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Grow Up

Take you to Rio
von

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Die Jagd nach dem Jäger beginnt dort, wo die Beute ist.

Evelyn sah uns mit großen Augen an. Immerhin sah sie es ja nicht täglich, dass ihr Sohn an seinem Jugendfreund Saxophon spielte.
 

„Was ist los?“, hörte ich eine mir nur allzu bekannte Stimme und wünschte unter mir würde sich ein Erdloch auftun. Lake kam hinter Evelyn zum Vorschein und da keiner wusste was er sagen sollte, starrten wir uns alle nur sprachlos an.
 

„Na, hier geht ja die Post ab.“, meinte er süffisant. Evelyn sah uns streng an. „Wenn ihr die Bettlaken dreckig macht, wäschst du sie aber Elias!“, motzte sie gleich drauf los. Sie packte Lake am Hemd und schleifte ihn mit sich aus dem Zimmer.
 

Wir saßen wie angewurzelt im Bett, versteinert und bewegten uns keinen Zentimeter. Überrumpelt sahen wir uns an. Elias lächelte schief. „Sorry.“, meinte er. „Soll ich weitermachen?“
 

Ich sah ihn nur entgeistert an. „Geht's noch?!“, keifte ich wütend. Nicht nur, dass Elvelyn, mich so gesehen hatte, die für mich inzwischen wie eine zweite Mutter war, nein, jetzt war Lake auch im Bilde. Ich zog meine Hose hoch und zog hastig den Reißverschluss zu. Mit hochrotem Kopf saß ich jetzt vor Elias und wusste nicht wirklich was ich tun sollte. Elias fuhr sich mit dem Ärmel über den Mund.
 

„Ich geh mal kurz gucken, was Lake hier will.“, meinte er, stand auf und ließ mich allein im Zimmer zurück. Ich sah ihm hinterher. Toll, jetzt ließ er mich hier sitzen und kümmerte sich anscheinend lieber um Lake! Beleidigt ließ ich mich zurück aufs Bett fallen.
 

Elias ließ ziemlich lange auf sich warten und ich wurde immer ungeduldiger. Was sollte ich jetzt machen? Ich stand auf, immer noch ein wenig wackelig auf den Beinen, auch wenn ich in der Reha schon große Fortschritte machte. Ich ging zur Tür und öffnete sie. Ich hörte von unten Stimmen. Als ich vor der Treppe stand, sah ich entgeistert runter. Waren das vorher auch schon so viele Stufen gewesen? Meine Beine fühlten sich noch etwas steif an. Ich hielt mich am Geländer fest und nahm vorsichtig Stufe um Stufe. Es war doch ziemlich anstrengend. Nach einigen Stufen, tauchte Elias wieder auf.
 

„Hey, warte!“, rief er erstaunt und kam zu mir hoch. „Ruf mich doch, wenn du runter möchtest.“, meinte er fürsorglich. Missmutig sah ich ihn an. Er hätte ja auch gleich auf die Idee kommen und mich mit runter nehmen können. Dann hätten wir das Problem erst gar nicht.
 

Elias half mir runter und zusammen gingen wir in die Küche.Was mir gar nicht passte, war, dass Lake sich über meinen Kuchen für Elias hermachte. Ich hoffte, er verschluckte sich daran. Evelyn zog mir gleich einen Stuhl zurück, auf den ich mich setzte. Zum Glück saß Elias neben mir. Neben Lake würde ich es keine Sekunde aushalten. Vielleicht sollte ich Elias mal erzählen, was Lake wirklich im vor hatte?
 

Ob er es mir aber glauben würde, war eine andere Sache. Was würde er dann von mir halten? Wäre er wütend auf mich, weil ich seinen Freund schlecht machte? Ich wollte nicht, dass er schlecht von mir denken würde. So hielt ich mich vorerst zurück. Ich wusste nur, dass ich Lake irgendwie vergraulen musste, sonst gab es die Freundschaft zwischen mir und Elias bald nicht mehr.
 


