Zum Inhalt der Seite

Dead Society

Die Hoffnung stirbt zuerst
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die letzte Hoffnung

Das ist nun das letzte Kapitel vor meinem Urlaub - es wird drei Wochen keine geben. Als Entschädigung hier ein etwas Längeres und in gewissem Maße Lustiges. Es werden übrigens über die ganze FF immer wieder ein paar Vorschläge von Lehrern kommen, die meinen Vorschlägen entsprechen. Wer also noch zur Schule geht, kann gerne mal versuchen, sich danach zu richten. Ich bin damit ganz gut durchgekommen. Zum Kapitel selbst kann ich nur eins sagen:

In die Klasse möchte ich auch! Viel Spaß und danke für die Kommentare ^.^

Und kurz noch ein kleiner Insider: Kats verschenkt hierfür einen Labello ^.-
 

__________________________________________________________________________
 

„Uuuh…“, Katsuyas Hand wanderte zu seinem Kopf. Die Haare waren klebrig und als er die Hand zurückzog, hatte sie schwarze Flecken. Ohne Frage, das war Blut.

Woher? Er versuchte sich zu erinnern. Aber die Antwort, die er bekam, war ein stechender Kopfschmerz. Er versuchte den Kopf aufzurichten und öffnete die Lider. Alles vor seinen Augen verschwamm, doch wurde mit der Zeit klarer. Das war seine Wohnung. Er kombinierte, dass sein Vater ihn wieder zusammengeschlagen haben musste. Als er jedoch versuchte, sich aufzurichten, brach eine Welle der Übelkeit über ihm zusammen. Er würgte, erbrach seinen Magensaft und kippte zur Seite. Herrje, er hatte ja nicht mal was im Magen, das er auskotzen könnte! Was zur Hölle war bloß jetzt wieder los?

Er blieb kurz liegen und rollte sich dann zur Seite. Irgendwo musste es ja einen Hinweis geben. Mit seiner Schulter stieß er gegen etwas Hartes, fühlte danach und erkannte sein Eisenrohr. Selbst mit Kopfschmerzen ließ sich das Ganze wohl rekonstruieren. Er lag im Flur, neben ihm ein Eisenrohr und daran klebte Blut. Er selbst blutete am Kopf. Logische Schlussfolgerung: Sein Vater hatte mit dem Eisenrohr auf ihn eingeschlagen. Das erklärte auch die Schmerzen an seinem Körper. Und als Dank für diese Erkenntnis folgte eine weitere Welle Kopfschmerz.

Die Uhr an seinem Handgelenk verriet ihm, dass es kurz nach acht war. Wenn er jetzt duschen und sich dann anziehen würde, hätte er genug Zeit, um sich auf der Krankenstation behandeln zu lassen. Falls sie ihn behandeln würden. Aber man konnte ja noch hoffen, nicht? Er lachte hohl. Ehrlich, verarschen konnte er sich selbst. Hoffnung war das schwachsinnigste Gefühl, was es gab. Danach kamen Liebe, Vertrauen und Freundschaft. Echt, da war selbst der Wahnsinn besser. Wenn er sich schon selbst verletzen wollte, dann gab es einfachere Methoden als jemanden zu mögen. Zum Beispiel seinen Vater anzuschreien. Ach, was sagte er da eigentlich? Einfach nur zu existieren war Grund genug, geschunden und gequält zu werden. Er sollte jetzt trotzdem aufstehen. Sonst würde der nächste Schmerz zu lange dauern. Sein Vater schnarchte schließlich im Wohnzimmer, der musste erstmal seinen Vollrausch ausleben. Warum also nicht wirklich zur Krankenstation gehen? Die nächste Ablehnung und schon würde es ihm noch beschissener gehen. Und dann zum Unterricht, um sich mit den Lehrern zu streiten und wieder von den Schülern seelisch vergewaltigt zu werden. Ja, so ließ es sich wirklich leben. Am besten direkt in der ersten Stunde, wo er-

Er schlug die Augen wieder auf. Sein Blick wanderte die Decke entlang zur Haustür. Von der Haustür zum Bad. Vom Bad zu seinem Zimmer. Zurück zur Haustür.

Die erste Stunde, wo er Kaiba hatte.

Kaiba.

