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Des Blessures Graves

Kanda x Allen
von

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A/N: Diese FF bildet eine Art Fortsetzung zu "Les Risques du Métier" und wie im Vorjahr ist sie auch dieses Mal Silly-Blue (Sakaja) gewidmet. Da sie natürlich auf ihre Wünsche als absolute Yullen Supporterin zugeschnitten ist, enthält die Story erneut dieses Pairing und erneut muss ich darauf hinweisen, dass ich selbst es ja eigentlich nicht unterstütze;P Ich supporte TykixAllen yay;p
 

Ach ja, des weiteren muss ich noch anmerken, dass das setting wieder mal recht Klischee ist und dass ich mir teilweise wirklich selber an den Kopf fassen musste, weil ich mich mir stellenweise vorkam wie eine dieser Kitschroman-Autorinnen-_-'' Also beware
 

~~~
 

Des Blessures Graves
 

Es regnete… schon wieder. Allen konnte das Wasser gleichmässig gegen sein Fenster prasseln hören. Seit man ihm vor einer Woche den Gips abgenommen hatte, war das Wetter so gewesen. Er lag auf seinem Bett und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Natürlich hätte er trotzdem noch nicht auf Mission gedurft, aber er wäre doch ganz gerne nach draussen gegangen, denn – egal wie sehr er den Orden und seine Bewohner mochte – er konnte dieses vage Gefühl eingesperrt zu sein nicht ganz ausblenden. Er seufzte.
 

Kanda war heute zurückgekommen. Es war eigentlich wie immer gelaufen: Er hatte in der Kantine gesessen, Kanda war arrogant, durchnässt – das hatte etwas an seiner sonst so distanzierten Fassade gekratzt – und mit langen Schritten hereinkommen, hatte sich wie immer seine Soba bestellt und Allen, der auch, wie immer, umringt war von Tellern und Schüsseln, ignoriert. Der junge Engländer war für einen Moment versucht gewesen den anderen Exorzisten anzusprechen, denn seit ihrer Mission in Griechenland hatten sie einander kaum mehr zu Gesicht gekriegt. Allen war verletzt gewesen und Kanda hatte man gleich anschliessend irgendwo nach Osteuropa abkommandiert um Innocence zu suchen. Seither waren beinahe zehn Wochen vergangen.
 

Allen wusste nicht genau, warum er das Zusammentreffen als so seltsam empfunden hatte. Er hatte erst noch mit dem Gedanken gespielt, sich vielleicht nachträglich bei Kanda zu bedanken. Dann aber fand er wiederum, dass es eigentlich nichts gab, wofür er sich bedanken musste. Kanda hatte im zwar das Bein gerichtet, war aber ansonsten rüde und abweisend wie immer gewesen. Es war also nichts besonders…. So gingen zwei Kampfgefährten halt miteinander um. Wieder entkam ihm ein Seufzen über die Lippen und er setzte sich dabei schwerfällig auf.
 

Er würde ins Bad gehen. Es gab hier sowieso nichts anderes zu tun momentan. Und Allen musste sich auch eingestehen, dass das erste, was er getan hatte, nachdem er endlich das elende Gipsbein losgewesen war, sich ein langes, warmes Bad zu gönnen. Mit gebrochenem Bein konnte man nämlich nicht ins Wasser. Der junge Exorzist dachte mit Unbehagen an die Zeit zurück während er sich immer bloss mit einem feuchten Lappen hatte waschen können. Es war… unangenehm gewesen. Sein Gesicht verzog sich unwillkürlich während er durch die verlassenen Gänge des Ordens zu den grossen, künstlich angelegten Badequellen wanderte. In solchen Momenten war er Komui für seine seltsamen Anwandlungen und abgedrehten Erfindungen dankbar, wer ausser dem Abteilungsleiter wäre schon auf die Idee gekommen innerhalb des Ordens ein Bad zu installieren, das in der Optik von heissen japanischen Quellen gehalten war. Allen hatte das Bad vom ersten Tag an gemocht. Während seiner Zeit des Herumwanderns mit Mana waren solche Sachen Luxus gewesen, die sie sich niemals hätten leisten können und mit Cross… an Cross wollte er lieber gar nicht erst denken. Trotzdem konnte er nicht verhindern, dass vor seinem inneren Auge für einen kurzen Moment das Bild seines Meistern in einer heissen Quellen, mit Weinglas in der Hand und umringt von schönen Frauen aufblitzte. Er prostete Allen zu, während dieser neben dem Becken schwere Eimer mit heissem Wasser umherschleppte…

Allen raufte sich die Haare und schüttelte verzweifelt den Kopf. Dieser elende Meister! Bloss nicht daran denken… einfach nur verdrängen!
 

Währenddessen war er an der Tür zum Bad angekommen. Er hatte unterwegs niemanden angetroffen. Aber der Orden schien heute sowieso ausserordentlich ruhig zu sein. Rabi war zusammen mit Bookman und Mari auf Mission, Linali half wohl gerade ihrem Bruder und dem Rest der Wissenschaftsabteilung, indem sie der übernächtigten Truppe Kaffe brachte und Kanda, naja, der war wahrscheinlich auf seinem Zimmer und tat was auch immer Kanda da tun mochte. Allen hatte ehrlich gesagt keine Ahnung womit sich der Japaner so beschäftigt, wenn es nichts mit Akumavernichtung oder Soba zu tun hatte, aber es interessierte ihn auch nicht übermässig.
 

Allen betrat das Bad und sofort schlug ihm der angenehm warme Dampf entgegen. Obwohl er sich erst im Bereich der Umkleiden befand, herrschte auch hier schon eine etwas erhöhte Temperatur, doch der junge Exorzist empfand genau das als überaus entspannend. Es hatte etwas mit der Atmosphäre zu tun, die in einem Bad herrschte. Er entkleidet sich geistesabwesend und wanderte dann nur mit einem Handtuch bekleidet zu dem warmen Nass.