 

◆ ◆ ◆
 

Der letzte Tag meiner Reha. Ich war stolz wie noch nie. Endlich konnte ich meinem Rollstuhl Adieu sagen. Die letzten Wochen waren mehr als stressig. Ich konnte nicht viel ohne ihn tun und dank der Rehabilitation, war ich einigermaßen in der Lage zu Fuß zu gehen. Es war noch nicht so einfach und fiel mir teilweise etwas schwer, aber es war ein gutes Gefühl, meine eigenen Beine endlich wieder benutzen zu können.
 

„Also dann, ich hoffe, wir sehen uns nicht mehr so schnell wieder.“, meinte der Knochenbrecher zum Abschied und brach mir beinahe meine Hand. Er hatte leider immer noch so einen starken Händedruck drauf und ich war froh, ihn nicht mehr treffen zu müssen, auch wenn er sehr nett war und wir viel miteinander lachen konnten.
 

Mit meiner Mutter fuhr ich zur Feier des Tages zu einer Eisdiele. Ich bestellte mir einen riesigen Eisbecher mit Kugeln sämtlicher Geschmacksrichtungen. Meine Mum sah mich nur entgeistert an.
 

„Und das alles schaffst du?“, fragte sie skeptisch. Ich nickte grinsend. Solange es nicht alles auf gleichem Wege wieder raus kam, war es mir egal.
 

Hätte ich vielleicht nicht tun sollen, denn hinterher ging es mir mehr als schlecht. Ab und an, sollte ich vielleicht mal auf meine Mutter hören.
 

Wir fuhren nach Hause und ich verschanzte mich schnell im Bad. Danach war ich nur noch im Bett anzutreffen. Meine Mum brachte mir einen Tee und so war der Tag irgendwie gelaufen für mich.
 

Na ja, nicht ganz, denn meine Schwester rief mich abends an. Sie klang gut gelaunt und hatte viel zu berichten, wovon ich allerdings nur die Hälfte mitbekam, weil sie so schnell redete und ich mich kaum konzentrieren konnte, weil mir immer noch etwas unwohl war.
 

„Also, was ist bei dir zurzeit so los?“, fragte sie neugierig. Sie wollte wahrscheinlich mal wieder auf den aktuellen Stand gebracht werden? Wieso waren Mädchen nur so wissbegierig? Sie wollten immer alles wissen und redeten dann bis ins kleinste Detail, nahmen es auseinander und am Ende war dann doch nicht alles so wie es ihnen passte.
 

Ich seufzte. „Ich hatte einen Streit mit Elias. Wir haben uns aber wieder vertragen. Aber der blöde Idiot Lake ist dann aufgekreuzt. Der nervt einfach nur!“, grummelte ich in den Hörer.
 

Abby lachte. „Bei unserer ersten Begegnung hat er versucht mich anzumachen. Aber so dämlich, dass er mir fast schon wieder Leid getan hatte. Aber er ist ein guter Freund für Elias, denke ich. Er war immerhin die letzten Jahre immer für ihn da.“
 

Ich brummte nur. War mir doch egal, wie der drauf war. Ich wollte nur nicht, dass er Elias Flausen in den Kopf setzte. Am besten er hielt sich ganz von ihm fern.
 

„Bist du eifersüchtig?“, fragte Abby mich unvermittelt.
 

Ich sah meinen Hörer verständnislos an. Dann hielt ich ihn mir wieder ans Ohr. „Wie kommst du denn darauf?“, fragte ich sie entgeistert.
 

Abby kicherte. Klar, Mädchen wussten immer gleich über alles Bescheid. Weibliche Intuition, oder so was.
 

„Man merkt es dir an. Du sprichst in den höchsten Tönen von Elias, aber Lake machst du total runter! Du bist eifersüchtig auf ihre Freundschaft, weil du jetzt außen vor stehst. Du bist sozusagen das dritte Rad am Wagen und das passt dir nicht in den Kram.“, erklärte sie mir. Ich antwortete nicht darauf.
 

So ein Quatsch!
 

Oder...?
 

„Glaub mir, das ist so.“, meinte Abby.
 