Er wusste immer noch nicht, was er von ihm denken sollte. Und was er jetzt machen sollte. Duschen, Schuluniform anziehen, zur Krankenstation gehen und dann in den Unterricht? So wie Kaiba es wollen würde? Aber wollte er es denn?

Katsuya seufzte.

Blieb ihm eigentlich eine Wahl? Irgendwie war es ja doch das Sinnvollste. Das wusste er trotz seiner Kopfschmerzen und der Übelkeit. An irgendetwas musste er festhalten. Auch wenn der Strom des Lebens ihn schon zu weit vom Ufer weggetrieben hatte, als dass er zurück schwimmen konnte, er musste sich an etwas festhalten. Und wenn es Hoffnung war.

Er richtete sich auf, missachtete die wieder aufkommende Übelkeit und schleppte sich zum Bad. Sein Magen knurrte dabei bedrohlich.

Wie lange hatte er jetzt nichts mehr gegessen? Zwei Tage? Drei? Er wusste es schon nicht mehr. Aber wenn er nicht bald wieder etwas aß, dann würde auch diese bescheuerte Hoffnung nix bringen. Ein Glück, dass er heute Hauswirtschaft hatte. Endlich mal wieder etwas zwischen die Zähne! Sein ganzer Stolz auf den Müll, wenn er dafür nur etwas zu essen bekam.

Er stockte.

Ob Yami das damals wohl auch gedacht hatte, als er begann, sich auf der Straße zu verkaufen?
 

Er hielt den Kopf unter Wasser und versuchte die blutverschmierten Haare aus der Wunde zu lösen. Das stellte sich als nicht gerade einfach heraus, denn das Blut war längst getrocknet. Vor allen Dingen tat es saumäßig weh. Und wenn Katsuya sich so etwas eingestand, dann war es echt schmerzhaft.

Er zog seine Sachen aus und schmiss sie in die Badewanne, bevor er in die Dusche stieg. Frei von Blut und Schmutz, doch nicht von dessen Geschmack, kam er kurz darauf wieder heraus, griff sich auf dem Flur eine noch ungeöffnete Flasche Wodka und goss ein wenig davon über seine Wunde. Der Spiegel verriet ihm, dass er eine mächtige Platzwunde an der linken Seite der Stirn hatte, die sich vom Haaransatz bis kurz über die Augenbraue zog. Das müsste auf jeden Fall genäht werden. Da er aber weder Pflaster noch Verband besaß, wickelte er nur ein alkoholgetränktes Stirnband um den Kopf, bevor er in sein Zimmer ging. Nachdem er dort seine Schuluniform aus einer der Kisten gekramt hatte, suchte er schnell noch ein schwarzes T-Shirt mit einem Totenkopf und ein Nitenhalsband, sowie zwei Armbänder. Eigentlich hätte er gern ein Netzshirt oder ein zerrissenes Oberteil angezogen, aber das Rohr hatte einen riesigen blauvioletten Fleck auf seiner linken Seite hinterlassen. Und wenn ihn seine mittlerweile gute Kenntnis seines Körpers nicht getäuscht hatte, war eine Rippe angebrochen. Hoffentlich würde man ihn auf der Krankenstation nicht fragen, woher er das hatte. Wenn das Jugendamt davon Wind bekam, dann würden sie ihn direkt in ein Heim für schwer Erziehbare stecken. Und da ließ er sich doch lieber verprügeln.

Nur eine halbe Stunde nach seinem Erwachen schlüpfte er auch schon in seine Springerstiefel und schnappte sich seinen Schlüssel. Außer diesem hatte er ja sowieso keinen Besitz. Sein Bein schmerzte bei jedem Schritt, aber um kurz vor neun Uhr erreichte er die Schule. Entgegen seiner Vermutung behandelte man ihn dort auch, legte ihm feste Bandagen um alle getroffenen Stellen und riet ihm, einen professionellen Arzt aufzusuchen. Die Schwester fragte nicht einmal nach dem Grund seiner Verletzungen. Ob das nun an der Schuluniform oder seinem sehbar schlechtem Zustand lag, konnte er zwar nur raten, aber er tippte auf reines Mitleid der Frau. Sie nähte sogar seine Wunde auf seine Bitte hin, obwohl sie das eigentlich nicht durfte. Da sie kein Narkosemittel hatte, biss Katsuya die Zähne zusammen, aber die sechs Stiche schmerzten weniger als das Gefühl, dass er beim Aufstehen gehabt hatte. Seine Kopfschmerzen wurden jedoch noch schlimmer. Sie entließ ihn mit einer Überdosis Paracetamol intus zur ersten Stunde seines Tages, zu der er glatt noch pünktlich kam.
 

