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Eternal's Serenade

Seinarukana
von

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Im Labyrinth der Zeit

„Ich weiß nicht, was unheimlicher ist“, bemerkte Subaru leise. „Ein schlecht gelaunter Zetsu, der Nozomu umbringen will oder ein so gut gelaunter Zetsu.“

Jatzieta schmunzelte. „Ich finde letzteres eher süß.“

Genau wie die anderen Anwesenden beobachtete sie Zetsu bei seinem kleinem euphorischen Ausbruch – wenngleich der sich darauf beschränkte, dass er strahlte wie ein Kind an Weihnachten und Leana fast schon erdrückte.

Salles schmunzelte ebenfalls bei dem Anblick. Er hatte damit gerechnet, dass Zetsu sich freuen würde, aber gleich so? Leana schien etwas aus dem Eternal hervorzuholen, das sonst niemand sehen konnte. Salles fand das äußerst interessant und wert, weiter beobachtet zu werden. Allerdings gab es nun wichtigere Sachen zu tun.

Der Brigadeführer räusperte sich.

Verlegen löste Leana sich aus Zetsus Umarmung und wandte sich Salles zu. Allerdings ließ der überglückliche Eternal sich nicht so leicht abschütteln und umklammerte sie nun von hinten.

Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. „Wie geht es nun weiter?“

„Ciar und ich werden dich ins Labyrinth der Zeit bringen. Dort musst du eines der Shinken finden, das dich unter Vertrag nehmen will. Das kann einige Zeit dauern...“

Mich unter Vertrag nehmen will? Wie habe ich mir das vorzustellen?

„Kann ich mitgehen?“, fragte Zetsu sofort.

Salles und Ciar tauschten einen Blick miteinander. „Ich weiß nicht genau, ob das eine gute Idee ist.“

„Warum?“, fragte Jatzieta neugierig.

Ciar wandte sich ihr lächelnd zu. „Erst einmal kann es wie gesagt, sehr lange dauern, in diesem Labyrinth umherzuirren. Und dann wäre Zetsu außerdem ziemlich überflüssig – außer einigen schwachen Lakaien gibt es dort nichts für ihn.

Salles nickte zustimmend. „Für diese Lakaien würde eines der Crystal Children der Brigade reichen.“

„Was für Dinger?“, fragte Leana.

„Ah ja, du kennst sie nicht“, stellte Salles fest. „Ich werde sie dir vorstellen, wenn du und Zetsu wieder da seid.“

„Dann heißt das, ich darf mit?“, fragte Zetsu.

Der Brigadeführer nickte. „Auch wenn ich mir der Sachen bewusst bin, die Ciar angebracht hat, ist mir dennoch klar, dass es besser ist, wenn du mit ihr gehst. Du wärst wahrscheinlich zu ohnehin nichts zu gebrauchen.“

Zetsu lachte. „So siehts aus.“

Ciar seufzte theatralisch. „Okay, dann bringen wir euch beide dorthin. Aber beeilt euch bitte. Ich bin ziemlich sicher, dass Sarosh demnächst seinen Plan vorantreiben wird.“

„Hat er denn überhaupt noch Untergebene?“, fragte Jatzieta.

Der Mann zuckte mit den Schultern. „Bei Sarosh weiß man nie.“

„Könnt ihr das später klären?“, fragte Leana. „Ich würde das gern schnell hinter mich bringen.“

„Selbstverständlich.“

Salles stand auf und bedeutete Ciar dasselbe zu tun.

Zu viert gingen sie ins Direktorat.

„Ich habe noch eine Frage“, meldete Zetsu sich. „Wie kommen wir am Ende wieder zurück?“

„Das Shinken wird euch aus dem Labyrinth rausbringen – aber seht zu, dass ihr einige Meter entfernt von Monobe landet. Höchstwahrscheinlich werden einige hier sich nicht mehr an Leana erinnern und es als Bedrohung ansehen, wenn sie plötzlich einfach da ist.“

Zetsu und Leana nickten. „Verstanden.“

Salles zog sein Shinken und hob es hoch, es leuchtete hell. Ciar, dessen Shinken immer noch in Saroshs Besitz war, hob einfach seine Hand, die zu glühen begann.

Erneut öffnete sich ein Portal vor ihnen. Leana griff nach Zetsus Hand und atmete tief durch. Der Silberhaarige drückte aufmunternd ihre Hand. „Gehen wir.“

Sie nickte, machte aber keine Anstalten, etwas zu tun. Zetsu ergriff die Initiative und lief los, Leana hinter sich herziehend. Erst als sie durch das Portal getreten waren, hielt er wieder an. Der Zugang schloss sich wieder. Dafür offenbarte sich vor den beiden ein riesiges Tor, das geradezu einlud, das Labyrinth zu betreten und sich darin für immer zu verlaufen.