„Ach was!“ Stur wie ich war, gab ich natürlich nicht klein bei. Da konnte sie denken, was sie wollte.
 

„Hey! Heute ist ja der große Tag! Du bist deinen Rollstuhl los. Wie läuft's sich so?“, fragte Abby fröhlich.
 

„Hm, geht so. Mit Stufen habe ich noch so meine Probleme, aber ansonsten geht’s eigentlich ganz gut. Es dauert noch ein bisschen, bis ich wieder richtig rennen und toben kann.“, meinte ich.
 

„Das klingt gut. Du machst schon ordentliche Fortschritte. Ich bin stolz auf dich!“, erwiderte Abby und ich fuhr mir verlegen durch die Haare.
 

„Mum hat mir erzählt, dass Calvin demnächst bei euch wohnen wird.“
 

„Fang bloß nicht damit an. Auf den habe ich überhaupt keine Lust!“, jammerte ich genervt. Ich hatte die Gedanken an die Heulboje so schön verdrängt und nun war er wieder da. Einfach so mit einem Schnips.
 

„Sieh's als Chance an. Du hast immerhin 12 Jahre Schule aufzuholen. Das ist eine menge Arbeit. Und das geht nicht einfach so von heute auf morgen.“, erklärte Abby mir zuversichtlich.
 

Ich nickte nur, was sie am Hörer natürlich nicht mitbekam.
 

„Ich hab zu viel Eis gegessen. Ich geh heute früher schlafen.“, meinte ich nur und so verabschiedeten wir uns. Ich legte auf und ging schlapp in mein Zimmer zurück. Ich kroch unter meine Decke. Es war kalt und ich rieb meine Beine etwas, damit es wärmer wurde.
 

So in meiner Einsamkeit kam mir wieder der Gedanke vom Treffen bei Elias und was er mit mir angestellt hatte. Ich hätte mich wehren können, aber ich tat es nicht. Schon komisch. Wie weit hätte ich ihn denn überhaupt gehen lassen? Bis zum Äußersten? Wie weit konnte man mit einem Jungen überhaupt gehen? Ich musste mir wohl beizeiten mal ein paar Bücher besorgen. Lesen, wie langweilig! Vielleicht konnte ich ja auch mal an den Computer meiner Eltern gehen, wenn sie nicht da waren?
 


 

◆ ◆ ◆
 

So viel zu meinen Plänen. Am nächsten Tag ging alles seinen gewohnten Gang. Meine Mutter musste mich aus dem Bett werfen, weil ich mal wieder nicht zu potte kam. Tat sie ja äußerst gerne mit einem nassen Waschlappen, den sie unter eiskaltes Wasser hielt. Manchmal hatte ich den leisen Verdacht, sie steckte ihn extra noch mal in die Tiefkühltruhe. Zutrauen würde ich es ihr!
 

Müde schleppte ich mich dann von meinem Zimmer direkt ins Bad. Im Flur hinterließ ich eine Spur aus meinen Klamotten. Damit man auch wieder zurück findet, versteht sich. Nackt stand ich dann im Badezimmer vor dem großen Spiegel und betrachtete meine Männlichkeit. Okay, die Arme waren noch ziemlich schlank und die Muskeln versteckten sich eben gut irgendwo unter der Haut. Konnte doch mal passieren! Mein Blick glitt runter.
 

„Verräter!“, schimpfte ich meinen Penis. Bisher hatte ich immer die Oberhand gehabt, konnte entscheiden was passieren würde. Jetzt gingen wir wohl getrennte Wege.
 

Ich tippte ihn kurz an. Nichts geschah. Hm, vielleicht hatte ich ja doch noch die Oberhand. Zufrieden ging ich zur Badewanne, duschen mochte ich eben noch nie wirklich gern und ließ das warme Wasser einlaufen.
 