Katsuya keuchte, als er die Tür erreichte, die Kaiba gerade öffnen wollte.

„Bin pünktlich.“, quetschte er zwischen zwei tiefen Atemzügen hervor.

„Ich sehe es…“, meinte der Ältere kühl.

Der Blonde sah auf und traf den eiskalten Blick des Gegenüberstehenden. Dieser richtete seine Augen auf den Verband und senkte sie danach wieder in die Bernsteine Katsuyas. Doch er fragte nicht. Und der Jüngere war dankbar dafür.

„Lust auf eine Stunde Japanisch?“, fragte Kaiba mit einem leichten Lächeln.

„Sicher nicht.“, konterte der andere, „Aber wenigstens haben wir ein Thema, bei dem ich mitreden kann.“

„Na, dann komm.“, der Lehrer öffnete die Tür, befahl dem Jüngeren mit einem Nicken, die Klasse zu betreten und folgte diesem schließlich. Während der Schüler zu seinem Platz schlenderte, begrüßte er die Klasse und begann seinen Unterricht. Für heute hatte er eine Debatte über die Klonforschung angesetzt, auf die sich die Schüler hatten vorbereiten sollen. Beim Rumgehen legte er Katsuya einen Block und einen Füller auf den Tisch, bevor er in sein Heft eintrug: Hausaufgaben vergessen. „Katsuya, dafür wirst du beim nächsten Mal an der Debatte teilnehmen. Ich möchte, dass du dich auf das Thema »Sollte man die Schulzeit auf elf Jahre verkürzen« vorbereitest.“

Katsuya hob eine Hand, als wollte er aufzeigen.

„Einwände?“

„Ja. Können wir das Thema abändern auf »Sollte man die Schulzeit auf neun Jahre verkürzen«?“

„Wenn du einen Vorschlag hast, wie man den Stoff von zwölf Jahren auf neun Jahre kompensieren soll, dann ja.“

Er grinste. „Sich beeilen?“

Kaiba zog die Augenbrauen hoch und senkte die oberen Lider, während er mit der Hand kurz durch Katsuyas Haar wuschelte. „Scherzkeks.“

„Hey, sie zerstören meine Frisur!“

„Eine Frisur? Wo?“, er grinste ebenso fies wie der Jüngere und ging dann weiter die Reihe entlang, „Wakaba, Hausaufgaben vergessen.“

Katsuya sah ihm nach, ließ dann seinen Blick zu dem Block auf seinem Tisch schweifen und schnappte sich den Füller. Schwarz war der, mit hübschen silbernen Ornamenten darauf. Linien, die sich ineinander verschlangen, doch nie berührten. Der Block gefiel ihm genauso gut. Der war auch schwarz und es waren die beiden Hauptcharaktere aus „Boys next door“ abgebildet. Kaiba war ja wirklich super! So was Tolles hatte er nicht erwartet. Er schlug den Block auf und bemerkte, dass die erste Seite beschrieben war. »Arbeite gefälligst mit« stand da. Er blätterte weiter. »Ehrlich, wenn du dich nicht meldest, dann muss ich dir trotz Anwesenheit ein D geben«. Katsuya blickte auf und bedachte seinen Lehrer mit einem spöttischen Blick, während dieser wieder zur Tafel ging. Mit einem Schnauben wendete er ein letztes Mal die Seite. »Und starr mich nicht so an, Hündchen«.

„Nun, wer möchte einen Standpunkt zu unserem Thema beziehen?“, unterbrach Kaiba seine Gedanken.

Katsuya hob die Hand. Das würde er büßen!
 

Der Blonde streckte die Arme in die Luft und gähnte ausgiebig. Nachdem er noch mal einen kurzen Blick auf seinen neuen Block geworfen hatte, stand er auf und ging nach vorne zum Pult.

Kaiba war gerade dabei, seine Sachen vom Unterricht zusammenzuräumen, als Katsuyas Stimme ihn aufblicken ließ.

