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Das Gemälde des Sterbenden Knaben

Sequenz xx
von

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Kapitel 6 P16

Die Sonne stand schon im Zenit, doch Leonardo tauchte erst jetzt im Atelier auf. Sein Wams war unordentlich gebunden, seine Haare wirkten etwas durcheinander. Er setzte sich auf den Stuhl vor dem Gemälde für die Auditore.

„Ahh… Mein Kopf“ stöhnte Leonardo, stützte einen Ellenbogen auf seine Knie und beugte sich vornüber. „Was habe ich gestern alles getrieben?“

Salaj putzte nachlässig Leonardos Pinsel und erwiderte: „Macht euch keine Sorgen Meister, ihr habt nur ein wenig gefeiert.“

Leonardo schwieg und dachte nach. Doch sein Kopf war leer und jeder Versuch, auf eine Erinnerung zuzugreifen, endete schmerzhaft. Also richtete er sich auf und arbeitete weiter am Gemälde.

So gingen sie ihrer Arbeit nach bis es jäh an der Tür klopfte.

Salaj faulenzte gerade auf dem Kanapee und machte keine Anstalten sich zu regen. Gerade als Leonardo ihn schelten wollte öffnete die Tür sich von selbst und Ezio trat ein.

„Ah, Ezio“ sagte Leonardo schwach, „Es freut mich, dich zu sehen, aber vorneweg: ich kann mich heute wirklich nicht um eine weitere Seite des … du weißt schon was kümmern. Mi dispiace veramente.“

„Keine Sorge“ erwiderte Ezio, „Heute habe ich ausnahmsweise mal etwas für dich, das du mir nicht wieder zurückgeben musst.“ Er stellte eine kleine Kiste und eine Porzellanschüssel mit einigen wohlriechenden Fleischbällchen ab.

„Das eine ist ein Geschenk, das ich gestern beim carnevale für dich gekauft habe, amico mio, und das andere ein altes Geheimrezept meiner Mutter gegen Kater. Ich bin zwar kein Meister im Kochen, aber ich konnte mir denken, dass es dir heute nicht so blendend gehen würde, und die polpetta di carne helfen Wunder.“

Salaj erhob sich, nahm sich ungebeten eines der Fleischbällchen aus der Schüssel und aß es auf.

„Signore, mein Meister braucht jetzt Ruhe. Ihr solltet gehen.“

Ezio sah ihn fassungslos an, dann verengten sich seine Augen zu Schlitzen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Die sind für deinen Meister gedacht.“

Leonardo stand etwas schwächlich auf und hob beschwichtigend die Hände. „Alles in Ordnung, alles in Ordnung. Danke für das Angebot, Ezio, doch im Moment kann ich wirklich nichts essen. Aber du kannst gerne bleiben und mir bei dem Gemälde etwas helfen.“

Ezio nickte und entledigte sich wieder seiner Kleidung, während Leonardo die Kiste öffnete und mit einem erschöpft, aber freudigen Lachen feststellte dass es eine dieser modernen Gliederpuppen war die nun in Venedig verkauft wurden.

„Du hast es nicht vergessen!“ rief er freudig aus, ging zu Ezio und drückte ihn herzlich.

„Natürlich nicht“ entgegnete Ezio, „Ich hoffe du hast noch keine.“

„Nein, nein. Ich hatte noch nicht die Gelegenheit dazu eine zu kaufen. Ich freue ich mich sehr, amico. Es geht mir schon etwas besser.“

Mit diesen Worten verschwand er hinter dem Gemälde und wirkte tatsächlich etwas wacher als zuvor. Er tupfte in die Farben und führte sein Werk fort.

Salaj vergnügte sich damit faul auf dem Boden herumzulungern und die Fleischbällchen genüsslich zu verspeisen während er Ezio direkt und ungeniert ins Gesicht sah.

Ezio, welcher halb nackt auf dem Diwan kniete, biss sich auf die Unterlippe und musste sich mit aller Kraft beherrschen.

„Sag, mein Freund“ begann Leonardo etwas leiser als sonst, „Du hast mich also gestern auf dem carnevale getroffen…?“

Ezio sah auf, wurde jedoch gleich gescholten: „Nein, nein, senk den Kopf wieder, schau wie gerade, das war gut!“

„Verzeihung.“ murmelte Ezio schnell und fuhr dann fort: „Ja, habe ich. Du musst wirklich viel Grappa getrunken haben, wenn du dich daran nicht mehr erinnerst. Wir hatten viel Spaß.“

„Wir auch.“ fügte Salaj schlicht in einem Ton hinzu der Ezio die Galle in die Kehle trieb und kaute auf dem Letzten Fleischbällchen herum.

