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Magierblut – Die neue Generation

von
Koautor:  Felana

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Die vier Alphawölfe

Lexie staunte nicht schlecht, als sie das Revier des Widerstandes erreichten. Es war riesig und es schienen eine Menge Wölfe hier zu leben.

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie schon so eine Anzahl an Anhänger haben würden“, meinte die Blaugraue zu Artus, doch es war Talon, der darauf antwortete.

„Die Machtübernahme des dunklen Wolfes beunruhigt mehr als man glauben mag.“ In dem Moment kam eine gelbe Wölfin auf die Gruppe zu. „Oh, das ist Runa, sie…“

„Wir kennen uns“, unterbrach die Erwähnte den ehemaligen Ordensführer, dann knurrte sie: „Du bringst uns einen Verräter, Talon. Artus hat mein damaliges Rudel mit dem dunklen Wolf angegriffen.“

Chiyo wackelte mit den Ohren, als sie das hörte. Das hätte ihr Vater niemals getan.

Artus brummte Runa leise an: "Du weißt genau aus welchem Grund ich das damals getan habe, außerdem hast du mir selber dazu geraten, falls du es schon vergessen hast." Er war so leise, dass ihn die Welpen und auch Lexie nicht hören konnten. "Außerdem wäre es eine Schande eine so gute Heilerin wie Lexie es ist zu verstoßen, denn wenn du mich verjagst, dann verjagst du alle. Des Weiteren weiß ich einige Dinge über den dunklen Wolf, die auch dir überaus nützlich sein könnten."

„Ich habe dir nicht geraten, dass du mein Rudel angreifen sollst“, entgegnete sie ihm und zog dabei ihre Lefzen hoch, um damit ihre spitzen Zähne zu entblößen. Dann drehte sie sich weg: „Du tust so als wäre ich hier die Anführerin, aber diese Zeiten sind vorbei. Weder Talon noch ich haben hier das Sagen, im Gegenteil, als ehemalige Alphawölfe konnten wir nur durch unser Wissen einen hohen Rang behalten, sonst wäre wir ganz unten gelandet.“ Es war kein ungewöhnliches Verhalten, das ehemalige Alphatiere unterdrückt wurden, damit sie dem aktuellen Anführerpaar nicht in die Quere kamen. „Unsere Alphas werden über euch entscheiden, aber erwartet keine allzu große Fürsprache von mir. Ich führe euch zu ihnen.“

Talon beäugte die Gelbe missgünstig und flüsterte der Familie zu: „Keine Sorge, ihr habt meine Fürsprache sicher, auch wenn ich nicht beurteilen kann, was geschehen ist, so ist Vergangenheit doch Vergangenheit.“

Er dachte kurz an Aura und die Sehnsucht überkam ihn wieder. Beim letzten Satz hatte er gelogen, denn er ließ die Vergangenheit absolut nicht los. Seine geliebte Aura würde er nie aufgeben, auch wenn jeder verstrichenen Tag, ein weiterer verlorener Tag war, an dem sie hätten zusammen sein können. Seufzend schloss er sich Runa an, die sich auf dem Weg zum Felsen in der Mitte des Gebiets machte. Den Sitz der vier Anführer der Clans. Da das Rudel so groß war, wurde es in vier Hälften unterteilt. Süden, Osten, Westen und Norden. Jede Himmelsrichtung hatte einen Kommandanten, den Alphawolf. Die vier Anführer arbeiten Hand in Hand, um so das Rudel zusammenzuhalten.

Der Schwarze war noch immer etwas wütend und auch froh, dass es neue Anführer gab. Somit hoffte er auf eine Chance auf einen Neustart. Talon und Runa führten die kleine Familie zu einem großen Platz, dieser diente wohl zu Versammlungen. Dieser Platz war umgeben von vier großen Steinen. Als er genauer hinsah, bemerkte er, dass diese Steine den Himmelsrichtungen zugeordnet waren. Als er noch genauer hinsah, sah er dort auch vier Wölfe sitzen. Es herrschte Stille, Artus war beindruckt. Doch plötzlich durchschnitt eine eisige Stimme die Stille.

Es war eine weibliche Stimme und diese kam vom nördliche Felsen: "Lady Runa, Sir Talon, wen bringt ihr uns da? Sind da etwa Verräter?"

Kaum hatte die Wölfin zu Ende gesprochen, antwortete ihr der Wolf auf dem Stein im Westen: "Lady Skadi, wieso so misstrauisch?"

