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Les Risques du Métier

Kanda x Allen
von

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A/N: Diese FF ist ein Geburtstagsgeschenk für SillyBlue (Sakaja), deswegen auch das Pairing KandaxAllen;P Ich persönlich bevorzuge ja eigentlich TykixAllen, aber ich hab natürlich trotzdem versucht das Beste draus zu machen (kann aber gleichzeitig nicht leugnen, dass das Setting schon etwas stereotyp geraten ist*sigh*) Naja,, enjoy anyway
 

~~~
 

„Gut gemacht, moyashi! Jetzt sitzen wir hier fest!“ Kanda wanderte entnervt den zerfallenen Mauern entlang.
 

Allen seufzte. Leider musste er sich stumm eingestehen, dass der andere Exorzist Recht hatte. Er war unvorsichtig gewesen. Er hätte die Instabilität des Gebäudes erkennen müssen… aber ihm war halt die Vernichtung der Akuma wichtiger gewesen.

Er seufzte erneut. Eigentlich war die Mission von Anfang an zum Scheitern verurteilt gewesen. Jeder wusste, dass das Verhältnis zwischen ihm und Kanda – gelinde ausgedrückt – doch ziiiiemlich angespannt war. Was hatte sich Komui bloss dabei gedacht, sie beide zusammen nach Griechenland zu schicken?

Eigentlich hatte der Auftrag gelautet in dieser halbzerfallnen Ruinenstadt ein Akumanest, das die Umgebung terrorisierte, ausfindig zu machen und zu zerstören. Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie sich jetzt gerade befanden, hatte das eigentlich auch noch so halbwegs geklappt – Allen zählte die üblichen Streitereien und Beleidigungen nicht dazu – doch dummerweise hatte sich das Domgebäude, in dem sie versucht hatten noch den letzten Akuma zu eliminieren, entschlossen unter der Wucht von Allens Attacke einzustürzen. Was die jetzige Situation herbeigeführt hatte…
 

Allen war froh, dass niemandem was passiert war, aber er musste sich auch schweren Herzens eingestehen, dass der Einsturz der halben Deckenkuppel dafür verantwortlich war, dass jetzt der Ausgang versperrt war und er wohl oder übel hier mit Kanda festsass.
 

„Lass dir was einfallen, Knirps! Immerhin verdanken wir das deinem unfähigen Innocene!“

Allen wollte schon etwas erwidern, verbiss es sich dann aber in einem Anflug von schlechtem Gewissen wieder. Es war seine Schuld, er sollte sich wirklich was einfallen lassen.

Stumm ging er den Wänden entlang und liess eine linke Hand darüber gleiten. Eigentlich hoffte er, so etwas wie eine dünnere Stelle auszumachen, wo man vielleicht in Loch reinschlagen könnte, andererseits riet sein Verstand ihm, das zu unterlassen, weil es dem Gebäude wohl endgültig den Rest geben würde.

Also verwarf er diese Idee wieder und liess stattdessen seinen Blick zu Decke gleiten. Durch das verursachte Loch fiel Sonnenlicht hinein. Allen kam kurz der Gedanke, dass wenn sie da irgendwie hoch kämen, sie hinausklettern könnten. Doch weder das seine, noch Kandas Innocence war wirklich für solche Aktionen geeignet.
 

Währenddessen klapperte auch Kanda weiter die Umgebung ab. Der ältere Exorzist schien ähnliche Gedanken zu haben wie Allen, denn auch er beäugte die Wände kritisch.
 

Irgendwie fiel Allen nichts ein, das er hätte sagen können. Die Situation war eindeutig und zwischen ihm und dem mürrischen Japaner gab es nicht besonders fiel, das besprochen werden musste – wenn er so darüber nachdachte, beschränkten sich ihre Konversationen eigentlich aus Prinzip auf Beschimpfungen und Vorwürfe. Allen kam erneut ein tiefer Seufzer über die Lippen, diesmal allerdings nicht wegen der Aussichtlosigkeit der Situation, sondern weil ihm diese Erkenntnis schon irgendwie auf den Magen schlug. Er war kein Mensch, der gerne Streit hatte, eigentlich wollte er am liebsten mit allen gut auskommen. Aber der Ältere hatte es ihm ja auch von Anfang an nicht leicht gemacht…
 

Als ob ich einem Verfluchten die Hand geben würde…
 

Irgendwie hatte das Allen schon etwas getroffen damals. Er hatte versucht nett und zuvorkommend zu sein, ihm die Freundschaft angeboten, obwohl der Ältere ihn kurz zuvor noch mit seinem Katana bedroht hatte.

Doch Nettigkeiten brachten bei Kanda nichts, das hatte er mittlerweile auch feststellen dürfen. Allen besass nun mal leider nicht die Beharrlichkeit Rabis, um über solches Verhalten einfach hinwegzusehen und den Japaner trotzdem wie einen Freund zu behandeln, deswegen endeten auch sämtliche seiner Gesprächsversuche immer in einem Desaster. Er seufzte erneut.
 

„Was ist los, moyashi? Lass das Geheule und tu’ endlich was!“ Kanda stand am gegenüberliegenden Ende ihres Ruinengefängnisses und warf dem jungen Exorzisten einen seiner berühmt-berüchtigten Todesblick zu.

Obwohl sich Allen davon mittlerweile nicht mehr wirklich beeindrucken liess, setzte er sich wieder in Bewegung. Was sollte er tun? Er sah keinen Weg herauszukommen, ohne den endgültigen Einsturz des Gebäudes herbeizuführen.
 

„Wo ist eigentlich dieses goldene Golem-Viech, das dir sonst immer auf Schritt und Tritt folgt?“

Allen wandte sich um. Das war eine gute Frage… Er hatte Timcanpi nicht mehr gesehen, seitdem sie den Akuma hinterher gestürzt waren, die in dieses Gebäude flüchten wollten.

Hiess das, Tim war draussen geblieben? Allen war sich nicht sicher, ob das gut oder schlecht war. Timcanpi würde zwar sicher früher oder später den Orden benachrichtigen, wenn sie nicht wieder aus den Ruinen auftauchten, aber Allen hatte das ungute Gefühl, dass wenn der Golem keinen direkten Befehl dazu erhielt, das wohl eher später sein würde.
 

„Scheint als wäre er nicht hier.“ Entgegnete er also deshalb bloss unschuldig mit den Schultern zuckend.
 

„Das sehe ich auch!“ Der Ältere hatte die Zähne knurrend zusammengebissen und es schien als hätte ihn schon allein diese Bemerkung Allens in Rage gebracht.

Dieser hingegen überging die übertriebene Reaktion und wanderte stattdessen weiter schlendernd umher. Es gab irgendwie nichts zu tun… selbst etwas zu unternehmen, war seiner Meinung nach, zu selbstmörderisch; also konnten sie nur warten bis Hilfe von aussen kam. So lange konnte das ja schliesslich nicht dauern…
 

