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Eternal's Serenade

Seinarukana
von

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White Day

Nach der Sache im Belzec-Berg vergingen wieder mehrere Tage, in denen absolut gar nichts geschah. Die Gruppe langweilte sich bereits, denn auch die Ausflüge in die Stadt verloren nach mehr als einem Monat ihren Charme. Bei den ersten Schülern meldete sich aufgrund der Langeweile auch schon der Wunsch, wieder heimzukehren.

Salles machte keine Angaben darüber, was er als nächstes vorhatte, was ein eindeutiger Indikator dafür war, dass er ebenfalls keinen Plan hatte. Jatzieta war die einzige, die es gelassen sah. Sie und Adina verbrachten die Zeit damit, Karten zu spielen. Seit ihrer letzten Unternehmung, die sie beinahe das Leben gekostet hätte, war sie nicht mehr so erpicht darauf, Monobe zu verlassen.

Der Rest der Gruppe versuchte unterdessen, den Unterricht zu überleben, was nicht immer leicht war. Besonders an diesem Tag, an dem die Jungen fast kollektiv eingeschlafen waren. Lediglich Zetsu hielt sich noch wacker wach, hing aber ebenfalls bereits über dem Tisch, als Heridearutsu das Buch zuschlug. „So, wir sind fertig für heute.“

„Von mir aus für den Rest des Jahres“, murmelte Nozomu.

„Gut, dass ihr heute tagsüber schlaft“, meinte Heridearutsu. „So wie ich euch einschätze, werdet ihr heute Nacht nämlich viel zu tun haben.“

„Was ist denn heute Nacht?“, fragte Sorluska neugierig geworden.

„Es sind 29 Tage seit dem Valentinstag vergangen“, erklärte Heridearutsu.

Während Sorluska und Landis ihn nur verwirrt ansahen, seufzten Nozomu und Zetsu einstimmig. „Oh nein... White Day.“

Auf die fragenden Blicke der anderen, fühlte Nozomu sich zu einer Erklärung berufen: „Der White Day ist das Gegenteil zum Valentinstag, genau einen Monat danach. An dem Tag müssen sich die Jungs mit selbstgemachter weißer Schokolade bei den Mädchen bedanken.“

„Auch das noch“, seufzte Sorluska. „Haben wir überhaupt die Zutaten dafür?“

Heridearutsu nickte. „Sanae-san hat sie extra eingekauft, damit ihr euch nicht rausreden könnt.“

Nozomu fluchte leise, sah dann aber zu Zetsu hinüber. Der Silberhaarige, der immer die meiste Schokolade bekam, hatte sich am White Day bislang immer krank gemeldet. Was würde er wohl hier machen? Hier konnte er schlecht ausweichen. Würde er sich wirklich hinter Leana verstecken, wie er angekündigt hatte? Dass die Mädchen vor ihr Respekt haben würden, konnte er sich gut vorstellen. Aber das war doch keine Lösung.

Als Zetsu ihm einen schmunzelnden Blick zuwarf, fragte Nozomu sich, was er machen sollte. Sollte er für alle vier Mädchen etwas machen oder nur für Satsuki? Und wie sollte er das hinkriegen? Bislang war jeder Versuch, Schokolade zu machen, fehlgeschlagen.

„Keine Sorge“, sagte Heridearutsu. „Ich werde euch natürlich beistehen. Ich weiß, wie man Schokolade macht. Und Sanae-san auch.“

Während Sorluska leise grummelte, freute Landis sich sichtlich. Subaru, der die ganze Zeit aus dem Fenster gestarrt hatte, lächelte ebenfalls.

Zumindest zwei sind glücklich.

„Oh, Nozomu, sei nicht immer so pessimistisch“, fuhr Rehme in seinen Gedanken dazwischen. „Satsuki freut sich bestimmt über Schokolade. Das wird echt toll morgen.“

Ich wills hoffen...
 

