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Es war einmal ...

... ein Dorf namens Konohagakure
von

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Frohe Weihnachten (Tsunade)

Danke. Mehr bleibt mir nicht zu sagen. Doch eines noch: Ich wünsche euch ein frohes Weihnachtsfest!

ED
 

Disclaimer & Distribution: 'Naruto' gehört nicht mir, die Charaktere sind nur entliehen. Bei Fragen die Geschichte betreffend, bitte Mail an mich. Danke.
 

Anmerkungen: Diese Geschichte ist keine Anti-Weihnachten-Geschichte! Ich mag dieses Fest! Manchmal ist einem einfach nicht nach feiern, wenn man an die denkt, die nicht mit einem feiern können.
 


 

Frohe Weihnachten
 

Die Tage wurden kürzer, die Nächte kälter, das Jahr neigte sich dem Ende. Im grünen Feuerland schneite es selten, dennoch waren die Temperaturen soweit gesunken, dass die Einwohner in dicken Jacken und Mänteln durch das Dorf im Wald hasteten. Die Inhaber der Läden schmückten ihre Geschäfte mit winterlicher Dekoration, und wiesen mit besonderen Angeboten auf das bevorstehende Weihnachtsfest hin.

Der Stempel krachte mit mehr Wucht als notwendig auf das Papier hinunter und hinterließ wahrscheinlich eine weitere Delle im Holz des wuchtigen Schreibtisches. Verärgert legte Tsunade das Dokument auf einen Stapel und zog ein weiteres zu sich heran. Schon den ganzen Tag hatte sie sich in ihrem Büro verbarrikadiert. Die herrschende Weihnachtsstimmung ging ihr auf die Nerven. Aus dem Aufenthaltsraum der Oberninja war der verräterische Geruch von Glühwein gedrungen, irgendjemand hatte an allen möglichen und unmöglichen Stellen kleine Mistelzweige angebracht, und zu guter Letzt hatte Shizune ständig Weihnachtslieder gesummt. Das leise Summen war wie eine Feile über die Nerven der Hokage gefahren, weshalb sie ihrer Assistentin Arbeitsaufträge außerhalb des Büros gegeben hatte. Letztendlich hatte Tsunade die Tür hinter sich geschlossen und reagierte auf jede Störung äußerst ungnädig. Eine Zeitlang hatte sie Löcher in die Luft gestarrt und dann mit dem Gedanken gespielt, sich sinnlos zu betrinken. Schließlich hatte sie sich aus reiner Langeweile dem längst überfälligen Papierkram zugewendet, der über die letzten Wochen liegengeblieben war. Einmal mehr sauste der Stempel auf ein unschuldiges Blatt Papier und den mitgenommenen Schreibtisch hinunter. Dieser Tag schien nie enden zu wollen!

Zögerlich klopfte jemand an die Tür. "Ja doch!" fauchte die Hokage. Shizune steckte den Kopf durch einen Türspalt. "Ich gehe dann, Tsunade-sama." "Ist es schon so spät," fragte die blonde Sanin gleichgültig, obwohl sie innerlich aufseufzte. "Alle sind nach Hause gegangen, ich bin die letzte," antwortete Shizune ohne jeglichen Vorwurf. "Ich... ich würde dann auch...," setzte sie an. Tsunade lächelte nachsichtig. "Geh nur." "Sind Sie sicher? Ich könnte sicherlich später kommen... ." Manchmal konnte ihr die Führsorge der dunkelhaarigen Assistentin nahezu lästig sein. Tsunade legte die Stirn in Falten und schnitt ihr das Wort ab. "Geh! Du hast es dir verdient. Ich werde wohl auch einen Abend ohne dich zurechtkommen." "Aber ausgerechnet heute... ." Shizune ließ nicht locker. Die Antwort kam ein wenig unwirsch: "Geh endlich! Amüsier dich. Trink auf mich. Vielleicht bekommst du diesen Iruka mit einem Mistelzweig endlich dazu, dich zu küssen." Mit roten Wangen senkte Shizune verlegen den Blick. Ihre Augen ruhten noch einmal kurz auf ihrer Herrin, als sie sich mit einem leisen "Frohe Weihnachten, Tsunade-sama." verabschiedete. Die Hokage erwiderte nichts und wartete, bis sie die Tür ins Schloss fallen hörte, um sich in ihrem Stuhl zurückzulehnen. Sie atmete tief durch. Shizune hatte sich auf den Weg zur Weihnachtsfeier von Iruka Umino gemacht, der anscheinend alle die, die mit niemandem feiern konnten, zu sich eingeladen hatte. Tsunade kannte den Mittelninja kaum, doch sie wusste, dass sein Herz weicher war, als es gut für ihn war. Sie schloss die Augen. Morgen würde dieser ganze Spuk endlich ein Ende haben. Wie von selbst tastete ihre Hand nach der untersten Schublade des Schreibtisches. Die Augen immer noch geschlossen, zog sie sie auf. Ein vielversprechendes, gläsernes Gluckern begrüßte sie. Sie packte die Flasche am Hals und erhob sich ein wenig schwerfällig von ihrem Stuhl. Ihre Schritte führten sie zur gläsernen Balkontür, die sie aufschob und hinaustrat.

