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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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New World

Page three:

New World
 

„Sind wir doch gerade!“, murrte Liz und verschränkte die Arme.

„Wir werden nach Japan fliegen. Unser größenwahnsinniger Idiot ist aufgetaucht.“

„Ja, schon klar. Aber du willst ihm hinterher reisen?“

„Besser, ich werde ihn suchen und selbst überführen…“ Er wendete sich an sein Head-set, „Watari? In London befindet sich gerade eine Konferenz der Interpol. Die hat ihren mächtigen Hintern auch endlich hochbekommen. Statten Sie den Herren mal einen kleinen Besuch ab.“

„Gut. Ich melde mich in Kürze wieder.“ Die Verbindung wurde unterbrochen. Liz löcherte L mit fragenden Blicken.

„Interpol hält eine Konferenz ab?“

L saß vor seinem Rechner auf dem Boden und nickte. „Richtig.“ Er hatte sich vor einigen Stunden in das System von Interpol eingehackt und kam an nötige Informationen.

„Außerdem konnte ich schon einige Schlüsse ziehen, was die Identität des Täters betrifft.“ Liz nickte. Diese Schlüsse waren ihr nicht unbekannt. Auf Einige war sie schließlich, unabhängig von L, alleine gekommen.
 

••

Die Diskussionen der verschiedenen Vertreter aus verschiedenen Nationen der Interpol spitzten sich heftig zu. Die Zahl der Opfer überragte locker überschlagen problemlos die 100. Die Situation war äußerst beunruhigend…

„Was ist eigentlich so schlimm daran? Wir selbst können gar nicht so viele Todesurteile aussprechen, wie es Verbrecher gibt.“, sagte einer.

„Welches Land vertreten Sie denn? Wo etwas zu sagen, ist unverantwortlich!“, bekam er es zurück.

„Genau. Auch wenn die Opfer Schwerverbrecher und zum Tode Verurteilte sind, Mord bleibt Mord!“

„Es ist doch gar nicht sicher, dass es sich um Mord handelt?!“

„Bei über 100 Fällen von Herzversagen kann man wohl kaum von einem Zufall sprechen.“

„Aber wer wäre in der Lage, beinahe gleichzeitig so viele Morde zu begehen?“

„Wir gehen davon aus, dass eine große Organisation diese Morde sorgfältig plant und ausführt.“

„Die Organisationen, die da in Frage kämen, wären doch wohl das FBI und die CIA, oder?“, bemerkte ein dicklicher Europäer gehässig und der Saal wurde durch lautes Gemurmel und heiße Diskussionen immer lauter.

„Es scheint, als müssten wir auch diesmal L mit der Lösung des Falles betrauen.“ Der Sprecher erinnerte sich an die Strohpuppenmorde vor einem Monat.

Dann kam Wataris Auftritt…

„L ist bereits aktiv.“, sagte ein in schwarzen Mantel, Hut und Schal verhüllter Mann, der einen Laptop auf einen Tisch stellte, den alle sehen konnten. „Er hat die Ermittlungen zu diesem Fall schon längst aufgenommen.“

Die Vertreter sämtlicher Länder der Erde rissen die Augen weit auf.

„Watari?!“

„Ich bitte für einen Moment um Ruhe. Ich möchte Ihnen eine Nachricht von L vorspielen.

Watari klappte den Laptop auf und eine mit Computer verzerrte Stimme schallte durch den Raum. Auf dem Bildschirm war weiter nichts zu sehen, als ein großes schwarzes, in Londoner Altschrift geschriebenes, L.

„Verehrte Mitglieder von Interpol. Hier spricht L. Noch nie gab es einen derart schwierigen Fall von solchem Ausmaß. Es ist auch ganz klar, dass es sich herbei um brutalen Massenmord handelt, den wir nicht hinnehmen können. Zur Lösung dieses Falls muss die ganze Welt zusammenarbeiten. Daher hoffe ich, dass Sie als Vertreter von Interpol mir auf dieser Konferenz in einer Resolution Ihre volle Unerstützung zusagen werden.“ L saß Meilen entfernt in seinem Hauptquartier und beobachtete durch seinen PC das Gemurmel und Getuschel. Seine Schwester sah eifrig zu und versuchte zu lernen.

