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Tage wie diese

Buch 1: Simon
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wie immer weicht der Text ein klein wenig vom Doujinshikapitel ab. :D Komplett anzeigen

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Ein Mitbewohner zum Anbeißen

Ich drehe mich um, während meine Freunde Clemens und Robert bereits vor der Haustür auf mich warten. „Dann bis heute Abend, Jonas!“

„Okay...“, meint dieser abwesend und richtet seine vollkommene Aufmerksamkeit auf das Spiel, welches er gerade zockt.

Schweigend beobachte ich ihn.

Wir verlassen die Wohnung und während meine Freunde voraus gehen, schließe ich die Tür hinter mir.

„Sehr gesprächig ist dein neuer Mitbewohner ja nicht gerade!“, meint Robert amüsiert und sieht mich durch seine Sonnenbrille hindurch an.

„Er hat uns überhaupt nicht beachtet...“, bemerkt Clemens.

Robert lacht. „Wieso musstest du dir ausgerechnet einen Nerd anlachen, Simon?“

Tja, das ist wirklich eine gute Frage... Als wir uns das erste Mal getroffen haben, wirkte er ja auch ganz anders auf mich.
 

„Also die Küche ist ja nicht sehr groß und die Farben gefallen mir nicht. Und wir müssen uns auch noch das Schlafzimmer teilen?!“, meckert die Interessentin, die meine Wohnung besichtigt, pikiert. Prüfend sieht sie sich alles an und rümpft die Nase.

Wieso macht sie sich nicht endlich vom Acker, wenn es ihr nicht passt? Was kann ich dafür, dass die Wohnung nicht so groß ist?

„Hey, kann ich mich noch hier umsehen?“, vernehme ich eine Stimme von der Tür aus.

„Hm? Äh, für heute wollte ich Schluss machen...“, stammele ich überrascht und sehe zu dem Eindringling, der ziemlich aus der Puste zu sein scheint. Er trägt lässige Kleidung und hat leicht gelockte hellbraune Haare.

„Ich habe noch nicht alles gesehen!“, meint die Interessentin empört, was ich gekonnt ignoriere.

„Oh Mist! Und ich habe keinen Platz für die Nacht!“, meint der fremde Junge besorgt. Kein Wunder, zurzeit sind überall Studenten auf der Suche nach Wohnungen und die sind rar gesät.
 

Robert und Clemens sehen sich stumm an, als ich ihnen von dieser ersten Begegnung erzähle.

„Natürlich hast du ihn bei dir schlafen lassen, nicht wahr?“, fragt Robert schelmisch. Auch Clemens kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Ich sehe sie schmollend an. „Na und? Was ist schon dabei?“

„Wer hätte gedacht, dass du ihn nicht mehr los wirst?“ Robert lacht und verschränkt die Arme hinterm Kopf.

„Wie willst du ihn überhaupt wieder loswerden?“, fragt Clemens mich neugierig.

„Ich will ihn nicht loswerden!“, erkläre ich unbekümmert.

Clemens und Robert sehen mich sprachlos an.

„Ich... Ich glaube, ich habe mich in ihn verliebt...“, murmele ich und weiche ihren Blicken peinlich berührt aus.

„WAS?“, kommt es synchron von den beiden.

„Er ist ein Nerd! Was willst du denn mit so einem Kerl, der den ganzen Tag vor der Konsole hängt und sich gehen lässt?“, meint Robert angewidert.

Clemens nickt zustimmend.

„Ehrlich gesagt, habe ich keinen blassen Schimmer...“, gestehe ich den beiden. Sie haben ja recht, aber irgendetwas zieht mich an dem Jungen an.

Robert legt mir die Hand auf die Schulter. „Komm schon! Du findest sicher einen viel heißeren Typen! Dieser Jonas hat wahrscheinlich eh nichts für Kerle übrig, also schlag ihn dir schleunigst wieder aus dem Kopf.“

Ich verziehe meinen Mund und lasse den Kopf hängen.

Ich weiß ja, dass er nicht gerade meinem Ideal entspricht, aber ich mag ihn so wie er ist. Für mich muss er eben nicht perfekt sein. Wenn er mitmacht, dann kann man sicherlich auch ein wenig was aus seinem Äußeren herausholen. Da bin ich mir sicher.

Aber erst mal muss ich mir über meine Gefühle ihm gegenüber im Klaren werden.

„Wenn du nur auf einen Fick aus bist, dann stelle ich mich großzügig zur Verfügung!“, meint Robert lachend.

Ich lächele matt. Sicher würde er mit mir schlafen, aber wir beide wissen, dass er nur Augen für jemand anderen hat.

Clemens lacht und beugt sich zu mir vor. „Ich stelle mich ebenfalls bereit.“

Grinsend wuschele ich ihm durch die dichten blonden Haare. „Danke, aber der einzige mit dem ich zurzeit mein Bett teilen möchte ist mein Mitbewohner.“

„Schade aber auch.“ Robert zuckt mit den Schultern.

„Der Bus!“, ruft Clemens plötzlich und zeigt nach vorne. Dieser hält gerade an unserer Haltestelle, während wir hier wie die Klatschbasen über den Gehweg schlendern. Hastig laufen wir dorthin und steigen ein, ehe der Bus ohne uns abfährt.

Wir suchen uns weiter hinten einen Platz, wo wir ungestört sein können. Robert sitzt am Fensterplatz, ich daneben und neben mir sitzt Clemens.

„Hey, wie wäre es mit dem Typen?“, fragt Robert schelmisch und zeigt mir einen Jungen weiter vorn, der gerade Musik hört und auf seinem Handy herumtippt.

Lachend wehre ich ab. „Gib es auf! Für mich gibt es zurzeit wirklich nur Jonas!“
 

Wir kommen beim Kino an, bezahlen für unsere Tickets und suchen unsere Plätze im Saal, nachdem wir uns mit Popcorn und Cola versorgt haben. Zum Glück ist nicht so viel los und wir haben freie Platzauswahl.

Der Actionfilm ist nicht schlecht, aber meine Gedanken wandern immer wieder zu Jonas. Ich kann mich kaum auf den Film konzentrieren und habe ständig sein Gesicht vor meinen Augen. Einige Vorstellungen sind allerdings nicht gerade jugendfrei, aber alle mal besser als der Film.
 

„Du musst seine Aufmerksamkeit auf dich lenken!“, meint Robert entschieden, als wir später noch bei McDonalds sitzen und uns die Mägen vollstopfen.

„Und wie? Seine Augen kleben am Fernseher!“, murre ich mit vollem Mund und fuchtele mit meinem Burger in der Luft herum.

„Lass dir was einfallen! Lauf nackt durch die Wohnung, schleiche dich nachts in sein Bett, aber mach irgendetwas verrücktes, sonst checkt er es einfach nicht!“

Clemens lacht amüsiert auf, verschluckt sich prompt, so dass er heftig husten muss und besorgt streiche ich ihm über den Rücken.

„Geht schon wieder!“, meint er lächelnd und wischt sich eine vorwitzige Träne aus dem Augenwinkel.

Trotzdem sehen Robert und ich ihn besorgt an.

„Macht euch keine Sorgen!“, meint Clemens zuversichtlich und winkt ab. Verlegen räuspert er sich.

Ich weiß ja, dass er versucht stark zu sein, aber Clemens war schon immer schwächlich und anfällig für Krankheiten. Da machen Robert und ich uns eben schnell Sorgen. Er ist nun mal unser Küken, auch wenn es ihm nicht in den Kram passt.