Später befanden sich Nozomu, Sorluska, Landis, Subaru und Heridearutsu in der Küche und versuchten, weiße Schokolade herzustellen. Sanae kümmerte sich derweil um die anderen Schüler, die wesentlich mehr Erfahrung und daher weniger Probleme hatten. Zu Nozomus Überraschung hatte sich auch Salles in die Küche verirrt, er schien aber nicht aktiv teilnehmen zu wollen, sondern beobachtete die anderen nur.

„Was ist nun, Nozomu?“, fragte Landis, dem das alles erstaunlich einfach von der Hand ging. „Machst du für alle vier was oder nur für Satsuki-san?“

Nozomu seufzte. „Wenn das so weitergeht, werde ich keiner was schenken.“

Bislang hatte keines seiner Ergebnisse auch nur Ähnlichkeit mit Schokolade gehabt. Landis lachte leise. „Sorluska ergeht es nicht besser.“

Er nickte zu dem jungen Mann hinüber, der leise vor sich hingrummelte und dabei immer wieder aufs Neue mit Heridearutsus Hilfe versuchte, essbare Schokolade hinzubekommen.

„Also, wie siehts aus, Nozomu?“

„Wie kommt es, dass du so gut bist?“, stellte er die Gegenfrage.

Landis lächelte und konzentrierte sich wieder auf seine Schokolade. „Ich musste meiner Mutter oft beim Kochen und Backen helfen. Das hat seine Spuren hinterlassen. Ich weiß nur nicht mehr, für wen wir das alles gemacht haben...“

„Bestimmt war das für seinen Vater“, sagte Rehme. „Der Eternal, an den er sich nicht erinnert.“

„Ich wette, Sorluska hat vorher nie gekocht.“

Von jedem anderen hätte es wie ein Vorwurf oder eine Randbemerkung geklungen, aber Landis schaffte es tatsächlich es mehr wie eine Bemerkung voll Mitleid klingen zu lassen. Obwohl Sorluska sich bislang nicht an der Unterhaltung beteiligt hatte, bekam er das mit und legte sich noch einmal extra ins Zeug. Mitleid wollte er keines – besonders nicht von Landis.

„Machst du das alles für Ruputna?“, fragte Nozomu.

Dabei deutete er auf die Massen von Schokolade, die der Junge da zu fabrizieren schien.

Landis nickte, ein verlegenes Lächeln zierte sein Gesicht. „Sie hat mir zum Valentinstag ein Geschenk gemacht, das schwer zu überbieten ist. Also gibt es eben viel Schokolade.“

„Sie wird sich bestimmt darüber freuen.“

Was das wohl für ein Geschenk war?

„Gute Frage...“

Lange Zeit arbeiteten die Schüler schweigend vor sich hin, bevor Landis etwas auffiel: „Wo ist eigentlich Zetsu?“

„Er sagte, dass er sich ein anderes Geschenk überlegen muss, weil Leana Süßigkeiten hasst.“

„Verstehe. Ich frage mich, was er ihr schenken will.“

Nozomu nickte. Ich mich auch.

In dem Moment war er froh, dass Satsuki ein so gut berechenbarer Mensch war, so dass er nicht großartig raten musste, was sie haben wollte. Wie wollte Zetsu nur unauffällig herausbekommen, was sie von ihm wollte?
 

Die Frage stellte Zetsu sich auch. Er wusste, dass sie keine Süßigkeiten wollte, also wollte er irgend etwas anderes für sie tun, aber was nur?

Nanashi war ihm keine sonderlich große Hilfe, sie war zwar empathisch (zumindest meistens), aber für Leana brauchte man wohl mehr als pure Empathie, um zu wissen, was sie wollte. Also hatte er kurzerhand beschlossen, Isolde zu fragen. Was nicht sonderlich einfach war. Erst einmal hatte er sie unauffällig von Leana loseisen müssen und dann musste er sich mit ihr unterhalten, was noch schwerer war. Er hatte ihr die Situation erklärt und wartete nun auf ihre Antwort.