Die Vertreter von Interpol begannen sich zu beraten, bis sie zustimmten.

„Verstanden. Ich möchte vor allem um eine Unterstützung der japanischen Polizei bitten.“, fuhr L fort.

Die Vertreter der japanischen Polizei sahen verdutzt drein. „Wieso denn die japanische…?“

„Unabhängig davon, ob wir es mit einer Gruppe von Tätern oder einem Einzelnen zu tun haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter Japaner ist, äußerst hoch. Selbst wenn es kein Japaner sein sollte, hält er sich doch wahrscheinlich in Japan verborgen. Sie werden sich fragen, warum Japan… Das möchte ich Ihnen schon bald in einer direkten Konfrontation mit dem Täter demonstrieren. Jedenfalls möchte ich die Ermittlungszentrale gerne in Japan einrichten.“ Die beiden Vertreter aus Japan waren nicht weniger konfus wie der Rest der Konferenz. Ls Durchsage war beendet. Watari packte ein, verabschiedete sich und ging.
 

••

Natürlich war Raito geschockt… Es hatte wirklich geklappt. Doch er wollte es nicht glauben… Er brauchte noch einen Beweis.

Jemanden, um den es nicht schade wäre…

Doch Yagami Raito fand heraus, dass er mit diesem kleinen schwarzen Notizbuch, die gefährlichste, effektivste und unscheinbarste Mordwaffe in den Händen hielt, die es je geben würde. Es war seine Aufgabe, jemand musste es tun… egal, wie sehr seine geistige Verfassung darunter leiden müsste. Jemand musste das Böse eliminieren, eine neue Welt erschaffen! Nur er war dazu geeignet, er, Yagami Raito, der Schüler Nummer 1 in Japan.

Raito hatte nicht viel Zeit. Er musste alles geben, durfte aber auch kein Schlafdefizit erleiden. Er hatte nur Zeit nach der Schule bis Mitternacht, um Verbrecher ins Death Note zu schreiben. Er recherchierte, notierte und tötete… Auch wenn das Buch weitaus mehr Fähigkeiten besaß, als seine Opfer nur an Herzversagen sterben zu lassen, jedoch ließ Raito seine Opfer alle wegen einem plötzlichen Herzstillstand den Löffel abgeben; Sie sollten wissen, dass es ihn gab, jemanden gab, der für Ordnung und Gerechtigkeit sorgte. Er würde eine neue Welt erschaffen und über sie herrschen. Yagami Raito, Gott einer neuen Weltordnung!

5 Tage nachdem er sein Buch des Todes fand, bekam er überirdischen Besuch.

Er kam gerade von der Schule nach Hause. Seine Mutter war schon ganz aufgeregt. Die Ergebnisse des Landesweiten Vergleichstests waren da. Raito war schon wieder der Beste. Freudig nahm sie den Test entgegen und versprach Raito, ihm zur Belohnung all seine Wünsche zu erfüllen. Doch dieser ging nur zielstrebig in sein Zimmer, er hatte etwas zutun…

Raito begutachtete seine Mordwaffe, als ein Monster in seinem Zimmer stand und mit ihm sprach.

„Dir scheint das Buch zu gefallen!“, stellte es fest und grinste. Es war ca 3m groß, hatte einen Buckel und abgemagert schien es auch. Sein Gesicht war grässlich entstellt.

Raito sah seinen unerwarteten Besuch und erschrak. Er Schrie laut auf und fiel vor Schreck auf seinen Fußboden.