Robert reicht Clemens sein Getränk. Dankbar trinkt dieser und saugt an dem Strohhalm, was Robert und mich nicht gerade kalt lässt. Wir bemerken es, als sich unsere Blicke treffen und wenden uns beide hastig voneinander ab. Was sind wir auch für Lüstlinge.

Auf einmal kommt mir wieder Roberts Vorschlag in den Sinn.

„Etwas verrücktes...“, murmele ich nachdenklich.
 

Ich verabschiede mich am frühen Abend von meinen Freunden und fahre allein mit dem Bus nach Hause, da Clemens und Robert im gleichen Wohnhaus leben, fahren sie zusammen in die entgegen gesetzte Richtung. Passt mir gut, denn so kann ich meinen Gedanken nachhängen.

Ich fürchte, wenn ich Roberts Vorschlag umsetze, vergraule ich Jonas eher als das ich seine Aufmerksamkeit gewinne, auch wenn es einen Versuch wert wäre.

Wie schaffe ich es nur, dass er mich beachtet, mich sieht und meine Gefühle für ihn anerkennt?

Leichter gesagt, als getan. Ich bin eben nicht so locker, schlagfertig und attraktiv wie Robert und auch nicht so hübsch und niedlich wie Clemens, den man am liebsten stundenlang nur knuddeln würde.

Deprimiert betrachte ich mich im Fenster des Busses. Ich bin stinknormal. An mir ist nicht besonderes.
 

Erstaunt sehe ich Jonas draußen an der Bushaltestelle stehen, als ich aussteige. Er ist nur leicht bekleidet, trägt ein Shirt und darüber eine lässige Jacke, dazu passend eine Hose und Flip Flops, die so gar nicht zum Gesamtbild passen wollen.

„Jonas? Was machst du hier?“, frage ich überrascht und gehe auf ihn zu.

Er sieht mich an, als er mich bemerkt und hält eine Plastiktüte in die Höhe. „Ich war kurz beim Kiosk, um Fressalien und Getränke zu kaufen.“

„Du hast also nicht auf mich gewartet?“, entfährt es mir leicht enttäuscht.

Jonas sieht mich überrascht und mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Woher soll ich denn wissen, wann du zurück kommst?“

Da hat er wohl recht..., kommt es mir deprimiert in den Sinn und am liebsten würde ich meinen Kopf gegen die nächste Wand schlagen.

Ich ringe mir ein Lächeln ab, was mir nicht so richtig gelingen will. „Wieso stehst du dann hier in der Weltgeschichte herum?“

Jonas deutet mit seiner Hand zur anderen Straßenseite. „Ich habe nur eine Katze beobachtet.“

„Pass auf, dass dich die Leute nicht für einen Sittenstrolch halten!“, meine ich lachend und drehe mich um. Jonas schmollt und folgt mir zu unserem Wohnhaus. Wir betreten es durch die Glastür, warten auf den Lift im Foyer und fahren mit dem Aufzug in den 6. Stock.

Nervös blicke ich zu Jonas, der unbekümmert neben mir steht. Als er zu mir herunter sieht, wende ich hastig den Blick ab und spüre wie ich im Gesicht rot anlaufe.
 

Kurze Zeit später liege ich in meinem Bett und könnte schreien.

Soviel zu meinen Plänen. Wann zum Teufel fange ich damit an? Was ich brauche ist eine Idee, sonst komme ich nicht weiter!

Genervt drehe ich mich von einer Seite zur anderen, strampele die Decke mit den Beinen weg, nur um sie mir wieder über den Körper zu ziehen.

Danke Robert! Wegen deiner fixen Idee kann ich nicht einschlafen!

Ich werfe einen Blick auf meinen Wecker, der zwischen unseren Betten auf dem Nachttisch steht. Es ist 3:26 Uhr und Jonas' Bett ist immer noch leer.

Ich steige aus meinem Bett und schleiche mich wie ein Einbrecher durch die Diele zum Wohnzimmer.

Jonas ist tatsächlich noch am Zocken. Der Fernseher flimmert im dunklen Raum. Überall auf Tisch und Boden sind Süßigkeiten und Getränke verstreut.

Ich gehe kurzerhand zu ihm und setze mich schwungvoll neben dem Jungen auf das Sofa, der sich nicht mal erschreckt hat, kuschele mich in die Kissen und sehe ihm zu, bis Jonas mir schließlich einen Kontroller reicht.

„Ich bin ein starker Gegner, damit du es weißt!“, erwähne ich frech und überheblich.
 

Mit dunklen Augenringen hänge ich im Saal auf einem der hinteren Plätze und warte darauf, dass der Dozent erscheint und ich endlich die blöde Stunde hinter mich bringen kann. Meine Konzentration ist nämlich gleich null.

Robert und Clemens kommen die Treppe hoch zu mir und sehen mich besorgt an. Zum Glück haben wir einige Kurse zusammen.

„Meine Güte, du siehst aus wie eine Leiche, Simon!“, entfährt es Robert, der sich neben mich setzt.

„Alles in Ordnung?“, fragt Clemens mich mitfühlend und setzt sich auf den anderen freien Platz zu meiner Rechten.

„Ich habe die ganze Nacht mit Jonas gezockt. Ehe ich es mich versah, war es schon morgen...“, erzähle ich träge.

„Nach der Uni kann ich nicht mal schlafen, weil meine Mutter heute kommt. Einmal im Monat hält sie es für nötig nach dem Rechten zu sehen. Sie kommt ja nur, um zu schauen, ob ich noch Essen im Kühlschrank habe und um mir den neusten Klatsch und Tratsch zu erzählen!“, erkläre ich genervt.

Robert tätschelt mir mitfühlend den Kopf, nur sieht sein Gesicht nicht gerade danach aus.

„Du findest das wohl ganz lustig, was?“, murre ich leicht gereizt.

Robert nickt. „Ja, ich bin gespannt, was deine Mutter von deinem Mitbewohner hält!“, meint er lachend.

Ich verziehe mein Gesicht und seufze kellertief. Ganz toll, sie wird ihn für einen Nichtsnutz halten.

„Ihr habt die ganze Nacht gezockt und es ist nichts passiert?“, fragt Clemens abrupt und unterbricht meine Gedankengänge.

Robert und ich sehen ihn erstaunt an.

Ich lasse den Kopf auf die Tischplatte fallen und könnte heulen. „Ich bin so ein Idiot!“
 

Als ich heimkomme, merke ich, dass Mum bereits da ist. Ihre Schuhe stehen ordentlich nebeneinander drapiert am Eingang.

„Sie soll nicht immer die Ersatzschlüssel benutzen... Oder hat Jonas sie hereingelassen? Ach was, ich wette, der schläft gerade seelenruhig... Im Gegensatz zu mir!“, murre ich.

„Mum?“, rufe ich laut durch die Wohnung, während ich mich meiner Jacke und Schuhe entledige. Stirnrunzelnd schnuppere ich. „Was riecht hier so?“, murmele ich überrascht und folge dem Duft.

Ich staune nicht schlecht, als ich Jonas und Mum schließlich in der Küche entdecke.

„Was macht ihr da?“, frage ich perplex.

„Wir backen!“, meint meine Mutter hocherfreut und zeigt mir ein Blech mit lauter verzierten Cupcakes. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen bei dem Anblick.

„Willst du mal probieren?“, fragt Jonas lächelnd und hält mir einen Cupcake vor die Nase.

Ich laufe rot an und sehe zu ihm auf, in seine schönen grünen Augen und spüre wie die Hitze in meinem Gesicht hoch kriecht, bis zu den Ohren. Was muss er auch auf einmal so nahe vor mir stehen? Wenn er nur wüsste, was er damit für Gefühle in mir auslöst.