Ich gähnte und überlegte, was ich heute alles machen konnte. Mir viel nicht wirklich etwas ein, auf das ich Lust gehabt hätte. Vielleicht konnte ich mich ja noch später vor den Fernseher flätzen. Ab und an war mal okay, aber meine Mutter konnte es nicht leiden, wenn man den ganzen Tag vor der Glotze saß und nichts tat. Ich seufzte. Dabei gab es so viele tolle Serien im Fernsehen. Pinky und der Brain oder Avatar waren zurzeit meine Lieblinge und mir ging es immer sehr, sehr, sehr schlecht, wenn ich mal eine Folge verpasste.
 

Ich stieg in die Wanne und verwandelte das Badezimmer flugs in ein Schwimmbad. Meine Mutter würde sich mal wieder freuen. Ich versuchte das Quietscheentchen zu ersaufen, aber es kam leider immer wieder hoch. Ich schmunzelte und beschloss es dabei zu belassen.
 

Nach dem Baden musste ich feststellen, dass meine Eltern schon außer Haus waren. Gut für mich. So konnte ich endlich ein wenig an den Computer, ohne schief von der Seite angesehen zu werden. Ich machte mir in der Küche noch schnell etwas zu frühstücken und setzte mich dann vor den Rechner.
 

Nach dem Hochfahren, überlegte ich erst mal wonach ich suchen wollte. Ich gab ein paar Stichworte ein und sofort wurden mir alle möglichen Seiten mit Foren und Homepages und was es sonst noch alles gab vorgesetzt. Aber hallo, das lief ja wie geschmiert!
 

Ich klickte mutig auf eine Seite. Sofort öffnete sie sich und ich fand mich vor einer ganzen Reihe von Videos wieder. Da schien ja einer sehr zu sammeln, stellte ich überrascht fest. Die Vorschaubilder sahen ja schon sehr eindeutig aus und ich musste schlucken. Vielleicht sollte ich doch lieber ein andermal nachschauen. Leider siegte meine Neugier und mutig wie ich war, klickte ich auf eines der Videos.
 

Na ja, fing ja schon mal ganz nett an. Ein unsagbarer Titel, der nichts erahnen ließ. Aha, ein Junge stand in der Gegend herum. An einer Bushaltestelle stand noch einer. Ich stellte fest, dass die beiden sich wohl kennen mussten. Zumindest war ich der Ansicht. Zu meinem Entsetzen kannten sie sich mehr als gut! Denn kaum zu hause angekommen, standen diese beiden Jungen schon heftig küssend im Flur und rissen sich die Kleider vom Leib.
 

Was danach folgte ließ mich die Augen aufreißen. Ich schluckte. Ich wusste nicht, dass solche Sachen mit Männern möglich waren. Immerhin war ich die Unschuld in Person.
 

Aufgeregt sah ich mir also meinen ersten Porno an. Kein hetero, kein Lesben, sondern einen Schwulen Porno.
 

Mein Kopf schien sich eigenständig zu machen, denn er näherte sich immer mehr dem Bildschirm, mein Mund weit aufgerissen, meine Augen ungläubig. Nach kurzer Zeit, in denen die beiden Jungs wohl so ziemlich alle möglichen Stellungen ausprobiert hatten und nebenbei ordentlich am Posen waren, schloss ich die Seite und blickte stumm auf das Desktopbild. Ein großer blauer Fisch glubschte mich an.
 

Hatte Elias etwa auch vor, solche Sachen mit mir anzustellen? Mir stellten sich die Nackenhaare auf und ich fuhr mir nervös durch die Haare. Was sollte ich denn jetzt bitte machen? Irgendwie sah das in dem Video sehr unschön aus. Ich seufzte.
 

Es hatte mir aber nicht missfallen, was Elias mit mir bisher angestellt hatte. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
 

Ich ließ meinen Kopf auf den Tisch sinken und sah den Fisch vorwurfsvoll an.
 

„Was soll ich denn jetzt machen?“, fragte ich ihn. „Solche Sachen will ich nicht machen. Auch wenn ich Elias mag.“, grummelte ich. Keine Antwort.
 

„Sieh' mich nicht so an! Glaubst du im Ernst, dass ich so was mit Elias machen werde?“, fragte ich den Fisch entgeistert.
 

