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Dead Society - Nebensequenzen

Die kleine Verarsche zwischendurch (Outtakes ^.^)
von

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Der Schwamm

Diese kleine FF ist ein Geschenk an meine Leser für meine längere Abwesenheit (drei Wochen sind eine lange Zeit, Leute… man wird um viele Erfahrungen reicher ^.^). Da mir im Urlaub die ein oder anderen Dinge passiert sind, hatte ich einige Inspirationsschübe. Diese Geschichte entspringt einer geplatzten Milchtüte, die im oberen Kühlschrank stand (wir haben zwei kleinere übereinander). Und während meine Eltern Essen gingen, durfte ich den Kühlschrank putzen – um beim Rausholen meines Essens zu bemerken, dass die Milch bis in den unteren Kühlschrank gelaufen war (fragt mich ja nicht, wie das geht). Also habe ich beide Kühlschränke ausgeräumt, ausgewaschen und selbst die Sachen alle geputzt. Und genau dabei kam mir diese Idee.

Diese kleine FF spielt am ersten Sonntag von Dead Society an Stelle der eigentlichen Geschichte und sollte daher bitte NICHT ernst genommen werden. Ich fand es einfach recht lustig, meine beiden Hauptcharaktere in diese Situation zu versetzen (und das bei einer FF, die hauptsächlich eine Darkfic ist… ich denke, das hier kann man als Parodie bezeichnen).

Diese kleine FF soll euch viel Spaß bereiten, den ich euch hiermit wünsche – und nun genug gelabert, es soll endlich losgehen.
 

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Katsuya streckte sich auf seiner Matratze, blinzelte unter dem einfallenden Sonnenlicht und warf einen Blick auf seine Uhr – Sonntag morgens, kurz nach Neun.

Was für ein perfekter Tag!

Nach seiner morgendlichen Dusche und einem Blick ins Wohnzimmer, der ihm verriet, dass sein Vater im Vollrausch schlief, ging er in die Küche. Mit der rechten Hand fischte er sich eine Schale aus dem Schrank, mit der linken griff er nach der fünfhundert Gramm-Packung Cornflakes. Die Schüssel voll mit dem Frühstück in der rechten Hand balancierend, öffnete er den Kühlschrank und zog den halbvollen fünf Liter-Kanister heraus. Während er mit einem Fuß die Tür wieder schloss, versuchte er mit den Zähnen die Kappe des Kanisters abzuziehen, doch das passierte mit solcher Wucht, dass das Gefäß zur Seite schlug und ihn aufgrund seines Gewichtes mitzog.

Als er sich wieder aufrappelte, klebten seine Haare wieder vor Nässe und auch die Kleidung haftete an seinem Körper. Er lag in einer riesigen Lache Milch, neben den Scherben seiner Schüssel und den im ganzen Raum verteilten Cornflakes. So ein verdammte-

„Scheiße!“, fluchte er laut.

Knapp eine Viertelstunde später betrat er den Raum wieder, frisch geduscht und in sauberen Klamotten. Doch was er sah, gefiel ihm definitiv nicht. Die ganze Küche stand unter Milch! Wenn sein Vater das sah-

Nein, das wollte er sich gar nicht erst ausmalen.

Seufzend zog er seine Socken aus und seine Hose hoch, stapfte durch die Scherben und herum schwimmenden Cornflakes zum anderen Ende der Küche und schnappte sich einem Eimer und einen Schwamm. Zuallererst sammelte er die Scherben ein und warf sie in den Müll, dann nahm er seine neuen Hilfsgeräte und begann, systematisch die Küche zu schrubben. Was blieb ihm schon anderes übrig?

„Wieso muss so was eigentlich immer mir passieren?“, fragte er sich laut, „Ich meine, da hab’ ich mal einen guten Tag und dann so was! Ich meine – muss das sein?“

Seine Hände arbeiteten schon mechanisch, Schwamm voll saugen lassen, über dem Eimer auswringen, alles von vorne. Mit einem Seufzen blickte er auf den Fetzen in seiner Hand.

„Du hast es auch nicht leicht, was? Aber da siehst du mal, wie es mir so geht. Wenn du als Waschlappen nichts mehr taugst, dann wirst du von anderen in die Mangel genommen. Man nutzt dich aus, ohne jede Gegenleistung. Und dann soll man auch noch die Kraft aufbringen, sich wieder hoch zu kämpfen! Die Welt verlangt echt viel von einem.“

Er setzte seine Arbeit fort, aufsaugen, auswringen, aufsaugen, auswringen.

„Jedes Mal derselbe Scheiß, wie ein Teufelskreis, dem man nicht entkommen kann… du kannst nichts anderes tun, als dich immer wieder voll laufen zu lassen. Man kann sich nicht gegen so etwas wehren! Das ist wie ein Naturgesetz.“

Er sammelte ein paar Flakes vom Boden.

„Und dem zu entkommen, ist echt schwer. Man muss hart dafür arbeiten. Yami hat’s geschafft! Aber der hat sechs Jahre dafür gebraucht.“, er hielt den Lappen auf seine Augenhöhe, „Ich wette, du würdest so lange gar nicht durchhalten. So etwas ist Knochenarbeit und die hast du schließlich nicht.“

Das Gespräch mit dem Schwamm ging noch gut eine halbe Stunde weiter, bis Katsuya fertig war. Denn nachdem der Boden wieder sauber war, hatte er begonnen, auch den Rest der Küche sauber zu machen.

„…und dann meinte der Typ zu mir, ich würde mein Leben verschandeln, wenn ich mich nicht mehr um meine Bildung kümmere. Ich finde das ziemlich arrogant! Ich meine, was hat der schon in meinem Leben zu suchen? Er hat ja nicht einmal eine Ahnung davon, wie es mir geht! Und da mischt er sich einfach ein…“

Er schüttelte den Kopf und sah das Ding in seiner Hand genau an.

„Du würdest dich freuen, wenn sich mal einer für dich einsetzt, nicht? Ich meine, du wirst den Rest deines Daseins als ein Gebrauchsgegenstand verbringen, völlig ohne eigenen Willen. Das ist wie Sklaverei… eigentlich sollte ich ja froh sein, dass er sich um mich kümmert, nicht? Ich meine… das hat noch nie jemand gemacht. Und er tut es sogar ohne irgendeine Gegenleistung zu fordern…“

Er seufzte und ließ den Schwamm sinken.

„Ich glaube, ich sollte mich entschuldigen…“
 

Gesagt, geplant, durchgeführt.

Hiroto erlaubte es Katsuya, sein Diensthandy zu benutzen und suchte sogar für ihn die Nummer Kaibas aus dem Telefonbuch. Er baute den jungen Mann sogar auf, als dieser plötzlich Zweifel an seinem Unternehmen hegte. Natürlich war es anormal, dass ein Schläger und Punk sonntags mittags seinen Lehrer anrief, aber was war an ihm schon nicht ungewöhnlich? Also Augen zu und durch – er musste ja nur reden.

„Kaiba.“, meldete sich eine kühle Stimme am anderen Ende.

„Äh… hi… ich bin’s, Katsuya. Ähm… ihr Schüler…“

„Ich weiß noch, wer du bist, keine Sorge. Dich vergisst man nicht so einfach.“, unterbrach Kaiba ihn in einem so gehässigem Ton, dass seine Worte sich sicher nicht auf positive Eigenschaften Katsuyas bezogen, „Wie kommst du an meine Nummer?“

„Steht im Telefonbuch.“, antwortete der Blonde knapp.

„Ich glaube, ich sollte die Telefongesellschaft verklagen… und, warum rufst du an?“

„Äh…“, er suchte nach Worten, „Störe ich sie irgendwie?“

„Ja, ich bin Muslim und muss zum Mittagsgebet.“, erwiderte Kaiba sarkastisch, „Würdest du es tun, dann hätte ich längst aufgelegt.“

„Nun ja, äh… ich…“

„Ich reiße dir nicht den Hals ab. So sehr du mich auch verärgerst, dir kann erst morgen etwas geschehen. Hast du etwas ausgefressen?“

Täuschte er sich oder war die Stimme eine Spur freundlicher? Nein, eher belustigt. Kaiba amüsierte sich sicher köstlich über seine plötzliche Stotterei.

„Ich wollte mich entschuldigen!“, rief Katsuya gereizt.

Die Stimme am anderen Ende blieb still.

„Noch da?“

„Ja, ich höre dir zu. Für was wolltest du dich entschuldigen?“, Kaiba war wieder ernst geworden.

„Nun ja… dass ich erst so gemein zu ihnen war… ich meine…“

„Ja?“, jetzt war sie sanft… das war definitiv mal etwas anderes. Einem Eisklotz wie ihm musste das wohl wie Öl runtergehen.

„Danke für ihre Hilfe.“

„Immer gern.“, er klang wirklich freundlich, „Und wie kommst du zu der Erkenntnis, dass ich dir doch nur helfen will?“

Okay, jetzt amüsierte er sich wieder. Es wäre auch zu schön, wenn sie mal normal miteinander reden könnten.
 

„Wissen sie, ich hatte heute ein längeres Gespräch mit meinem Schwamm.“

Am anderen Ende der Leitung war es einige Sekunden still, bis Kaiba mit einem zweifelndem Unterton fragte: „Mit einem… Schwamm?“

„Ja, mit unserem Hausschwamm.“

„A… ha…“

„Er ist ein sehr guter Zuhörer. Und seine eigene Stellung, die ja noch niederer als meine ist, gab mit einige Aufschlüsse über mein eigenes Leben.“

„Was für eine… Stellung?“

„Als Schwamm. Eigentlich ist er ja schon sehr abgenutzt, aber seine Saugkraft ist unglaublich. Also kann er bleiben.“

„Er ist… abgenutzt?“

„Na ja, sie wissen ja sicher, wie das ist, wenn man jahrelang denselben benutzt.“

„Sag, Katsuya…“, Kaiba atmete einmal tief durch, „Wo genau wohnst du eigentlich?“

„In einer ziemlich abgewrackten Kaschemme, direkt über einem Bordell. Von denen hab ich den Schwamm ja auch.“

„Und…“, er schien nach Worten zu suchen, „Für was genau gebrauchst du diesen… Schwamm?“

„Tja, wofür man Schwämme eben so benutzt – zum Saugen und zum Saubermachen natürlich. Klar kann man noch andere Sachen mit ihnen machen, aber ich glaube, das ist ihre Hauptaufgabe. Aber was soll die Frage? Hatten sie noch nie einen Schwamm?“

„Äh… nein?“, Kaiba klang verunsichert.

„Dann sollten sie unbedingt mal einen ausprobieren. Da geht echt nichts drüber! Es macht richtig Spaß, ihn zu gebrauchen. Besonders wenn man dabei auch noch mit ihm spricht, dann legt er so richtig los.“

„Sag… tut er dir nicht Leid?“

„Na ja, manchmal schon, aber man kann wohl nichts an seiner Lage ändern. Das macht sein Dasein ja gerade so tragisch. Aber ich denke, er hat sich mit seinem Schicksal abgefunden.“, meinte Katsuya sicher.
 

Okay, das war nicht das normalste aller Gespräche, aber Kaiba schien das ja zu interessieren.

„Wieso sollte man nichts an seiner Lage ändern können?“, seine Worte klangen abgehackt, als müsste er sich stark zusammenreißen.

„Na ja, bisher gibt es da ja noch keine Gesetze. Schließlich gilt er ja auch als Gebrauchsgegenstand.“

„Ich glaube, darüber sollten wir noch einmal in Ruhe reden…“, meinte Kaiba und sein Ton war so komisch, als würde er gerade um die Fassung ringen.

„Viel zu bereden gibt es da ja eigentlich nicht. Er gehört uns und wir gebrauchen ihn, dafür haben wir ihn schließlich gekauft.“

„Was bedeutet dieses… wir?“

„Mein Vater und ich. Wir wohnen zusammen.“

„Mit dem Schwamm?“

„Zwangsläufig, ja.“

Kaiba atmete heftig. „Und wie oft… gebraucht… ihr ihn?“

„Ein- oder zweimal die Woche würde ich schätzen.“

„Zusammen?“

„Ne, nur der, der ihn gerade braucht. Aber wir gehen gut mit ihm um, bei uns geht es ihm eigentlich ganz gut. Er hat seinen festen Platz in der Küche und er wird gebraucht. Mehr kann er als Schwamm nicht erwarten.“

„Er wohnt… in der Küche?“

„Ja, da wird er am meisten gebraucht. Wie eben vorhin. Das war ganz schön viel Arbeit…“

„Was ist denn bitte passiert?“, seine Stimme schien schockiert.

„Na ja, ich hatte einen kleinen Unfall. Diese blöde Verpackung hat nicht gehalten und die Milch ist über den ganzen Boden gespritzt. Dieses Gummizeugs ist auch nicht mehr das, was es mal war…“

„Meinst du die Verhütungsmittel?“

„Wenn sie das so bezeichnen wollen, ja. Auf jeden Fall war das eine Menge Arbeit, bis der Schwamm das alles aufgesogen hatte.“

„Er hat alles… aufgesogen?“

„Ja, unser Schwamm- Hiroto, halt die Klappe!“, fuhr Katsuya seinen Freund an, der sich vor Lachen auf dem Boden kugelte.

„Ähm… der Schwamm?“, fragte Kaiba unsicher.

„Entschuldige, er stört mal wieder. Ich wollte sagen, dass unser Schwamm sehr leistungsfähig ist.“

„Sein Name ist Hiroto?“, er klang mittlerweile verstört.

„Ja, ist eine ziemliche Nervensäge. Er hört sich schon das ganze Telefonat an und hat mittlerweile scheinbar Krämpfe.“

„Er hat Krämpfe?“, fragte Kaiba geschockt.

„Ja… er hat wohl was Falsches in die Hals gekriegt. Ich kann mir das auch nicht ganz erklären. Anbei, wir führen schon ein ziemlich komisches Telefonat, nicht? Normalerweise redet man ja nicht über Schwämme.“

„Ja…“, Kaibas Stimme war mittlerweile hoch und piepsig, „Hör zu, Katsuya! Wir reden morgen weiter, ja? Ich muss das erstmal verdauern.“

„Was verdauen?“

„Das von gerade.“

„Haben sie etwas Falsches gegessen?“

„Ich leg jetzt auf, ja?“

„Ist wohl besser, sie klingen nicht gut. Bis morgen dann.“

Darauf folgte nur noch Piepsen. Auch Katsuya legte auf.
 

„Kannst du mir mal sagen, was das soll, Alter?“, fragte der Blonde leicht gereizt.

Hiroto lag noch immer auf dem Boden, hielt sich den Bauch und wischte mit einer Hand die Tränen aus seinen Augen.

„Was zur Hölle ist mit dir los?“

Ein paar Augenblicke später hatte der Brünette sich wieder im Griff, ließ sich in einen Sessel fallen und atmete tief durch. Er sah so aus, als hätte er mehrere Minuten keine Luft mehr bekommen.

„Antwortest du mir jetzt?“

„Lass mich das… erstmal… verdauen…“

„Nicht du auch noch…“, Katsuya verdrehte die Augen.

„Das, Alter… war das Beste… was ich je erlebt hab’!“, stieß Hiroto aus.

„Es war doch nur ein Gespräch über Schwämme!“

Er lachte noch einmal leise, hustete dann und schnappte wieder nach Luft.

„Erklär endlich.“, dränge Katsuya.

„Also…“, begann Hiroto und hielt sich noch einmal den Bauch, „Wie bring’ ich dir das bei?“

Der Blonde trommelte mit den Fingern auf die Sessellehne.

„Ich glaube nicht, dass Kaiba das mit den Schwämmen verstanden hat.“

Katsuya legte die Stirn in Falten.

„Zumindest nicht so wie du. Ich denke, dass er denkt, du würdest unter dem Begriff Schwamm etwas anderes verstehen.“

Er warf einen Blick aus dem Fenster, zur Tür und zurück zu dem Brünetten. Mit einem Seufzer ließ er sich zu Boden gleiten und meinte nachdenklich: „Das würde zumindest sein Verhalten erklären… zugegeben, er benahm sich echt komisch. Und was glaubst du, hat er verstanden?“

„Nun ja, wenn ich deine Rede zusammenfassen darf…“, Hiroto räusperte sich, „Dann lebt bei euch jemand namens Hiroto in der Küche, den ihr dem Bordell abgekauft habt. Er hat eine sehr große Saugkraft und ist sehr leistungsfähig, weswegen ihr ihn bei euch behaltet, obwohl er schon abgenutzt ist. Ihr gebraucht ihn ein- bis zweimal die Woche, je nach Bedarf.“

Katsuya klappte langsam der Mund auf.

„Er ist für dieses Leben geboren und sollte sich mit seiner Stellung zufrieden geben. Es gibt keine Gesetze, die ihm helfen könnten, sich aus seiner Lage zu befreien. Außerdem hast du erzählt, wie viel Spaß dieser „Schwamm“ macht, besonders wenn man dabei mit ihm redet. Und bei genau so einem Gespräch hast du heute die Erkenntnis bekommen, dass du Kaiba danken solltest. Was du sonst noch gesagt, fällt mir gerade nicht mehr ein…“

Der Blonde starrte den Älteren an, als hätte er ihm gerade erklärt, dass er kein Mensch sondern ein Alien wäre. Sein Mund klappte unkontrolliert auf und zu, bevor er schließlich nur noch regungslos dasaß. Fast eine Minute verging, bis er wieder aus seiner Starre erwachte mit den Worten:

„Heilige Scheiße!“

Der Schwamm - die Zweite

Hey, sagte ich nicht, dass ich eine Fortsetzung schreibe, wenn mal wieder etwas Außergewöhnliches passiert, dass mich über alles nervt?

Herzlichen Glückwunsch, es ist eingetroffen.

Gegen Mittag bin ich per Flugzeug wieder in Deutschland eingetroffen, nach Hause gefahren und hatte dort eine halbe Stunde zum Umpacken. Dann ging es weiter nach Holland zu unserer neuen Urlaubskleinwohnung. Ich habe sie erst einmal gesehen und meine Mutter hat eingerichtet, während ich weg war.

Angekommen in meiner neuen kleinen Welt habe ich mich sogleich verkrochen – es warteten Biologie(LK)-Hausaufgaben, Geschichtshausaufgaben, Englischhausaufgaben, Vorbereitung für mein Referat in Deutsch und Vorbereitung für meinen Ergänzungsunterricht (Nebenjob Nachhilfelehrerin). Um neun Uhr abends habe ich drei Kreuzzeichen gemacht und das Ganze beendet.

Weiter ging es damit, dass ich ein halbes Kapitel für Dead Society geschrieben habe, während mein Vater die Heizung überprüfen wollte. Vielleicht könnt ihr euch schon denken, wie es kam…

Das Ventil brach und die komplette Heizungsflüssigkeit lief im Zimmer aus. Okay, wer kann behaupten, dass sein Zimmer nur sechs Stunden nach Einzug zu zwei Zentimeter in Alkohol stand? Nur ich, wetten? Mein Vater hechtete also ins Badezimmer und setzte dieses damit auch gleich unter Wasser. Nebenbei sollte ich wohl erwähnen, dass ich Holzboden habe.

Und wisst ihr was? Ich habe mit einem Lächeln zugesehen. Und danach freundlich meine Mutter gefragt, ob sie mir hilft. Sich zwei Stunden mit System of a down volldröhnen zu lassen macht einen einfach unglaublich ruhig und gelassen ^.^

Ich habe also eine Stunde mit Wischen verbracht.

Mir geht’s dreckig, das Zimmer ist sauber, das Bad auch – und System of a down läuft noch.

Jetzt aber mal endlich los, meine Vorrede ist schon genau so lang wie das eigentliche Kapitel:
 

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„Herr Kaiba!“, Katsuya fuchtelte wild und rannte wie besessen, bis er den Älteren erreichte, „Ich… hah… Entschuldigung… ich… ich brauch kurz Luft.“

„Das brauchen die meisten Menschen.“

„Ich…“, er nahm noch einen tiefen Atemzug, „Ich wollte das von gestern richtig stellen.“

Sein Gegenüber zog nur eine Augenbraue hoch.

„Sie… sie wissen schon… also das mit dem Schwamm…“, der Blonde knetete seine Hände hinter seinem Rücken, „Ich glaube, wir haben da… irgendwie aneinander vorbei geredet.“

„Ach, wirklich?“, triefender Sarkasmus…

„Äh, ja.“

„Und was habe ich, deiner Meinung nach, falsch verstanden?“

„Ähm…“, er wurde leicht rot, „Was haben sie denn verstanden?“

„Was sollte ich denn verstehen?“

„Na ja, dass ich von einem Schwamm gesprochen habe…“

„Herzlichen Glückwunsch, das habe ich auch verstanden.“, der Brünette verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust, „Noch etwas?“

„Äh… also… haben sie das so verstanden, wie ich es meinte?“

„Bei deiner Kommunikationskompetenz weiß ich zumindest, dass du etwas anderes meintest als das, von dem du meinst, ich hätte es so verstanden.“

„Äh…“, Katsuya kratzte sich noch einmal an der Wange, „Muss ich den Satz verstehen?“

„Ich meinte nur, dass ich weiß, dass du etwas anderes meintest, als ich meinte zu verstehen und von dem du jetzt meinst mich extra darauf hinweisen zu müssen.“

„Wie war das jetzt gemeint?“

„Ich meine, dass wir keine Meinungsverschiedenheit über eine gleiche Meinung brauchen. Ich habe schon verstanden, dass du etwas anderes meintest, als ich zuerst dachte verstanden zu haben und du brauchst jetzt nicht versuchen meine Meinung über etwas, was ich bereits richtig verstanden habe und du gerade als falsch verstanden auffasst, aber in Wirklichkeit richtig ist und somit der Wahrheit entspricht, zu ändern.“

Katsuyas in Falten gezogene Stirn zog sich noch weiter zusammen.

„Wenn du meinst meine Meinung über etwas, von dem ich mir bereits eine feste Meinung gebildet habe, nachträglich noch ändern zu können, meine ich dir sagen zu müssen, dass das definitiv gegen meine Überzeugung läuft. Meine Meinung über den Vorfall gestern, von dem du ja meinst, dass ich ihn falsch verstanden und mir so auch eine falsche Meinung gebildet habe, wähne ich definitiv richtig. Und ich meine damit nicht irgendwelche Überzeugungen über irgendwelche Perversionen deinerseits sondern die feste Meinung, dass du einfach nur kommunikationstechnisch unproduktiv bist, wenn du es sogar schaffst, meine Meinung für einige Zeit in den Status des Unverständnisses zu versetzen, wobei ich allerdings schon verstanden habe, dass es dir einfach nur an der richtigen Artikulation fehlt und deshalb zu der Meinung gekommen bin, dass du eine Kommunikationsfortbildung belegen solltest. Und ich meine mich damit klar ausgedrückt zu haben.“

Damit drehte ihm Kaiba den Rücken zu und trat ins Klassenzimmer.

Katsuya zog nur seine Stirn so tief wie möglich in Falten und schüttelte langsam den Kopf.

„Ich glaube, der Typ sollte sich mal über eine allgemein verständliche Gesprächsweise informieren…“

Religionsunterricht

Weihnachtsspecial Nummer eins ^.^ Ich wünsche allen eine frohe Weihnacht!

Und da Weihnachten ja sowieso die Katastrophe an sich ist, gibt es hier auch zwei neue Kurzgeschichten. Wir befinden uns in der dritten Woche, Donnerstag - ich nehme der Geschichte schon wieder etwas voraus. Aber was soll's? Da ich Streitgespräche zwischen unseren beiden Hauptcharakteren so sehr mag, hier also ein weiteres ^.^ Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
 

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Katsuya kaute gelangweilt am Ende seines Füllers, während er seinen Kopf auf seinen Arm stützte und so mehr auf dem Tisch lag als überhaupt saß. Meine Güte, war das langweilig! Kaibas Anblick war wirklich alles, was einen wach hielt. Zumindest was ihn wach hielt. Einen Großteil des Rests der Klasse nicht. Nach dem Test war irgendwie die Luft raus.

Pausengong.