~~~
 

Ok, er hatte falsch gelegen…. Und wie falsch. Die Sekunden zogen sich zu elend langen Minuten hin und die Minuten…. kamen ihm wie Jahre vor!

Er und Kanda sassen sich schweigend gegenüber, einzige ihre regelmässigen Atemzüge waren zu vernehmen.

Es war wie verhext, doch seitdem sie sich darauf geeinigt hatte, dass sie nicht rauskamen, ohne noch mehr zu zerstören, war diese Stille eingekehrt. Sie hatten einander einfach nichts zu sagen… Eigentlich hatte Allen ja erwartet, die Stunden mit den üblichen Streitereien und Provokationen zu überbrücken, doch der Schwertkämpfer hatte sich einfach nur abwartend hingesetzt und angefangen ihn zu ignorieren. Allen war sonst wirklich nicht der Typ, der einfach nur so stumm vor sich hin meditierte, deswegen hatte er zu Beginn noch versucht so etwas wie eine erzwungene Konversation aufzubauen, doch Kanda hatte bloss miesgelaunt den Kopf weggedreht und somit all seine Versuche für menschliche Interaktion zunichte gemacht. Allen wusste nicht, was er davon halten sollte. Er mochte Kanda ja auch nicht besonders, aber einander einfach so anschweigen bis sie gerettet wurden?
 

„Weißt du Kanda, ich finde wir sollten wirklich versuchen unsere Differenzen beizulegen… Wer weiss wie lange wir hier eingesperrt sein werden.“ Eigentlich war sich der junge Exorzist bewusst, wie pathetisch das gerade eben geklungen haben musste, aber er musste einfach etwas sagen. Er vertrug diese Stille nicht! So etwas war unnatürlich! Kanda war unnatürlich! Kein Mensch konnte so schlecht gelaunt sein, wie der Japaner es stets vorgab zu sein. Warum überhaupt? Niemand war von Natur aus schlecht drauf, oder?
 

Allen versuchte dem anderen Exorzisten so etwas wie ein aufforderndes Lächeln zu schenken, doch es hatte den genau gegenteiligen Effekt von dem was er sich erhofft hatte. Der Schwertkämpfer zog eine seiner Augenbrauen hoch und drehte sich schliesslich mit einem verachtenden Geräusch ganz ab.
 

