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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Suspected

Page five:

Suspeced
 

3 Tage später in der japanischen Ermittlungszentrale.

„Was?! Es gab schon wieder 23 Opfer von Herzversagen?“, schrie Soichiro entsetzt.

„J…ja…“, bestätigte der Überbringer der entsetzlichen Nachricht eingeschüchtert. „Und genau wie vorgestern alles inhaftierte Verbrecher, bei denen also sicher war, dass wir ihren Tod sofort feststellen würden. Und zwischen den Morden liegt jeweils exakt eine Stunde Abstand. Dasselbe Muster an zwei aufeinander folgenden Werktagen.“

Die Umstehenden wurden stutzig: „Dadurch wird unsere Vermutung, der Täter sei Schüler, ziemlich in Frage gestellt…“

Wie immer, nahm L vor seinem Laptop in seiner eigenen Zentrale an der Diskussion Teil.

„Das ist nicht das Problem! Es stimmt, dass unsere Schülertheorie damit hinfällig wird, aber das ist es nicht, was Kira und damit sagen will! Er will uns demonstrieren, dass er die Todeszeit beliebig manipulieren kann.“, brachte L bei und Stille kehrte in die Zentrale der japanischen Polizei ein.

//Außerdem wollte er mir zeigen, dass er über den Stand unserer Ermittlungen bestens informiert ist!!! Diese Herausforderung ist eindeutig an mich gerichtet!//

L grinste, natürlich würde er die Herausforderung annehmen.

Während der große Bruder vor dem Computer hockte und genüsslich einen Donut vernaschte, saß die kleine Schwester in der Schule und paukte. Schnell stellte sich Liz als Lehrerliebling heraus und sie machte Raito ernsthafte Konkurrenz, worüber er lässig lächelte. Er hatte ja noch sein Death Note, falls sie ihm zu nah kommen könnte.

Als der Pausengong erklang, packten alle Schüler schnell ihre Sachen und flüchteten aus dem Klassenraum. Liz ging das ganze gelassen an und schlenderte auf den Flur.

Sie sah sich um, und sah einige Jungs aus ihrer Klasse an den Schließfächern lehnen. Darunter auch Rikuo und Aori.

„Hey, Hideki-san!“, rief einer der Jungen und winkte sie zu sich. Yashiro ging auf sie zu und sah sie fragend an.

„Hm?“, machte sie.

„Wir hatten leider noch nicht viel Gelegenheit, miteinander zu sprechen.“, stellte Aori fest und grinste.

„Ja, das stimmt…“ Liz hatte nicht besonders viel Lust, sich mit diesen Idioten zu unterhalten. Allgemein hatte sie keine Lust sich mit irgendwem zu unterhalten. „Dann wäre unsere Unterhaltung ja geklärt. War wunderschön! Können wir ja mal wiederholen. Bye, guys!“

Rikuo sah sie irritiert an, als sie Anstallten machte, zu gehen.

„Yagami hat dir sicherlich von uns erzählt.“, rief Rikuo ihr nach. „Dieser Schleimer meint auch, der wär’s…“ Liz blieb stehen.

„Inwiefern?“, fragte sie und drehte sich zu ihnen um.

„Ach, er verbreitet gerne Gerüchte über Leute, die er nicht leiden kann. Was auch immer er gesagt hat, wäre es nicht schlauer und produktiver, mal nach zu schauen, was an seinem Gerede dran ist?“

Liz dachte kurz nach. Direkt hatte Yagami-kun nichts über sie gesagt. Nur das mit dem Zettel…

Liz ging auf sie zu. „Okay, aber vermasselt es euch nicht, okay?“

Die Jungs grinsten und zeigten ihr den Schulhof. Mittendrin wurde mal ein lustiger Spruch abgelassen oder eine kurze und aufschlussreiche Information über den ein oder anderen Mitschüler weitergegeben.

„Stimmt das eigentlich, was man über Engländer sagt? So von wegen Inselaffen und so?“, fragte einer.

„Ähm…“ Liz musste an ihren Bruder denken und grinste. „Jap“

„Du siehst aber nicht aus wie ein Affe.“, beteuerte Aori.

Liz grinste. Irgendwie fühlte sie sich bei den Jungs wohl. „Ich bin ja auch ein süßes Äffchen.“, sagte sie, und eigentlich war es nicht ernst gemeint.

„Du bist aber verdammt selbstsicher.“

Das hatte Liz eigentlich nicht erwartet, wo Raito doch diesen Zettel von den beiden erhalten hatte…

„Das war doch nur ein Scherz, ihr Bongos.“ Sie grinste und die Jungs grinsten zurück. Vielleicht würde sich da wirklich eine Freundschaft aufbauen? Doch hatte sie Rikuo und Aori noch nicht in Aktion erlebt…

Bald war der Rundgang zu Ende und sie kamen bei Raito vorbei. Liz winkte ihm.

„Yagami-kun!“, rief sie und er sah auf und lächelte.

„Hey, Hideki-san.“ Er sah Liz’ Beiwerk und sein Lächeln wich von seinem Gesicht. Er stand auf und ging zu ihr, ergriff sie an den Schultern und schob sie außer Hörweite von ihren Mitschülern.

„Hast du schon vergessen, was ich dir erzählt habe?“, mahnte er und sah sie kritisch an.

„Ich wollte mir selber ein Bild machen. Die sind total nett und die haben nicht einmal gegafft, im Gegensatz zu anderen Leuten.“, rechtfertigte sich Hideki-san.

„Die haben beobachtet und festgestellt, wie weit sie gehen können.“

„Dann habe ich ja alles im Griff.“

„Du kennst sie nicht!“

„Deshalb will ich sie kennen lernen!“ Langsam wurde das Gespräch etwas lauter.

