte ihre Hand aus, die Glühwürmchen stoben auseinander. Sie lachte und wiederholte das Ganze an einer anderen Stelle.

Landis lächelte, während er sie dabei beobachtete. Ihr kindisch anmutendes Verhalten hatte etwas liebenswertes an sich. Er konnte nicht verstehen, wie es Leute geben konnte, die sie nicht mochten.

Sein Blick fiel auf die Blumen – er wurde augenblicklich ernst. „Ruputna!“

Von dem ungewohnten Ernst in seiner Stimme verunsichert, hielt sie sofort inne und wandte sich ihm zu. „Was ist los?“

Er deutete auf das Beet. Die umgeknickten Blumen zeigten einen deutlich sichtbaren Pfad.

„Jemand war erst vor kurzem hier“, sagte Landis. „Oder er ist es immer noch. Wir sollten vorsichtig sein.“

Ruputna nickte. Landis zog seine Kopis und ging diesmal voraus.

Die Neugierde über den ursprünglichen Zweck des Tempels war stärker als seine Vernunft und ließ ihn weitergehen, obwohl er sich bewusst war, dass es besser gewesen wäre, erst einmal Unterstützung zu holen.

Erneut lud eine Treppe sie in die Dunkelheit ein, doch Landis war sich völlig sicher, dass sich dort unten noch jemand befand. Sein Shinken vibrierte in seinen Händen und machte es ihm schwer, seine Waffen zu halten. Es war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dort unten ebenfalls mindestens ein Shinken-Träger war.

War es einer ihrer Feinde?

Hatte sich einer ihrer Verbündeten hierher verirrt?

Oder war es gar jemand ganz anderes?

Und warum hatte Ruputna das vorhin nicht gespürt?

Er schob die Fragen beiseite und ließ sich von seinem Shinken die Treppe hinunter ziehen.

Die Kopis vibrierten immer stärker, Landis' Hände verkrampften sich bereits, während er versuchte, sie festzuhalten.

Ruputnas besorgten Blick hinter sich, konnte er nicht sehen. Vermutlich hätte er ihn in diesem Moment ohnehin ignoriert. Seine ganze Konzentration galt den Shinken, die ihn immer weiter zogen.

Der Raum am Fuß der Treppe war in undurchdringbar erscheinende Dunkelheit getaucht.

Eneko!

Der gedachte Befehl ließ sein Shinjuu, eine Nekomata, erscheinen. Es war eine Frau, die am ganzen Körper mit weißem und schwarzen Fell bedeckt war. Ihr dunkles Haar verdeckte fast ihre Katzenohren, ihr weißer Schwanz zuckte nervös, während sie in die Finsternis starrte.

Landis verstärkte den Griff um seine Waffen, während Eneko für ihn Bewegungen auszumachen versuchte. Ruputna stand still hinter den beiden und wartete atemlos darauf, dass etwas geschah.

„Jemand kommt auf dich zu“, sprach Eneko schließlich in Gedanken zu Landis. „Er hat ein Shinken, pass auf!“

Er erahnte die Bewegung seines Angreifers mehr als dass er sie sah und riss sein Kopis hoch.

Stahl traf auf Stahl, Funken flogen – und offenbarten Landis für den Bruchteil einer Sekunde eisblaue Augen.

„Zetsu!?“

Der Ruf war gleichzeitig von Ruputna und Nanashi gekommen, im nächsten Moment flammten die Lichter im Raum auf. Landis kniff seine Augen zusammen. Eneko fauchte und verschwand.

Landis öffnete seine Augen langsam wieder. Neben Zetsu waren auch Nanashi, Leana und Isolde anwesend. In einem stillen Einverständnis steckten sie alle ihre Waffen wieder ein.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte Zetsu ruppig.

Während Landis schwieg, schnaubte Ruputna. „Dasselbe könnten wir euch fragen! Greift uns einfach im Dunkeln an und entschuldigt euch dann nicht mal. Ihr hättet Landis töten können!“

„Kleine Kinder sollten nicht in Ruinen spielen“, urteilte Isolde. „Ihr seid selbst schuld.“

„Was!?“

Leana trat hastig vor. „Das meint sie nicht so. Es tut uns Leid, aber wir dachten, ihr wärt womöglich ein Feind und wollten lieber kein Risiko eingehen.“

„Und wir dachten, ihr wärt Feinde“, erwiderte Ruputna. „Scheint als hätten wir uns alle geirrt.“

„Fein, dann könnt ihr ja wieder gehen“, sagte Zetsu.

„Ah, ihr wollt allein sein?“

Ruputna grinste breit. Der Silberhaarige seufzte. „Wir versuchen, herauszufinden, was das für ein Tempel ist. Aber das geht über deinen Verstand, so wie so ziemlich alles und deswegen würdest du uns nur im Weg stehen.“

Sie sah ihn wütend an. „Du...! Landis, sag doch auch mal was dazu! ... Landis?“

Hastig sah sie sich um. Ihr Freund hatte sich bereits von der Gruppe entfernt und starrte das Wandrelief an. Er konnte nicht verstehen, was es bedeutete, aber er war sich sicher, es schon einmal gesehen zu haben, vor vielen Jahren.