„Hm...“ machte Leonardo leise und dann wurde es wieder für eine Zeit ruhig im Raum.

Ezio schluckte seine Wut mit aller Kraft herunter. Zumindest konnte Leonardo sich nicht mehr erinnern. Das besänftigte ihn ein klein wenig.

Es musste eine halbe Stunde vergangen sein bis Leonardo wieder einen Ton von sich gab.

„Gracie, amico mio. Zu mehr bin ich heute nicht fähig, was deine Pose betrifft. Du kannst wieder deinen Tätigkeiten nachgehen.“

Ezio nickte und zog sich an, während Leonardo Salaj bat sich das Leinen umzuwerfen und an Ezios statt Platz zu nehmen.

„Sofort, Meister.“ Fötete Salaj, „Ich bringe unseren Gast nur noch schnell zur Türe.“

Leonardo lächelte ihn an. „Danke, mein Kind. Ciao, Ezio.“

Ezio verabschiedete sich von Leonardo und ging zur Türe, in welcher Salaj schon frohgemut auf ihn wartete und ihn hinaus schob. Ezio ignorierte ihn und schritt durch den Türrahmen, da packte ihn Salaj am Arm. Ezio drehte sich um, ihn unverwandt ansehend.

„Es macht Spaß mit dir zu spielen, zuzusehen wie du verlierst, verkümmerst und verzweifelst.“ Er lächelte unschuldig. „Erbärmlich, deine Schleimerei. Sie bringt dir gar nichts.“

„Uns verbindet mehr, als du denkst“ hielt Ezio mit kühler Miene entgegen.

„Uns auch.“ flüsterte Salaj, grinste und spielte mit einer seiner glänzenden Locken. „Und soll ich dir was sagen? Er kann gar nicht genug von mir kriegen. Ich hab ihn hart genommen. Er hat geschrien und geweint wie ein kleines Mädchen.“

Ezio ließ seine versteckte Klinge hervorschnellen, regte sich aber nicht. Er hielt den Atem an und versuchte sich zu beruhigen.

Salaj sah auf die Klinge und stieß ein helles Lachen aus. „Kinder sollten nicht mit scharfen Gegenständen spielen. Pass auf, sonst kommen die großen Buben und verhauen dich.“ Sagte er bedeutungsschwanger. Dann schloss er einfach die Türe.
 

Anna stand vor dem Bordell und wartete. Ihre Kleidung war bewusst unschuldig, in ihren Händen hielt sie einen Besen mit dem sie den Platz vor dem Bordell fegte. Ezio beobachtete sie aus einer sicheren Entfernung.

Ihm war überaus unbehaglich. Eigentlich wollte er das Ganze mit Teodora ausführen, jedoch hatte Anna gelauscht und darauf bestanden, diese Aufgabe zu übernehmen.

‚Ich hasse ihn über alle Maße‘ hatte sie gesagt und Ezio angefleht es sie machen zu lassen. ‚Vertraut mir, Messere Auditore, ich werde euch eine große Hilfe sein‘. Schlussendlich hatte er dem Mädchen seinen Wunsch gewährt und hoffte nun inständig, dass sie ihr Versprechen hielt, obgleich er in großer Sorge um sie war. Ihre letzten Worte waren beklemmend gewesen.

‚Ich bitte euch inständig, egal was ich sage, egal was mir passiert – schreitet nicht ein und kümmert euch um eure Aufgabe!‘ hatte sie gesagt und fest seine Hände gedrückt.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen als er Leonardo den Vorhof vor dem Bordell beschreiten sah. Erleichtert stellte er fest dass entgegen seiner Befürchtungen Salaj bei ihm war. Er begleitete ihn zur Türe und machte dann kehrt. Nun hing alles von Anna ab.
 

„Ah!“ stöhnte die junge Frau mit heller Stimme als sie gegen Salajs Seite lief

und ihr der Besen aus der Hand fiel.

„Oh, Verzeihung.“ sagte Salaj sanft und hob den Besen auf um ihn ihr zu reichen.

Anna nahm den Besen an sich.

„Danke, Messere, ich…“ begann sie, verstummte aber als sie ihrem Gegenüber ins Gesicht sah.

„Ihr seid es“ flüsterte sie und klammerte sich an den Besen.

Salaj schien seinerseits auch sie zu erkennen und jäh erstarb sein unschuldiges Lächeln. Er drehte sich von ihr weg und wollte gehen.