Ich probiere den Cupcake und sehe erneut zu Jonas auf, der mich abwartend ansieht.

„...schmeckt echt gut!“, gebe ich verlegen zu und lecke mir mit der Zunge den Mund ab. Jonas Lächeln bringt mich augenblicklich zum Schmelzen. Das ist echt nicht gut! Ich muss endlich etwas unternehmen! Sonst bespringe ich ihn noch hier in der Küche...

Ich stelle mir verschiedene Szenarien vor, wie ich handeln würde, wenn ich mehr wie Robert und Clemens wäre. Robert würde ihn sicher einfach küssen und nicht lange zaudern. Er ist nicht gerade der rücksichtsvolle Typ. Clemens würde ihn vielleicht mit dem Cupcake füttern. Und was würde ich machen?

Dumm in der Gegend herumstehen und Jonas anschmachten.

Ganz toll...
 

„Simon hat ja vorher mit einem Mädchen zusammen gewohnt, da habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass er sie möglicherweise schwängert, aber jetzt bist du ja da. Das beruhigt mich!“, meint meine Mutter, was mir mehr als peinlich ist, als wir zusammen am Küchentisch sitzen und die Cupcakes verputzen.

„Sie hat einen Freund mit dem sie zusammen leben wollte, nur deswegen ist sie ausgezogen. Wir waren kein Paar, Mutter!“, versuche ich zu erklären.

„Wie auch immer, Jonas ist ein guter Mitbewohner für dich und so hilfsbereit!“, schwärmt sie und ignoriert meine Einwände.

Hilfsbereit? Aber nur bei dir..., denke ich mir missgelaunt. Seit Jonas hier lebt, hat er kaum einen Finger gerührt und mir all die Hausarbeit überlassen. Er ist wirklich faul, wenn es nicht für ihn ist.

Jonas Handy klingelt. „Oh, da muss ich ran. Ist meine Freundin...“, meint er mit einem Blick auf das Display seines Smartphones, steht auf und verlässt die Küche.

Zack! Das hat gesessen.

Das Objekt meiner Begierde ist also vergeben. Na ganz toll...

Für mich ist das wie ein Schlag ins Gesicht und entsetzt sehe ich dem Jungen hinterher. Wieso weiß ich nicht mal, dass er eine Freundin hat? Okay, wir leben noch nicht so lange zusammen, als das ich jetzt bestens über sein Leben Bescheid wüsste, aber sollte ich nicht wenigstens ein paar Dinge über ihn wissen? Aber wann unterhalten wir uns schon mal? Wir haben noch nie ein ernsthaftes Gespräch miteinander geführt.

„Oh, er hat eine Freundin. Na, du solltest dir auch mal eine suchen, mein Junge!“, meint meine Mutter lächelnd. Wie immer vergisst sie gekonnt, dass ich auf Männer stehe.

Verstimmt sehe ich meine Mutter an, erwidere jedoch nichts.
 

Nachmittags ist Robert bei mir, während Jonas merkwürdigerweise einen auf Gentleman macht und meine Mutter zur Bushaltestelle begleitet, um dort mit ihr auf den Bus zu warten. Ein komischer Kauz. Für mich tut er so etwas nicht.

Ich sitze mittlerweile splitterfasernackt auf Roberts Schoß, er hält mich fest und küsst meine Halsbeuge, während ich mich auf ihm bewege und mich keuchend an ihm festhalte. Wir können machen, was wir wollen, denn Jonas ist immer noch unterwegs und die meiste Zeit verbringt er sowieso im Wohnzimmer. Das muss ich ausnutzen und Robert kommt mir da gerade im richtigen Augenblick.

„Du bist gar nicht bei der Sache...“, murrt er leise.

„Sorry...“, entschuldige ich mich seufzend, lehne mich zurück und lasse den Kopf hängen.

Robert seufzt und lässt sich rücklings ins Bett fallen. Ich stütze mich mit den Händen auf seinem durchtrainierten Oberkörper ab und sehe auf ihn herunter, während er mich noch immer komplett ausfüllt.

Robert seufzt und verschränkt die Arme hinter dem Kopf. „Wir kriegen echt nichts auf die Reihe...“, meint er niedergeschlagen und sieht zu mir auf.

Ich lächele, beuge mich herunter und küsse ihn.

„Danke, dass du mich aufmuntern wolltest, auch wenn es nicht geklappt hat.“

Robert grinst und umarmt mich. Ich schmiege mich an seinen warmen, verschwitzten Körper und fummele an seinem Nippel herum.

„Soll ich dir noch einen blasen, bevor du gehst?“, schlage ich vor.

Robert lacht. „Klar, wieso nicht? Vielleicht bist du dann ja mal bei der Sache?“

Simons Plan

Deprimiert sitze ich bei Clemens in der Wohnung auf dessen Couch, während er mir eine heiße Tasse Cappuccino reicht. Er sitzt rechts von mir mit gutem Blick aus dem Fenster. Da er in einem Wohnhaus ziemlich weit oben lebt, sieht man auf den ersten Blick von meiner Positon aus nur den Himmel.

„Gestehe ihm doch einfach deine Liebe. Wieso machst du es dir komplizierter als nötig?“, meint er völlig unbekümmert und setzt sich zu mir auf das Sofa.

„Du hast leicht reden. Seit dem Besuch meiner Mutter habe ich die Hoffnung gehegt, dass wir uns näher kommen würden, aber jetzt ist auf einmal wieder diese Wand zwischen uns und alles ist wie vorher als hätte sich überhaupt nichts geändert!“, jammere ich.

Clemens setzt sich neben mich und schaut auf den Inhalt seiner Tasse. „Ich bin nicht gut in solchen Dingen. Ich kann dir da nicht helfen.“

Lächelnd sehe ich zu ihm. „Schon gut. Mir fällt bestimmt noch etwas ein. Mir macht es nur zu schaffen, dass er eine Freundin hat. Ich weiß nicht mal wie sie zueinander stehen.“

„Kannst du nicht ein bisschen in seinen Sachen wühlen, wenn er nicht da ist?“, fragt Clemens und trinkt aus seiner Tasse.

„Du Schlawiner!“ Ich lache und lasse mich ins Sofa zurücksinken. „Na ja, es wäre eine Überlegung wert.“

„Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß.“

Wir lachen beide und wer weiß, vielleicht finde ich ja tatsächlich einen Hinweis auf Jonas Freundin?
 

Ich liege auf meinem Bett und habe vor mir meinen Laptop platziert. Da Jonas momentan ein neues Onlinespiel zockt, melde ich mich dort kurzerhand an, nachdem ich herausgefunden habe um welches Spiel es sich handelt.

Von der Fülle an Details bin ich allerdings doch ein wenig überfordert, denn an Rassen, Charakterklassen, Haarfarbe und -stil, Hautfarbe, Kleidung, Größe, Augenfarbe, die Form der Nase und so weiter und so fort gibt es alle möglichen Einstellungen.

„Das dauert doch Stunden bis ich mir mal einen Charakter erstellt habe!“, entfährt es mir.

Jonas befindet sich zurzeit nur eine Wand von mir entfernt und ist bereits fleißig am zocken, während ich mich noch mit dem Spiel vertraut mache, meinen Charakter erstelle, der Figur einen Namen gebe und endlich starten kann.
 

Viel zocken tue ich für gewöhnlich nicht, auch wenn ich in den meisten Games nicht schlecht bin, trotzdem eher Beat'em Ups bevorzuge. Meistens hänge ich jedoch lieber mit meinen Freunden in der Stadt herum als vor der Konsole oder wie jetzt vor dem Laptop zu sitzen.

