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Myth, Story, Legend

Kurzgeschichten aus Desteral
von

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5. Der Magier und das Mädchen

„Das ist blöd.“, Hände in die Hüften gestemmt, stand ein großer Mann vor dem weiten Ozean. Seine dunklen – fast grünlichen – langen Haare wehten im heftigen Takt der Windböen. Eigentlich hatte er hier, an der Küste, nichts verloren. Eigentlich.

„Das ist jetzt wirklich blöd.“, er wischte sich über die Schultern seiner violetten Kleidung, die an manchen Stellen zerrissen war und deutliche Anzeichen eines Kampfes zeigten.

Man könnte meinen, er hätte mit einem Bären gerauft; in Wirklichkeit wurde er – für ihn auf gemeine Art und Weise – mitten in der Nacht überfallen.

Das war nichts neues und wäre auch nichts besonderes, wenn es denn zwei, oder drei Räuber gewesen wären.

Jedoch-

„Da hinten steht er!!“, schnell umgedreht, erblickte er einen Mann mit Heugabel, der auf ihn deutete. Im nächsten Moment liefen viele Leute – Männer, Frauen, sogar ein paar jugendliche – mit Stöcken, Fackeln und allerlei Haushaltsgegenständen, um die Hausecke im Hintergrund.

„Oh oh-“, Nicht mit Schreck, aber doch in Eile, machte sich der Gejagte wieder auf den Weg; nach rechts, den Steg am Meer entlang.

Seine aufgebrachten Verfolger, bestehend schon fast aus einem ganzen Dorf, ließen nicht locker und liefen ihm auch weiterhin nach. Es war ja schon irgendwo beeindruckend, wie viel Ausdauer sie besaßen; besonders wenn man bedenkt, wie weit weg sie eigentlich wohnten.

Im Hafen angekommen, stand der Gejagte plötzlich mitten in einer Sackgasse, zwischen zwei einfachen Holzhäusern gefangen. Er blickte hinter sich und sah am Steg ein Schiff, welches gerade beladen wurde. Zwar zog er eine Augenbraue hoch, da die zwei fleißigen Arbeiter manche Körperteile von Tieren hatten, doch sah er auch eine – für einen dunklen Magier reichlich unüberlegte – Chance zu verschwinden.

Da lief die Horde von Menschen um die Ecke: „Da ist er! Er ist gefangen!“

Die vordersten Männer schnauften vor Wut, ehe sie voran gingen und den Gejagten weiter in die Enge trieben. Hinten aus der Menge konnte man eine ältere Frau rufen hören: „Stecht ihm die Augen aus!“, ehe weitere anfingen zu rufen: „Erhängt ihn!“, „Macht ihn fertig!“, „Verbrennt ihn!“, „Versenkt ihm im Meer!“

Da liefen die vordersten Männer los und schwangen ihre Waffen gegen den sich schützend eingezogenen Mann – als er plötzlich im Nichts verwunden war.

„Was zum!?“

Die Horde blickte verwirrt und suchend umher – ihr Gejagter war plötzlich weg.

Einer der Männer vorne sah sich ebenfalls um, ehe sein Blick gen Holzplanken wanderte – und seinen Kollegen an die Schulter klopfte: ein leicht violett glühendes Pergamentpapier lag am Boden, schien von selbst in sich zu verfallen. Im selben Moment verdrehten die Männer die Augen: ihr Gejagter hatte sie – mal wieder – ausgetrickst.
 

Zufrieden mit seinem Ablenkungsmanöver, sah der dunkle Magier grinsend aus einer großen Holzkiste, die mit einem weißen Leinentuch abgedeckt war. Sie war eine der letzten gewesen, die aufs Schiff gebracht wurde; ehe es ablegte und hinaus, aufs weite Meer fuhr.

Zwar hatte der Gesuchte keine Ahnung, wo es hinging – doch musste das Schiff irgendwo seine Ladung abliefern. Bis sich die Lage des Dorfes, nahe dem Hafen wieder gelegt hatte, hielt er es für besser, seine Zeit am Zielort des Schiffes zu verbringen.
 

Der nächste Morgen brach an; es war kalt und selbst im klaren Wasser des Hafens, in dem das Schiff ankerte, lagen verfärbte Blätter an der Oberfläche.

Die fleißigen Arbeiter schafften die Ladungen an Land, als gerade ein Katzenmensch das Leinentuch von einer großen Holzkiste hob – und ein blinder Passagier ihm entgegen wank. „Danke fürs mitnehmen!“

Der arme Tiermensch konnte nur mehr Luft holen, da war der Fremde auch schon verschwunden. Weg aus der Kiste, weg aus dem Hafen – einfach weg.
 