Das Relief zeigte ein großes Schwert in der Mitte. Von diesem Schwert zeigten Linien auf mehrere verschnörkelte Symbole, deren Sinn sich Landis nicht erschloss.

Ruputna stellte sich neben ihn und sah die Wand ratlos an. „Was bedeutet das?“

Nanashi schwebte hinüber und räusperte sich, bevor sie mit der Erklärung anfing: „Das Schwert in der Mitte ist das Shinken des Ursprungs. Die Linien deuten an, dass Teile des Shinken sich lösten und auf verschiedenen Welten landeten – oder eben diese erschufen. Die Shinken, die ihr benutzt, sind nur ein Buchstück des Originals.“

„Wow, Zwerg, du kannst ja denken“, spottete Isolde.

Nanashi schnitt ihr eine Grimasse und beachtete sie dann nicht weiter.

Landis löste den Blick immer noch nicht von der Wand. „Dann... wurde dieser Tempel erbaut, um das ursprüngliche Shinken anzubeten?“

„So siehts aus“, bestätigte Zetsu.

Da muss noch mehr dahinterstecken, dachte Landis. Niemand baut einen unterirdischen Tempel, nur um ein Schwert anzubeten. Ursprung hin oder her.

Ein pochender Schmerz, dessen Ursprung hinter seinem linken Auge lag, meldete sich wieder. Es hatte etwas mit seiner Vergangenheit zu tun. Mit diesem wichtigen Etwas, das er vergessen hatte.

Er folgte seiner Intuition und ging weiter in den Raum hinein.

Warum baut man etwas in die Erde hinein? Um etwas Wertvolles zu verstecken oder zu zu schützen. Oder beides. Also muss hier noch mehr sein. Oder zumindest muss es einmal hier gewesen sein. Aber wo hätte man das aufbewahrt?

Langsam lief er an der Wand entlang, bedächtig einen Fuß vor den anderen setzend.

Man baut unterirdische Festungen, um etwas zu beschützen... in einer Kammer... mit einem Wächter...

Sein Blick fiel auf ein Wandstück, das sich farblich vom Rest abhob und von der Höhe und der Breite her durchaus eine Tür sein könnte. Eine eingelassene Insignie schien als Öffnungsmechanismus zu dienen. Das Zeichen zeigte einen schlangenartigen Drachen, dessen Körper sich um eine Schwertklinge wand.

Landis ging näher.

Er kannte das Zeichen nicht und dennoch erfüllte es ihn mit einer seltsamen Vertrautheit, so als ob er es schon ewig kennen würde und nur dessen Bedeutung vergessen hätte. Es musste mit seiner Vergangenheit zusammenhängen.

Von einem inneren Impuls geleitet, legte er seine Hand auf die Insignie. Das Zeichen leuchtete auf, genau wie seine Hand. Er spürte, wie Mana seinen Körper verließ, in das Zeichen hinüberströmte und es vollständig in die Wand drückte.

Während dieses Vorgangs fühlte er sich außerordentlich ruhig und entspannt, er spürte keine Furcht, so als ob er das schon oft getan hätte und es daher nichts Außergewöhnliches mehr war.

Ruputna dagegen sah das ganz anders.

„Landis! Was war das!?“

Er fuhr herum. Seine Freundin starrte ihn entsetzt an, während Zetsu, Leana und die Shinjuu der beiden einen nachdenklichen Gesichtsausdruck hatten.

Landis hatte schon ganz vergessen, dass sie alle hier waren. „Oh, ähm... keine Ahnung. Ich dachte einfach, es wäre richtig, das zu tun. Und, na ja, es ist ja auch nichts passiert, nicht?“

Ein tiefes Grollen erklang als Antwort auf seine Worte.

„Das sieht nicht gut aus“, sagte Isolde.

Nanashi kreischte erschrocken auf. „Eine starke feindliche Aura ist plötzlich aufgetaucht!“

Zetsu und Leana griffen nach ihren Waffen. „Wo!?“

Landis' Blick ging automatisch zu einem Abgrund, den sie bislang aufgrund der Trümmer nicht hatten sehen können. Inzwischen strahlte helles Licht aus der Dunkelheit herauf. Das Grollen schien näher zu kommen, begleitet vom Geräusch zerschmettert werdender Steine.

„Na prima“, schnaubte Zetsu. „War ja klar, dass ihr uns Ärger beschert.“

„Schieb jetzt nicht alles auf uns!“, fauchte Ruputna.

Landis sah das Wesen als erstes, als es ihre Ebene erreichte und aus dem Abgrund kroch. Es sah aus wie eine Eidechse, die einfach vergessen hatte, mit dem Wachsen aufzuhören und so mit den Schultern an Landis' Brust reichte. Die schwarzen Schuppen glänzten feucht, die Krallen schienen blutig zu sein.