Mein Avatar gefällt mir jedenfalls ziemlich gut. Die Umgebung ist detailliert und meine Figur sieht einfach nur cool aus, wie ich finde. Ganz abgesehen von meiner Axt. Das wuchtige Ding macht echt was her!

„Wie gut, dass ich mir eine weibliche Figur erstellt habe. So findet Jonas zumindest nicht heraus, dass ich es bin, falls er mal einen Blick in meinen Laptop wirft.“ Meine Figur heißt Pearl und hat hellblaues, langes Haar, welches weiter unten von einem Band zusammengehalten wird. Zwei Haarsträhnen fallen ihr locker an den Seiten herunter und ihre Augen wirken wie blaue Ozeane. Auf ihrer Stirn hängt an einer Kette ein tropfenförmiger Anhänger. Sie trägt ein Halsband sowie an der linken Schulter eine Art schwarzes dünnes Schweißband, aus einem breiten Streifen, oben und unten umrahnt von zwei kürzeren Streifen dazu zwei Armstulpen in schwarz, die bis auf ihre Handrücken reichen und vom Mittelfinger in Position gehalten werden. Ihr Top mit tiefen Ausschnitt ist dunkelblau und hat zwei breite weiße Streifen, die von oben nach unten reichen. Ihr Rock ist in einem verschwommenen Muster und hat rechts einen tiefen Schnitt, der das Bein zeigt, wäre es nicht an der Seite von einer Hose verdeckt, deren rechtes Hosenbein so kurz ist, dass man es unter dem Rock gar nicht mal bemerkt. Ein cooler Kontrast mit den unterschiedlich langen Hosenbeinen. An dem Gürtel hängt ein kleiner lustiger Stern. Zusätzlich trägt Pearl bequeme Stiefel in braun mit weißem Schafsfell. Alles in allem ist sie schon ein echter Hingucker.

„Also, wo könnte er denn jetzt stecken?“, murmele ich und versuche mich mit meiner Umgebung vertraut zu machen. Dabei hilft mir die kleine Weltkarte auf dem oberen rechten Bildschirm weiter, sowie die Blickrichtung meiner Figur.

Es sind ziemlich viele Gamer unterwegs. Alle Figuren haben individuelle Kleidung und ein interessantes Äußeres. Ich bemerke sogar einen Zentauren sowie einen Typ, der komplett nackt auf einem schwebenden Teppich durch die mittelalterliche Stadt schwirrt, die ich gerade durchlaufe.

Mein erster Weg führt mich in eine Taverne, an der ich beinahe gedankenversunken vorbeilaufe. Dort gibt es die Möglichkeit Quests anzunehmen. Auch hier treiben kuriose Gestalten ihr Unwesen. Zum Beispiel Tiermenschen und Riesen.

Das hier ist sicher eine ziemlich große Spielwelt, wenn ich nach Jonas suche kann ich auch wie nebenbei ein paar Mitspieler fragen ob sie ihn gesehen haben.

Ich schaue mir die Questen an und da ich noch auf einem niedrigen Level bin, beschließe ich einen leichten Auftrag anzunehmen. Etwas anderes bleibt mir leider nicht übrig. Ich soll fünf Pflanzen suchen und sie einem NPC in einer anderen Stadt bringen. Klingt ja gar nicht mal so schwer und dank der Karte bin ich gut ausgerüstet.
 

Dachte ich zumindest, denn die Monster in der Umgebung sind nicht ohne und es ist nicht leicht sie zu besiegen, wenn man nicht vorher ein wenig an kleineren Wesen levelt. Trotzdem schaffe ich es, die erste Pflanze zu finden.

Doch schon nach kurzer Zeit verfolgt mich ein merkwürdiges Biest. Es ist eine Mischung aus einer Ziege mit Hasenohren, einem stumpfen Horn auf der Stirn und weiteren hornartigen Zacken auf dem Rücken. Der Körper ist sehr schmal und der Kopf des Tieres sieht nicht aus als würde es sich streicheln und füttern lassen. Zudem ist es wahnsinnig schnell und so bleibt mir nur die Flucht auf einen nahegelegenen Felsen in der Nähe der Wälder und der Stadt aus der ich komme. Der 15. Spieler, der an mir vorbei kommt hat schließlich erbarmen und rettet mich aus meiner Misere indem er die Bestie mit gezielten, ziemlich rabiaten Schlägen attackiert und Experience Points sowie einen Trank einheimst.

„Du hast eine Axt! Benutze sie auch!ˮ, fährt er mich an.

„Okay...ˮ, antworte ich und versuche mich zusammen zu reißen. Der Typ namens HotDog mit den Hundeohren und -schwanz macht sich kurz darauf auch schon vom Acker.
 

Nachdem ich doch endlich nach einigen Strapazen alle Pflanzen gefunden habe, atme ich erleichtert auf. Bis die nächste Katastrophe direkt neben mir steht und mir interessiert zusieht wie ich die letzte Pflanze in einem Beutel verstaue. Es ist ein Alienartiges Wesen. Ein Schleimviech mit einem kleineren Alienkopf oben drauf und Ohren die mich ein wenig an die Fühler von Schnecken erinnern.

„Nicht schon wieder!ˮ, schreie ich und renne panisch davon. Mal wieder denke ich nur an die Flucht.

Diesmal rette ich mich auf einen Baum ganz in der Nähe und schon nach wenigen Sekunden zuckt das Alien zusammen und nimmt reißaus. Irritiert sehe ich ihm nach und klettere vom Baum.

„Puh, es ist weg!ˮ

Ein Windzug erfasst mich und ein seltsames Geräusch macht mich aufmerksam. Ich drehe mich um und bekomme einen Schock.

Eine unheimliche Harpyie fliegt direkt auf mich zu!!!

Sie hat einen menschlichen Schädel, doch der Mund ähnelt eher einem Schnabel. Auf dem Schädel klafft ein tiefer Schnitt und schwarzes, schütteres Haar weht im Wind. Ihre Flügel schlagen unaufhörlich, ihr Schrei lässt mich zusammen fahren und ihre Klauen sind auf mich gerichtet, darauf aus mich zu packen und meine Lebenspunkte zu rauben.

Scheinbar bin ich unbewusst in einer anderen Gegend gelandet als vorgesehen war. Der Schreck lässt mich zu einer Salzsäule erstarren.

„Was tust du da?! Beweg dich! Idiot!“, vernehme ich eine gereizte Stimme. Jemand rennt an mir vorbei, zückt sein Schwert und bekämpft die Harpyie. Hilflos muss ich zusehen, da ich kaum richtig Schaden zufügen kann.

Ohne mit der Wimper zu zucken, kämpft der Fremde und rettet somit das Leben meiner Spielfigur. Bewundernd sehe ich zu ihm als er in nur kurzer Zeit das Monster besiegt und eine Menge Bonuspunkte erhält.

„Was soll das? Bist du blöd? Willst du dich freiwillig von den Monster fressen lassen?!“, herrscht der Typ mich an, so dass ich mich sofort angegriffen fühle.

„Kann ich was dafür? Ich bin noch nicht stark genug für solche Monster! Ich richte kaum Schaden an!“, erwidere ich ungehalten und weiche seinem Blick aus. Dass ich es nicht mal probiert habe lasse ich aus.

„Was hast du dann hier überhaupt zu suchen, Newbie?!“, erwidert der Fremde herablassend.

„Ich suche jemanden...“, gebe ich geknickt zu.

Wenig überrascht, als viel mehr entgeistert schaut er mich an.