„Danke.“

Er legte den Kopf ein wenig schief. „Wofür?“

„Für den Block und den Füller. Is’ hübsch.“, murmelte der Jüngere.

„Ich habe meinen Dank doch erhalten. Normalerweise sind meine Schüler nicht so aufmerksam und arbeitsam.“, Kaiba konzentrierte sich wieder auf seine Akten.

„Ich hab’ ihnen doch die ganze Zeit nur widersprochen.“

„Aber du hast deine Einwände doch belegt. So etwas nennt man argumentieren. Genau das ist es, was ich euch hier beizubiegen versuche.“, er klappte seine Mappe zu und verstaute sie in seinem Rucksack.

„Lehrer zu kritisieren?“, fragte Katsuya leicht zweifelnd.

„Zum Beispiel. Das gehört auch dazu. Du kannst Menschen mit so was auf die Palme bringen, aber solang du es gut belegst, kann niemand etwas dagegen sagen. Pass nur auf, dass du dir dadurch keine Feinde machst.“

„Ich hab’ nur Feinde.“

„Wir hatten uns darauf geeinigt keine zu sein.“, konterte Kaiba und warf den Rucksack über seine Schulter, „Wir sehen uns dann in der sechsten Stunde.“

Damit war das Gespräch wohl beendet. Der Lehrer verließ die Klasse und Katsuya blieb am Pult stehen wie bestellt und nicht abgeholt. Mit einem Knurren machte er kehrt und ging zurück in Richtung seines Platzes.
 

„Schaut mal, das Baby hat eine neue Mama.“, ertönte eine Jungenstimme in seiner Nähe, „Jetzt werden ihm schon die Schulsachen hinterher getragen.“

Er blieb stehen, richtete seine Augen auf den Sprechenden und fixierte ihn mit einem kalten Blick.

„Gestern noch spielte er den Mächtigen, heute kriecht er den Lehrern hinterher und macht einen auf Streber. Was für ein Jammerlappen!“, redete er weiter. Dabei sah er Katsuya in die Augen und warf den Kopf in den Nacken. „Und morgen muss Mami ihn zur Schule bringen!“

„Wie wär’s, wenn du herkommst und mir das ins Gesicht sagst, statt dich hinter deinen Freunden zu verstecken?“, zischte der Blonde.

Der Andere zog die Augenlider gefährlich nahe zusammen und beobachtete ihn aus dem zurückgebliebenen Spalt heraus. „Glaubst du etwa, ich hätte Angst vor dir?“

„Sieht ziemlich danach aus, Hosenscheißer.“, der Ältere machte eine auffordernde Bewegung mit dem Zeigefinger, „Komm, ich warte.“

Der Junge schluckte langsam, stand aber auf und ging zu Katsuya hinüber. Er blieb in einem Meter Entfernung stehen und ließ die Brust anschwellen, um mächtiger zu wirken. Gegenüber dem Älteren, der fast einen Kopf größer war, wirkte das jedoch ziemlich affig.

„Sag mal, was glaubst du eigentlich, wie lange du kotzt, wenn ich dir jetzt die Faust in den Magen ramme?“, flüsterte er mit einem scharfen Unterton.

Sein Gegenüber schwieg, biss nur die Zähne zusammen.

„Und was glaubst du, wie oft ich zuschlagen müsste, damit du dir wünschen würdest, dass deine Mutter dich morgen zur Schule bringt?“

Auch hierauf erhielt er keine Antwort. Allerdings erreichte er, dass seinem Gegenüber die Fäuste bebten.

Er überwand den Meter mit nur einem Schritt und stellte sich so nah an den Jungen, dass er ihn gerade nicht berührte. Während er den Kopf leicht nach hinten legte, blieb sein Blick auf den Kleineren fixiert, während er noch leiser fortfuhr: „Oder wie wenig Zeit es mich kosten würde, dafür zu sorgen, dass du erst gar keine mehr hast.“

Da das niedergeschlagen wirkende Etwas vor ihm sich nicht mehr regte, vermutete er, dass er genug gedroht hatte. Mit einem „Pfffh.“ trat er von ihm weg und drehte sich um.