Endlich! Er richtete sich auf, streckte die Arme in die Luft und gähnte herzhaft. Zeit um Kaiba zu nerven? Och, die musste man sich nehmen. Mit einem Grinsen ging er nach vorne, wo sein Lehrer schon eifrig zusammenpackte.

„Herr Lehrer?“, wow, er sah sogar auf, „Was machen wir als nächstes? Buddhistenverfolgung ist so… trocken.“

„Atheismus.“, meinte der Brünette und wandte sich wieder seinen Sachen zu.

„Was ist das?“

„Das, was du glaubst.“

„Wie?“, Katsuya zog eine Augenbraue hoch, „Was? Was ich glaube? Aber ich weiß es doch nicht.“

„Glauben im religiösen Sinne.“

„Aber ich bin doch gar nicht religiös!“

„Deswegen bist du ja atheistisch.“

„Häh?“, was faselte der Typ da?

„Deine nicht vorhandene Intellektualität ist mal wieder durchschlagend.“, stellte Kaiba trocken fest.

„Ihre nicht vorhandenen Erklärungsfähigkeiten ebenso.“, okay, das war ein Niveau, auf dem er mitreden konnte.

„Wenn du mein Gesprächsniveau nicht erreichen kannst, ist das nicht mein Problem.“

„Zu einem Problem gehören aber immer mindestens zwei!“

„Nur der Anteil am Problem lässt sich verschieden verteilen.“

Sturkopf!

„Sie sind aber auch überhaupt nicht einsichtig!“

„Du ebenso wenig.“

„Ich sehe aber ein, dass ich an diesem Problem auch einen Anteil Schuld trage, sie aber nicht!“

„Wieso sollte ich das nicht einsehen? Das unterstellst du mir.“

Oh ja, er hörte sich ja so einsichtig an!

„Aber sie haben es gesagt.“

„Wann? Wo? In welchem Satz?“

Mist.

„Weiß ich nicht mehr.“

„Ich denke, du hast nur Probleme mit der Beziehungsebene.“

Katsuya zuckte zusammen und errötete. „Be- Beziehungsebene?“

„Schulz von Thun, Kommunikationspsychologie.“

„So etwas lesen sie?“, kein Kommentar…

„Natürlich.“

Sicher…

„Davon merkt man aber nichts.“

„Ich kann nichts dafür, was du aus meinen Aussagen deutest.“

„Sie könnten sich einfach nicht so missverständlich ausdrücken!“

„Ich drücke mich nicht richtig aus, ich bin nicht einsichtig, ich gehe nicht auf dich ein – wie war das, zu einem Problem gehören immer zwei?“

Idiot!

„Sagen sie doch einfach, was sie an mir stört!“

„Dass du stur bist wie ein Esel!“

Ach? Gleichfalls.

„Ich bin kein Esel!“

„Nein, du bist ein Hund, Köterchen.“

„Ich bin kein Hund, verdammt!“

„Doch.“

„Drache!“

„Sturer Hund!“

„Eisblock!“

„Köter!“

„Lehrer!“

„Was ist das denn für eine Beleidigung?“

Katsuya stieß die Luft aus, machte auf dem Absatz kehrt und rief: „Das heißt, dass sie nicht erklären können!“

Japanischunterricht

Weihnachtsspecial Nummer zwei ^.^ Ich liebe Streitgespräche von Kaiba und Katsuya immer noch. Kurz und knackig ^.^ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen ^.-

Und eine frohe Weihnacht! Mit viel Liebe!
 

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Kaiba setzte den letzten Punkt seines Tafelbildes, wartete, bis auch der letzte abgeschrieben hatte und fuhr mit seinem Unterricht fort: „Nun – sollte die Schuluniform abgeschafft werden? Diskutieren sie.“

Katsuyas Arm schnellte in die Höhe. Als einziger… der ganze Rest war wohl noch im Montagmorgenschlaf.

„Niemand?“, fragte der Brünette mit einem langsamen Blick über die versammelte Schülerschaft.

Der Jüngere zog die Unterlippe leicht vor und winkte leicht mit dem Arm.

„Immer noch niemand?“, er wartete genau drei Sekunden, „Dann Katsuya.“

Na, danke auch… der grummelte kurz.

„Ich bin voll dafür. Die Schuluniform soll uns alle gleich machen, das ist eine Unterdrückung unserer Individualität. Die Schuluniform verneint die Menschenrechte, indem sie unsere freie Meinung und Entfaltung hemmt, da sie das Abzeichen unserer elitären Erziehung ist.“

Kaibas Zeigefinger und Daumen strichen über sein Kinn – das hieß, er dachte nach. „Aber in den Menschenrechten steht ebenso die Gleichheit des Menschen. Und deine Assoziationen zur Uniform sind vollkommen individuell. Die Argumentation ist unhaltbar.“

Katsuyas Arm erhob sich wieder.

„Was noch?“, meinte der Ältere, der sich gerade wieder der Tafel zuwenden wollte.

„Meine Assoziationen mögen individuell sein, aber vielleicht sollten wir erstmal die Bedeutung der Uniform für die Schüler diskutieren.“

„Und du glaubst, die anderen wären deiner Meinung?“, triefender Sarkasmus, natürlich…

„Zumindest werde ich nicht von meiner Meinung abweichen, solange mir nicht das Gegenteil bewiesen wird.“

Na? Tja, Kaiba, jetzt gab es wohl ein Problem. Das war schließlich auf seinen eigenen Mist gewachsen. Wie wand er sich da wohl wieder raus?

„Dein Problem.“

„Hey!“, das war ja wohl die Höhe!

„Was?“, den Blonden traf ein abfälliger Blick aus den blauen Augen.

„So was darf ein Lehrer nicht sagen!“

„Warum nicht?“

…warum eigentlich nicht?

„Das ist pädagogisch destruktiv.“

„Das heißt – wenn schon – deproduktiv.“

„Nein, destruktiv!“, widersprach Katsuya, „Sie zerstören meine Motivation!“

„Davon merke ich nichts.“

„Weil ich mich ja auch über sie aufrege!“, und das schaffte eine Menge Motivation.

„Und?“

„Dann sage ich jetzt etwas, aber nicht zum Unterricht.“

„Ist deine Note, nicht mein Problem.“, der Lehrer zuckte mit den Schultern.

„Rrraaaaarrrgh!“

„Sollte das jetzt ein konstruktiver Beitrag sein?“

„Sie regen mich auf!“, schrie der Blonde durch die Klasse.

„Gleichfalls.“, erwiderte Kaiba kalt.

Katsuya lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und starrte den Lehrer böse an.

Der wandte sich nun doch der Tafel zu und murmelte: „Köter…“

„Drache…“

Englischunterricht

Hey, Leute, ein super Event ist eingetreten ^.^ Es stürmt!

Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben sturmfrei bekommen ^///^ (irgendwie ist das zweideutig... *drop*). Und es gab Stromausfall ^v^ Leider nur 15 Minuten, aber es war einfach klasse meine Eltern mit Taschenlampen durchs Haus laufen zu sehen, wie sie sich schrecklich aufregten, während ich an meinem Laptop saß, der ja freundlicherweise einen Akku hat *megagrins*

Und morgen gibt es Zeugnisse ^.^ Noch eine positive Katastrophe!

Und ich habe den ganzen Tag mit einer Flasche Wasser, einer Packung Fruchtzwerge (muss ja noch wachsen XD), einer Tüte Chips, vier Schnitten Brot und einem Hasenkäfig samt Kaninchen im Keller verbracht ^.^

Leider ist mir keine außergewöhnliche Idee wie bei Kapitel 1 gekommen, aber dafür habe ich meine "Schularbeiten" aufgeschrieben. Womit nichts anderes gemeint ist als die Schulgespräche zwischen Kats und Kaiba, die ich selber ja (meistens in Mathe und Literatur) in der Bildungsanstalt fabriziere.

Und nicht eins oder zwei sondern ganze drei Stück!

Hier also Numero Uno: (spielt zwei Wochen nach dem derzeitigen Kapitel (31) von DS)
 

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„Katsuya! Ich will dich nach der letzten Stunde in meinem Büro sehen.“, rief Kaiba im Herausgehen.

Ryou beugte sich zu dem Blonden rüber und fragte: „Das hört sich nicht gut an… was hast du gemacht?“

„Keine Ahnung.“, erwiderte dieser und zuckte mit den Schultern, „Irgendetwas immer.“
 

„Setz dich.“, wies Kaiba ihn an.

„Worum geht es diesmal?“, der Braunäugige kam der Order nach.

„Um deinen Englischlehrer.“, eröffnete der Brünette, legte die Arme auf den Tisch und lehnte sich somit etwas vor.

Katsuya verdrehte nur die Augen.

„Du scheinst nicht sehr angetan.“

„Scheint auch nur so…“, spottete der Blonde.

„Er sagt, du bedrohst ihn.“

„Wenn er meine Anwesenheit als Bedrohung ansieht…“

„Er sagt, du würdest ihn immer ansehen als wolltest du ihn umbringen.“

Er lächelte und erwiderte sarkastisch: „Menschenkenntnis hat er.“

„Und er bat mich mit dir zu reden.“

Kam nur ihm das so vor oder war das hier wirklich das Allerlächerlichste, über das sie sprechen konnten?

„Damit ich nicht mehr so böse gucke?“

„Exakt.“, Kaiba nickte zur Bestätigung.

„Dann können sie ihm bitte ausrichten, dass ich ihm nichts tue, solange er sich kooperativ verhält.“

Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen des Brünetten. „Hast du so deine Noten für das Bestehen der Mittelstufe erpresst?“

„Exakt.“, Katsuya grinste sein Gegenüber frech an.

Der Ältere rückte mit seinem Stuhl enger an den Schreibtisch und stützte den Kopf auf seinen Händen. „Gab es keinen Lehrer, der dir contra gab?“

„Das traute sich keiner.“, der Blonde wurde wieder ernst, „Besonders, weil ich in der Mittelstufe noch eine Gruppe Schläger hinter mir hatte.“

„Hattest du die Schläger nicht letztes Jahr auch dabei?“

Katsuya zog eine Augebraue in die Höhe.

„Ich habe mal mit deiner alten Klassenlehrerin gesprochen.“, erklärte Kaiba.

„Der Kuskabe?“

„Frau Kuskabe.“, ermahnte er, „Sie sagte, du wärst eine wandernde Atombombe.“

„Modell aus dem alten Krieg…“

„Wie? Du?“, fragte der Brünette.

„Nein, sie.“

„Aber sie ist Anfang dreißig.“, er zog die Augenbrauen zusammen und legte die Stirn in Falten.

„Steinzeit.“, scherzte Katsuya mit einem Schulterzucken.

„Ich selbst bin Ende zwanzig…“, erwiderte der Ältere mit bedrohlichem Unterton.

„Neusteinzeit.“, der Blonde zwinkerte.

Wäre das ein Manga, man hätte die pochende Ader an Kaibas Stirn sicher sehen können… „Bist du sicher, dass du dieses Urteil nicht revidieren willst?“

„Wieso?“, fragte er unschuldig.

„Ich ordne mich nur ungern in die Neusteinzeit ein…“

„Um in ihren Worten zu sprechen: Ihr Problem.“

„Falsch.“, konterte der Blauäugige ruhig.

„Was?“

„Mein Originaltext ist: Dein Problem. Ich sieze dich nicht.“

„Soll ich sie duzen?“, hielt Katsuya dagegen.

„Nein, verdammt!“

„Seto… welch ein Klang.“, er ließ sich den Namen auf der Zunge zergehen.

„Katsuya!“

„Gleichberechtigung für alle!“, er sprang auf und lief davon mit Kaiba nur knapp hinter ihm, „Sätoho-o!“

Religionsunterricht - die Zweite

Zwei zu zwei ^.-

Hier der nächste Teil.

So es euch noch gefällt, ihr könnt gern meinem Mathelehrer schreiben, der mit seinem kaibaischen Wesen die perfekte Inspirationsquelle ist.

(Sein Kommentar zum angekündigten Orkan: "Wissen sie was? Ich find' die Erderwärmung ja richtig toll.")
 

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„Morgen!“, begrüßte Kaiba die Klasse, „Heute reden wir über die Bibel.“

„Och nö…“, murmelte der Blonde in der dritten Reihe.

Der Lehrer zog eine Augenbraue hoch.

Er hatte das jetzt nicht gehört, oder? Oder?

„Katsuya, wenn dich das so wenig interessiert, hast du sicher schon ein großes Wissen über das Buch.“

„Ähm… nein?“

„Doch, sicher.“, urplötzlich lächelnd nickte er dem Schüler zu, „Darauf vertraue ich.“

„Ähä…“, dieser sank etwas in sich zusammen.

„Wann wurde das Buch denn geschrieben?“

„Ähm… Antike?“

„Nett. Und wann?“, fragte Kaiba weiter.

„Nach Christus?“

„Teilweise, ja. Geht das genauer?“

„Nicht wirklich.“, gab der Jüngere zu.

„Wir hatten da mal ein Gespräch…“, sprach der vorne Stehende etwas leiser.

Welches Gespräch? Sie hatten viele Gespräche. Ach so! Wenn man etwas nicht wusste, sollte man raten, nicht wahr?

Katsuya setzte sich gerade auf den Stuhl. „Die Bibel wurde kurz nach 1500 das erste Mal übersetzt und im Zuge des 19.Jahrhunderts auch in unserer Sprache geschrieben.“

„Glückwunsch. Perfekte Ausrede.“, stellte der Lehrer trocken fest.

Der Blonde grinste.

„Okay, wer kann mir sagen, wann die Bibel geschrieben wurde?“, er ließ seinen Blick durch die Klasse schweifen, „Keiner?“

„Ha!“, rief der Braunäugige aus, hielt sich jedoch sofort darauf den Mund zu. Wie schon erwartet traf ihn ein sehr böser Blick… „Ups…“

„Nun, wenn dich das so freut, sollte ich dir vielleicht eine ganz einfache Frage stellen.“

Katsuya zog den Kopf ein.

„Welche Religion benutzt die Bibel?“

„Christentum.“, na, wenigstens etwas wusste er ja…

„Und?“

„Wie - und?“

„Wer noch?“

„Religionslehrer?“, fragte er verzweifelt.

„Ist das eine Religion?“, kam die Rückfrage ganz trocken.

„Warum nicht?“, meinte Katsuya mit neu gewonnenem Mut, „Lehrertum an sich is’ doch ’ne Religion.“

„Sehr witzig…“, knurrte der Ältere.

„Wir könnten mal die Schüler zu Göttern erheben.“, stichelte der Andere weiter.

„Dann müssten die Götter die Gläubigen verehren.“

„Dann sollten die Gläubigen aber wenigstens Religionssteuer zahlen.“

„Ja, an die Institution Staat. Und die finanziert uns die Götter. Geschieht alles längst.“

Katsuya zog die Unterlippe vor und antwortete schnippisch: „Ich hab’ vom Staat noch nie Geld bekommen.“

„Ach? Und wer bezahlt die Schule?“

„Hierfür muss man auch noch Geld bezahlen?“, fragte er gespielt entsetzt.

„Na, sieh an…“, der Lehrer verschränkte die Arme vor der Brust, „Dir geht eine Glühbirne auf.“

„Toyota – nichts ist unmöglich.“

„Du bist unmöglich.“, erwiderte der Brünette.

Ihn traf dafür ein giftiger Blick.

Kaiba hob den Kopf ein Stück. „So, wer kann mir sagen, wann die Bibel geschrieben wurde?“

Japanischunterricht - die Zweite

Aber wisst ihr, was das Problem ist?

Er wird immer freundlicher T.T

Wir haben uns schon lange nicht mehr gezofft. Und ich beginne unsere kleinen Partien nur selten, es gibt ja kaum Gelegenheit dazu. Mathe ist nicht unbedingt so ein Streitfach... (obwohl, wenn man bedenkt, was passiert, wenn ich mal keine Hausaufgaben habe oder schnell fertig bin oder er etwas anderes als Mathe anspricht... da wird immer eine Diskussion draus *grins*)

Egal, ich komme vom Thema ab. Ich wollte nur sagen, dass es diese und solche und ähnliche Lehrer auch in Wirklichkeit gibt ^.^ Und das ist einfach klasse!

Anbei, es gibt einen kleinen Verweis für meine "Dead Society"-Leser. Findet den jemand?

Und das verwendete Gedicht ist dieses:

http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/hei_h70.html
 

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Kaiba grüßte die Klasse, wartete, bis alle saßen und kündigte dann ein neues Thema für den Unterricht an. „Wir werden uns ab heute mit deutschen Autoren beschäftigen.“

Allgemeines Stöhnen war die Antwort auf diese Aussage.

„Allerdings nicht mit den Klassikern sondern mit den interessanten Leuten.“

Das Gemurmel verebbte und die Stimmung schien sich allgemein etwas zu bessern.

„Als Erstes: Heinrich Heine. Wer hat schon mal von ihm gehört?“, er ließ seinen Blick über die Schüler schweifen, „Ryou?“

„Heine schrieb sozial- und gesellschaftskritische Gedichte.“

„Exakt. Ich gebe ihnen nun ein Gedicht im Originalformat. Da sie ja alle die westliche Schrift können, werden sie sicher keine Verständnisprobleme haben. Wer liest vor?“

Katsuya sank in seinem Stuhl etwas zusammen und murmelte dem aufzeigenden Ryou zu: „Wehe, er nimmt mich…“

„Nur Ryou?“, fragte Kaiba seine Klasse.

„Ich dreh’ ihm den Hals um…“, murmelte der Blonde.

„Dann Ryou.“

Katsuya zwinkerte und setzte sich auf und flüsterte: „Nicht mich?“

Der Weißhaarige las natürlich exzellent und was er da vortrug, klang nicht einmal schlecht – nur verstand der Punk natürlich kein Wort.

„Gut. Hier haben sie die Übersetzung.“, Kaiba gab einen weiteren Stapel Blätter herum.

„Warum hat er mich nicht drangenommen?“, fragte der Älteste der Schüler den Jüngsten, „Ich meine, er hätte wissen müssen, dass ich das nicht kann…“

Ryou zuckte nur mit den Schultern.

„Katsuya, lies vor.“

„Warum jetzt?“, flüsterte er weiter, warf dem Lehrer noch einen verwirrten Blick zu und trug die Übersetzung vor.

„Dann erzähl uns dich bitte auch direkt, was hier geschieht.“

„Inhaltsangabe?“

Das meinte Kaiba nicht ernst, oder? Damit konnte er ihm doch gar nicht schaden…

„Los geht’s.“, forderte dieser ihn auf und lehnte sich an das Pult.

Also ehrlich, Inhaltsangaben konnte ja sogar er.

In drei Sätzen war der Inhalt zusammengefasst.

„So, wer kann mir nun über formelle Aspekte berichten?“, der Lehrer nahm einen Schüler der letzten Reihe dran, einen weiteren von vorne und gab sich nach dem Dritten zufrieden.

„Das hätte ich nicht gekonnt…“, flüsterte Katsuya seinem Nachbarn zu.

„Vielleicht wollte er mal nett sein?“, vermutete Ryou.

„Sicher nicht…“, zweifelnd schüttelte der Blonde den Kopf, „Das ist unheimlich…“

„Er muss doch nicht immer auf dir rumhacken.“

„Aber besser, als wenn er mich normal behandelt!“

„Was bist du? Verbalmasochist?“, der Weißhaarige schnaubte, „Genieß es doch.“

Katsuya ließ seinen Kopf auf seine Arme sinken, die er auf dem Tisch übereinander gelegt hatte. „Ich will meinen Seto wiederhaben…“

Apropos, was machte der überhaupt?

Er warf einen Blick nach vorne, doch noch auf seinem Tisch lagen zwei Hände und dahinter zwei Oberschenkel. Oh nein… das war definitiv ein sehr großer Mann, der sich auf seinen Tisch stützte. Und dieser war sicher niemand anderes als-

„Wie kommst du dazu in meinem Unterricht zu reden?“, fragte eine sehr böse Stimme, doch als Katsuya den Kopf hoch, sah ein Lächeln – ein sehr sadistisch untermaltes – auf dem Gesicht seines Gegenobers.

„Ich… wie haben analysiert.“, versuchte er schnell zu sagen.

„Gut.“, plötzlich wandelte das sadistische in ein überfreundliches Lächeln, „Dann kannst du das Gedicht ja für alle erklären.

„Gedicht?“, fragte der Blonde, warf einen Blick auf den Tisch und schlug sich innerlich gegen die Stirn, „Ach, das Gedicht…“, mit spitzen Fingern packte er das Blatt und hob es auf Augenhöhe.

„Exakt.“, oh nein, da war er wieder… dieser lauernde Unterton, gepaart mit einem Blitzen der blauen Augen.

„Er schrieb Sozial- und Gesellschaftskritiken, ja?“, er versuchte Zeit zu gewinnen, während er alles überflog.

„Ganz genau.“, der Lehrer verschränkte die Arme und ließ seine Finger der rechten Hand im Rhythmus auf den Unterarm niedergehen – er wartete, ganz eindeutig. Und freilassen würde er seine Beute jetzt sicher nicht, das wusste auch Katsuya.

„Nun…“, der Blonde atmete tief durch, „Auffällig ist der Spielort. Dargestellt ist eine Gruppe aus Menschen der höheren Gesellschaft. Alles scheint sehr gesittet und fromm, aber es gibt Verweise darauf, dass hinter diesem Schein ein völlig anderes Sein steht. Genau dies wird mit dem Text karikiert. Ebenso auffällig ist die letzte Strophe, wo die Frau oder Geliebte des Autors angesprochen wird. Alles wird verniedlicht und ins Lächerliche gezogen, ebenso stellt sich die Frage, ob die Aussage nun ernst gemeint ist, ob es die Dame gibt und warum sie nicht da ist. Doch insgesamt läuft alles auf das Thema Wahrheit am Beispiel Liebe heraus.“

Kaibas Miene war ausdruckslos.

Vorsichtshalber zog Katsuya schon mal den Kopf ein.

Aber der Lehrer schwieg auch weiterhin.

„Richtig?“, fragte der Braunäugige leise mit hoher Stimme.

Ihn traf ein eiskalter Blick.

Englischunterricht - die Zweite

Lang ist die letzte Nebensequenz her... auf Anfrage einer anonymen Person (*lach* Wer weiß, ob betreffende Person genannt werden will *weiterlach*) gibt es ein neues Kapitel.

Noch nicht besonders lustig, aber der Auftakt zu einer Reihe sehr lustiger anderer Sidestories ^.- Es wird allerdings eine Runde Englisch geredet. Nicht sehr viel und nicht sehr schwer, hauptsächlich durch meine eigene Inkompetenz, aber ein paar Vokabeln sollte man kennen. Für Fehlerkorrektur bin ich immer dankbar! Viel Spaß beim Lesen ^.-
 

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Katsuya lehnte sich zu Ryou hinüber und sagte: „Ich kann diesen Englischtypen echt nicht ausstehen.“

„Aussitzen reicht auch schon.“, antwortete dieser mit einem Schulterzucken.

„Ach, komm, du weißt doch, was ich meine...“

„Schon. Aber du wirst eh nichts dran ändern können. Oder hast du einen plausiblen Grund, weswegen wir einen anderen Lehrer bekommen sollten?“

„Ich langweile mich zu Tode.“

„Damit sie dir das glauben, müsstest du wohl wirklich sterben.“, aus seiner Tasche zog Ryou einen Ordner.

Katsuya seufzte nur tief. „Und jetzt?“

„Musst du dich damit abfinden.“

„Menno...“

Die Tür öffnete sich und ein Lehrer trat in die Klasse.

Der Blick des Blonden schweifte aus seiner mittlerweile auf dem eigenen Pult hängenden Position nach vorne – scheiße! Sofort saß er kerzengerade da.

Was machte der denn hier?

„Guten Morgen.“, begrüßte Kaiba seine Klasse, „Euer Englischlehrer ist krank gemeldet.“

„Es geschehen Zeichen und Wunder...“, flüsterte Ryou neben dem Braunäugigen.

„Ich merk’s...“, flüsterte dieser zurück.