„Warum so überrascht? Ich bin Ryuku, ein Todesgott und der ehemalige Besitzer des Death Notes.“

Raito sah geschockt zu dem Geschöpf auf. „Ei…ein Todesgott.“ Er schluckte und fing sich wieder. Zittrig stand er auf und sah ihn selbstsicher an. „Ich bin nicht überrascht, Ryuku. Eigentlich habe ich dich sogar schon erwartet. Dass du als Todesgott höchstpersönlich deine Aufwartung machst. Wie zuvorkommend.“ Raito nahm sein Death Note und demonstrierte dem Todesgott Ryuku sein Werk. Ryuku ergriff das Note und überflog die niedergeschriebenen Namen.

„Ha ha… Das ist ja krass! Damit hätte ich jetzt wieder nicht gerechnet. Ich hab schon viele Geschichten gehört von Death Notes, die Menschen in die Hände gefallen waren… Aber du bist der Erste, der in gerade mal 5 Tagen dermaßen viele Leute abgemurkst hat. Die meisten Menschen haben viel zu viel Schiss, um so Viele aufzuschreiben.“

Ryuku war Raito immer noch nicht ganz geheuer…

„Ich bin auf alles gefasst, Ryuku… Ich hab das Notizbuch benutzt, wohl wissend, dass es einem Todesgott gehört… Und jetzt ist dieser Todesgott gekommen. Was passiert nun mit mir? Nimmst du mir meine Seele?

„Häh?“ Ryuku verstand nicht, „Was meinst du damit? Ist das die Vorstellung, die ihr Menschen euch von uns zurechtgelegt habt? Ich werde dir gar nichts tun. In dem Moment, als das Buch den Boden der Menschenwelt berührt hat, ist es ein Teil eurer Welt geworden. Es gehört jetzt ganz allein dir.“

Raito wiederholte leise die Worte des Todesgottes. Es waren genau die Worte, die er hören wollte. Ganz allein ihm…

„Falls du es nicht mehr brauchst, gib es einfach jemand anderen weiter. Dann müsste ich aber all deine Erinnerungen an das Death Note löschen. Und noch was…“ Ryuku sprang aus dem Fenster und breitete schwarze Flügel aus, „Du kannst mich nur sehen, weil du das Death Note benutzt, das einmal mir gehörte. Für alle anderen bin ich unsichtbar. Und natürlich bist du auch der Einzige, der meine Stimme hören kann. Das Death Note ist wie ein Band, das den Menschen Raito und den Todesgott Ryuku miteinander verbindet.“

Raito konnte es nicht glauben; Kein Preis für das Death Note?

„Na ja, in gewisser Weise bezahlst du mit dem Stress und der Angst, die nur jemandem zuteil wird, der das Death Note benutzt. Und wenn du einmal stirbst, das heißt, wenn ich einmal deinen Namen in mein Notizbuch schreibe… Glaub nicht, dass jemand, der das Death Note benutzt hat, noch in den Himmel oder in die Hölle gehen kann. Das ist alles.“

Todesgott und Mensch standen sich gegenüber. Raito schien eingeschüchtert.

„Noch eine Frage. Warum hast du mich ausgesucht?“

Ryuku verstand nicht. „Häh?“ Er grinste. „Ha ha, bild dir da mal nichts ein. Ich hab das Buch einfach weggeworfen. Hast du etwa gedacht, du seist auserwählt worden, weil du so klug bist? Ich hab es zufällig in dieser Gegend fallen lassen… und du hast es zufällig gefunden… Deswegen habe ich die Erklärung ja auf Englisch geschrieben, der am weitesten verbreiteten Sprache in der Menschenwelt.“

„Aber warum hast du es dann fallen lassen? Du hast dir sogar die Mühe gemacht, eine Gebrauchsanleitung dafür zu schreiben. Da fällt es schwer zu glauben, dass du es »aus Versehen verloren« hast.“, erklärte Raito, der sein Selbstvertrauen wieder aufgewühlt hatte.