„Nein, wartet“ keuchte sie und griff mit ihren kleinen Händen nach seinen Ärmeln. „I-ich … habe euch vermisst.“

Er blieb stehen und drehte sich um. Scheinbar gleichgültig sah er sie an, doch sie hatte sein Interesse geweckt. Anna wurde rot und drückte den Besen noch enger an sich. Sie mied seinen Blick. „I-ich fühlte mich nie weiblicher als bei euch, signore … für die anderen mögt ihr wie ein Kind aussehen, für mich wart ihr männlicher als jeder Freier zuvor.“

Salaj ging zu ihr und hob ihr Kinn an um ihr ins Gesicht zu sehen.

„Gefallen dir die Narben?“ fragte er und sah auf die noch nicht ganz

verheilten Wunden die er ihr zugefügt hatte.

„Ich … fühle mich als würde ich euch gehören, als h-hättet ihr mich gebrandmarkt“ gestand Anna und erzitterte unter seiner Berührung.

Ein Lächeln huschte über die seine Mundwinkel. Vorsichtig lehnte sie sich ein Stück nach vorne, direkt an seine Brust. Er ließ sie gewähren.

„Bitte…“ flüsterte sie mit erregter Stimme.

„Was?“ erwiderte Salaj harsch und legte seine Hand auf ihren Rücken. „Willst du mehr? Hast du noch nicht genug, kleine Schlampe?“

Sie nickte schüchtern.

„Aber hier kann ich dich leider nicht mehr beglücken. Deine Kolleginnen haben gepetzt.“ fügte er hinzu.

Die junge Frau murmelte etwas in seine Brust.

„Wie bitte?“

„Wir können zu mir gehen“ wiederholte Anna leise.

Er grinste und strich nachlässig durch ihr rotes Haar. Ihre unschuldige Art trieb ihm Blut in die Lenden. Wie dumm und naiv sie doch war. Wie sehr sie ihn doch anbetete.

„Zeige mir den Weg.“ sagte Salaj.
 

Ezio folgte den Beiden unauffällig. Er war vollkommen perplex, die junge Prostituierte so zu sehen. Obwohl er Bescheid wusste konnte er kaum glauben dass sie tatsächlich nur eine Rolle spielte. Ihre Fähigkeiten waren enorm und sie wusste genau an welchen Stellen sie zustechen musste um Salajs Erregung zu steigern. In diesem Mädchen steckte mehr als er ihr jemals zugetraut hätte. Sie wirkte nun nicht mehr schüchtern und hilflos, sondern beträchtlich reif, stark und überlegen. Und Ezio kam nicht umhin sich zu fragen ob sie ihn auch manipuliert hatte. Aber selbst wenn – schon allein ihrer Begabung wegen würde er sich gerne von ihr um den Finger wickeln lassen.

Die Beiden bogen in einen verlassenen Hinterhof ein und gingen in eine recht kleine, undichte Hütte. Ezio sah sich um, und als er sich sicher war im Hof niemanden zu sehen, schwang er sich vom Dach und lehnte sich an die Hausmauer, direkt neben ein Fenster. Kurz darauf öffnete es sich.
 

„Entschuldigt, signore, dass es hier so stickig ist … ich lüfte kurz.“ murmelte Anna entschuldigend.

„Was für eine Misthütte“ stellte Salaj fest und sah sich ein paar Bilder an der Wand an. „Sind die von dir?“

Anna löste ihre Haare. „Bitte, beachtet sie nicht … sie sind es nicht wert von einem Lehrling des begabten Maestro da Vinci betrachtet zu werden.“ flüsterte sie demütig. „Es muss für euch wie Dreck aussehen…“

Salaj wandte den Blick ab und liess ihn über ihre zarten Rundungen gleiten.

„Sie sind recht gut.“ Sagte er mit im gutmütigen Tonfall, „Wenn du übst, kann noch etwas aus dir werden.“

Sie hielt inne und ihre Wangen röteten sich. „M-meint ihr wirklich?“

Salaj nickte und lachte. Wie einfach es doch war mit diesem naiven Mädchen zu spielen. Wenn er in Zukunft kostenlosen Beischlaf wollte war ihm dieser bei ihr sicher. Sie bereitete ihm ungeheure Lust, schon damals im Bordell war sie diejenige gewesen die ihn am meisten erregt hatte.

„Aber verzeiht mir, Messere, ich hab euch noch nichts zu trinken angeboten. Wollt ihr etwas?“

Er zog sich seinen Mantel aus. „Ich trinke kein billiges Gesöff.“

Ein freches Lächeln umspielte ihre Lippen als sie zu ihrem Schrank ging und eine Flasche mit dunkelbraunem Inhalt herausholte. „Das müsst ihr auch nicht. Kennt ihr Rum?“

Salaj zog eine Augenbraue hoch. „Wie solltest du an einen derart teuren Schnaps kommen?“

Sie reichte ihm die Flasche. „Ich habe ihn der Bordellobersten gestohlen.“

„Du böse, kleine Schlampe.“ sagte er und schwenkte den Inhalt. „Und die Hälfte ist auch schon weg. Hast du die etwa gesoffen?“

Sie sah schüchtern zu Boden. „Es war so gut…“ gestand sie.