„Aus diesem Grund wurde ich für die Zeit seiner Abwesenheit zu eurem Vertretungslehrer ernannt.“

„Dann ist es etwas Ernstes...“, meinte der Weißhaarige.

„Ist es böse schadenfroh zu sein?“

„Ja.“, erwiderte er halb im Spaß, halb ernst.

Kaiba verschränkte die Arme – ein sicheres Zeichen dafür, dass ihm seine Klasse gerade nicht gefiel. „Bevor wieder tausend Gerüchte aufkommen bezüglich seines Gesundheitszustandes...“, hauchte er böse, „Nein, er ist nicht schwanger.“

Katsuya prustete unwillkürlich los.

Kaibas schräger Humor war und blieb göttlich!

„Und jetzt haltet die Klappe.“

Ob Englisch jetzt doch noch ein Lieblingsfach werden würde?

Wobei Lieblingsfach alle Fächer beschrieb, die er nicht vollkommen sinnlos fand... wie Japanisch eben, aber das ja auch nur wegen Kaiba.

„So, let’s get back to English. I didn’t get a notice about what you have done, so I don’t even have a clue what to do with you.”, seine Augen suchten den Blonden, “What have you done up to now?”

Der meinte doch jetzt nicht ihn, oder?

„Ähm...“, meinte Katsuya unbestimmt, „We spoke about...“

Gute Frage, worüber zur Hölle hatten sie denn gesprochen?

Das war ihm in ein Ohr rein und zum anderen wieder raus.

„Shakespeare.“

Gute Idee, über den wollte er schon immer mal reden.

„Shakespeare?“, fragte Kaiba mit hochgezogener Augenbraue nach.

Der Blonde hielt seinem Blick stand.

„Ryou, was Shakespeare the subject of your last English lesson?“

“Yes, it was.”, antwortete dieser zu Katsuyas Überraschung.

„Wirklich?“, hauchte der Blonde.

„Nö.“, antwortete Ryou ohne den Blick von Kaiba abzuwenden.

Der warf seinen tödlichen Blick aber gerade auf die Anwesenheitsliste. „Then we are going to talk about Shakespeare…“

Hauswirtschaftsunterricht

Krise!

Na, was meint ihr, gibt es diesmal für eine Katastrophe? Dass ich die nächste Woche Theateraufführungen und Klausuren habe? Dass ich aus persönlichen Gründen noch mehr Stress habe? Stimmt alles und es ist sogar noch mehr. Nicht, dass der Kühlschrank kaputt ist. Nicht, dass die Heizung ausläuft. Nein, die Spülmaschine ist Schrott!

Und da das mal wieder ein guter Grund ist eine wirklich gute Nebensequenz zu schreiben, gibt es hier mal etwas richtig Lustiges - sollte ja eigentlich noch eine Spülmaschine beinhalten, aber so ist es auch schon knackig genug. Die Spülmaschine braucht ein eigenes Kapitel.

Viel Lachen beim Lesen!
 

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Kaiba fuhr mit seinen Fingern seine Wirbelsäule entlang, strich mit der Zunge über seinen Hals, küsste seine Lippen mit leidenschaftlicher Inbrunst, knöpfte seine Hose auf und ließ seine Hand hinab gleiten-

„Katsuya Jonouchi!“, donnerte eine weibliche Stimme in seinen Tagtraum.

Genannte Person schreckte zusammen, zuckte und tat beides so heftig, dass er von dem Stuhl fiel, auf dem er halb gesessen, halb gelegen hatte.

Sein Hintern machte schmerzhaft mit dem Boden Bekanntschaft.

Die Augenlider seiner Lehrerin waren weit aufgerissen, ihr Mund hatte sich zu einem Strich verzogen und ihre Nasenflügel bebten. „Sie...“, grollte sie und machte einen Schritt auf ihn zu.

Katsuya wich etwas zurück.

Kaiba ein Drache?

Dann war das eine Furie!

„Sie...“

Der Blonde wimmerte leicht.

Was hatte er denn gemacht?

Wenn er wenigstens wüsste, was, dann könnte er ja kontern...

„Sie haben den Fisch anbrennen lassen!“, schrie die Hauswirtschaftslehrerin.

„Häh?“, antwortete Katsuya leise.

„Ihr Fisch!“, kreischte sie hysterisch.

Der Braunäugige blinzelte, erhob sich und warf einen Blick in die Pfanne.

„Verdammt!“

„Ja, sie sollten sich wirklich-“

„Das war mein Mittagessen!“, unterbrach der Schüler die Lehrerin.

„Ja, natü-“

„Mein Mittagessen!“, er drehte sich zu ihr und trat einen Schritt auf sie zu.

Sie zog ihren Kopf ob des Jüngeren ein und drückte gegen den Tisch hinter sich. „Sie...“

„Essen.“, meinte er unbestimmt, starrte sie einen kurzen Moment an, „Geben sie mir noch ein Fisch.“

„Das könnte ihnen so passen!“, fuhr sie auf einmal auf und drängte ihn zurück, „Noch einen? Damit sie den auch verbraten können? Wissen sie eigentlich, was diese arme Tier durchgemacht hat?“, sie richtete ihren Finger Richtung Herd, „Dieses Lebewesen.“

Katsuya zog eine Augenbraue nach oben.

„Dieser Fisch ist nicht mehr oder weniger wert als sie und er muss sein Leben in völliger Sinnlosigkeit verbringen, in Angst und Reizdeprivation, bis es damit endet, dass man ihm die Luft zum Atmen nimmt, ihn aufschneidet, ausnimmt und malträtiert. Man nimmt ihn auseinander! Und sie...“, sie wandte ihren Finger zu Katsuya, „Sie haben nichts Besseres zu tun als sein Andenken zu beschmutzen!“

„Ähm...“, meinte der Blonde undefiniert, „Geht es ihnen gut?“

„Mir vielleicht, aber diesem Fisch ganz sicher nicht!“, sie hastete zur Platte und stellte diese aus, „Wenn sie nur wie dieses Lebewesen fühlen könnten, wenn sie die Schmerzen kennen würden, die dieses arme Tier schon durchlitten hat...“

„Okay...“, er zog das Wort in die Länge, legte seine Hände auf ihre Oberarme und stellte sich dabei hinter sie, „Atmen sie tief durch...“

Sie schluchzte auf.
 

„Was ist denn hier los?“, fragte Ryou von der anderen Seite der Kochplatten.

Ach ja, der war auch noch da...

War auch eine nette Situation, oder?

Da ging man auf Toilette, kam zurück und traf auf eine weinende Lehrerin, einen verzweifelten Partner und einen braun gebratenen Fisch.

Horror, oder?

Ja, so sah sein Gesicht auch aus.

„Ich habe den Fisch anbrennen lassen.“, informierte ihn Katsuya mit einem Sei-jetzt-ganz-vorsichtig-denn-sonst-dreht-die-hier-noch-durch-Nicken.

„Oh...“, erwiderte der Weißhaarige mit einem Alles-klar-ich-habe-dich-verstanden-Nicken und trat um den Tisch herum und klopfte der Lehrerin auf die Schulter, „Ich denke, Katsuya ist sich seiner Schuld bewusst.“, diesen traf ein Seitenblick, durch den er Gesagtes natürlich sofort beteuerte, „Und ich werde unseren hochgeschätzten Genossen, äh, Fisch eine würdige Bestattung zuteil werden lassen. Seien sie unserer Anteilnahme sicher.“

Die Lehrerin schniefte noch einmal, wischte sich theatralisch die Tränen aus den Augenwinkeln und ließ sich von Ryou zum nächsten Tisch geleiten.

Der geleitete sie nicht nur, er ließ sie auch glatt dort stehen.

Und kehrte mit einem tiefen Seufzer zurück.

„Was war das denn?“, fragte er mit in Falten gelegter Stirn.

Katsuya prustete nur los.

„Hey, hör auf...“, auch der Blauäugige musste schmunzeln, „Ihr war das richtig ernst.“

„Bestatte du mal lieber den Fisch...“, der Blonde hielt sich den Bauch, „Ich beschaff‘ derweil ‘nen neuen...“

Ryou lächelte nur, warf das verbratene Stück in den Müll und wusch die Pfanne aus.

Hündchen

Tja... für dieses Kapitel habe ich gar keine Zeiteinteilung ô.o Donnerstag dritte Woche? Irgendetwas in dem Dreh.

Hier auf jeden Fall eine sehr kurze Nebensequenz ^.^ Und die Katastrophe war, dass ich meinen Urlaub für einen Englischtest abbrechen musste T.T

Viel Spaß beim Lesen!
 

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„Wie sind sie eigentlich darauf gekommen mich mit einem Hund zu vergleichen?“

Kaiba zog eine Augenbraue hoch.

„Ich meine, ich sehe nicht aus wie einer, oder? Und ich benehme mich auch nicht wie einer, oder? Und ich belle auch nicht.“

„Nicht?“, fragte der Brünette mit gespielter Überraschung.

„Nein.“, Katsuya schob die Unterlippe vor.

„Tja, dann muss ich mich wohl geirrt haben.“

Er ließ die Schultern hängen und zog die Lider zusammen.

„Schon gut.“, der Ältere lächelte kurz, „Nun, was habe ich mir dabei gedacht? Eigentlich nichts, das war so ein Impuls. Irgendetwas hat mich halt an einen Hund erinnert.“, er legte den Kopf etwas schief und stemmte die Arme in die Hüften, „Vielleicht dieser treudoofe Blick?“

Katsuya verschränkte die Arme.

Der Andere lächelte maliziös.

„Sie wollen es nicht sagen?“

„Nein.“

„Ich habe aber ein Recht es zu erfahren!“

„Hast du nicht.“

„Warum?“, verlangte der Blonde zu wissen, „Ist das peinlich?“

„Nein, eigentlich nicht…“

„Vielleicht nicht jugendfrei?“

Kaiba hustete plötzlich und stützte sich ab.

„Getroffen?“, fragte der Jüngere erfreut.

„Ich will eher wissen, wie du auf so eine Idee kommst!“, meinte der Blauäugige erbost, „Sodomie liegt mir nicht.“

„Was dann? S/M?

„Die Frage, ob ich Sadomasochist oder auch nur eines von beidem bin, ist sicher keine, die ein Schüler seinem Lehrer stellen sollte.“, knurrte er.

„Wieso nicht? Zu Risiken und Nebenwirkungen des Unterrichts fragen sie ihren Lehrer oder Schuldirektor. Sie sind beides in einem.“

Kaiba vergrub sein Gesicht in einer Hand, seufzte und fuhr sich mit ihr durch die Haare.

„Und?“

„Nun, wie kam ich auf Hündchen?“, überlegte er laut.

Welch ein Themenwechsel…

Katsuya warf dem Älteren einen wissenden Blick zu und erhielt einen warnenden.

„Wie schon mal gesagt, du hast mich an einen fiepsenden Welpen erinnert.“, der Brünette lehnte sich an das Pult, „Da dir das nicht reicht, die ganze Geschichte…“, mit einer Kopfbewegung warf er das Haar aus dem Gesicht – anscheinend musste der Gute mal wieder zum Friseur, „Nun, ich hatte einen Welpen mit einer Kette um den Hals vor Augen. Und er war angekettet an ein Schild.“

„Ein… Schild?“, fragte der Blonde nach, „Was stand darauf?“

„Kleiner Rebell – bitte nicht fotografieren.“

Katsuya sackte das Kinn nach unten.

Englischunterricht - Die Dritte

Derzeit häufen sich die Katastrophen einfach. Zwei LK-Klausuren, eine muss ich 1+, die andere mindestens 2+ schreiben und die TOEFL-Prüfung in einer Woche. Ich will nicht sagen "Das schaffe ich nie" - aber extrem unwahrscheinlich ist es. Ich bin jedem dankbar, der mir die Daumen drückt T.T Danke allen!

Aber jetzt zu etwas Lustigerem:
 

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„Shakespeare…“, murmelte Kaiba, lehnte sich ans Pult und fuhr sich mit dem Daumen über das Kinn, „What do you know about him?“

Ryous Hand schnellte in die Höhe.

Der Kleine war eifrig dabei, oder?

Er hatte ja auch schon darüber gelogen, dass sie dieses Thema durchgenommen hatten.

Musste etwas sein, was ihn interessierte.

„Shakespeare was born in the beginning of the sixteenth century. He grew up in a poor family in England, married, had some children, but left his family in his twenties. He moved to London to work as an actor and play writer. In this time he had many female and also male lovers to whom he dedicated his plays and poems. Besides his famous plays like „Romeo and Juliette“, he wrote sonnets to his two favourite lovers, a female prostitute and a boy of eighteen years. He made them meet each other and they fell in love which meant that Shakespeare was left behind alone.“

Stille.

Jegliche Aufmerksamkeit war auf den Weißhaarigen gerichtet.

„Echt?“, flüsterte Katsuya.

„Jupp.“

„Das Thema ist spannender als ich dachte…“

„Ich bin Shakespeare-Fan.“

„Ich merk’s…“

Kaiba räusperte sich.

„Ehm… alright… have you begun reading something by now?“

Katsuya warf Ryou einen Blick zu.

Ryou warf Katsuya einen Blick zu.

Einig!

„No, we have not. But we wanted to read his sonnets.“

„You did?“, fragte der Lehrer mit etwas tieferer Stimme nach und fixierte Katsuya.

„Yes, we did.“, der erwiderte mit einem unschuldigen Lächeln.

„Herr Lehrer Kaiba, das ist totaler Quatsch!“, einer der Jungen der zweiten Reihe war aufgesprungen, „Wir wollten weder Shakespeare noch sonst etwas in die Richtung durchnehmen. Und diesen Schwuchtelkram erst recht nicht!“

Oh…

Kaiba wandte seinen Eisblick also nicht nur auf ihn an.

Eine interessante Erkenntnis.

Das der Junge nicht zusammenbrach, sondern sich mit zitternden Knien setzte, war ihm wohl als Mut anzurechnen.

„If you want to say something you’ll have to speak English.“

Der Schüler sackte auf seinem Stuhl zusammen und senkte den Kopf.

„Why didn’t you say anything at the beginning of the lesson? Be quiet now, our topic is Shakespeare.“

„Strike!“, zischte Katsuya.

Die Schüler um den Jungen herum steckten ihre Köpfe zusammen.

Kaiba war mit wenigen Schritten bei ihnen, schlug die flache Hand auf das Schülerpult und sprach in einer gefährlichen Kälte: „I said: Be quiet.“

„But… äh… Katsuya always talk with Ryou.“

„Always speaks with, you dumb brat.“, er lehnte sich etwas zurück und ließ seinen Blick zu den beiden unschuldig Lächelnden wandern, „And I will be seeing them both in detention.“

„Shit…“, flüsterte der Blonde.

„Das ist das eine Mal Nachsitzen wert.“, erwiderte Ryou ruhig.

„Findest du?“

„Definitiv.“

Kaiba war währenddessen zur Tafel zurückgekehrt.

„Now back to Shakespeare and his lovers…“

Geschichtsunterricht

Ein paar Dead Society-Lesern könnte diese Stelle bekannt vorkommen ^.^ Sie liegt (aktuell gesehen) bereits in der Vergangenheit. Dienstag, dritte Woche, achte Stunde ^.- Wiedererkennungswert ist gewünscht ^v^

Viel Spaß beim Lesen ^.-
 

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„Nachdem also die Sperre über das Land verhängt wurde, kam es mehr und mehr zum Ausnahmezustand. Die Bevölkerungszahl stieg auf dreißig Millionen, von denen die meisten an der Armutsgrenze lebten. Es folgte die Bakamatsu-Ära, die Zeit der Bürgerkriege. Die Zustände endeten schließlich in der Revolution, die Bauernklasse stürzte die Krieger- und Adelsklasse. Die Regierung wurde proletarisiert, woraus die Meiji-Ära hervorging. Wir wollen uns heute mit den gesellschaftlichen Strukturen der Isolationszeit auseinandersetzen. Schlagt bitte euer Buch auf Seite-“

„Ryou, mir ist langweilig.“, seufzte Katsuya.

„Ich finde das sehr interessant.“, erwiderte dieser.

„Was?“, fragte der Blonde verwirrt.

„Den Unterricht.“

Er sah den Jüngeren mit gespielt weit auseinander gezogenen Augenlidern an.

„Ich meine, das ist einer der interessantesten Teile der Geschichte neben der Entstehung und dem Aufbau der Zentralregierung und den Veränderungen der Militärordnung seit dem Jahr siebenhundert.“

„Du bist verrückt.“, urteilte der Punk.

„Ich erzähle dir beizeiten einige interessante Geschichten.“

„Mir ist trotzdem langweilig…“, er legte die Arme auf den Tisch und stützte seinen Kopf darauf.

„Dann mach’ irgendetwas.“, der Weißhaarige verdrehte die Augen, „Ich will der Lehrerin zuhören.“

„Ryou!“

„Was?“, zischte er leicht gereizt.

„Sag’ was…“

„Willst du Kaiba etwa fremdstreiten?“

Der Lippen des Braunäugigen verzogen sich zu einem Strich.

„Was?“, fragte der Kleinere mit einem Seufzen.

„Ich wünsche mir, dass Kaiba auftaucht.“

„So viel Zufall gibt es nicht.“

„Doooch…“, der Ältere schob die Unterlippe vor.

„Nein.“

„Du bist echt nicht zum Streiten geeignet.“

„Ich weiß.“

„Zur Strafe musst du Kaiba herzaubern. Jetzt.“, bestimmte er.

„Katsuya, ich versuche dem Unterricht zu folgen.“

„Das kannst du auch im Buch nachlesen.“

Der Weißhaarige drehte sich ein wenig zu ihm.

„Ich gehe aber nicht in die Schule um zu erfahren, wo ich mir Wissen anlesen kann.“

„Nicht?“, der Größere blinzelte, „Wozu dann?“

„Um es zu erhalten.“

„Eher um es zu testen.“

„Katsuya…“, der Blauäugige schüttelte den Kopf.

„Ja?“, fragte der Punk unschuldig.

„Sei’ leise.“

„Zauber’ mir Kaiba her.“

Seufzen.

„Kats, es ist gemein etwas zu verlangen, was ich nicht machen kann.“

„Du machst doch dasselbe.“

Noch ein Seufzen.

Ryou war viel leichter zu schlagen als Kaiba.

„Mir ist eben langweilig.“

„Dann mach’ Hausaufgaben. Hör’ einfach nur auf mich zu nerven.“

„Was haben wir auf?“

„Hast du Englisch schon gemacht?“

„Tja – was haben wir auf?“

Arbeit und Ferien

Eine Katastrophe?

Mein Leben - vier Teste bzw. Klausuren in fünf Tagen. Einmal neun Stunden am Stück, dreimal drei Stunden. Wenn das vorbei ist, wenn das nur vorbei ist...

Viel Spaß beim Lesen ^.-
 

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„Herr Lehrer Kaiba?“

Kaiba packte soeben seine Unterrichtsmaterialien wieder zusammen.

„Ja?“

„Wann sind Ferien?“

„Hast du die etwa jetzt schon nötig?“, er hob den Kopf mit einem belustigten Lächeln, „Es ist doch gerade mal seit drei Wochen wieder Schule.“

„Drei Wochen, drei Jahre…“, Katsuya legte den Kopf schief, „Es ist immer zu lang.“

„Das Studium wird noch schlimmer.“, kündigte der Lehrer an.

„Dann geh’ ich halt arbeiten!“

„Da kriegst du noch weniger frei.“

„Dann warte ich eben auf die Rente!“

„Und die wird zu wenig.“, er seufzte leicht.

„Zu wenig Arbeit oder zu wenig Geld?“

„Vornehmlich beides.“

„Und woher wissen sie das?“, verlangte der Jüngere zu wissen.

„Ich bin doch mit neunzehn in Rente gegangen.“

„Sie wollten sich zur Ruhe setzen?“, fragte er entsetzt.

„Nun, als Leiter eines Industrieimperiums verdient man nicht unbedingt schlecht. Ich hätte. Aber ich habe den Großteil der vielen Millionen meinem Stiefbruder geschenkt. Deswegen war ich ja auch gezwungen wieder zu arbeiten.“

„Aber, aber, aber…“, der Blonde ließ die Schultern hängen.

„Was?“

„Das ist nicht fair!“

„Hm?“, der Blauäugige hob eine Augenbraue.

„Andere müssen ihr Leben lang schuften!“

„Und?“

„Man kann doch nicht mit neunzehn in Rente gehen!“

„Wieso nicht? Ich kann.“, er schloss die Schnallen seiner Tasche.

„Ich fass’ es nich’…“

„Brauchst auch nicht Fass’ machen.“, er hob sie vom Tisch, „Und ich habe es mir doch auch anders überlegt und noch mal bei Null angefangen.“

„Warum sind sie gerade Lehrer geworden?“

„Um dich zu finden.“, er stellte sie auf dem Boden ab.

„Warum sind sie dann nicht zur Polizei?“

„Viel Korruption, kaum Gehalt. Ich habe mich beim CIA in Amerika beworben, die hatten das beste Satellitensystem und die internationalen Verbrecherlisten. Aber die wollten keinen Ausländer, erst recht keinen, der weltweit bekannt ist. Machte auch mehr Sinn, dass ich einen Beruf suchte, wo mich keiner kennt – ergo, etwas mit Kindern. Lehrer hörte sich da am besten an.“

Der Blonde blinzelte verwirrt.

„Eigentlich meinte ich, warum sie mich nicht polizeilich haben suchen lassen…“

„Die kriegen das doch nie auf die Reihe.“, Kaiba schüttelte den Kopf, „Die trauen sich ja nicht mal in solche Distrikte, wie sollten sie dich dann finden?“

„Aber die hätten die Schulakten nach mir durchsuchen lassen dürfen.“

Ein Glück, dass dieser Mann nur Lehrer geworden war um ihn zu finden…

„Das konnte ich als Lehrer auch, wenn nicht sogar besser.“

„Aber das ganze Studium!“

Der Ältere warf ihm einen Wie-blöd-bist-du-eigentlich-Blick zu und stemmte die Hände in die Hüften.

„Scheint nicht so lang gedauert zu haben…“, murmelte der Blonde.

„Das haben die mir hinterher geschmissen. Die haben mich gegen eine kleine Spende doch ungewöhnlich oft abkürzen lassen.“

„Das ist Bestechung!“

„Das ist eine legale Zuwendung, die eine legale Konsequenz nach sich zieht.“

„Die haben das doch nur gemacht, weil sie berühmt sind…“, er zog eine Schnute.

„Berüchtigt, Katsuya – das Wort ist berüchtigt.“

Hitzefrei

Diese Hitze bringt mich um X.X

Katastrophe in Sicht...

Wir haben für die neunte und zehnte Stunde Schule jetzt Pizzaservice *.* Ich habe mich selten so auf Ganztagsunterricht gefreut XD

Viel Spaß beim Lesen ^.-
 

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Kaiba ließ die Kreide sinken, fuhr sich mit der Hand über die Stirn und warf einen Blick zum Fenster. Kurz schlug er sein Jackett aus, griff dann wieder dem weißen Stück und wandte sich der Tafel zu.

„Herr Lehrer Kaaaiba…“, der Blonde hing schlaff auf seinem Tisch, den Kopf auf einem Arm, den anderen lose herunter baumelnd.

„Was denn?“, fragte der Lehrer und schien eher froh über die Unterbrechung.

„Können wir hitzefrei kriegen?“

„Nein.“, er seufzte.

„Waruuum?“

„Weil der Direktor euch freigeben müsste, aber ein klimatisiertes Büro hat. Somit stehen die Chancen ziemlich schlecht.“

„Können wir Eis essen gehen?“, versuchte der Blonde etwas anderes.

„Nein, das müsste ich beantragen – beim Direktor.“, der vorne Stehende warf noch einen Blick zum Fenster und zog sein Jackett aus.

„Kann jemand für alle Eis holen gehen?“

„Nein, dafür müsste ich drei Schülern frei geben.“

„Können wir Eis bestellen?“

„Kennst du eine Eisdiele mit Lieferservice?“, fragte der Ältere zurück.

„Wassereis?“

„Wenn du am Nordpol anrufst.“, er lehnte sich ans Pult und flüsterte: „Idiot.“

„Wasser?“

„Gibt es am Kran.“

„Aber das ist auch warm!“, beschwerte sich der Schüler.