Leana hatte das Gefühl, dass es tatsächlich so sein würde, wenn sie erst einmal drin war. Nachdenklich sah sie auf ihre Hand, die immer noch von der von Zetsu gehalten wurde.

„Mhm... sag mal...“, begann sie.

Fragend sah er zu ihr. „Was ist los?“

„Warum bist du mitgegangen? Vielleicht wirst du die anderen so nie wiedersehen?“

Er seufzte leise, bevor er lächelte. „Eigentlich solltest du das inzwischen wissen. Aber ich kann es dir auch einfach mal direkt sagen: Ich liebe dich, Leana. Deswegen begleite ich dich hierher.“

Sprachlos sah sie ihn an. Es war das erste Mal, dass er ihr diese Worte sagte. Bislang hatte er ihr über andere Wege zu verstehen gegeben, was er empfand, aber noch nie zuvor hatte er es in Worte gefasst. Doch noch bevor sie das richtig verarbeitet hatte oder gar darauf reagieren konnte, sah er bereits wieder zum Tor.

„Gehen wir!“, sagte Zetsu noch einmal enthusiastisch und lief los.

Leana, die immer noch seine Hand hielt, folgte ihm direkt.

Für eine Weile liefen sie schweigend durch die stillen Gänge. Lediglich ein leises Geräusch, das direkt aus den Wänden zu kommen schien und ihre Schritte begleiteten ihre Wanderung. Allerdings war dieses Schweigen um einiges angenehmer als in der Welt ohne Mana.

„He Zetsu... wenn ich auch ein Eternal bin... werden wir dann immer zusammenbleiben?“

Er nickte ihr lächelnd zu. „Das werden wir.“

Sie erwiderte sein Lächeln. „Dann war diese Entscheidung wirklich richtig.“

„Hast du daran gezweifelt?“

„Na ja, fandest du es so toll, Eternal zu werden?“

Skeptisch sah sie ihn an. Er hob die Schultern. „Besser als früh zu sterben, oder? Vielleicht wird es irgendwann mal langweilig, aber bis dahin gibt es noch viel zu sehen und zu tun.“

Leana nickte. „Genau diese Einstellung will ich auch haben.“

„Die kriegst du bestimmt noch.“

Damit versanken sie wieder in Schweigen. Doch diesmal hielt es nicht lange. Drei Lakaien erschienen vor ihnen. Zetsu blieb stehen und ließ ihre Hand los. „Ich kümmere mich darum, bleib zurück.“

Sie wollte widersprechen, aber ihr fiel wieder ihr kaputtes Shinken ein, weswegen sie einen Schritt zurücktrat. Zetsu dagegen zog 'Gyouten'. Er machte einen Schritt vor und verschwand – nur um hinter dem grünen Lakaien wieder zu erscheinen. Er rammte sein Shinken dem Wesen in den Rücken, worauf es sich in Manafunken auflöste. Direkt im Anschluss baute Zetsu ein Schild auf. Der Angriff des blauen Lakai prallte daran ab. Der rote Lakai beschwor einen Feuerball, dem Zetsu spielend auswich. Sein Angreifer von eben schaffte dies jedoch nicht mehr und löste sich auf.

Der Eternal wandte sich dem letzten Feind zu. „Chaos Impact!“

Unter dem Lakai öffnete sich ein schwarzes Loch, eine Klaue schoss daraus hervor und zerquetschte den Gegner.

Zetsu steckte sein Shinken wieder ein. „Das wars.“

Leana lief wieder zu ihm und nahm wieder seine Hand. „Mein Held~“

Er lachte. „Ach, das war doch gar nichts. Lass uns weitergehen. Wer weiß, wie lange wir schon hier sind?“

Sie nickte zustimmend. Gemeinsam liefen sie weiter. Die Umgebung änderte sich nicht, egal wie oft sie eine andere Abzweigung wählten. Irgendwann seufzte Leana. „Denkst du, wir werden hier für immer herumirren?“

Er schmunzelte. „Selbst wenn: Immerhin sind wir zusammen.“

Lächelnd sah sie ihn an. „Du hast recht.“

Sein selbstsicheres und sorgloses Auftreten machte ihr erneut Mut. Ob ich irgendwann auch mal so werden kann?

Ohne weitere Zwischenfälle gelangten sie in eine Sackgasse. Ein helles Licht leuchtete vor ihnen. Es war kein Portal, stattdessen schien dieses Licht komplett aus Mana zu bestehen.

„Ist das... ein Shinken?“, fragte Leana?

