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Liebe ist nicht immer einfach

Elsa x Mario
von

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8

Am nächsten Tag hatten die Kickers morgens Training. Gregor hatte sich schon früher als sonst auf den Weg gemacht, da er hoffte noch mit Mario alleine zu sein und mit ihm sprechen zu können. Er hatte viel über das nachgedacht, was Viktor zu ihm gesagt hatte und musste sich selbst eingestehen, dass Viktor recht hatte. Er hatte Mario keine Chance gelassen und ihm nicht einmal zugehört, als Mario mit ihm reden wollte. Er hatte den Kuss gesehen und mehr nicht.
 

Auch die anderen Kickers hatten seit dem öfters versucht mit ihm zu reden. Immer wieder hatten sie ihn von Marios Unschuld versucht zu überzeugen und wollten ihn dazu drängen, endlich mit Mario zu sprechen. Mit Kevin war er in einen rechten Streit geraten, weil dieser ihn einfach nicht in Ruhe gelassen hatte.
 

Nachdem er sich so viele Gedanken gemacht hatte, sah Gregor tatsächlich klarer als zuvor. Die anderen hätten sich nicht einfach so hinter Mario gestellt. Genau wie Viktor gestern Abend gesagt hatte, war es normalerweise Gregor, der hinter Mario stand und die Anderen waren es, die vorschnell urteilten. Das hatten sie diesesmal sicher auch gemacht. Aber im Gegensatz zu Gregor hatten sie Mario die Chance gelassen, alles zu erklären und hatten sich danach dafür entschieden, Mario zu glauben. Gregor konnte es sich nicht vorstellen, dass die Anderen Mario unterstützen würden, wenn er tatsächlich mit Maja zusammen war. Gregor wusste, wie sehr alle Kickers seine Schwester schätzten.
 

Wie Gregor gehofft hatte, war Mario tatsächlich bisher als Einziger da. Er nahm seinen Posten als Käptain sehr ernst. Er war normalerweise immer der Erste und auch der Letzte, der zum Training da war. Als Gregor die Türe zum Clubhaus öffnete sah Mario ihn erstaunt und auch nervös an. “Guten Morgen.” grüßte er ihn leise. Mehr sagte er nicht, schon alleine deswegen, weil Gregor ihm die letzten Wochen die kalte Schulter gezeigt hatte.
 

“Guten Morgen,” grüßte Gregor ihn zögernd. “Mario, ich muss mich bei dir entschuldigen.” Erstaunt nahm Mario die Worte zur Kenntnis. Gregor sprach schnell weiter: “Viktor hat gestern lange mit mir gesprochen und mir die Augen geöffnet. Ich weiß bisher immer noch nicht, wie ich die Situation beurteilen soll… Aber ich hätte dir von Anfang an die Möglichkeit geben sollen, alles zu erklären. Und das habe ich nicht. Dass war dir gegenüber nicht fair.” Gregor verbeugte sich tief vor Mario und als er wieder aufsah stellte er fest, dass Mario Tränen in den Augen hatte. “Gregor..” sagte er mit erstickter Stimme.
 

Damit hatte Mario nicht gerechnet. Viktor hatte es also tatsächlich geschafft, etwas in Gregor wachzurütteln und ihn zum Nachdenken zu bringen.
 

In diesem Moment kamen Benjamin und Tino zur Türe herein. Die beiden wirkten noch total verschlafen, blieben aber erstaunt stehen, als sie Mario und Gregor beieinander stehen sahen. Kevin der hinter ihnen hergelaufen war, stolperte in die Beiden hinein, als sie so plötzlich stehen geblieben waren. Sofort fing er an mit schimpfen (wenn er müde war, war er noch schlechter drauf als sonst oft). “Bleibt doch nicht einfach so stehen ihr zwei Trampel…” dann brach er, ebenfalls erstaunt, ab als er sah, weswegen die Anderen stehen geblieben waren.
 

“Ihr zwei….” Mit erstaunten Blick zeigte er auf Mario und Gregor. Dies war den Beiden dann doch etwas peinlich. “Jetzt tu mal nicht so, als wäre es etwas Besonderes, dass wir hier sind, Kevin.” sagte Gregor und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. “Das ist aber etwas Besonderes, jedenfalls nach den letzten Wochen.” stimmte Benjamin Kevin zu.
 

Tommy, der in der Zwischenzeit auch angekommen war, sah von Mario zu Gregor. “Heißt das, dass bei euch jetzt alles wieder in Ordnung ist?” Mario sah Gregor schweigend an. “Ich denke schon.” sagte Gregor mit einem Blick zu Mario. Dann hörte er Mario tief ausatmen, dieser hatte wohl die Luft angehalten.
 

“Macht euch alle fertig.” rief Mario, “Das Training beginnt gleich.” Mit diesen Worten ging er hinaus. Gregor lief ihm hinterher und stellte sich neben ihn. “Ich hoffe, dass wir noch die Möglichkeit finden miteinander zu reden.” sagte Mario zu ihm, ohne ihn anzusehen. “Die werden wir haben.” antwortete Gregor, drehte sich um und lief wieder zurück ins Clubhaus um ein paar Fußbälle heraus zu holen.
 