„Und wo sollen wir Kaltes herkriegen?“

„Lieferservice?“

„Auch Getränkehändler liefern nicht wegen einer Kiste.“, der Lehrer rieb sich mit dem Handrücken die Augen.

„Pizza?“

Er blinzelte verwirrt und fragte nach: „Pizza?“

„Die haben Lieferservice.“

„Und wie willst du dich mit Pizza kühlen?“, verlangte der Ältere zu wissen.

„Ähm…“

„Idiot.“, murmelte er, obwohl es so still war, dass es sowieso jeder hörte.

„Es ist halt zu warm zum Denken.“

„Ich wusste gar nicht, dass du chronische Hitzeschocks erleidest.“

„Hey!“, knurrte der Jüngere, doch wusste keine sinnvolle Antwort.

„Aber ich bin deiner Meinung, es ist viel zu warm.“

„Es ist auch zu warm zum Lernen.“, warf der Blonde ein.

„Ich kann ja etwas so Langweiliges erzählen, dass sich eure Gehirne komplett abschalten.“

„Längst passiert, wir hatten gerade Chemie.“

„Und keine Cocktails gemischt?“, fragte der Lehrer amüsiert.

„Nö.“, der Jüngere fuhr sich durch die Haare, „Braunsche Molekularbewegung besprochen.“

„Nicht mein Fach.“, meinte der Ältere.

„Kennen sie die etwa nicht?“, fragte der Schüler etwas wacher.

„Dreimal darfst du raten. Ja, nein, vielleicht.“

Katsuya seufzte.

„Es ist zu heiß um Schadenfreude zu haben.“

„Dein Pech.“, der Brünette sah auf die Uhr.

„Können wir nicht doch frei kriegen?“

„Nein.“

„Aber sie sind doch stellvertretender Direktor. Sie müssen bei Unzulänglichkeit des Direktors seine Aufgaben übernehmen.“

„Und womit sollte ich die Unzulänglichkeit begründen?“, fragte er mit einem Lächeln.

„Kälteschock.“, antwortete Katsuya in allem Ernst.

Das war doch wohl keine idiotische Idee, oder?

Hauswirtschaftsunterricht - Die Zweite

Ich konnte nicht zum Christopher-Street-Day T.T Das ist eine Katastrophe!
 

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„Nachdem wir uns jetzt eingehend mit dem Braten von Fisch auseinandergesetzt haben…“

„Ich gehe auch gleich ein, wenn das so weiter geht.“, murrte Katsuya leise.

„…und sie sich nun kennen, wechseln wir zu den Themen der Obligatorik. Diese sind die Ernährung in allen Lebensaltern. Beginnen wir mit der Seuchlingsernährung.“

Ob das wohl Säugling heißen sollte?

Der Blonde warf seinem Tischnachbarn einen Blick zu.

„Das ist dann für unsere zukünftigen Kinder, was?“

Der Weißhaarige grinste nur.

„Bakura wird der Traumvater…“, erzählte Katsuya weiter.

„Ich will gar nicht erst wissen, was er einem Kind alles beibringen würde. Schlösser knacken, Taschendiebstahl, Korruption, Verhandlungstechniken der Yakuza, das Auseinandernehmen und wieder Zusammenfügen von Schießwaffen, Faustkampf, Messerwerfen und was weiß ich, was er noch für zweifelhafte Talente hat… und wie wäre Kaiba als Vater?“

„Muss nicht schlecht sein.“, erwiderte er, „Er mag auf Fremde kalt wirken, aber ich glaube, er kann gut mit Kindern umgehen.“

Ryou zog nur eine Augenbraue hoch, während die Lehrerin aber anscheinend ihre Unterlagen wieder gefunden hatte und den Unterricht fortsetzte: „Ach hier! So, schreiben sie sich bitte dieses Rezept für alternative Milchgaben in den ersten Lebenswochen auf. Sie benötigen Milch, Wasser, Sacharose, pflanzliches Öl und Gemüsesaft in den Verhältnissen…“

Die Schüler schrieben artig mit.

„Ob die was gegen Kinder hat?“, flüsterte Katsuya.

„Warum?“

„Sie scheint alle Neugeborenen vergiften zu wollen.“

„Vergessen sie dabei nicht das Gemisch vor der Gabe abzukochen.“

„Weil ihr Kind sich sonst daran nicht verbrennen könnte.“, kritisierte er weiter.

„Die Gemüsesaftgaben müssen ab der sechsten Woche um folgende Größen gesteigert werden…“

„Damit das Kind noch weniger Milch trinkt und so noch weniger Nährstoffe aufnimmt.“

„Komm, du Mutterglucke, willst du dein Kind einem Mineralstoffmangel aussetzen?“, hielt der Weißhaarige dagegen.

„Besser Mineral- als Nährstoffmangel. Beim Hungern tut Nährstoffmangel am meisten weh.“

„Du lässt dein Kind aber nicht hungern.“, hielt er fest.

„Ich nicht…“, Katsuya lächelte plötzlich wieder, „Bakura würde ein Kind als Erziehungsmaßnahme auch hungern lassen.“

„Zum einen hilft hungern lassen in den ersten Lebensjahren als Erziehungsmaßnahme nicht und zum anderen: Meinst du wirklich, er würde das tun?“

„Meinst du nicht?“

„Ich muss abschreiben.“, entschied Ryou.

„Gut abgelenkt.“

Eigentlich wussten sie beide ja, dass selbst Bakura das nicht tun würde. Er mochte ja schroff und teilweise sadistisch sein, aber er blieb halbwegs fair dabei. Und um seinen Kleinen hatte er sich schließlich auch gekümmert.

„Diese Stärkezugaben sollten zum vierten Monat kurz nach Beginn der Ernährung mit Gemüsebrei einsetzen, während sie die Monosacharide…“

„Die Frau redet zu schnell!“, regte der Jüngste sich auf.

„Das nenne ich Abwechslung.“

„Wenn ich nicht mitkomme, ist das deine Schuld.“, entschied er.

„Wenn du nicht mitkommst, kannst du bei mir abschreiben.“, hielt Katsuya dagegen.

„Du kommst mit?“, fragte der Weißhaarige erstaunt.

„Ich bin schwul, ich kann nach dem Weg fragen – oder halt nach den Unterrichtsunterlagen.“

Religionsunterricht - die Dritte

Es gibt Katastrophen, über die will man gar nicht erst sprechen...

Dies ist mal eine relativ ernste Nebensequenz, aber auch eine relativ wichtige ^.^ Was allerdings kaum einer jetzt schon wissen kann ^.- (eigentlich nur ich *lach*)
 

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„Wir haben uns jetzt mit den Grundsätzen des Atheismus auseinandergesetzt.“, begann Kaiba den nächsten Teil seines Unterrichtes.

„Anbei, wir gelten als Atheisten, oder?“, erkundigte der Blonde sich bei seinem Sitznachbarn.

„Ich zähle mich zu den Nihilisten.“, erwiderte dieser.

„Was’n das?“

„Menschen mit der festen Überzeugung, dass es Götter nicht gibt.“

„Katsuya…“, kam eine Mahnung von vorne.

„Sorry – was war?“, fragte der etwas lauter nach.

„Ich sagte soeben, dass wir Atheismus und atheistische Einstellungen nun auf aktuelle ethische Fragen beziehen wollen.“

„Ob man Punks an Schulen dulden darf?“, vermutete der Blonde.

„Eigentlich wollte ich über Abtreibungen sprechen.“

„Knapp daneben…“, neckte Ryou ihn von der Seite.

Katsuya knurrte als Antwort.

„Nun, wer weiß etwas über die derzeitige Diskussion?“

Der Arm des Weißhaarigen schnellte in die Höhe.

Währenddessen ließ Kaiba den Blick über die Klasse schweifen und musterte Ryou schließlich, wobei er eine Augenbraue hoch zog und sagte: „Eigentlich hatte ich erwartet, dass eine Frau sich meldet.“

„Aussehen stimmt schon mal.“, murmelte Katsuya.

„Ich höre dich.“, erwiderte der Kleinere mit versucht böser Stimme.

„Ryou, bitte.“, unterbrach der Lehrer ihre kleinen Neckereien.

„Die Kirche verbietet die Abtreibung, daher verbieten auch viele streng religiöse Länder die Abtreibung. Andere Länder wählen einen Mittelweg, man darf also nur bis zu einem gewissen Schwangerschaftszeitpunkt abtreiben. In diesen Ländern gibt es Abtreibungskliniken, von denen allerdings auch schon einige von sogenannten Menschenrechtsorganisation durch Bomben zerstört wurden. Besonders zu nennen ist China mit seiner Ein-Kind-Politik. Das Land hat kaum eine Grenze für die Abtreibung, das Kind kann also getötet werden, obwohl es lebensfähig ist.“

Katsuya schluckte, während es im Rest der Klasse ungewöhnlich still geworden war.

„Sehr gut. Um mal persönlich zu werden, was denkt ihr denn über die Abtreibung?“, fragte der Lehrer in die Klasse.

Die komplette Klasse blieb fast bewegungslos.

Wie sollte man bei so einer bedrückten Stimmung denn eine vernünftige Antwort geben?

„Katsuya?“, richtete der Brünette sich an den Ältesten der Schüler.

„Das ist unmenschlich…“, flüsterte er hörbar, „Allgemein das Abtreiben… aber andererseits, bevor es einem Kind nachher schlecht geht, ist es wohl besser…“, er blieb für einen Moment still, bevor er hinterher setzte: „Oder nicht?“

„Mal gemeinsam, welche Gründe für eine Abtreibung gibt es denn überhaupt?“

„Finanzielle.“, antwortete Katsuya.

„Vergewaltigung.“, setzte Ryou nach.

„Persönliche.“, machte der Blonde weiter.

„Gesundheit.“

„Außenwelt, Vorurteile, Normen und Werte…“

Noch etwas? Ihm fiel nichts mehr ein.

„Ich finde es sehr interessant, dass ihr euch als einzige zu dem Thema äußert.“

Der Rest der Klasse schwieg.

„Dann mache ich den Unterricht halt mit euch.“, entschied der Lehrer, „Stellt euch vor, ihr wärt Frauen.“

Die beiden Schüler warfen sich einen Blick zu.

„Unter welchen Umständen würdet ihr abtreiben?“

„Gar nicht.“, antwortete Ryou sofort, „Auch ohne Religion und Ethik, ich würde es nicht tun.“

Katsuya musterte den Jungen neben sich, wandte sich Kaiba zu, erwiderte seinen Blick und nickte langsam zustimmend.

Japanischunterricht - die Dritte

Katastrophe! Ich bin in der 13! Rettet mich! Nebst der Tatsache, dass mein Laptop sich selbst verschrottet hat v.v Und meine Eltern das Geld für die Reperatur wiederhaben wollen und ich eh kein Taschengeld kriege und seit diesem Jahr keinen Job mehr habe T.T Ich habe echt ein Problem. Darf ich hiermit wirklich kein Geld verdienen? *schluchz*

Und ich habe drei Kapitel der Nebensequenzen und vergessen hochzuladen >.>
 

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„Heute starten wir eine Revolution.“, eröffnete Kaiba den Unterricht.

„Gegen wen?“, fragte der Blonde sofort.

Feuer und Flamme und das Halleluja aller Nichtengel! Endlich etwas Interessantes.

„Gegen was ist die Frage.“

„Schule!“

Der Brünette wandte sich dem Schüler zu und blinzelte verwirrt. „Eine Revolution gegen die Schule?“

„Ja.“, erwiderte der Jüngere überzeugt.

„Und was willst du revolutionieren?“

„Das Schüler-Lehrer-System.“

„Hört sich nach Anarchie an.“, meinte Kaiba mit einem bösen Lächeln.

„Was heißt das?“, fragte der Blonde schnell bei Ryou nach.

„So was wie Chaos.“, erklärte dieser schnell.

„Hey! Da kann man auf System reinbringen!“, wehrte Katsuya sich verspätet.

„Dann erklär’ mir mal dein Schulsystem.“, sagte der Lehrer amüsiert.

„Es gibt keine.“

„Was?“

„Schule.“

„Du willst die Schule abschaffen?“, fragte er mit zweifelndem Blick nach.

„Ja.“, deklarierte der Jüngere.

„Dann gäbe es nur noch Privatunterricht.“, überlegte nun auch Kaiba.

„Das wär’ doch eine Idee.“

„Das finde ich gut.“, entschied er, „Dann würde ich durch den akuten Lehrermangel sicher das Dreifache verdienen.“

„Dann sollten wir doch vielleicht ein anderes System nehmen.“, meinte Katsuya etwas leiser.

„Gönnst du mir kein besseres Gehalt?“

Der Blonde lehnte sich zurück, strich sich mit der Hand über das Kinn und sagte schließlich nach einer Musterung seines Lehrers: „Nö.“

„Und warum?“, verlangte dieser zu wissen.

„Sonst werden sie mir noch Frührentner.“, der Braunäugige grinste ihn an.

„Ich kann doch sowieso Frühpension beantragen.“

„Wieso?“

Der Lehrer legte sich die Hand auf die Brust und sprach mit tiefer Stimme: „Unerschütterlicher Einsatz für Staat und Gemeinde.“

„Wo?“, erwiderte Katsuya frech.

„Wo wohl? An den Schulen natürlich, da sorge ich schließlich für Ordnung. Kurzum, indem ich das rückgängig mache, was du fabrizierst.“

„Hä?“

„Chaos.“, spezifizierte der Ältere.

„Ich mache kein Chaos!“

„Und wie nennst du das dann?“

„Revolution.“

„Womit wir am Anfang wären…“

„Und gegen was wollen sie Revolution führen?“, fragte der Blonde wie ein guter Schüler.

„Gegen Rechtschreibung.“

„Was hat das denn für einen Sinn?“, er legte die Stirn in Falten.

„Dass ihr Rechtschreibung lernt. Die werden wir in den nächsten Stunden wiederholen.“

„Ist das nicht in der Oberstufe etwas spät?“, meinte er zweifelnd.

„Besser spät als nie.“

Das Blut schoss dem Blonden ins Gesicht.

Verdammt, warum denn unbedingt jetzt? Warum musste er gleich wieder so… zweideutig sein?

Der Blauäugige lächelte ihn wissend an.

Sozialwissenschaftsunterricht

Ich wollte gerade die neuen Kapitel abtippen und sah mir mal die Alten durch und gab ihnen eine einheitliche Benennung, als ich plötzlich bemerkte, dass ich zwei noch gar nicht hochgeladen hatte ô.o Upsala... es folgen also nicht nur die acht neuen Kapitel, die ich getippt habe, sondern auch die zwei, die ich vergessen habe *drop* Heute das erste, Montag das nächste, dann seh ich mal weiter ^.^

Übrigens spricht die Lehrerin das Vater-Unser, weil ich kein passendes buddhistisches Gebet kenne.
 

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„Irgendwie bin ich froh, dass wir mit den Schutzmaßnahmen für den Arbeitsplatz durch sind.“, meinte Ryou mit einem leichten Seufzen, „Das war langweilig.“

„Zumindest wissen wir jetzt, über was wir uns alles beschweren dürfen, wenn wir arbeiten.“

„Super…“, er verdrehte zur Unterstützung die Augen.

„Übrigens gefällt mir dein erwachender Sarkasmus gut.“

„Ich lerne von euch.“, die blauen Augen schienen zu funkeln.

„Wem?“, fragte Katsuya lang gezogen nach.

„Dir und Kaiba.“, ihn traf ein unschuldiges Lächeln.

Der blonde Schopf raste der Tischplatte entgegen, wurde jedoch von einem quer liegenden Arm gestoppt. „Oh Ryou…“

„Ich bin euer Fan.“, bekannte der fröhlich.

Hätte Katsuya seinen Kopf nicht in seinem Ärmel vergraben, man hätte ihn sicher erröten sehen können.

„Ehrlich, ich finde das toll.“, plapperte der Weißhaarige weiter, „Ich möchte auch so diskutieren können. Mir verschlägt es immer die Sprache, wenn ein fieser Kommentar kommt.“

„Dafür kannst du hammer Monologe halten.“, der Blonde sah auf, „Oh, die Lehrerin…“

Die Lehrerin stellte sich vor das Pult, während die Klasse sich erhob.

Nach der Begrüßung sagte sie: „Kniet euch hin.“

Die meisten setzten sich nach alter Manier, andere blieben wie Katsuya und Ryou stehen, zwei kamen sogar dem Befehl der Lehrerin nach.

„Ich sagte: Kniet euch hin.“

Ein paar der Schüler schienen aus ihrem Dämmerzustand zu erwachen und knieten sich ebenfalls neben ihr Pult.

„Lasset uns beten!“, rief sie überlaut und fiel selbst auf die Knie.

Gut die Hälfte der Schüler schien sie nun endlich zu verstehen und folgten dem Befehl.

„Oh Herr!“

Ryous Augen wandten sich kurz zu seinem Sitznachbarn.

„Vater unser, der du bist im Himmel…“

Der Blonde verdrehte nur die Augen und setzte sich auf seinen Stuhl.

Ein paar andere knieten sich nun ebenfalls.

„Geheiligt werde dein Name!“

Auch Ryou ließ sich langsam zu seinem Stuhl gleiten und warf ihm noch einen fragenden Blick zu, welches der Ältere mit einem ruhigen Lächeln erwiderte.

„Dein Reich komme!“

Die roten Lippen formten ein stummes Was-soll-das?

Katsuya zuckte nur mit den Schultern.

„Dein Wille geschehe!“

Ganze drei andere Schüler knieten nicht. Warum mussten das unbedingt diese Idioten sein, die Ryou so gerne mobbten?

Apropos, dem schien das gar nicht zu bekommen: Seine Hand hatte sich auf Katsuyas Tisch gelegt.

„Wie im Himmel, so auf Erden!“

Der Blonde ergriff sie und drückte einmal kurz leicht zu.

Ihn traf ein verunsicherter Blick Ryous.

Die Lehrerin schwieg währenddessen, die Hände zur Decke gehoben mit geschlossenen Augen und atmete tief durch.

Die blauen Augen nahmen einen flehenden Ausdruck an.

So was von einfach aus dem Konzept zu bringen…

Der Blonde winkelte nur ein Bein ab, auf das sich der Jüngere auch sofort setzte.

„Die ist mir unheimlich…“, flüsterte Ryou.

„Schon gut, ich bin ja da.“

Die Lehrerin jedoch schwieg immer noch und hatte sich auch nicht bewegt.

Ein paar Schüler hatten sich zueinander gebeugt und tuschelten leise.

Das Mädchen nahe der Dame vorne warf einen fragenden Blick über die Schulter.

„Nicht bewegen!“, rief die Lehrerin plötzlich und sprang auf.

Die meisten erstarrten vor Schreck.

Ryou drückte sich an Katsuyas Brust.

„Warum kniet ihr?“, fragte die Frau ruhig in die Klasse, „Nur weil ich es befohlen habe? Nur weil ich es getan habe? Weil die anderen es getan haben?“

Die Knienden schauten sich nervös an und setzten sich schnell wieder.

„Unser neues Thema ist Gehorsam und Konformität am Arbeitsplatz.“, verkündete die Lehrerin.

Japanischunterricht - die Vierte

Ständig abnehmendes Niveau. Man merkt, dass diese Nebensequenz schon ziemlich alt ist. Keine Sorge, die neuen sind ein wenig besser ^.^ Aber altbekannte Streitereien müssen zwischendurch wohl auch mal sein...
 

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„…wohingegen die Verwendung dieses Zeichens…“

„Das ist so was von öde…“, murmelte Katsuya, der schlaff auf seinem Pult hang.

„I agree.“, sein Tischnachbar tat es ihm gleich.

„Warum sprichst du Englisch?“

„Everything else is just too boring.“

„Aber wir haben Japanisch.“

„So what? English is much more exciting.“, meinte Ryou.

„Okay, I’ll have a try – autsch!“

Das war doch wohl… das… also…

„Wieso werfen sie mit Kreide nach mir?“, fuhr der Schüler Kaiba an.

„Wenn du schon quatschst, dann wenigstens in Unterrichtssprache.“, bestimmte dieser.

„Toll, ich krieg dafür natürlich Ärger.“, die Blonde lehnte sich zurück, ließ sich mit verschränkten Armen auf seinem Stuhl nach unten sinken und warf seinem Lehrer bitterböse Blicke zu.

„Natürlich kriegst du Ärger!“, erwiderte Kaiba scharf, „Das hier ist der Unterricht, pass gefälligst auf.“

„Aber ich kann das schon.“, erklärte der Jüngere.

„Wie schön, dann komm’ doch mal her.“, der Lehrer zeigte auf den Platz neben sich, genau vor der Tafel.

„Welches Lied magst du zum Begräbnis?“, fragte Ryou – diesmal in Muttersprache.

„Be free.“, entschied der Blonde und begab sich nach vorne, wo Kaiba ihm die Kreide reichte, „Und was soll ich jetzt machen?“

„Weil du das alles schon kannst, darfst du jetzt erklären, wann welche Schrift zu verwenden ist.“

„Perfekt, das kann ich.“, sagte Katsuya mehr zu sich selbst.

„Und danach ein Gedicht auf Altjapanisch aufsagen.“

„Ich kenn’ aber keins.“, flüsterte er seinem Lehrer zu.

„Dann sollte dir schnell eins einfallen.“, zischte dieser zurück.

Schluck.

Okay… und was jetzt?

„Oder sollten wir vielleicht mit dem Gedicht anfangen?“, fragte Kaiba lauernd.

„Ich könnte eins aus dem Buch lesen…“

„Auswendig.“

„Sie könnten eins sagen und ich spreche es nach…“

„Auswendig.“

„Ich könnte mir eins ausdenken. Das kann ich dann sogar auswendig.“, meinte Katsuya stolz auf seine Idee.

„Katsuya, ein bereits geschriebenes Gedicht auf Altjapanisch, auswendig.“

„Ähm…“

„So was lernt man in der Unterstufe.“, half der Lehrer dann doch ein bisschen nach.

„Das ist so lange her…“

„So was wiederholt man jährlich.“

„Muss mir glatt entgangen sein.“, der Jüngere warf einen ganz unauffälligen Blick aus dem Fenster – auch wenn das jetzt wohl auch nicht mehr half.

Mit einem langen Seufzer erlöste Kaiba ihn dann aber doch: „Dann wenigstens dein Vortrag über die Schriften.“

„Mir ist was eingefallen!“, rief der Blonde plötzlich aus.

„Über Schriften? Welch ein Wunder.“

„Nein, ein Gedicht!“

„Dir ist ein Gedicht eingefallen?“, der Brünette hob eine Augenbraue, „Dann fall’ mal.“

Katsuya knurrte beleidigt.

„Das ist wirklich sehr altjapanisch.“, erwiderte der Lehrer schmunzelnd.

„Soll ich es jetzt aufsagen oder nicht?“

„Du darfst jetzt erstmal mit dem Vortrag über Schriften anfangen.“

„Damit ich es auch ja wieder vergesse, ja?“, fragte Katsuya sarkastisch nach.

„Ja.“

Suche nach einer Jeans

Acht Nebensequenzen habe ich noch, dies hier ist eine. Und falls noch jemand nach Katastrophenevents in meinem Leben fragt, Freitag kommt eins - das Ende von DS.
 

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Katsuya seufzte, band ein Handtuch um seine Hüfte und ging die Treppe hinab zur Küche. Kaiba war sicher schon unten. Er musste nur- ja, da war er schon. Wie nicht anders erwartet: An der Kaffeemaschine. Wo sollte man einen Kaiba sonst morgens finden?

„Haben sie zufällig meine Jeans gesehen?“, fragte der Blonde nach einem Klopfen gegen den Türrahmen nach.

„Schau mal in der Mülltonne nach.“, der Lehrer warf einen Blick auf die unbedeckten Beine seines Schützlings, schwieg jedoch – zuerst auch zu Katsuyas bösen Blick, doch er schien sich schnell zu besinnen, „Das war ein Scherz. Als würde ich etwas wegschmeißen, was dir gehört…“

„Das will ich aber auch gesagt haben.“, der stechende Blick des Jüngeren fixierte den Brünetten unablässig, während dieser die Augen gen Decke wandte und seufzte.