„Also, du willst Leana was schenken, ja?“, fragte sie belustigt.

Er seufzte genervt. „Ja. Das habe ich dir jetzt schon zehn Mal gesagt.“

„Ich höre das nur immer wieder gern“, kicherte sie.

Manchmal – und das war ziemlich oft der Fall – strafte ihr Verhalten ihrem strengen Aussehen Lügen. Normalerweise war es Zetsu, der in ihre Scherze mit einstimmte, aber im Augenblick ging es ihm eher auf die Nerven. Dumm nur, dass er auf ihre Hilfe angewiesen war.

„Isolde, bitte...“

„Es ist dir ziemlich ernst, hm?“

Er nickte nur. Sie schmunzelte leicht. „Was denkst du, was sie sich wünscht?“

Zetsu rollte mit den Augen. „Wenn ich das wüsste, würde ich dich nicht fragen.“

Diesmal war sie es, die seufzte. „Du enttäuschst mich. Ich dachte, du würdest sie kennen.“

Er sah sie an und überlegte, was er sagen sollte. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er gesagt, dass er sie kennen würde, aber das war vor ihrer Rückkehr in die Rosenwelt gewesen. Er hatte diese Entscheidung verstanden und akzeptiert, sie aber nie wirklich verwunden. Eigentlich hatte er sie auch nur wieder in die Gruppe geholt, weil er gehofft hatte, dass alles wieder so werden würde wie früher – aber die Hoffnung war nicht aufgegangen. Er hegte immer noch tiefe Gefühle für Leana, aber genauso hatte er das Gefühl, dass sie sich unheimlich fern waren.

Er konnte nicht mehr guten Gewissens sagen, dass er sie kannte, denn das tat er nicht mehr.

Wenn sie und Isolde ihn nicht wiedererkannt hätten, wäre er sich sicher gewesen, dass er die falsche Leana abgeholt hatte.

Doch er wollte diesen Zustand nicht hinnehmen. Selbst wenn am Ende dieses Abenteuers wieder ihre Trennung wartete, so wollte er sich am Ende nicht von einer Unbekannten verabschieden, sondern von seiner Leana, das hatte er sich vorgenommen.

Obwohl er nichts sagte, schien Isolde seine Gedanken zu erahnen. Sie lächelte unvermittelt. „In Ordnung, du silberner Tagesanbruch. Ich werde dir sagen, was Leana sich am Meisten wünscht.“

„Nenn mich nicht so“, murmelte er.

Sein Gesicht hellte sich auf, als er sich den zweiten Satz verinnerlichte. „Danke, Isolde.“

Sie kicherte noch einmal, dann flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. Noch einmal erhellte sich sein Gesicht. „Aaaah.“
 

Ähnlich wie bei den Mädchen am Valentinstag, hatten die Jungen fast die ganze Nacht in der Küche verbracht. Nur mit dem Unterschied, dass sie am Ende selbst aufräumen mussten, da keines ihrer Shinjuu dafür geschaffen war oder gar wollte. Erst gegen Morgen gaben Landis und Heridearutsu den anderen zu verstehen, dass sie den Rest machen würden, so dass alle anderen erschöpft abziehen konnten.

Nozomu fühlte sich nach dem Aufstehen jedenfalls so als hätte er nie geschlafen. Wenigstens war an diesem Tag kein Unterricht, so dass er mittags noch schlafen konnte – sofern man ihn ließ.

Durch seine Übungsversuche (die einigermaßen essbar geworden waren), hatte er am Ende doch noch genug Schokolade hinbekommen, um allen vier Mädchen etwas zu schenken. Lediglich die Schokolade für Satsuki schmeckte auch wirklich, so dass sie nicht eifersüchtig sein musste.

