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Konoha Gangs

Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten
von

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Demon und das Fieber

"Erwischt hab ich ihn!", grölte Naruto durch die Halle, während er triumphierend seine Bierflasche in die Höhe hob. "Ein geiles Souvenir mit besten Grüssen von Big Fox."

"Du hast dem Arsch eine ganz schöne Schnatte verpasst! Da hat sein makelloses Image im wahrsten Sinne des Wortes einen Kratzer abgekriegt", brüllte Lee, was in einem Lachflash endete, welches dann im Endeffekt doch eher an ein Glucksen erinnerte.

"Ey, deswegen müsst ihr Holzköpfe euch doch nicht gleich volllaufen lassen!", zischte Ino verärgert und strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. Es war einfach unglaublich.

"Flowie, krieg' dich wieder  ein! Immerhin haben wir heute gewonnen! Und der Gedanke daran, dass es Demon in diesem Moment ganz schön dreckig gehen muss, ist doch einfach nur geil!" Kiba kippte sich den restlichen Inhalt seiner Flasche hinter die Binde und öffnete dann sogleich die nächste.

Ino konnte schlecht erklären, warum sie sich so gar nicht freute. Klar, Sakura war immer noch Gefangene ihrer Erzfeinde, aber da war noch etwas anderes, was sie irgendwie traurig machte.

Wie wenn Hinata ihre Gedanken hätte lesen können, gesellte sie sich zu Ino auf das Sofa, das mit dem Rücken zu Wand stand. Über ihnen thronte stolz der neunschwänzige Fuchs auf der Kurama-Flagge, der ihnen die gebleckten Zähne entgegenstreckte.

"Wie es wohl Saku geht?", fragte Hinata mit einem bedrückten Unterton in der Stimme.

"Das wüsste ich zu gern." Ino starrte kopfschüttelnd zu der feiernden Meute rüber, die sich auf dem grossen Tisch, den anderen Sofas und dem Boden breitgemacht hatte. Draussen war es schon längst dunkel, weshalb zurzeit wirklich jede noch so kleine Glühbirne brannte.

Es war eigentlich ein gewohnter Anblick, denn Ino und Hinata von den vergangenen Siegen bei den Blood Zones bestens kannten, aber heute war er irgendwie befremdend. Wie wenn sie alle vergessen hätten, das sie den Krieg noch gar nicht gewonnen hatten und es ein Gangmitglied gab, dass heute nicht feiern konnte - ganz zu schweigen von den Verletzten im Lazarett.

Beinahe der gesamte Inner war hier versammelt, bis auf Sai und Temari, die dieses Mal etwas abgekriegt hatten. Sogar Neji war inzwischen wieder richtig auf den Beinen, nachdem er sich beim letzten Battle diese tiefe Schnittwunde zugezogen hatte.

Das HQ selbst war noch ein einziges Chaos, da seit dem Verlassen niemand mehr aufgeräumt hatte. Der ganze Boden war übersät mit Kleidern, umgestossenen Pappbechern, irgendwelchen Büchern, die aus Shikamarus riesigem Regal gefallen waren, Kibas Werkzeug, das quer durch den ganzen Raum verstreut lag. Es war schon nur verwunderlich, dass die beiden Ebengenannten ihre heissgeliebten Habseligkeiten nicht gleich wieder aufsammelten. Aber irgendwie schien gerade sowieso alles anders zu sein.

"Ob Naruto Demon wirklich so erwischt hat, wie alle sagen?" Hinata zog ihre Beine an und bettete ihr Kinn auf ihre Knie.

Ino seufzte. "Anscheinend schon. Das haben sie ja schon erzählt, als sie noch nüchtern waren."

"Saku macht sich bestimmt grosse Sorgen. Sie mag ihn doch so."

"Deswegen mache ich mir auch dauernd Gedanken. Ich dachte, dass sie ihn vielleicht jetzt endlich abhaken kann, nachdem er dabei mitgeholfen hat, sie in eine Falle zu locken. Aber inzwischen weiss ich nicht ganz, ob das gereicht hat. Und jetzt macht sie sich doch sowieso tierische Sorgen um ihn", schlussfolgerte die Blonde und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück.

"Was ist eigentlich los mit dir, Ino? Normalerweise stauchst du die anderen doch zusammen, wenn sie was tun, was dir nicht passt." Hinata konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen.

"Ich kann es dir nicht wirklich sagen. Ich meine, ich freue mich riesig, dass wir dieses Battle gewonnen haben. Aber seit Sakura mir von Demon erzählt hat verstehe ich irgendwie besser, was sie an ihm findet. Natürlich, eine Sahneschnitte war er ja schon immer. Aber sie ist nicht jemand, der sich aus puren Äusserlichkeiten viel macht." Ein leichtes, bedauerndes Lächeln stahl sich bei diesen Worten auf ihr Gesicht. "Ich hätte sie an diesem Tag nicht gehen lassen sollen. Dann wäre sie jetzt nicht in so einer misslichen Lage."

Vorsichtig legte Hinata ihrer Freundin die Hand auf die Schulter. "Wenn du mich fragst, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis Sakura frei kommt. Weisst du noch, wie aggressiv die Jungs heute ins Battle aufgebrochen sind, weil sie keinen anständigen Befreiungsplan hinbekommen haben?" Hinata grinste. "Und dass die Takas ihr etwas angetan haben glaube ich irgendwie nicht."

"Ich hoffe nicht."

Hinata tippte Ino an der Schulter an. "Ino, da ist doch noch etwas. Gibt es irgendetwas, was du mir noch erzählen wolltest?"

Das gab es in der Tat. Ino musste zugeben, dass die Sache mit ihrem Vater zwar in den Hintergrund gerückt war, aber nun zusehends wieder hochkam. Und sie hatte es ihr erzählen wollen. Warum auch nicht gleich jetzt? Sonst würde nur wieder etwas dazwischen kommen.

Und so erzählte sie nun auch Hinata die Geschichte von A bis Z. Vielleicht würde es sie etwas von ihrem Ärger über die Anderen ablenken.

 

"39.8 Grad Fieber. Das ist schlecht", stellte Kimimaro in nüchternem Ton fest und knipste auch noch die zweite Lampe im Raum an.

Das Zimmer der Bosse schien in diesem Moment so klein, dass die Wände einen beinahe erdrückten.  Sakura hatte sich etwas abseits hingestellt, um niemandem im Wege zu stehen und beobachtete das Geschehen aufmerksam. 

So hohes Fieber?

Sakura wusste, dass Fieber eine durchaus positive Reaktion des Körpers sein konnte, aber nicht in dieser Höhe. Zudem bekräftigte es Kimimaros Verdacht auf eine allfällige Infektion. Soviel hatte sie als Nichte einer Krankenschwester noch mitbekommen.