Unfähig, den Blick von diesem Monster abzuwenden, starrte Landis es an. Wieder sah er Männer vor sich, die ein solches Wesen im schlafenden Zustand in der Tiefe anketteten und die Fesseln an einen Mechanismus anschlossen.

Das Monster beachtete Landis nicht und stürzte sich direkt auf Ruputna und die anderen.

Die Gruppe stürzte auseinander.

„Ji-“

„Bist du wahnsinnig!?“, unterbrach Zetsu Ruputna. „Willst du uns alle unter Wasser setzen!?“

„Fällt dir was Besseres ein!?“

Zetsu zögerte nicht mehr lange und griff das Wesen an. Sein Schwert rutschte ohne Schaden anzurichten an den Schuppen ab. „Das kann doch nicht...!“

Er sprang zurück. Das Ungetüm schrie laut auf, die Ruinen erzitterten, Staub rieselte von der Decke und erschwerte die Atmung der Gruppe.

Leana versuchte es ebenfalls mit einem Angriff, aber ihr Shinken richtete auch nicht viel mehr Schaden aus. Genausowenig wie das von Ruputna.

„Ah, der ist voll unfair!“, beklagte sie sich.

Nanashi runzelte ihre Stirn. „Es ist kein normales Monster...“

Ihr Blick wanderte zu Landis, der abwesend vor sich hinstarrend immer noch vor der Tür stand.

Was ist los mit ihm?

„Nanashi, kannst du eine Schwachstelle erkennen?“, fragte Zetsu.

Das Shinjuu ließ seinen Blick über das Monster schweifen, welches offensichtlich darauf wartete, dass einer von ihnen sich bewegte. Anscheinend war es blind oder reagierte zumindest nur auf Bewegungen, da war sich Nanashi nicht sicher. Vielleicht wartete es auch nur auf einen bestimmten Befehl.

Auf der Oberfläche seines Körpers ist nichts... Vielleicht hat er am Bauch eine Schwachstelle?

Ihr Blick wurde abgelenkt, als Landis die Starre abschüttelte und seine Kopis zog.

Wenigstens kommt der mal wieder zu sich. Hmm? Was macht er denn jetzt?

Sein Blick war immer noch so starr wie zuvor. Er hob das Kopis in seiner rechten Hand, gleichzeitig hob das Monster seine rechte Vorderklaue.

Zetsu sprang zurück, als das Wesen ihn simultan mit Landis' Bewegungen angriff.

Nanashi schwebte hastig hinüber und musterte den Jungen. Sein Blick war immer noch seltsam abwesend, als ob er gar nicht wüsste, wo er eigentlich war oder was er tat.

„Landis! He, Landis! Hör auf damit!“

Er reagierte nicht, gab stattdessen einen weiteren Befehl zum Angriff. Lediglich Leanas Shinken verhinderte, dass sie verletzt wurde.

Ruputna schluckte. Selbst sie verstand, dass er im Augenblick nicht ihr Freund war, den sie so sehr liebte. Irgend etwas war mit ihm geschehen – und es erinnerte sie an Nozomi, als sie unter dem Einfluss der beiden verwaltenden Götter gestanden und versucht hatte, Nozomu zu töten.

Aber was konnten sie tun, um Landis aufzuhalten?

Sie wich dem Schwanz der Eidechse mit einem Sprung aus und stellte sich wieder in Kampfposition. „Okay, okay, komm schon!“

Die Echse zeigte ihnen ihre gespaltene Zunge. Landis stampfte mit dem Fuß auf, was das Wesen ihm auch direkt nachtat.

Einen Moment lang geschah nichts.

Zetsu, der einen Trick dahinter vermutet hatte, atmete auf – und spürte plötzlich, wie der Boden unter ihm bebte. „Was...?“

„Ein Erdbeben?“, fragte Ruputna nervös.

„Nein... der Boden hält der Erschütterung nicht stand.“

Noch bevor einer der anderen nachhaken konnte, brach der Boden unter ihnen weg.

Mit einem lauten Schrei stürzten Ruputna, Zetsu, Leana und Isolde in die Tiefe.

Nanashi, die immer noch in der Luft schwebte, sah ihnen fassungslos hinterher. Sie fuhr zu Landis herum. „Warum hast du das getan!?“

Statt einer Antwort schwang er seinen Arm. Das Shinjuu spürte, wie etwas sie schmerzhaft am Rücken und am Hinterkopf traf und sie ebenfalls in die Tiefe schleuderte.

Was... soll das?

Ein schwarzer Schleier fiel vor ihre Augen und dann... nichts mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2008-10-16T15:28:44+00:00 16.10.2008 17:28
Mein Kapitelname macht sich gut, muhahahaha~

Das ist wieder ein Kapi nach meinem Geschmack... allein schon weil meine zwei Parings da drinne sind XDDD
Seeeehr mysteriös, übrigens. Ich bin gespannt, was du dir da zu Landis ausgedacht hast. Davon weiß ich nichts. Bin ausnahmsweise mal unschuldig XD



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