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Es war einmal ...

... ein Dorf namens Konohagakure
von

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Schicksal (Hinata/Neji)

Wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest gehabt zu haben!

Zwischen den Weihnachtstagen, also des Nächtens, kam endlich eine Idee zu Papier, die mir schon länger im Kopf herumgespukt ist. Ganz glücklich bin ich mit dem Ergebnis nicht (Teile gefallen mir, andere nicht so sehr), aber ich bin mal gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

Was mich natürlich wieder zu üblichen Danksagungen bringt: DANKESCHÖN für euer Feedback! Bitte immer nur weiter so!
 

Viel Spaß mit dem nächsten Ficlet!

ED
 

Disclaimer & Distribution: Leider habe ich die Rechte an `Naruto´ nicht zu Weihnachten bekommen und verwende daher noch immer Charaktere, die nicht mir gehören. Hört dennoch den Geist der (schon wieder) vergangenen Weihnacht in euch und setzt euch mit mir in Verbindung, wenn ihr die Geschichte andernorts veröffentlichen wollt. Danke.
 

Anmerkungen: Dieses Ficlet ist als verspäteter Weihnachtsgruß einem gewissen Rotschopf, besser bekannt als Readhead gewidmet!
 

Vor dem ominösen Phänomen bekannt als uncharakteristischem Verhalten wird ausdrücklich gewarnt.

Ich denke, dass Person A seine Wut ungerechterweise an Person B auslässt, die eigentlich gar nichts dafür kann, während Person A für seine Wut eigentlich auch nichts kann. Natürlich ist sich Person A ihres Schicksals auch vorher bewusst, es handelt sich hier nur noch mal um eine Verdeutlichung.

Könnte vor der Prüfung zum Mittelninja stattgefunden haben.
 

Schicksal
 

Wut. Zorn. Trauer. Jeder Schlag, jeder Angriff schien von diesen Emotionen gestärkt.

Erbärmlich. Schwach. Unwürdig. Unausgesprochen hingen diese Wörter in der Luft, lagen in seinem Blick, jedes Mal, wenn sie stolperte und fiel. Dass sie unter dem Gewicht dieser Worte, von denen sie wusste, dass sie auf ihr lasteten, nicht brach und trotzdem wieder aufstand, schien bedeutungslos.

Ihr Vater hatte ihm befohlen, sie zu trainieren, also trainierte er sie.

Wut. Zorn. Trauer. Diese Gefühle verliehen ihm Kraft. Kraft, die er brauchte, um ihr zu zeigen, dass er sein Talent und seine Zeit mir ihr verschwendete.

Erbärmlich. Schwach. Unwürdig. Noch nie war sie mehr gewesen und würde auch nie mehr in seinen Augen sein.

Er hagelte Schläge auf sie nieder, so schnell, dass sie kaum noch mithalten konnte und Mühe hatte, sie abzuwehren. Er hasste es, dass sie nicht aufgab. Er hasste ihren Entschluss, sich ändern zu wollen. Er hasste sie.

Letztlich waren seine Angriffe zu stark und zu schnell und sie stolperte abermals, landete hinterrücks im Staub. Er verschränkte die Arme vor der Brust, der Ausdruck seiner Augen war voller Verachtung. Die zierliche Gestalt, die am Boden saß, zitterte vor Anstrengung. Schweißnass klebten ihre Haare an der Stirn, Staub bedeckte die Haut und Schmutz ihre Kleidung. Mühsam, langsam richtete sie sich wieder auf.

Ein verächtliches Schnauben entfuhr ihm. Wozu die Mühe? Eher früher als später würde sie wieder im Staub landen. Er kehrte ihr den Rücken.

"Neji-niisama." Diese zwei leise gesprochenen Wörter ließen ihn sich ihr zuwenden. "Neji-niisama," sagte sie mit einer Stimme, die genauso zitterte, wie ihre unsicheren Beine, "wir können fortfahren."

Zum ersten Mal an diesem Nachmittag begegnete er ihrem Blick, den sie in seiner Anwesenheit meist gesenkt hielt.

Hoffnung. Mitgefühl. Vergebung. Das waren die Gefühle, die er in den Augen sehen konnte, die den seinen so ähnlich und doch so anders waren.

Zum ersten Mal erkannte er, dass er ihr eine Schuld aufbürdete, der sie nicht gewachsen war. Und zum ersten Mal erkannte er, dass sie trotzdem versuchte diese Schuld zu tragen.

Um Seinetwillen.

Wut verrauchte, Zorn verflüchtigte sich und Trauer füllte die Leere, die sie zurückließen.

Der Hass, den er blind gegen sie gerichtet hatte, war eigentlich gegen andere, höhere Mächte gerichtet, die sie beide aneinander banden und doch trennten. Regeln und Bräuche, die sie nicht gemacht hatten und denen sie dennoch unterworfen waren. Schicksal.

Mit einem Mal schien sich dieses Wort in seine Seele zu brennen, wie Jahre zuvor eine Tätowierung in seine Haut.

Wortlos drehte er sich um und ging.

Er hörte unsicherer Schritte hinter sich, fühlte dann, wie sich zwei Hände in den Stoff seines Hemds krallten und ihn zum Stehenbleiben zwangen.

Hinata presste ihre Stirn an den Rücken ihres Cousins. "Es tut mir leid, Neji-niisama," wisperte sie.

Neji schloss kurz die Augen und löste nicht unsanft ihren Griff. Er tat ihr leid. Dummes Mädchen, immer noch schwach und des Namens Hyuuga unwürdig, aber nicht weniger erbärmlich, als er selbst.

"Es ist Schicksal, Hinata-sama," sagte er ruhig, obwohl er fast an den Worten erstickte.
 

ENDE
 

Vielen Dank für's Lesen und einen schönen Tag noch!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-02-13T15:59:22+00:00 13.02.2006 16:59
Hm... Ich habe lange nachdenken müssen nach diesem One Shot. Wer ist eigentlich mehr zu bedauern, Neji oder Hinata?
Und wer ist eigentlich schuld an ihrem Dilemma? Er, sie oder das Schicksal?
Und wenn letzeres, kann man dieses nicht ändern? Muss man wirklich damit leben und andere und nicht zuletzt sich selbst zu verletzen?

Wirklich schöner Teil, nachdenklich, traurig ob der scheinbaren Unabwendbarkeit des Schicksals.

Man wünscht sich fast, dass der krakehlende, immer fröhliche Naruto in die Szene platzt. Da kann man verstehen, warum Hinata ihn so mag.

Einziger, kleiner Fehler ist mir aufgefallen, du hast mal "Er hagelte Schläge auf sie nieder" geschrieben, das klang etwas seltsam.

Ansonsten toll geschrieben, und vielen vielen Dank für den Weihnachtsgruß!
Ich revanchier mich zu Ostern ^^

Redhead


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