"Konan, reich mir mal die Tabletten dort auf dem Wandvorsprung", wies der Arzt die Blauhaarige an, die in just demselben Moment den Raum betrat und ihren besorgten Blick auf Sasuke richtete. Sie tat wie geheissen und Kimimaro musterte die Packung. 

"Sehr gut. Paracetamol. Fiebersenkend."

Sakura erschrak fürchterlich, als plötzlich jemand an ihr vorbeirauschte und energisch den Arzt zur Seite schob. 

"Was ist los?", fragte Itachi besorgt, während er Sasuke leicht rüttelte.

"Hm?", stiess dieser hervor und öffnete ansatzweise die Augen, deren fiebriges Glänzen Sakura trotzdem nicht entging.

"Wie geht's?"

"Scheisse...", nuschelte der Angesprochene."Ich muss...Big Fox..umlegen..."

"Na klar. Wohl eher umgekehrt." Letzteres murmelte der Leader mehr zu sich selbst.

Kimimaro verdrängte Itachi nun energisch von seinem Platz neben Sasuke. "Es ist normal, dass er bei einer solch hohen Körpertemperatur nur Blödsinn von sich gibt. Und genau deshalb musst du mich jetzt machen lassen, denn wenn seine Temperatur die Vierzig überschreitet wird's lebensgefährlich. Es handelt sich hierbei um Fieber, das entsteht, wenn eine so grosse Wunde heilt. Ich erkläre euch das jetzt nicht alles, aber ich hoffe, dass es sich nicht um eine Infektion handelt. Wir müssen schauen, wie sich das ganze entwickelt. Leider haben wir hier nicht die Mittel, die uns in einem Krankenhaus zur Verfügung stehen würden."

Itachi räumte den Platz nun ohne Murren. "Können wir was tun? Irgendwas?"

"Besorgt mir eine grosse Flasche Wasser. Er muss viel Trinken, da er durch das starke Schwitzen Flüssigkeit verliert. Sonst können wir nicht viel tun, bis das Paracetamol wirkt und das Fieber sinkt." Kimimaro drückte eine der Pillen aus dem Blister.

"Vielleicht helfen ja auch Hausmittelchen  wie Essigwickel?", rutschte es Sakura heraus, worauf plötzlich drei Augenpaare auf sie gerichtet waren. Himmel, sie sollte endlich begreifen, dass sie hier im Taka-HQ höchstpersönlich war und ihre Meinung keinen interessierte. 

Jedoch sie erinnerte sich nur allzu gut daran, wie Tsunade ihr immer Essigwickel gemacht hatte, wenn sie krank gewesen war und Fieber gehabt hatte. Vielleicht würde es ja auch Sasuke helfen?

Zu ihrer Überraschung lächelte Konan und Kimimaro nickte zustimmend. "Eine sehr gute Idee! Bringt doch auch gleich Essig und ein Becken mit!"

Während Konan und Itachi sich also auf den Weg machten, um all diese Utensilien zu holen, suchte Sakura in den Schubladen der Kommode nach einem geeigneten Paar Socken. Sie wurde in der hintersten Ecke der untersten Schublade fündig, jedoch waren es zwei verschiedenfarbige Exemplare. Spielte ja auch keine Rolle, es waren die einzigen, die etwas höher reichten, als nur bis knapp oder gar nicht über Knöchel. Nun, sie hoffte, dass sie ihm noch passten, denn anscheinend trug er die schon lange nicht mehr.

Kimimaro half Sasuke inzwischen beim Aufsitzen und flösste ihm, mit dem Resten Wasser aus dem Glas, die Fiebertablette ein.

Sasuke protestierte zwar leise, war aber zu müde und wohl auch zu schwach um den Arzt wegzuschieben, der ihn nun vorsichtig beim Hinlegen stützte. 

"Bist du neu in der Gang?", fragte Kimimaro beiläufig, als er noch einmal Sasukes Stirn fühlte.

"Nein...also..eigentlich bin ich die Geisel..." Sakura lief puterrot an, da sich das wohl wirklich selten dämlich anhören musste.

Kimimaro drehte sich nun überrascht um und musterte sie. "Für eine Geisel läufst du aber ziemlich frei 'rum."

"Es sind doch sowieso alle Türen verriegelt."

"Auch wieder wahr." Er grinste. "Kurama also?"

Sie nickte zur Antwort.

"Dann bist du bestimmt diese Nichte von Flame oder?"

Sakura staunte immer wieder über Tsunades Berühmtheit in Gangkreisen. "Woher wissen Sie das?"

"Nenn mich Bone."

"Knochen?"

"So nannten sie mich, als ich hier beitrat." Er lachte, zwar kühl aber nicht unangenehm. "Und um deine Frage zu beantworten: Du erinnerst mich von der Art her an sie, auch wenn sie gewiss etwas lautstarker aufgetreten ist."

Er nahm das Blutdruckmessgerät zur Hand und legte dem schlafenden Sasuke die Manschette um den Arm. "Wir haben eine Zeit lang im selben Krankenhaus gearbeitet. Glaub mir, sie war eine dieser Krankenschwestern, die uns Ärzte herumdirigiert haben und nicht umgekehrt."

Sakura lachte leise. "Das klingt ganz nach ihr."

"Nun, ich habe so gut wie möglich versucht, ihr aus dem Weg zu gehen, denn schlussendlich waren unsere Meinungen, zumindest war Gangs anbelangte, ziemlich verschieden. Aber irgendwann lernt man damit umzugehen, damit man im Alltag wenigstens halbwegs miteinander klar kommt." Er fühlte Sasukes Puls am Handgelenk und mass ihm dann den Blutdruck. 

"Sein Blutdruck ist etwas tief vom vielen Schwitzen. Zeit, dass er etwas Flüssigkeit bekommt."

Wie aufs Stichwort kamen in diesem Moment Konan und Itachi durch die Tür. Itachi stellte die Wasserflasche auf den Tisch und füllte sogleich ein Glas.

Konan stellte das Becken mit dem Wasser und die Essigflasche gleich daneben.

"Also, die Wickel lasst ihr am besten gleich die Kleine machen." Er wies auf Sakura. "Sie scheint damit Erfahrung zu haben. Dann gebt ihr ihm regelmässig zu trinken. Die Temperatur in einer Stunde nachmessen und mir melden, alles klar?" 

Die drei Anwesenden nickten. Das waren klare Anweisungen.

"Eigentlich könnten du und Konan wieder mit nach unten kommen und uns helfen, Raven. Da unten liegen mehr als genug Verletzte, da müssen nicht drei in einem Zimmer herumstehen."