„Ach komm schon, Kanda! Warum magst du mich nicht? Ich hab dir nie was getan!“

Es war ein reiner Reflex gewesen, trotzdem war Allen ob Kandas Reaktion auf die Füsse gesprungen. Er konnte wirklich nicht verstehen, was der andere Exorzist für ein Problem mit ihm hatte. Er hatte das schon lange aus der Welt schaffen wollen, warum also nicht jetzt? Zeit hatten sie ja offensichtlich genug, ausserdem konnte man damit die grauenhafte Stille überdecken…
 

Als keine Antwort kam, sah Allen sich doch irgendwie genötigt die paar Meter zwischen sich und dem anderen zu überbrücken. Er wollte ihn an der Schulter fassen, doch Kanda kam ihm zuvor, indem er in einer blitzschnellen Bewegung die Stelle mit Mugen bedeckte.

„Wag es nicht mich anzufassen, moyashi. Ich sagte doch bereits, dass ich verfluchte

Leute nicht auss…“
 

Allen wusste nicht warum… Es war als hätte sich seine linke Hand in jenem Moment selbstständig gemacht, denn sie riss das Schwert aus dem Griff seines Besitzers und schleuderte es in einer heftigen Bewegung an die gegenüberliegende Wand. Es prallte mit einem lauten Scheppern dagegen und blieb schliesslich auf dem Boden liegen.

Die beiden Exorzisten starrten beide gleichermassen entsetzt auf die Waffe, bis sich schliesslich der Japaner aus seiner Starre lösen konnte und Allen grob am Kragen packte.

„Was fällt dir eigentlich ein, du elender Gartenzwerg?!“ Er presste Allen gegen die Wand und seine Augen sprühten nur so vor Wut. Der Jüngere, der selbst noch nicht so ganz begriffen hatte, was und wieso es gerade passiert war, starrte ihn bloss mit offenem Mund an.

„Ka-Kanda…“
 

„Glaub bloss nicht, dass ich dich damit so einfach davon kommen lasse!“ Er presste Allen zur Untermauerung seiner Worte noch etwas fester gegen den kalten Stein, doch dessen Blick schien seltsam unberührt an seinem Gegner vorbei zu gehen und auf etwas hinter ihm zu starren.