„Drohen kannst du, aber genug Mumm dazu hast du ja doch nicht!“, schrie der Jüngere plötzlich, die Augen jetzt auf den Fußboden gerichtet.

„Kleiner.“, Katsuya schloss die Augen, doch drehte sich nicht um, „Ich vermute mal, du hast keine Ahnung, mit wem du hier sprichst. Ich gebe dir jetzt einen guten Rat, bevor ich meine Selbstbeherrschung verliere: Provozier mich nicht.“

„Tu ich aber!“, rief der Andere laut.

„Ein Hoch auf deinen Mut.“, meinte Katsuya und drehte sich um, „Aber was genug ist, ist genug.“

Der Jüngere sah nun auf, schluckte und wich zurück, während der Blonde auf ihn zukam und dabei mit seiner Rechten auf seine Handfläche schlug. Er packte den Kleinen mit der Linken am Kragen, zog ihn hoch und hob die Rechte bereit zum Schlag nach oben. Der Andere riss die Augen auf, die Hände vor sein Gesicht und bückte sich so weit er konnte. Katsuya hielt inne, spürte den Körper des Jungen schlaff werden und hörte ihn wimmern. Mit einem Seufzen ließ er ihn los, sodass die Gestalt auf den Boden plumpste.

„Herrje…“, knurrte der Blonde, „Jetzt muss ich mich schon mit solchen Memmen schlagen.“ Er warf der zusammengekauerten Gestalt einen abschätzenden Blick zu und nahm den zweiten Versuch, ungestört seinen Platz zu erreichen. Doch er kam nicht weit.

An der Tür des Klassenzimmers stand ein junger Mann und klatschte.
 

„Ups.“, meinte Katsuya, als er seinen alten Sportlehrer in der Tür stehen sah. Wo kam der denn plötzlich her? Er schluckte hörbar. Und wieso zur Hölle klatschte er?

In der Klasse war es still geworden, jeder hatte seinen Blick entweder auf den Lehrer oder auf den Blonden gerichtet. Letzterer schien erstarrt, mehr vor Verblüffung als vor Angst, während Erstgenannter sich vom Türrahmen abstieß und seine Tasche auf dem Pult abstellte.

„Was machst du denn hier, Yugi?“, brach der Schüler das Schweigen.

„Erstmal dich ermahnen, dass ich immer noch dein Lehrer bin und du mich nicht duzen sollst.“, meinte der trotz seines Alters Kleinere, während er eine Schnute zog und so noch mehr nach einem Kind aussah.

„Aber du bist Sportlehrer.“, sagte Katsuya weiterhin leicht verdattert und achtete nicht darauf, dass er ihn immer noch duzte.

„Und Mathelehrer.“, warf sein Gegenüber ein, „Und wenn du deinen Stundenplan noch nicht verlegt hast, dann müsstest du wissen, dass du jetzt Mathe hast.“

„Mit dir?“, er zog die Augenbrauen zusammen, sodass die Stirn in Falten lag.

„Siehst du hier sonst noch jemanden?“, konterte der Lehrer.

Der Blonde sah sich wirklich kurz um und meinte mit spöttischem Gesichtsausdruck: „Einen Haufen Bohnenstangen.“

Der Ältere kicherte hinter seinem Lächeln, wand seinen Blick zum Fenster und seufzte. „Ich frage mich wirklich, wie weit Kaiba es bringt.“

Katsuyas Lider zuckten, während sein restlicher Körper erstarrte.

Er wusste es! Er wusste alles! Dieser beschissene Kaiba hatte seinem Kollegen von dem Gespräch erzählt! Oh ja, das sah ihm wirklich ähnlich. Nach außen den netten Kerl rauskratzen und dann hinter vorgehaltener Hand lästern. Das Schwein war doch echt nicht besser als die anderen! Wie konnte er diesem Arschloch nur-

„Katsuya.“, wurde er unterbrochen, „Bevor du gleich mit einer Mordswut losstürmst, um meinem besten Freund den Kopf abzureißen, sei so gut und zeige dieselbe Selbstbeherrschung wie eben. Er ist nicht so lebensmüde, dich zu betrügen.“

Er atmete langsam aus und richtete seinen Blick wieder auf seinen Lehrer, nur um kurz darauf eine Augenbraue hochzuziehen und ein Lachen zu unterdrücken.