Itachi schien zuerst nicht besonders angetan von dieser Idee, natürlich machte er sich grosse Sorgen um seinen Bruder. Konan nahm vorsichtig seine Hand und meinte: "Sakura kann das gut alleine, Itachi. Und sonst ruft sie uns, okay?"

Der Taka-Boss nickte und liess sich also von Konan mit sich ziehen. Als auch Kimimaro die Zimmertür hinter sich schloss hörte sie noch seine gedämpfte Stimme auf dem Gang. "Das ist die Nichte von Kurama-Flame, also keine Panik, Raven!"

Es überraschte sie, das man ihr hier so viel Vertrauen entgegenbrachte. Aber es fühlte sich auch gut an.

Die nun eingekehrte Stille war beruhigend und liess Sakuras Gedanken wieder klarer werden. Sogleich schnappte sie sich das Wasserbecken und gab etwas Essig dazu. Die schwarze und die graue Socke, die sie bereitgelegt hatte tunkte sie darauf in das kühle Nass, wrang sie so aus, dass sie nicht mehr vor Nässe trieften und schlug dann Sasukes Bettdecke zurück, die er ohnehin schon beinahe auf den Boden geschmissen hatte. War ihm ja auch nicht zu verübeln, so wie er schwitzte.

Langsam streifte sie ihm die erste Socke über den Fuss und er zuckte leicht, was Sakura zum Lachen brachte. Er war also kitzlig.

"Was...machst du...da?", fragte er verärgert, aber in seinem Ton schwang ein leises Kichern mit, da Sakura schon dabei war ihm die zweite Socke über den anderen Fuss zu ziehen.

"Dein Fieber senken", murmelte sie konzentriert als sie seinen Fuss festhielt, den er wegzuziehen versuchte.

"Ich habe...doch kein Fieber?" 

Es war schwierig zu beurteilen ob das nun als Frage oder Feststellung zu verstehen war.

"Doch, hast du." Sie konnte sich ein Lächeln kaum verkneifen.

"Echt? Ist ja scheisse...", murmelte er und Sakura lachte nun laut los. 

"Du sagst es. Schlaf jetzt."

Daraufhin blieb er eine Weile ruhig. Bis sie ihm die Wickel, beziehungsweise die Socken wechselte.

"Du kitzelst!", bemängelte er ihr Tun, aber sie konnte ihn so beim besten Willen nicht ernst nehmen. 

"Da musst du jetzt durch." Sie streifte ihm die zweite Socke über. "So, das wär's mal wieder fürs Erste."

Es musste ziemlich unangenehm sein, nasse, kalte Socken übergestreift zu kriegen, wenn man selbst so überhitzt war.  

"Hast du Durst?", fragte sie ihn leise. 

"Und wie", meinte er. 

Sie half ihm, sich aufzusetzen und liess ihn trinken, wobei er gleich zwei ganze Gläser hinunter kippte. Erst jetzt fiel ihr der relativ grobe Kratzer direkt über seinem Auge auf, der seine Augenbraue durchschnitt. Ob das eine grosse Narbe geben würde?

Sasuke liess sich indes wieder ins Bett fallen.

"Schlaf gut und mach keinen Scheiss", nuschelte er noch und gleich darauf war er weg. Aber wahrscheinlich würde er gleich beim nächsten Sockenwechsel wieder hellwach sein, um angemessen zu reklamieren.

 

"Ich verspreche dir, wir begleiten dich zu deiner Mutter, um es ihr zu sagen. Aber du hast das Richtige gemacht. Es kann ja wohl nicht so weitergehen." Hinata legte ihrer Freundin tröstend den Arm um die Schulter.

"Meinst du?", fragte die Blonde unsicher.

"Hundertpro."

"Danke. Ich bin so froh, dass ich dich und Saku habe. Vielen, vielen Dank, Hina." Ino wischte sich verstohlen eine Träne von der Wange. "Ich hoffe nur, dass Saku bald rauskommt."

"Und ich erst."

Die beiden warfen einen Blick auf die betrunkene Meute, die jetzt damit begannen, Bierflaschen gegen die Wand zu werfen, um möglichst das Loch im Putz zu treffen und sich dann darüber totzulachen, wenn die Flasche meilenweit daneben zerschellte. Und in etwa neunzig Prozent der Versuche war das der Fall.

Tenten und Neji hatten sich bereits verzogen, alle anderen jedoch frönten noch ihrem Suff.

Gari kam zu den beiden Mädchen geschlendert und schüttelte grinsend den Kopf. "Was meint ihr, sollen wir diesen Vollpfosten mal das Bier wegnehmen?"

"Ich verstehe es einfach nicht! Die lassen sich volllaufen und vergessen einfach, dass sie eigentlich wichtigeres zu tun hätten!" Ino wischte sich nun endgültig die angestauten Tränen aus den Augen.

"Die spüren sich einfach nicht mehr. Was für ein dämlicher Zeitpunkt", bemerkte Gari nur kühl. 

Aus der Küche kam in diesem Moment Shikamaru und gähnte. Natürlich, während die anderen soffen, pennte er. Er machte ganz schön grosse Augen, als er diesen betrunkenen Haufen Taugenichtse erblickte und kam dann ebenfalls zu den Dreien.

"Sag mal, wollt ihr denen nicht mal den Alkohol wegnehmen?"

"Bis jetzt dachten wir, die seien selbst alt genug, aber offensichtlich haben wir uns geirrt." Gaara wandte seinen Blick wieder den anderen zu, nur um zu sehen, wie Lee einen Backflip von der Tischkante machte, zwar auf den Beinen landete, jedoch gleich darauf umkippte.

"Jetzt wäre Choji praktisch, der ist ziemlich gut darin, den Typen weiszumachen, dass sie zu viel getrunken haben und jetzt endlich schlafen gehen sollten. Aber der hilft gerade mit Shino im Lazarett aus", meinte Shikamaru.

Nun kamen Lee und Kiba auch noch auf die dämliche Idee, ein selbstgedichtetes Lied anzustimmen, das sich um die Niederlage der Takas und im Zentralen um Demons Verletzung drehte.

"Es ist lächerlich, dass sie auf dieser Sache so herumreiten müssen! Die Jungs mussten auch dauernd einstecken und nur weil Demon einmal was abgekriegt hat tun die so, als wenn sie schon die Herrscher der Strasse wären!" Ino spürte mehr und mehr die Wut, die sich in ihr aufstaute. 