„Wen suchst du?“, fragt er und geht vor mir in die Hocke. Der Anblick der Harpyie hat mich nicht gerade kalt gelassen und nun sitze ich wie ein Häuflein Elend am Boden.

„Einen Freund. Er spielt auch dieses Spiel, aber ich weiß leider nicht wie er sich nennt.“

„Tja, das ist ziemlich geistreich dich hier anzumelden ohne auch nur eine Information über deinen Freund.“

„A-also, er ist nicht mein Freund!“, wehre ich hastig und errötend ab. Der Junge grinst.

„Dann kann ich mir also noch Hoffnungen machen?“, fragt er spitzbübisch und rückt mir ordentlich auf die Pelle was mich in Verlegenheit bringt und meine Wangen erröten lässt.

„Ich kenne nicht mal deinen Namen!“, antworte ich angetan.

„Norio.“

„Ich heiße Pearl.“

„Eine hübsche Perle.“ Dass er offensichtlich mit mir flirtet genieße ich schon sehr. Die Spielfigur sieht heiß aus mit den langen braunen Haaren, die von einem weißen Zopfband zusammengehalten werden, das mehrmals darum herum gewickelt ist. Seine Kleidung ähnelt einer japanischen Schuluniform. Aber wer weiß schon wer sich hinter der Figur befindet? Sicher ein Fettwanst, der gerade nebenbei bei Pearls Anblick masturbiert. Innerlich verziehe ich angewidert mein Gesicht.

„Okay. Ich helfe dir.“ Norio steht auf und tut so als wäre es eine überaus großzügige Tat von ihm.

„Ich brauche deine Hilfe nicht!“, erwidere ich brüsk und verschränke meine Arme vor der Brust.

„Ja, das habe ich gerade gesehen!“, meint Norio herzhaft lachend.
 

„Da wären wir. Das ist Krigolia.“, erklärt Norio. „Du scheinst nicht viel über das Spiel zu wissen oder?“

Ich schüttele verlegen den Kopf als er mir die Stadt zeigt zu der ich muss. Sie wird von einer Burgmauer umrundet und wir stehen direkt vor der großen Zugbrücke vor dem Eingangstor. Es gibt sogar einen tiefen Graben, der Wasser führt.

„Krigolia ist ein Kontinent in Harmonia. Es gibt noch weitere Kontinente, aber die muss man erst mal freischalten und das kostet Geld. Insgesamt gibt es hier etwa zwei Dutzend Orte, die du bereisen kannst. In jedem Ort kannst du Quests annehmen und gegen Monster kämpfen um zu leveln. Praktisch wie in jedem anderen Spiel auch. Auch der Spielverlauf variiert. Es gibt keine vorstrukturierte Handlung. Du kannst alles frei erkunden.“

Ich nicke und öffne die Karte um mir alles genauer anzusehen. „Der NPC wartet hier.“

„Dann sollten wir keine Zeit verlieren.“ Norio geht voraus und so folge ich ihm enthusiastisch.
 

Ich überreiche nach kurzer Zeit die Gegenstände an den NPC namens Flora, die vor einem Heilpflanzenstand auf dem Marktplatz befindet und eine blumige Aura versprüht.

Quest abgeschlossen!

Ich bekomme dafür ein Heilkraut und 50 Goldmünzen. Somit bin ich endlich und offiziell auf Level 1.

„Gib Anfangs nicht zu viel Gold aus. Das häuft sich mit der Zeit zwar an, aber am Anfang ist man immer knapp bei Kasse.“

Etwas enttäuscht verstaue die Münzen in einem Beutel.

„Du bist noch ein Anfänger und solltest gegen Monster kämpfen um zu leveln.“ Norio bringt genau den Satz, den ich bisher erfolgreich aus meinem Kopf gestrichen habe. Genau das wollte ich umgehen, schließlich bin ich doch nur hier im Spiel um Jonas zu suchen und mich so mit ihm anzufreunden.

„Du hast eine ziemlich gute Axt. Probiere sie mal an dem Monster aus!ˮ, fordert Norio mich auf und deutet auf einen kleinen Hasen, der durch die Stadt hoppelt. Ertappt richtet sich das Tier auf und guckt in unsere Richtung.

„Echt jetzt? Ein Häschen?ˮ, frage ich ihn entsetzt. Noch nie habe ich in einem Spiel ein Tier getötet.

Gehemmt stehe ich mit meiner Axt vor dem Hasen, dem es wahrscheinlich gerade genauso miserabel geht wie mir.

„Ugh...ˮ Den Tränen nahe sehe ich über die Schulter hinweg zu Norio.

„Willst du lieber gegen das da kämpfen?ˮ, fragt er mich schmunzelnd und deutet in die andere Richtung. Ganz oben am Himmel erkenne ich die dunkle Silhouette eines furchteinflößenden Drachen.

Mir klappt die Kinnlade runter und schon im nächsten Moment sause ich dem Hasen, die Axt im Anschlag, nach. „Warte! Bleib hier!ˮ, brülle ich verzweifelt.

Irgendwie schaffe ich es, dass gewitzte Viech mit zwei Schlägen zu besiegen und ein Level aufzusteigen.

Gerade als ich mich entspanne werde ich erneut angegriffen. Diesmal beißt mir einfach ein streunender Hund in den Arm. Ohne zu zögern rammt Norio ihm sein Schwert in den Leib und das auch noch haarscharf an meinem Arm vorbei!

„Du hast mir beinahe den Arm abgehackt!ˮ, fahre ich ihn wütend an.

„Reg dich ab, ist doch nur ein Spiel.ˮ

Erschöpft lasse ich mich zu Boden sinken. Norio tut es mir gleich und geht in die Hocke. „Glückwunsch, du bist auf Level 2. Wenn du fleißig trainierst kannst du es mit stärkeren Monstern aufnehmen. Wenn dein Freund schon länger im Spiel ist, ist er wahrscheinlich auf einem höheren Level. Sobald du besser bist, finden wir ihn vielleicht eher...oder auch nicht. Wer weiß?ˮ, meint er. „Hm? Pearl, bist du noch da?ˮ, fragt er.
 

Das hat mir gerade noch gefehlt. Der Laptop ist abgestürzt. Einfach so. Das Bild ist eingefroren und ich kann nichts mehr machen.

„Verdammt!“, brülle ich frustriert und hämmere auf die Tastatur ein. Gerade habe ich noch so einen Spaß gehabt und jetzt das hier. Frustriert liege ich bäuchlings auf dem Bett und versuche die eingefrorene Maus zu bewegen. Sie rührt sich keinen Millimeter vom Fleck.

Jonas wirft einen Blick in mein Zimmer. „Alles okay?“

„Ja, sorry. Mir ist nur ein Spiel abgestürzt.“ Deprimiert schaue ich auf den schwarzen Bildschirm und setze mich auf.

„Soll ich mir das mal ansehen?“, fragt Jonas hilfsbereit.

„Klar, wenn du dich damit auskennst?“

„Ein bisschen.“ Er setzt sich zu mir auf das Bett und fährt den Laptop herunter und neu hoch. Jonas sitzt so dicht neben mir, dass ich mich unwillkürlich anspanne.

Seine Nähe macht mich ganz nervös und er riecht auch noch so gut. Meine Wangen flammen auf und ich genieße es, dass Jonas so dicht neben mir sitzt und unsere Schultern einander berühren. Ohne, dass er es bemerkt greife ich nach dem Saum seines weißen Shirts und halte ihn zwischen den Fingern fest.

„Du hast lauter Müll auf deinem Laptop. Du solltest ihn ab und an mal aufräumen. Das Spiel musst du jetzt nur noch mal neu hochfahren.“

„Eh? Okay. Danke!“, erwidere ich aufgeschreckt und lasse sein Shirt los.
 