Es verstrich der Vormittag, ehe sich der dunkle Magier halbwegs geborgen in einem kleinen Wald, nahe eines Dorfes, niederlassen konnte. Ihm waren die seltsamen Bewohner grundsätzlich egal, auch wenn er ihre Tierkörperteile wie Ohren, Schweif, Nase, etc. ulkig fand. Große Lust einen aus der Nähe zu betrachten, hatte er nicht – am Ende schlug dieser noch Alarm und verriet sein Versteck im Wald. Immerhin war er, mit seinen rein menschlichen Zügen – und noch dazu seinem Können für dunkle Magie – schon ein sehr seltener Anblick.

So machte er es sich auf einen dicken Ast bequem, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah durch das verfärbte Blätterdach, auf zum blauen Himmel. Für den Herbst war dieser Tag ziemlich schön. Es zogen kaum Wolken vorbei und die Sonne wärmte den sonst so kalten Boden.

Doch da knurrte sein Magen – als ihm klar wurde, dass er sich nicht die ganze Zeit hier oben verstecken konnte. Irgendwann musste er weiter, sich etwas Essbares beschaffen; und sei es nur ein Apfel. So fing er an zu überlegen: Auf die Suche gehen, Stehlen, oder einen Passanten überfallen?

Da hörte er ein Geräusch.

Schnell den Kopf gedreht, sah der dunkle Magier in die Richtung, aus der es stammte. Eindeutig trockenes Laub, welches durch Schritte anfing zu rascheln: jemand ging durch den Wald, ihm entgegen! Für den Fremden mit leeren Magen die ideale Gelegenheit, an entweder Nahrung oder Geld zu kommen.

So hockte er sich auf und machte sich bereit, dem Passanten entgegen zu springen und ihm den Weg abzusperren.

Als das Rascheln der Blätter direkt unter ihm zu hören war, sprang der dunkle Magier los. Er wirbelte mit ein bisschen Hilfe von Magie zusätzliches Laub auf, als er auf dem Boden landete – der Effekt sollte für Schreck bei dem Passanten sorgen.

„Her mit dem-!“, der Magier hielt inne, als er irgendwie niemanden sehen konnte. Etwas verwirrt blickte er kurz im Kreis – war der Passant geflohen? Oder gar nur ein leicht schreckhaftes Tier gewesen?

Ein Laubhaufen, nicht weit entfernt, fing an zu rascheln. Da war sein Opfer hingekommen!

„Aha-!“, das Laub mit Magie weggeblasen, drückte ein kleines, sitzendes Mädchen die Augen zusammen. Als die Böe vorüber war, blinzelte es auf, zu dem verdutzten Magier.

Sie war noch sehr, sehr klein; höchstens zwei, oder drei Jahre alt. Ihre weißen Katzenohren und Schweif konnte man dennoch sehr gut erkennen. Kurz gab sie ein leises Niesen von sich, sodass ihre kurzen, schwarzen Haare nach vorne fielen.

Das erklärte einiges. Irgendwie klangen die Schritte, als würde jemand betrunken umher torkeln – mit einem Kleinkind hatte der dunkle Magier allerdings nicht gerechnet.

„Uhm...“, er kniete sich zu dem Mädchen, „Bist du hier etwa ganz alleine? Wo sind deine Eltern...?“

Die Kleine blinzelte ihn mit ihren großen grünen Augen an.

Kurz sah sich der dunkle Magier um, da er wirklich weit und breit niemanden sonst sehen oder hören konnte. Schließlich seufzte er und blickte erneut zu dem Kind. „Ach na toll.“

Sollte er die Kleine einfach hier zurücklassen? Sie und ihre Geschichte ging ihm nicht im geringsten etwas an – und etwas zu Essen hatte sie auch nicht bei sich.

Trotzdem, irgendwie würde es dem dunklen Magier leid tun, sie dem Wald zu überlassen. Das einzige Problem war, dass er weder wusste, wo er nach den Eltern suchen sollte, noch, wie man mit Kleinkindern überhaupt umgeht – schon im nächsten Moment der Überlegung zog das Kind – fröhlich brabbelnd – fest an seinen grünlichen Haaren.