Das Bad war, wie auch die Gänge, vollkommen verlassen, doch Allen empfanden gerade das als besonders beruhigend. Die wenigen Male, die er sich dazu hatte überreden lassen, die heissen Quellen zusammen mit Rabi aufzusuchen, hatten immer entweder in einer Wasserschlacht oder einer nicht minder aufreibenden Flutwelle von anzüglichen Bemerkungen geendet. Allen verzog das Gesicht etwas. Es gab einfach Momente, da waren dumme Sprüche unangebracht; und baden gehörte da ganz eindeutig dazu.

Er liess sich langsam in das warme Wasser gleiten und seufzte wohlig als er sich schliesslich ganz darin befand. Ahh, es war so toll, so angenehm, so entspannend….

Für einen Moment dachte er an den eiskalten Regen, der mit harter Vehemenz gegen sein Fenster gehämmert hatte und war umso froher, sich gerade hier in dem warmen Bad zu befinden. Mit ein paar wenigen Schritten durchwatete er die Länge des Beckens und liess sich schliesslich auf der gegenüberliegenden Seite auf einer kleinen, im Stein eingelassenen Bank nieder[1]. Wie in Zeitlupe liess er den Kopf nach hinten sinken und schloss die Augen.

Das gleichmässige Plätschern des Wassers war das einzige Geräusch, das er vernahm. Es liess Allen ein langes Gähnen von sich geben. In gewisser Weise fand er es erstaunlich was für einen ermüdenden Effekt das warme Wasser auf ihn hatte, schliesslich hatte er heute so ziemlich gar nichts geleistet. Seine Gedanken kreisten um den heutigen Tag. Was hatte er eigentlich alles so gemacht? Er hatte gefrühstückt und danach unter Aufsicht eines Typs von der Wissenschaftsabteilung trainiert, weil Komui der Meinung war, er würde sein erst frisch verheiltes Bein sonst zu fest beanspruchen, und dann…
 

Allens Gedanken fanden ein abruptes Ende als plötzlich das Licht im Bad kurz aufflackerte und dann gänzlich erlosch. Er hatte sich reflexartig in Kampfposition gebracht und sein Innocence aktiviert, doch es war nichts zu vernehmen. Das Wasser plätscherte bloss weiterhin gleichmässig vor sich hin als wäre nichts gewesen. Allen schaute sich misstrauisch um, doch in der Dunkelheit konnte er kaum etwas erkennen. Trotzdem empfand er es als gutes Zeichen, dass sein Auge nicht reagiert hatte und der Stromausfall wohl nicht auf einen Akumaangriff zurückzuführen war. Er tat ein paar Schritte in die Mitte des Beckens, doch noch immer war alles vollkommen still. Sein Oberkörper, der aus dem warmen Wasser ragte, wurde mittlerweile von einer Gänsehaut überzogen. Er konnte nicht leugnen, dass es ihn fröstelte.

Dann plötzlich erklang ein dumpfes Grollen. Es war wie von… einem Gewitter.

Allen wandte seinen Kopf in die Richtung, in der er den Ursprung des Geräusches vermutete. Ja, es donnerte ganz eindeutig. Verdankte er die Dunkelheit hier im Bad also dem Gewitter draussen? Er wollte sich nicht zu schnell dem Gedanken an Entwarnung hingeben, trotzdem empfand er die allfällige Möglichkeit tropfend nass und vollkommen nackt aus dem Bad rennen, um eine wild gewordene Horde Akuma zu bekämpfen zu müssen doch alles andere als einladend.

Wieder erklang das dumpfe und entfernte Geräusch eines Donnerns, übertüncht vom immer gleichmässigen Wasserrauschen im Bad. Allen deaktivierte seufzend seine linke Hand. Er hoffte einfach, dass es ein Fehlalarm gewesen war… wahrscheinlich war es ein Fehlalarm gewesen. War er zu leichtsinnig, das anzunehmen? Er liess sich wieder auf seiner Bank nieder. Sofort umspülte ihn das warme Wasser, doch die Entspannung von vorhin wollte sich nicht mehr einstellen. Der Gedanke, ob er nicht doch lieber nach draussen gehen sollte und nachsehen ob wirklich alles in Ordnung war, wollte ihn nicht mehr loslassen.

Schliesslich, als er eine weitere Minute dem Plätschern des Wassers gelauscht hatte, richtete er sich abrupt auf. Er würde raus gehen und nachsehen! Solange ihn dieser Gedanke beschäftigt, konnte er sich die Erholung sowieso an den Hut stecken.
 

Er hatte sich schon wieder etwas Richtung Ausgang bewegt, als er plötzlich das leise Geräusch von Schritten vernahm… und sie näherten sich ihm. Allen blieb erstarrt mitten im Becken stehen und lauschte. Es klang wie nackte Füsse, die sich auf dem Steinboden in seine Richtung bewegten. Doch bevor er die Gelegenheit erhielt das Geräusch weiter zu analysieren, stieg jemand auf der anderen Seite des Beckens ins Wasser. Allen sog scharf Luft ein und fragte vorsichtig: „Wer ist da?“
 

Doch eine Antwort blieb aus. Stattdessen konnte er hören und auch fühlen durch das sich nun heftiger bewegende Wasser, dass die unbekannte Person sich ihm näherte. Automatisch verkrampfte er sich. „Das ist nicht komisch! Wer ist da?!“

Wieder erhielt er keine Antwort. Allen war schon kurz davor wieder sein Innocence zu aktivieren, als er plötzlich die sanfte Berührung warmer Fingerspitzen verspürte, die sich sacht an seinen linken Arm gelegt hatten. Er drehte überrascht seinen Kopf in die Richtung der Person, doch die Dunkelheit machte es ihm absolut unmöglich zu erkennen, um wen es sich handelte.