Da Jonas am nächsten Tag wieder im Wohnzimmer vor der Konsole hängt, nutze ich die Gelegenheit nach einer Dusche seine Seite des Zimmers zu durchsuchen. Ich setze mich auf sein Bett und werfe einen Blick in die Schubladen seiner Kommode direkt neben meiner. Außer einem dicken Buch, ein paar Zetteln und einem Stift ist kaum etwas da drin. Bei den unteren Schubladen sieht es auch nicht viel besser aus.

„Hier ist nichts zu finden. Wo versteckt der Kerl nur sein Zeug? Wenn sie ein Paar sind, dann muss er hier doch irgendetwas liegen haben, das darauf hinweist...“

Grübelnd sehe ich mich in unserem Schlafzimmer um.

Im Schrank finde ich auch nicht viel. Hauptsächlich seine ganzen Spiele und Klamotten. Er hat kaum Dinge, die irgendwie persönlich sind. Keine Fotos, keine Alben, wo hortet er das ganze Zeug nur?

Ein kleiner Zettel erregt meine Aufmerksamkeit. Er steckt unter seinen Nintendo DS-Spielen. Ich ziehe ihn hervor und sehe ihn mir genauer an. „Ganz toll, meine Wohnungsanzeige? Ist ja auch sehr persönlich...ˮ, murre ich.

Ich schaue im untersten Regal nach und bemerke eine unauffällige Pappschachtel. „Na, was da wohl drin ist? Pornos? Freizügige Bilder?ˮ, vermute ich schmunzelnd. Ich hebe den Deckel hoch und ziehe die Augenbrauen zusammen. Ah, das sind nur Unterlagen. Kontoauszüge und all so ein Zeug. Auch nicht wonach ich gesucht habe.

„Was machst du da?ˮ

Die Tür knarzt und ertappt sehe ich Jonas im Türrahmen stehen.

„Was machst du mit meinen Sachen?ˮ, fragt er mit wütendem Blick. „Ich habe dir nicht erlaubt da ran zu gehen! Machst du das bei all deinen Mitbewohnern so?ˮ

„Tut mir leid.ˮ Geknickt schließe ich die Schachtel.

„Ich dachte dir kann man trauen, aber das du so etwas machst...ˮ

Ich wage es kaum Jonas anzusehen. Er hockt sich neben mich und beugt sich nahe zu meinem Ohr. „Fass nie wieder meine Sachen an, klar?!ˮ, raunt er mir mit eiskalter Stimme zu, ehe er mir die Schachtel aus den Händen reißt und aufsteht.

Betrübt bleibe ich im Zimmer zurück und starre wie betäubt zu Boden.
 

Ich liege mit Robert nackt in seinem Bett, während er mich am Hals küsst und sich zwischen meine Beine drängt, bin ich aber nicht wirklich bei der Sache.

„Er hat mich erwischt als ich seine Sachen durchwühlt habe. Ich glaube, jetzt habe ich es total verschissen...“, klage ich ihm mein Leid und stöhne im nächsten Moment, als Robert in mich eindringt.

„Der kriegt sich schon noch wieder ein.“ Scheint ihn ja nicht sonderlich zu interessieren. Ein wenig angepisst sehe ich zu ihm auf. Ich seufze und versuche mich auf den Sex zu konzentrieren. Robert schafft es zumindest meine Gedanken ein klein wenig abzulenken und gerade als wir richtig in Fahrt kommen hören wir aus der Wohnung gegenüber einen lauten Rumms. Erschrocken zucken wir zusammen.

„Kam das von nebenan?ˮ, fragt Robert, hält inne und lauscht.

Clemens?

Noch ehe ich reagieren kann, springt Robert hastig vom Bett, schnappt sich seine Jeans, schlüpft hinein und rennt aus der Wohnung.

„Robert! Warte!ˮ, rufe ich ihm nach.

„Clemens! Clemens!ˮ Unaufhörlich hämmert Robert an die Haustür. „Clemens!ˮ, brüllt er.

Mittlerweile habe ich ebenfalls meine Hose an und komme aus dem Haus, während ich mir noch eilig meinen Pullover überziehe und durch den Flur zu Robert haste.

Wir lauschen einen Moment an der Tür. Doch nichts geschieht.

„Tritt die Tür ein!“, fordere ich Robert besorgt auf.

Er schmeißt sich gegen die Tür, doch es bringt nichts also tritt er mit voller Wucht dagegen. Nach kurzer Zeit gibt die Tür endlich nach und gibt den Blick auf den Flur und einen Teil des Wohnzimmers frei. Wir stürmen die Wohnung und finden Clemens bewusstlos am Boden liegend in der Küche vor. Um ihn herum zersplittertes Glas und Scherben eines Tellers.

Gefühlswirrwarr

Wir sitzen vor dem großen Bett in dem Clemens Körper viel zu schmächtig wirkt. Er liegt im Krankenhaus und Robert und ich sind mehr als besorgt um unser Küken. Das war schon ein Schock ihn bewusstlos am Küchenboden vorzufinden.

Die Krankenschwester hängt eine neue Infusion auf und prüft Clemens Werte.

„Es ist nur eine leichte Anämie. In einigen Stunden sollte es ihm besser gehen. Wir behalten ihn aber sicherheitshalber einen Tag hier.“ Aufmunternd lächelt sie uns zu.

Ich beobachte Roberts besorgte Miene. Er hält eisern Clemens Hand.

„Sorry, Jungs. Ich wollte euch nicht beunruhigen.“ Clemens lächelt matt.

Ich ringe mir ein Lächeln ab. „Wir haben uns echt erschreckt, aber ich bin froh, dass es nichts allzu ernstes ist.“

Clemens lächelt.

Ich beschließe die beiden ein wenig allein zu lassen, verlasse das Zimmer und werfe einen letzten Blick auf die beiden.

Ich sehe wie jemand im sterilen, weißen Flur angelaufen kommt und eine Krankenschwester anspricht.

„In welchem Zimmer ist Clemens Schneider?“ Die Krankenschwester wirkt im ersten Moment etwas überrumpelt und mehr als ein 'ähm' bekommt sie nicht heraus.

„Malte! Er ist hier!“, rufe ich ihm zu und winke.

Er blickt zu mir und kommt auf mich zugerannt. Ohne ein weiteres Wort verschwindet Malte im Krankenzimmer.

Kurz darauf kommt Robert heraus. Er wirkt geknickt und voll von Sorge um Clemens.

„Du solltest aufhören ihn so zu bemuttern.“ Ich lächele leicht. Robert weicht meinem Blick aus.

„Ich weiß wie du dich fühlst, Robert.“

Er kommt ein paar Schritte auf mich zu und lehnt seine Stirn an meine Schulter. Ich schließe ihn in meine Arme und kann gut nachempfinden wie es ihm gerade jetzt im Moment geht.

Es ist echt scheiße, wenn man jemanden liebt, den man nicht haben kann...
 

„Was für ein Chaos heute...“, murmele ich erschöpft und schaue auf dem Heimweg durch die Stadt in die Auslagen der Fenster. Noch ein paar Blocks und ich bin wieder zuhause.

„Hoffentlich fragt Clemens nicht wieso ich bei Robert war. Wäre echt peinlich...“ Wir versuchen unser Verhältnis vor ihm zu verbergen. Für uns beide ist es ohnehin nichts ernthaftes. Keiner erwartet etwas vom jeweils anderen.

„Simon?“

Ich drehe mich um und sehe wie Jonas aus einem Kiosk kommt.