Aori und Rikuo sahen sich gegenseitig an und hoben die Brauen, als es klingelte und der Unterricht weiter ging. Alles verlief ruhig, nichts Nennenswertes geschah. Auch als Liz zu ihrem Bruder ging, kamen sie nicht mit den Ermittlungen voran.

Doch Raito wusste seine Zeit zu nutzen. Sein Heiligtum brauchte ein raffiniertes Versteck. Er musste auf alles gefasst sein und da hatte er sich schon etwas Geniales ausgedacht.

Raito führte seinen Todesgott in eine Ruine, eine alte und verödete Lagerhalle am Rande der Stadt.

„Ich habe ein Problem, was ich in den griff kriegen muss.“, fing Raito an. „Wenn jemand das Death Note berührt, kann er dich sehen, oder?“ Ryuku nickte und wartete gespannt auf den nächsten Plan, den sich Raito ausgedacht hatte.

„Seit ich das gehört habe, lasse ich das Death Note nicht mehr aus den Augen. Aber es mit mir herumzuschleppen, ist noch auffälliger. Bis jetzt hatte ich gedacht, dass falls jemand aus meiner Familie das Buch sähe, ich einfach sagen könnte, dass ich den Kira Fall dokumentierte; als Übung für später, wenn ich selbst Polizist werde. Was ich mache, ist sowieso schon eine gefährliche Gratwanderung. Aber falls ich einen Fehler mache…“ Er machte eine wirkungsvolle Pause, „…kann es sein, dass Kira seine eigene Familie töten muss.“

Raito saß auf dem schäbigen Boden und begann zu basteln.

„Was hast du denn Schlimmes vor, dass es niemand sehen darf?“, fragte Ryuku, der es vor lauter Neugier kaum noch schaffte, sich zurückzuhalten.

„Wenn jemand das Death Note berührt, kann diese Person dich sehen. Das darf ich nicht zulassen.“

„Na ja, du kannst mich wohl schlecht als einen Freund ausgeben…“, bemerkte Ryuku.

„Nicht nur das, falls meine Schwester dich sieht, stirbt sie vor Schreck auch noch an Herzversagen.“ Ryuku wollte sich gerade für dieses durchaus reizende Kompliment bedanken, als auf einmal Raitos Basteleien in Flammen aufgingen. Ryuku erschrak kurz, Raito jedoch grinste und stellte sich bereits vor, wie sämtliche Beweise im Ernstfall vernichten werden würden.

Raito hatte sich versichert, dass alles nach Plan klappen würde und so machte er mit Ryuku einen Abstecher im Baumarkt.

„Was kommt jetzt, gehen wir etwa einkaufen?“, fragte Ryuku grinsend, amüsiert von dem Einfallsreichtum der Menschen.

„Es gibt ein paar Sachen, dich ich auch brauche, um das Buch zu verstecken.“, teilte der Schüler mit, während er sich eine selbst kreierte Skizze einer Abdeckung eines Schubladenbodens ansah. „Ich will es auf jeden Fall in meinem Zimmer verstecken, damit ich es immer zur Hand habe. Aber ich muss trotzdem sicherstellen, dass keiner aus meiner Familie es versehentlich berührt. Außerdem hat L bestimmt schon angefangen, Leute mit Kontakt zur Polizei zu verdächtigen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, Kira zu verhaften: ein Geständnis von mir oder jemand entdeckt das Death Note. Das heißt, ich muss es so verstecken, dass es auch im Falle einer Hausdurchsuchung nicht entdeckt wird.“ Raito sah sich die verschiedenen Arten Holz an, die der Baumarkt zu bieten hatte.

„Raito, darf ich dich was fragen?“

„Klar“

„Du benutzt deinen Vater, der bei der Polizei ist, um an deren Informationen zu kommen. Das ist dein Trumpf, der es dir erlaubt, es mit der Polizei aufzunehmen.“

Raito bezahlte bereits, als er antwortete: „Richtig.“ Die beiden verließen den Laden. „Ich kann mich sogar in den Computer meines Vaters einhacken, ohne Spuren zu hinterlassen. Der Stand der Ermittlungen ist mir daher immer bekannt.“ Er sprach leise und gedämpft. Er wollte nicht auffallen.

„Was ich nicht verstehe ist, warum du das L absichtlich gezeigt hast. Lenkt das nicht unnötig Verdacht auf die Polizei und damit auch auf dich? Bisher hat L nach einem Schüler gesucht. Diesen Verdacht hast du zwar zerstreut, aber zu was für einem Preis?“

„Du bist nicht auf den Kopf gefallen, das muss ich dir lassen, Ryuku. Aber offensichtlich verstehst du die Menschen immer noch nicht besonders gut. Ich habe es schon einmal gesagt, Menschen sind dumme Wesen, die ihr wahres Ich nicht offen zeigen. Um deine Frage zu beantworten: Ich versuche L ausfindig zu machen, um ihn zu erledigen. Durch Verstecken des Notizbuches allein kann ich L nicht finden. In der menschlichen Gesellschaft gibt es nur ganz wenige Menschen, die einander wirklich trauen. Das gilt auch für die Polizei. Und erst Recht für ihren Umgang mit L. Eine Beziehung gegenseitigen Vertrauens ist in diesem Fall praktisch undenkbar. Kann man etwa jemandem trauen, von dem man weder das Gesicht, noch de Namen kennt? Jetzt, wo L weiß, dass der Stand der Ermittlungen zu mir durchgesickert ist, wird er 100%tig versuchen, die Spur von der Polizei bis zu mir zurückzuverfolgen. Wenn er das tut, ist es nur eine Frage der Zeit, bis bei der Polizei Stimmen gegen L laut werden. Nach außen hin betrachtet arbeiten die Polizei und L zusammen, um mich zu fassen. Nein, wahrscheinlich arbeiten sie sogar tatsächlich zusammen. Aber un der Hand spioniert L die Polizei und die Polizei L aus!“ Raito hatte mal wieder stolz sein Wissen mitgeteilt und wie immer gluckste Ryuku amüsiert.