„Wer…?“

„Schhht“ Ein Finger hatte sich auf seine Lippen gelegt und ihn zu Schweigen gebracht. Erstaunlicherweise hatte die Geste eher einen beruhigenden Effekt auf ihn. Von dem Fremden schien keine Gefahr auszugehen, sonst hätte er die Gelegenheit schon längst nutzen können, um ihn anzugreifen. Deswegen liess er es auch zu als der Unbekannte ihn sanft zurück zur Bank drängte und ihn mit einem leichten Druck auf die Schultern dazu brachte sich wieder hinzusetzen.

Allen wusste nicht was er sagen sollte. Er starrte in die Dunkelheit und suchte nach einem Hinweis auf die Identität der Person, doch er konnte einfach nicht genug erkennen. Zu fragen brachte nichts, denn der Unbekannte weigerte sich offensichtlich eine Antwort zu liefern. Schliesslich durchfuhr Allen ein kleiner Schauer als ihn etwas an der Wange kitzelte. Es war das sachte Streifen einer langen Haarsträhne gewesen, die Kontakt mit seiner Haut hergestellt hatte. Er schaute nach oben und konnte nichts sehen, dafür aber fühlte er umso deutlicher den Vorhang aus Haaren, der sich um ihn geschlossen hatte. Die Person hatte sich über ihn gebeugt, ihr Gesicht nur wenig von seinem entfernt. Allens Herz schlug in diesem Moment unglaublich schnell… Doch nicht nur die Tatsache, dass er sich in einer irgendwie eindeutigen Situation mit einem vollkommen unbekannten Menschen befand, sondern – und das war insgeheim viel eher der Grund für seine Aufregung – dass ihn die Szene so sehr an seinen Traum, den er in Griechenland gehabt hatte, erinnerte. Es war dieselbe Stimmung, dasselbe Prickeln auf seiner Haut, dasselbe Herzrasen…. War das hier also auch nur ein Traum? Lag er noch auf dem Bett in seinem Zimmer und war eigentlich eingeschlafen?

Allen wusste es nicht. Stattdessen spürte er nur wie sich das Gesicht des Fremden dem seinen näherte und sich schliesslich ihre Lippen trafen. Für einen Moment kam ihm sogar der Gedanke, dass der Kuss sich gleich anfühlte wie in seinem Traum. Oder war es vielleicht gar kein Traum gewesen? Doch er kriegte keine Gelegenheit mehr sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, denn der andere Körper drängte sich gegen ihn, ihre Haut berührte sich und damit war es um Allens Rationalität geschehen. Er liess zu, dass der anderen ihn von der Bank hochhob und ihn rittlings auf seinem Schoss platzierte. Das war auch der Moment, in dem er seinen Verdacht, dass es sich bei der unbekannten Person um einen Mann handelte, ganz eindeutig bestätigt sah….

Ihre Körper waren aneinander gepresst und Allen eingeklemmt zwischen der Wand hinter ihm und dem Fremden davor. Wäre das Bad nicht von vollkommener Dunkelheit erfüllt gewesen, wäre die zarte Röte, welche das Gesicht des jungen Exorzisten überzog, wunderbar zur Geltung gekommen. Doch so konnte er sie in der Finsternis und mit einem unterdrückten Aufkeuchen verbergen. Er hatte mittlerweile die Arme um den Hals des anderen geschlungen und liess zu, dass dessen Hände unaufhörlich an seinen Seiten rauf und runter wanderten, während sie sich küssten. Dann plötzlich stoppten sie und änderten unerwartet ihre Richtung. Sie verschoben sich mehr zur Mitte und streichelten für einen kurzen Moment über Allens flachen Bauch. Dieser keuchte überrascht auf und unterbrach somit den Kuss. Es war wirklich wie in seinem Traum! Allens Herz schlug in diesem Moment noch etwas schneller. Hiess das dann, es war real gewesen? Aber wer… es war doch nur Kan…

„Ahhhhh“ Ein unerwartetes Stöhnen war ihm über die Lippen gekommen, als der Unbekannte seinen Penis umfasst hatte.

Er konnte sich nicht mehr konzentrieren und es ergab auch alles keinen Sinn. Kapitulierend legte er seinen Kopf in die Halsbeuge des Fremden und liess ihn machen. Er wollte nicht darüber nachdenken. Es fühlte sich einfach zu gut an, als er begann ihn zu massieren.
 

Die Hand bewegte sich rauf und runter. Allen atmete schwer. Sein Körper war dicht an den des anderen gepresst und dessen lange Haare streiften sacht sein Gesicht.

Sein Unterleib fühlte sich gut an und jede Faser seiner Haut schien nur so zu kribbeln. Automatisch bewegte er das Becken mit. Er dachte nicht mehr… Es war schon in Ordnung so.

Seine Lippen pflanzten kleine Küsse auf die Haut, die sich direkt vor ihnen befand. Der Fremde gab ein wohliges Geräusch von sich, liess sich aber ansonsten nicht in dem, was er gerade tat, stören. Allen öffnete den Mund und ging schliesslich von küssen zu saugen über. Er leckte und knabberte den Hals des Unbekannten, nur um diesem noch mal ein Geräusch zu entlocken. Irgendwie gefiel es ihm ebenfalls eine Reaktion erregen zu können und nicht nur selbst zu empfangen. Schliesslich liess er sich sogar zu einem sanften Biss hinreissen, mit dem er dem Fremden das ersehnte Stöhnen entlocken konnte.