"Ich freu mich ja auch, dass Demon wenigstens dieses Mal einstecken musste, aber du hast schon recht, Ino. Nun gut, sie sind betrunken. Reg dich nicht zu sehr auf, die bereuen das bereits morgen früh." Gaara gähnte ausgiebig und streckte sich gemächlich.

Es war Ino eigentlich völlig egal, dass sie betrunken waren. Sie wurde langsam aber sicher fuchsteufelswild! Und als die Jungs zum gefühlten zehnten Mal irgendetwas über Demons Bekanntschaft mit dem Messer lallten, reichte es ihr endgültig.

Langsam erhob sie sich und atmete tief durch.

"Wo willst du hin, Ino?", fragte Hinata unsicher, als sie den Zorn ihrer Freundin bemerkte.

"Die Party beenden", knurrte sie und stapfte dann in Richtung des Tisches. Zuerst schaltete sie den Ghetto-Blaster aus, danach kassierte Lee die erste Ohrfeige, Kiba die zweite. 

"Was zur Hölle denkt ihr euch eigentlich dabei?!", schrie sie so laut dass jetzt alle Augen auf sie gerichtet waren. "Sagt mal, wie alt seid ihr überhaupt?! Ihr kippt euch hier seelenruhig Bier hinter die Binde, sodass ihr Morgen kaum mehr aufstehen könnt, während eure Kameradin in Gefangenschaft sitzt und darauf wartet, dass sich daran irgendetwas ändert! Aber anstatt irgendetwas zu tun liegt ihr hier rum, singt total bescheuerte Lieder über etwas, worüber es sich nicht zu singen lohnt und macht Backflips von der Tischkante!"

Naruto wusste nicht, wie ihm geschah, als Ino ihn energisch am Kragen packt. "Und du! Du bist hier der Leader! Wo ist der Naruto hin, der sich immer um seine Kameraden bemüht hat, der es nicht zugelassen hat, dass es seinen Freunden schlecht geht?! Wach auf Big Fox und mach verdammt nochmal was!" 

Der jungen Frau stiegen die Tränen in die Augen. "Ihr macht mich wahnsinnig! Schämen solltet ihr euch, einfach nur schämen! Und damit meine ich alle, die hier auf diesem Tisch oder darunter liegen! Waschlappen seid ihr!"

Sie schniefte. "Seit Saku weg ist, sind alle so komisch drauf! Aber anscheinend macht es euch nichts aus, dass sie weg ist! Falls sie da irgendwann raus kommt sag ich ihr, dass sie bei den Takas bleiben soll! So wie ihr euch gerade gebt seid ihr es nicht wert!"

Ino wandte sich zum Gehen ab. Tränen liefen ihr über die Wangen, die sie rasch mit dem Ärmel wegwischte.

Als sie gerade davonlaufen wollte, fiel ihr noch etwas ein. "Ach ja, Lee: Wärst du doch auf der Nase gelandet!"

Und damit stürmte sie davon. Sie musste irgendetwas tun und vielleicht benötigten sie ja im Krankentrakt Hilfe.

 

Mit einem lauten Piepen machte sich das Thermometer unter Sasukes Arm bemerkbar. Sakura zog es heraus und begutachtete die Anzeige. 39.1 Grad. Immer noch nicht gerade blendend, aber immerhin schon etwas besser. Wenigstens stieg das Fieber nicht mehr.

Mit einem prüfenden Blick begutachtete sie den schlummernden Sasuke und als sie nichts Beunruhigendes sah, machte sie sich auf den Weg  ins Lazarett, um Kimimaro die Temperatur mitzuteilen.

Dieser wies sie lediglich dazu an, so wie bisher weiterzufahren.

Und genau das tat sie auch und zwar die ganze Nacht lang.

Auch wenn es immer schwieriger für sie wurde, die Augen offen zu behalten und sich auch nur halbwegs zu konzentrieren, liess sie nicht locker, wechselte die Wickel immer wieder und weckte den Patienten regelmässig zum Trinken. Irgendwann protestierte Sasuke nicht mehr gegen die Essigsocken und auch beim Wecken blieb das Murren aus. 

Mit der Zeit suchte der Schüttelfrost Sasuke gnadenlos heim und Sakura deckte ihn bis zur Nasenspitze zu, was leider auch nicht viel half.

Im Verlaufe der Nacht verbuchte sie steigenden Erfolg mit ihrer Wickeltherapie, obwohl natürlich auch das Paracetamol nicht ganz unschuldig daran war. 

Um halb sechs Uhr morgens war seine Körpertemperatur bei 37.8 Grad angelangt. Sakura klopfte sich in Gedanken selbst auf die Schulter und grinste breit. Sasuke schlief immer noch und sie zweifelte daran, dass er sich überhaupt an ihren Kleinkrieg beim Sockenwechsel erinnern würde. 

Aber das war okay. Sie hatte das Gefühl, dass sie sowieso bald hier raus kam und dann war es wohl für alle Beteiligten besser, wenn sie Sasuke zu vergessen versuchte. 

Aber das hier war sie ihm schuldig gewesen und es hatte tatsächlich ihr schlechtes Gewissen ein wenig beruhigt.

Inzwischen litt Sakura unter regelrechten Schweissausbrüchen, denn mit der Zeit war es warm geworden im Zimmer und auch die Luft war auch nicht mehr die beste. Aber sie traute sich nicht, das Fenster zu öffnen, da Sasuke sonst womöglich wieder fror und dieses Risiko wollte sie nicht eingehen. Er sollte jetzt schön ruhig bleiben und sein Fieber vollends ausschlafen.

Stattdessen beschloss Sakura, etwas auf den Korridor raus zu gehen, um sich etwas abzukühlen. 

So leise wie es auf diesen knarrenden Dielen nun mal möglich war, begab sie sich aus dem Zimmer hinaus. Ein angenehmer, kühler Luftzug schlug ihr entgegen. Wie erwartet waren auch hier die Gänge nicht sonderlich gut geheizt. Eigentlich war es ja schon ein regelrechter Luxus, dass die Räume überhaupt geheizt werden konnten, aber für den Gang reichte es meistens eben nicht. Nicht, dass hier arktische Kälte herrschen würde, aber frisch war es allemal.

Nach ein-, zweimal tiefem Durchatmen entspannte sich ihr Körper etwas und sie lehnte sich gegen die, ebenso knarrende Holzdielenwand. Der Wind pfiff scharf um die Hausecken, sodass sie es bis hier hören konnte.

Was machte sie eigentlich hier? Sie lief frei im HQ des Feindes herum. Eigentlich hätte sie irgendwo ein Fenster einschlagen und abhauen können. Würde wohl mitten in der Nacht kaum jemand bemerken, besonders jetzt nicht. Aber es schien ihr, als ob die Takas wussten, dass sie nicht türmen wollte, beziehungsweise konnte. Irgendetwas hielt sie einfach hier fest. 