„Weil mir langweilig war.“, sagte Ryuku knapp und Raito schaute für einige Sekunden dumm aus der Wäsche. „Es klingt vielleicht komisch, wenn ein Todesgott das sagt. Aber ich hatte nicht mehr das Gefühl, überhaupt noch am leben zu sein.“

Ryuku schilderte den täglichen Trott aus der Welt der Todesgötter. Glücksspiel und Rumhängen standen hier auf dem Tagesplan.

„Wenn man selbst in der Welt der Todesgötter festsitzt, macht es überhaupt keinen Spaß, die Menschen hier unten zu töten. Und die Kerle dort oben sterben nicht, auch wenn man ihre Namen aufschreibt. Da dachte ich mir, dass es hier bestimmt viel spaßiger wäre.“, erläuterte Ryuku. Raito sah ihn fasziniert an.

„Mir ging es auch so“, entgegnete Raito, „Mir war auch langweilig. Natürlich habe ich am Anfang nicht daran geglaubt. Aber so ein Buch übt auf Menschen einen magischen Reiz aus… Jeder würde es zumindest einmal ausprobieren wollen.“

Raito erklärte, er habe es ausprobiert, an Leuten, die niemand vermissen würde. Sein physischer Zustand war zunächst geplättet, jedoch legte sich dies schnell wieder und er machte sich eine Aufgabe.

„Es ist kein Wunder, aber wegen der Albträume kann ich nachts nicht mehr schlafen und ich habe in diesen 5 Tagen 4 Kilo abgenommen. Doch die Säuberung der Welt hat Vorrang. Ich notiere die ganze Zeit die Namen von Schwerverbrechern… In dieser Hinsicht ist die heutige Welt nur allzu praktisch. Im Fernsehen kann ich 24 Stunden am Tag die Nachrichten aus aller Welt verfolgen. Und über das Internet kann man praktisch alles herausfinden.“

„Aber warum hast du außer bei dem Typen, der von dem Schwertransporter überfahren wurde, nie eine Todesursache angeben? Ist das zu viel Stress?“, fragte Ryuku.

„Wenn man keine Todesursache angibt, stirbt das Opfer an Herzversagen. Das ist die große Stärke des Death Note, Ryuku. Ich schreibe einfach alle Namen von bekannten Schwerverbrechern auf und arbeite mich nach und nach zu den weniger schweren Delikten durch. Und die sterben dann alle Einer nach dem Anderen an Herzversagen. So muss selbst der größte Dummkopf irgendwann merken, dass die Bösen von irgendwem ausgeschaltet werden. Dadurch lasse ich die Welt von meiner Existenz wissen. Sie sollen merken, dass es jemanden gibt, der gerechte Urteile fällt. So kann niemand mehr etwas Böses tun. Damit ist gewährleistet, dass die Welt sich ab sofort zum Besseren verändert. Und während auf der einen Seite die offensichtlich Bösen nach und nach an Herzversagen sterben, lasse ich Schritt für Schritt auch die Unmoralischen und die Rücksichtslosen an Krankheiten oder durch Unfälle sterben. Irgendwann wird das gemeine Volk auch das verstehen. »Wenn ich das tue, werde ich ausgeschaltet.« So werde ich ein Welt erschaffen, die nur aus Menschen besteht, die erwiesenermaßen anständig und gütig sind.“ Raito breitete die Arme aus und träumte vor sich hin.

„Wenn du das tust, bleibt am Ende nur einer mit einem ganz miesen Charakter übrig und zwar du selbst.