„Schau doch einfach in der Waschküche nach.“

„Wir haben eine Waschküche?“, fragte Katsuya blinzelnd nach.

„Nein, ich sprach vom Bottich und der Leine, die wir im Vorgarten aufgespannt haben. Natürlich haben wir eine Waschküche.“, der Ältere nahm einen Schluck Kaffee zu sich.

„Oh… sie waschen?“, und hätte ihn auch fast wieder ausgespuckt, hätte er nicht in Sekundenschnelle die Hand vor den Mund geschlagen.

„Nein!“, fauchte er, Kaffee im Magen, Lider geweitet, „Für so etwas hat man Haushälterinnen.“

Oh. Sie hatten eine Haushälterin. Welch neue Information. Der Blonde grinste.

„Wissen sie überhaupt, wie man eine Waschmaschine bedient?“

Es war an dem Älteren den Anderen durch verengte Lider zu fixieren.

„Ui…“, Volltreffer, „Ist Klein-Seto da ein bisschen verwöhnt?“

Der Blick Kaibas suchte den Boden, seine Hand stellte – zitternd – den Becher zur Seite.

„Hey…“, der Blonde eilte zu ihm, „Das war nicht böse gemeint.“, seine Hand legte er zur Bekräftigung auf die Schulter des Mannes vor ihm, dessen Kopf seinem Blick gefolgt war, „Ehrlich nicht.“

Die Rechte des Lehrers krallte sich in Katsuyas Shirt, während er nah an diesen trat und seinen Kopf an den des Jüngeren schmiegte. Vorsichtig schloss der Kleinere seine Arme um den Anderen, strich über dessen Rücken.

„Tja, nicht jeder kann so einen Lebensstandard haben wie ich.“, der Brünette zog sich ein wenig zurück und grinste seinen Schüler wölfisch an.

Was sollte er tun? Zuschlagen? Schreien? Ihm in die Nase beißen? Verdammter Idiot, dass er es so ausnutzte, dass der Blonde vorsichtig mit ihm war… Katsuyas Hand schnellte nach oben, packte eine braune Strähne und zog daran.

„Au!“, Kaiba wich von ihm, griff nach seinen Armen und brachte seinen Kopf in Sicherheit, „Du gewaltsames Ding.“

Gewaltsam? Er? Katsuya streckte nur die Zunge raus.

„Und das nennst du Schlagfertigkeit? Solche Handgreiflichkeiten?“

„Meine Schlagfertigkeit hat im Gespräch nichts zu suchen. Und selbst meine Handgreiflichkeit ist noch milde.“, konterte der Blonde, während er seine Hände um Kaibas Arme wand und sich so aus dem Griff befreite.

„Schlagfertig wollt ihr also sein?“, der Ältere machte einen Halbschritt zur Seite, um Platz hinter sich zu haben, „Wohl an, zieht euer Schwert.“

„Müsstet ihr als Halbfranzose nicht einen Degen verlangen?“, er tat, als würde er ein Schwert aus der Höhe des Handtuchs um seine Beine ziehen.

„Ihr als Punk nicht nach einem Messer?“, erwiderte Kaiba.

„Vorsicht, ich bin gut im Messerkampf.“, die Hand, die das imaginäre Schwert gehalten hatte, hob sich, bis der Blonde den Zeigefinger mahnend schwenken lassen konnte, „Dagegen wollen sie nicht antreten.“

„Nicht?“, der Lehrer griff wieder nach seinem Kaffeebecher und ließ sich mit diesem am Tisch nieder.

„Wenn man einmal einen Unfall mit einem Messer gehabt hat, lernt man lieber, mit was man arbeitet.“, der Blonde begab sich Richtung Tür – Jeans suchen gehen.

„Kann man nicht ohne Messer leben?“, fragte der Ältere leise.

„Ohne Waffen? In der Gosse?“, Katsuya drehte sich wieder zu ihm, „Never.“

Der Brünette seufzte und schüttelte den Kopf.

„Wie war das mit Schlagfertigkeit?“, meinte der Braunäugige neckend.

„Fang erstmal deinen eigenen Schwanz, Hündchen.“

„Schnapp.“, der Blonde schnellte vorwärts und kniff dem Älteren in die Nase.

„Hey!“, Kaiba stieß die Luft aus, „Bin ich jetzt schon dein Hinterteil?“

„Wenigstens mein Anhang.“, der Stehende zwinkerte.

„Anhang?“, eine Augenbraue hob sich, „Ich glaube, deine Selbstwahrnehmung ist sehr verquer.“

„Ich darf das, ich bin in einer Identitätskrise.“

„Das ist keine Ausrede.“, der Lehrer kniff den Anderen im Gegenzug unvermittelt in die Nase, „Psychische Krankheiten geben dir vielleicht Sonderstatus, aber nicht so einen. Ich werde dir hier keinen Krankheitsgewinn zustehen.“

„Oho?“, kein Krankheitsgewinn? „Sollen wir das auf Gegenseitigkeit laufen lassen?“, hieße kein Trösten und keine Rücksichtsnahme mehr wegen Kaibas Anfällen.

Der Brünette öffnete den Mund, verharrte kurz, schloss ihn wieder und sandte dem Jüngeren einen eiskalten Blick. Tja, Kaiba – Pech gehabt. Die Diskussion hatte er gewonnen.

Das geheimnisvolle Pfeifen

So, Hao hat mich in feuerregens Namen um eine neue Nebensequenz gebeten und bei mir fliegen ja eine Menge rum. Ist also ein guter Moment mal eine neue on zu stellen ^.^ Ich verabschiede mich erstmal nach Berlin ^.- Byebye!
 

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Was war das denn gewesen? Ein Pfeifen? Katsuya blinzelte und begab sich in die Richtung, aus der der Ton gekommen war. Oben, hinten, weit entfernt… von Kaiba im Arbeitszimmer?

„Ist irgendetwas?“, fragte der Blonde etwas unsicher.

„Ich wollte nur gucken, ob das klappt.“, der Ältere sah nicht einmal auf.

„Was klappt?“

„Die Konditionierung.“, hä?

„Die was?“

„Nenn es Erziehung.“, Kaiba schrieb etwas auf ein Blatt, legte es zur Seite und zog ein weiteres zu sich heran.

„Hä?“

„Drück dich adäquat aus.“

„Was?“, warum benutzte der Typ so verdammt viele Fremdwörter?

„Sprechen – menschlich – jetzt.“, die blauen Augen wandten sich kurz in seine Richtung.

„Sie müssen mich nicht wie einen Idioten behandeln.“, knurrte der Blonde.

„Ach?“, die Augenbraue Kaibas hob sich, ohne dass er noch einmal aufblickte.

Idiot. Er konnte ihn mal. Also echt. Der hatte auch keinerlei Manieren. Der Jüngere blieb mit abgewandtem Blick stehen.

„Komm schon, Kleiner.“, der Brünette sandte ihm ein Lächeln. Mistkerl. Der wollte nur wieder Streit. Wollte sich nur wieder über ihn lustig machen.

„Was heißt adäquat?“

„Angemessen.“, antwortete der Lehrer, der sich ihm zugewandt hatte.

„Und Konditionierung?“

„Unbewusste Reaktionen erlernen.“

„Hm…“, und der Zusammenhang war bitte welcher? „Und welche Reaktion wollten sie mich erlernen lassen?“

Dieses verdammte, amüsierte Lächeln – der machte sich schon wieder über ihn lustig!

„Auf Pfeifen anzutapsen.“

Rargh! Mistkerl! Mist – Kerl! Katsuya wandte den Blick wieder ab und schon die Unterlippe vor. Unverschämter… na toll und schon pfiff er wieder. Das war das Geräusch gewesen. Und er war ahnungslos angetapst. Nie wieder!

„Für sie gibt es heute kein Abendessen.“, bestimmte der Blonde.

„Warum?“, war der Ton wirklich gerade so weinerlich gewesen, wie er es gehört hatte?

„Weil sie gemein sind.“

„Warum?“

„Was fragen sie mich, warum sie gemein sind?“, der Schüler zog die Augenbrauen zusammen und sah wieder zu dem anderen.

„Ich merke nicht, dass ich gemein bin.“, erklärte der Brünette.

„Äh… was?“

„Ich merke das nicht, ich meine das ernst. Ich merke es erst, wenn du mich verletzt anguckst. Manchmal wahrscheinlich nicht einmal dann.“, der Blauäugige legte den Kopf schief.

„Aber sie sind extrem schnell verletzt?“, super Mischung. Klasse – so machte man sich isolierte Menschen.

„Ja…“, die Augen des Sitzenden schimmerten ihm von unten entgegen, „Krieg ich wirklich kein Abendessen?“, Kinderstimme…

„Nö.“

„Warum?“, das war definitiv weinerlich gewesen.

„Kein Krankheitsgewinn.“, wenn er so gemein war, musste er die Konsequenzen tragen – Ende der Diskussion.

„Du bist gemein.“, der Brünette verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und ich merke es sogar.“

„Idiot.“, knurrte der Sitzende – doch Katsuya streckt nur die Zunge raus.

Hauswirtschaftsunterricht - Die Dritte

Hach, ab Montag muss ich wieder arbeiten... keine Lust ~.~ Na, mal sehen, wie es wird. Viel Spaß mit den Kapiteln, die jetzt kommen werden ^.^
 

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Die Lider auf Halbmast hängend betrachteten die beiden Erstklässler der Oberstufe ihre Lehrerin, die hektisch durch ihre Blätter wühlte und lehnten sich – einer davon mit einem Gähnen – auf ihre Arbeitsfläche für ihre Kochkünste.

„Meinst du, wir nehmen irgendwann noch einmal etwas anderes als Fisch- und Eierbraten, Reiskochen und Säuglingsernährung durch?“, fragte Katsuya in einem schleppenden Ton.

„Ich glaube, sie hat Sportlerernährung auf dem Plan.“, gab der Andere zurück.

„Das ist gut! Das kann ich glatt gebrauchen.“

„Wieso? Wolltest du Sportler werden?“, Ryou ließ seinen Blick über den sehnigen Körper gleiten.

„Ich bin Sportler!“, wehrte sich der Blonde, „Ich renne Kaiba von A über B nach C hinterher, das ist Leistungssport.“

„Leistungssport?“, der Jüngere zog eine Augenbraue hoch.

„Du lernst echt schnell.“, urteilte Katsuya glücklich und zog selbst eine Augenbraue hoch, bevor er lächelte.

„Ja! Ich konnte sogar mit Kura streiten!“, das Gesicht des Blauäugigen erhellte sich.

„Du hast mit ihm gestritten? Und du lebst?“, zur Sicherheit kniff er dem anderen sanft in den Arm.

„Wieso sollte ich nicht?“

„Ryou… ist dir bewusst, dass dein Bruder hochaggressiv ist?“

„Mir gegenüber nicht.“, Hilfe, Engelslächeln, „Er ist ganz lieb.“

„Ein Wolf im Schafspelz…“

„Ah, hier sind meine Blätter!“, die Lehrerin tauchte aus den Tiefen der Pultschubladen wieder hervor, „Wir werden heute das Rezept für Seuchlingsernährung umsetzen.“, das Gemurmel der Schüler ebbte ab, „Bitte bereiten sie jetzt die Nahrung für einen viereinhalbjährigen Seuchling vor.“

„Viereinhalb… wir müssen an den Gemüsesa-“, er zog die Augenbrauen zusammen, „Katsuya? Alles in Ordnung?“

„Mein… mein…“, in dessen Gesicht stand pures Entsetzen.

„Was?“

„Mein…“

„Was dein?“

„Mein Mittagessen…“, fiepte der Ältere.

„Was ist damit?“

„Was damit ist?“, der Blick der wilden, fast irren Augen fixierte den Kleineren, „In Hauswirtschaft kriegen wir unser Essen und unser heutiges Essen ist Babynahrung! Das ist! Und das ist grässlich!“

„Äh… ja? Na und?“, fragte Ryou mit in Falten gelegter Stirn nach.

„Na und?“, schrie der Blonde auf, „Ich habe Hunger, verdammt!“

„Gibt es hier ein Problem?“, fragte die Lehrerin, die aus dem Nichts heraus vor ihrem Tisch erschienen war.

„Nein, gar nicht.“, erwiderte der Jüngste zuckersüß.

„Oh doch! Hauswirtschaft nimmt unsere Mittagspause ein! Es ist vorgesehen, dass wir hier essen!“, knurrte der andere Schüler.

„Ja und?“, die Lehrerin legte den Kopf schief.

„Wir können doch keine Babynahrung essen!“

„Und warum nicht?“, sie blinzelte.

„Weil wir mehr als ein bisschen Milch zum Leben brauchen!“, der Größere stemmte die Arme in die Seiten.

„Dann nehmen sie sich halt…“, sie machte mit der Hand einige kreisende Bewegungen in der Luft, „Ein Ei!“

„Ein Ei?“, die Lider des Punks verengten sich.

„Ja, ein Ei. Das sind diese ballgroßen Dinger, die uns von den Hühnern geschenkt werden, die wir für ihre Großzügigkeit köpfen und rupfen und auf Spieße aufstecken und-“

„Ich habe es verstanden.“, fuhr Katsuya ihr ins Wort, „Dann eben Ei…“

„Und seien sie sparsam!“, mahnte die Lehrerin.

„Wenn sie die Kohlenhydratwerte eines Eies ansehen, sollte ihnen auffallen, dass wir eine zweistellige Anzahl zur ausreichenden Ernährung bräuchten.“

„Das können sie nicht tun!“, entfuhr der Dame voller Entsetzen.

„Oh doch.“, der Blonde zog die Augenbrauen nach oben, warf den Kopf in den Nacken und stolzierte davon – während Ryou die Babynahrung fertig stellte.

Hauswirtschaftsunterricht - die Vierte

So lange kein Kapitel mehr... dabei gehören die Hauswirtschaftsszenen doch zusammen. Es gibt noch zwei andere, die dazu gehören, ich werde sie im Laufe der nächsten Woche hochladen. Bis es DS 2 gibt, werdet ihr also versorgt ^.- *Drugdealer desu*
 

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„Und was wird das, was du da machst?“, fragte der Weißhaarige nach, nachdem er die fertige Babynahrung zur Bewertung vorne abgegeben hatte.

„Ein französisches Gericht namens Crepe. Für das meiste andere sind zu wenig Zutaten da.“, er rümpfte die Nase, „Meine alte Lehrerin hat immer für einen vollen Kühlschrank gesorgt.“

„Die hast du gemocht, oder?“, fragte der Jüngere nach, während er hinter dem Blonden einen Stuhl heranzog.

„Natürlich. Ich bin zu jeder ihrer Stunden erschienen und war durchweg Klassenbester. Die Frau war klasse!“

„Und unsere jetzige?“, die blauen Augen suchten die Frau im Raum.

„Das moralische Grauen. Die Frau ist Veganerin, wetten?“, murmelte Katsuya dunkel.

„Schlimm?“

„Es nervt. Geschlagen werden und in der Schule hören, welche Schmerzen Fische und Hühner durchzustehen haben – ich kann nicht verstehen, wie dich das nicht nervt.“, er warf ausdruckslos einen Blick zu dem Weißhaarigen.

„Kura sagt, ich soll mich darüber amüsieren.“

„Amüsieren?“, er hielt im Rühren inne.

„Ja. Lachen, wie unglaublich ahnungslos und naiv manche Menschen sind.“

„Ich kann darüber nicht lachen.“, Katsuya stellte den Teig ab und erstach die Lehrerin mit Blicken, „Mich regt es auf.“

„Und hilft deine Wut, dass sie weniger naiv ist?“, fragte der Kleinere nach.

Der Blonde schwieg nur.

„Das Problem hat Kura aber auch. Er ist immer etwas angesäuert.“

„Du meinst, er tickt voll aus.“, alles andere wäre eine Untertreibung des Jahrhunderts.

„Er hält sich für mich zurück.“

„Und das bedeutet konkret?“, der Stehende nahm seine Tätigkeit des Rührens wieder auf.

„Er erwürgt oder ertränkt niemanden. Und er achtet darauf niemandem tödliche Wunden zuzufügen.“, erklärte der Jüngere.

„Er achtet darauf?“, der Andere betonte das zweite Wort.

„Ja.“

„Ich staune immer wieder über deine gutmütige Bewertung deines Bruders…“, er schüttelte den Kopf.

„Wieso?“, tat er nur so oder war er wirklich so naiv?

„Allein vom Gesetz her steht auf Körperverletzung Strafe. Nicht zu sprechen von der moralischen Seite…“

„Wurdest du denn schon mal für deine Gewalt bestraft?“, erkundigte sich der Jüngere. Oho… gute Frage. Er hatte wegen Diebstahl gesessen. Und er hatte noch einmal wegen Diebstahl gesessen. Ergebnis?

„…nicht wirklich.“

„Na also.“

„Aber das ist kein Argument!“, entgegnete der Rührende.

„Warum?“

„Nicht bestraft zu werden heißt nicht, dass es nicht strafbar ist.“, merkte er, was er da sagte?

„Möchtest du bestraft werden?“

„Ryou…“, den Kleinen traf ein strafender Blick, „Wieso stehst du voll auf Abwehr?“

„Was soll ich sonst tun?“, der Blick des Weißhaarigen sank zu Boden, „Er ist mein Bruder.“

„Totschlagargument.“, gab der Braunäugige zu.

„Aber ich diskutiere.“, versuchte Ryou die positive Seite zu finden.

„Herzlichen Glückwunsch.“, der Größere seufzte tief.

„Aber du bist immer noch besser als ich.“

„Ich habe Kaiba.“

„Ich habe Bakura.“

„Auch wahr.“, der Teig sah doch ganz gut aus, „Aber der tickt mir viel zu schnell aus.“

„Mir gegenüber nicht.“, der Jüngere sah lächelnd auf.

„Du sagst ja normalerweise auch Ja und Amen.“

„Gar nicht!“, wehrte sich Ryou beleidigt.

„Wohl.“

„Gar nicht!“

„Kinder…“, ertönte eine tiefe Stimme hinter ihnen.

Hauswirtschaftsunterricht - die Fünfte

5.00: Aufstehen, 6.45: Fahren, 7.35: Arbeiten, 15.45: Wieder Fahren, 16.45: Schreiben, 19.00: Fahrschule, 20.45: Fahren, 21.15: Nach Hause kommen, 22.00: Schlafen.

Nebenher bewerbe ich mich für Unis, lerne für meine Führerscheinprüfung, habe einen Freund, Freundinnen, Familie - entschuldigt, dass ich eure Mails nicht beantworten kann.
 

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„Was machen sie denn hier?“, fragte der Blonde, die Augen weit, die Hände hinter sich an die Ablage gekrallt. Welch ein Schreck!

„Was ist das denn für eine Begrüßung?“, mokierte sich der brünette Lehrer.

„Das hier ist Hauswirtschaft!“, warf der Schüler ihm entgegen, „Da passen sie nicht rein.“

„Wie Leid mir das tut.“, hörte sich auch ganz klar so an… „Hört mal alle her!“, Kaiba erhob die Stimme – was nicht nötig war, da eh jeder still war.

„Bis morgen bringt ihr bitte alle den Elternbeitrag von fünftausend Yen mit. Kopf ab für die, die es vergessen.“, er wandte sich zu Katsuya, „Du wirst mir das morgen auch überreichen, klar? Erinnere mich daran, dass ich es dir gebe.“

„Klar.“, der Blonde warf einen Blick hinter sich, „Haben sie Hunger?“

„Wie?“, der Ältere hob eine Augenbraue.

„Ich mache gerade Crepes.“

Kaiba zog scharf die Luft ein und verkrampfte sich augenblicklich. Oh, da hatte er etwas getroffen…

„Seto?“, flüsterte der Blonde leise.

„Ich… Mama hat Crepes gemacht…“, der Lehrer trat etwas näher, „Sie war Franzosin…“

„Möchtest du also welche?“, fragte der Jüngere mit einem Lächeln auf den Lippen.

„Darf ich?“, murmelte der Andere und schien trotz seiner Größe zu Katsuya aufzusehen.

„Setz dich, ich bin gleich fertig.“, er musste mal endlich wieder den Ton wechseln!

Sowohl der Lehrer als auch der Weißhaarige nahmen am Tisch Platz, während der Blonde etwas Teig in die erhitzte Pfanne gab.

„Kann ich ihnen helfen, Herr Kaiba?“, fragte die Lehrerin höflich, die mal wieder plötzlich aus dem Nichts auftauchte.

„Er isst nur hier.“, antwortete der Blonde über die Schulter auf ihre Frage – wer wusste, ob Seto noch im Kindermodus war, „Es gibt Leute, die wissen gutes Essen nämlich zu schätzen.“, er paarte seine Aussage mit einem bösen Blick in die Richtung der Dame.

„Was erlauben sie sich!“, erzürnte diese natürlich prompt.

„Zu kochen.“, wow, sie hatte sogar das richtige Zubehör wie zum Beispiel die T-förmige Stange da, „Etwas Besseres als Fisch und Spiegelei.“

Der sitzende Lehrer sandte einen Blick zu Ryou, der darauf nur abwinkte.

„Geht das immer so?“, fragte der Brünette, der sich zu ihm lehnte.

„Sie können sich nicht ausstehen.“, erklärte der Jüngste, „Sie hält ihn für frech und er sie für inkompetent.“

„Ich bin nicht inkompetent, du Balg!“, schrie sie dem Fünfzehnjährigen entgegen.

„Besser inkompetent als inkontinent…“, flüsterte der Lehrer – für alle in ihrer Nähe hörbar.

Der Blonde grinste. Was immer das Wort hieß, es war ganz klar beleidigend. Nur der sich hinter Kaiba versteckende Weißschopf störte das Bild.

„Ryou hat nicht seine, sondern meine Meinung ausgedrückt. Also halten sie ihn da raus.“, befahl der ältere Schüler.

„Aber… aber…“, sie starrte den Punk von hinten an und schüttelte den Kopf, „Herr Kaiba, sagen sie doch etwas!“

„Katsuya, du musst noch etwas an deiner Freundlichkeit feilen. So direkte Beleidigungen kann man dir zur Last legen.“, riet der Brünette.

„Herr Kaiba!“, kreischte die Lehrerin entsetzt auf.

„Ja?“, fragte dieser lächelnd – falsch lächelnd, wie Katsuya leicht erkannte.

„Sie…“

„Was ist mit mir, bitte?“, er legte den Kopf ein wenig schief.

„Halten sie mich auch für inkompetent?“, fragte die Dame mit Tränen in den Augen.

„Ich bilde mir da noch kein Urteil.“, die freundlich Form von: Ja.

„Ah…“, ihre Schultern sackten herab, „Ach so…“, sie drehte ab und schlich nach vorne.

Fröhlich summend bestreute der Blonde den ersten Crepe mit Zucker und servierte ihn seinem Lehrer mit den Worten: „Ich verstehe die Technik…“

„Danke.“, der Brünette faltete den Crepe in einer Katsuya unbekannten Weise, „Haben wir hier westliches Besteck?“

„Wir haben hier fast nix. Ich bin schon höchst erstaunt über die T-Stange. Wir brauchen nicht nur Besteck, sondern auch mehr Geschirr, Getränke und vor allen Dingen Zutaten.“, wie wunderbar, dass dieser Mann stellvertretender Schulleiter war – durch dessen Hände das Geld lief. Irgendwo für musste das ja gut sein.

„Schreib’ eine Liste, dann regel’ ich das.“, Strike!

„Danke!“

Hauswirtschaftsunterricht - die Sechste

Ich hasse Mäuse ohne Scrolltaste -.- Meiner Laptop ist endgültig dahin. Derzeit benutze ich den meiner Mutter und meinen 7-Zoller. Aber ich komme langsam voran ^.- Kapitel 1 von DS 2 ist fertig und wird irgendwann in nächster Zeit wohl mal hochgeladen.

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„Schmeckt es dir?“, fragte Katsuya mit einem Blick auf Seto, der gerade seinen dritten Crepe verspeiste.