Die Fähe erwiderte kühl: "Sei still Kuckunniwi, jetzt rede ich!" Der Wolf des Westens verstummte. Jeder wartete auf eine Antwort von Runa. Artus wunderte sich über das Verhalten von Skadi.

Eine richtige Furie, dachte er sich, das kann ja heiter werden.

„Verzeiht Lady Skadi, aber ich kenne diese Wölfe und sie wären eine Bereicherung für unser Rudel“, mischte Talon sich ein.

Runa strafte ihn dafür mit einem bösen Blick, weil er doch genau wusste, dass Skadi Fähen sehr viel mehr schätze als Rüden und das man in diesem Fall ihr das Reden hätte überlassen sollen.

„Ich kenne sie auch. Die Wölfin ist eine begabte Heilerin. Der Rüde hat vermutlich auch ein paar nützliche Fähigkeiten. Naja, vielleicht.“

Sie wusste, dass es keinen Sinn machte Artus schlecht zu machen, aber Skadi würde ihren Unterton verstehen. Die Gelbe konnte gut mit ihr, sie waren Freunde. Sonan, der Anführer des Südens, streckte seinen Kopf neugierig vom Felsen und betrachte die Neuankömmlinge, gab aber keine Kommentar dazu ab und Rena, die letzte im Bunde und für den Osten zuständig, blickte teilnahmslos wie immer.

Chiyo versteckte sich hinter den Beinen ihres Vaters. Sonst war sie nicht so schüchtern, doch die ganze Atmosphäre machte ihr ein wenig Angst. So wirklich verstand sie nicht, was hier vorging.

Skadi sah die Familie abschätzend an, dann sprang sie von ihren Felsen herunter und kam langsam näher. Argwöhnisch betrachtete sie erst Lexie, dann Artus und später die Welpen. Schweigend drehte sie ihnen den Rücken zu. Lange herrschte eine unangenehme Stille, niemand wagte es etwas zu sagen, ehe es Skadi tun würde, denn alle brachten ihr eine Menge Respekt entgegen, dazu war sie eine sehr voreingenommene Fähe und man wollte ihr Zeit geben ihr Urteil zu bilden. Zudem war sie sehr leicht reizbar und strahlte eine gewisse Kälte aus. Dennoch hatte sie tief in ihrem Herzen einen weichen Kern, den sie allerdings sehr selten zeigte und schon gar nicht bei Fremden. Sie beherrschte die Kunst des Heilens sehr gut, ansonsten hatte sie ein sehr umfangreiches Wissen über verschiedene Zauberkünste. Noch immer herrschte Schweigen, doch dann endlich fasste sich Kuckunniwi ein Herz. Der Jüngste der Vier hatte graubraunes Fell und war er etwas kleiner als ein durchschnittlicher Rüde. Wie schon die anderen Alphatiere beherrschte auch der lebensfrohe Wolf die hohe Kunst des Heilens. Diese hatte er von einem alten Schamanen seines ehemaligen Rudels erlernt. Zudem war er Meister der Elemente. Auch wenn er gerne unterschätz wurde, konnte er sehr gut kämpfen.

Kuckunniwi sah im Gegensatz zu Skadi in jedem Wolf das Gute, weswegen er meinte: "Lasst sie doch eine Weile hier, sie sind bestimmt müde. Auf den ersten Blick kann man doch gar nichts entscheiden."

Doch Skadi fauchte ihn nur wütend an: "Neuankömmlinge müssen mit der größten Sorgfalt behandelt werden. Wir wissen nicht, was sie hier wollen. Oder wie seht ihr das?"

Sie sah zu den zwei anderen Alphawölfen. Runa und Talon schenkte sie keine Beachtung.

Sonan stieg auch von seinem Felsen und macht das gleiche Spiel wie Skadi, in dem er die Fremden umkreiste und sie sich genau ansah, dann schnupperte an ihnen.

„Gegen die habe ich nichts“, sagte er locker.

Der helle Rüde mochte oft so wirken, als würde er die Welt nicht ernst nehmen und wäre viel zu jung für seinen Posten, doch jeder im Rudel wusste, dass das nur nach außen hin so schien. Er konnte mehr, als man ihm zutraute.