„Hast du sie noch alle? Das sieht echt schmerzhaft aus und außerdem ist das doch nicht normal, oder?!“
 

Der Fisch sah mich weiterhin mit großen Augen an. „Ich bin auch nicht normal, was?“, stellte ich höhnisch fest. „Ich bin 18 Jahre alt, aber ich fühle mich nicht wie ein 18-jähriger.“ Ich seufzte. „Ich bin ich, nicht wahr?“, fragend sah ich zu dem Fisch hoch, der mir eine menge Antworten schuldig war.
 

„Hat dir wohl die Sprache verschlagen, was? Tja, mir auch.“
 

Ich fuhr den Computer runter und ging vom Arbeitszimmer meiner Eltern ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch fallen ließ. Ich schaltete den Fernseher an und schaltete gleich auf einen Kindersender um. Powerpuff Girls. Die Sendung lief immer noch? Die habe ich sogar noch vor meinem Unfall gesehen. Ich zog mir die Doppelfolge rein und schlief nach einiger Zeit einfach vor dem Flimmerkasten ein.
 

Ich hatte einen ziemlich unruhigen Traum. Ich und Elias hatten plötzlich die Kleidung der Powerpuff Girls an und mussten gegen Bösewichte kämpfen. Wir waren ein gutes Team, verteidigten unsere Stadt und wurden als Helden gefeiert. Abends waren wir unter uns und Elias kam mir aus irgendeinem Grund immer näher. Ich rutschte jedes Mal ein paar Zentimeter von ihm weg. Er griff nach meiner Hand und zog mein Gesicht zu sich. Seine Lippen trafen meine und wir küssten uns lange und innig. Seine Hand machte sich an meiner Hose zu schaffen und glitt frech hinein. Ich stöhnte und genoss seine Liebkosungen. Er wollte gerade etwas sagen, als es plötzlich klingelte und ich wieder in der Realität war.
 

„Was denn, was denn?“, fragte ich mürrisch. Ich erhob mich und lief meine Augen reibend zur Haustür. Ich öffnete und bemerkte freudig, dass Elias dort stand.
 

„Hey, ihr zwei!“, meinte er grinsend.
 

Ich sah ihn einen Moment entgeistert an. Hatte er was getrunken? Ich wusste gar nicht, dass Elias Alkohol trank.
 

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich ihn besorgt und betrachtete ihn genauer.
 

„Sollte ich das nicht eher dich fragen?“, fragte er mich belustigt. Ich verstand nicht ganz, was genau er meinte und sah ihn etwas verwirrt an. Ungerührt zeigte Elias auf mich. Nicht ganz auf mich, eher auf meine Körpermitte. Ich sah hinunter und erstarrte. Eine Beule hob sich deutlich in meiner Hose hervor. Ich lief knallrot an. Ich hatte es gar nicht richtig bemerkt. Musste wohl während des Traumes passiert sein.
 

Etwas verdattert und ratlos, stand ich nun vor Elias und wusste nicht mehr weiter. Elias griff nach meinen Schultern und schob mich zurück, damit er eintreten und die Haustür schließen konnte. Ich krallte meine Hände in meinen Pullover und starrte auf meine Erektion.
 

„Soll ich dir zur Hand gehen?“, fragte Elias mich und ich schüttelte vehement den Kopf. Ich musste wieder an das Video denken und mein Kopf glühte, dank der Hitze, die nun in mir aufstieg.
 

Ich verschwand schnellstmöglich im Bad. Allerdings stand ich nun vor dem Problem, dass ich nicht wusste, was ich machen sollte. Wie in dem Film, oder? Etwas nervös zog ich mir die Hose runter setzte mich auf die Toilette und versuchte mir das erste Mal selbst einen runter zu holen. Anfangs etwas ungelenk, hatte ich bald den Bogen raus, wie es mir am besten gefiel und stöhnte leicht. Vor Schreck hielt ich mir den Mund zu. Hoffentlich hatte Elias das nicht gehört. Ich horchte kurz, aber ich konnte keinen Laut vernehmen. Ich lehnte mich zurück und ging meiner Tätigkeit nach. Unbewusst leckte ich mir über die Lippen und schon nach kurzer Zeit erleichterte ich mich. Ich blieb noch einen Moment sitzen, ehe ich aufstand, mir die Hose hochzog und meine Hände wusch.
 