Yugi und Kaiba? Beste Freunde? Nie im Leben! Kaiba war kalt, beherrscht und intrigant, während Yugi rum lief, als würde er sich jeden Morgen drei Happy-Pills einwerfen. Die passten doch um kein Stück zusammen! Aber gut, man sagt ja, Gegensätze ziehen sich an…

„Um noch mal auf die Szene von eben zurückzukommen – was hältst du von einem Deal?“, der Lehrer zwinkerte ihm zu.

Irgendwie kam ihm diese Szene bekannt vor. Vielleicht waren sich die beiden ja doch ähnlich?

„Ich gehe nicht zum Direktor und petze und dafür hörst du auf, mich zu duzen und sprichst mich mit meinem Titel an.“

Katsuya atmete einmal ein und aus, lächelte dann leicht und verbeugte sich tief. „Wie ihr wünscht, eure Exzellenz.“

Der Dunkelhaarige lachte laut los und hielt sich den Bauch dabei. Zwischen zwei Gackern prustete er: „Ich bin Mathelehrer, nicht Papst!“

Der Jüngere grinste nur.

Nachdem er sich beruhigt hatte, wischte der Lehrer sich die Tränen aus den Augen und lehnte sich wieder ans Pult. „Akzeptiert?“

„Ja, schon gut.“, winkte Katsuya ab, „Aber wie heißen sie überhaupt mit Nachnamen?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (10)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NaruKura
2009-11-03T22:58:00+00:00 03.11.2009 23:58
Suuper geil XD Hab mcih nur weggeschmissen vor Lachen XD
Kann mir Yugi als Lehrer garnich vorstellen xD
aber einfach geil.... respekt
Von: abgemeldet
2009-04-08T16:12:51+00:00 08.04.2009 18:12
<_< halli hallo

Ein hoch auf die nette Krankenschwester! Dieses Kapitel habe ich deutlich schneller durch bekommen.. ohne diese ganze Gewalt liest's sich gleich viel besser. ^_^ *trotzdem noch Kopfschmerzen hab*
Nix anderes von ihm erwartet, Katsuya ist zäh. <3 Er erinnert mich an das Steh-auf-Männchen Daruma =(~¿~)=
Und wie sympathisch Yugi ist, hast seinen Wesenszug echt gut geschildert!
Doch am besten gefallen mir immer noch die lustigen Konversationen die alle miteinander führen. *den Paps im Sinn hab* Ich hätte liebend gern solche Lehrer wie Yugi. Aber bekanntlich soll man ja auch hinter die Fassade schauen. –___– wat der dann Yami antut...>< *seufz*
Nun hat Kats ja endlich einen Block und sogar einen Füller! Mich wunderts worauf er sonst die ganze Zeit geschrieben hat. Oder ob er überhaupt je mitgeschrieben hat.
Eine Mitschülerin in meiner Klasse hat all das Zeug tut aber nie mitschreiben, hat nie Arbeitsmaterial dabei, macht keine Hausaufgaben und und und. Ich frag mich plötzlich wegen dieses Chaps, ob sie nicht auch solche Probleme wie Katsuya hat..
nya auf alle Fälle wieder toll geschrieben Gepo, bei mir happerts leider ständig mit Präsens und Präteritum. -,-
schöne Grüße
shimai

P.S. wenn ich richtig mitgezählt hab *gg* und wenn ich's schaffe, dann hast du am Ende 1960 Kommis!!! ^^
*um Durchhaltevermögen bet* *Faulheit dabei in den Hintern tritt*
Von:  moonlily
2009-01-15T17:12:23+00:00 15.01.2009 18:12
Sein Vater hat sein eigenes Eisenrohr benutzt, um ihn zusammenzuschlagen. Katsuya kann froh sein, dass er noch lebt. Hoffnung, Liebe, Vertrauen und Freundschaft … Dass er sie als trügerisch und verletzend ansieht, zeigt, wie viel sein Vater schon in ihm zerstört hat.
Bei ihm weiß er, wie er ihn einschätzen kann. Er muss ihn nur anschreien – die Reaktion kennt er zur Genüge. Kaiba hingegen ist für ihn schwer einschätzbar, was ihn gleichzeitig für ihn interessant macht. Und er gibt ihm wieder so etwas wie Hoffnung.
Außerdem beginnt er zum ersten Mal, näher über Yamis Beweggründe für dessen Berufswahl nachzudenken.