Nun, die Takas machten ihr auch nicht mehr so viel Angst, wie vorher, zumindest nicht alle. 

Was würde geschehen, wenn sie frei kam und dann irgendwann wieder einem dieser Takas gegenüberstand und ihn als Feind betrachten musste? Sie hatte viel zu tiefe Einblicke in das Leben, die Geschichten und die Menschen in dieser Gang bekommen, als dass sie noch irgendjemanden hassen konnte. Nun gut, es gab immer noch Personen, die sie nicht mochte. 

Aber sie verspürte trotzdem diese seltsame Sympathie für die Gang, die sie eigentlich so sehr hassen sollte.

Nachdenklich zeichnete sie mit Finger kleine Blümchen auf die beschlagene Fensterscheibe. Wie furchtbar kompliziert das alles war...

Vom anderen Ende des Ganges vernahm sie in diesem Moment eine aufgebrachte Frauenstimme und Schritte, die sich ihr rasch näherten.

"Karin, jetzt beruhige dich!" 

Es war Konans müde, abgekämpfte Stimme, die anscheinend versuchte eine aufgebrachte Karin zu besänftigen. "Er ist okay!"

"Warum, verdammt noch mal hast du mich nicht geweckt, Konan?!"

Schon kam die rothaarige Karin um die Ecke gestapft und ihr Gesichtsausdruck verhiess leider nichts Gutes. Blanker Zorn mit einer ordentlichen Prise Besorgnis konnte man ihr bereits von Weitem aus dem Gesicht ablesen und Sakura wünschte sich wieder einmal, unsichtbar zu sein.

Vor Wut kochend blieb Karin vor Sakura stehen und baute sich wahrhaft beängstigend vor ihr auf.

"Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich?!", brauste sie auf. "Falls du es vergessen hast, du bist hier Gefangene und nicht die Oberkrankenschwester!"

"Karin, Sakura hat doch nur geholfen! Du solltest dich eigentlich bei ihr bedanken!", verteidigte die Blauhaarige sie.

"Einen Scheiss werde ich tun! Du willst dich doch sowieso nur bei Sasuke einschleimen, du Miststück!"

Sakura war zu wenig schlagfertig, als dass sie in diesem Regen von Vorwürfen noch irgendetwas kontern konnte. Jedes böse Wort der Rothaarigen fühlte sich an wie ein Schlag ins Gesicht.

Karin packte sie an den Schultern. Leider war sie auch noch grösser als sie. "Ich sage dir eins, Kurama! Du wirst sowieso bald zurück in deinen Fuchsbau verschwinden, wo du hergekommen bist! Dann wird vielleicht dieses ganze Theater hier endlich aufhören und die Gang kann sich wieder normal benehmen! Du hast alles durcheinander gebracht!"

Ihre Nägel gruben sich schmerzhaft in die Schultern der Rosahaarigen, welche einen leisen Aufschrei unterdrückte.

"Und wegen Demon" Ihre Gesichtszüge lockerten sich und der Zorn wich einem giftigen und schadenfrohen, beinahe bemitleidenden Ausdruck. "Du solltest wissen, dass Sasuke von Anfang an nur mit dir gespielt hat, so wie er es eigentlich mit jeder tut, naives kleines Püppchen. Niemals würde er es mit einer wie dir ernst meinen."

Abschätzig wanderte ihr Blick über ihre nicht gerade umwerfende Oberweite, ihre riesige Stirn und ihr zerzaustes Haar. "Sasuke will Frauen, die auch was hermachen!"

"Karin! Schluss jetzt!", rief Konan scharf, doch Karin ignorierte sie.

"Hau ab und kriech' zurück zu deinen Kuramas. Bei Sasuke ist es für dich vergebliche Liebesmüh!" Und damit stürmte sie davon, in Richtung Boss-Zimmer und liess die völlig erschlagene Sakura bei Konan zurück.

Sie hörte noch die Tür knallen, dann war der Spuk vorbei.

Die junge Kurama konnte sich kaum rühren, so sehr schmerzten Karins Worte und ihre Boshaftigkeit in ihrem Herzen. Wenn jemand über sie herzog, besonders über Äusserlichkeiten, dann war sie verletzlicher als ein junge Reh. Jedes einzelne Wort versetze ihr ein Stich im Herzen.

Und was diese schreckliche Frau über Sasuke erzählte, machte ihr Angst, auch wenn ihr längst bewusst war, dass Sasuke seine Macken hatte. Warum zur Hölle liess sie sich von ihr so in Gewissen reden?!

Sie wusste, dass Karin eifersüchtig war und sie wusste, dass sie das nicht ernst nehmen durfte. Und trotzdem fühlte sie sich mehr als nur niedergeschmettert. Gegen ihren Willen stiegen ihr Tränen in die Augen, die sie jedoch noch gerade so zurückhalten konnte.

Konan legte ihr den Arm um die Schulter. "Hör nicht hin. Du spürst doch ihren Neid oder nicht?"

"Schon...", murmelte die Jüngere leise.

"Du musst da nicht mehr rein. Karin übernimmt das jetzt. Sie kann sehr verletzend sein, aber glaube mir, was sie sagt ist nicht wahr. Zumindest nicht alles. Sie hat Demon schon richtig charakterisiert, vorhin. Aber bei dir war er anders, Sakura. Glaub mir, du bist für ihn etwas ganz Besonderes."

Sakura wischte sich die Tränen aus den Augen. "Ich gehe schlafen, Konan. Gute Nacht."

"Gute Nacht, Sakura." Konan schenkte ihr zum Abschied ein trauriges Lächeln. 

Sakura fand den Weg zu ihrem Käfig inzwischen blind. Dort angekommen stellte sie sich vor den Spiegel, den sie vor kurzer Zeit hinter einem Wandvorsprung entdeckt hatte und stellte sich davor. Selbst bei dem schwachen Morgengrauen erkannte sie ihre riesige Stirn, die eher dürftige Oberweite und diese unförmigen Hüften. Karin hatte wohl oder übel recht. Sie war nicht gerade die Traumfrau des Jahres.

Da waren sie wieder, ihre dämlichen Komplexe. Ihr kamen nun definitiv die Tränen, sodass sie sich auf die, immer noch quietschende Liege legte und die Augen schloss.

Es wurde Zeit, dass sie ging, Karin hatte recht. Sie hatte sich in Form einer guten Tat bei Sasuke entschuldigt und war jetzt quitt mit den Takas. Es klang ja seitens Taka auch so, als ob man plante, sie frei zu lassen. Da war sie ja einmal gespannt.