Mario schloss erleichtert die Augen. Danke Viktor, dachte er. Er war sehr froh darüber, dass Viktor Erfolg gehabt hatte. Als Gregor vorher zur Türe hereinkam, hatte Mario erst gedacht, dass es Streit geben könnte, aber dass Gregor sich entschuldigte, hatte er nicht erwartet. Nach dem Gespräch mit Gregor würde nur noch die Aussprache mit Elsa notwendig sein. Und dann konnten sie sich hoffentlich wieder miteinander versöhnen…
 

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“Euch noch einen schönen Abend.” verabschiedeten sich die Kickers alle und rannten mit ihren Sporttaschen die Treppen im Park hinunter. Mario und Gregor winkten ihnen hinterher. Sie waren als einzige noch da. Mario atmete tief durch. Nun würde das Gespräch mit Gregor dran sein, danach würde es sich entscheiden, wie es mit Elsa weitergehen würde.
 

“Sollen wir uns setzten?” fragte Gregor und deutete auf den Zaun, auf dem sie öfters saßen. Mario nickte und die Beiden setzten sich. Nervös schob Gregor seinen Fußball mit den Füßen umher. Mario zog seine Mütze tiefer ins Gesicht. Keiner der Beiden wusste, wie sie anfangen sollen. Dann begannen beide gleichzeitig zu reden: “Es tut mir wirklich leid,...” “Gregor du musst mir glauben….” Die Beiden sahen sich an und mussten lachen, froh, dass die Stimmung nun etwas gelockert war. “Du zuerst.” forderte Mario Gregor auf zu sprechen.
 

“Wie ich dir heute morgen schon gesagt hatte, tut es mir leid, dass ich dir nicht zugehört habe. Du weißt, dass Elsa mir als meine Schwester sehr wichtig ist und dass ich sie liebe. Es geht ihr sehr schlecht wegen der Sache mit Maja und dir. Ich habe einen Sündenbock gebraucht und der warst du…” “Nein, du hattest ja recht. Elsa geht es wegen mir so schlecht.” sagte Mario leise und sah niedergeschlagen auf den Boden. “Maja hat ein Problem mit Elsa und sie hat herausgefunden, dass sie Elsa über mich am leichtesten verletzen kann. Ich wollte das nie. Und ich fühle mich schlecht deswegen. Elsa bedeutet mir viel und ich will dass es ihr gut geht…”
 

Gregor saß neben Mario und hörte ihm zu. “Das weiß ich eigentlich ja, aber ich wollte es in dem Moment einfach nicht glauben. Aber Elsa so fertig zu sehen, du glaubst nicht, was das mit einem anstellt…” “Das verstehe ich besser als du denkst.” murmelte Mario. Gregor sah zu ihm hinüber, sagte aber nichts.
 

“Ach Gregor, was soll ich nur machen. Sie geht mir seit dem aus dem Weg, das geht jetzt schon fast drei Wochen so. Ich kann nicht mehr mit ihr sprechen und immer wenn ich sie doch mal sehe, kommen Yuri oder Tini und gehen dazwischen. Und Maja schafft es immer noch, Elsa zu verunsichern. Wie soll ich Elsa die Wahrheit erzählen, wenn ich dazu keine Möglichkeit habe?”
 

Gregor sah ihn nachdenklich an. “Bitte erzähl mir alles nochmal aus deiner Sicht. Ich kenne nur die von Elsa und das auch nur bruchstückhaft und auch das, was ich gesehen habe. Die Anderen haben zwar auch noch versucht, mir deine Geschichte darzulegen, aber das hat natürlich auch nicht so viel gebracht… vor allem, da ich das alles gar nicht wissen wollte.” sagte er mit roten Wangen und einem schlechten Gewissen Mario gegenüber. Es ging ihm nicht gut und er, Gregor, hatte ihm nicht glauben wollen. Was war er nur für ein bester Freund?
 

Mario erzählte Gregor alles, angefangen mit dem Tag, an dem Maja in die Klasse gekommen war und Elsa angefahren hatte, wie Elsa sich gefühlt hatte und Maja sie schon von Anfang hatte spüren lassen, dass sie sie nicht leiden konnte. Das Maja wegen der Nachhilfe auf ihn zugekommen war und wie alles seinen Lauf genommen hatte. Dass es ihm anfangs gar nicht aufgefallen war, dass Maja immer in seiner Nähe war und immer zu dem Zeitpunkt kam, als er mit Elsa hätte sprechen können. Mario erzählte alles, auch dass er angefangen hatte, sie langsam sympathisch zu finden. Er erzählte von dem Kuss, dass er in dem Moment so überrannt wurde, dass er nicht gleich reagieren konnte und es deshalb kurz gebraucht hatte, bis er Maja von sich geschoben hatte, dadurch hatte der Kuss auf Gregor auch so echt gewirkt.
 