„Es könnte eines sein... ein formloses.“

„Gut erkannt“, sprach eine Stimme, die von überall zu kommen schien.

Zetsu und Leana sahen sich um, aber beide kamen zu dem Schluss, dass es das Shinken sein musste, das mit ihnen redete. Sie blickten wieder auf das Licht.

„So, Leana Vartanian, du bist also hier, weil du einen Pakt schließen willst?“

Sie hob ihr Shinken. „Ich möchte, dass dieses Shinken wieder ganz ist – und wenn ich dafür ein Eternal werden muss, dann werde ich das tun.“

Die Stimme lachte. „Ich verstehe. Aber dafür musst du dich erst einer Prüfung unterziehen?“

„Eine Prüfung?“

Kaum hatte sie das gesagt, fand sie sich selbst inmitten eines Sternenmeers wieder. Unter ihr existierte kein Boden, auch keine Wände waren zu sehen. „Was...?“

„Nur keine Sorge, dir wird nichts passieren. Ich habe nur einige Fragen an dich.“

Leana sah sich um, aber es war nichts zu sehen, also sah sie einfach weiter geradeaus und lauschte der Stimme.

„Warum willst du ein Eternal werden? Du bist dir über die Konsequenzen bewusst und nimmst es trotzdem in Kauf – weswegen?“

Leana atmete tief ein. „Ich möchte bei Zetsu bleiben und ich möchte nicht nutzlos sein. Ohne Shinken bin ich aber genau das. Ohne mein Shinken kann ich nichts tun...“

„So... ich schließe aus deinen Worten, dass es dir hauptsächlich um deine Liebe geht.“

Sie erwiderte nichts darauf, immerhin hatte ihr Gesprächspartner recht.

„Du würdest deine gesamte Vergangenheit, deine Heimat und deinen Status für den silbernen Tagesanbruch opfern? Was, wenn die Liebe irgendwann vergeht? Keine Liebe hält ewig.“

Leana legte eine Hand auf ihr Herz. Sie dachte wieder an das warme Gefühl zurück, als sie den Eternal Oath abgelegt hatte. „Ich denke... diese Liebe wird bis zum Ende halten.“

Sie konnte ein leises Schmunzeln in der Stimme hören, als diese weitersprach: „Du gehst also nicht davon aus, dass du gemäß eines Eternal ewig leben wirst?“

„Nichts lebt für ewig“, erwiderte sie. „Auch wenn ein Eternal nicht an Altersschwäche stirbt, er kann durch andere Umstände getötet werden.“

„Weise Worte. Das habe ich nicht erwartet.“

Leana lächelte zuversichtlich – und begann plötzlich zu fallen. Erschrocken kreischte sie auf.

„Wie groß ist deine Selbstsicherheit jetzt? Ein Eternal kann nie wirklich in Sicherheit sein.“

Sterne rauschten an ihr vorbei, sie kniff die Augen zusammen und faltete die Hände vor ihrer Brust.

„Eternal ziehen das Unglück an, immer sind sie und alle um sie herum in Gefahr. Bist du sicher, dass du dieses Risiko in Kauf nehmen willst?“

Angestrengt versuchte sie nachzudenken. Sollte sie das wirklich in Kauf nehmen?

Sie dachte an ihre Heimat zurück, den schweren Duft der Rosenblüten, den sie so gehasst hatte. Sie dachte an Prinz Alvis, an ihre rechte Hand Faris, an alle Ritter und Bewohner der Königreichs. Würden sie diese Entscheidung akzeptieren?

Was würde ihre Familie dazu sagen?

Doch zwischen all diesen Fragen sah sie immer wieder zwei Gesichter, die ihr bei ihrer Entscheidung weiterhalfen.

Schließlich öffnete sie ihren Mund. „Ja, das will ich. Für Zetsu – und Isolde!“

Ihr Shinjuu fehlte ihr, das war noch ein Grund, weswegen sie ein Eternal werden wollte, sie wollte Isolde wiederhaben und wenn es nur so ging, dann ging es nur so.

Der Fall stoppte abrupt. Verwirrt sah Leana sich um. Sie stand wieder gemeinsam mit Zetsu im Labyrinth vor dem hellen Leuchten.

„Was ist passiert?“, fragte der Silberhaarige.

Sie schüttelte nur den Kopf und sah wieder auf das Licht, das erneut zu sprechen begann: „Ich gratuliere dir, Leana. Ich werde einen Pakt mit dir eingehen. Du wirst Shoubi no Leana sein.“

„Aber das ist doch der Name meines Shinken... bedeutet das...?“

„Vollkommen richtig. Ich bin der verlorene Wille deines Shinken.“

Zetsu schmunzelte. Ich habe mich schon gewundert, was mit dem Willen passiert, wenn das Shinken kaputtgeht. Er kehrt also hierher zurück und wartet auf einen Bündnispartner.