Tatsächlich freuten sich alle vier über die Schokolade – aber nur bei Satsuki war die Freude von Dauer. Nozomi, Narukana und Naya verzogen schon nach den ersten Bissen die Gesichter. Aber zumindest Nozomi und Narukana bekamen von anderen Schülern noch Schokolade geschenkt, die man tatsächlich essen konnte.

Satsuki küsste Nozomu vergnügt, nachdem sie die Schokolade probiert hatte. „Mhm, schmeckt besser als die, die ich dir geschenkt habe. Vielen Dank, Nozomu.“

Das war kein Kunststück, dachte er bei sich.

Doch nach außen hin lächelte er nur. „Du musst dich nicht bedanken.“

Immer noch äußerst vergnügt, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter.

Landis und Ruputna hingen wie üblich zusammen. Sie klammerte an seinem Arm und deckte ihn mit unzähligen Küssen ein. Manchmal fragte Nozomu sich, wie er das nur aushielt, aber Landis schien es absolut nicht zu stören.

Sorluska war über dem Tisch eingeschlafen, bevor er Thalia seine Schokolade hatte geben können, aber sie hatte diese schon allein gefunden und lächelte deswegen selig vor sich hin, während er neben ihr schlief. Was immer Nozomu sonst über sie dachte, sie liebte Sorluska mit Sicherheit und das konnte man in solch seltenen Momenten wirklich sehen.

Sogar Heridearutsu verschenkte ein wenig Schokolade an einige Mädchen, die darüber verlegen kicherten. Nozomu glaubte nicht, dass der Weißhaarige das aus „Liebe“ tat. Wahrscheinlich eher Mitleid, weil die betreffenden Mädchen sonst nichts bekommen hatten.

Aber jemand fehlte. Subaru, Zetsu, Leana und Katima waren nirgends zu sehen.

Was Zetsu seiner Freundin wohl geschenkt hatte?

Bei Gelegenheit sollte Nozomu ihn mal fragen, aber vorerst würde er erst einmal schlafen. Mit dem Gedanken daran, löste er Satsuki (die nichts mitbekam, da sie eingeschlafen war – warum war sie wohl so müde?) vorsichtig von seiner Schulter, legte sich mit dem Oberkörper auf den Tisch und schloss die Augen.
 

Leana hatte sich überrascht gezeigt, als Zetsu sie bereits am Morgen am Arm gegriffen und mit sich gezogen hatte. Isolde und Nanashi hatten sich dagegen in eine andere Richtung verzogen.

Gemeinsam mit Leana verließ Zetsu Monobe und brachte sie in den Wald, in die Nähe der Ruine, in der Landis' Divine Magic erwacht war.

Überrascht sah Leana auf das, was Zetsu auf einer Lichtung vorbereitet hatte. „W-wann hast du das denn gemacht?“

Ein vollständiges Picknick mit Decke und Korb und allen möglichen nicht-süßen Leckereien waren zu sehen. Zetsu lächelte. „Ich bin früh aufgestanden. Ich habe ganz lange überlegt, was ich dir schenken könnte, da du keine Schokolade magst. Schließlich habe ich mich dafür entschieden, dass wir einen ganzen Tag lang Zeit zusammen verbringen, nur du und ich.“

Dass es Isoldes Vorschlag gewesen war, erwähnte er nicht.

„Was sagst du dazu?“

Gespannt sah er Leana an. Nun entschied sich, ob Isolde recht gehabt hatte oder ob sie doch lieber etwas anderes gehabt hätte. Doch plötzlich lächelte sie entspannt, eines ihrer seltenen echten Lächeln. Also hatte Isolde tatsächlich recht gehabt. Innerlich atmete er erleichtert auf.

Sie umarmte ihn. „Danke, Zetsu. Das habe ich mir schon lange gewünscht.“

„Das macht mich froh“, sagte er lächelnd, als er die Umarmung erwiderte.