Als ich das Badezimmer verließ, schreckte ich zusammen. Elias stand direkt neben der Tür. Ich sah ihn mit großen Augen an. Er sagte nichts, lächelte mich nur wissend an und zog mich dann mit sich ins Wohnzimmer. Der Fernseher lief noch. Er setzte sich aufs Sofa und zog mich zwischen seine Beine. Ich lehnte mich nach hinten, an seine Brust und schmiegte mich an.
 

„Gibts einen Grund, warum du hier bist?“, fragte ich ihn. Es war ja schon ein Highlight, dass er Lake nicht im Schlepptau hatte. Also war die Neugier umso größer.
 

„Du bist mein Grund.“, murmelte Elias und küsste meinen Nacken. Davon bekam ich sofort eine Gänsehaut. Ich versuchte meinen Kopf zu ihm zu drehen, aber da ich noch eine Weile am leben bleiben wollte, ließ ich es lieber. Außerdem ging das ganz schön auf den Nacken.
 

„Nicht mehr?“, hakte ich noch mal nach. Elias schüttelte den Kopf. „Nicht mehr.“, meinte er und legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. „Was läuft gerade?“, fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. In trauter Zweisamkeit saßen wir auf dem Sofa und sahen uns das Nachmittagsprogramm des Kindersenders an. Elias machte sich in der Zwischenzeit daran, meinen Hals mit hübschen roten Knutschflecken zu verzieren. Ihn interessierten die Filme wohl nicht so sehr wie mich. Ich war stattdessen hin und weg, von Die Pinguine von Madagaskar und Kung Fu Panda. Mit leuchtenden Augen, sah ich mir die Folgen an und war ständig am Lachen.
 

Es fühlte sich gut an, mit Elias den Nachmittag zu verbringen. Wir taten nicht viel, aber so zusammen zu sein und zu kuscheln, war auch angenehm. Vergessen war das Video und all die anderen nicht gerade jugendfreien Spielchen, die wir sonst so trieben.
 

Zumindest hielt es solange an, bis das Telefon klingelte und ich mich ächzend aufraffte, um in den Flur zu gelangen.
 

„Hallo?“, brummte ich in den Hörer, ohne mich auch nur vorzustellen.
 

„Wer ist da?“, kam es ungläubig zurück. Ich runzelte die Stirn.
 

„Sollte ich das nicht eher dich fragen?“, grummelte ich. Ich fuhr mir mit der Hand über den Nacken und warf kurz einen Blick zu Elias, der mich interessiert beobachtete.
 

„Na hör mal, Tante Rachel meinte, ich soll heute anrufen.“, meinte die unbekannte Stimme angesäuert.
 

„Und du bist?“, fragte ich gereizt. Konnte der Trottel sich nicht mal richtig vorstellen? Was war so schwer daran? Das ich mich ebenfalls noch nicht vorgestellt hatte, überging ich einfach mal.
 

„Calvin Howard.“
 

Ich stutzte. „Die Heulboje?“, fragte ich entgeistert.
 

„Bitte was?!“, schnauzte mein Cousin mich hysterisch an. „Wie kannst du es wagen, mich so zu nennen?!“
 

Ich stöhnte und hielt den Hörer etwas außer Reichweite. Musste der Junge so laut brüllen? Meinen Ohren ging es gut, dann konnte er ja wohl auch mal etwas Rücksicht nehmen.
 

„Weil du früher ständig wegen jedem Kinkerlitzchen geheult hast.“, meinte ich nur, als er sich einigermaßen beruhigt hatte.
 

„...Sam?“
 

„Wer sonst? Jason ist ja so gut wie nie da.“, erwiderte ich genervt. Ich konnte ja verstehen, dass er nicht wissen konnte, wen er da am Hörer hatte, immerhin hatten wir seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus noch kein einziges Mal miteinander geredet.
 