„Ok, ok- das geht schon einmal gar nicht.“, er zog seine Haare weg und stand langsam auf. „Ich hab eine Idee: du bleibst hier und ich locke jemanden her.“, er seufzte, „Zwar ist dann mein Versteck im Eimer, aber-“, er sah mit verzogenem Blick hinab: das kleine Mädchen begann an seinem Fuß zu knabbern.

„Schmeckts?“, kurz verschränkte der dunkle Magier die Arme, „Du hast wohl genauso viel Hunger wie ich.“

Da sah die Kleine auf – ihre Ohren wackelten dabei. Sie mag in der Entwicklung stehen, doch hören konnte sie scheinbar schon ganz gut. „Ma.“

„Ma?“, der dunkle Magier lauschte ebenfalls. Tatsächlich: da war eine leise Stimme zu hören, die durch den Wald schallte. „Ist das deine Mutter?“

„Mamamamamama-“, die Kleine schien sich zu freuen – und knabberte im nächsten Moment weiter an seinem Bein.

„Hör mal Kleine-“, er ging ein paar Schritte voran und bemerkte, dass sie nicht los ließ, „Ähm, könntest du-“, der Magier schüttelte ein wenig sein Bein – die Kleine schien sich festgebissen zu haben.

So seufzte er, „Großartig.“, ehe ihm eine Idee kam: „Ahm, ok. Was auch immer – pass auf; gleich bin ich dich trotzdem los!“, schnell ein Pergament aus dem linken Ärmel gezogen, blitzte dieses auf, ehe die zwei von ihrem Punkt verschwunden waren.
 

Eine schwarzhaarige Katzenfrau lief inzwischen voller Sorge durch den Wald. Immer wieder einmal blieb sie stehen und rief dabei laut dem Namen ihrer vermissten Tochter. „Traaaacy! Tracy!“

Die Frau sah es nicht hinter sich aufblitzen, jedoch vernahm sie ein leicht genervtes, lautes Räuspern.

Als sie sich leicht erschrocken umdrehte, bot sich ihr ein seltsamer Anblick: ein großer Mann mit trockener Mine deutete hinab, zu seinem leicht gehobenen Fuß, an dem ihre Tochter verbissen hing. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass die kleine Pestbeule zu dir gehört.“

„Ach, da bist du ja, Tracy!“, ein wenig schien sich die Frau für ihr Kind zu schämen. Sie zog die Kleine von seinem Bein und nahm sie zu sich hoch. „Vielen Dank, sie war plötzlich einfach weg...“

„Ja, das dachte ich mir schon. Sie sieht etwas zu klein aus, um allein in nem Wald zu spazieren. Aber einen gesunden Appetit hat sie!“

Die Frau kicherte, „Nicht direkt, sie ist in ihrer Kau-Phase.“, als sie den Blick des Mannes sah, redete sie weiter: „Kleine Kinder probieren alles mögliche mit dem Mund aus. Es könnte ja gut schmecken?“

„Aha... ok.“, während der Magier sich ein wenig desinteressiert am Kopf kratzte, musterte ihn die Katzenfrau: zerrissene Kleidung, schmutziges Gesicht, abgenutzte Stiefel. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde die meinen, vor ihr stand ein Obdachloser. Doch die Tatsache, dass es in ihrer Heimat nur sehr wenig ausgewachsene Männer ohne Anzeichen eines Tieres gab, ließ sie eher vermuten, er sei lange umher gereist und habe nun kein Dach über dem Kopf. Die Katzenfrau lächelte freundlich und streichelte ihrer Tochter über den Kopf. „Also, wissen Sie-“

„Dann viel Spaß noch mit der Kleinen, verlier sie nicht wieder.“, der Fremde war bereits umgedreht und losgegangen.

„Warten Sie doch!“, rief die Frau daraufhin, „Wollen Sie vielleicht mit mir kommen?“

Kurz verzog der Magier überlegend das Gesicht, ehe er den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, ich steh nicht auf Anthros.“

„Ich wollte Sie zum Essen einladen, Sie ungehobelter Kauz.“, sie schnaufte, „Außerdem sind wir Tiermenschen.“

Völlig überraschend stand der dunkle Magier nicht mehr vor, sondern neben ihr. „Sagten sie Essen?“

Ob es eine gute Idee war, den Mann zu sich einzuladen? Er war seltsam, doch hatte er ihre Tochter heil zurückgebracht, was ihn irgendwo zu einem guten Kerl machte. Außerdem hatte die Katzenfrau das Gefühl, es ihm schuldig zu sein.
 