„Kanda…“

„Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, Bohnenstange!“

„Kanda, die Wand!“

„Dafür drehe ich dich durch die Ma…“
 

„KANDA, DIE WAND STÜRTZT EIN!“ Allen hatte es mit einer vehementen Bewegung geschafft sich loszureissen und deutete auf die Stelle wo das Innocence-Schwert mit der Wand kollidiert war. Dort bildeten sich nämlich gerade in erschreckendem Tempo immer mehr und mehr Risse, die den Stein wie Adern durchzogen. Ein Bröckeln war zu vernehmen und dann ein seltsames Grollen… und dann kollabierte die Wand.
 

~~~
 

Ein tosender Krach erhob sich über die Szene, nur um dann von einer umso deutlicheren Stille abgelöst zu werden. Allen wusste nicht was passiert war. Er hatte versucht nach Kanda zu greifen und sie beiden in Sicherheit zu bringen, doch er wusste nicht, ob es ihm gelungen war.

Er konnte nichts sehen, sondern spürte nur einen Druck auf seiner Lunge, der ihm das Atmen erschwerte.
 

„Ka-Kanda?“ Nichts…
 

Langsam bekam es der junge Exorzist mit der Angst zu tun. Er konnte immer noch nichts erkennen, aber er hoffte wirklich inständig, dass seinem Kollegen nichts passiert war.

„Kanda?“
 

Dann plötzlich war ein Stöhnen zu vernehmen. Der Druck auf seiner Lunge liess nach und Allen realisierte, dass Kanda auf IHM gelegen haben musste.

„Geht es dir gut? Fragte er zögerlich.

„Klappe, moyashi!“

Ja, es ging ihm offensichtlich gut. Trotzdem beunruhigte es Allen, dass er immer noch nichts sehen konnte. Es war absolut stockdunkeln um ihn herum.

„Warum ist es so dunkel?“

„Woher soll ich das wissen?!“ Kanda klang schlechtgelaunt wie eh und je, es schien ihm also wirklich gut zu gehen. Stoffrascheln war zu vernehmen, dann wurde Allens Form von etwas gestreift.

„Scheisse, moyashi, geh gefälligst aus dem Weg!“

Allen verstand zwar immer noch nicht was los war, aber trotzdem wollte er, jetzt wo Kandas schwere Form seinen eigenen Körper nicht mehr blockierte, aufstehen… nur um feststellen zu müssen, dass es nicht ging.

„Los, beweg dich!“
 

Allen unternahm noch mal einen Versuch seine Beine dazu anzuhalten, sich endlich zu bewegen, doch nichts geschah.

„Es geht nicht…“

„Wie es geht nicht?“ Kanda klang gleich schon wieder eine Spur gereizter.

„Es geht einfach nicht.“

Dann war nichts mehr zu vernehmen und stattdessen erklang erneut Stoffrascheln.
 

Plötzlich fühlte Allen eine Hand, die seinen Kopf abtastete. „Zu weit oben.“

„Klappe, Gartenzwerg! Sonst lass ich dich hier einfach so liegen!“

Der junge Exorzist lachte freudlos auf. „Kannst du gerne tun, wenn du es schaffst ganz OHNE Innocence und OHNE meine Hilfe hier raus zu kommen.“

Ein böses Knurren war zu vernehmen, trotzdem wanderten die tastenden Hände tiefer, streiften Allens Brust und gelangten dann schliesslich bei den Beinen an. Er konnte spüren, wie sie seine Oberschenkel untersuchten, nur um dann urplötzlich aufzuschreien.
 

„Scheint als wäre dein rechtes Bein gebrochen.“

Ja, zu der Erkenntnis war er gerade in dem Moment auch gekommen. Ein pochender Schmerz hatte seinen Körper durchflutet und ihm die Tränen in die Augen getrieben. Bisher hatte er nichts gefühlt, aber jetzt wo Kandas Untersuchung vorbei war, schien der gebrochene Knochen sämtliche Nervenzellen in seinem Körper für sich zu beanspruchen.

„Dass du selbst nicht mal merkst, wenn dein eigenes Bein gebrochen ist.“ Es klang abschätzig.

„Schon mal was von Adrenalinschock gehört?!“ fauchte Allen zurück.

Doch Kanda gab bloss ein verächtliches Geräusch von sich und schien sich neben dem Verletzten hinzusetzen.
 

Es kehrte wieder ein Moment der Stille ein, bis der ältere Exorzist sie schliesslich durchbrach.

„Wir sollten versuchen, es wenigstens ein bisschen zu richten.“

„WAS?! Bist zu wahnsinnig?! AUTSCH!“ Allen war automatisch aufgeschreckt, bereute es aber jetzt schon wieder bitter. „Ich bin dafür, dass wir einfach warten, bis jemand kommt und uns rettet.“

Kanda murmelte etwas, das sich verdammt nach „Memme“ anhört, richtete sich dann aber wieder direkt an den Jüngern: „Meinetwegen. Mach dann aber nicht mich dafür verantwortlich, wenn sich die Wunde in der Zwischenzeit entzündet und du dann ein Bein verlierst, weil es ewig gedauert hat, bis jemand gekommen ist.“
 