Allen lächelte zufrieden in sich hinein. Doch seine Freude währte nicht lange, denn der Unbekannte liess plötzlich von ihm ab und umfasste stattdessen seine Hüften, um ihm aus dem Wasser zu heben. Der junge Exorzist quietschte erschrocken auf, beruhigte sich aber sogleich wieder als er fühlte, wie er auf dem steinernen Untergrund abgelegt wurde und sich der warme Körper des anderen über ihn schob. Er rieb sich an ihm, als wolle er die plötzliche Kälte der Umgebungsluft damit wettmachen. Allen konnte ein Aufstöhnen nicht verhindern, denn er konnte nun eindeutig fühlen, dass der Fremde ebenfalls sehr erregt war. Dessen harter Penis streifte seine Schenkel und Bauch und liess den Jungen leicht erschaudern.

Ob er wohl vorhatte…

Allen konnte den Gedanken nicht zu Ende denken, denn der Unbekannte pflanzte einen süssen Kuss auf seinen Lippen und begann dann von dort aus sich langsam abwärts zu arbeiten. Er streifte sacht seinen Halt und knabberte dann an den Brustwarzen, nur um schliesslich seine heisse Zunge in den Bauchnabel des jungen Exorzisten zu tauchen. Allen zuckte leicht zusammen, aber nicht weil die Berührung unangenehm gewesen wäre, sondern viel mehr weil ihn die Zunge gekitzelt hatte. Er gab ein unterdrücktes Kichern von sich, was der Fremde aber einfach zu ignorieren schien. Stattdessen schien dieser viel mehr darauf erpicht vom Bauchnabel aus südwärts zu lecken und zu küssen. Und dann – für Allen kam es trotz allem ziemlich unerwartet – fühlte er wie etwas heisses und feuchtes seinen Penis umschloss. Seine Augen weiteten sich überrascht in der Dunkelheit und seinem Mund entkam ein einsilbiges „Oh“. Es war… gut. Mehr als gut, aber ihm fehlte gerade das Vokabular um es zu beschreiben. Plötzlich krümmte sich sein Körper und sein Rücken drückte sich automatisch von dem harten Untergrund weg. Da war gerade etwas passiert, etwas mit der Zunge…Allen konnte es nicht in Worte fassen, wollte er auch nicht. Stattdessen hatte er sich vehement die Hände über den Mund geschlagen, um nicht haltlos loszustöhnen. Seine Hüften zappelten, er konnte sie kaum stillhalten, aber er musste… Es war als würde sich in ihm etwas anstauen, das losbrechen wollte. Mit einem unterdrückten Aufschrei kam er.
 

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Allens Kopf war leer. Er hörte sich selber schwer atmen, aber ansonsten herrschte um ihn herum nur allesverschlingende Dunkelheit. Es war, als wäre er allein mit diesem wohligen Gefühl der Befriedigung und alles nur ein sehr angenehmer Traum gewesen.

Doch sein Partner machte ihn nur allzu schnell darauf aufmerksam, dass er sich hier einem voreiligen Trugschluss hingegeben hatte, indem er noch einmal forsch seine Hände über den nackten Oberkörper des jungen Exorzisten gleiten liess. Sofort überfiel diesen eine Gänsehaut.

Es war real. Jemand war da. Jemand, der diese Szene wohl offensichtlich noch nicht als beendet betrachtete. Allen wusste nicht, ob er sich darüber freute. Er hatte sich in einer Welle der Lust dieser irrationalen Handlung hingegeben, aber eigentlich…. Eigentlich begann er gerade etwas zu frösteln. Ein paar einzelne Wassertropfen klebten immer noch an seiner Haut, während der Unbekannte unablässig seine Hände wandern liess. Er winkelte Allens Beine an und platzierte sich dann selbst zwischen ihnen. Dieser musste schlucken.

Er konnte den Fremden über sich spüren, sein Gewicht lag halb auf ihm, ihre Haut berührte sich, aber für Allen stellte sich einfach nicht mehr sie freudige Erregung von vorhin ein. Plötzlich was das Denken zurückgekehrt und es warf ihm vor, dass er unvorsichtig, lüstern und vor allen selbstsüchtig gehandelt hatte.

Er wusste, was der Fremde von ihm wollte, als er sein Becken näher zu sich hin zog. Aber Allen war sich nicht sicher… er hatte sich seinem eigenen Vergnügen ohne Zweifel oder Hintergedanken hingegeben, weil ein Teil von ihm sich darauf verlassen hatte, dass es auch dieses Mal so ablaufen würde wie in Griechenland, dass es auch dieses Mal im Endeffekt alles nur ein Traum sein würde. Doch der andere schien einen Schritt weitergehen zu wollen, schien Allen nicht so leicht von der Leine lassen zu wollen.

Er versteifte sich etwas. Er wusste nicht, ob er bereit war es zu geben. Es war mehr… etwas, dass er mit jemandem teilen wollte, dessen Name er kannte. Dessen Namen er rufen konnte.
 

Der Fremde hatte aufgehört sich zu bewegen. Er war beinahe, als wäre er nicht mehr da, hätte Allen nicht die sanfte Wärme, die von der Berührung der Haut ihrer Schenkel ausging, verspürt. Wahrscheinlich schaute er ihn gerade an, musterte ihn.

Dann plötzlich liess ihn eine kleine Verschiebung der Position scharf Luft einziehen. Er konnte etwas fühlen… da unten. Er konnte fühlen wie sich etwas Hartes gegen seinen Hintern drängte. Es war ganz nah… ganz nah, um noch diesen letzten Schritt zu tun. Ein kleiner Schauer überfiel den Jungen und dann…. war alles vorbei.[2]
 

Der Fremde löst sich von ihm, stand auf und Allen hörte nur noch wie sich seine Schritte entfernten. Er blieb liegen.

Seine Brust hob und senkte sich heftig. Irgendwie hatte sein Geist das Geschehene noch nicht so ganz erfasst. Langsam drangen auch wieder die Geräusche des Gewitters von draussen an sein Ohr, die er die ganze Zeit über ausgeblendet gehabt hatte. Erneut überfiel ihn ein Schauer. War das wirklich gerade eben passiert, oder hatte er es sich nur eingebildet?
 

Mühselig raffte er sich auf und tapste blind Richtung Ausgang.
 