„Ich muss L gar nicht selbst suchen. Das übernimmt schon die Polizei für mich. Ich muss ihn dann nur noch ausschalten. Ich bin sicher, dass die Polizei L noch vor Kira aufspüren wird.“

Wieder zu Hause. Raito ging in sein Zimmer und setzte seine Skizze in die Tat um…

„Das ging doch recht einfach…“, sagte er grinsend und er betrachtete sein Werk. Ryuku sah ihm interessiert über die Schulter.

„Hm? Hast du ein Versteck gefunden?“

„Ja. In dieser Schublade.“ Kira deutete auf seinen Schreibtischcontainer und dessen oberste Schublade, die mit einem Schloss versehen war.

„Das ist ein Versteck?“, fragte Ryuku ungläubig.

„Ich kann den Schlüssel immer stecken lassen… Je auffälliger, desto besser.“ Raito öffnete die Schublade. Darin schien sich nichts weiter als ein stinknormales Tagebuch zu befinden.

„Praktisch jeder Mensch gäbe sich sicher schon damit zufrieden, das Geheimnis dieser Schublade gelüftet zu haben, indem er die immer gleichen Alltagsbeschreibungen in diesem Tagebuch liest. Aber der wahre Schlüssel ist hier.“ Er griff nach einem Kugelschreiber und zog die Mine heraus. „Der kann hier auf dem Tisch herumliegen, ohne Verdacht zu erregen. Eine Kugelschreibermine. An der Unterseite der Schublade befindet sich ein schwer entdeckendes kleines Loch. Die Mine wird durch dieses Loch gesteckt.“ Ryuku nickte.

„Verstehe, ein doppelter Boden. Und das Brett hast du im Baumarkt sorgfältig ausgewählt. Na ja, zusammen mit dem falschen Tagebuch sollte das einigermaßen sicher sein.“

„Das ist noch nicht alles. Selbst wenn jemand den Trick mit dem doppelten Boden durchschaut, ist es für ihn unmöglich, das Notizbuch in die Finger zu bekommen. Verstehst du? Der Stromkreis wird durch die Plastikmine blockiert. Ohne die Mine schließt sich der Kreis und das Benzin in diesem dünnen Plastikbeutel entzündet sich. Das Notizbuch geht augenblicklich in Flammen auf, so wie ich das heute Mittag draußen getestet habe. Solange der Zwischenboden geschlossen ist, steckte diese Metallklammer und isoliert den Stromkreis. Das heißt, der Boden lässt sich nur auf diese Weise sicher öffnen. In dem Moment, in dem man die Schublade umdreht oder den Mittelboden gewaltsam entfernt, geht das Buch in Flammen auf und der einzige Beweis wird vernichtet. Falls es wirklich in Flammen aufgeht, kann ich behaupten, es sei mein richtiges Taugebuch gewesen, das ich niemandem zeigen wollte. Diese Begründung kann jeder nachvollziehen.“ Raito gab sich wirklich viel Mühe mit seiner Erklärung. Er war richtig stolz auf sein Werk.

„Das größte Problem für Menschen, die ein Death Note fanden, war immer schon die Frage, wo sie es verstecken sollen. Aber so eine raffinierte Vorrichtung hat sich, glaube ich, bisher noch niemand ausgedacht.“, berichtete Ryuku anerkennend. „Allerdings ist sie auch sehr gefährlich. Wenn du nur einen klitzekleinen Fehler machst, erleidest du schwere Verbrennungen.“

„Gefährlich? Du sagst schon seltsame Sache, Ryuku. Alles, was mit dem Death Note zu tun hat, ist gefährlich. Und diese ganzen Gefahren verschaffen mir sogar eine gewisse Sicherheit.“ Raito grinste und lehnte sich auf seinem Schreibtuschstuhl zurück.

„Was ist wohl schlimmer, ein kleines Feuer im Haus oder die Todesstrafe?“
 

••

Ryuzaki meditierte und dachte nach. Seine Schwester saß in ihrer eigenen Sitzposition auf ihrem Drehstuhl, Beide ließen ihre Gedanken schweifen, in der Hoffnung, auf eine neue Erkenntnis zu stoßen.

//Ausgehend von den Todeszeiten der Opfer habe ich in der Ermittlungszentrale verkündet, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass der Täter ein Schüler ist. Darauf hat Kira prompt, als wolle er sich über mich lustig machen, zwei Tage lang jeweils 23 inhaftierte Verbrecher in exakt einstündigen Abständen hingerichtet. Und damit demonstriert, dass er die Todeszeit frei manipulieren kann. Hat Kira bis dahin die Zeiten etwa absichtlich so gewählt, dass ich glauben sollte, es sei die Tat eines Schülers? Bin ich also bloß auf eine Finte hereingefallen?//

„Es muss eine Lücke in der Polizei geben. Sicherlich geben Ermittler den aktuellen Stand der Ermittlungen an Familie weiter.“, spekulierte Yashiro und sah ihn an. L nickte.

„Aber er muss einen Grund dafür haben, mich das so klar wissen zu lassen… Was will er also bezwecken?“ Er stand auf und sah zu Boden. Beide verfielen wieder in ihre Gedanken.

