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S.o.l.d.i.e.r

Der lange Weg zum Ruhm
von

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33. Kapitel

„Cloud?“, Sephiroth hob ein Augenlid und sah zur Seite, wo er den anderen vermutete, „Bist du da?“

„Ich bin hier.“, der Infanterist rückte heran, „Schlaf ruhig weiter, ich bin hier.“

„Komm her…“, mit geschlossenen Augen schlug Sephiroth die Decke zur Seite und streckte seine Hand nach dem Jüngeren aus.

„Ähm... okay...“, das letzte Wort hörte sich fast wie eine Frage an, doch Cloud erhob sich dennoch und ließ sich neben dem General auf die Matratze gleiten. War ihm vielleicht kalt? Oder wollte er wieder umarmt werden? Ja, das musste es sein. Vielleicht bekam er ja Alpträume. Da half es doch, wenn jemand da war, nicht? Dennoch streckte Cloud seine Arme nicht nach dem anderen aus und bettete sein Haupt erst auf dessen Arm, als Sephiroths andere Hand es dahin zog. Eben jener dazu gehörende Arm erschlaffte nach dieser Bewegung und legte sich um den kleinen Körper.

„Ist das in Ordnung?“, hörte er Sephiroth so leise flüstern, dass es fast nicht zu hören war.

„Ja... ja, natürlich...“, nun, wenn es ihm half... Cloud rückte von selbst näher, rutschte noch ein wenig, bis er komfortabel lag und schloss die Augen. Schon nach wenigen Sekunden übermannte ihn fast das angenehme Gefühl von Wärme. In Sephiroths Bademantel – den er fast zweimal um sich schlingen konnte – in Sephiroths Bett in Sephiroths Armen. Sein Atem vertiefte sich. Beschützt. Warm. Geborgen.

Nur die Hand, die durch sein Haar strich, nervte. Der Blonde grummelte, rümpfte die Nase und versuchte ihr zu entkommen, indem er sich weg rollte. Ein leises Glucksen ließ ihn widerwillig die Lider öffnen. Bett, Zimmer, Mensch... hä? Er drehte sich zurück und warf einen Blick in hellwache silbergrüne Augen.

„Guten Morgen?“, Sephiroths rechter Mundwinkel hob sich.

„Schon Morgen?“, kam von Cloud eine verschlafene Antwort, bevor er die Lider zusammen kniff, sich mit dem Handrücken die Augen rieb und aufsetzte, „Guten Morgen, Si- Sephiroth.“

Der Größere, der seinen Kopf auf einen Arm gestützt hatte, lächelte zu ihm hinauf.

„Haben sie gut geschlafen?“

„Ja, vielen Dank.“, genau diese tiefe Stimme am Morgen vertrieb Kummer und Sorgen...

„Sehr gut.“, der Blonde warf einen schnellen Blick auf die Uhr, die auf dem Nachttisch stand, „Macht es ihnen- äh, dir etwas aus, wenn ich zuerst ins Bad gehe? Ich muss in einer halben Stunde antreten.“

„Soll ich dir etwas zu frühstücken machen? Was magst du?“

Cloud stockte. Er blinzelte. Er sah zu Sephiroth. Irgendwie war das hier surreal. Er lag im Bett des Generals in dessen Bademantel und bekam angeboten, dass man ihm Frühstück machte?

„Ähm... hab- hast du Milch?“, und er duzte ihn! Und nannte ihm beim Vornamen!

„Sicher.“, ein echtes Lächeln schlich sich einen Moment lang auf die Lippen des anderen.

„Heiße Milch mit Honig?“, fragte Cloud etwas kleinlauter, „Bitte?“

„Aber natürlich.“, der General nickte, „Bis gleich.“

Hieß das, sie waren Freunde? Während der Fünfzehnjährige ins Bad taperte, zog er die Augenbrauen zusammen. Ein Freund von General Sephiroth? Wow... er hielt einen Moment inne und senkte den Blick. Jetzt, wo Genesis und Angeal tot waren, hatte Sephiroth nur noch Zack... kein Wunder, dass er Gesellschaft brauchte. Cloud begann seine Sachen anziehen, die er gestern teils gewaschen, teils aufgehängt hatte. Andererseits war es schon sehr stark von ihm sich trotz des Verlustes seiner beiden besten Freunde mit jemand Neuem einzulassen. Überhaupt jemanden an ihn heran zu lassen. Der General schien ihm sehr viel Vertrauen entgegen zu bringen.