Seine Meinung über das Jugendamt ist allerdings alles andere als positiv und sehr einseitig. Vielleicht haben ihm sein Vater oder seine Freunde das so gesagt.

Nach seinem Besuch auf der Krankenstation kommt er sogar pünktlich zur ersten Stunde. Kaiba darf sich freuen. Er zerwuschelt Katsuya die Haare? *grins* Seine ehemalige Lehrerin wäre jetzt schon so was von tot. Und erst die Kommentare, die er in den Block geschrieben hat. Er scheint die Reaktion seines Schülers vorausgesehen zu haben.

Zum Japanischunterricht: Katsuya kann nicht von sich behaupten, nicht intelligent zu sein. Er hat die ganze Zeit mit Kaiba diskutiert und seine Argumente belegt – für einen Lehrer, der sich sonst mit eher desinteressierten Schülern abgeben muss, ein wahrhaft schönes Geschenk.

Weiterhin fand ich Katsuyas Reaktion auf den Schüler, der ihn provoziert hat, interessant. Als er noch mit seiner Gang unterwegs war, hätte er den Jungen sicher nicht losgelassen. Gewalt löst die Probleme nicht, sie schafft nur viele, viele neue.

Yugi und Kaiba beste Freunde: Als ich das zum ersten Mal gelesen habe, dachte ich wie Katsuya. Ich glaub, ich steh im Wald. Zwei absolute Gegenteile. Aber das kann man von Kaiba und Katsuya genauso gut behaupten.

Katsuya atmete einmal ein und aus, lächelte dann leicht und verbeugte sich tief. „Wie ihr wünscht, eure Exzellenz.“
Der Dunkelhaarige lachte laut los und hielt sich den Bauch dabei. Zwischen zwei Gackern prustete er: „Ich bin Mathelehrer, nicht Papst!“
Der Jüngere grinste nur.

Genau das, was ich gerade auch nur tun kann. Obwohl Yugi die Papstkleidung vielleicht gut stehen würde … ^^

Liebe Grüße
Moonlily
Von: abgemeldet
2008-09-23T15:31:07+00:00 23.09.2008 17:31
Yugi?? Als Lehrer?? Irgendwie will das gar nicht in meinen Kopf... Aber gut. xDDD

Ich mag deine FF wirklich unheimlich gerne. Du hast einen sehr spannenden Schreibstil und ich kann gar nicht aufhörn zu lesen :)

lg dat drachilein
Von: abgemeldet
2008-04-13T19:55:06+00:00 13.04.2008 21:55
<Herrje, er hatte ja nicht mal was im Magen, das er auskotzen könnte!>

Armer Katsuya. Komm zu mir. Ich mach dir was leckeres zu futtern.*heul*

<Hoffnung war das schwachsinnigste Gefühl, was es gab. Danach kamen
Liebe, Vertrauen und Freundschaft. Echt, da war selbst der Wahnsinn besser.>

WAS? Wie.., aber..., wie kann er denn sowas sagen? Gerade die Hoffnung ist es doch die einen aufrappelt und dabei hilft seinen Weg weiter zu gehen. Auch wenns ab und zu Rückschläge gibt, weil das Erhoffte nicht geschehen ist, doch sobald man am Boden liegt, werden einem durch neue Hoffnungen Flügel verliehen. Und sei es nur die Hoffnung, daß es nicht mehr schlimmer werden kann. *total fertig mit den Nerven bin*

<Wenn du einen Vorschlag hast, wie man den Stoff von zwölf Jahren auf neun
Jahre kompensieren soll, dann ja.“
Er grinste. „Sich beeilen?“>

Was für eine Antwort.*lach*
Bewundernswert, daß er eben nach diesen Erfahrungen noch so eine Antwort geben kann. Andere würden verzweifeln, sich von der Schule vernhalten, allem den Rücken zudrehen und Katsuya hält weiterhin an seinen Traum vom Schulabschluß fest und kann sogar einwenig scherzen.