Die Worte rangen in Allens Ohren nach. Er wusste, dass Kanda Recht hatte, wenn man das Bein nicht richtete, würde es nur schlimmer werden. Und es war wirklich ungewiss, wie lange sie hier noch festsitzen würden. Er schloss die Augen und seufzte.

„Also, dann mach halt…“
 

Wieder kehrte Stille ein, es war als würde Kanda über etwas nachdenken. „Dann muss ich dir die Hose ausziehen.“

„WIE BITTE?!“

„Tzzz, tu doch nicht so prüde, du Kind. Ich würde sie dir ja vom Bein schneiden, aber da du Mugen intelligenterweise ebenfalls unter den Trümmern begraben hast, bleibt mir nichts anderes übrig, als sie dir auszuziehen.“

Allen musste schlucken. Kanda hatte leider schon wieder Recht: Die Hose musste runter, wenn man das Bein richten wollte. Er nickte stumm, auch wenn sein Gegenüber das in der Dunkelheit bestimmt nicht erkennen konnte. Doch Kanda schien wohl auch keine Antwort Allens zu erwarten, sondern machte sich schweigend daran, seine Hände erneut über den Körper des Verwundeten gleiten zu lassen, auf der Suche nach dem Hosenbund. Er öffnete flink den Knopf, nur um den Stoff dann in einer fliessenden Bewegung über den flachen Hintern des jüngeren Exorzisten zu ziehen. Allen zuckte kurz zusammen, obwohl ihm bewusst war, dass das noch der einfachere Teil der Prozedur gewesen war. Jetzt kamen die Beine.

Kanda schien ähnlich zu denken, denn er tastete wieder Allens Oberschenkel entlang, als würde er einen Weg suchen das Fabrikat zu zerreissen. Doch die super-resisten, extra für die Akuma-Bekämpfung angefertigten Uniformen bewiesen in dem Moment, dass sie tatsächlich hielten, was die Wissenschaftsabteilung versprach und sich nicht einfach so mit Körperkraft allein auseinander nehmen liessen. Kanda stiess genervt Luft aus und liess für einen Moment von Allen ab, der mittlerweile total verkrampft dalag. Einerseits bereitete ihm das Bein jetzt wirklich Schmerzen, andererseits waren die Berührungen von Kandas kühlen, feingliedrigen Fingern irgendwie doch ziemlich unangenehm… vor allen wenn sie so nah an seinem privaten Bereich waren. Er konnte fühlen, wie ihm das Blut in den Kopf schoss…. Zum Glück war alles dunkel um sie herum.
 

Dann waren die Hände des anderen Exorzisten auch schon wieder zurück und zupften an seinem Hosenbein herum. Allen stiess einen erschrockenen Schmerzensschrei aus.

„Reiss dich zusammen, moyashi!“ War der einzige Kommentar Kandas. Er hatte seine Hand unter den Stoff geschoben und versuchte ihm möglichst ohne direkten Kontakt von der Haut zu lösen. Allen musste einen weiteren Aufschrei unterdrücken. Verzweifelt ballte er die Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen, doch der Schmerz pulsierte durch seinen gesamten Körper, jedes Mal wenn Kanda sein verletztes Bein auch nur ein wenig streifte.
 

Ein atemloses „Ahhhh“ kam über seine Lippen und dann plötzlich… hörte es auf.

Wieder war Stoffrascheln zu vernehmen, weil Kanda sich aufrichtete.

Die Hose war runter, trotzdem konnte Allen das Blut in seinen Ohren rauschen hören. Ihm war schwindlig vor lauter Schmerz und er spürte einen Druck hinter seiner Stirn, so als hätte er gerade eben einen harten Schlag gegen den Kopf gekriegt.
 

Eine Hand tastete über sein Gesicht und plötzlich konnte er spüren wie ihm etwas in den Mund geschoben wurde. „Beiss da drauf, denn jetzt wird es wehtun…“

Die Worte drangen wie durch einen Schleier ans Ohr des jüngeren Exorzisten. Als er endlich realisierte, was Kanda ihm da eigentlich gesagt hatte, spürte er auch schon dessen Hände an seinem verletzten Bein. Automatisch zuckte er zusammen, erinnerte sich dann aber an den Rat lieber zuzubeissen, anstatt zu schreien…
 

Und dann folgte der Schmerz. Allen konnte gar nicht in Worte fassen wie schlimm es war. Alles vorher war nichtig im Vergleich zu den glühenden Wellen, die seinen Körper gerade durchfluteten. Er spannte seine Muskeln an, biss so fest er nur konnte auf das, was sich da gerade in seinem Mund befand, doch es half nichts. Der Schmerz breitete sich in seinem Kopf aus, vernebelte seinen Verstand und liess ihn benommen werden…
 

Er wusste nicht wie lange es gedauert hatte. Irgendwann hatte es nachgelassen. Allen fühlte sich ausgelaugt und irgendwie viel es ihm schwer, sich auf das um ihn herum zu konzentrieren. Kanda sagte irgendwas, doch er konnte es nicht verstehen… wahrscheinlich nur die üblichen Beleidigungen, dass er sich wie ne Heulsuse aufgeführt hatte. Es war ihm egal, er wollte schlafen…
 