~~~
 

War es wirklich passiert? Allen wusste es auch eine Woche danach noch nicht.

Alles hatte seinen normalen Verlauf genommen. Komui hatte den Stromausfall mit einem Blitzeinschlag in das Zentralreservoir, aus dem der Orden seine Elektrizität bezog, erklärt.

Allen hatte daraufhin nichts erwidert. Er war verwirrt.

Gerade im Moment sass er in der Kantine und ass. Eigentlich fühlte er sich seit dem Vorfall etwas appetitlos, aber Jerry war schrecklich besorgt gewesen, als er am Tag danach nicht die übliche Menge an Essen geordert hatte. Allen hatte ihn gerade noch davon abhalten können, den Abteilungsleiter zu verständigen und zu melden, dass er krank sei.

Also ass er halt normal. Auch wenn er sich nicht wirklich danach fühlte.
 

Rabi war zum Glück noch nicht von seiner Mission zurück. Ehrlich gesagt, war Allen ziemlich dankbar dafür, denn er zweifelte daran, dass vor dem manchmal so erschreckend aufmerksamen Auge des Junior Bookmans verbergen konnte, dass ihn etwas bedrückte. Und er hatte irgendwie auch keine Lust mit irgendwem darüber zu reden, es war ihm zu peinlich. Wer hätte schon gern seine sexuellen Eskapaden im Dark Room erläutern wollen?

Allen musste allein bei dem Gedanken daran die Augen verdrehen. Gott, er war so dumm, so dumm! Resignierend liess er die Stirn auf die Tischplatte sinken.
 

Neben ihm blieb jemand am Tisch stehen. Allen drehte schwerfällig den Kopf und erblickte die Form Kandas, die mit einem Tablett in der Hand, kritisch auf ihn herunterblickte.

„Was ist los mit dir, moyashi?“

„Mein Name ist Allen“ murmelte dieser kraftlos und drehte den Kopf in die andere Richtung. Er mochte sich gerade nicht mit Kanda auseinandersetzen. Ein angenervtes „Che“ folgte und dann konnte er hören, wie dieser sich wieder entfernte.

Kanda war auch so ein Thema, das ihn während der vergangenen Woche nicht mehr losgelassen hatte. Einerseits ärgerte er sich immer noch darüber, dass er so wenig über den anderen Exorzisten wusste, andererseits hatte der Unbekannte im Bad lange, seidige Haare gehabt, und in Griechenland…. Allen konnte den Gedanken einfach nicht zu Ende bringen. Das machte doch alles gar keinen Sinn. Warum sollte Kanda…? Arg, er raufte sich die Haare. Das war alles so verkappt. Was hatte er nur wieder angestellt?!
 

Allen setzte sich wieder auf. Aber nein, er musste das rationaler angehen. Er musste herausfinden, wer die Person gewesen war und dann musste er mit ihr drüber sprechen. Er würde sich für sein schreckliches Benehmen entschuldigen. Ja, das würde er tun.

Aber dafür musste er eben erst herausfinden, um wen es sich überhaupt handelte.

Die langen Haare waren ein Anhaltspunkt. Ausserdem war die Person ein Mann und er hatte sich geweigert mit ihm zu sprechen, was wohl bedeutete, dass er vermeiden wollte, dass er seine Stimme erkannte. Also ein Mann mit langen Haaren, den er kannte.

Sofort blitzte vor seinem inneren Auge wieder das Bild Kandas auf. Aber Allen schüttelte vehement den Kopf. Natürlich war Kanda von den Voraussetzungen her auch ein Kandidat, aber allein der Gedanke, dass Kanda so etwas mit ihm würde tun wollen, war abstrus. Kanda konnte ihn nicht ausstehen!
 

Etwas traurig glitt sein Blick durch die Bankreihen der Kantine. Der junge Japaner war nirgendwo mehr zu sehen, aber Allen sagte sich sowieso, dass er vielmehr auf der Suche nach potentiellen Kandidaten war. Also auf wen traf die Beschreibung sonst noch zu?

Komui! Komui hatte langes – naja, es war eher halblang – Haar und war männlich… aber der Gedanke, dass Linalis grosser Bruder sein geheimnisvoller Liebhaber sein könnte, liess ihn skeptisch die Stirn runzeln. Irgendwie sah er den Abteilungsleiter mit seinem riesigen Schwesterkomplex mit niemandem anderen als eben Linali. Folglich schloss er den sogleich von seiner Liste aus. Wer sonst noch? Ein weiteres Bild erschien in seinem Geist, jagte Allen aber sogleich ein entsetztes Schaudern über den Rücken. Lange Haare, männlich… seeehr männlich: Cross!