Mario erzählte weiter, dass Maja allen etwas vorspielte und er nicht verstehen konnte, warum seine Klassenkameraden und auch Elsa nicht erkennen konnte, wie er Maja immer wieder wütend ansah und mit ihr sprach. Auch dass selbst seine Mutter ihm nicht glaubte.
 

Gregor sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Das schleppte Mario bereits seit einiger Zeit mit sich herum, ob er mit jemanden sprechen hatte können? Normalerweise war er ja immer Marios Ansprechpartner. “Oh man,” sagte er. “Was für ein Mist.” “Das kannst du laut sagen.” stimmte Mario ihm zu, erleichtert, dass er sich alles von der Seele hatte reden können. “Es tut mir leid, dass ich nicht für dich da war. Ich denke, dass du mich auch gebraucht hättest. Elsa ist nicht die Einzige, der es wegen dieser Situation schlecht geht…” sagte Gregor niedergeschlagen. “Ehrlich gesagt ist es mir wichtiger, dass du für deine Schwester da bist. Denn sie brauchte dich dringender als ich.” Mario sah Gregor in die Augen.
 

“Und was jetzt?” “Ich weiß es wirklich nicht. Ich möchte eigentlich mit deiner Schwester sprechen, aber ich bekomme ja weder die Gelegenheit, noch glaube ich, dass sie mir zuhören würde. Und selbst wenn sie mir zuhört, würde sie mir dann glauben? Maja spielt ihre Rolle sehr überzeugend.” “Überzeugend genug, dass sie sogar deine Rolle gleich mitspielen kann.” Gregor musste den Kopf schütteln. Krampfhaft versuchte er, sich einen Plan einfallen zu lassen. Wenn sie ein Fußballspiel hatten und in Bedrängnis geraten waren, fiel ihm eigentlich immer ein guter Plan ein und dann gewannen sie auch meistens. Schade, dass ihm das im wahren Leben nicht so einfach viel. Er dachte lange nach. “Und wenn du Maja vor Elsa zur Rede stellst und von ihr die Wahrheit verlangst? Meinst du, das würde etwas bringen? Wenn Elsa zumindest zuhören würde? ”
 

“Das hört sich doch nach einem Plan an.” Erschrocken zuckten die Beiden zusammen, als sie die Stimme hörten. Als sie sich zum Sprecher umdrehten stand dort Viktor und grinste die Beiden breit an. “Ihr redet wieder miteinander, das finde ich gut.” “Damit hast du ja einiges zu tun.” sagte Gregor verlegen. “Ja, das stimmt. Und danke dir dafür.” Mario sah Viktor in die Augen. “Kann ich mich zu euch setzten oder müsst ihr euch noch versöhnen?” fragte Viktor. Mario sah zu Gregor hinüber der ihm zunickte. “Ich denke das haben wir bereits.” sagte Mario und lud Viktor mit einer Handbewegung ein. Dieser setzte sich vor den Beiden auf den Boden, erleichtert über das, was er hörte. Die Beiden waren sehr gute Freunde und ehrlich gesagt hatte er sie bisher immer um ihre gute Freundschaft beneidet. Daher war er sehr froh darüber, dass die Beiden sich ausgesprochen hatten.
 

“Was wäre, wenn du Maja zu einem Gespräch überredest und sie dazu bringst, vor dir zu gestehen, dass sie Elsa nur wehtun möchte und du selbst eigentlich nur eine Schachfigur in ihrem Spiel bist? Und wenn Elsa dabei zufällig in der Nähe ist und alles mit anhört, nun wer weiß, wie sie reagiert?” Mario und Gregor sahen den Teufelstorwart verwundert an. Er schien sich ja richtig Gedanken gemacht zu haben.
 

“Das ist sicher keine schlechte Idee.” sagte Mario zögernd. “Aber wie bekommen wir Elsa dazu, auch dorthin zu kommen?” “Das solltest du meine Sorge sein lassen.” sagte Gregor nachdenklich. Eine zeitlang saßen die Drei schweigend da. “Was haltet ihr denn davon, wenn Mario Maja unter dem Vorwand mit ihr reden zu müssen in den Park lockt? Dort gibt es ja genug Gebüsche und Bäume, hinter denen man sich verstecken kann. Und ich könnte mit Elsa ja dort sein und warten. Und dann kann Elsa sozusagen aus dem Mund von Maja selbst hören, was los ist.” Gregors Plan hörte sich gut an und Mario stimmte dem Ganzen zu. “Ich möchte auch dabei sein.” sagte Viktor und sah die Beiden an. Und so planten die Drei an diesem Abend noch alles weitere.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Moorleiche
2014-10-03T14:06:42+00:00 03.10.2014 16:06
Sehr guter Plan. Ich muss immer wieder schmunzeln wie schön du die Dialoge der Jungs beschreibst. Bei Kevins wütendem Spruch musste ich sogar kurz lachen. Es harmoniert wirklich alles. Mario ist übertrieben freundlich, Kevin rauh wie immer und Gregor der einem halt nicht lange böse sein kann.


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