~~~
 

Eine Hand strich über sein Gesicht, löste ein paar verklebte, verschwitze Strähnen. Sie tröstete ihn, da war sich Allen sicher. Es war ein angenehmes Gefühl, wahrscheinlich ein Traum, der ihn in seinem Delirium heimsuchte. Obwohl „heimsuchen“ war nicht das richtige Wort, aufmuntern traf es viel eher. Die Hand wurde von einer sanften Stimme unterstützt, die beruhigend auf ihn einredete. Er verstand nicht was sie sagte, aber allein der Klang hatte einen wunderbar angenehmen Effekt auf ihn.

Ein paar Lippen legten sich sacht auf seine und hauchten einen federleichten Kuss darauf. Allen lächelte verträumt. Das war schön…
 

„Weiter…“ murmelte er.
 

Die Hand strich noch die letzten Haare aus Allens Stirn, dann glitt ein einzelner Finger über seinen Nasenrücken nach unten zu seinen Lippen, um dort deren Konturen nachzuzeichnen. Allen seufzte wohlig.

Das nutzte der Finger, um sich frech in seinen Mund zu schieben und gegen die Zunge zu stupsen. Erst war der junge Exorzist etwas überrascht drüber, doch dann begann er entgegenzuhalten und seinerseits an dem Finger in seinem Mund zu saugen.