„Was treibt dich denn tagsüber nach draußen, du Vampir?“, frage ich ihn lächelnd und spüre wie mein Herz einen Tick schneller in meiner Brust klopft.

„Na ja, ich muss gleich zur Arbeit und wollte mir vorher noch ein paar Knabbersachen kaufen.“

„Was machst du?“, frage ich ihn. Ich habe ihn nie direkt gefragt was er eigentlich arbeitet.

„Ich arbeite halbtags in einer Tierhandlung. Willst du mitkommen?“

„Eh? Ja, klar! Gerne.“ Freudig stimme ich zu.
 

Es dauert nicht lange bis wir dort ankommen. Wir müssen ein Stück zu Fuß gehen und fahren dann mit einem überfüllten Bus kurz vor das Stadtzentrum. Hier ist es noch etwas ruhiger und nach wenigen Metern erreichen wir die Tierhandlung. Zwischen all den anderen Geschäften sticht sie jedoch auf den ersten Blick nicht unbedingt heraus.

„Wow!“, entfährt es mir als wir den Laden betreten. Er ist geräumig und größer als es den Anschein hat. Es gibt sogar Tiere dort. Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen und Vögel. Sogar ein paar Reptilien und Fische.

Begeistert sehe ich mir alles an.

Jonas wirkt amüsiert über mein Benehmen, lacht sogar ein wenig und mir wird es schnell peinlich, also versuche ich mich mit meiner Begeisterung etwas zurückzuhalten.

„Du magst Tiere. Wie kommt es das du keine hast?“, fragt Jonas und tritt zu mir als ich vor einem Hamstergehege stehe und die Tiere beobachte.

„Na ja, ich weiß auch nicht. Ich habe neben der Uni nicht viel Zeit für ein Haustier und tagsüber bin ich sowieso beinahe ständig unterwegs.“

„Stimmt auch wieder.“ Jonas wirkt nachdenklich.

„Jonas! Da bist du ja!“

Wir drehen uns um. Sofort kommt ein Mädchen auf uns zugelaufen und umarmt Jonas stürmisch. Sie trägt ein weißes kurzes Kleid und darunter schwarze Leggins sowie Ballerinas. Ihre Haare sind blond und die Augen blau. Der Traum eines jeden Mannes. Sie strahlt etwas Natürliches aus und ihr Gesicht ist dezent geschminkt. Als die beiden sich küssen dreht sich mir der Magen um.

Das Mädchen ist zu meinem Leidwesen sehr hübsch und nun sehe ich auch endlich mal die unbekannte Frau an Jonas Seite. Wie soll ich mit so einer perfekten Frau konkurrieren?

Ich wende mich von den beiden ab und starre die Auslage mit Utensilien für Tiere an. In mir brodelt die Eifersucht und es fällt mir schwer jetzt noch hier zu bleiben, statt einfach aus der Tierhandlung zu stürmen. Jonas weiß schließlich nicht wie es in mir drinnen aussieht und ich will nicht, dass er mich für einen Sonderling hält, weil ich meine Gefühle nicht im Griff habe.

„Ah, das ist meine Freundin Luisa.“ Jonas erinnert sich scheinbar, dass ich auch noch da bin, stellt uns einander vor und widerwillig mache ich gute Miene zum bösen Spiel.

„Hi!“, grüßt sie mich lächelnd. Zurückhaltend nicke ich ihr kurz zu „Hallo.“

„Willst du ein Haustier kaufen?“, fragt sie. Im ersten Moment verstehe ich ihre Frage nicht, dann wird mir aber klar, dass sie es wohl daraus schlussfolgert, da ich gerade vor einem Hamsterkäfig stehe.

„Äh...“

„Warum nicht?“, fragt Jonas lächelnd. „Hamster sind nachtaktive Tiere. Tagsüber schlafen sie fast die meiste Zeit.“

„Ach so?“ Interessiert blicke ich zu einem kleinen grauen Hamster. „Na ja, wieso nicht.“

„Luisa, kannst du ihm ein Starterpaket zusammen stellen?“

„Ja, sicher.“ Lächelnd zieht sie endlich von dannen und verlegen blicke ich zu Jonas.

„Meinst du echt ich sollte mir einen Hamster zulegen?“

„Tiere sind gut für die Seele.“ Lächelnd sieht Jonas zu dem kleinen Hamster, der sich geschäftig die Backen mit Körnern füllt.

Als ich ihn so sehe presse ich die Lippen fest aufeinander. Wieso muss er immer ins Schwarze treffen? Hat er mitbekommen, dass ich in letzter Zeit ein wenig gestresst bin? Wenn er nur wüsste, dass das alles seine Schuld ist...
 

„So, das wäre dann alles.“ Wir stehen mit Luisa an der Kasse. Sie packt mir alles in eine Plastiktüte und reicht mir die kleine Schachtel mit meinem neuen Untermieter. Zaghaft nehme ich die Schachtel an mich. Mein erstes Haustier.

„Du siehst glücklich aus.“ Luisa lehnt sich auf das Laufband an der Kasse und sieht mir ins Gesicht. Irritiert wende ich den Blick ab, linse zu Jonas und auch er lächelt mich an, so dass mir das alles so peinlich wird, dass ich eilig den Laden verlasse.

„Bye“, murmele ich hastig und suche schleunigst das Weite.

„Warte!“, ruft Jonas mir nach. „Luisa, kannst du mich heute krank melden? Ich gehe heim und helfe Simon.“

„Geht klar.“ Sie grinst schelmisch.

Jonas läuft zu mir und irgendwie freut es mich sehr, dass er mich von sich aus begleiten will. Vielleicht wird der Tag ja doch noch ganz gut?
 

Daheim angekommen will ich den Hamster gleich aus der Schachtel holen, doch zu meinem Ärger beißt er mir sofort in die Hand als ich sie in die Schachtel schiebe.

„Aua!“, meckere ich und sehe auf meinen Finger.

Jonas lacht. „Du machst ihm Angst. Mach den Käfig erst mal fertig und lege dann die Schachtel hinein damit er von alleine rauskommen kann.“

Ich tue schmollend was Jonas von mir verlangt. Hätte er mir das nicht schon eher sagen können?

Es dauert nicht lange, dann kommt der Hamster auch tatsächlich zögernd aus der Schachtel und flüchtet sofort in sein neues Häuschen, das aus mehreren Etagen und Klettereinheiten besteht.

„Hast du schon einen Namen für ihn?“, will Jonas wissen und schaut in den Käfig.

„Ist es ein Junge?“, frage ich verblüfft und lehne mein Kinn auf den Tisch. Mit den Händen halte ich mich daran fest.

„Ja.“

„Hm...vielleicht Peppy?“

Jonas grinst. „Klingt süß.“

Bei seinem Anblick laufe ich automatisch rot wie eine Tomate an. Er macht es mir nicht gerade einfacher, wenn er so dicht neben mir hockt und solche Sachen von sich gibt.
 

Am nächsten Morgen jogge ich durch die Nebenstraßen meiner Stadt. Neben der Lernerei und dem Zocken tut es ganz gut mal draußen ein wenig durch die Gegend zu laufen und nebenbei Musik zu hören.

Soll ich Luisa wirklich den Freund ausspannen? Die beiden wirklich so glücklich zusammen. Jonas ist ja nicht schwul. Er weiß nicht mal, dass ich es bin. Jedenfalls scheint er bisher nichts davon bemerkt zu haben.

Wenigstens schenkt er mir jetzt endlich mal etwas mehr Aufmerksamkeit.

Leider weiß ich immer noch nicht wie ich ihn in dem Computerspiel finden kann. Anhaltspunkte habe ich dummerweise immer noch nicht gefunden. Ich traue mich auch nicht so recht ihn zu fragen.