Die Wölfin des Ostens machte sich nicht die Mühe von ihrem Thron zu steigen, sie blickte nur mit leerem Blick nach unten. Ihr rotbraunes Fell hatte einen sehr auffälligen Glanz, ab und zu konnte man denken, dass sie in Flammen stand, so sehr spiegelte sich das Licht darin. Ihre Rute glich mehr dem Schweif eines Pferdes, was ungewohnt erschien. Außerdem war sie sehr schön. Ihre grünen, mandelförmigen Augen zogen wohl viele Rüden in den Bann, wenn sie mal nicht so kalt wirkten, wie in diesem Moment.

„Ich bin dafür, dass wir sie unter Beobachtung hier behalten.“ Ihre Stimme klang teilnahmslos, als würde sie es sowieso nicht interessieren.

Sofort jubelte Kuckunniwi laut auf: "Dafür wäre ich auch Rena, ach komm schon Skadi, sei doch nicht immer so hartherzig."

Sofort erntete er einen vernichtenden Blick. Sie schnaufte laut, ehe sie antwortete: "Okay gut, sie können eine Weile bleiben, aber sie stehen unter strengster Beobachtung! Bei der geringsten Auffälligkeit müssen sie das Lager verlassen!"

Artus atmete innerlich auf. Sie waren in Sicherheit zumindest für eine kurze Zeit.

Doch dann fügte Skadi noch hinzu: "Ich möchte, dass Runa ein Auge auf die Wölfe wirft!"

Der Schwarze schluckte. Runa hatte sie sowieso schon auf den Kicker, zumindest ihn. Wie sollte er es nur schaffen, sie wieder umzustimmen? Das was er einst getan hatte, war unverzeihlich.

Die Alphawölfin machte kehrt, um auf ihren Felsen zurück zu kehren. Ein fieses Grinsen huschte über Ihr Gesicht.

Von Runa kam nur ein unzufriedenes Schnauben, aber sie fügte sich ihrem Schicksal und ging wieder auf die Familie zu, sah aber nur Lexie an: „Ich bringe euch zu einer Höhle. Ihr müsst sie euch mit einer alten Fähe teilen, denn wir haben hier nichts mehr frei. Neue Höhlen werden in Kürze gegraben.“

Die vier Wölfe folgten der Gelben, nur Talon blieb zurück.

„Gibt es schon Pläne, wann wir uns den Orden zurückholen?“, fragte er die vier Anführer, als sich die anderen außer Hörweite befanden.

„Ist es nötig, dass du uns das fast jeden Tag fragst?“ Rena starrte ihn kalt an.

Sonan kletterte gerade wieder auf seinen Felsen, als er meinte: „Nicht so streng, Feuerfell. Talon ist ein weiser Wolf und ein wichtiges Mitglied unseres Rudels.“

„Man sollte trotzdem nicht vergessen, wer er ist und was seine früheren Anhänger als getan haben.“

„Ja, Rotschopf, gerade weil ich weiß wer ist, halte ich ihn für sehr wertvoll. Er hat uns doch wohl bewiesen auf welcher Seite er nun steht.“

Darauf wollte sie nichts sagen und keifte nur: „Und hör endlich auf mit solche Namen zu geben!“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen, als sie das aussprach.

Kuckunniwi musste grinsen, doch dies entging Skadi nicht. Wütend fauchte sie den jungen Wolf an: "Was ist daran so lustig?" Dann sah sie zu Sonan: "Haltet euch doch einfach mal zurück!"

Sofort waren die zwei still. Dann ging sie zu Talon. "Rena hat Recht, du solltest diese Frage nicht immer stellen. Wir schätzen deine Erfahrung durchaus, doch ich vermute, dass in deinem Bestreben mehr liegt als allgemeiner Nutzen." Mit kalten Blick sah sie ihn an. Dann wendete sie ihm den Rücken zu. "Wenn die Zeit reif dafür ist, dann werden wir den Angriff planen. Doch noch ist unsere Armee zu schwach. Wir haben zu viele Alte und Junge in unseren Reihen. Wir müssen warten, bis die jungen Wölfe größer werden und hoffen, dass die alten Wölfe bis dahin noch gut genug für die Schlacht sind." Skadi klang kaltherzig, doch tief in ihrem Herzen tat es ihr leid, doch es war nur ein sehr schwaches Gefühl von Reue. Ein Gefühl, das sie sehr gut verdrängen konnte. "Die Welpen der Neuankömmlinge sehen interessant aus. Ihre Mutter ist Heilerin, vielleicht haben sie Talent. Schade, dass der Vater nur ein durchschnittlicher Magier ist. Vielleicht sollte sie sich auf einen anderen Rüden einlassen. Einen starken Rüden." Sie wurde fordernd. Einen Rüden aus den Reihen der Alphas, aber die waren noch zu jung, obwohl sie große Macht hätten. Kuckunniwi wollte sofort dagegen protestieren, aber Skadis Blick verschlug ihm die Sprache. Dann meinte sie: "Oder einen starken und erfahrenen Wolf, wie du es bist Talon?" Sie sah ihn herausfordernd an.