Sie tauschten einen kurzen Kuss miteinander aus und setzten sich dann dicht nebeneinander auf die Decke, um zu essen. So harmonisch wie schon lange nicht mehr, da keines ihrer Shinjuu dabei war.
 

Katima war wie fast jeden Tag inzwischen, mit Cynard unterwegs. Mit jedem Tag wurde ihre Vorfreude auf ihn stärker und die Trennung von ihm am Abend schwerer. Was bedeutete das nur?

An diesem Tag begrüßte Cynard sie wie üblich am Schlosseingang. Doch statt zu einem Stadtrundgang, lud er sie zu einem Schlossrundgang ein. Das Gemäuer war inzwischen wieder hergestellt, so wie es sein sollte und Cynard wollte es ihr unbedingt zeigen.

Es war eigentlich wie jede Burg, dieselben verträumten Ecken, dieselben überflüssig erscheinenden Räume, die für verschiedene Dinge genutzt werden konnten.

Der Rundgang endete in einem bewohnten Zimmer, das geschmackvoll eingerichtet war. Katima gefiel es sehr. „Wem gehört dieses Zimmer?“

„Mir“, antwortete er.

Sie lächelte. „Das ist ein sehr schönes Zimmer.“

„Vielen Dank.“

Dennoch verstand sie nicht wirklich, was sie hier eigentlich sollte. Warum führte er sie in sein Zimmer? Bei dem Gedanken, was er vorhaben könnte, schoss ihr das Blut ins Gesicht.

Doch sie beruhigte sich schnell wieder. Nein, nein, das würde er nie machen. Er ist ein Edelmann, warum sollte er dann so etwas tun?

Cynard erahnte ihre Gedanken. Er holte etwas hervor, was in eine durchsichtige Tüte eingepackt war und reichte es Katima. „Für dich.“

Sie nahm es ihm ab. Es schien weiße Schokolade zu sein, gemeinsam mit einigen Keksen. „Womit habe ich das verdient?“

Er räusperte sich leicht. „Vor einem Monat war dieser Tag an dem die Frauen ihren Liebsten selbstgemachte Schokolade schenken. Heute ist der Tag an dem die Männer dasselbe machen.“

Seine Stimme klang, als ob er den Text extra einstudiert hätte, aber trotzdem nicht gezwungen.

Als Katima klar wurde, was das bedeutete, spürte sie erneut, wie sie rot wurde. „D-danke, Cynard. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“

Er lächelte warm. „Du musst nichts sagen. Dass du dich darüber freust, ist genug.“

Katimas Gesicht wurde noch roter. Verlegen senkte sie den Blick. Für einen kurzen Augenblick verspürte sie den Wunsch, bei ihm zu bleiben, für immer, auch wenn sie sich über ihre Gefühle nicht klar war. Aber es war nicht möglich. Sie musste irgendwann wieder zu ihrem Volk zurückkehren.

Außerdem war es lächerlich. Sie wusste nicht, was sie für ihn fühlte, sie musste sich erst klar darüber werden – und dann musste sie entscheiden, was zu tun war. Auch wenn das bedeuten würde, Cynard oder ihr Volk im Stich zu lassen.
 

Mit festem Schritt, aber aufgeregtem Herzen, befand Subaru sich auf dem Weg zur Aussichtsplattform. Mit Sicherheit würde Baila auch an diesem Tag wieder da sein. Würde sie sich über sein Geschenk freuen? Oder würde sie nach wie vor keine Gefühle zeigen?

All die Gedanken wirbelten durch seinen Kopf und sorgten dafür, dass ihm regelrecht schlecht wurde. Schon von weitem erkannte Subaru Bailas Kopfbedeckung. Wieder einmal saß sie auf der Bank, diesmal schien sie aber keine Waffeln zu essen.