//Jedenfalls gibt es eine undichte Stelle in der Polizei. Diese Tatsache kann ich nicht ignorieren.// L neigte sich wieder an sein Mikro.

„Watari, bin bin’s. Verlassen Sie bitte die Ermittlungszentrale für eine Weile.“, bat L seine rechte Hand.

Watari tat, wie ihm gesagt. „Ja L, und dann?“, fragte er.

„Gehen Sie an einen Ort, wo Sie keiner der Polizisten beobachten kann, und verbinden Sie mich dann mit dem FBI.“

Liz sah Ryuzaki an. „Beschattung?“ Er nickte stumm und setzte sich wieder hin, um weiter zu meditieren. Watari meldete sich schon nach kurzer Zeit zurück und stellte L zum Hauptquartier des FBIs durch.

„Herr Präsident, hier spricht L. Ich habe eine Bitte an Sie. Ich möchte, dass Sie die Mitglieder der japanischen Polizei, besonders die, die mit dem Kira Fall betraut sind, samt ihrem Umfeld gründlich überprüfen: Die Untersuchungen müssen natürlich streng geheim bleiben. Es tut mir leid, dass ich ihnen keine genaueren Umstände und Ursachen nennen kann.“

„L… soll das heißen, dass Kira sich unter diesen Personen befindet?“, fragte der Amerikaner, der Vorsitzende des FBIs am anderen Ende zögerlich.

„Ja, ganz sicher.“, antwortete L souverän.

„Aber wir sind auch so schon sehr beschäftigt…“ Der Präsident war nervös, er begann zu schwitzen.

„327 der von Kira getöteten Verbrecher waren Amerikaner. Das ist mehr als in jedem anderen Land.“, berichtete Ryuzaki nachdrücklich.

„Verstanden, ich kümmere mich darum.“ Der Mann seufzte.

„Danke vielmals. Ich verlasse mich darauf, dass Sie die Autorität des FBI einsetzen und ihr Äußerstes geben werden.“ Die Verbindung wurde abgebrochen und L rutschte unruhig auf dem Parkettboden herum.

„Wie lange wird das ungefähr dauern?“, fragte Liz, während sie sich auf ihrem Stuhl drehte.

„Ich habe keine Ahnung. Aber normalerweise springt das FBI, wenn ich »Hopp« sage.“

Mit dieser Antwort gab sich Elizabeth zufrieden.

Watari befand sich immer noch in der Ermittlungszentrale, so, dass L alles mitbekommen konnte, was sich dort abspielte. 3 Ermittler übergaben ihrem Chef, Soichiro Yagami, ihr Entlassungsgesuch. Baff und entsetzt sah Yagami zu seinen Mitarbeitern auf.

„Was soll das sein?!“, fragte er geschockt.

„Wie Sie sehen können, beantragen wir unsere Entlassung.“, teilte einer der 3 mit. „Wir möchten einem anderen Fall zugeteilt werden. Wenn das nicht möglich sein sollte, werden wir kündigen.“

Soichiro verstand nichts mehr. „W… Warum?“

„Wir hängen an unserem Leben. Nach Meinung Ls ist Kira doch im Besitz übernatürlicher Kräfte und kann töten, ohne selbst Hand anzulegen, nicht wahr? An Kiras Stelle würde ich jeden töten, der versucht mich zu fassen. Denn falls Kira gefasst wird, bedeutet das für ihn die Todesstrafe. Erinnern Sie sich, in der Fernsehübertragung hat L Kira provoziert und ihn aufgefordert, ihn zu töten. Allerdings hält L seinen richtigen Namen und sogar sein Aussehen geheim. Und dann hat L uns neulich beauftragt herauszufinden, wie in Japan über die späteren Opfer berichtet wurde. Er wollte wissen, ob Fotos oder Abbildungen von den Gesichtern der späteren Opfer gezeigt wurden.“ Der Mann geriet aus der Fassung. Er lehnte sich aggressiv auf den Tisch und erhob nervös seine Stimme. „Und genau so war es! Bei allen Opfern waren die Gesichter durch die Berichterstattung in Japan bekannt! Was ich sagen will… im Gegensatz zu einer gewissen anderen Person ermitteln wir mit einem Polizeiausweis in dem Name und Foto enthalten sind. Wir verstecken unsere Gesichter nicht.“

Ein anderer sprach weiter.

„Kira kann uns jederzeit töten. Daher bitten wir Sie, uns in eine andere Abteilung zu versetzen.“ Die 3 machten auf dem Absatz kehrt und ließen ihren Chef, der sich nicht zu helfen wusste, allein. „Alles Weitere liegt bei ihnen.“, sagte wieder ein anderer und die Männer verließen die Zentrale.

„Hey! Sie können doch nicht… warten Sie!“, rief Yagami, doch seine vielleicht sogar ehemaligen Angestellten waren schon gegangen.

Dieser Auftritt hatte für Gemurmel gesorgt. Viele Polizisten in der Zentrale wurden nachdenklich.

„Wo sie Recht haben, haben sie Recht.“, sagte einer.

„L ist wirklich der Einzige, der sein Aussehen geheim hält, indem er sich durch Watari vertreten lässt.“
 

L hatte das Geschehen mitbekommen.

„Aha… Wie wir dachten, Kira muss wenigstens das Gesicht seines Opfers kennen… Ob das die einzige Bedingung ist?“, fasste Liz zusammen und sah ihren Bruder schräg an.

„Das werden wir herausfinden müssen.“

Es war bereits Dezember und die Geschwister hatten sich nach 2 Monaten Aufenthalt bereits an ihr neues zu Hause gewöhnt. Außerdem hatte Liz eine neue Leidenschaft neben Erdbeeren und Lacrosse entdeckt: Gefrorene Pommes eigneten sich perfekt zum lutschen.