„Was sagst du da, Ryuku? Ich bin ohne Übertreibung der beste und anständigste Schüler in ganz Japan. Und daher werde ich… der Gott einer neuen Weltordnung!!!“

Ryuku grinste breit. //Wusst ich’s doch. Bei den Menschen wird mir nicht langweilig!!//
 

Raito war ein guter Schüler, und er wollte auf keinen Fall, dass seine Noten unter seiner sich selbst aufgebundenen Mission litten. Auch die Welt da draußen hatte es schon bemerkt: dort war jemand, der versuchte, die Welt zu bessern. Auch in Raitos Schule und Klasse wurde heftig über den mysteriösen Killer diskutiert. Sollte man auf seiner Seite sein? Oder auf der, der Justiz?

Raito ging wie jeden Tag mit seinen Schulkameraden nach Hause. Nach außen hin sah er fröhlich aus, doch waren seine Gedanken sehr ernst und kühl. Das Death Note lag die ganze Zeit, während seiner Abwesenheit, alleine zu Hause. Jeder hätte rangehen können…

„Ich komme erst wieder zur Ruhe, wenn ich von der Schule zurückkomme und es vor mir sehe.“, beteuerte Light, als er seine Schublade öffnete, das Death Note raus nahm und es beruhigt betrachtete. Kurz darauf schaltete er den Fernseher an und seinen Laptop. Er wollte Ryuku etwas zeigen.

„Schau dir das mal an, Ryuku.“

„Hm?“

„Es gibt sogar schon eine Website über mich!“ Raitos Augen schienen kurz aufzuleuchten. Sein Bildschirm zeigte ein Cover einer Website auf.

»Die Legende von Kira, dem Messias.

Dass die Verbrecher dieser Welt einer nach dem anderen verschwinden, ist ein Omen, das die Auferstehung des großen Kira ankündigt. Kira lässt kein Übel auf der Welt ungestraft. Er ist ein Gesandter der Hölle.

Nur wer an die Auferstehung des großen Kiras glaubt, darf diese Seite betreten.«

»Kira«, das schien die Bezeichnung der Öffentlichkeit für denjenigen zu sein, der seiner Meinung nach das Richtige und einzig Gute tat, Yagami Raito.

„Kira… Der Name leitet sich anscheinend von Killer ab, was mir nicht so gut gefällt, aber die Welt kennt mich jetzt unter diesem Namen. Wenn man »Kira« in eine Suchmaschine eingibt, findet man unzählige solcher Seiten. Die Zeitungen und das Fernsehen sprechen bisher lediglich von einer »Serie von unnatürlichen Todesfällen unter Schwerverbrechern« aber die Menschen auf der Welt haben bereits gemerkt, dass es jemanden gibt, der gerechte Urteile fällt. So sind die Menschen eben Ryuku.“ Ryuku sah ihn fragend an.

„Nehmen wir mal die Schule als Beispiel. Fragen wie »darf man einen schlechten Menschen töten?« würden da zwar nie zur Sprache kommen, aber nehmen wir mal an, es geschähe doch, dann würden mit Sicherheit alle artig sagen: »Nein, das darf man nicht.«. Schließlich weiß jeder, dass das die richtige Antwort ist und in der Öffentlichkeit muss man eben eine solche Einstellung haben. Aber hier zeigt der Mensch sein wahres Gesicht.“ Er deutete auf den Monitor und das Cover der Website. „Aus Angst geben sie meine Existenz nicht offen zu, aber im Internet, wo keiner weiß, wer etwas geschrieben hat, verbreiten sich bereits Geschichten über »Kira«. Auch wenn keiner es ausspricht, weiß doch jeder schon Bescheid. Die Bösen werden von jemandem ausradiert. Und in ihren Herzen feuern die Tugendhaften Kira an, während andererseits die Lasterhaften sich davor fürchten, dass auch sie bald die Strafe Gottes erteilt. Pah! Genau so soll es sein! Es läuft wahrlich alles nach Plan!“

Raito redete und redete. Er hielt sich bereits für einen Gott. Doch er wusste nicht, dass er bereits einen Fehler gemacht hatte.
 