Der stand Mond bereits am Himmel, obwohl es noch nicht sehr spät war, und die ersten Sterne funkelten. Ihr Atem bildete kleine Wolken in der kalten Luft. Tsunade schraubte mit einem Handgriff den Deckel von der Sakeflasche und setzte sie an die Lippen. Der Reiswein war von exzellenter Qualität, brannte im Rachen, trieb ihr Tränen in die Augen. Weihnachten versetzte sie immer in Schwermut, weil das Fest sie immer an die denken ließ, mit denen sie es nicht feiern konnte. Shizune hatte das schon zu oft ertragen müssen. Sie hatte sich ein fröhliches Fest verdient. Doch Tsunade war nicht nach Feiern zumute. Das Fest der Liebe, eh? Wen hatte sie denn noch zu lieben? Sie dachte dabei nicht an den blonden Jungen, dessen größter Traum es war, selbst einmal Hokage zu sein. Auch nicht an das Dorf, das sie geschworen hatte zu beschützen. Und erstrecht nicht an einen weißhaarigen Perversling. Allein an die zu denken, zu denen ihre Gedanken wie von selbst wanderten, schnürte Tsunade die Kehle zu. Sie öffnete sie wieder mit einem großzügigen Schluck aus der Flasche. Ihr Blick fiel auf die Häuser, die mit hell erleuchteten Fenstern unter ihr lagen. Zu allen Seiten erstreckten sie sich. Große Häuser, kleine Häuser, helle Häuser und dunkle Häuser. Und in jedem wurde gefeiert. In jedem war man mit seinen Liebsten zusammen. Ihre Gedanken wanderten zu Shizune. Sie konnte es fast bildlich sehen, wie die dunkelhaarige Kunoichi von ihren Freunden und Kollegen umgeben war. Sie konnte es sich vorstellen, wie sie Naruto durch das blonde Haar fuhr, ihm frohe Weihnachten wünschte, und wie sie Iruka unter dem Gelächter der anderen unter einen Mistelzweig zerrte. Einen momentlang sah sie sich selbst in ihrer Mitte, lachend und in warmes Licht getaucht. Sie schüttelte langsam den Kopf und vertrieb diese Vision. Nein, dort war für kein Platz für eine bittere alte Frau. Sie fröstelte. Ihr Platz war hier. Hier unter dem klaren Sternenhimmel war sie denen, die ihr am liebsten waren, am nächsten.

Tsunade hielt die Flasche am ausgestreckten Arm gen Himmel und prostete den Sternen zu. Tränen glitzerten wie gläserne Perlen in den Augenwinkeln der Hokage. Leise flüsterte sie: "Nawaki, Dan, frohe Weihnachten."
 

ENDE



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-12-22T12:28:06+00:00 22.12.2007 13:28
aaaw...
wie süß^^
es ist schön, dass tsunade, auch wenn sie jetzt wieder glücklicher ist, als früher die beiden nicht vergisst...
ich finde es schade, dass Naruto immer als ersatz für nawaki (richtig so?) gesehen wird...
auf jeden fall mag ich die geschichte^^
bin zwar selber noch nicht wirklich in weihnachtsstimmung, aber war trotzdem schön^^

ich freu mich schon auf die nächste^^
*wink*
Yuna


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