4 Tage nach Ls Telefonat mit dem Vorsitzenden des FBIs, erhielt er bereits Antwort. Man schickte ihm eine Liste mit all denen, die Zugriff auf die aktuellen Entwicklungen der Ermittlungen erhalten könnten oder haben. Außerdem mit genug Informationen über die betreffenden Personen. Er blätterte die Liste durch, sah sie sich genau an, gemeinsam mit seiner Schwester.

„Unscheinbar…“, murmelte sie nebenbei. Auf einmal zeigte Ryuzaki auf einen Namen, der aufgelistet war.

„Wie heißt dieser eine Kerl, der so an dir klebt?“ Die Seite, die er aufgeschlagen hatte, war die der Familie Yagami und der Name, auf den er deutete, war der Yagami Raitos.

Liz weitete die Augen.

„Willkommen im Kreis der Verdächtigen, Yagami-kun… Kira einschätzen zu wollen, wäre dumm, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er Kira ist. Aber eins kann ich dir versichern, seine Mutter würde keiner Fliege etwas zu Leide tun^^°“ L nickte und wendete sich an sein Mikro.

„Watari, ich habe die Liste der Personen innerhalb und außerhalb der Polizei, die ab sofort vom FBI beschattet werden, jetzt vorliegen.“

„Ja, die Beamten vom FBI sind auch vor 4 Tagen in Japan angekommen.“, antwortete Watari.

//Allein innerhalb der Polizei gibt es 141 Personen, die Informationen aus der Ermittlungszentrale erhalten haben können… Aber eine dieser 141 Personen oder zumindest jemand aus dem näheren Umfeld dieser 141 Personen muss Kira sein. Aber Yagami-kun?//, dachte Elizabeth, während sich Ryuzaki mit Watari austauschte.

„Yashiro… Ich bitte dich, wenn dieser Yagami Raito dich ohnehin schon mag, klemme dich ein wenig dahinter.“, bat L.

„Was meinst du?“

„Triff dich mit ihm, lerne ihn ein bisschen besser kennen. Vielleicht ist er unser Mann.“

Sie seufzte und nahm es hin. So schlimm fand sie ihn schließlich auch wieder nicht.

••

Als Raito am nächsten Tag von der Nachmittagsschule mit Ryuku nach Hause ging, machte er eine unangenehme Entdeckung.

„Raito, hast du einen Moment Zeit?“, fragte der Todesgott.

Raito schnaufte genervt und antwortete leise: „Ich habe doch gesagt, du sollst mich draußen nach Möglichkeit nicht ansprechen. Im Gegensatz zu deiner ist meine Stimme für jeden hörbar.“

„Aber das ist genau der Grund, weshalb ich jetzt mit dir sprechen muss. Ich kann dich ganz gut leiden und in gewisser Weise hätte es keinen besseren treffen können, der das Buch findet… Du musst wissen, dass ich mir schließlich die Sache ansehen muss, bis entweder du oder das Buch das zeitliche Segnen. Allerdings bin ich weder auf deiner noch auf Ls Seite.“

„Das war mir schon klar, Ryuku.“

„Deswegen werde ich auch keine Meinung dazu abgeben, ob ich das, was du machst, richtig oder falsch finde. Falls ich mich mal einmische, dann höchsten als dein Mitbewohner.“

Ryuku redete um den heißen Brei herum.

„Was ist denn heute mit dir los, Ryuku? Sieht dir gar nicht ähnlich, so etwas zu sagen.“

„Ich meine bloß, was ich jetzt sage, sage ich nicht als Kiras Verbündeter oder so, sondern eher weil es mich selbst auch nervt.

„Red nicht um den heißen Brei. Was gibt’s?“ Raito wurde ungeduldig.

„Da ich immer hinter dir bin, ist es mir gleich aufgefallen. Es behindert mir ziemlich die Aussicht. Schon seit 2 Tagen wirst du von jemandem verfolgt. Er kann mich zwar nicht sehen, aber ich spüre immer seinen Blick in meinem Nacken.

Raitos Blick weitete sich, dann holte er tief Luft und ging gemächlich weiter nach Hause.

„Das ist wirklich lästig. Ich werde ihn so schnell wir möglich verschwinden lassen.“

// Schon 2 Tage… Für ihn muss ich aber wie ein ganz normaler Schüler im Abschlussjahr wirken, der darüber hinaus extrem gute Noten hat…//

Raito hatte sein Ziel erreicht, begrüßte sein Umfeld und ging die Treppe hinauf, um in sein Zimmer zu gelangen. Um festzustellen, ob jemand sein Zimmer betrat, hatte er von innen ein Papier an die Tür gelehnt, welches Umfallen würde, wenn die Tür vollständig geöffnet würde. Raito öffnete seine Tür vorsichtig einen Spalt, das Papier stand noch. In seinem Zimmer war sein Verfolger noch nicht gelangt.

//Weil Informationen aus der Ermittlungszentrale durchgesickert sind, verdächtigt L jetzt die Leute bei der Polizei und als Mitglied der Spezialeinheit wird mein Vater natürlich auch verdächtigt. Aber die Polizei kann man schlecht von der Polizei überwachen lassen. Also muss ich zuerst herausfinden, wen L für diese Ermittlungen benutzt. Und obwohl es erst 6 Tage her ist, seit Informationen durchgesickert sind, werde ich schon 2 Tage beschattet. Wer immer die Ermittlungen gegen die Polizei aufgenommen hat, es müssen ziemlich viele sein. Gehen wir mal von 50 Leuten aus, dann ist die Gefahr, dass der Verdacht auf mich fällt, trotzdem praktisch Null. Es gibt so viele Personen, die verdächtiger sind als ich. Aber falls ich nichts unternehme, wer weiß, wie die Situation in ein paar Monaten aussieht…// Raito hatte sich auf seinem Stuhl niedergelassen und dachte scharf nach, während Ryuku gespannt neben ihm verweilte. //Zuerst brauche ich den Namen der Person, die mich beschattet. Wenn ich den erst mal weiß, lässt sich die ganze Sache lösen. Wie kann ich den Namen herausfinden, ohne dass auffällt…//

„Raito.“, unterbrach Ryuku seine Gedanken.