Die anderen Stadtbewohner wussten nichts davon, dass sie ebenfalls eine Anführerin war. Salles hatte in ihr keine Bedrohung für die Bewohner gesehen und es deswegen nicht für angebracht gehalten, sie zu verraten. Außerdem konnte man sie so besser im Auge behalten.

An diesem Tag war Subaru froh darum, dass der Mann so entschieden hatte, auch wenn er seit Bailas Bitte nicht mehr hier gewesen war.

Ob sie jeden Tag auf ihn gewartet hatte? Oder hatte sie gar nicht mehr an ihn gedacht?

Subaru blieb neben ihr stehen, die Schokolade hinter seinem Rücken verborgen. „Baila.“

Sie hob den Blick und sah ihn an. Ein Schatten schien sich auf ihr Gesicht zu legen, dann sah sie wieder woanders hin. Dabei schwieg sie.

Er setzte sich neben sie. „Ich habe etwas für dich.“

Fragend wandte sie sich ihm wieder zu. „Für mich? Warum?“

Subaru deutete auf ein anderes Paar, das in der Nähe stand. Die junge Frau bedankte sich gerade verlegen bei dem Mann vor ihr für die Schokolade.

„Heute ist ein besonderer Tag in dieser Welt“, erklärte Subaru dabei. „Man schenkt dem Mädchen, das man mag, etwas.“

Baila öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber sofort wieder und sah ihn nur abwartend an. Subaru konnte nicht die Überraschung über das Spektrum ihrer Mimik verbergen. Früher war das bei ihr nicht möglich gewesen.

Er zog die Schokolade hervor und reichte sie ihr. „Das habe ich für dich gemacht.“

Das habe ich hinter mir, dachte er erleichtert.

Gespannt wartete er auf ihre Antwort. Würde sie sich freuen? Oder gleich einfach weggehen?

Was sollte er nur tun, wenn sie wortlos aufstehen würde?

Doch lange versank er nicht in diesen düsteren Gedanken, denn plötzlich lächelte Baila leicht. „Vielen Dank, ... Subaru. Das ist das erste Mal, ... dass mir jemand etwas schenkt.“

Noch nie zuvor hatte er sie lächeln gesehen, aber er hatte es sich immer gewünscht. Die Tatsache machte ihn glücklich und ließ ihn ihre letzte Begegnung vergessen.

Ihr Lächeln verschwand zwar wieder, aber dafür kam eine andere Mimik in ihr Gesicht: Verwirrung.

„Was ist das denn?“

Subaru lachte leise. „Schokolade. Man kann sie essen.“

Ihr Gesicht hellte sich auf. „Aaaah. Wollen wir sie zusammen essen?“

„Gern.“

Wieder sahen sie essend und schweigend in die Entfernung – nur war es diesmal ein angenehmes Gefühl für beide.
 

Adina bestaunte den Stapel an Schokolade und Keksen, den Jatzieta im Laufe des Tages bekommen hatte. „Wow. Da wo ich herkomme, gibt es keinen White Day. Beide Geschlechter haben was an Valentinstag verschenkt.“

Jatzieta kicherte. „Schlechte Organisation. So haben die Männer doch einen Monat Vorlauf, um sich daran zu erinnern und etwas vorzubereiten.“

„Hat hier aber auch nicht funktioniert“, warf Adina ein. „Das wurde alles letzte Nacht gemacht. Irgendjemand hat sogar heute Morgen noch die Küche benutzt.“

„Das war nicht irgendjemand“, widersprach Jatzieta.