Während sich der Mann mit selbstgekochtem den Magen füllte – es waren Reste vom Mittagessen, doch schien ihm das nicht zu stören – saß ihm die Katzenfrau gegenüber. Ihren Kopf hatte sie auf den Händen abgestützt, gleichzeitig behielt sie ihre Tochter Tracy im Auge, die über den Boden umher krabbelte.

„Ach, wir haben ums noch gar nicht einander Vorgestellt – ein Name ist Magret, das hier ist Tracy. Sagen Sie, Herr...“

„Furah.“

„Herr Furah-“

„Nur Furah.“

Sie seufzte, „Furah... Sie scheinen nicht von hier zu kommen. Wohnen Sie sehr weit weg?“

„Keine Ahnung.“, redete er mit vollem Mund, „Kommt drauf an. Wo sind wir hier?“

Kurz musste die Katzenfrau schmunzeln. „Auf Palooza, dem Tiermenschen-Reich.“

„Noch nie gehört.“, Furah vergrub sein Gesicht in der angehobenen Schüssel.

„Palooza ist eine größere Insel, über Desteral und Azamuth-“

„Ah, jetzt kenne ich mich aus.“, er grinste, „Dann weiß ich ja auch, wie ich zurück komme.“

„Wie denn?“

„Wie ich hergekommen bin. Ich vesteck mich in einer Transportkiste!“

Sie lachte daraufhin, „Sie sind schon komisch; wäre es nicht leichter, ein Ticket für eine Überfahrt zu kaufen?“

„Kaufen; woher soll ich das ganze Geld klauen?“

„Sie könnten es doch erarbeiten?“

„Mh, nein.“

„Wieso denn nicht?“

„Mag ich nicht.“

Magret seufzte etwas trocken. Wen hat sie sich da nur ins Haus geholt? Irgendwie wuchs in ihr die Angst, ihn nicht mehr los zu werden.

„Wohnst du alleine hier?“

Auf seine Frage, kehrte die Katzenfrau aus ihren Gedanken zurück. „Uhm, nein – mein Ehemann, Ben ist bei der Arbeit, draußen auf See.“

„Ah, das erklärt einiges; hab mich schon gefragt, wie eine alleinerziehende Frau mit Kleinkind sich so eine schicke Bude leisten kann.“

So toll war das Haus nun auch nicht. Magret konnte drauf hin nur kichern: „Ich betrachte das einmal als Kompliment, vielen Dank.“

Inzwischen hatte Furah seine Portionen fertig gegessen. Er war so satt wie lange schon nicht mehr und war sicher, noch den ganzen morgigen Tag nicht hungrig zu werden.

Als ihm Magret einen weiteren fragenden Blick zuwarf, verdrehte er schließlich den Kopf. „Was?“

„E-Entschuldigen Sie...“, sie schien verlegen, „Es ist unhöflich zu fragen, aber... Sie sind kein Mensch, habe ich recht?“

„Ich bin Arcaner.“, er deutete auf sich selbst, „Oder können sich gelbäugige Menschen beamen?“

Fröhlich nickte Magret darauf: „Das habe ich mir gedacht, ein Arcaner!“, sie wurde leiser, „Hätte nicht geglaubt, einen je zu sehen... unglaublich.“

Während sie vor sich her redete, hörte ihr Furah gar nicht mehr zu: das kleine Mädchen hang wieder an seinem Bein, doch dieses Mal drückte sie es, anstatt zu knabbern.

„Aaaw.“, meinte Magret darauf hin, „Sie scheint Sie sehr zu mögen.“

„Ich weiß absolut nicht, warum.“, er zog sie an ihrem Strampelanzug hoch, vors Gesicht, „Normaler weise bin ich der Kinderschreck. Na gut, auch nicht ganz. Aber ich bin Kindern egal, bis ich sie verschrecke.“

Die Mutter kam herüber und nahm ihm das Kind ab – er wusste wirklich nicht, wie man ein Kind halten sollte. „Na, ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Außerdem haben Sie sie zurückgebracht.“, als Magret die Kleine auf seinen Schoß setzen wollte, zuckte er leicht zurück: „Moment, was soll das denn!?“

„Sie mag von Ihnen hochgenommen werden-“, trotz Proteste, setzte sie ihre Tochter auf Furah ab, „Außerdem muss ich das Geschirr abwaschen gehen. Wenn sie zu lästig wird, setzen Sie sie auf den Boden... aber wirklich setzen, nicht am Kragen nehmen wie ein Kaninchen, ja?“

Nur mehr mit trockenem Blick sah Furah der Mutter nach, wie sie das Geschirr einsammeln ging und danach aus dem Raum trat. „Ja... was auch immer.“

Er sah schnaufend zu dem Mädchen, die brabbelnd ihre Ärmchen schwang. Als sie aufgestanden nach seiner Nase griff, zuckte er wieder mit dem Kopf zurück. „Lass das-“

Die Kleine ignorierte seine schroffe Art und setzte sich wieder, um an ihrer Hand zu kauen.