„Hm?“

„Es gibt 2 wichtige Unterschiede zwischen einem Todesgott und einem Menschen, der ein Death Note besitzt. Weißt du, warum Todesgötter überhaupt die Namen von Menschen in ihr Death Note schreiben?“

„Woher soll ich das wissen? Du bist ganz schön gesprächig heute, Ryuku“, stellte Raito vergnügt fest.

„Der Todesgott erhält die Lebenszeit seines Opfers.“

Raito sah verblüfft drein. „Die was? Seine Lebenszeit?“

„Angenommen ich lasse einen Menschen der normalerweise 60 Jahre alt geworden wäre, mit 40 sterben. 60 – 40 = 20. Dann werden mir als Todesgott diese 20 Jahre gutgeschrieben. Das heißt, wenn ein Todesgott nicht gerade stinkend faul ist, dann stirbt er niemals, selbst wenn man ihm in den Kopf schießt oder ein Messer in sein herz stößt. Wir sind schließlich Götter. Allerdings hab ich schon erlebt, dass ein Todesgott mehrere 100 Jahre vor sich hin lebte und dann starb, weil er vergessen hatte, Namen von Menschen aufzuschreiben. Ich weiß nicht genau, wie das geht, aber es gibt anscheinend auch eine Methode, einen Todesgott umzubringen. Jedenfalls haben die Todesgötter heutzutage keinerlei Ambitionen, die Welt zum Guten oder zum Schlechten zu verändern. Sie hegen auch keinen Groll gegen ihre Opfer. Genauer gesagt kümmert uns Todesgötter die Menschenwelt überhaupt nicht. Wir wollen bloß nicht sterben und leben daher auf Kosten der Menschen müßig vor uns hin. Die Welt der Todesgötter ist wahrlich dem Untergang geweiht. Keiner weiß noch, wozu wir überhaupt existieren. Wahrscheinlich ist unsere Existenz auch bedeutungslos.“, erläuterte Ryuku.

„Red keinen Unsinn, Ryuku!“, sagte Raito aufmunternd.

„Wieso?“

„Selbst wenn ein Todesgott wie du nur alle 100, was sage ich, 1000 Jahre auf die Erde herabsteigt, hat das gewaltige Auswirkungen auf die Menschenwelt. Eure Existenz hat sogar eine sehr tiefe Bedeutung. Egal in welchem Zeitalter. Wenn es um die Welt der Todesgötter wirklich so schlecht bestellt ist, dann solltest du bei deiner Rückkehr guten Gebrauch machen von deiner Erfahrung in der Menschenwelt und versuchen etwas zu verändern.“ Er lächelte und kicherte kurz für sich.

„Raito, wer hätte gedacht, dass du so optimistisch bist…“, sagte Ryuku verblüfft.

„Das ist doch selbstverständlich. Wenn ich das nicht wäre, würde ich wohl kaum versuchen, alleine die Welt zu verbessern.“

Ryuku erlang wieder das Wort: „Jedenfalls nimmt deine Lebenszeit nicht zu, auch wenn du einen Namen in das Death Note schreibst. Das ist der eine Unterschied zwischen dir und mir.“

„Das ist viel interessanter als das, was du vorhin erzählt hast. Wir Menschen wissen nämlich nicht viel über euch Todesgötter.“

„Ja, ich verstehe. Dann wird dich der zweite Unterschied bestimm noch mehr interessieren. Diesmal geht es nicht um die Verlängerung der Lebenszeit, sondern um deren Verkürzung. Wir Todesgötter sehen aus unserer Welt auf die Menschenwelt herab und suchen uns Menschen aus, deren Namen wir in unser Buch schreiben. Dabei ist vielleicht auch etwas persönliche Vorliebe im Spiel, aber im Großen und Ganzen nehmen wir einfach einen, auf den zufällig unser Blick fällt.“

„Der arme Tropf macht dann praktisch Bekanntschaft mit der Sense.“, bemerkte Kira grinsend.

„Nun die Preisfrage: Wieso wissen wir durch bloßes Hinsehen den Namen des Menschen?“

Raito sah ihn kurz ernst an, als Ryuku ihm auch schon auf 5cm Abstand näher rückte und tief in seine Augen sah.

„Mit den Augen eines Todesgottes kann man über dem Gesicht eines Menschen dessen Namen und Lebenszeit erkennen.“

Raito sah ihn sprachlos an. „Den Namen und die Lebenszeit?“, hakte er zögerlich nach.

„Genau. Daher kommen wir nie in die Verlegenheit, einen Namen nicht zu wissen. Und wir wissen immer ganz genau, wie viel Lebenszeit wir bei einem Opfer hinzugewinnen. Unsere Augen sind verschieden. Das ist der zweite, entscheidende Unterschied zwischen dir und mir.“ Ryuku machte eine Pause, um Raitos Erstaunen zu genießen. „Und es gibt einen uralten Brauch, der es uns erlaubt mit dem Menschen, der unser Death Note gefunden hat, einen Handel zu machen. Ich kann deine Augen in die eines Todesgottes verwandeln.“

Raitos Augen leuchteten kurz. „Was willst du dafür?“, fragte er sofort.