„Wunderbar…“, er hatte sich mittlerweile damit abgefunden sie mit der Hand zu essen, „Sogar mit Milch. Nicht so eine Pappbrühe.“, ein Stück verschwand in seinen Mund, seine Kehle hinab, „Aber…“, er warf dem am Herd Stehenden einen Blick zu, „Ist dir das nicht unangenehm?“

„Was?“, fragte der ahnungslos nach.

„Dass alle über euch reden.“, er verschlang ein weiteres Stück.

„Macht mir nix.“, er ließ einen Blick über die Reihen schweifen – die meisten tuschelten anscheinend wirklich über sie, „Die sind nur neidisch, weil wir Crepes haben, während sie Babynahrung schlürfen.“

„Ich weiß nicht…“, der Jüngste hatte den Kopf ein wenig eingezogen, „Ein paar Jungs reden über Herrn Lehrer Kaiba.“

„Die Jungen…“, er betonte das Wort, während er sich zu Ryou drehte und ihn fest ansah, „…interessieren mich erst recht nicht.“

„Echt? Du ignorierst sie?“

„Vollkommen.“, er machte sich wieder ans Kochen.

„Okay…“, der Blick des Weißhaarigen suchte seinen Teller.

„Du kannst ihnen natürlich auch Crepes anbieten.“, schlug der Lehrer vor.

Der Blonde hob nur eine Augenbraue.

„Du kannst auch allen außer ihnen Crepes anbieten.“, verbesserte der Brünette sich.

„Besser…“, flüsterte der Jüngere.

„Aber… also… darf man das?“, Ryou merkte wieder auf.

„Klar.“, der Punk holte einen Crepe aus der Pfanne und zog los, um nachzufragen, wer alles Crepes wollte – mit Ausnahme des Tisches derer, die den Jüngeren und ihn andauernd nervten.

„Vierzehn Crepes.“, war das verkündete Ergebnis bei seiner Rückkehr, „Mal schauen, ob der Teig reicht.“

„Ansonsten kannst du mehr Teig machen.“, wo war der Crepe, den er eben aus der Pfanne geholt hatte? Hatte den Seto etwa auch schon wieder verdrückt? „Ich esse gerne mehr.“, das nahm er ihm sofort ab, „Und du hattest auch noch nichts.“

„Ich warte, bis alle haben.“, erklärte der Blonde.

„Warum?“, fragte der Weißhaarige.

„Damit die…“, verschwörerisch hob er ein Glas Nussnougatcreme, „…ganz allein mir gehört.“

Ein Lächeln breitete sich auf Setos Zügen aus.

„Schau dir dieses Zuckermäulchen an…“, flüsterte der ältere Schüler leise in Ryous Ohr – sodass der Lehrer es gut hören konnte, „Wetten, der möchte auch etwas?“

Der Älteste blinzelte.

„Und, geben wir ihm etwas?“

„Du bist nicht weniger sadistisch als Kura.“, zischte der Weißhaarige zur Seite.

Entsetzt starrte Katsuya ihn an, griff nach dem Glas und schob es dem grinsenden Seto zu.

„Danke, Ryou…“, meinte dieser nur, schnappte es sich und sicherte es mit beiden Händen.

„Kein Problem.“, der Kleinste lächelte, „Durch Kura habe ich ein paar Manipulationstechniken gelernt.“

„Äh… was?“, musste er diesem Gespräch folgen können? Manipulation?

„Der merkt nicht einmal, wie er über den Tisch gezogen wird.“, neckte Seto ihn.

„Wie? Was?“, stand er völlig auf dem Schlauch? Argh! Verdammt!

„Kats ist immer ehrlich. Er erwartet also auch, dass man immer ehrlich zu ihm ist.“, das würden sie ja noch sehen, Kröte, „Ich finde das sehr süß.“

„Das einzig Süße hier ist in diesem Glas.“, das jetzt Seto in den Fingern hielt, „Ehrlichkeit ist das Recht der Unbelogenen.“

„Oder immer Belogenen.“, knurrte der Stehende, „Wenn ihr so intelligent seid, könnt ihr eure Crepes ja selber machen.“

„Nein!“, riefen beide im Chor.

Zu-Bett-Gehen

So, ich bin jetzt erstmal im Urlaub ^.^ Genau dort, wo einst eine Heizung auslief und eine Milchtüte platze - der Beginn der Nebensequenzen. Ist das ein Zeichen?

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„Seto…“, der Jüngere setzte sich neben dessen Stuhl, griff mit einem Arm herauf, krallte ihn an dessen Brust und kratzte diese hinab zum Bauch, „Seto…“

„Was, Sirene?“

„Ich will Sex.“, er nahm auch den zweiten Arm hinzu, um die Aktion zu wiederholen.

„Was? Jetzt?“, die blauen Augen richteten sich auf den ihm zu Füßen Sitzenden.

„Jetzt…“, der Blonde legte den Kopf in den Nacken und blinzelte mehrfach.

„Warum?“

„Warum nicht?“, Katsuya zog die Worte in die Länge und unterstrich diese damit betont langsam seine Nägel über das Hemd des Arbeitenden fahren zu lassen, „Es ist schon neun Uhr…“

„Ja und?“

„Komm ins Bett.“, verlangte der Blonde, doch sein Geliebter drehte sich nur wieder dem Schreibtisch zu.

„Geh spielen. Ab.“, Seto machte eine Handbewegung, als wollte er eine lästige Fliege verscheuchen.

„Mit was?“, der Jüngere legte den Kopf schief, „Mit mir?“

„Äh…“, der Kopf des Älteren glitt zurück in seine Richtung, „Wie bitte?“

„Soll ich mit mir spielen gehen?“, den Kopf hebend fuhr Katsuya mit seinem Mittelfinger von seinem Kinn an zu seinem rechten Schlüsselbein.

„Wie… meinst du das?“, ein Bein des Älteren stellte sich etwas mehr in die Richtung des auf dem Boden Sitzenden, weg von seinem anderen.

„Nun ja…“, der Blonde wandte das Gesicht ab, während sein Finger weiter hinab wanderte, sich seine Hand in Höhe des Bauchnabels drehte und die Hand seicht zwischen seine Beine glitt, „Mit mir halt…“

„Und…“, ein Lächeln schlich sich auf Setos Züge, „…was hast du da so vor?“

„Hm…“, die braunen Augen drehten sich in ihren Höhlen, um den Älteren wieder in Augenschein nehmen zu können, „Vielleicht ein Ballspiel?“

„Ein Ballspiel?“, die Zunge des Brünetten entwand sich seinem Mund und führ über seine Oberlippe.

„Oder Weitschießen.“

„Weitschießen…“, der Lehrer drehte sich mit dem Stuhl komplett zu Katsuya.

„Vielleicht auch Gymnastik?“, hoffentlich hatte er ein wenig Rot auf den Wangen, „Bettgymnastik?“

„Hm… die geht zu zweit besser, was?“

„So war das auch geplant.“, der Kopf des Jüngeren wandte sich in Richtung des Anderen, „Bis ein gewisser Jemand mir das verwehrt hat.“

„Was hältst du von einem Kompromiss als Problemlösung?“, schlug der Größere vor.

„Mach ein Angebot.“

„Ich kriege zehn Minuten, in denen ich hier alles fertig mache. Danach gehe ich ins Schlafzimmer. Und wenn mir gefällt, was ich da sehe, dann bleibe ich da. Und wenn nicht, dann arbeite ich weiter.“

Das Zweite würde er eh nicht tun, oder? Der Jüngere richtete sich auf, setzte einen Kuss auf die Lippen seines Geliebten und zog sich etwas zurück. Immer schön weiter verhandeln…

„Das sind aber schlechte Bedingungen für mich.“

„Aber du bist der, der Sex will.“

„Du nicht?“, was ziemlich unvorstellbar war, wenn man die Beule in Setos Hose in Augenschein nahm.

„Das ist unwichtig für diese Debatte.“

„Ich halte das für sehr wichtig…“, der Blonde beugte sich wieder ein Stück vor, die Arme auf die Lehnen von Setos Stuhl gestützt.

„Soll ich auf zwanzig Minuten gehen?“, ein leichtes Lächelte legte sich auf die Lippen des Älteren.

„Das sind Yakuza-Methoden.“

„Ja und?“, eine Augenbraue hob sich.

„Das ist unfair.“

„Muss ich fair sein?“, das wunderschöne Gesicht legte sich seitwärts.

„Du musst lieb sein.“, bestimmte Katsuya.

„Das schließt fair schon einmal aus…“

„War das eine Beleidigung?“, das Lächeln erreichte aus die Züge des Jüngeren.

„Hast du es als eine aufgefasst?“, anhand der Erhebungen konnte der Blonde sehen, dass Seto sich mit der Zunge über die Zähne fuhr.

„Warum weichst du mir aus?“

„Warum bist du nicht im Bett?“, die blauen Augen funkelten auf, „Kleine Augen müssen müde sein…“

„Du hast zehn Minuten verlangt.“, das Lächeln Katsuyas wurde zu einem Grinsen, „Du hast nirgendwo gesagt, dass ich dabei im Bett sein muss.“

„Aber willst du dich nicht vorbereiten?“, die Züge verzogen sich in Amüsement, „Ich gehe wirklich, wenn mich der Anblick nicht…“, der Rest des Satzes ging in einem tiefkehligen Schnurren unter.

Katsuya schluckte. Der würde es wirklich bringen zu gehen?

„Schon weg.“

Sexuelle Phantasien

So, auch mein letzter Hase ist gestorben, während ich im Urlaub war v.v Vermissen mich die Tiere so sehr, dass sie alle sterben, wenn sie mich mal eine Woche nicht sehen? Hach...

Nun, ich bin aus dem Urlaub wieder da, habe meinen Hasen begraben und erwarte nun die nächste Katastrophe. Diese Nebensequenz ist übrigens leicht zu datieren - der Abend vor dem Tag, wo Seto Kats anbietet, dass er ihn nehmen darf ^.-
 

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„Seto-Kätzchen? Wo bist du?“, der Blonde warf einen Blick in Setos Schlafzimmer, so dem die Tür aufstand.

„Erschnüffel dir den Weg doch.“, kam Antwort aus dem Büro.

Katsuya trat hinter den Arbeitenden, legte seine Arme um ihn und fuhr mit seiner Nase durch dessen Haar.

„Braves Hündchen.“

„Mag kein Hund sein…“, murmelte der Jüngere und schmiegte seine Wange an Setos.

„Meinst du nicht, dass du Hund mit etwas Positivem verbinden kannst?“, wie oft hatten sie das schon? Konnte er halt nicht. Pech. Hach… Seto mochte den Nicknamen…

„Ich weiß nicht… Hund, das ist ein heimatloses, geprügeltes, aus Verzweiflung aggressives Wesen.“

„Aber Hunde sind auch die stetigen Begleiter von Menschen, die Zeichen von Freundschaft und Treue…“, er hob eine Hand und strich über Katsuyas freie Wange, „…und Gehorsam.“

„Ach? Willst du mehr Gehorsam von mir?“, fragte der Jüngere scherzhaft.

„Ich weiß nicht…“, er setzte eine Note unter den Test, den er nebenher korrigierte, „Beizeiten ist das ein reizender Gedanke. Allein schon nachts, im Bett…“, er ließ eine Pause, „Wenn du auf jeden Befehl hörst…“

„Höre ich da eine sexuelle Phantasie aufkommen?“

„Es gibt nicht umsonst den Namen Hündchenstellung, meinst du nicht?“, der Kopf des Brünetten wandte sich etwas seitlich, damit seine Zunge über Katsuyas Wange streichen konnte.

„Du willst mich von hinten?“, der Blonde schluckte und spitzte die Lippen ein wenig, „Hm… interessanter Gedanke. Ist das ein Angebot, dass ich auch in Anspruch nehmen darf?“

„Du… was…“, der Ältere atmete scharf ein, „Ich muss zugeben, darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“, er betonte das Wort darüber.

„Ich wäre dein erster, oder?“

Eine gewisse Röte schlich sich auf die Wangen des Älteren, während er stotterte: „Na ja… ja… also… wärst du…“

Der hinter ihm Stehende schloss die Arme enger um ihn und flüsterte in sein Ohr: „Du bist sehr hübsch, wenn du errötest… nicht, dass du das nicht sowieso bist.“

„Danke…“, hauchte der Brünette, der einen Moment später seinen Geliebten auf seinem Schoß wieder fand.

„Und ich bilde mir extrem etwas darauf ein, dass du wegen mir rot wirst.“, nicht, dass er eitel wurde, nicht? Als wäre seine erwachsene Persönlichkeit das nicht sowieso.

Aber das hier war nicht seine erwachsene Persönlichkeit. Das war Klein-Seto, der nicht nur noch röter wurde, sondern auch seinen Kopf in Katsuyas Halsbeuge versteckte.

„Och…“, er kraulte den Größeren im Nacken, „Ich stelle mir das von hinten etwas bedrohlich vor… ich möchte es ausprobieren, irgendwann einmal, aber nicht allzu bald. Okay?“

„Doch experimentierfreudig?“, na, das klang ja schon wieder etwas älter, „Das hat für dich einiges an Bedeutung, was?“, der Kopf hob sich wieder, „Flachlegen darf man dich, aber nicht von hinten. Auch mal interessant. Und doch lässt du mich vielleicht irgendwann…“, seine Zunge fuhr über seine Oberlippe.

Das Blut schoss dem Jüngeren ins Gesicht, der nun seinerseits sein Gesicht versteckte.

„Du wirst rot…“, flötete der Ältere.

„Du bringst mich aus dem Konzept.“, der Blonde warf den Kopf in den Nacken, „Und du bist selber noch ein bisschen rot, Freundchen.“

„Woher kommt das bloß…“, ein Grinsen zog über Setos Gesicht – oh, oh, was jetzt? „…Schatz.“

„Oh Himmel…“, Entsetzen bestimmte Katsuyas Züge, „Bitte nicht Schatz.“

„Schätzchen?“, das Amüsement griff auch auf die Augen über, „Hündchen?“

„Hündchen ist kein Kosename für den eigenen-“, er stoppte in seiner Tirade, schluckte, senkte den Kopf ein wenig, „Ähm… Freund?“

„Partner?“, schlug der Ältere vor.

„Klingt nach Wirtschaft.“

„Ich weiß.“, ein Lächeln legte sich auf Setos Lippen. Was wollte er ihm mitteilen? Was hatte dieses Glitzern in den Augen zu bedeuten.

„Du meinst, mit der Formulierung könnte man Leute täuschen?“, vermutete der Blonde.

„Tja… allgemein sollten wir wohl trotzdem etwas anderes nehmen. An sich bin ich bald dein Pflegeberechtigter.“

„Hört sich an, als wäre ich ein wildes Tier…“, murrte der Jüngere.

„Bist du nicht?“, und schon wieder das amüsierte Lächeln und die funkelnden Augen…

„Spüre ich da wieder eine sexuelle Phantasie aufkommen?“, Katsuya seufzte.

„Eher ein Drang Phantasie umzusetzen…“, hauchte der Brünette ihm zu.

„Wuff, wuff…“

Urlaub

So, das ist die FF, die Sunkiss zum Geburtstag bekommen hat ^.^ Ich hoffe, ihr findet auch euren Spaß daran!
 

P.S.: WOW O.O Meine Kapitel werden schon nicht mehr gelesen sondern nur noch freigeschaltet XD Ich glaube, man kennt mich langsam *lach*
 

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„Seto?“, Katsuya zog die beiden Vokale mit gequälter Stimme in die Länge.

„Was?“, fauchte der Ältere zurück ohne den Blick von der Straße zu nehmen, während er fuhr.

„Wann sind wir endlich da?“

„Wenn du es schaffst mir nicht mehr auf die Nerven zu gehen.“, konterte Seto nur trocken und wechselte die Spur, bevor er begann abzubremsen.

„Ist das schon unsere Abfahrt?“, fragte der Blonde mit neuem Elan, der ein erfreutes Strahlen auf seine Züge brachte.

„Nein.“, und schon war es wieder dahin...

„Warum fahren wir dann ab?“, nörgelte Katsuya, während er die Unterlippe vorschob.

„Weil wir tanken müssen.“, erklärte der Ältere nur, bevor er tief durchatmete, „Und jetzt sei bitte endlich still.“

„Aber mir ist langweilig. Wir sind schon seit Stunden unterwegs. Erst das Auto, dann das Flugzeug, jetzt wieder Auto...“, der Beifahrer hatte sich zu ihm gedreht und hob zu jedem aufgezählten Punkt einen Finger, „Das macht keinen Spaß, Seto.“

„Es muss auch keinen Spaß machen, solange es uns dahin bringt, wo wir hin müssen.“, Seto seufzte, „Ich hätte dich einfach zu Hause lassen sollen.“

„Nein!“, ruckartig drehte sich Katsuyas Kopf zu ihm, die Lider weit geöffnet über den großen, braunen Augen, „Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben im Ausland! Ich... ich hab mich echt gefreut, dass du mich zu der Konferenz mitnehmen wolltest...“

„Dann guck dir die Gegend an und nerv mich nicht.“

„Na gut... bin ja schon still...“, grummelnd drehte er sich zum Fenster und beobachtete wirklich, was an ihnen vorbei zog.

Die Wiesen waren durchweg grün, da war es echt ein Wunder, wenn mal eine gelbe Blume heraus stach. Sie wurden unterbrochen von Feldern, auf denen Korn wuchs – und andere Dinge, die er nicht identifizieren konnte. Da waren zum Beispiel Felder, wo nichts als riesige Büsche mit haufenweise gelben Blüten waren und andere, wo grüne Stängel mannshoch Richtung Himmel standen. War das eine Abart von Bambus? Echt ungewöhnlich.

Aber auch die Bäume waren anders. Wo bei ihnen Kirschblüten und Ginkobäume waren, gab es hier riesige Stämme mit dunkelgrünen... Blättern? Eher Nadeln. Er hatte solche Bäume bisher nur in der Innenstadt von Domino gesehen, wenn Weihnachten war. Ein solcher Riese stand dann auch dort.

Aber völlig anders waren die Dörfer hier. Einmal gab es jede Menge Reihenhäuser, so wie bei ihnen. Aber dann kamen plötzlich Ziegelbauten mit großen, halbrunden Holztoren oder andere Häuser, wo sogar Holz in der Außenwand war. An manchen Geschäften hingen keine Neonreklamen sondern Schilder aus Holz mit bunten, manchmal sogar goldenen Emblemen. Allgemein gab es hier kaum Werbung. Mitten im Feld stand vielleicht mal ein Schild mit Obst oder Gemüse mit lächelnden Gesichtern drauf und ganz selten fand man in den Stadtbereichen Plakate, aber sonst war kaum etwas von dem zu finden, was er aus Japan kannte – nun ja, vielleicht weil das hier ein ländliches Gebiet war. War es doch, oder?

„Sieht es in Deutschland überall so aus oder gibt es auch große Städte?“

„Natürlich gibt es große Städte.“, antwortete Seto nach einem Moment des Durchatmens mit weit weniger genervter Stimme als vorhin, „Wir sind doch vorhin ein Stück durch eine gefahren.“, oh ja, richtig, sie waren auf der Autobahn mitten durch eine riesige Stadt gefahren, „Das war Cologne. Die Einwohner hier nennen sie Köln.“

„Korn. Kroln. Choln.“, versuchte Katsuya das Wort zu wiederholen, „Das ist verdammt schwer auszusprechen.“

„Ja, die Sprache ist relativ schwer.“, gab der Brünette zu, „Ich verhaspele mich sogar heute noch manchmal. Und die Aussprache der Umlaute beherrsche ich nicht gut. Es gibt hier ä, ö und ü – oh je, lass dir das besser noch mal von einem Einwohner sagen, bei mir klingt das gräßlich.“

„Du kannst auch deutsch sprechen, richtig?“, fragte Katsuya mit Begeisterung in der Stimme. Das war bei den Sprachen dabei gewesen, die Seto Ryou und ihm einst aufgezählt hatte, oder?

„Prinzipiell ja.“, ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des Fahrers.

„Sag mal was!“

„Und was?“

„Egal.“, der Jüngere grinste ihn an, „Irgendetwas.“

„Do bisesch neftotehnd.“, versuchte Katsuya aus dem Kauderwelsch, was an sein Ohr drang, zu verstehen – das war ja echt noch schlimmer als englisch.

„Und was heißt das?“, er hatte die Fäuste geballt und gespannt in die Nähe der Brust gezogen, während er den anderen ohne zu blinzeln fixierte.

„Dass du mich schon wieder nervst.“, gab Seto nur zurück.

„Maaann...“, mit der Luft verließ auch die Spannung Katsuyas Körper, während er sich zurückfallen ließ, „Du bist doof.“
 

„War das da eben keine Tankstelle?“, fragte der Jüngere überrascht, warf dem Gebäude über seine Schulter einen Blick hinterher und setzte sich wieder gerade hin.

„Doch.“, ...ja?

...kam da noch was?

„Und warum hast du dann nicht getankt?“

„Der Typ an der Kasse sah unfreundlich aus.“

Katsuyas Hände ballten sich zu Fäusten, während seine Augenbraue gefährlich zuckte. Was – sollte – das – heißen? Reichte es nicht, dass sie seit Stunden unterwegs waren? Musste Seto ihm jetzt auch noch seine verquere Psyche zumuten?

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“

„Doch, vollkommen.“, der Fahrer verzog keine Miene, „Schau, dahinten ist gleich die nächste. Vielleicht ist die Person dort etwas sympathischer.“

„Seto, wenn du nicht willst, dass ich dich erwürge, wirst du jetzt dort tanken fahren.“, drohte Katsuya mit unterdrückter Wut in der Stimme.

„Ohne mich kommst du hier nicht weg, also lass mir meinen Spaß – Gott, ist die hässlich!“, sein Blick glitt von der Tankstelle wieder zur Straße, „Diese nehmen wir auch nicht.“

„Seeetooo...“, die Vokale des Namens zogen sich wieder, während sich zum Ende hin sogar Katsuyas Stimme hob

„Ich weiß, wie ich heiße.“, gab der nur lächelnd zurück.

„Du raubst mir den letzten Nerv, weißt du das?“

„Es beruht nur auf Gegenseitigkeit.“, war klar, dass der jetzt schmunzeln musste... wahrscheinlich hatte er mal wieder einen Heidenspaß ihn zu triezen.

Katsuya verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sich mit wütender Miene tiefer in den Sitz sinken. Sollte der Typ doch tun, was er wollte. Er würde schon sehen, was er davon hatte: den ganzen Urlaub lang keinen Sex. Die Rückfahrt sollte er gefälligst besser planen.

„Diese Tankstelle ist okay.“

Der Blonde seufzte und warf einen Blick nach draußen. Na endlich! Er musterte die Frau im Kassiererhäuschen.

„Und was ist jetzt das Besondere an dieser Kassiererin?“

„Sie hat deine Frisur.“

Er schloss die Augen und schlug sacht seinen Kopf gegen die Seitenfensterscheibe, während er wie ein Mantra murmelte: „Nicht aufregen, nicht aufregen...“

Seto währenddessen stieg aus, worauf ein lautes „Omeyngott!“ über die Tankstelle schallte. Katsuya zog die Augenbrauen zusammen und sah auf. Was war das denn gewesen? Die Kassiererin? Die pummelige junge Frau mit seiner Frisur stand in der Tür des Kassiererhäuschens und starrte Seto an, der mit einem fragenden Blick in ihre Richtung stehen geblieben war. Sie rannte auf eben diesen zu, während Katsuya seinen Gurt löste und ebenfalls dem Auto entstieg – was sie ihren Ausruf wiederholen ließ, während sie ihn anstarrend stehen blieb.

Ihr Blick wechselte zwischen ihnen beiden, während sie murmelte: „Oh my fucking god, I can’t believe it...“

Okay, das verstand sogar er. Aber was bitte war so erschreckend? Das Ausländer hier mitten auf dem Land waren? War das hier ein ausländerfeindliches Land? Oder kamen einfach so selten Fremde vorbei?