Die Idee, dass ihn sein Meister in einer solchen Weise berührt haben könnte, war einfach nur erschreckend. Gut, Cross diesem Perversling war einfach alles zuzutrauen, aber er hätte sich wohl nicht die Mühe gemacht, seinen Schüler auf eine derart zarte Weise zu verführen. Er war schon viel eher der Hau-drauf-Typ, ausserdem hatte Cross – in Allens Wahrnehmung – bisher immer nur Interesse am schönen Geschlecht gezeigt. Wie sein Verhältnis zu Knaben stand, wusste er nicht. Allerdings war Cross wirklich ALLES zuzutrauen.

Er rieb sich die fröstelnden Oberarme. Wenn es Cross gewesen war, dann würde er niemals mehr mit reinen Gewissen in den Spiegel blicken können. Cross war einfach… aber nein!

Allen kam gerade ein anderer Gedanke. Es konnte nicht sein Meister gewesen sein, denn dieser war schon seit Wochen verschwunden und er zweifelte stark daran, dass er nur wegen Sex zurück in den Orden kommen würde. Sex konnte Cross auch überall sonst kriegen, wenn er unbedingt wollte. Allen atmete erleichtert aus. Dass er seinen Meister ausschliessen konnte, war irgendwie schon eine essentielle Erkenntnis. Aber wer blieb denn dann sonst noch übrig[3]? Hatte er etwas Wichtiges vergessen?
 

Ihm fiel niemand mehr ein. Seine Gedanken glitten zurück zu Kanda. Aber Kanda…

Es war so unwahrscheinlich, so abstrus! Und trotzdem wünschte sich Allen noch am ehesten, dass es Kanda gewesen war. Und Kanda war in Griechenland gewesen. Es würde Sinn ergeben… Nein, eigentlich tat es das nicht. Kanda mochte ihn nicht. Kanda hasste ihn wahrscheinlich sogar. Warum sollte er so etwas mit ihm tun wollen?

Wieder raufte er sich das Haar.
 

Am anderen Ende des Raumes schepperte irgendwas zu Boden. Es interessierte Allen zwar nicht, aber es war so etwas wie ein Reflex gewesen, trotzdem den Kopf in die entsprechende Richtung zu drehen. Jemand stand bei dem Tisch, an dem Kanda alleine sass – wo war der denn jetzt so plötzlich wieder hergekommen? – und beeilte sich hastig das auf Boden verstreute Geschirr und Besteck wieder aufzusammeln. Wahrscheinlich ein neuer Finder, der noch nicht wusste, dass man sich von dem ewig miesgelaunten Japaner fernhalten musste. Unwillkürlich kräuselten sich Allens Lippen nach oben. Eigentlich war ja alles wie immer. Kanda schenkte dem Unglücklichen einen vernichtenden Todesblick, stand dann aber auf und verliess die Kantine. Allen schaute ihm gedankenverloren nach. Obwohl die Szene so typisch für den anderen Exorzisten gewesen war, hatte er doch das Gefühl, dass irgendetwas anders war. Seine Augen folgten der schlanken Form Kandas, als diese schliesslich durch den Haupteingang verschwand.

Und genau in diesem Moment kam Allen die Erkenntnis, was es gewesen war, das sich von Kandas sonstiger Erscheinung unterschieden hatte: die Kleidung! Im Gegensatz zu sonst trug er nämlich nicht seinen langen Exorzisten Mantel, von dem er sich so gut wie nie zu trennen schien, sondern war für einmal in zivil unterwegs. Allen erhob sich unbewusst.

Er hatte ein schlichtes weisses Hemd angehabt, welches bis zuoberst zugeknöpft gewesen war. Zugeknöpft bis rauf zum Hals!
 

Allens Herz schlug wie wild. Vorhin als er die Kriterien zur Identifizierung seines geheimnisvollen Liebhabers durchgegangen war, hatte er etwas vergessen: den Hals!

Er hatte auf dem Hals des Unbekannten einen Knutschleck, Biss oder wie auch immer man das nennen wollte, hinterlassen. Eine kleine Röte schlich sich auf die blassen Wangen des Jungen. Er hatte es nicht absichtlich oder mit irgendwelchen Hintergedanken getan. Es war einfach so in der Hitze des Gefechts geschehen… aber jetzt… jetzt, wenn das Mal noch da war, konnte es ihm den ultimativen Beweis liefern!
 

Ohne wirklich darüber nachzudenken, was er tat, stolperte er aus den Bankreihen und hinter Kanda her. Er konnte noch nicht so weit gekommen sein.
 

Kaum hatte Allen die Räumlichkeiten der Kantine hinter sich gelassen, erblickte er auch schon die sich langsam entfernende Form des Japaners.

„Kanda!“

Dieser regierte nicht. Allen verzog das Gesicht. Wahrscheinlich hatte er ihn schon gehört, zog es aber vor ihn stur zu ignorieren. Doch davon wollte Allen sich nicht entmutigen lassen. Er setzte zu einem kleinen Sprint an und hatte den anderen innert kürzester Zeit eingeholt. „Kanda, warte!“

„Was willst du, moyashi?“ Er klang wie immer sehr abweisend, hatte aber trotzdem innegehalten.