Wut stieg in Talon auf, aber er unterdrückte das so gut er konnte und antwortete ruhig: „Seit wann ist es die Aufgabe der Alphatiere zu bestimmten wer mit wem zusammen ist?“

Der Gedanke etwas mit seiner eigenen Tochter zu haben, ekelte ihn an, aber natürlich konnte Skadi ja nichts von ihrer Verwandtschaft wissen. Sie sahen sich ja nicht einmal ähnlich, was daran lag, dass Lexie nach ihrer Mutter kam.

„Ich muss ihm zustimmen, Skadi“, kam es von Rena. „Ich glaube nicht, dass es unsere Aufgabe ist Verkupplungsversuche zu starten. Und Talon ist so alt, dass er vielleicht gar nicht mehr in der Lage ist Junge zu zeugen.“

„Bitte was?“ Der schwarzbraune Rüde war immer wieder überrascht von Renas Direktheit und das überschritt ja nun wirklich eine Grenze.

„Verzeih, aber du bist weit über das Alter eines normalen Wolfes hinaus.“

„Und ein mächtiger Magier, der noch viele Jahre leben kann durch seine Magie. Ich bin noch topfit.“

Der Blick der Rotbraunen strahlte Arroganz aus: „Das kann man nur hoffen, denn wir werden dich im Kampf gegen die Ordenswölfe brauchen.“

Talon wusste selbst, dass er nicht der Jüngste war und ob er noch in ein oder zwei Jahren wirklich an einer Schlacht teilhaben konnte, stand in den Sternen. Mit seinen 14 Jahren gehörte er schon zu der alten Generation und auch wenn er jeden Tag seine Fähigkeiten trainierte, würde das vielleicht nicht bis zum Tag der Schlacht reichen. Deswegen wollte er ja so schnell wie möglich angreifen.

„Ich sag dir, wenn es etwas Neues gibt, Talon“, mischte Sonan sich wieder ein. „Nur über unsere genauen Pläne wissen nur wir vier bescheid, damit nichts nach außen dringen kann. Zwar scheint der Orden noch nichts von unserer Existenz zu wissen, aber es ist eine Frage der Zeit bis uns jemand verrät.“

„Ja, ich weiß das. Ich werde versuchen geduldig zu sein.

Skadi lachte laut auf. "Ja ihr habt wohl Recht, der alte Wolf hat sicher schon einiges an Glanz eingebüßt. Im Grunde ist es mir sowieso egal, wer mit wem zusammen ist. Im Kampf überleben sowieso nur die Stärkeren. Wer weiß was in diesen Wölfen noch alles für verborgene Kräfte schlummern. Wenn sie im Rudel bleiben werden, dann müssen die Jungen unverzüglich zur Magierausbildung. Den Alten würde es ich auch nicht schaden, die Fähigkeiten zu verbessern. Wir müssen auf alles vorbereitet sein, der Orden hat nicht nur starke Magier, sondern auch starke Jäger, das darf nicht unterschätzt werden." Nachdem sie gesprochen hatte, wandte sie sich ab und ging. Für sie war das Thema vorerst erledigt.

Der ehemalige Ordensanführer musste sich geschlagen geben und verließ die Höhle. Seine Tochter und ihre Familie überließ er Runa, denn auch wenn die Gelbe nicht so begeistert von Artus schien, so versuchte sie immer fair zu sein und auch in diesem Fall würde sie ihnen nicht schaden, weil es das Beste für das Rudel war. Die Wölfin kam ihn oft seltsam vor. Manchmal glaubte er, dass sie ein großes Geheimnis hatte, aber das spielte keine Rolle für ihn. Sie stand auf der richtigen Seite und das zählte und nichts anderes.
 

Die Höhle, in der die Familie schlafen sollte, war nicht sehr geräumig. Eine alte Fähe hatten sie auch noch als Mitbewohnerin und diese sah alles andere als fröhlich aus, als sie davon erfuhr, dass sie nun nicht mehr alleine wohnen würde. Ihr Fell war lang und teilweise ergraut und ihr Blick wirkte, als wollte sie sie am liebsten umbringen.