••

Einige Tage nach der Interpol Konferenz waren L, Liz und Watari bereits in Japan angekommen. Für kurze Zeit hatten sie sich in einer Autobahnraststätte niedergelassen. In wenigen Minuten sollte der erste Schritt gemacht werden, um Kira in wenigen Wochen zum Schafott geleiten zu können.

„Bitte, nimm die Kanto-Gegend als erstes! Ich find den Namen so hübsch^^“, quengelte Liz und sah ihren Bruder schmollend und bettelnd an.

„Ich wollte eigentlich chronologisch vorgehen.“, sagte L nachdrücklich. Doch Liz ließ nicht locker.

„Nun gut…“ L sprach in sein Head-Set, „Watari? Lassen Sie die Sendung zuerst in der Kanto-Gegend ausstrahlen.“

„Jawohl.“, stimmte Watari zu. „Es wird in genau 2 Minuten losgehen.“

Die Geschwister nickten. L stand bereits mit der japanischen Polizei in Verbindung. Gemeinsam hatten sie arrangiert, dass auf sämtlichen japanischen TV-Programmen versetzt pro Bezirk eine präparierte Sondersendung zugeschaltet wurde. Es sollte ein Hinterhalt werden…

3…

2…

1…

„Es geht los!“, sagte Liz aufgeregt und grinste. Sie starrte auf den Monitor des Laptops, der auf dem Boden stand.
 

„Wir unterbrechen das laufende Programm für eine weltweit gleichzeitig ausgestrahlte Live-Übertragung einer Meldung von Interpol. Die Meldung wird von Yoshio Anderson simultan ins Japanische übersetzt.“, verkündete eine Stimme und Raito sah irritiert auf den Bildschirm seines Fernsehers.

„Ich bin Lind. L. Tailor, auch bekannt als »L«. Die Polizeikräfte weltweit unterstehen meiner alleinigen Führung.“

Zusehen war ein Amerikaner mit beinahe schulterlangem schwarzem Haar und in einen grauen Anzug gehüllt. Raito war irritiert. „Wer ist das denn?!“, brachte er überrascht heraus.
 

••

Zur gleichen Zeit in der Zentrale der Spezialeinheit zur Ermittlung des Serienmordes an Schwerverbrechern…

„Es ist soweit.“, stellte der Leiter der Zentrale, Yagami Soichiro, Raitos Vater, fest.

„Aha, Das ist also L…“, ein leises Gemurmel huschte durch die Zentrale

„Aber bisher hat er doch noch nie sein Gesicht gezeigt. Warum jetzt?“

„Damit will er wohl zeigen, wie ernst es ihm mit diesem Fall ist.“

L hatte die japanische Polizei nicht vollkommen in seinen Plan eingeweiht, sodass die gesamte Zentrale frei in dem Glauben sein konnte, dass sich L wirklich in der Öffentlichkeit zeigen würde.

//Jetzt bist du am Zug, L. Wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt. Nun musst du beweisen, was du auf der Konferenz der Interpol behauptet hast…//, dachte Yagami Soichiro. L hatte auf der Konferenz der Interpol um die Unterstützung der japanischen Ermittlungszentrale gebeten. »Sie werden sich fragen, warum Japan… Das möchte ich Ihnen schon bald in einer direkten Konfrontation mit dem Täter demonstrieren.« Dies waren Ls Worte und jeder Einzelne, der sie gehört hatte, war gespannt darauf, was er damit meinte.

„Heißt das, dass die Konfrontation des Täters, von der er gesprochen hatte, jetzt angefangen hat?“, fragte Matsuda, der Frischling der Zentrale.

„Warten wir mal ab…“, murmelte Soichiro und sah gespannt dem Geschehen auf dem riesigen Fernseher der Zentrale zu.
 