Es war ein freches, feucht-fröhliches Spiel bis der Finger sich plötzlich – für Allens Geschmack ZU plötzlich – entfernte und seinen Weg nach unten fortsetze. Er strich über sein Kinn und dann dem Hals entlang, bis er zum Kragen der Uniform kam. Dort hackte er sich geschickt ein und öffnete den Verschluss, so als hätte er es schon hunderte von Malen getan. Allen reckte sich ihm entgegen, er mochte es dort berührt zu werden. Es war beinahe, als wäre er eine verschmuste Katze, die sich kraulen liess…

Ganz zur Unterstützung diese These begann der Verletzte ein tiefes, gurrendes Geräusch von sich zu geben, so als wolle er tatsächlich das Schnurren einer Katze imitieren. Die Hand streichelte ihn weiterhin, doch von der Stimme war ein leicht spöttisches „Tzz“ zu vernehmen. Allen kümmerte es nicht, er fühlte sich gut. Das war ein wunderbarer Traum….
 

Die Hand glitt über die frei gelegte Haut, streichelte sie und suchte sich zugleich auch einen Weg weiter runter. Der Reissverschluss wurde aufgezogen und Allen lag plötzlich mit entblösster Brust da. Für einen Moment fröstelte er, doch die Hand machte sich sogleich daran ihn davon abzulenken. Sie begann mit seinen Brustwarzen zu spielen, zwirbelte sie frech, vielleicht sogar ein bisschen grob. Allen stöhnte und streckte seine eigene linke Hand nach demjenigen aus, der für all diese wunderbaren Gefühle verantwortlich war. Umgeben von Dunkelheit und beherrscht von seinem eingenebelten Verstand, hatte er sich bisher nicht die Frage gestellt, wer denn nun der Besitzer der Hand war, die all diese Dinge mit ihm tat.

Er griff ins Leere…

Etwas erstaunt zog er seine Hand zurück und spürte auch sogleich wie sich ein paar kühle Finger um die seinen schlossen.

„Psssst“ wurde gehaucht und Allen musste lächeln.

Es spielte wohl keine Rolle wer der Besitzer war, er würde es einfach geniessen.
 

Mit federleichten Berührungen glitt die Hand weiter über seine freigelegte Haut, hinterliess glühende Spuren. Ein leichtes Keuchen entrang sich dem Mund des jungen Exorzisten als er schliesslich fühlte wie für einen winzigen Moment Kontakt mit der Stelle hergestellt wurde. Die Hand hatte sie nur ganz kurz gestreift, seine Männlichkeit… aber es war genug gewesen, damit in Allens Kopf Chaos herrschte. Ihm war schwindlig, aber angenehm schwindlig; und das Blut schoss mit einer ungeahnten Geschwindigkeit in Richtung Süden, um seine unschuldigen Lenden mit ihrem lebenswichtigen Saft zu versorgen. Allen war selbst etwas erstaunt darüber, dass diese eine Berührung ausgereicht hatte, um ihn hart zu machen, aber es war ihm nicht peinlich. Das hier war ein wunderschöner Traum, in dem er alles geniessen konnte, egal was kam. Er stöhnte leicht, doch es sollte auch eine Bekräftigung an die Hand sein, doch ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. Diese schien die Aufforderung durchaus zu verstehen und liess ihre langen feingliedrigen Finger quälend langsam der Linie, die vom Hüftknochen und dem Oberschenkel gebildet wurde, entlang gleiten. Es kitzelte und Allen musste es sich mit einem Lachen auf den Lippen verkneifen, sich nicht unter der süssen Folter zu winden. Dann verpasste ihm die Hand einen doch reichlich unsanften Klaps auf die Seite seines Oberschenkels. Sie schien kein Lachen zu dulden. Allen schluckte schuldbewusst und schenkte der Dunkelheit einen treuherzigen Hundeblick, egal ob irgendwer es sehen konnte oder nicht.
 

Doch die Hand schien ihm schnell verziehen zu haben und nahm ihre Liebkosung wieder auf. Sie streichelte die weisse Haut und glitt schliesslich – so wie es sich der junge Exorzist sehnlichst gewünscht hatte - unter den Stoff der Unterhose und umfasste die Erektion.

Allen keuchte. Er konnte fühlen, wie auch noch dieses Kleidungsstück etwas heruntergezogen wurde und er schliesslich vollkommen entblösst und erregt in der Dunkelheit lag.

Es war ein angenehmes Gefühl. Die Schwärze, die ihn umgab, schien ihn zu beschützen. Sie war ihm nicht feindselig gesinnt, sondern umhüllte ihm wie ein samtenes Tuch, auf dem dieser Traum gebettet war.