Die durchwachte Nacht machte sich langsam aber sicher in ihrem Körper bemerkbar und sie gähnte.

Ihre Gedankengänge wurden langsam aber sicher immer träger und wichen schlussendlich dem bleiernen Schlaf.

 

Der Zeiger des Weckers stand kurz vor Vier, als Sakura die Augen aufschlug. Ihre Glieder fühlten sich schwer und steif an, als sie sich mühsam aufrappelte und sich gähnend die Augen rieb. 

Himmelherrgott, wie lange hatte sie den bitte geschlafen? 

Mit dem Augenreiben kamen auch die Erinnerungen an vergangene Nacht auf und sie fragte sich, ob Karin immer noch bei Sasuke Wache schob. Eigentlich würde sie nämlich gerne wissen, wie es ihm inzwischen erging, aber solange Karin dort neben dran sass, würde sie bestimmt keinen Fuss in dieses Zimmer setzen. Karin würde sie ja auch kaum herein lassen.

Sie beschloss, erst einmal duschen zu gehen, um ein wenig wacher zu werden. 

Die Gänge des HQs waren auch jetzt noch wie leergefegt, dasselbe galt für die Damendusche. Nun gut, um vier Uhr nachmittags war auch normalerweise nicht unbedingt gerade Rush Hour im Bad angesagt.

Also genoss sie die Ruhe, während sie sich unter den angenehmen Wasserstrahl stellte und das wohlige Gefühl der Wärme tief in sich aufnahm.

In ihrem Kopf formte sich unwillkürlich die Idee, dass das hier vielleicht bald die letzte Dusche im Taka-HQ sein würde. Anscheinend hatten sie genug vom Kurama-Einfluss bei den Takas. Blieb nur die Frage, welchen Preis sie verlangen würden, denn sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie sie einfach so gehen lassen, ohne noch jeglichen Profit daraus schlagen zu können.

Als sie die Dusche verliess und sich vor dem Spiegel zurechtmachte, entdeckte sie auf einem Hocker in der Ecke ihre Kleider. Es waren diejenigen, die sie bei der Entführung getragen hatte, jedoch waren sie nun sauber gefaltet und frisch gewaschen. Letzteres erkannte sie an dem angenehmen Duft, der von ihnen ausging. 

Konan war wirklich ein Schatz. Itachi hatte Glück, jemanden wie sie zu haben. Eigentlich hatte sie gedacht, dass Itachi genauso ein Ladykiller war, wie sein Bruder, aber anscheinend schien er nichts von solchen Affären zu halten. Die Frauen fuhren aber trotzdem auf ihn ab, das hatte sie schon oft bemerkt, war ja auch kein Wunder.

Und gerade, als sie so in Gedanken versunken ihr Haar kämmte,  betrat Shion in Begleitung von einem Mädchen mit karamellfarbenem Haar die Duschräume. Hotaru, hiess sie, soweit Sakura sich erinnern konnte.

Gegen Sakuras Erwartungen erntete sie von keiner der beiden einen abschätzigen Blick oder eine giftige Bemerkung. Nein, sie schienen sie eher neugierig zu mustern, woher auch immer diese Neugier plötzlich kam.

Während Shion und Hotaru sich zum Duschen bereit machten, verpasste Sakura ihren Haaren den letzten Schliff, obwohl sie mit dem Ergebnis immer noch nicht zufrieden war.

"Hey, wo ich gerade daran denke, der Boss will, dass du dich nachher mal im Aufenthaltsraum zeigst, Sakura."

Das war wirklich das erste Mal, das Shion sie bei ihrem Namen nannte, was Sakura verständlicherweise ziemlich überrumpelte.

Aber sie nickte. "Werde ich. Danke."

Hotaru schenkte ihr ein freundliches Lächeln. Sakura hatte sie, neben Konan versteht sich, immer am meisten gemocht, da sie nicht so hart zu sein schien, wie die Anderen und auch ab und zu mal ein freundliches Lächeln in ihre Richtung abgegeben hatte. Und bei Shion war ihr schon lange aufgefallen, dass sie eigentlich andauernd nur ihre Rolle spielte, um von dem verletzlichen und schüchternen Mädchen abzulenken, welches sie eigentlich war.

Kurz darauf verliess sie die Dusche und beschloss nun trotzdem, mal bei Sasuke vorbei zu schauen. Vielleicht hatte sie ja Glück und Karin war gerade nicht da. Das hoffte sie zumindest.

Als sie das Zimmer der Bosse erreichte und die offene Tür in Kombination mit zwei leer stehenden Betten erblickte erschrak sie zuerst einmal fürchterlich. Gleich darauf aber ahnte sie schon, dass es Sasuke wahrscheinlich besser ging, sprich, dass er kein Fieber mehr hatte und die Schmerzen durch die Medikamente erträglich waren. Nun hatte er es sicher im Zimmer nicht mehr ausgehalten und ist sonst wo hin gegangen. 

Sie begab sich also auf Itachis Anweisungen zum Aufenthaltsraum. Ehrlich gesagt war ihr ein bisschen mulmig zu Mute, als sie so vor der angelehnten Tür stand und von innen ziemlich viele Stimmen vernahm. Aber da hörte sie noch etwas anderes. 

Es waren tatsächlich die sanften Klänge einer Gitarre die sie hier vernahm. Es war völlig ungewohnt, da sie wusste, das in dieser Gang eigentlich eher Rock, Metal und Hip-Hop geläufig waren. 

Ganz ehrlich, sie liebte die Klänge einer akustischen Gitarre. Schon immer.

Vorsichtig spähte sie zwischen dem kleinen Türspalt in den Raum und sie war sprachlos, über das Szenario, dass sich ihr bot.  Da sah sie Deidara, Zetsu, die sich auf den Sofas breitgemacht hatten und entspannt die Augen geschlossen hielten. Hidan polierte sein Messer, Konan hatte sich mit dem Kopf im Nacken und geschlossenen Augen an Itachi gelehnt, der ebenfalls eine Couch beschlagnahmt hatte.

Karin sass am Boden und kämmte sich die langen roten Haare, Suigetsu hatte sich quer über die Theke der Bar gestreckt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Es war nichts Aussergewöhnliches, was sie hier sah und trotzdem war es bei den Takas definitiv nicht Alltag.

Und ja, die Krönung war Sasuke, der sich mitten im Raum auf den alten Sessel geschmissen hatte und die Gitarre spielte. Mit sehr viel Fingerspitzengefühl zupfte er die Saiten, sodass sich eine wunderbare Melodie ergab. Gitarre, Klavier... Sasuke war wirklich unheimlich begabt.