„Versucht nicht aufzufallen, solange ihr unter Beobachtung steht“, wies Runa sie an. „Die Höhle liegt im Westgebiet, ihr untersteht also Kuckunniwi. Wenn ihr mich sucht, mein Bau ist im Norden, aber ich werde regelmäßig bei euch vorbeischauen. Befehl ist Befehl. Futterplatz und Wasser liegen nicht weit von hier. Fragt euch durch.“

Leicht genervt verließ sie die Höhle.

„Okay, da sind wir also“, sagte Lexie. Sie ging herüber zu der Fähe, die sich in die Ecke verzogen hatte: „Schön dich kennenzulernen. Tut uns wirklich leid, dass wir hier so eindringen.“

Daraufhin bekam sie als erstes nur ein Knurren.

Mit heiserer Stimme erwiderte die alte Fähe: "Meine Name ist Omara. Ihr Eindringlinge! Was wollt ihr hier? Die Höhle ist ja eh schon viel zu klein und jetzt kommt ihr daher. Ein ekelhaft, junges Paar.“ Dann hielt sie kurz inne und wurde noch erboster, als sie es schon war: "Welpen? Ihr bringt auch Welpen mit? Kleine, laute Bälger, die hier alles auf den Kopf stellen? Nein, das ist mir jetzt zu viel, ich werde mich sofort bei Kuckunniwi beschweren! Ich halte das nicht aus.“

Leicht humpelnd, aber in einem beachtlichen Tempo für ihr Alter rauschte sie ab. Artus sah ihr hinterher, dann stupste er seine Gefährtin an: "Oh je, das hier fängt ja schon mal gut an, ich hoffe es wird nicht schlimmer." Dann sah er auf seine Welpen, die ihn mit verwirrten Kulleraugen ängstlich anschauten.

Leise fragte Aramis: „Mama, Papa, wie lange müssen wir hier an diesen schrecklichen Ort bleiben? Hier gefällt es mir nicht.“

Mit einem Seufzen legte sich Lexie hin: „Wir werden hier bleiben und du wirst dich eingewöhnen, mein Sohn.“

Ihre Stimme klang sanft, aber man hörte auch die Müdigkeit heraus.

„Aber ich will heim“, mischte sich Chiyo ein. „Die Wölfe hier sind nicht nett. Und diese Omara macht mir Angst. Papa, bitte sag dass wir in unser Revier zurückkehren. Bitte, bitte.“

Artus sah seine Tochter traurig an, dann sprach er: "Es tut mir leid meine Kleine, wir könne hier nicht weg. Hört zu Kinder, da draußen geht etwas Seltsames vor sich, etwas Gefährliches. Nur hier sind wir wirklich sicher, ich weiß es ist nicht leicht, aber glaubt mir, eines Tages werdet ihr froh sein, dass wir hier leben dürfen." Er wusste, dass dies nur ein schlechter Trost war. Zumindest so lange, bis die kleinen Wölfe die Bedeutung des Wortes Krieg noch nicht kannten. Er sah zu Lexie. „Legt euch nun eine Weile hin und ruht euch aus.“

Keiner erhob Wiederspruch, da alle sehr müde waren. Artus setzte sich vor die Höhle und hielt Wache. Auch wenn dies nicht notwendig war, so nutzte er die Zeit zum Nachdenken. Tief in seinen Gedanken versunken, saß er so da, bis ihm plötzlich wütendes Geschimpfe aufschrecken ließ. Verwirrt sah er in die Richtung, aus der es kam. Er erblickte eine tobende Omara.

So gut es die kleine, alte Wölfin nur konnte baute sie sich tosend vor Artus auf: "Du und deine elende Brut geht mir jetzt schon auf den Senkel!" Die Wölfin hatte eine feuchte Aussprache, wie der Rüde fest stellen musste. "Dieser Schwachkopf Kuckunniwi findet es auch noch lustig, dass ihr bei mir wohnt! Aber was kann man von einem Kind schon erwarten!" Sie knurrte wieder. Dann seufzte sie: "Wir müssen wohl das Beste aus der Situation machen.“

Lexie hörte die Alte zwar, drehte sich aber um und versuchte sie zu ignorieren. Ihre Welpen waren an sie gekuschelt und es fühlte sich wieder an, als wären sie zu Hause in ihrem Bau, wo sie sich immer so sicher gefühlt hatten. Doch so war es hier gar nicht. Sie versuchte diesen Gedanken zu vertreiben und schlief ein.



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