Allen stöhnte ganz offen und ungehemmt, als die Hand anfing ihn zu massieren. Er fühlte keine Schmerzen, sein gebrochenes Bein hatte er völlig vergessen. Nur Glück durchströmte ihn… Selbstvergessen legte er seine eigene linke Hand auf jene, die ihn gerade zu solchen Höhenflügen anspornte. Er wollte sie unterstützten, sie dazu anhalten, schneller zu machen. Doch die Hand liess sich nicht aus ihrem vorgegebenen Rhythmus bringen. Gleichmässig trieb sie Allen dazu immer wieder kleine Seufzer und Stöhner von sich geben.
 

Es dauerte nicht lange bis er schliesslich kam. Seine eigenen Finger umschlossen die Hand, während er mit einem kleinen Schrei auf den Lippen den Kopf nach hinten fallen liess. Entspannt schloss er die Augen und Erschöpfung breitete sich in ihm aus… aber es war eine sehr zufriedene Erschöpfung. Er fühlte sich wie eine vollgefressene Katze, die sich jetzt zu einem gemütlichen Nickerchen zusammenrollte. Mit diesem Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen, driftete sein Verstand ab und er versank in der wohligen Tiefe des Schlafes…
 

~~~
 

Allen schreckte auf. Er spürte einen gleichmässig pochenden Schmerz, der von seinem rechten Bein ausging und ein Gewicht, das auf seiner Brust lag. Benommen versuchte er die Augen zu öffnen und entdeckte direkt vor seiner Nase einen Schwall schwarzen Haares.

Sein Geist war noch nicht wirklich munter genug, um zu verstehen was genau er da sah, aber als die Haarpracht sich plötzlich entschloss aufzustehen und ihn stattdessen mit einem paar böse funkelnder, noch schwärzerer Augen zu durchbohren, war er schlagartig wieder wach.
 

Kanda starrte ihn an, als wolle er Allens mickriges Leben jetzt dann jeden Moment beenden.

„Bist du endlich wieder bei Bewusstsein, du Heulsuse?!“

Allen brauchte erst einen Moment bis er sich erinnerte was eigentlich passiert war, doch dann nickte er sacht. Kanda hingegeben schenkte ihm ein verachtendes „Che“ und erhob sich.
 

Irgendwie war das für den jungen Exorzisten alles etwas zu schnell gegangen. Hatte der Japaner da etwa gerade auf seiner Brust gelegen, oder hatte er sich das nur eingebildet? Allen war sich nicht sicher, aber er war auch nicht suizidal genug veranlagt, um Kanda danach zu fragen. Doch er sollte sowieso keine Gelegenheit mehr kriegen sich weiter Gedanken darüber zu machen, denn plötzlich flutete gleissend helles Tageslicht ihre kleine Kammer.
 

Allen hob erschrocken die Hand über seine Augen und vernahm auch sogleich die Stimme von Abteilungsleiter Komui: „Allen! Kanda! Seit ihr ok?!“
 

Obwohl er nur vage Umrisse erkennen konnte, war er sicher, dass da gerade einige ihrer Freunde auf sie zugeeilt kamen. Allen war froh.

„Ja, soweit alles in Ordnung. Walker hat sich ein Bein gebrochen.“ Kanda war kaltschnäuzig wie eh und je und ging der Gruppe entgegen.
 

Ehe er sich versah, waren auch schon drei Finder mit einer Bahre neben ihm und luden ihn auf. Während man ihn wegtrug, kam Allen noch einmal der Gedanke an diesen wunderbaren Traum, den er gehabt haben musste, während er bewusstlos war.

Wirklich ungezogen…Er schmunzelte.

Sein Blick glitt zu Kanda, der gerade dabei war einen schwarzen Lederhandschuh über seine recht Hand zu ziehen. Für einen Moment hatte Allen den Eindruck gehabt, dass er da so was wie einen blauen Fleck gesehen hatte.

Woher Kanda den wohl hatte?
 

Naja, war auch nicht so wichtig. Allen lehnte sich zurück und konzentrierte sich stattdessen auf Komui neben ihm, der irgendetwas brabbelte, von wegen Linali hätte sich schreckliche Sorgen gemacht….
 

The End



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Maso-Panda
2011-07-13T23:36:17+00:00 14.07.2011 01:36
*sabba aus den Mundwinkeln wisch*
Soo jetzt wo ich endlich nicht mehr sabbere kann ich dir nen Kommi schreiben xD
Mir gefällt das Pairing AllenxKanda eh super und dein One-Shot hat dies nur noch mal untermauert ^^
Kanda wie er leibt und lebt xD Mit dem ist wohl nie gut Kirschen essen xD
Dein Schreibstil mag ich auch und ich freue mich schon darauf mehr von dir zu lesen ^^

Lg Missy
Von:  mikifou
2010-02-16T19:03:02+00:00 16.02.2010 20:03
miiiiiiiiiiii das war genial!
hmm wer die hand wohl war xD
nya gorßes lob an dich^^
Von:  Hyo-chan
2009-05-05T16:12:22+00:00 05.05.2009 18:12
ich kann nur eins sagen...
WOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOW !!!!! 0-0
die story ist supergeil und total heiß *sabber*
bitte mach noch mehr zu Kanda x Allen !!!
Von: abgemeldet
2008-07-11T11:49:33+00:00 11.07.2008 13:49
Wow, echt toll! *seufz*
Das war genial geschrieben... Allen und Kanda sind einfach super (und Lavi auch XD)!
Aber das Ende war fast schon etwas gemein... Ich meine, ein Turtel-Turtel-Allen-Schatzi-Ende wär ziemlich kitschig und unrealistisch gewesen, aber... Hach, warum ist Kande nur so?? >__< ...so toll gemein??
Wirklich, wirklich klasse!
^^
Von:  SMC_Smoker
2008-06-14T21:46:30+00:00 14.06.2008 23:46
i-wie echt süß^^
*sabba* und sexy^^
jaaaaaaaaaaaa~ woher hat kanda den blos????*grins*
najaaaa~
lg wibi
Von:  Seme
2008-05-21T12:17:24+00:00 21.05.2008 14:17
Puuuuuuuuuureeeeeeeeeee Lieeeeeeeeeeebeeeeeeeeee~
*_____________*
Wow, ich kann nicht viel dazu sagen...
Ich mag die Story total <3
Der Schreibstil harmoniert damit, und die Charaktere sind sehr schön hervor gehoben!
Der Stil unterstrich die bildliche Vorstellung <3
Was wie man weiß nur bei gutem Schriebstil passiert! ^3~
*Kicher*

Hmmm...
Blauer Fleck? o_________O
Hat Kanda Allen seine HAND gegeben zum draufbeißen beim bein richten? O______O
Ach wie gut, dass das sicher KEIN Traum war XDDDD
*Fangirl*
Von:  Tsuna
2008-03-12T10:16:16+00:00 12.03.2008 11:16
Ich bin durch zufall hier drauf gestoßen.
Und ich find die FF klasse. Du kannst wirklich sehr gut schreiben und es macht Spaß weiter zu lesen ^__^
Und das Pairing so wie die Story sind auch einsame spitze.

^-^
Von:  Ringelstrumpf
2008-02-22T08:34:08+00:00 22.02.2008 09:34
Hi^^
Mir wurde dieser OS von Isabella92 empfohlen und na ja, ich habe nicht so viel erwartet, als ich den Link angeklickt habe, doch ich bereue es keineswegs, diesen OS gelesen zu haben!
Er gefällt mir äußerst gut und ich fange an, das Pairing zu mögen *grins*
Leider glaube ich, dass es hier auf Animexx nur wenige FFs/OS zu D.Gray-Man und ich bitte dich anständig, dass du noch viel von dir hören lässt und mir vielleicht Bescheid sagst, wenn es mal wieder etwas Neues von dir gibt.

Oh je, ich sehe, ich weiche vom Thema ab, eigentlich sollte ich ja etwas zu dem OS schreiben *drop*
Also, wie gesagt, gefällt er mir sehr sehr gut, vor allem, wie du die Geschichte aufgebaut hast und auch der Schauplatz ist sehr gut ausgewählt.
Klasse ist auch, dass die Charaktere überhaupt nicht OOC geworden sind und sich so verhalten haben, wie sie es auch im Manga tun würden (vielleicht würde Kanda sich nicht an Allen zu schaffen machen, aber der Rest ist wirklich ziemlich "naturgetreu").
Hoffentlich bis bald
Marie
Von:  Isabella92
2008-02-21T13:35:10+00:00 21.02.2008 14:35
WOw!
Einfach nur super! Schade, dass es nur ein One-schot war, aber er war wirklich super gut geschrieben und hat mich richtig gefesselt. Auch gut fand ich, dass er nicht adult geworden ist^^
Es ist schade, dass es nur so wenige Geschichten von D-grayman auf Mexx gibt, aber deine war wirklich toll, warscheinlich auch eine der besten^^
Wenn du noch mehr Geschichten schreiben würdest wäre das super, auf jeden fall wäre ich eine begeisterte Leserin^^
Naja, eins noch:
Vielleicht könntest du ja noch Bilder verwenden, aber das ist wirklich mein einzigster Verbesserungsvorschlag^^
lg Isa
Von:  Nezumi_Li
2007-12-27T18:32:05+00:00 27.12.2007 19:32
jo man...*gg*

die story ist einfach hamma geil...*.*
schreib nur weiter solche tolle geschichten...^^
D.Gray-Man FOREVER!!!!


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