Salaj öffnete die Flasche und reichte sie ihr. „Perlen vor die Säue, aber nun gut. Trink mehr. Los.“

Sie nahm die Flasche und tat wie ihr geheißen. Nachdem sie mehrere Schlücke genommen hatte senkte sie die Flasche und schüttelte sich.

„Und jetzt zieh dich aus.“ befahl er und nahm seinerseits einen großen Schluck von dem kostbaren Getränk.

Sie steifte ihre Bluse ab und gab ihre wunderbaren Brüste frei.
 

Der kommende Teil war für Ezio schwerer als erwartet. Er wusste dass es nicht einfach sein würde tatenlos zuzustehen während dieser miserabili pezzi di merda sie anfasste, aber zuhören zu müssen wie grob und herablassend er mit ihr umsprang trieb ihn wahrlich an seine Grenzen. War es das wert? Nein. War es nicht. Er würde es beenden und einen anderen Weg finden, Leonardo aus seiner Misere zu befreien. Er wollte gerade das durch das Fenster eintreten und Anna aus ihrem Unglück befreien als er ihren Blick bemerkte. Salaj stand mit dem Rücken zu ihm und drückte sie gegen die Wand, ihre Arme waren um seinen Nacken geschlungen, ihr Mund an seine Schulter gepresst.

Ihr Blick war stark, entschlossen. Sie wusste genau was sie tat. Und sie würde es Ezio nicht erlauben ihr in die Quere zu kommen.

Er hielt inne und verschwand dann wieder im Schatten, in Gedanken mit großer Anerkennung und Respekt bei ihr.
 

Als Salaj mit ihr fertig war ging er zum Bett, setzte sich darauf und nahm noch einen Schluck aus der Flasche. Anna lehne an der Wand und keuchte.

„Signore, bitte geht noch nicht …“ sagte sie atemlos und wischte sich etwas Blut vom Leib.

Er lehnte sich zurück. „Sehe ich aus als würde ich gehen wollen? Ich habe noch etwas Zeit und das war gerade der Anfang, Kleine. Und jetzt massiere mich ein wenig.“

Sie nickte, kniete sich vor ihn hin und führte seinen Befehl aus. Er beobachtete sie indes.

„Sag mal, Mädchen“, sagte er nachdenklich und Anna bemerkte das leichte Lallen in seiner Stimme, „Kennst du diesen Ezio Auditore?“

„Ah, den!“ rief die junge Prostituierte aus und konnte etwas Missmut in ihrer Stimme nicht verbergen.

„‘Ah den‘?“, wiederholte Salaj, „Weshalb so eine Reaktion?“

„Signore, ich darf nicht schlecht über Kunden sprechen…“ sagte sie leise.

Er nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie ihn anzusehen. „Nun sag schon.“ befahl er begierig.

Anna sah sich verstohlen um. „Naja … er beansprucht mich ständig für sich und ist nicht besonders ausdauernd“ flüsterte sie dann und entschuldigte sich stumm bei Ezio für diese Lüge, „und er hält sich selbst für den Tollsten. Und er zahlt kaum etwas. Ich mag diesen Angeber nicht…“ (Sie entschuldigte sich abermals).

„Außerdem“, fügte sie verstohlen hinzu, „ist er nicht wirklich der ‚Größte‘, falls Ihr versteht.“ (Diesmal entschuldigte sie sich nicht).

Salaj lachte herzlich. „Dieser stronzo, dieser erbärmliche. Ich werde dich von ihm erlösen, dann musst du dich nicht mehr mit ihm herumquälen.“

„Wie wollt Ihr das denn bewerkstelligen?“ fragte Anna.

„Mit Gift.“ antwortete Salaj verschlagen.

„Gift?“

„Ja. Eines, welches langsam wirkt, nicht sofort. Ich werde es ihm injizieren und er wird anfänglich nichts davon spüren. Erst wenn es zu spät ist und dann kann ihn nichts mehr retten.“ sagte er redselig durch den Alkohol und lachte.

Anna legte demütig den Kopf auf seinen Schenkel und sah ihn liebreizend an. „Das würdet ihr wirklich für mich tun?“ sagte sie dankbar. Salaj musste bei diesem Anblick schmunzeln. Das Mädchen hielt ihn tatsächlich für seinen Retter. Er streichelte ihr kurz den Kopf.