Das Licht ging auf 'Shoubi' über und ließ den Riss verschwinden. Leana konnte fühlen, wie die Macht wieder in die Waffe zurückkehrte. Gleichzeitig fühlte sie, wie eine neue Form von Energie sie durchströmte, sie glaubte sogar jeden einzelnen Manapartikel in der Luft spüren zu können.

„Hat es funktioniert?“, fragte Zetsu.

Sie wandte sich ihm zu und nickte. „Oh ja!“

Hastig umarmte sie ihn. Er erwiderte die Umarmung lächelnd. „Dann bleiben wir jetzt wohl für immer zusammen.“

„Ja... nur du, ich, Nanashi und Isolde.“

Wie auf Befehl erschien das Shinjuu in diesem Moment. „Ah, endlich! Ich dachte schon, ich komme da nie wieder raus~“

„Willkommen zurück, Isolde“, sagte Zetsu lächelnd.

Leana löste die Umarmung und sah das Shinjuu glücklich an. „Es ist gut, dass du wieder da bist.“

Isolde grinste. „Oh ja, ich werde endlich wieder die Zwerge quälen können.“

Die beiden Eternal lachten.

„Dann lasst uns gehen“, schlug Isolde vor. „Die anderen warten bestimmt schon.“

Zetsu nickte und nahm wieder Leanas Hand. „Lass uns gehen.“

Isolde brachte sie unweit von Monobe wieder in die Manawelt zurück. Leana spürte den Manaüberfluss in jeder Faser ihres Körpers, eine unbekannte Macht durchströmte sie. Es war überwältigend. Wie konnten Zetsu und Nozomu davon nur unbeeindruckt bleiben? Oder waren sie das vielleicht nur nach außen?

Gemeinsam betraten sie die Monobe Akademie und suchten als erstes den Speisesaal auf, wo tatsächlich die gesamte Gruppe versammelt war, um zu essen. Sorluska sah grinsend auf. „He, Zetsu! Wo warst du solange? Und wen hast du da mitgebracht?“

Neugierig geworden hoben die anderen auch ihre Blicke. Während bei den Eternal und Göttern der Schimmer des Wiedererkennens zu sehen war, blieben bei den anderen die metaphorischen Fragezeichen.

Zetsu trat einen Schritt zur Seite und ging in Präsentationshaltung. „Darf ich vorstellen? Shoubi no Leana. Sie wird uns ab sofort im Kampf zur Seite stehen.“

Ein Raunen ging durch die Anwesenden. Nozomu lächelte. „Willkommen, Leana. Deine Hilfe kommt wie gerufen.“

Leana nickte nur, Zetsu legte den Kopf schräg. „Ist irgend etwas passiert?“

Salles stand auf. „So ist es. Ihr ward wieder zwei Tage weg und in der Zwischenzeit hat Sarosh uns seine neue Untergebene vorgestellt. Ihr Name ist -“
 

„Luned. Was sagst du zu den Shinken-Trägern?“

Die Frau vor Sarosh hatte langes weißes Haar, bleiche Haut und goldene Augen. Sie trug eine schwarze Dienstmädchenuniform. „Sie sind erstaunlich stark, obwohl ihnen zwei ihrer Mitstreiter gefehlt haben.“

Sarosh nickte zustimmend. „Das ist wahr. Aber du wirst mit ihnen fertig, oder?“

„Mit Sicherheit. Vertraut mir, Meister.“

Der dunkle Engel lächelte. „Sehr gut, dann enttäusche mich nicht.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LeanaCole
2009-12-18T10:12:31+00:00 18.12.2009 11:12
Der Anfang des Kapitels war soooo geil. Nicht nur wegen der süßen Reaktion von Zetsu, sondern auch die Reaktion der anderen. Besonders die von Subaru XD

Ich hatte ja schon vorher eine gute Reaktion von Zetsu erwartet, aber das hat meine Erwartungen übertroffen :D
Mit so einer niedlichen Reaktion hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Am Liebsten hätte ich Zetsu geknuddelt XD

Ich fands auch schön, dass er endlich mal die drei Worte gesagt hat. Das war so tollig~
Schade, dass Leana zu baff war, um etwas darauf zu erwidern. Aber ich an Leanas Stelle wäre auch baff gewesen XD

Außerdem mochte ich die Fragen des Shinken-Willen und Leanas Antworten dazu. Das hatte wirklich was~
Und natürlich fand ich Isoldes Satz toll, dass sie nun die Zwerge wieder quälen kann XD


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