Eine bestimmte Tafel Schokolade nahm sie dabei in die Hand. Adina konnte den daran befestigten Zettel nicht lesen, aber sie konnte sich dennoch denken, von wem die Tafel war. Besonders da Karfunkel ihr verraten hatte, dass Salles der letzte Nachzügler gewesen war. Doch im Gegensatz zu Jatzieta schätzte sie diese Geste falsch ein und lächelte. Liebe ist etwas Schönes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-06-10T08:24:26+00:00 10.06.2009 10:24
Liebe liegt in der Luft~ *lach*
My my. Wir haben hier so viele süße Paare. Niedlich, niedlich. Und zu jedem werde ich jetzt meinen Senf dazu geben XD

Nozomu-chan und Satsuki-dono:
Mensch, Nozomu. Wieso haben die anderen Weiber auch was bekommen? XD
Nozomi hätte ich ja noch verstanden. Aber wieso die Zicke und die Katze? Hääääh? XD
Anyway. Isch liebe NozxSat. Das ist doch mal was Wahres. Hätte Sat nur nicht so ne schlimme Stimme *lach*
Obwohl... mir da was aufgefallen ist bei dir. Irgendwie kommen mir Noz und Sat bei dir nicht so verliebt vor. Da kommen mir Zetsu und Leana sogar mehr verliebt vor. Und zeigen das nicht mal so offensichtlich.

Rupu und Landis-kun:
Landis muss ja ganz schön schmusebedürftig sein, wenn er die ganzen Umarmungen und Küsse von Ruputna aushält XD
Und wieviel Schokolade er Rupu geschenkt hat. Hofft er etwa darauf, dass Rupu ihm noch einmal dieses Geschenk macht? *grins*
Aber die beiden sind so süß :3


Sor und der Fisch:
War ja zu erwarten, dass Sor lieber pennt, anstatt Thalia die Schokolade persönlich zu geben. Soll er froh sein, dass sie ihn so gut kennt XD
Meint man ja gar nicht, dass sie zusammen sind. So, wie die sich immer zoffen. Na ja. Diesmal haben sie es nicht getan :D


Katima und Cynard (denen kann man so schlecht Spitznamen geben XD):
Ja, Katima. Merkst du es denn nicht? Es ist so offensichtlich, dass du verliebt bist. Aber volle Kanne.
Und Cynard scheint auch eine Schwäche für unsere Königin zu haben. Aber die beiden passen auch so gut zusammen. Zu ner Königin gehört meiner Meinung nach ein Mann wie Cynard und kein Schuljunge XD
Also: Nieder mit NozxKatima! KatimaxCynard ftw!


Salles-sama und die alte Frau Jatzi (XD):
Ich mag die Beziehung der beiden. Weil es eben keine Liebe ist, sondern eine besondere Freundschaft. Ich frage mich, wie es dazu gekommen ist und wie sie sich kennen gelernt haben. Das Xuse uns das auch nicht sagt *grummel*


Heri (der Single kriegt auch ein bisschen Senf XD):
Hat Heri echt Mitleid mit den Losern? Wie nett er doch ist XD
Aber sicher schwärmen auch einige für ihn. Süß ist er ja. Aber sicher steinalt. Wie alt er wohl sein mag? o.o


Gyouten und Shoubi:
Die beiden darf man natürlich net vergessen, muhahahahahaha!
Ich finde es traurig, dass Zetsu seine Lea nicht mehr kennt. Das muss man schnell ändern. Sie gehören doch zu meinen Lieblingspairings XD
Aber ich finde es lustig, dass man Lea so schlecht einschätzen kann. Da hilft wohl der beste Emphat (schreibt man das so?) nicht. Also eine Frau ganz nach Zetus Geschmack *lach*
Und wer weiß, was die beiden ohne ihre Shinjuu so treiben *kicher*


Subaru-kun und Baila-chan:
Ich finde die beiden So süß. Zumal ich Subaru ja auch so mag. Warum mag ihn nur keiner, außer wir? T_____T
Und Baila sieht sicher tooootal knuffig aus, wenn sie lächelt. Mensch, Baila. Geh von den Minion Corps Leadern weg und bleib bei Subaru *lach*

So. Das war genug Senf und genug Spitznamen *lach*
Hui, mal ein langer (sinnloser) Kommi XD


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