„Der Preis für das Augenlicht eines Todesgottes ist die Hälfte der verbleibenden Lebenszeit der Person.“

Wieder sah Raito sein grässliches Gegenüber schockiert an. „Die Hälfte der verbleibenden Lebenszeit…“, murmelte er.

„Ja. Das heißt, wenn du noch 50 Jahre zu leben hast, macht das 25 Jahre. Wenn du nur noch ein Jahr hast, ein halbes Jahr. Selbstverständlich sehen meine Augen gerade deinen Namen und deine Lebenszeit. Wenn ich das in menschliche Zeit umrechne, weiß ich genau, wie viele Jahre du noch zu leben hast. Aber selbst mit meinem losen Mundwerk werde ich dir das nicht verraten.“

Raito fühlte sich leicht verarscht. „Und da du weder Kira noch L unterstützen willst, wirst du mir auch nie den Namen eines Menschen, den ich töten will verraten, selbst wenn du ihn siehst.“, schlussfolgerte Raito.

„Richtig. Das verbieten mir auch die Regeln unserer Welt. Eigentlich birgt dieser Handel keinerlei Vorteile für uns Todesgötter. Da wir unsere Lebenszeit auch ganz leicht durch andere Menschen verlängern können. Das heißt, der Handel dient allein den Menschen, der das Death Note benutzt. Für die Hälfte deiner verbleibenden Lebenszeit kann ich dir das Augenlicht eines Todesgottes schenken.“

„Klingt gut, das wäre sehr Praktisch…“ Raito sah Ryuku prüfend an, Ryuku erwiderte seinen Blick.

„Ryuku… Dieser Handel kommt für mich nicht in Frage.“ Das überraschte Ryuku, aber die Erklärung ließ natürlich nicht lange auf sich warten.

„Ich werde eine ideale Welt ohne Verbrechen erschaffen. Und dann so lange wie möglich als Gott über diese Welt herrschen. Wenn es ein Handel wäre, durch den meine Lebenszeit verlängert würde, wäre es zu überlegen. Aber wenn sie sich verkürzt, lohnt es sich gar nicht, darüber nachzudenken. Das hättest du eigentlich wissen müssen, Ryuku.“

„..Ja…“, gestand dieser sich ein. „Ich wollte auch nur sagen, dass so ein Handel möglich ist. Und ich wollte es möglichst früh sagen, weil ich keine Lust habe, mich später wieder von dir anmeckern zu lassen. Natürlich kannst du, solange du das Death Note besitzt, jederzeit diesen Handel machen.“

Raito verschränkte die Arme.

„In dem Fall bist du aber schon ganz schön spät dran. Hättest du mir das bei unserem ersten Treffen sagen oder zumindest in die Gebrauchsanweisung des Death Notes schreiben sollen?“

„Du hast wohl Recht.“ //Obwohl ich ein Todesgott bin, hat er überhaupt keine Angst vor mir oder versucht, sich bei mir einzuschmeicheln. Stattdessen kritisiert er mich schonungslos.//

„Und?“, fragte Raito und sah ihn skeptisch an.

„Hm?“

„Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte? Herr Todesgott.“ Raito schien wirklich überhaupt keinen Respekt zu haben… „Gibt es sonst noch irgendwelche Hinweise zum Gebrauch des Death Notes oder irgendeinen Handel, von dem du mir irgendwann plötzlich erzählst?“

„Nein, das war alles.“ Ryuku war drauf und dran, eingeschüchtert zu werden. Raito war ihm irgendwie unheimlich.

„Aha. Schade…“

„Schade?“

„Wenn du mir statt deiner Augen deine Flügel angeboten hättest, hätte ich ehrlich einen Handel in Betracht gezogen. »Mit mächtigen Schwingen frei durch den Himmel fliegen«, so stelle ich mir einen Gott vor. Das ist ein Traum, den die Menschen seit Urzeiten gehegt haben.“

„Mit Flügeln am Himmel fliegen wär schon ganz auffällig… Da würde die Polizei dich sofort schnappen.“, bedachte Ryuku.

„Das war auch nur ein Scherz, Ryuku. Aber wenn ich durch einen derartigen Handel deine Augen oder Flügel erhielte, würde ich, eh ich mich versehe, noch ein richtiger Todesgott. Das wär doch was, oder?“ Raito grinste. Er hatte ein gesundes Selbstbewusstsein.

„Keine Sorge, so einen Handel brauchst du gar nicht. Du gibst auch so schon einen hervorragenden Todesgott ab.“

Raitos Antlitz wirkte noch stolzer und… göttlicher.

„Na ja, nach dem, was du so erzählst, bin ich anscheinend viel aktiver als deine entarteten Kollegen. Da möchte ich mich lieber nicht mit Todesgöttern vergleichen lassen.“ Er nahm sein Death Note in die Hand und schien mit ihm zu reden. „Ich benutze das Death Note in meiner Eigenschaft als Mensch und zum Wohl der Menschheit.“ Er blätterte es durch… Ihm kam die Idee…

„Hier in der Gebrauchsanleitung des Death Notes steht es. So kann ich den Namen der Person herausfinden, die mich heute verfolgt hat“ Raito hatte einen Plan und konnte sich nun frisch ans Werk machen.

„was hast du vor?“, fragte Ryuku neugierig.

„»Bestimmt man eine Todesursache, hat man weitere 6 Minuten und 40 Sekunden Zeit, um die genauen Umstände des Todes zu notieren.« Zunächst muss ich herausfinden, wie frei ich bei der Wahl »genauen Umstände des Todes« bin. Dazu benutze ich Verbrecher, die ich mit für so einen Fall in Reserve gehalten habe.“ Er deutete auf seinen Monitor seines Laptops. Er war gerade auf einer Seite, wo über Verbrecher berichtet wurde, mit Bild und vollständigen Namen.