„Sisend Seto Kaiba, oda?“, was zur Hölle... das war deutsch, oder? Verdammt, er verstand das nicht. Aber sie schien Seto zu kennen. Er war also echt ziemlich berühmt... komisch, in Domino war ihnen das noch nicht passiert.

Und was zur Hölle quatschte Seto da? Völliger Kauderwelsch. Wie konnte er bloß diese Sprache sprechen? Die hatte ja echt gar nichts mit ihrer eigenen zu tun. Er wollte das auch können, verdammt!

Halt mal, hatte die Dame gerade seinen Namen genannt?

„Was ist denn los?“

„Nichts Gutes... aus irgendeinem Grund kennt sie nicht nur mich, sondern auch dich. Sie hat mich gefragt, ob wir ein Paar sind...“, der Brünette schüttelte den Kopf, „Dabei ist das doch nie in der Presse gewesen. Ich verstehe das nicht, woher sie das weiß. Und gerade hier, mitten im Nirgendwo am anderen Ende der Welt...“, er seufzte, „Ich werde sie einfach mal fragen.“

Wieder einige Sätze Kauderwelsch, während die junge Frau wild mit den Händen gestikulierte, während sie sprach. War das in Deutschland so oder machte nur sie das?

„Hm...“, blaue Augen warfen ihm einen kurzen Blick zu, „Das ist sehr ungewöhnlich, was sie sagt.“

„Was hat sie denn gesagt?“, erkundigte sich Katsuya mit genervter Stimme und vor der Brust verschränkten Armen. Könnte Seto nicht ein bisschen redseliger sein?

„Sie sagt, wir wären weltberühmt, es gäbe Mangas über uns und sie kenne massenweise Geschichten, in denen wir ein Paar sind.“, Seto legte den Kopf zur Seite, „Das heißt, sie ist offenkundig völlig wahnsinnig. Aber dennoch frage ich mich, woher sie dann weiß, wer du bist. Möglicherweise hat uns ein ausländischer Paparazzi aufgelauert und der Artikel erschien nur hier... ich werde meinen Bruder darauf ansetzen.“

Offenkundig völlig wahnsinnig? Na wunderbar. Wieso ging diese Person dann arbeiten und wurde nicht... okay, manche würden auch Seto als wahnsinnig bezeichnen und auch er war im Endeffekt normal. Die Realitätswahrnehmung der Frau war also verzerrt... das machte sie nicht ungefährlich.

„Sie ist mir ein bisschen unheimlich. Wollen wir schnell tanken und weiterfahren?“

„Nein.“, entschied Seto und lächelte ihr kurz zu, während sie brav wartete, dass man sie wieder in ihrer Sprache ansprach, „Was sie sagt, ist interessant. Ich würde gern raus finden, woher sie die Informationen hat. Außerdem hat sie mich auf einen Kaffee eingeladen.“

„Du willst nicht den Kaffee dieser Verrückten trinken!“, rief Katsuya erschrocken.

„Warum nicht? Sie wird ihn schon nicht vergiftet haben.“, glaubte er... „Ich werde das Angebot auf jeden Fall annehmen. Setzt du dich zu uns? Du wolltest doch eine Pause, oder?“

Der Blonde schüttelte mit weit geöffneten Lidern abwesend den Kopf, bevor dieser nach vorne sackte, sodass sein Blick auf dem grauen Asphalt lag. Das war nicht wahr. Das war einfach nicht wahr. Seto ließ sich am Ende der Welt von einer Verrückten an einer Tankstelle mitten im Nirgendwo einen Kaffee ausgeben... konnte ihn mal jemand wecken? In seinem Entsetzen gefangen trottete Katsuya den beiden in das Kassiererhäuschen hinterher ohne sein Tun wirklich bewusst wahrzunehmen.
 

Okay, sie war ganz in Ordnung.

Er verstand zwar kein Wort von dem, was Seto und sie bequatschten, aber sie hatte ihm mit einer Geste die Getränke angeboten, die der Laden führte – da diese verschlossen waren, traute er sich auch an eine Cola. Und trotzdem, das war verdammt unheimlich. Woher wusste sie, dass er keinen Kaffee trank?

Was war, wenn sie nicht vollkommen verrückt war?

Nein, falscher Gedanke. Das hieße, dass man Bücher über Seto und ihn veröffentlicht hätte. Ein ganz klarer Fall von Wahnsinn. Und sie musste wahnsinnig sein... was sonst würde einen Menschen so euphorisch machen?

Sie sprang wie ein Flummi durch die Gegend, quietschte mädchenhaft, murmelte andauernd „Omeyngott.“ und schien derzeit mit Seto über ihr Handy zu reden... zumindest hielt sie es in der Hand und zeigte andauernd darauf. Könnten die beiden nicht einfach englisch reden oder so?

Und was sollte das jetzt werden? Sie rief jemanden an? Halt mal, hatte sie die andere Person gerade mit Seto begrüßt? Was ging denn jetzt ab?

„Seto, was geschieht gerade? Was soll das hier?“, klang seine Stimme wirklich ängstlich? Warum? Sie war sehr aufgedreht, aber wirklich gefährlich schien sie nicht.

„Ich verstehe das auch nicht genau... ihre Freundin und sie sind anscheinend große Fans von uns. Deswegen hat sie auch ihre Haare gefärbt und so geschnitten, dass es deiner Frisur ähnlich sieht. Und ihre Freundin nennt sie Seto... diese scheint sehr begeistert von mir zu sein. Oh-“, er lauschte kurz den Worten der Blonden, „Ihre Freundin glaubt ihr nicht und will mit mir reden... hm... könnte lustig werden. Ich kann ja mal fragen, was die Gute hier hat.“

Er wollte mit einer wildfremden Person sprechen, die von der Irren in ihre Wahnvorstellungen einbezogen wurde... na klasse... sie schien ihm doch was in den Kaffee getan zu haben...

Setos Lächeln verblasste langsam, während er der Stimme im Handy lauschte und bisweilen kurze Antworten gab. Es dauerte nur wenige Momente, bis er tief schluckte. Was bedeutete das? Hieß das etwa, dass diese Frau nicht verrückt war? Oder... dass sie so gefährlich war, dass... nein, besser nicht weiterdenken. Seto würde das lösen. Immer auf Seto vertrauen.

Genau jener zog gerade sein Handy aus der Tasche, drehte den Rücken des Geräts zu Katsuya und tippte auf einigen Tasten, bis – klick – er es wieder sinken ließ und weiter auf die Tasten einschlug.

„Seto... was soll das?“

„Moment.“, er sprach einige deutsche Worte, „Hör zu, die Person hier am Telefon hat Insiderinformationen, die sie mir nur gegen einen Beweis gibt, dass wir wirklich die zwei sind, für die man uns hält. Ich habe ihr das Bild von dir gesendet. Es wird gerade übertragen.“, sein Blick glitt wieder zum Handy, begleitet von ein paar deutschen Worten.

Seto verschickte einfach so Bilder von ihm? Im Austausch für Informationen? Wo zur Hölle waren sie hier gelandet? Warum ließ er sich auf so etwas ein? Katsuya seufzte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. Da gab es eindeutig noch Klärungsbedarf.

Die blonde Kassiererin musterte ihn währenddessen unverhohlen. Ein Fan von ihm... und wenn sie nicht verrückt war? Ein echter Fan. Von ihm. Dem ewigen Loser. Seine Mundwinkel zuckten ein Stück in die Höhe, was sie vor Freude breit grinsen und sich die Handflächen gegen die Wangen schlagen ließ. Wow... sie himmelte ihn ja wirklich ein bisschen an...

Setos Ausdruck währenddessen war grabestief ernst. Irgendetwas war definitiv nicht so, wie es sein sollte. Genau das sagte ihm die Person am Telefon – ziemlich ausführlich vermutlich, da er schon einige Zeit schweigend zuhörte. Hoffentlich würde er Katsuya bald auch mal aufklären.

Der Blonde ließ seinen Blick schweifen. Selbst die Tankstellen waren in diesem Land anders. Anscheinend gab es keine Tankkräfte, die die Wagen befüllten, wuschen und die Aschenbecher leerten. Es sah so aus, als täte man das selbst und musste in dieses Häuschen kommen, um zu zahlen. Ganz schön schlechter Service. Dafür gab es jede Menge Getränke, Süßigkeiten und sonstiges Knabberzeugs, das verkauft wurde, was wiederum eine echt gute Idee war. Aber irgendwie schien es hier gar keine Dosen zu geben... wie verkaufte man hier denn Tee oder Gesundheitssäfte? Oder gab es sowas hier gar nicht? War irgendwie schon ein komisches Land... kaum Schilder, kaum Reklame, keine Gesundheitsartikel. Oder erkannte er die einfach nicht, weil er nicht lesen konnte, was auf den Packungen stand? Auch Fragen, die beizeiten an Seto gehen würden.

„Okay...“, genau jener seufzte, klappte das Handy zusammen und gab es der freundlichen Kassiererin, „Mir ist jetzt einiges klarer als zuvor.“

„Und was?“

„Folgendes...“, er lehnte sich auch zurück, trank seinen Kaffee in einem Schluck und massierte sich die Schläfen, „Anscheinend gibt es einen besessenen Stalker, der einen Manga mit mir in meiner Schulzeit darin veröffentlicht hat. Ich gehe mit Yugi zusammen zur Schule, der ein altägyptisches Puzzle zusammensetzt und daraufhin Yami, den König der Spiele, eine Seele aus Ägypten, wieder zum Leben erweckt. Ein Junge mit deinem Aussehen und – anscheinend per völligem Zufall – deinem Namen ist der beste Freund Yugis und besteht mit ihm Abenteuer. Eine weitere Stalkerin mit Namen Gepo scheint stattdessen meine echte Geschichte aufgerollt und alle nicht erforschbaren Teile aus diesem Manga übernommen zu haben, sodass diese Figur mit deinem Namen und einem dir ähnlichen Aussehen als Hauptperson ihres Buches auf mich trifft. In ihrem Buch werden diese beiden zu einem Paar. Aber das Manuskript scheint nur in Deutschland verbreitet zu sein, es wird also noch möglich sein es rechtzeitig einzudämmen.“

„Oh my fucking god...“, murmelte Katsuya leise.

Urlaub - die Zweite

So, hier ist das Gegenstück zum ersten Teil von "Urlaub" - feuerregen's Sicht.

Es war ihr Geburtstagswunsch ^.^
 

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„Seto!“, quietschte es am anderen Ende der Leitung.

War ja klar. Wer sonst? Wer rief sonst um sieben Uhr morgens an? Seufzend nahm Seto ihren Becher Kaffee auf ex. Sie würde es wahrscheinlich brauchen. Was hatte ihren Flummi jetzt bloß wieder so high gemacht?

„Das wirst du nie glauben!“

„Versuch’s...“, murmelte sie nur und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

„Seto Kaiba sitzt in meiner Tankstelle!“, quietschte es weiter.

„Hu.“, Seto verdrehte die Augen, „Hündchen, du solltest mehr schlafen. Die Hallus bekommen dir nicht.“

„Das ist mein Ernst, verdammt! Glaub mir doch!“

„Ganz sicher.“, Seto gähnte und sah noch einmal auf ihre Uhr. Wurde sie hier wirklich morgens um sieben wegen irgendeines Tagtraumes angerufen? Es konnte nicht wahr sein... Dafür würde Hündchen definitiv heute Abend kein Gespräch mehr kriegen.

„Hier, hör doch!“, irgendwelche Stimmen – männlich, zweifellos – im Hintergrund, „Hörst du? Das ist Seto, der da spricht!“

„Wenn er anwesend ist und sprechen kann, gib‘ ihn mir doch.“, meinte Seto, auf deren Lippen sich langsam ein Lächeln schlich. Japaner in Düren? Hatten die die Straßenkarte von Europa auf dem Kopf liegend abgefahren?

„Ich soll ihn ans Telefon holen?“, Hündchens Stimme zitterte leicht, „Äh... äh... Hilfe, er guckt mich an.“, die Typen waren doch nicht gefährlich, oder? Setos Griff um ihr Handy festigte sich.

„Kaiba.“, meldete sich eine dunkle, tiefe Stimme am anderen Ende, die ihr Gänsehaut über den ganzen Körper jagte.

„Uh... sie haben eine echt klasse Stimme. Sie sprechen doch deutsch, oder?“, sie schüttete sich vorsichtshalber noch einen Becher Kaffee ein. Sie würde ihn wahrscheinlich brauchen.

„Ja, die Sprache beherrsche ich.“, kam es mit einem leichten Akzent, „In welcher Beziehung stehen sie zu der jungen Frau vor mir?“

„Oh, sie ist mein Haustier.“, hm... das klang doch etwas arg krank, oder? „Nein, keine Sorge, wir sind Freundinnen. Ich nenne sie nur Hündchen. Sie ist ein Fan von Katsuya.“

„Welchem... Katsuya?“, das Amüsement löste sich langsam aus der Stimme ihres Gegenübers. Langweilte sie ihn?

„Dem Freund von Seto Kaiba. Habe ich das richtig verstanden, dass sie auch Kaiba heißen?“, mal gucken, was sie so für Infos aus diesem Japaner kriegen konnte. Anscheinend sah er ihrem Idol ja sogar ähnlich, wenn Hündchen ihn als der personifizierten Seto Kaiba betrachtete.

Ein Schlucken. Das konnte sie sogar durch das Telefon hören.

„Woher wissen sie, dass ich einen Freund namens Katsuya habe?“

Wow... halt. Der Typ hieß Seto Kaiba, sah aus wie er und hatte einen Freund namens Katsuya, der aussah wie der echte... das war ein bisschen viel Zufall, oder? Ne, Hündchen spielte wahrscheinlich irgendeinen Scherz, weil ein cooler Japaner bei ihr vorbeigeschaut hatte. Und der machte mit. Also sollte sie das auch mal eine Runde. Der Typ spielte seine Rolle auf jeden Fall echt cool. Und diese Stimme...

„Das ist nicht allgemein bekannt.“, meinte Seto mit einem fetten Lächeln auf den Lippen, „Aber viele vermuten es. Es gibt tausende von Geschichten, wie sie beide wohl zusammen gekommen sind. Und Bilder. Ich habe selbst ein paar von ihnen beiden gezeichnet.“

„Bilder...“, die Person am anderen Ende atmete tief durch, „Sind sie veröffentlicht?“

„Klar, im Internet.“, Seto erhob sich und raste zu ihrem PC in Vorahnung, „Auf Animexx.“

„Adresse?“

Sie gab ihm die eines ihrer letzten Bilder durch und einen Moment lang herrschte Stille.

„Noch da?“

„Ja.“, die Stimme war kalt – richtig Seto-kalt, „Ich überprüfe gerade die Adresse.“

„Okay.“, sie setzte sich auf den nächsten bequemen Platz und lehnte sich zurück. Wie lange wollten die da drüben dieses Spiel eigentlich treiben? Irgendwann musste sie auch mal zur Schule.

„Sh-“, die andere Person unterbrach sich selbst, „Das ist eine Verletzung meiner Privatsphäre!“

„Es ist Kunst.“, dieser Japaner war echt cool. Sie sollte ihn nach seiner Adresse fragen. „Und ihr seid beide gerade zusammen unterwegs?“

„Was willst du?“, zischte der Mann am anderen Ende.

„Für weitere Infos?“, Schweigen – anscheinend ein Ja, „Einen Beweis, dass ihr die seid, für die ihr euch ausgebt. Schick mir ein Bild. Mein PC ist gerade an.“

Es klickte noch während sie sprach.

„Welche Adresse?“, fragte er.

Cool, der Typ fragte von selbst nach ihrer Adresse! Sie sagte ihm schnell ihre Handynummer und Mailadresse. Ob der wohl wirklich sofort etwas sandte? Sie lockte sich in ihr Postfach – krass, da war wirklich eine Mail mit Anlage – und sah nach, was er gesandt hatte.

Ihr Unterkiefer machte beinahe Bekanntschaft mit dem Tisch.

Scheiße.

Jetzt nicht echt, oder?

Das sah ja wirklich voll nach Katsuya aus!

„Ah- ah- wow... hammer!“, sie räusperte sich, „Okay, gut, der sieht Katsuya ziemlich ähnlich, das gebe ich zu. Aber wenn sie nicht wie Seto Kaiba aussehen, glaube ich ihnen das Ganze nicht.“

„Was meinst du, wie viel deine Informationen wert sind?“, die Stimme des anderen führte eine Drohung im Unterton.

Das klang verdammt nach Seto Kaiba.

Sie warf ihrem Handy einen entsetzten Blick zu. Sie hielt es nicht ehrlich gerade für möglich, dass irgendwelche Mangacharaktere in der Realität herum rannten, oder? Wahrscheinlich schlief sie noch. Vielleicht sollte sie noch einen Becher Kaffee nehmen.

„Okay... Seto Kaiba, ja? Ich möchte ein Bild von ihnen. Ich schwöre, ich werde nicht Böses damit anstellen. Sie kriegen auch alles, was ich weiß.“, wenn schon ein Traum, dann auch ausnutzen.

„Ich werde darüber nachdenken.“

Hieß nein. Mal schauen, was er nach den Infos sagen würde.

„Wir werden es sehen. Es gibt hier einen Manga namens Yu-Gi-Oh. Da geht es um einen Jungen namens Yugi, der ein Puzzle aus Ägypten zusammensetzt und damit die Seele, die darin wohnt, freisetzt. Diese Seele ist Yami, der König der Spiele, der früher Pharao von Ägypten war und sich selbst im Puzzle versiegelte, um die Welt zu retten.“, die Person am anderen Ende schnaubte, „Ein brünetter, gut aussehender Typ mit blauen Augen, der eine Firma namens Kaiba Coorperation führt, dessen Lieblingsspielkarte der weiße Drache mit eiskaltem Blick ist und der Seto Kaiba heißt, ist zu Beginn Yugis Feind, weil er die Karte von dessen Großvater haben will. Später werden die beiden allerdings Freunde, auch wenn Seto nie die Sache mit der Seele aus Ägypten glaubt und meint, Yugi sei multipel.“

„Anscheinend ein Plakiat. Welche Firma hat diesen Schund veröffentlicht?“, unterbrach der andere sie.

„Shonen Jump. Hier in Deutschland Carlsen Comics.“, ein gemurmelte Zustimmung, dann Stille, „Katsuya ist der beste Freund von Yugi in dieser Geschichte. Er hasst Seto und hat Angst vor ihm. Er fordert den anderen immer wieder zum Duell, obwohl er um Längen schlechter ist. Aber in praktisch jeder Notsituation wird er von Seto gerettet. Nur am Anfang sendet Seto einmal einen Massenmörder hinter Katsuya, Yugi und Co her. Ach ja, und drei Serienkiller. Und bringt sie auf den elektrischen Stuhl. Und in einen abgeschlossen Raum, wo Steinblöcke runterkrachen. Und noch ein paar solche Sachen. Droht damit sich umzubringen und so einen Kram. Bissel krank. Aber später wird er etwas ruhiger.“

Ein tiefes Schlucken.

„War das so bei euch?“, fragte Seto einfach mal. War ja eh nur ein Spiel. Shit, es war schon fast halb acht.

„Nein. Katsuya ist zehn Jahre jünger. Ich bin Lehrer an seiner Schule.“, murmelte die andere Stimme.

„Echt? Wie in DS?“, hatte der coole Japaner die Story auch gelesen?

„DS?“

Ach ja, sie spielten ja noch. Blödmann.

„Dead Society von Gepo. Da ist Seto noch kranker. Hatte eine beschissene Kindheit, hat die Firma aufgegeben wegen seines Bruders, der dann von Katsuya ermordet wurde und den Blonden aufgenommen, als sie sich wiedersahen. Da hat er andauernd irgendwelche Anfälle.“

Schweigen. Nicht einmal Schlucken.

„Na, war das so?“

„Das ist... nein, überhaupt nicht.“, uh, kalt. Wäre das der echte Seto, sie würde sofort glauben, dass genau das passiert war. „Wo findet man diese Geschichte?“

„Auch bei Mexx. Ist alles bei Mexx. Nur der Manga ist im Handel. Und Dead Society hoffentlich bald auch.“

„Das werde ich zu verhindern wissen.“, ein Klicken, dann Tuten.

Seto starrte ihr Handy an. Der Typ hatte... aufgelegt? Warum? Was sollte das plötzlich? Sie wollte doch... egal. Sie hatte seine Telefonnummer durch die Mail. Sie könnte ihm eine SMS schreiben.

Lächelnd tat sie genau das, bevor sie zur Schule ging.

Versöhnung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Hauswirtschaftsunterricht - die Siebte

Da leben sie vor sich hin. Beim Zusammensuchen meiner Lernsachen habe ich das hier in meinem Ordner gefunden, zusammen mit zwei anderen Nebensequenzen, die ich bald hochlade.
 

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„Ab heute beschäftigen wir uns mit dem Thema Diät.“, kündigte die Hauswirtschaftslehrerin an.

„Na, hoffentlich kochen wir das Thema nicht.“, murrte Katsuya leise.

„Ich sehe karge Zeiten auf uns zukommen.“, stimmte Ryou mit ein.

„Ach kommt, das ist praktisch der Anlass zum Abnehmen!“, warf Ayumi fröhlich ein.

„Ich will aber gar nicht abnehmen.“, argumentierte ihr Tischnachbar.

„Ich will wachsen...“, grummelte Ryou, wofür er von einem amüsierten Le-Long eine Hand auf die Schulter gelegt bekam.

„Das wird schon noch. Eh du dich versiehst, schießt du in die Höhe.“, prophezeite Katsuya.

„Ruhe!“, brüllte die Lehrerin vorne verzweifelt, da die ganze Klasse sich unterhielt, „Kann mir einer eine Definition für Diät geben?“

Nach einer Sekunde des Überlegens nahm sie Ayumi dran, die antwortete: „Verminderte Nährstoffaufnahme, die nicht zu gesundheitlichen Schäden, aber zu Gewichtsverlust führt.“

Die Lehrerin nickte bedacht, bevor sie Ryou dran nahm, der sich als einziger noch meldete.

„Jegliche Form von angepasster Ernährung. Es muss nicht auf Gewichtsverlust zugeschnitten sein. Auch eine laktosefreie Ernährung ist eine Diät.“, korrigierte er.

„Sehr richtig.“, die Frau vorne lächelte, „Eine laktosefreie Ernährung zum Beispiel ist eine medizinische Diät. Es gibt auch medizinische Diäten, die auf Gewichtsverlust zugeschnitten sind, aber die meisten sind es nicht. Kennt jemand solch eine Diät, die schädlich ist?“

„Null-Diät.“, kam von Ayumi.

„Trennkost.“, von Ryou, bevor sich langsam auch andere Schüler meldeten.

„Attkins.“, warf einer ein, worauf die Lehrerin lächelnd nickte, ebenso zu die von jemand anderem genannte Schokodiät.

„Sehr gut, sehr gut. Noch jemand?“, meinte sie in die Runde.

„Gelten Fettverbrennerpillen?“, fragte Katsuya, der sich als einziger noch gemeldet hatte.

„Die sind medizinisch.“, bekam er als Antwort, worauf er die Augenbrauen zusammen zog.

„Sicher? Auf der Straße werden die als Drogen geschluckt.“

„Uhm...“, sie presste einen Moment lang die Lippen zusammen, „Nun, sagen wir, sie waren medizinisch... im Grundgedanken...“

„Wieso schluckt man die als Drogen?“, fragte Ryou ohne sich zu melden.

„Wirkt ähnlich wie Ecstasy. Oder fühlt sich zumindest ähnlich an.“, erwiderte Katsuya, nur um sich innerlich vor den Kopf zu schlagen. Na klasse. Noch lauter, bitte...

„Echt? Cool... wo kriegt man die?“, Ayumi wandte sich ihm mit Begeisterung zu.

„Du willst so was nicht wirklich haben, oder?“, fragte der Blonde sie mit Entsetzen.

„Fett weg und gute Laune – ist doch klasse, oder?“

„Schonmal etwas von drogeninduzierter Psychose gehört? Oder Organschäden? Geh und treib Sport, das hat weniger Nebenwirkungen.“, er schüttelte entgeistert den Kopf.