„Es geht um den Serienmörder, der einen Verbrecher nach dem anderen hinrichtet. Hier geht es um schlimmste Verbrechen, die wir auf keinen Fall hinnehmen können! Daher habe ich es mir zum Ziel gesetzt, den Verantwortlichen für diese Taten, das heißt, die landhäufig als »Kira« bezeichnete Person, zu verhaften, koste es, was es wolle.“

„Hast du gehört, er will dich schnappen, koste es, was es wolle.“, sagte Ryuku, während er Raito über die Schulter schaute und hämisch grinste und gluckste. Raito grinste ebenfalls und nahm die Herausforderung an. Er zückte sein Death Note und wollte dem Ganzen ein schnelles Ende bereiten.

„Was für ein Idiot. Wie will er mich denn verhaften? Ich habe das Death Note. Solange er dieses Buch nicht in die Finger kriegt, hat er nicht den geringsten Beweis. Mich zu verhaften, ist absolut unmöglich! Pah! Dass die Polizei so etwas versuchen würde, damit habe ich schon gerechnet.“, berichtete Raito und grinste siegessicher.

Lind. L. Tailor sprach weiter: „Kira. Ich kann mir gut vorstellen, wie du diese Taten vor dir selbst rechtfertigst. Aber was du tust…“ Er hielt eine kurze, aber wirkungsvolle Pause, „ist böse!“ Raitos Wunderpunkt schien getroffen.

„Ich soll böse sein…? Ich bin gerecht! Ich rette die Schwachen, die sich vor dem Bösen fürchten. Und ich bin derjenige, der die ideale Welt erschaffen wird, die sich alle wünschen!!! Die, die sich dem Gott dieser neuen Welt widersetzen, das sind die wirklich Bösen!“

Aggressiv riss er sein Note auf und sah noch einmal auf den Bildschirm, um sich von Tailor zu verabschieden.

„Du bist auch wirklich zu dumm, L. Wenn du etwas cleverer wärst, hätte das richtig interessant werden können…“

Schnell und entschlossen schrieb er Tailors Namen auf. Dies waren die letzten 40 Sekunden seines verwirkten Lebens.

„Die weltweiten Ermittlungen haben bereits begonnen.“ Das sollten seine letzten Worte sein.

„Die Welt soll sehen, was mit denen passiert, die sich Kira widersetzen, L… Noch 20 Sekunden.“

Raitos Blick wechselte von seiner Armbanduhr, zum Fernseher.

„10 Sekunden.

3…

2…

1…

Null!

Lind. L. Tailor griff sich verkrampft an die Brust, röchelte und fiel schließlich zu Boden. Er starb an Herzversagen und Raito verfiel in schallendes Gelächter.

Doch dies sollte nicht lange anhalten…

Eine weitere Stimme ertönte, als die Security den gerade eben Verstorbenen wegtrug.

„Un…unglaublich…“ Es war Liz, die vor dem Selben Mikro hockte, wie ihr Bruder es tat.

„Ich hatte so etwas vermutet, daher dieser Test. Unfassbar so etwas…“, murmelte L. Er fing sich wieder und sprach direkt. „Kira… du kannst also töten, ohne selbst direkt Hand anzulegen…“ Das Bild änderte sich: Es war wieder dieses L, in Londoner Altschrift.

Raito war schockiert. L war doch nicht so dumm, wie er es dachte. „Was?!“

„Meine Vermutung war also korrekt… Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, würde ich es nicht glauben. Aber andererseits waren deine Taten nicht anders zu erklären. Hör gut zu, Kira. Falls du es warst, der den im Fernsehen gezeigten Lind. L. Tailor getötet hat: Dieser Mann ist ein zum Tode verurteilter Straftäter und hätte heute sowieso hingerichtet werden sollen… Du hast nicht mich getötet. Er war ein Verbrecher, über den nicht im Fernsehen oder im Internet berichtet wurde und den die Polizei unter strengster Geheimhaltung verhaftet hatte. Selbst du konntest über ihn nicht Bescheid wissen.

Ryuku lachte. „Kalt erwischt.“

„Aber L existiert wirklich. ICH existiere wirklich.