„Ich…“ Allen starrte auf den zugeknöpften, weissen Hemdkragen. „…ich….“

Uh, das war schwerer als er es sich noch vor einer Minute vorgestellt hatte. Wie konnte er Kanda sagen, dass er mal schnell sein Hemd ausziehen sollte, damit er sehen konnte, ob er einen Knutschfleck am Hals hatte. Verlegen begann er herumzudrucksen. „Also ich…. Könntest du vielleicht…“

Kanda runzelte die Stirn und musterte den jüngeren Exorzisten mit einem abfälligen Gesichtausdruck. „Was ist los? Raus mit der Sprache, ich hab hier nicht ewig Zeit!“
 

Allen atmete tief ein, um seinem Gegenüber entschlossen ins Gesicht zu schauen. Er öffnete den Mund und… und konnte einfach nichts sagen. Es war einfach zu lächerlich, zu dumm, zu haltlos. Verlegen glitt sein Blick wieder zum Fussboden.

Währenddessen schien Kanda wirklich langsam die Geduld auszugehen. Er gab ein verärgertes „Che“ von sich und wandte sich dann um, um wohl endgültig den Weg zu seinem Quartier anzutreten.
 

Allen schaute erschrocken auf. „Nein, bleib hier, ich…“

Er wusste nichts so genau, was dann passiert war. Seine linke Hand hatte sich auf Kandas Schulter gelegt und ihn zurückgehalten. Bevor dieser auch nur die Gelegenheit hatte, zu realisieren was da gerade passierte, war sie noch weiter gewandert, hatte sich in dem weissen Stoff vergraben und mit einem lauten Ratsch den Kragen und die gesamte obere Hälfte des Hemdes zerstört. Kanda starrt ungläubig zwischen dem zerrissenen Kleidungsstück an seinem Körper und seinem jüngeren Kollegen hin und her. Auch Allen starrte… allerdings auf Kandas makellos weisse Haus, insbesondere jene an seinem Hals.

Sie war in der Tat perfekt. Die Farbe, die Oberfläche, einfach alles…. Und es gab keine Flecken oder Zeichen, die sie zierte. Sie war so weiss, dass es Allen schmerzte. Er hatte so sehr darauf gebaut, so sehr darauf gehofft diesen einen kleinen Makel zu finden.

Wie eine Epiphanie war die Erinnerung an den Knutschfleck über ihn gekommen, dass er einfach absolut sicher gewesen war, dass er da sein musste. Enttäuscht liess er die Überreste des Hemdes, welche er noch in Händen gehalten hatte, zu Boden fallen. Er fühlte sich gerade wie der grösste Idiot auf Erden.
 

Schwerfällig drehte er sich um und wollte weg gehen. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass sich nun der Besitzer des Hemdes auch noch einschalten würde.

„Halt mal, moyashi! Was zum Teufel war das gerade eben?!“ er funkelte Allen wütend an. Ähnlich wie vorhin bei ihm, hatte er den Jüngeren an der Schulter gepackt und ihn wieder zu sich herumgedreht. Aber Allen fühlte sich gerade alles andere als motiviert eine Erklärung für sein unmöglich Verhalten abzugeben. Trotzig schälte er sich aus der Berührung und gab ein knappes „Ach, lass mich in Ruhe“ zurück.

Er wollte jetzt echt nur noch allein sein. Er schämte sich ja so. Trotzdem schien Kanda mit dieser Antwort alles andere als zufrieden zu sein. Beinahe schon etwas grob packte er den sich schon ein paar Schritte entfernt habenden Allen und presste ihn gegen die nächste Wand.

„Wag es nicht einfach so davonzulaufen, nachdem du hier eine solche Szene veranstaltet hast. Was zum Teufel sollte das?“

Allen versucht vergebens sich aus dem harten Griff zu winden. Er traute sich nicht zu Kanda aufzuschauen. Seine Stimme klang erschreckend brüchig als er ein leises “ Lass mich los“ murmelte.

„Ich denke ja nicht daran. Du bist mir eine Antwort schuldig, warum du mir die Kleider vom Leib reisst.“ Die Stimme des Älteren war jetzt direkt neben seinem Ohr und seine langen Haare streiften für einen kurzen Moment Allens Gesicht. Er Schauer überfiel diesen. Hatte er es sich nur eingebildet oder hatte in der zweiten Hälfte des Satzes tatsächlich ein kleinbisschen Amüsement mitgeklungen. Nein, es konnte nicht sein. Kanda war einfach nur schrecklich angepisst, was ja auch nicht besonders verwunderlich war, wenn man bedachte, was er gerade eben getan hatte. Allen hätte sich in diesem Moment wirklich selbst gern den Schädel gegen die Wand gehauen, doch stattdessen blieb ihm nichts anderes übrig als zu schweigen.

Sein Blick ging trotzig an seinem Gegenüber vorbei und war auf irgendeinen unsichtbaren Punkt dahinter gerichtet. Er konnte Kanda einfach nicht in die Augen sehen.
 

Dann jedoch tat der ältere Exorzist etwas, womit Allen nicht gerechnet hatte: Er trat näher zu ihm hin. Obwohl herantreten wohl nicht ganz das richtige Wort war, forsch gegen die Wand drängen hätte es wohl viel eher getroffen, aber das war nichts, was er mit Kanda assoziieren wollte. Überrascht und auch ein bisschen erschrocken schaute er auf.

„Wonach hast du gesucht?“ Die Stimme des Japaners klang jetzt sehr viel ruhiger, „Du hast mich mit deinen Blicken beinahe verschlungen. Was hast du also gehofft auf meiner Haut zu finden?“¨

Allen musste schlucken. Er fühlte sich ertappt und er wusste nicht, was er erwidern sollte.