<Der Block gefiel ihm genauso gut. Der war auch schwarz und es waren
die beiden Hauptcharaktere aus „Boys next door“ abgebildet.>

Mal ganz nebenbei: Ich will auch so einen Block. *möh*


<Der Jüngere sah nun auf, schluckte und wich zurück, während der Blonde auf
ihn zukam und dabei mit seiner Rechten auf seine Handfläche schlug. Er packte
den Kleinen mit der Linken am Kragen, zog ihn hoch und hob die Rechte bereit zum
Schlag nach oben. Der Andere riss die Augen auf, die Hände vor sein Gesicht und
bückte sich so weit er konnte.>

Ist mir schlecht geworden, während ich Kats in Gedanken angefleht habe, jetzt keine riesige Dummheit zu machen. Als er dann doch nicht zugeschlagen hat, hab ich erstmal kräftig durchschnaufen müssen, weil ich unbewußt die Luft angehalten hatte.


<„Ich gehe nicht zum Direktor und petze und dafür hörst du auf, mich zu duzen
und sprichst mich mit meinem Titel an.“
Katsuya atmete einmal ein und aus, lächelte dann leicht und verbeugte sich
tief. „Wie ihr wünscht, eure Exzellenz.“
Der Dunkelhaarige lachte laut los und hielt sich den Bauch dabei. Zwischen zwei
Gackern prustete er: „Ich bin Mathelehrer, nicht Papst!“>

Hab ich gelacht. XD Yugi als Papst. Das muß man sich erstmal vorstellen.*vom Stuhl fall und weiter gacker*

Liebe Grüße
Fuyu
Von:  Lampow
2006-07-14T20:33:14+00:00 14.07.2006 22:33
Also, das Kapi war voll gut. Hat ziemlich traurig begonnen udn wurde sogar am ENde recht lustig. Bin wirklich gespannt, wie es weiter geht.

Cu, Saturn - chan
Von:  Flaire
2006-07-13T18:16:21+00:00 13.07.2006 20:16
Du machst aus mir noch echt einen Kommirekordschreiber. ^.^°
Wen wunders?

Da hat sich der arme Kats ja wieder aufrappeln können. Aber anscheinend hat er das Vertrauen in alles und Jeden verloren, was?
Kommt mir irgendwie so bekannt vor.
Auch der Sarkasmus gefällt mir gut.

Desweiteren freu ich mich, das Yugi aufgetaucht ist. Stell ich mir lustig vor wenn der kleine Sonnenschein einem zweifelnden Pessimisten gegenübersteht. Ist ja demnach auch amüsant rüber gekommen.
Da hast du wirklich zwei Gegensätze geschaffen.
Bin gespannt ob noch öfter solche Szenen kommen, in denen Welten aufeinander treffen.

Also dann heißt es jetzt wohl erst mal abwarten.
Aber darin sind wir ja gut. ^.^°

Anmerkung:
Chibi bedankt sich recht herzlich bei Kats für den Labello.
=^.^=
Von:  gloeckchen_
2006-07-12T20:42:50+00:00 12.07.2006 22:42
Wieder mal ein schönes kapi ^^ *nick*
und das war das witzigster kapi was ich bis jetzt gelesen habe ( also von dieser FF) ^^
haste mal wieder gut gemacht und mexx solte mal öffters deine kapis schneller hochladen *lol* ^^

see you
Farfie-or-yes
Von: abgemeldet
2006-07-12T08:31:44+00:00 12.07.2006 10:31
das geht ja wie am fliesband^^

da hab ich erst das letzte kapi gelesen und da ist schon das naechste!!!!...wie im himmel!!!^^

war wieder ma nen spitzen kapi...schreib schnell weiter!!!

bye-bye sugaaa...
Von: abgemeldet
2006-07-11T21:11:45+00:00 11.07.2006 23:11
Hey du^^

Irgendwie hab ich erst beim vorletzten Kapitel ne Benachrichtigung von dir bekommen... hattest du mich etwa veressen *rüber schiel*

Nya auch egal... ich habs gestern nachgeholt... und heute direkt das nächste Pitel *gg*

Bis jetzt finde ich deine Story wirklich sehr schön. Man sieht richtig wie sich alles langsam entwickelt, sodass es für den Leser besser nachzuvollziehen ist.
Deine Formulierungen sind auch klasse... fast keine wiederholungsfehler (die nerven mich mal öfters bei ffs)^^

Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.

*knuff*


Zurück