„Du hörst dich so erwachsen an, wie soll ich da bitte wissen, ob ich mit Jason oder mit dir rede?“, meinte er nun etwas versöhnlicher.
 

„Ganz einfach, weil Jason grundsätzlich nicht ans Telefon geht.“, erklärte ich grinsend. Ich bemerkte etwas in meinem Augenwinkel und sah zu Elias, der mir verrückte und unverständliche Handzeichen gab. Ich musste breit grinsen und winkte ab.
 

„Wieso sollst du denn heute anrufen?“, fragte ich ihn.
 

„Ganz einfach, du Blitzmerker! Ich stehe hier am Flughafen und kein Schwein ist da, um mich abzuholen!“, schmetterte Calvin mir genervt entgegen. Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe. Und was sollte ich da jetzt großartig machen? Ich war nicht in der Lage ihn abzuholen.
 

„Tja, ich kann da nichts machen. Wieso nimmst du kein Taxi?“, fragte ich verwirrt.
 

„Weil ich dafür nicht genug Geld über hab.“, brummte er.
 

„Mum und Dad sind aber außer Haus.“, meinte ich. Ich warf einen kurzen Blick auf Elias, aber wenn ich mir vorstellte mit ihm in einem Auto zu sitzen, überkam mich wieder die angst und so ließ ich den Vorschlag gleich außen vor. Ich hing an meinem Leben, da würde ich ganz sicher nicht so schnell noch einmal mit Elias fahren.
 

„Ganz toll! Dann kann ich ja warten, bis sie heute Abend irgendwann mal zu potte kommen und mich hier abholen! Soll ich etwa die ganze Zeit hier sitzen und warten?!“, schrie er wieder in den Hörer. Ich zuckte mit den Schultern.
 

„Was anderes wird dir wohl nicht übrig bleiben.“, meinte ich ungerührt. Von mir aus hätte er auch gleich wieder zurück nach Hause fliegen können. Wütend legte er kurz darauf auf.
 

Ich sah fies grinsend zu Elias. „Hätte ich Calvin sagen sollen, dass der Flughafen nur etwa neun Minuten von hier entfernt liegt?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Cend
2012-03-11T15:55:58+00:00 11.03.2012 16:55
Heftig wieviel Kapis schon da sind, kann mich noch sehr gut an den Anfang erinnern ^^ und jetzt les ich hier schon das 8. Kapi xD
Bist wirklich fleißig in der Hinsicht *g*
Wie immer eigentlich gefällt mir auch dieses Kapi wieder richtig gut, und freue mich schon auf Fortsetzung :)

Hdl <3
Von:  Inan
2012-03-08T16:41:49+00:00 08.03.2012 17:41
Uh, Sams böse Seite xD
Und Elias wird ja richtig mutig, allerdings bietet sich das wohl geradezu an, weil Sam halt keine Ahnung hat, dass Knutschflecken nicht mehr ganz in die Freundschaftsecke gehören...vielleicht stört es ihn auch einfach nicht genug, um darüber nachzudenken...und sooo unschuldig ist er ja jetzt gar nicht mehr xD
Extrem tolles Kapitel <3
Von:  JamieLinder
2012-03-08T06:26:21+00:00 08.03.2012 07:26
Ich hoffe grade, dass ich meine Mitmenschen durch mein Lachen nicht aufgeweckt habe.XDDD
Sam kann ja so gemein sein.xD
*Träne wegwisch*
xD

In dem Kapitel hat er ja viele neue Erfahrungen gemacht.;D
Und das Elias ihm immer zur Hand gehen möchte,
hach, das kleine Alien ist schon toll.<3

Ich mag das Kapitel, die Situationen sind wirklich extrem süß,
auch wenn sie wahrscheinlich für die beiden süßen Betroffenen nicht so schön waren...xD
Apropos, die Reaktion von der Mutter war aber auch wunderbar.XD
NUR an die Bettlaken gedacht, da muss sie Elias ja schon öfter so angetroffen haben.xD

Es gab so schön viel zu lachen, dankeschön dafür.<3



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