Jedenfalls hätte Sakura schon so genug gestaunt, doch dann begann der Gute doch wahrhaftig noch zu singen. Himmel, und es klang überhaupt nicht schlecht, im Gegenteil: Es war wirklich gut.

Die Takas schienen sich das gewohnt zu sein, da keiner auch nur mit der Wimper zuckte, als Sasuke einsetze.

Es schien ihm wirklich besser zu gehen, jedoch bemerkte sie schon, dass er nicht unbedingt entspannt war und auch immer wieder etwas auf dem Sessel hin und her rutschte.

Aber ansonsten schien er das Fieber von letzter Nacht überwunden zu haben. Und was war mit dem Blutverlust?

Sie war sich fast sicher, dass Kimimaro ihm zu Bettruhe geraten hatte, Sasuke sich aber einfach nicht daran hielt.

Aber im Moment beschäftigte sie das eigentlich am wenigsten, denn Fakt war, dass Sasuke hier gerade Gitarre spielte und dazu sang. Passierte ja wohl auch nicht alle Tage.

Seine raue Stimme war noch beinahe einen Tick anziehender und schöner, wenn er sang. Und er sang nicht alleine. Sie bemerkte, wie alle irgendwie mitsummten oder leise für sich mitsangen, manche leiser, manche etwas lauter. In ihr machte sich das Gefühl breit, dass das Lied die Takas in irgendeiner Weise verbinden musste.

Es kam auch ihr bekannt vor. Soweit sie es verstand, ging es um ein Mädchen dass heiraten musste und ein Junge, der mit ihr abhauen wollte. 

Und als sie so seinem Lied lauschte, spürte sie plötzlich etwas. Irgendwie sprach sie der Text dieses Liedes an. Sehr sogar.

Klar, sie war ja nicht zum Heiraten verdonnert worden, aber trotzdem spürte sie ihren Bezug zu dem Lied.

 

"Your father hit the wall, your ma disowned you"

 

Es war wirklich ein schöner Song. Ein Song, der den Sasuke plötzlich wieder zum Vorschein bringen liess, den sie so vermisst hatte. Bei dem sie einige Zeit geglaubt hatte, dass es ihn eigentlich gar nicht gab. 

Aber mit einem wohligen, warmen Gefühl im Herzen, stellte sie fest, dass er nicht nur ein Trugbild gewesen war. Es gab den anderen Sasuke. Den, der er war, wenn er aus seiner kühlen und harten Schale herauskam.

Ihre Beine setzten sich wie von selbst in Bewegung und liessen sie langsam in den Aufenthaltsraum eintreten. 

 

"And I'll do anythin' you ever dreamed to be complete

Little pieces of the nothin' that fall

Oh, May

Put your arms around me

What you feel is what you are

And what you are is beautiful"

 

Es war genau dieser Moment, als Sasuke den Kopf hob und Onyx auf Grün traf.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Soo, hier haben wir das nächste Kapitel=)

Ich hoffe, es ist dieses Mal etwas besser raus gekommen.
Meistens ist es Musik, die mich zum Schreiben inspiriert, und deshalb baue ich das auch ab und zu mal in der FF ein, wie ihr hier sieht (Der Song ist: Slide- Goo Goo Dolls)

Ich bedanke mich für all die lieben, aufbauenden und tollen Rückmeldungen und für 120 Favoriteneinträge! Ihr seid toll!

bis bald

eure ximi Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von: abgemeldet
2014-06-27T17:47:52+00:00 27.06.2014 19:47
voll schönes kapi^^ war ne super Idee am ende mit dem lied xD
Von: abgemeldet
2014-02-08T22:49:41+00:00 08.02.2014 23:49
so wunderschön!*schief*

Antwort von:  ximi
01.03.2014 00:39
Dankeschön ^^
Von:  Atenia
2014-01-07T19:21:08+00:00 07.01.2014 20:21
Frohes Neues.
Jetzt bin ich mal espannt. worüber wollen sie mit sakura reden
Antwort von:  ximi
08.01.2014 22:40
Danke, das wünsche ich dir auch!^^

glg ximi
Von:  DarkBloodyKiss
2014-01-06T21:04:21+00:00 06.01.2014 22:04
Hi ^^
Frohes neues Jahr ^^
Super mega tolles Kappi !!!!
bin sehr gespannt wie es weiter geht !!!!
freue mich riesig aufs nächste Kappi !!!!

glg & einen ganz tollen Wochen Start DarkBloodyKiss ^^
Antwort von:  ximi
08.01.2014 22:40
Vielen Dank, das wünsche ich dir auch!

glg ximi
Von:  _annuschka_
2014-01-06T19:59:50+00:00 06.01.2014 20:59
Hey.
Zu allererst hoffe ich doch natürlich, dass du gut ins neue Jahr gekommen bist =p
Ohne Kater und Kopfschmerzen =D

Ich hatte ehrlich gesagt, nach dem letzten Kapi, nicht damit gerechnet so schnell von dir zu hören. Das hat mich doch überrascht. Aber nach dem ich das Kapi durchgelesen habe muss ich sagen:

Jeeeeeeey ximi is back =D

Also das Kapi ist dir wirklich super gelungen. Genau das Schreib-Niveau das ich von dir kenne *rotwerd* wirklich Hamma =) *daumenhoch*

Bei allem was du so geschrieben hast, weiß ich gar nicht so recht wo ich eigentlich anfangen soll.

Also da wären zu erst mal die Kurumas.
Ich finde Ino hat mit allem recht was sie gesagt hat. Die freuen sich über einen Sieg der eigentlich gar kein Sieg ist. Sakura ist ja schließlich immer noch bei den Takas. Und anstatt sich über ihrer Rettung Gedanken zu machen, schießen sie sich lieber die Birne voll. Was für tolle Freunde =/ da hat Ino wirklich Recht, da könnt Sakura ja wirklich bei den Takas bleiben. SO.

Und jetzt zu dieser Karin-Sch****e.
Da schließe ich mich allen Kommentar-Vorgängern an. Was bildetet die sich eigentlich ein. Ich könnt die killen diese Pute.
Hoffentlich erinnert Sasuke wenigstens halbwegs an die Nacht, wer sich um ihn gekümmert hat und so. Nicht das dieses dumme Huhn ihm noch erzählt, dass SIE die ganze Nacht beim ihm war. =( das wäre echt scheiße...

Und ja ich glaube, dass Saku langsam aber sicher den Respekt der Takas verdient. Wenn auch solchen, wie den vom Kimimaro. Sie hätte ja auch gar nichts sagen können und wer weiß dann, ob die Tabletten alleine so gut geholfen hätten.
Und außerdem finde ich nicht, dass sie mit den Takas, und auch Sasuke, jetzt quitt ist. Eher das die Takas sogar jetzt in ihrer Schuld stehen.