„Falls mein Verfolger zu dem Schluss kommt, dass ich unschuldig bin, wird es sicherlich eine Weile dauern, bis ich wieder beobachtet werde. Und dann werden alle Verdächtigen noch mal einzeln gründlicher untersucht werden. Ich muss ausnutzen, dass ich jetzt gerade beschattet werde. Beim nächsten Mal ist es vielleicht schon zu spät.“

Raito schrieb in lauter Eifer die Todesurteile dreier Verbrecher auf, um seine Grenzen auszutesten, als es an der Tür klingelte.

Sayu öffnete die Tür und begrüßte ihr Gegenüber lächelnd.

„Konnichiwa! Kann ich Ihnen helfen?“ Sie lächelte und wartete gespannt auf eine Antwort.

Liz lächelte und reichte ihr die Hand. „Du musst Sayu sein. Ich bin Hideki Yashiro. Ist dein Bruder zu Hause?“ Sie lächelte ebenfalls. Sayu gab ihr die Hand und strahlte.

„Nii-chan hat also eine Freundin!“ Sie grinste breit und Liz erwischte sich dabei, wie sie beinahe rot wurde.

„Nein… Wir sind nicht liiert oder so, nur befreundet!“, beteuerte sie. Sayu grinste hämisch und wendete sich zur Treppe.

„Komm doch rein. Raito ist oben in seinem Zimmer ^-^“

Liz ging rein, als Sayu ihren Bruder rief.

„Nii-chan? Hideki-san ist da!!!“

Raito reagierte nicht. Er war zu eifrig dabei, seinen Plan in die Tat umzusetzen.

Sayu sah Elizabeth an. „Hm… Der ist sicherlich wieder am Lernen, da hört der nichts. Komm doch einfach mit hoch.“ Die beiden Mädchen gingen die Treppe hoch. Sayu klopfte an Raitos Tür, bevor sie vergeblich versuchte sie zu öffnen. Sie schnaufte.

„Warum schließt du immer ab, Nii-chan?“ Sie schien irgendwie genervt, keinen offenen Zugang zu ihrem Bruder zu haben.

Raito packe schnell sein Death Note weg. „Moment… Was gibt’s denn?“ Er stand auf, entriegelte die Tür und öffnete diese.

„Hideki-san ist da.“ Sayu lächelte. „Ich lass euch dann mal alleine ^-^“ Sie schlich die Treppe runter.

Raito sah seinen Besuch verwundert an, freute sich aber über Liz’ Anwesenheit. Diese ging geradewegs in Raitos Zimmer und setzte sich auf sein Bett.

„Hast du die Schmuddelheftchen auch ja gut versteckt?“ Sie grinste breit und hämisch. „Schau doch nicht so doof, oder bist du Besuch nicht gewöhnt?“

„Na ja, doch, aber nicht so Hohen. Kann ich dir etwas anbieten?“

„Nein, danke. Ich brauche nichts^^“

„Was führt dich zu mir?“

„Ich weiß nicht. Mir war langweilig.“

„Dir und langweilig?“

„Ja, außerdem finde ich, wir sehen uns viel zu wenig. Ich mag dich nämlich, Raito-chan.“ Sie grinste, als sie das sagte und Raito spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg.

Liz stand auf und sah sich um. „Viele Bücher… Ich dachte du wärst einer von der Sorte, dem alles in den Schoß fällt.“

„Nein, ich lerne viel.“, gestand Raito und ging zu ihr. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte. Ryuku grinste und wartete darauf, dass es sich Raito wieder vermasseln würde.

„Was wollen wir machen?“, fragte er und sah sie fragend an.

„Du darfst mich auf ein Eis einladen.“, antwortete sie und grinste frech.

„Bin dabei.“, erwiderte Raito. „Ich würde dir ja jetzt gerne deine Jacke reichen und dir beim Anziehen höflich helfen, wie ein Gentleman, aber meine Schwester war leider so unfreundlich, dir die Jacke nicht abzunehmen.“

„Ich find deine Schwester nett und sehr höflich und solange du mir nur beim Anziehen hilfst, ist alles in Ordnung.“ Man merkte, dass sich beide besser kannten als vor ein paar Wochen. Es wurde viel gescherzt und geickert und Raitos Anmachsprüche prallten nicht ganz so sehr ab, wie beim letzten Mal, wobei, schlecht waren sie trotzdem.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enyxis
2009-01-13T20:08:36+00:00 13.01.2009 21:08
gaylords-? *am kopf kratz* egal...
ich find die idee das L ne kleine schwester hat voll cool!
schon die düster story von death note is ya sowas von der hammer, aber jetzt da liz den täter direkt vor der nase hat, stellt sich doch die frage, ob light sie töten wird, kann oder sich selber im weg steht... *denk* *breit grins* noch ein problem für ihn...
ich find das kapi total hammergeillo und freu mich schon auf die nächsten =D
Von: abgemeldet
2008-09-07T12:16:25+00:00 07.09.2008 14:16
Tzzzz schreibt hier niemand einen kommentar zu dieser absolut irren, schlicht weg genialen Fanfic! Echt nich >_<
Eigt müssten alle Death Note Fans vor Freude sabbern wenn sie das hier lesen ;D
Ich find jedenfalls total geil und die Idee is voll super. <3

[Mal ganz abgesehen davon, dass dies auch mit meine Fanfic is xD]

SCHREIBT MAL NEN PAAR KOMMIS IHR GAYLORDS xD



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