„Ich….nein, es…. Es ist nichts… lass mich los.“ Ihm war bewusst, dass er mittlerweile ziemlich rot im Gesicht sein musste

„Hast du vielleicht gehofft, du würdest etwa Neues entdecken? Etwas, das du noch nicht gesehen hast?“ So etwas wie ein böses Lächeln zierte Kandas Lippen und seine Augen funkelten eindringlich. „Hattest du vielleicht gehofft, da würde ein Mal sein?“
 

Er liess Allen abrupt los und schaut mit einem unleserlichen Gesichtsausdruck auf ihn hinunter. „Wenn du willst, dass Male zurückbleiben, dann musst du schon dafür sorgen, dass die Wunden tiefer sind.“ Mit diesen Worten wandte er sich endgültig um und liess einen mehr als verwirrten Allen Walker auf den Gängen zurück.
 

The End
 

[1] Ich gebe zu mich mit der Onsen Kultur nur sehr bedingt auszukennen. Ich habe zwar extra nachgeschlagen, trotzdem unterscheidet sich die Beschreibung meines Bades etwas von einem klassischen Onsen. Meine Ausrede diesbezüglich ist, dass, obwohl Komui das Bad nach japanischem Vorbildgestaltet hat, sich der Schwarze Orden trotzdem noch in Europa befindet. Es wäre also durchaus möglich, dass wir eine Art Mischform verschiedener Bädertypen antreffen.

[2] Um Missverständnisse zu vermeiden. Sie haben es im Endeffekt nicht getan, sondern der Fremde hört auf, weil er merkt, dass es Allen nicht wohl dabei ist.

[3] Ich weiss, dass ich Link als weiteren langhaarigen, männlichen Chara weggelassen habe. Aber in meiner Wahrnehmung spielen Les Risques als auch diese Geschichte noch vor dem Ark Arc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  namixruffy
2014-04-20T23:37:26+00:00 21.04.2014 01:37
Ich hab grad die FF gelesen, und fand sie, genauso wie schon den ersten Teil, sehr gut.
Mir ist aufgefallen, das du auch Jerry vergessen hast. Seine Haare sind zwar nicht offen, zu ihm würds ja schon irgedwie passen. Es wurde ja auch mal behauptet der wäre in Allen verknallt :)
LG
Antwort von:  35M3R0D
21.04.2014 13:30
Gott, es ist schon ewig her, seit ich diese FF geschrieben habe. Aber schön zu sehen, dass sie trotzdem noch gelesen wird^^ In dem Sinne danke für den Kommie ♥
Ja, das mit Jerry ist mir auch erst später eingefallen. Aber er ist jetzt ein Chara, den ich eher nicht als potentiellen love interest für Allen sehen würde, gerade weil seine Verliebtheit ja auch als eher witzig dargestellt wird.
Antwort von:  namixruffy
21.04.2014 20:03
hast recht, wollts nur nochmal erwähnt haben :) bin übrigens ganz deiner Meinung
LG
Von:  Maso-Panda
2011-07-14T00:10:00+00:00 14.07.2011 02:10
Kyaaah~
Göttlich und das Ende erst~~~
Aber mal ehrlich... an so einer Stelle aufzuhören ist doch ziemlich fies oder?? xD
Wieder eine wirklich supersüße Geschichte und mir geht so langsam meine Sabba aus xD
Ich kann mir den super-verwirrten Allen gut vorstellen, wie er da an der Wand steht und seine Kinnlade auf dem Boden hängt xD

Lg Missy
Von:  -A-i-k-o-
2010-12-23T20:42:04+00:00 23.12.2010 21:42
Hach, ein wundervoller Ausklang für diesen Abend.
Ich fand das Ende wirklich gut! :D


Von: abgemeldet
2010-04-04T17:56:57+00:00 04.04.2010 19:56
Das war zu geil XDDDDDDD vor allem am Ende war geil XDDDDD


Von:  mikifou
2010-02-17T20:16:52+00:00 17.02.2010 21:16
XDDDDDDDDDDDDDDDD du hast mir dne tag gerettet! kullerkullerkuller
so genial un süß
hehe so schön perplex wie der arme allen jetz da steht...willich unbedingt ne forsetzung! das kannst du nun wirklich nich einfach so stehen lassen!!!
also.. wann gehts weiter? *_*

ganz liebe grüße zu einer super story!
miki
Von:  Megaloceros
2009-05-07T09:34:18+00:00 07.05.2009 11:34
Fortsetzung!!!
Von:  Hyo-chan
2009-05-05T16:38:29+00:00 05.05.2009 18:38
bitte bitte bitte , schreib noch ne fortsetzung !!!
es macht mich wahnsinnig, nicht zu wissen,
wie es weitergeht !!!
ich hätte beim Lesen glatt angefangen zu sabbern ....
bitte !! *bettel vor verzweiflung*
Von:  MaiRaike
2009-04-22T22:13:35+00:00 23.04.2009 00:13
Harharhar...
Schreib doch noch eine Fortsetzung!
Ich möchte doch so gerne wissen ob Allen der Aufforerung nach etwas... deutlicheren.. Knutschflecken nachkommt...
Von:  Owl_of_the_Arcane
2009-01-05T16:30:10+00:00 05.01.2009 17:30
ich habe schon die vorgeschichte mit spannung mitverfolgt und war hingerissen von deinem erzählstil, aber diesmal haste noch einen drauf gesetzt. freue mich sehr, dass es sowas wie ne fortsetzung gibt und bin sehr gespannt wie es weitergeht. lass uns bitte nicht zu lange warten^^
Von:  Akari
2009-01-01T02:08:32+00:00 01.01.2009 03:08
wow..
das war...
wirklich hammer.
ich würde mich nicht gerade shonen-ai fan nenne
aber das hat mir wirklcih gut gefallen XD
du hast einen super schreibstil
das gefällt mir wirklcih hammer gut
*favo* XD super.. mach so weiter ^^


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