Und das Lied, und überhaupt der Schluss, wie von diesem Kapi finde ich einfach nur der hamma. Soooooo schön.
Und warum ich auch gesagt habe, dass du sozusagen "zurück" bist, ist die Tatsache, dass du mal wieder an der besten Stelle der ganzen FF aufgehört hast. *böseguck und aufdentischhau*
Das geht doch nicht. Wie wird er reagieren? Was wird er machen? Was werden die anderen machen? Werden sie sich aussprechen? Und so weiter und so fort..
Weißt du wie viele Fragen ich habe... Und ich muss mich jetzt wieder sooooooo lange Gedulden... Nur so zu Erklärung, schon ein Tag ist für mich ne laaaange Zeit =P also echt jetzt *schmoll*
Aber vielleicht wirst du mich ja wieder überraschen und das nächste Kapi kommt schon morgen *zwinker*.

Naja egal, aber eine Frage hätte ich doch noch. Und zwar zu der Stelle wo Sasuke nuschelt: "Schaf gut und mach keinen scheiß"
Wie hast du die Stelle gemeint? Sakura hat doch eh nicht geschlafen und dass mit dem Scheiß kann ich mir nur denken, dass er nicht möchte, dass sie versucht abzuhauen. Oder hat das doch Saku zu Sasuke gesagt und es war nur ein Tipfehler?

Auf jeden Fall war das Kapi wirklich wieder einmal der hamma. Mach weiter so=)

LG und einen schönen Abend noch =)
_anna_=^.^=

P.S ich hab doch noch eine zweite Frage. Hast du eigentlich eine Beta-Leserin?
Wenn nein würde ich mich gerne anbieten, vorausgesetzt du willst überhaupt eine haben =) ich will mich nicht aufdrängen.
ich habe zwar eigentlich noch keine Erfahrung, aber irgendwie kann man ja Anfangen. =)
Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:53
Heii

Alsoo ich bin gut ins neue Jahr gekommen, wenn auch schlafend, da ich a,m nächsten Tag arbeiten musste :)
Ich hoffe du bist ebenfalls gut gerutscht=)
Wie gesagt deine Kommentare freuen mich rieesig!

Tja, über Karin lässt sich streiten, aber ich werde auch ihr vielleicht noch etwas mehr Tiefgang verleihen im Laufe der Story...mal sehen^^
Die Kuramas sind im Moment etwas schräg drauf, das ist wahr =S

Man soll dort aufhören wo es am besten ist, nicht wahr? Ich will ja, dass ihr an der Story hängen bleibt und mir nicht davonlauft^^

Wegen Sasukes Genuschel: Sasuke hatte fast vierzig Grad Fieber und in einem solchen Zustand labert man gerne mal etwas vor sich hin. Was Sasuke da gesagt hat war einfach Gebrabbel, mehr nicht, also keine tiefere Bedeutung ;)

Ich habe momentan keine Beta-Leserin. Ich freue mich natürlich total über dein Angebot!^^ Aber zurzeit bin ich zufrieden so wie es ist, aber sobald ich denke, dass es Zeit ist für eine Beta-Leserin wirst du mein erster Kontakt sein, versprochen!^^

Ich freue michm wieder von dir zu hören=)

glg ximi
Antwort von:  _annuschka_
06.01.2014 22:40
Och schade du arme=< am nächsten Tag arbeiten ist wirklich krass. Zum Glück hat mein Vater frei bekommen wir haben nämlich bei meinen Eltern gefeiert und es wäre dann doch zu blöd wenn er arbeiten müsste. =)

Naja das mit dem genuschelten habe ich mir dann auch gedacht, leider erst nachdem ich den Kommi geschrieben habe *hehe*
Und wenn was sein soll melde dich, ich helfe gern.
Und nach deiner Rückmeldung freue ich mich jetzt nur noch mehr auf das nächste Kapi von dir =) also lass dir nicht allzu viel Zeit =P *scherz*

LG und gute Nacht=)
_anna_=^.^=
Von:  RoterDrachen
2014-01-06T16:57:37+00:00 06.01.2014 17:57
Wieder mal ein richtig schönes Kapitel

LG RoterDrachen
Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:54
Dankeschön!
Von:  Biest90
2014-01-06T16:46:09+00:00 06.01.2014 17:46
So unglaublich schön. Du hast das ganz toll beschrieben mit dem kramkheitsverlauf und allem und ich musste sogar mit sakura mit weinen. So schön. Bitte schreib ganz schnell weiter.

Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:54
Heii vielen Dank!
Freut mich sehr, dass dich das Kapi so berührt hat^^

glg ximi
Von: abgemeldet
2014-01-06T15:36:39+00:00 06.01.2014 16:36
Tolles Kapitel. :3
Ich finde es immer so unglaublig süß, wenn ein Mädchen sich rühend um einen kranken Jungen kümmert. ;3;~ Das wirkt so wie im Film. ^-^ Aber bei Karin nicht, die kann verrecken. ._.

Haaach, ich mag die FF total! <3
Bin gespannt wie es weiter gehen wird. :)

Liebe Grüße,
abgemeldet
Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:55
Heii

Vielen Dank für den Kommi, freue mich riiesig=)
Nur damit du es weisst, ich finde es auch unheimlich süss, wenn das Mädchen den Jungen pflegt^^

Ich werde bald weiterschreiben^^
Von: abgemeldet
2014-01-06T15:10:31+00:00 06.01.2014 16:10
Tolles kapitel !
Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:55
Dankeschön=)
Von: abgemeldet
2014-01-06T12:47:08+00:00 06.01.2014 13:47
Ein echt wunderschönes Kapitel!!
Ich bin froh, dass es Sasuke wieder besser geht, am Anfang sahs ja nicht so gut aus :/
Das Naruto fast schon so herzlos ist regt mich bissl auf, irgendwie ist er mir unsympathisch ^^
Und Karin! Oh Gott ich würde sie am liebsten irgendwo runterschmeißen!
Konan hab ich in deiner FF total gerne und es ist super, dass sie sich so gut mit Sakura versteht :)

Bin schon totaal gespannt wies weiter geht!! :D

Ganz liebe Grüße
Antwort von:  ximi
06.01.2014 21:57
Heii

Vielen vielen Dank!
Naruto ist im Moment ziemlich durcheinander, was?
Und Karin macht wirklich nicht gerade einen netten Eindruck. Vielleicht werde ich ihr noch etwas mehr Tiefgang verleihen, im Laufe der Geschichte=)
Und Konan ist super!

Glg ximi


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