„Erzählt mir mehr von diesem Gift, signore…“ schnurrte das Mädchen wissbegierig und streichelte begehrend über seine Arme.

„Es ist eine Erfindung aus dem fernen Osten. Anders als die europäischen Gifte entwickelt es sich wie eine Krankheit. Zuerst spürt man gar nichts, nach einem halben Tag schmerzen einem dann die Lungen und es fühlt sich an wie eine leichte Erkältung. Bis dahin kann man noch ein vorübergehendes Gegenmittel verabreichen, das den weiteren Verlauf für einen Tag stoppt. Ein paar Stunden später fangen dann die Innereien an zu bluten, und dann erst, viele Stunden später, wenn das Gehirn sich auflöst und es schon zu spät für ein Gegenmittel ist, stellen sich starke Schmerzen und Blindheit ein, und Blut läuft aus allen Körperöffnungen im Gesicht. Genau das richtige um einen Assassinen zu ermorden oder zu erpressen. Genau das, was diese Schweine verdient haben.“

Anna sah ihn fassungslos an. „Das ist… unglaublich. So etwas gibt es wirklich?“

„Ja. Das kann so ein ungebildetes Mädchen wie du gar nicht fassen, was?“

„Und es gibt nichts, dass das Ganze aufhalten könnte?“ fragte sie.

Er lehnte sich zurück auf das Bett und verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. „Doch“, sagte er, „und das ist das Geniale. Auf die Idee würde niemand kommen.“
 

Anna war fast am Ziel. Gleich hätte sie die wichtigste Antwort von allen an diesem Abend. Nur noch ein paar Schritte. Sie massierte ihn weiter und liebkoste ihn dazu mit ihren Lippen und ihrer Zunge.

„Und die wäre?“ fragte sie so nebensächlich wie möglich und leckte dann weiter.

Salaj wurde plötzlich stumm. War sie zu voreilig gewesen?

„Du redest mir zu viel für eine Schlampe.“ sagte er, packte ihren Kopf und drückte sie brutal gegen sich. Sie musste würgen. Doch seine Selbstverliebtheit kam ihr zugute.

„Aber wenn du’s wirklich wissen willst: Es ist das einfache, medizinische Bärlauchgemisch, das die dottore bei euch feilbieten. Jedoch zu zwei Teilen mit dem Gift selbst gemischt. Genial, was? Darauf würde nie jemand kommen.“
 

Ezio hatte seine Antwort. Er musste sich so schnell wie möglich von diesem Ort entfernen. Länger würde er nicht mehr tatenlos zuhören können ohne sein Versprechen ihr gegenüber zu brechen. Sie hatte seinen vollen Respekt gewonnen und er wusste dass er sie nicht ‚retten‘ musste, dass sie selbst stark genug war und genau wusste was sie tat. Jedoch sah er ihr bei ihrer Vorgehensweise äußerst ungern zu.

Er warf noch einen letzten Blick ins Fenster, Salaj hatte sich mittlerweile von ihr gelöst und lag jetzt im Bett auf ihr. Ezio hatte keinen direkten Blick auf sie, aber sie schien sein Zögern zu erahnen und stöhnte „Jetzt mach schon! Los!“. Er lief sofort los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-12-26T22:10:21+00:00 26.12.2010 23:10
Hunger! Hunger! Hunger! äh ich meinte Kapitel! Kapitel! Kapitel! ich hoff es kommt bald.
Von:  TheLastArab
2010-12-13T21:00:07+00:00 13.12.2010 22:00
also ich war derbe geflasht, weißte ja :D
Von:  _t_e_m_a_
2010-12-10T10:48:23+00:00 10.12.2010 11:48
waah, ich freu mich auf das letzte chap :D
wiedermal ein tolles kapitel!!
Von: abgemeldet
2010-12-08T12:06:12+00:00 08.12.2010 13:06
Wieder ein wirklich tolles Kapitel<3<3
es ist wirklich wieder super geworden <3<3
tja salaj, verloren XDDD
Ich hoffe doch jetzt das leo von Ezio gerettet werden kann, bitte jah?^^
Und Anna ist echt super, wie sie dem Bengel Honig ums Maul schmiert.. Ah wunderbar<3<3
Von:  Nonsense
2010-12-07T21:18:16+00:00 07.12.2010 22:18
mal wieder ein wunderbar spannendes kapitel
ich bin so gespannt auf das nächste ich will wissen wies ausgeht *auf stuhl rumhhibbel*
hoffe es kommt bald :D tolle story
lg nonsense


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