Cloud errötete.

Hatte er das überhaupt verdient? Dass der General, der Führer der Armee der Weltordnung, ihn, den kleinen, blonden Niemand, als Freund ansah? Ein Grinsen schlug sich auf seine Lippen. Wow. Er war ein Freund von General Sephiroth. Cool!

Immer noch grinsend eilte er in die Küche, wo eben jener in denselben Klamotten stand, die er vor wenigen Tagen nach dem Duschen getragen hatte. Auch trocken standen sie ihm recht gut. Das Haar hatte er zu einem losen Zopf geflochten, der halb offen war, da er kein Haargummi benutzt hatte. Sephiroth begegnete ihm mit einem Lächeln, bevor er ihm schweigend einen Becher überreichte, aus dem es ein wenig dampfte.

„Danke schön.“, entgegnete Cloud artig und nahm ihn mit beiden Händen entgegen, „Das ist auch etwas, was ich in den Baracken nicht kriege. Und...“, Rot schlich sich auf seine Wangen, „Ich wage es nicht sowas irgendwo zu bestellen. Die anderen würden mich auslachen.“

„Dass du dir so viele Gedanken machst, was andere denken, sorgt nur dafür, dass sie eine komische Meinung von dir haben.“, Sephiroths Hand fuhr in sein Haar und strich sanft über seine Kopfhaut, „Mit Selbstbewusstsein kannst du so andersartig sein wie du möchtest. Und Selbstbewusstsein erhältst du durch Andersartigkeit.“

„Sie würden trotzdem lachen...“, murmelte Cloud leise und lehnte in die sanfte Berührung.

„Sollen sie doch.“, der General lehnte sich zu ihm herab und legte ihre Stirn aneinander, „Ich kann immer noch zurück lachen.“, er zog sich ein Stück zurück, „Kommst du mich nach Dienstschluss suchen?“

„Sicher.“, der Blonde lächelte und leerte seinen Becher, „Vielen Dank, Sephiroth.“, ihm wurde der Becher abgenommen, „Bis heute Abend.“

„Bis dann.“, jener lächelte, wandte sich Cloud ein Stück zu, doch verharrte irgendwo in der Bewegung.

Auch der Jüngere, der sich eigentlich hatte abwenden wollen, schien wie festgeklebt auf dem Boden. Er errötete, senkte den Blick und sah einen Moment später scheu wieder auf. Ihr Blick verharkte sich ineinander, hielt die Augen des anderen, bevor Sephiroth quälend langsam einen Schritt auf ihn zutrat und die Arme um ihn legte.

„Pass auf dich auf, ja?“

„Ja...“, Cloud lehnte sich ein wenig zurück, um zu ihm aufzusehen, „Du auch, ja?“

Der General murmelte eine Zustimmung, während dieser sich noch weiter errötend abwandte und den Raum verließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SilverReader
2010-03-14T17:17:49+00:00 14.03.2010 18:17
Hoho. Isch bin durch und lechzte nach mehr XD
*lach*
Schön geschrieben, klasse Idee, Charkter gut dagestellt. ich bin begeistert.

Mich hat nur irritiert das du Gast statt Hollander genommen hast, aber die Tatsache ist verschmerzbar.
Ist nur schade das du nach dem Spiel schreibst... so denk ich dann sehr traurig an das Ende der FF
*sniff*
Aber wenn es so schön weiter geht wie bisher ist es einigermaßen verschmerzbar.
Von: abgemeldet
2010-03-10T19:57:59+00:00 10.03.2010 20:57
Ui, das stelle ich mir so mütterlich umsorgend vor ^///^ mal wieder super geworden!

Hab mir extra bis heute Zeit gelassen mit dem Lesen, damit die Tage bis montag nicht so lang sind... jajaja...


glg
Von:  Mariru
2010-03-08T15:45:01+00:00 08.03.2010 16:45
Das ist fluffig. :3 Konnte mir das Schmunzeln echt nicht verkneifen.
Und ich liebe deinen Schreibstil.
Von:  Shiza-Chan
2010-03-08T15:17:01+00:00 08.03.2010 16:17
Schönes Kapitel, Sephiroth und Cloud kommen sich ja immer näher^^
Bin mal gespannt auf was das alles hinausläuft.


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