Los! Versuch mich zu töten!“

Raito konnte es nicht glauben. Sein Mund stand offen, die Augen weit aufgerissen… Er wurde verarscht, zum Narren gehalten.

„Los, Lass mich nicht warten!“

In der japanischen Ermittlungszentrale war man auch mehr als überrascht.

„Was hat er vor? Das wird noch böse ausgehen!“, sagte der Eine.

„Bist du lebensmüde, L?!“, fragte der Andere.

Die öffentlichen Fernsehgeräte in der Stadt wurden zum Hingucker: Passanten blieben stehen und sahen sich das Spektakel an.

„Was ist das denn?“, fragten sie sich.

„Das ist Kira gegen L!“

Kira gegen L – Der Kampf hatte damit begonnen.
 

„Aus irgendeinem Grund kannst du mich offenbar nicht töten. Es gibt also auch Menschen, die du nicht ermorden kannst. Danke für den Hinweis. Als Dank will auch ich dir was verraten.“

Raito war schockiert. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn. Welcher verdammter Fehler war ihm unterlaufen?!

L sprach weiter. Seine mit Computer verzerrte Stimme hörte sich für Raito richtig gespenstisch an.

„Eingans wurde angekündigt, dass diese Übertragung weltweit Live ausgestrahlt würde. Aber tatsächlich ist sie bloß in Japan in der Kanto-Gegend ausgestrahlt worden. Wir hatten vor, sie mit Verzögerung auch in allen anderen Teilen Japans auszustrahlen, aber dafür besteht jetzt keine Notwendigkeit mehr. Du befindest dich in der Kanto-Gegend!“

Raito fand keiner Worte…

Ryuku lachte hämisch und amüsierte sich prächtig. Seine Rolle als sachlichen Betrachter gefiel ihm gut. „Dieser L hat’s aber drauf.“, bemerkte er.

„Dieser Fall bekam nur wenig Aufmerksamkeit und wurde deswegen von der Polizei übersehen, aber das erste Opfer in deiner Mordserie war der Amokläufer aus Shinjuku.

Liz grinste breit. Ihre Kanto-Gegend war ein Volltreffer und sie konnte ihrem Bruder helfen, der Lösung eines großen Falls einen Schritt näher zu kommen.

„Kira! Ich bin wirklich sehr daran interessiert, wie du deine Opfer tötest… Aber das werde ich noch früh genug erfahren… Wenn ich dich verhaftet habe!!!“

Raito stützte sich auf seinem Schreibtisch auf. Er war geschockt. „Er will mich zum Schafott geleiten…“ Er sah auf seinen Fernseher. „L…“

„Kira…“, erklang Ls Stimme erneut.

„Ich werde dich sicher finden und aus dem Verkehr ziehen, das schwöre ich! Ich bin die Gerechtigkeit!!!“ Unabhängig voneinander hatten L und Kira gleichzeitig dieselben Worte gewählt.

„Bis zum nächsten Mal, Kira…“, verabschiedete sich L und das normale TV-Programm begann wieder zu laufen, natürlich nicht ohne Nachrichten, die von dem Geschehen gefasst berichteten.

„Ihr kennt beide weder Aussehen noch Namen des anderen und müsst euch doch irgendwie finden und dem Verlierer droht der Tod…“ Ryuku grinste breit. Bei den Menschen wird einem nicht langweilig…

„Ich werde siegen.“, sagte Raito flüchtig und starrte immer noch auf den Bildschirm seines Fernsehers.

„Diesen Kampf lasse ich mir nicht entgehen…“ Ryuku lachte laut.
 

••

„Ich würde sagen, ich bin dein Maskottchen! Dein Glücksbringer. Ich hab’s voll drauf!“, grinste Liz und stupste L an der Schulter.

„Mhm... Bestimmt.“, bemerkte er desinteressiert und grinste leicht. Endlich hatte er wieder etwas zutun.



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