Ich bleibe stehen und ringe nach Atem. Meine Hände stütze ich auf den Knien ab und beuge mich leich vornüber.

Langsam gehe ich heimwärts und verspüre erneut ein wenig Frust in mir aufkeimen.

Vielleicht sollte ich mich mal wieder mit Robert treffen? Wir könnten uns gegenseitig trösten. Wahrscheinlich hat er aber eh keine Zeit, weil er sich solche Sorgen um Clemens macht. Wir zwei haben wirklich so gar kein Glück...

Deprimiert betrete ich mein Wohnhaus und fahre mit dem Fahrstuhl nach oben.
 

In der Wohnung gönne ich mir eine Dusche und binde mir anschließend ein Handtuch um die Hüfte mit dem ich mir vorher kurz die Haare trocken gerubbelt habe.

Mich zieht es ins Wohnzimmer. „Jonas, ich bin fertig mit duschen. Willst du ins Bad?ˮ Jonas schläft auf dem Sofa. Scheinbar hat er mal wieder die Nacht durchgezockt. Er wirkt so friedlich auf mich und schläft seelenruhig. Der Anblick lässt mich nicht gerade kalt.

Ich blicke auf ihn herunter und greife nach der Sofalehne, ehe ich mich langsam herunter beuge. Langsam, Stück für Stück, senke ich meinen Kopf und bin kurz davor ihn zu küssen. Nur einmal will ich ihn küssen. Mein Herz hämmert in meiner Brust, mein Blut rauscht in meinen Ohren und aufgeregt versuche ich die letzten Zentimeter zu überbrücken. Seine Lippen sind so nahe und wirken so einladend.

Unerwartet öffnet Jonas seine Augen. Mir schießt das Blut in die Wangen und für einen Moment weiß ich nicht was ich tun soll. Er ist noch ganz verschlafen und reibt sich mit der Hand über die Augen, während er sich langsam aufrichtet.

„Simon?“

„Äh... Ich wollte nur das Buch hier holen!“, stammele ich und greife über Jonas hinweg auf einem Tisch neben dem Sofa nach einem Buch.

Eilig laufe ich mit dem Buch in der Hand aus dem Zimmer. Mit geröteten Wangen lehne ich mich an die Wand im Flur und halte mir das Buch ans Gesicht. Nur ein kleines Stück, ein winziges Stück und ich hätte ihn küssen können...
 

Abends logge ich mich auf meinem Laptop im Spiel ein. Inzwischen habe ich ein klein wenig gelevelt.

„Pearl! Da bist du ja wieder! Ich dachte schon, du hast keine Lust mehr auf das Spiel.“

Ich lächele als ich Norio erblicke, der auf mich zugelaufen kommt.

„Mir ist der Bildschirm letztens eingefroren.“

„Oh. Egal, es gibt eine Quest. Machst du mit? Es gibt tolle Belohnungen!“ Norio ist Feuer und Flamme und irgendwie bringe ich es nicht über mich seine Bitte abzulehnen. Warum auch nicht?

„Okay. Was müssen wir denn tun?“, frage ich skeptisch.

„Ein Zweierteam aus Mann und Frau muss die Quest zusammen erledigen. Es gibt ein rares Item, das ich unbedingt haben will!“ Norio blickt mich eindringlich an. Dann muss meine Suche nach Jonas wohl mal wieder warten. Schade aber auch. Mit ihm würde ich die Quest ja viel lieber erledigen.

„Okay, aber worum geht es jetzt genau in der Quest?“, hake ich neugierig nach.

„Wir müssen fünf Artefakte finden. Auf jedem davon befindet sich ein Wort. Beim Questmaster müssen wir daraus eine Geschichte erzählen.“

„Eine Geschichte?“ Klingt eher lästig. „Na gut.“

„Super! Ich habe gehofft, wir können die Quest zusammen machen!“ Norio sieht mich begeistert an.

„Dann schicke ich gleich mal unsere Anmeldung ab!“ Seine Figur bewegt sich nicht mehr, also scheint er wohl gerade die Anmeldung zu erledigen. Seufzend warte ich ab.
 

Ich sitze auf meinem Bett, hole Peppy aus dem Käfig und lasse ihn auf meinem Bett herumlaufen. Wie soll ich denn Jonas finden, wenn ich dauernd abgelenkt werde? Dieser Norio ist zwar ein interessanter Kerl, aber er lässt mir kaum Zeit nach Jonas zu suchen.

„Na, Peppy? Was soll ich machen?“

Der Hamster sieht mich nur mit den kleinen Knopfaugen an. Für meine Sorgen hat er nichts übrig, denn er entdeckt gerade die große weite Welt, die zurzeit nur aus meinem Bett besteht.

Ich muss wieder an den beinahe-Kuss mit Jonas denken. „Ich hätte ihn echt gern geküsst“, flüstere ich Peppy zu und male mir in Gedanken aus wie wir im Wohnzimmer übereinander herfallen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Der Doujinshi unterscheidet sich nur minimal von der Fanfic. Ein paar Kleinigkeiten habe ich weggelassen, geändert oder neues hinzugefügt. So gibt es zum Beispiel am Ende des Kapitels noch eine kurze Szene, die ich in der Fanfic nicht hinzufügen konnte (ist ja aus Simons Sicht, dass würde keinen Sinn machen - im Doujinshi aber dann wiederum möglich). Dazu verrate ich aber noch nichts.
Wie in der Beschreibung erwähnt ist das Storyboard des 1. Kapitels fertig. Ich setze mich also die nächsten Tage an die Reinzeichnungen und Outlines. Kapitel 2 der Fanfic versuche ich möglichst schnell fertig zu kriegen, damit ihr nicht zu lange warten müsst. :3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  tenshi_90
2015-02-04T19:25:39+00:00 04.02.2015 20:25
Oha, da hat Simon sich aber fast in ne peinliche Situation gebracht XD

Bei dem Hamster musste ich irgendwie an "Hamtaro" denken :D
Antwort von:  Shunya
04.02.2015 20:33
Oh ja, ich liebe die Szene! Wird noch ein Spaß sie zu zeichnen. XD lol
Fehlt nur noch, dass der Hamster ausbüxt und sich mit anderen Hamstern zusammen tut. Hach ja, Hamtaro habe ich auch immer gerne geguckt. X3
Antwort von:  tenshi_90
05.02.2015 20:02
Das wäre doch mal was XD Lass die Gedanken des Hamsters frei :3
Antwort von:  Shunya
05.02.2015 20:57
Ja, so als Gimmick. Mal sehen ob es sich in den nächsten Kapiteln anbietet. lol
Von:  tenshi_90
2015-02-03T15:30:14+00:00 03.02.2015 16:30
Endlich mal ein neues Kapi :)

Das ist ja mal ein echt spannendes Kapitel. Bin gespannt, wie es weitergehen wird =)
Antwort von:  Shunya
03.02.2015 16:49
Das freut mich. Kapitel 3 ist auch schon freigeschaltet. Es folgt auch noch eine Rund-ENS. =)
Am Wochenende habe ich mich mal aufgerafft und endlich mein Geschreibsel in einen lesbaren Text geformt. XD lol
Von:  tenshi_90
2013-12-15T14:41:16+00:00 15.12.2013 15:41
Huhu :)

Der Anfang deiner Story ist schon mal echt niedlich... Bin gespannt, wie es jetzt weitergehen wird
Antwort von:  Shunya
15.12.2013 21:10
Awww~ danke für deinen Kommi. :D
Freut mich, dass es dir gefallen hat. OuO


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