„Was flüstern sie da hinten?“, rief die Lehrerin von vorne, wo sie wohl zwischendurch mit dem Unterricht weiter gemacht hatte.

„Dass Sport eine gute Methode zum Abnehmen ist.“, erwiderte Katsuya schlagfertig.

„Ah ja, sehr richtig, sehr richtig. Können sie mir auch eine der eben genannten Methoden erklären?“, Methoden? Ach, die Abnehmdiäten. Hatte er doch keine Ahnung von, er wusste nur eine Art, nämlich wie er selbst dazu kam abzunehmen.

„Dass man nichts isst?“

„Oh ja, das Fasten. Sie haben recht, dass unterscheidet sich noch von der Null-Diät. Wo liegt der Unterschied?“, ein Glück, dass sie das die Klasse fragte.

„Bei der Null-Diät isst man Salat und kann alle Arten von Getränken trinken.“, rettete Ayumi ihn mit einer Antwort. Sie schien echt ein Faible für Diäten zu haben.

„Sehr schön, sehr schön. Und die Trennkost?“, jemand aus der ersten Reihe antwortete, doch was auch immer gesagt wurde, Katsuya bekam es dank seiner Banknachbarin nicht mit.

„Ich mache gerade eine Null-Diät, weißt du?“

„Wozu?“, entgegnete er und musterte sie.

„Zum Abnehmen natürlich.“, sie verdrehte die Augen.

„Wo? Zwischen den Augen?“, er hob eine Augenbraue.

„Ha-ha... sehr witzig.“, Ayumi verschränkte die Arme und schmollte.

„Sorry, ich hatte das Problem noch nie.“

„Du musstest noch nie abnehmen?“, ihre Lider weiteten sich, sodass sie ihn mit großen Augen ansah. War das wirklich so... ungewöhnlich? Es klang so, als wäre die halbe Menschheit auf Diät. So gesehen war er ja auch auf Diät, wenn auch nicht zum Abnehmen.

„Das ist Auslegungssache.“, meinte er daher unbestimmt.

„Was soll das denn heißen?“, verlangte sie zu wissen.

Ups. Und jetzt? Ein sadistisches Lächeln, das er eins A von Kaiba hatte, legte sich auf seine Lippen, bevor er sich ihr zuwandte und mit einer Hand durch sein Haar fuhr. Er antwortete: „Nun, wer Fettabsaugungen bezahlt kriegt, braucht das nicht.“

Ayumis Schultern sackten hinab, ebenso wie ihre Lider, bevor sie murmelte: „Sehr witzig...“

Japanischunterricht - die Fünfte

„Guten Morgen, Herr Lehrer Kaiba.“, grüßten die Schüler artig und setzten sich auf das Zeichen des Lehrers hin.

„In unserem Lehrplan steht, dass ich euch als nächstes Kommunikationspsychologie zu vermitteln habe. Es gibt die verbale – Bakura...“, der Weißhaarige hob den Kopf, „...und nonverbale Kommunikation.“, Seto zeigte auf einen Schüler, „Normalerweise stimmen verbale und nonverbale Kommunikation überein. Katsuya!“, er sah dabei zu einem Mädchen in der ersten Reihe.

„Die mit etwas weniger Kurven.“, warf der Blonde lächelnd ein.

„Ich kann mir sogar noch mehr widersprechen.“, er zeigte auf einen Jungen der letzten Reihe und sah zu einem Mädchen in der zweiten, „Wakaba.“

Ein paar der Schüler lachten über das Bild, dass Seto da vorne gab.

„Sogar noch mehr.“, ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Lehrers, doch er zischte den nächsten Namen warnend – mit einem Mal war die Klasse vollkommen still, „Worin habe ich mir jetzt widersprochen?“

Es dauerte einen Moment, bis Ryou als Erster zaghaft den Arm hob und die Antwort gab: „In Gestik und Ton.“

„In Fachsprache?“, Seto machte noch einmal mit dem Arm eine Geste in dessen Richtung.

„Ähm... nonverbal und... verbal?“, gab der Weißhaarige verwirrt zurück.

„Fast. Verbal ist der Inhalt des Gesagten. Der Ton ist paraverbal. Und genau das sind die drei Kommunikationsebenen. Üben wir das ein wenig. Sukuya, gib uns ein Beispiel des verbal-nonverbalen Widersprechens.“

„Der Unterricht ist interessant.“, erwiderte ein Junge der ersten Reihe und gähnte.

„Ich frage jetzt mal nicht, was davon die Wahrheit ausdrückte. Tanaka, ein paraverbal-nonverbales.“

„Ähm... was war paraverbal?“, fragte jener nach.

„Der Ton.“

„Ähm... ähm...“, er starrte in die Luft, als könnte die Decke ihm eine Antwort geben, „Mir fällt nichts ein.“

„Ich habe unglaubliche Lust euch zu unterrichten.“, gab Seto im besten Sarkasmus zurück und lehnte dabei am Pult, mit beiden Armen nach hinten auf diesen gestützt.

„Ist das nicht gleichzeitig ein paraverbal-verbaler Widerspruch?“, fragte Ryou ohne sich zu melden.

„Richtig. Ich habe hier die Entscheidung zu treffen einen paraverbal-verbalen Konflikt oder einen verbal-nonverbalen einzubringen. Oder fällt jemandem ein rein paraverbal-nonverbaler Widerspruch ein?“

„Können wir das Wort verbal weglassen, bitte? Mein Hirn raucht.“, meinte Katsuya, während er die Augenbrauen zusammen zog.

„Denselben Satz mit nonverbalem Widerspruch.“, forderte Seto von ihm.

Der Blonde grinste, legte die Beine auf den Tisch und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, bevor er meinte: „Mein Hirn raucht.“

„Sehr gut, aber kein Grund so sitzen zu bleiben.“, die Lider des Lehrers verengten sich kurz.

„Oh verdammt...“, zwitscherte Katsuya fröhlich.

„Was für ein Widerspruch war das?“, fragte der Brünette ihn.

„Verbal-paraverbal.“, antwortete er artig.

„Sehr gut. Und wie wir sehen, hast du kein Problem damit das Wort verbal auszusprechen, also scheint dein Hirn noch in Ordnung zu sein. Zumindest im Rahmen des Unterrichts.“

„Hey, Beleidigungen sind verboten!“, warf Katsuya ein.

„Wenn du aus meiner rein faktischen Aussage eine Beleidigung heraus hören willst, steht es dir frei das zu tun.“, erwiderte Seto mit einem sadistischen Lächeln, „Was war das für ein Konflikt?“, fragte er die Klasse.

„Eine Ehekrise...“, murmelte der Blonde sich selbst zu.

Krankenhaus

Kam mir doch heute die Idee, dass ich möglicherweise vergessen hatte eine Nebensequenz hochzuladen und tatsächlich - ich hatte es ô.o
 

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„Hey, Kleiner! Da bist du ja wieder.“, Yumi kam lächelnd auf ihn zu und sie schüttelten Hände, „Na, hast du deine Schwester besucht?“

„Die wurde schon entlassen.“, erklärte Katsuya lächelnd, „Seto ist wegen irgendwas hier. Ich dachte, ich schau mal vorbei. Störe ich?“

„Nein, keineswegs.“, sie sah auf die Kladde, die sie im Arm hielt, „Ich mache gerade meine Runde zum Blutmessen. Magst du mitkommen?“

„Klar, warum nicht?“, wenn sie schon fragte, „Ich hab‘ aber von nichts ‘ne Ahnung.“

„Kein Problem, hatte Seto auch nicht.“, ah, der hatte sie also auch schon begleitet, „Er wollte einfach nur nicht liegen bleiben, deswegen habe ich ihn als Aushilfe missbraucht.“

„Darf man das?“, fragte Katsuya und zog eine Augenbraue hoch.

„Praktikanten machen nichts anderes. Und Seto hatte wie gesagt ein wundervolles Auge. Man konnte sich darauf verlassen, dass er jeden noch so kleinen Missbrauch erkannte. Als Krankenpfleger wäre er toll...“, als Lehrer war er auch klasse, „Oder als Arzt...“, ein Schwärmen lag in ihrer Stimme.

„Er meint, er hätte es nicht so mit Menschen.“, um es mal untertrieben zu sagen...

„Mit Erwachsenen, wohl war.“, sie nickte, „Aber mit Jüngeren ist er ganz anders. Besonders mit kleinen Kindern.“

Nun... stimmte eigentlich. Wenn man sich ansah, wie er zum Beispiel mit Ryou umging... war doch sehr fürsorglich. Genau so, wie er sich vorstellte, dass Seto mit einem Baby oder Kleinkind umgehen würde. Äußerst umsorgend und liebevoll.

„Sagen sie das ihm, mir glaubt er das nicht.“

Während er das sagte, hatte sie schon an einer Tür geklopft, wartete einen Moment und trat ein. In dem Zimmer standen zwei Betten, aber nur eins war belegt. Das kleine Mädchen, das dort lag, war dick in ihre Decke eingemummelt und sah auf den Fernseher, wo Arielle lief. Yumi wartete einen Moment, bis das Lied vorbei war, bevor sie den Film stoppte und sich auf den Stuhl neben dem Bett setzte, während die Kleine die Bettdecke zurück schlug.

„Na, was macht der Bauch?“, fragte Yumi sie, nachdem sie sie als Kim-Yong vorgestellt hatte und sie und Katsuya sich begrüßt hatten.

„Aua.“, antwortete Kim und lächelte gequält.

„Immer noch? Wie sehr tut dein Bauch denn im Vergleich zu gestern weh?“

„Ein bisschen weniger.“, gab die Kleine zu.

„Das höre ich gern. Und auf unserer Zahlenleiste von eins bis zehn?“, huh? Katsuya schwieg einfach mal und hörte den beiden zu.

„Sechs.“, erwiderte Kim und zeigte es mit ihren Fingern.

„Das ist wahrlich besser.“, Yumi lächelte, „Gibst du mir dann kurz deinen Arm, damit ich deinen Blutdruck messen kann?“, ihr wurde sofort ein linker Arm gegeben, an den sie eine Manschette und ein Stethoskop anlegte und ein paar Sekunden still da saß und mit den Geräten arbeitete, „So, schon fertig. Dein Blutdruck hat sich auch gebessert. Was hat Schwester Kira zu deinem Fieber gesagt?“

„Achtunddreißig, eins.“, erklärte Kim mit Stolz in der Stimme.

„Sehr schön.“, die Pflegerin drückte ihre Hand und packte sie wieder in ihre Decken, „Du wirst wieder. Dann wollen wir dich und Arielle auch direkt wieder allein lassen. Bis später, Kim.“

„Tschüss.“, gab sie mit einem Lächeln zurück und war schnell wieder durch den laufenden Fernseher gefangen, während die beiden Erwachsenen das Zimmer verließen.

„Komisch, wenn man nur daneben steht.“, murmelte Katsuya auf dem Gang.

„Zumindest die Patienten sind es gewohnt.“, erklärte Yumi und trug einige Werte auf ihrer Kladde ein, „Die Oberärzte spazieren hier mit bis zu acht Studenten durch.“

„Bei Seto auch damals?“, beide blonden Augenbrauen hoben sich.

Nun... vielleicht sollte ihm Yumis fast schallendes Lachen sagen, dass die Frage ziemlich dumm gewesen war. Wahrscheinlich nicht. Seto hätte den Haufen wahrscheinlich hochkant rausgeworfen.

„Ha...“, Yumi sah lächelnd zu ihm auf, „Bei Seto hat der Oberarzt den Klinikchef und zwei andere Oberärzte dabei. Und sicher nicht zum Vorführen sondern als moralische Unterstützung. Er hat die armen Leute regelmäßig fertig gemacht.“

Selbst die Oberärzte? Heureka, Seto hatte gar keinen Respekt vor Authoritäten.

„Seto? Mein kleiner, putziger, sehr bissiger Drache?“, scherzte Katsuya lächelnd.

„Feuer und Säure speiend.“, fügte Yumi hinzu.

„Mit scharfen Krallen.“

„Der gern gekrault wird.“

„Und geküsst.“, ah verdammt, da war etwas mit Geheimhaltung gewesen... besonders vor Yumi, nicht? Argh, shit...

„Das habe ich ganz sicher nicht ausprobiert.“, in ihren Blick hatte sich trotzdem etwas Berechnendes gemischt. Rargh! Problem! Großes Problem! Wo war-

„Ist auch besser so, ihr Schandmäuler...“, murrte Seto, der wie aus dem Nichts plötzlich neben ihnen aufgetaucht war.

Oh...

Ups.

Crack

Ich wurde hierzu gezwungen. Ich schwöre, das ist nicht auf meinen Mist gewachsen. Feuerregen hat mich gezwungen. Mehr sage ich nicht hierzu!
 

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...und daher denke ich, dass wir erstmal eine Auszeit nehmen sollten. Eigentlich wollte ich meine Sachen nehmen und einfach verschwinden, aber ich denke, du würdest dich vor Sorge zerreißen. Deshalb sage ich dir, dass ich bei Yami bin. Aber bitte komm nicht vorbei. Ich brauche Zeit für mich. Wir brauchen Zeit für uns. Ohne einander.

In Liebe, Katsuya
 

Seto blinzelte kurz, überflog die Nachricht noch einmal und drehte um. Von der Kommode im Flur griff er seinen Schlüsselbund und schwang sich in den Wagen. Keine zwanzig Minuten später stand er am anderen Ende der Stadt und hämmerte mit der Faust gegen Yamis Tür.

„Ich komme, ich komme!“ Er hielt mitten in der Luft inne und während er noch so da stand, öffnete sich bereits die Tür. „Darling, beruhige dich. Denk an die Nachbarn.“

„Ich will zu Katsuya“, forderte er nur.

„Kein Grund, meine Tür einzuschlagen. Tag der offenen Tür hatte ich das letzte Mal, als ich noch dem Dienstleistungsgewerbe angehörte“ Yami griff seine Hand und zog ihn in die Wohnung. „Komm, ich habe Kaffee gekocht.“

„Ich fühle mich erwartet“ Seto hob eine Augenbraue, aber folgte brav.

„Ich vermute, du würdest es als Beleidigung auffassen, wenn ich behaupten würde, du seist durchschaubar“ Yami ging hinüber zur Theke und schenkte ihm einen Becher ein. „Ich nehme mir also die Freiheit heraus, einfach zu schweigen.“

Seto hob eine Augenbraue und nahm das Getränk schweigend entgegen.

„Er hat sich im Wohnzimmer eingeschlossen. Das arme Ding“ Yami legte eine Hand an seine Wange. „Er wirkte ganz verzweifelt. Was ist denn passiert?“

„Was weiß ich“ Seto schnaubte. „Aber er kommt zurück, das ist außer Frage.“

„Meinst du nicht, er hat ein paar Tage für sich verdient? Vielleicht ist ihm das alles zu viel. Das neue Haus, die Hochzeit, all diese ermüdenden Verwandten zu Besuch ... das wäre doch jedem zu viel. Er hat sich Ruhe verdient.“

„Aber nicht vor mir“ Seto tippte mit Zeige- und Mittelfinger auf den Tisch. „Er hat eheliche Pflichten und ich habe vor, diese einzufordern.“

„Seto, er hat ein Recht, sich zu schonen. Deine eheliche Pflicht ist es, sich um sein Wohlergehen zu sorgen. Er sah wirklich nicht gut aus, als er vorhin her kam. Isst er auch genug?“

„Er isst genug, um drei zu ernähren“ Seto verdrehte die Augen.

„Meinst du, er ist schwanger?“ Yami zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben ihn. „Meinst du, er ist deswegen ...“

Seto antwortete nicht. Er konnte nicht. Er sah den anderen mit schockgeweiteten Augen an. Das ... also, nicht dass das möglich wäre, aber ... aber wenn er doch ... was, wenn er wirklich ... nein, undenkbar. Und wenn doch?

Yami quietschte auf und zog die Hände vor seine Lippen. Breit lächelnd rief er: „Ich freue mich ja so für euch! Ich fasse es nicht ... frisch verheiratet und bereits so ein Glück. Kein Wunder, dass es Katsuya zu viel war. Er muss jetzt an zwei denken.“

Seto sah stoisch die Küchenwand an. Das konnte nicht sein. Das war absolut unmöglich. Aber wenn es nicht möglich war, warum klang es so erstaunlich sinnvoll? Die Stimmungsschwankungen, diese Phasen des in-sich-gekehrt-seins, die niedrige Stresstoleranz ... es passte alles.

„Er wird ein wunderbarer Vater werden. Und ein Baby ... stell dir vor, seine blonden Haare, deine blauen Augen ... hach, zum Dahinschmelzen“ Yami erwachte aus seinen Träumereien und legte eine Hand auf Setos Oberarm. „Ich bin so stolz auf dich. Ich wusste gar nicht, dass ihr nun doch entschieden habt, es zu versuchen. Ich weiß, wie viel Angst dir der Gedanke macht ... dass du der Verantwortung nun doch zugestimmt hast, das ... hach, das muss wahre Liebe sein.“

Das musste wahrer Wahnsinn sein. Seto wandte den Blick langsam in Yamis Richtung. Die funkelnden Augen, das erwartungsvolle Lächeln ... wie tief war die Kluft zwischen dem Gedanken an volle Windeln und dem Keuchen und Stöhnen, das ihm dieses Übel eingebrockt hatte. Er erwiderte: „Du musst ihm das ausreden.“

„Huh? Was?“ Yami blinzelte.

„Das Kind. Du musst ihm das ausreden.“

„Das kannst du nicht ernst meinen!“ Yami sprang erschrocken auf. „Seto! Du Unhold! Welch ein barbarischer Gedanke. Ein Kind ist ein Geschenk Gottes! Wie kannst du einen solch heidnischen Impuls auch nur denken, geschweige denn, mich mit diesem Teufelswerk verführen zu wollen!“ Er richtete einen Finger demonstrativ in Richtung der Tür. „Weiche, Dämon! Du bist in meinem Heim nicht erwünscht. Katsuya tut Recht daran, dich nicht sehen zu wollen.“

„Er hat kein Recht, sich mir zu verweigern!“ Auch Seto erhob sich und bedachte Yami mit einem kalten Blick. „Meine Ehemann kommt mit mir. Mit oder ohne deinen Willen.“

„Seto, ich warne dich. Solcherlei Benehmen ist eines Edelmanns nicht würdig. Geh und behalte deine Ehre oder Schande wird über deinen Namen kommen durch deine Gräueltaten.“

„Deine Vorwürfe können mich nicht bewegen“ Seto wandte sich ab und trat an Yami vorbei aus der Küche. Nur drei weitere Schritte brachten ihn zur verschlossenen Tür des Wohnzimmers. „Engel, mach auf.“

„Ich will dich nicht sehen“, kam eine verweinte Stimme von der anderen Seite.

„Bitte, mach es uns doch nicht schwer. Engel, lass uns nicht streiten. Ich liebe dich. Öffne die Tür“, sprach er mit Engelszungen.

„Bitte lass mich“, flehte die Stimme auf der anderen Seite, „ich beschwöre dich, gib mir Zeit. Ich kann so nicht weiter machen.“

„Mein Engel, was immer es ist, wir stehen es zusammen durch. Du bist nicht allein. Öffne die Tür“, verlangte Seto erneut.

„Ich kann nicht“ Die Stimme wurde von einem Schluchzen unterbrochen.

„Katsuya, ich brauche dich. Was soll ich denn essen, wenn du nicht bei mir bist? Ich verhungere ohne dich. Mach auf und lass uns nach Hause gehen.“

Diesmal war es nur ein Schluchzen.

Seto seufzte tief. Musste denn alles zwischen ihnen immer in ein Drama ausarten? Dann eben anders: „Katsuya, ich weiß, dass du schwanger bist. Ich bin dir nicht böse. Wir finden eine Lösung. Mach auf und komm in meine Arme.“

Oh. Unerwartet. Seto blinzelte überrascht, dass die Tür aufgerissen wurde. Das waren also die magischen Worte gewesen? Hatte Katsuya solche Angst vor seiner Wut gehabt? Natürlich wollte er den kleinen Parasiten eliminiert haben, aber das hieß doch nicht, dass er Katsuya böse war. Dieses kleine Dummerchen ...

„Schwanger?“ Katsuyas Stirn lag in Falten. „Hast du Drogen genommen?“

Erneut blinzelte Seto überrascht.

„Du meinst es ernst“ Katsuya betrachtete ihn einen Moment und seufzte. „Schon gut, ich komme mit. Eigentlich wollte ich etwas Zeit für mich, um über unsere Beziehung nachzudenken, aber nicht, wenn du dadurch wahnsinnig wirst“ Er schüttelte den Kopf und ging an Seto vorbei. „Schwanger, also echt ... das hier ist doch keine schlechte Soap mit Texten aus Klischeeland.“



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Von:  Lunata79
2016-03-27T19:51:55+00:00 27.03.2016 21:51
Habs erst jetzt geschafft, das Kapitel zu lesen. Schande über mich.
Boah, Katsuya schwanger! Yami kommt vielleicht auf Ideen. Und das Schlimmste ist, dass das Seto auch noch voll glaubt. *lach*

Von:  Lunatik
2013-02-06T10:18:19+00:00 06.02.2013 11:18
OMG! Ich hab schon lange nicht so gelacht xDDDDDD
Ernsthaft, hab in der Mitte angefangen und bis zum Ende durchgelacht. Ziemlich laut - wenn man bedenkt, dass meine Balkontür grad offen ist, dürfte sich meine Nachbarin jetzt wundern xDD

*knuddel*
Von:  Blanche7
2012-12-10T15:48:23+00:00 10.12.2012 16:48
Schön das es weiter geht! ^.^
Von:  feuerregen
2012-11-30T20:26:20+00:00 30.11.2012 21:26
ICH habe nur ein kleines unschuldiges briefchen geschrieben, ja?
den quatsch verbockt haben wir zusammen, damit das klar ist.

> "Das musste wahrer Wahnsinn sein. Seto wandte den Blick langsam in Yamis Richtung. Die funkelnden Augen, das erwartungsvolle Lächeln ... wie tief war die Kluft zwischen dem Gedanken an volle Windeln und dem Keuchen und Stöhnen, das ihm dieses Übel eingebrockt hatte. Er erwiderte: „Du musst ihm das ausreden.“ <

da wars zu spät! danach kommen nur noch sissy und franz! ö.ö

=*
Von:  Lunata79
2012-10-07T19:58:09+00:00 07.10.2012 21:58
Hahaha! Genial! Alle 33 Kapis, der Hammer.
Du Schlawinerin hast sogar in einem Kapitel dich selbst eingebaut. Voll krass, wie Seto von Animexx erfährt.
Ich hoffe, da kommt noch was?

Lg
Lunata79
Von:  littlpinkunicorn
2010-06-12T20:26:54+00:00 12.06.2010 22:26
die Lehrerin find ich genial xDDDDDDDD krank, aber genial xD
Von:  littlpinkunicorn
2010-05-26T16:03:17+00:00 26.05.2010 18:03
nur eine gaaanz kleine Anmerkung meinerseits...es müsste eigentlich entweder
"but we wanted to read his sonnets" oder "these sonnets" heißen (these wegen Plural ^^), weiß jetzt nicht genau, ob das nur ein Tippfehler war =)
und es muss "why didn't you say anything at the beginning of the lesson" heißen, (any benutzt man in Fragen und Verninungen, some nur in bejahten Sätzen)

...tschuldigung, das war irgendwie klugscheißerisch ^^; aber du meintest ja, man sollte dich verbessern...
Von:  Blanche7
2010-03-28T09:20:32+00:00 28.03.2010 11:20
Seto taucht auch immer zur richtigen Zeit auf...

-.<

-Schönes Kapitel!-
Von:  MarieSoledad
2010-03-23T15:02:38+00:00 23.03.2010 16:02
Hihi "Oh Ups..."
Das ist Kats - er reitet sie nochmal in RICHTIGE Probleme rein, weil ers einfach nicht schafft, es geheimzuhalten^^

Aber wieder ein sehr liebes Kap :)
Von:  -Fairy
2010-02-04T09:18:34+00:00 04.02.2010 10:18
XDDD Ehekrise.
Gott hab ich grade gelacht!


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