„...Wird dir das nie langweilig? Du-“, als sie herzhaft zu gähnen begann, hielt Furah kurz inne. Irgendwo war die Kleine ja süß.

Nach einer Weile des ruhigen Sitzens, fielen dem Kleinkind langsam die Augen zu. Vom Essen schwer, fühlte auch Furah, wie die Müdigkeit langsam zuschlug.
 

Summend den letzten Teller abgetrocknet, legte Magret das Geschirrtuch zur Seite. Sie hatte erwartet, dass ihr Gast nach Hilfe rufen würde, wenn Tracy zu wild wurde. Jedoch war nicht einmal das gewohnte brabbeln, oder eine genervte Stimme zu hören – es war beruhigend und erschreckend sogleich. So machte sie sich auf den Weg zurück.

An der Türschwelle blieb sie schließlich stehen: Tracy war auf Furah eingeschlafen, der – am Stuhl hängend – ebenfalls vor sich her schlief.

Von dem Anblick entzückt, legte Magret schmunzelnd den Kopf schief. Nach einem kurzen Moment ging sie eine Decke holen, um den Gast so gut es ging zuzudecken.
 

Ausgeruht und mit vollem Magen trat Furah die Reise zurück nach Desteral an. Zuvor aber stand er vor dem Haus der freundlichen Katzenfrau, um sich zu verabschieden. Er hatte ihr gerade grüße unbekannter weise an ihren Ehemann gewünscht, da kam Tracy aus dem Haus gelaufen – oder besser gesagt schnell gewatschelt. Sie klammerte sich an Furahs Bein und hielt ihn fest im Griff. „Fu-ah!“

„Aw, sie will nicht, dass Sie gehen.“

„Ja aber, mitkommen kann sie auch nicht-“, er schüttelt leicht sein Bein, „Wenn ich hier bleibe, kriege ich bestimmt noch ärger.“

Magret kam herbei, um Tracy von ihm wegzunehmen – da begann die Kleine laut zu quängeln. „Mäusschen, schon gut – schluss jetzt, der Mann kann nicht bleiben.“

„Ach, hör auf zu weinen.“, Furah hob belehrend den Finger, „Wir sehen uns bestimmt wieder, wirst schon sehen!“

Magret kicherte darauf, „Falls sie sich noch an Sie erinnern kann – und umgekehrt.“

„Ach, wir werden sehen. Die Kleine hat auf jedenfall aufgehört zu weinen.“

Da streckte Tracy die Hände nach ihm aus. „Fu-ah!“

„Sie will, dass Sie näher kommen.“

Fragend zu ihr gebeugt, drückte das kleine Mädchen ein Abschieds-Bussi auf seine Wange auf.

Magret fing darauf hin an zu lachen, während sich der dunkle Magier die Wange abwischte. „Ja... ja, leb auch du wohl.“

„Machen Sie es gut – und schauen Sie, dass Sie einen anständigen Beruf finden!“

„Was auch immer – vielen Dank!“, Furah wank den Beiden zum Abschied, da war er bereits unterwegs. Auch die kleine Tracy wank ihm fröhlich nach. Der Magier aus dem fremden Land hatte einen tiefen Eindruck bei ihr hinterlassen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Faraeziach
2013-10-06T16:36:29+00:00 06.10.2013 18:36
Eine wirklich tolle Geschichte, hat richtig Spaß gemacht sie zu lesen! Stellenweise musste ich so richtig über Furah und Klein-Tracy schmunzeln, weil das einfach so eine lustige Kombination ist^-^
Antwort von:  Ireilas
06.10.2013 19:47
Danke fürs Kommi,
freut mich, dass dir die Story gefallen hat! x3
Von:  Faraeziach
2013-10-06T16:36:28+00:00 06.10.2013 18:36
Eine wirklich tolle Geschichte, hat richtig Spaß gemacht sie zu lesen! Stellenweise musste ich so richtig über Furah und Klein-Tracy schmunzeln, weil das einfach so eine lustige Kombination ist^-^


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