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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Messages

Page seven:

Messages
 

„Habt ihr das gehört? Von der Busentführung? Es muss furchtbar für Yuri-chan gewesen sein!“

„Ja, ich hab es auch mitbekommen. Aber sie ist mit einem Schrecken davongekommen!“

„Mit so einem starken Beschützer wie Yagami-kun es ist, würde ich auch mit einem Schrecken davongekommen.“

Die 3 Mädchen lachten, als sie sich ihre Schulbücher aus ihren Schränken holten.

„Meint ihr, da ist was gelaufen?“, fragte eine.

„Wer weiß…“ Die 3 grinsten sich kurz gegenseitig an.

„Nein, er ist nicht so einer. Außerdem dachte ich, er hätte was mit dieser Engländerin…“

„Was?! Mit der? Nein! Nie im Leben.“

„Ich hab gehört, die lernen nur zusammen oder so…“

Liz ging gerade den Aufgang hoch.

„Die beiden und lernen? Das glaubst du ja wohl selber nicht…“

„Das sind 2 Superhirne! Die hat 3 Klassen übersprungen!“

„Na ja, aber wenn die beiden etwas miteinander hätten, warum geht er dann mit Yuri-chan aus?“

Elizabeths Schrank war zufälligerweise direkt neben den 3 Tratschtanten. Eigentlich lauschte sie nicht gerne. Aber sie versteckte sich hinter ihrer Schranktür und hörte gespannt dem Gespräch zu. Sie nahm ihre Bücher raus und schloss die Tür wieder.

„Er tut was?“, fragte sie und sah ihre 3 Mitschülerinnen fragend an. Erschrocken zuckten sie kurz zusammen.

„Hideki-san!“, sagte Eine peinlich berührt. „Er…“ Sie suchte eine Ausrede.

„Er geht mit Katsuki Yuri aus?“

„Äh… ja?^^°“

Liz sah die 3 kurz schräg an und nickte. „Danke für die Info!“ Sie umfasste ihre Bücher und machte sich auf zu Raito. Es machte ihr eigentlich gar nichts aus. Aber sie hasste Jungs, die mit Mädchen spielen, weil sie mit ihren Genitalien denken. Außerdem sollte sie ja nebenbei ermitteln, und das ging eben am Besten, wenn sich die beiden, oder zu wenigstens von Raitos Seite, vollkommenes Vertrauen kam. Da sah sie ihn. Unschuldig saß er auf einer Bank und unterhielt sich mit ein paar Freunden.

Innerlich freute sich Liz. Das war ja fast wie in den Soaps, die sie immer heimlich in Wammys Haus gesehen hatte.

Strammen Schrittes ging sie auf ihn zu.

„Yagami, kann ich mal mit dir reden?!“, fragte sie kurz angebunden. Ihre Stimme war streng und klar. Raito sah sie irritiert an. Kurz darauf griff sie ihn am Ärmel und zog ihn weg.

„Sorry, guys!“, sagte sie und setzte ein gespieltes, jedoch unwiderstehliches Lächeln auf.

Als die beiden außer Hörweite waren, sah Raito Liz fragend an.

„Was ist de…-“, versuchte er, doch die impulsive Yashiro kam ihm ins Wort.

„Du machst also nicht nur mir schöne Augen, habe ich gehört?“, konfrontierte sie.

„Tu ich?“

„Dumme Frage!“

„Dann habe ich eben schöne Augen…“. Raito hatte keinen Schimmer, worum es hier gehen sollte.

Liz schnaufte. //Der Spruch hätte auch von mir sein können//, dachte sie und grinste innerlich, während sie ihn wieder anfuhr. „Du hattest ein Date. Gestern. Mit Katsuki-san!“, erinnerte sie ihn, „Oder hast du das schon wieder vergessen, weil du gestern Abend die nächste Schnitte abgeschleppt hast?!“

Raito sah sie schockiert an. //Scheiße! Wie ist das an sie geraten?!// Liz hatte geschafft, was sie schaffen wollte: Nun konnte sie herausfinden, wo sie bei Raito stand. Natürlich wusste sie, dass es übertrieben war, was sie gerade eben gesagt hatte, aber in Knigge steht: Er gibt 90% und sie die restlichen 10% und das sollten mindestens 7,5% gewesen sein…

Innerlich lachte sich das Mädchen krank. Nur gut, dass sie so niemals auftreten würde…

„Du verstehst das nicht! Das war nichts Ernstes und das wird auch nie wieder vorkommen! Sie nervt mich seit der Mittelschule und es hat mir gereicht, weißt du…“

Bingo! Er stand auf sie. Jetzt musste sie nur noch das unschuldige Mädchen spielen und Raito schien fällig.

Liz sah zu Boden und fummelte nervös an ihren Fingernägeln herum.

„Weißt du… Ich habe eigentlich gar kein Recht, dich deswegen anzublaffen, aber… Na ja… Ich weiß nicht…“ Sie stammelte und in dem Moment, als sie in Raitos fürsorgliches Gesicht sah, musste sie sich schmerzhaft das Lachen verkneifen.

„Ist schon okay…“ Er lächelte wieder sanft.

//Der ist viel zu dämlich, um Kira zu sein…//, dachte sich Liz im Stillen. Es klingelte. Die Pause war vorbei.

„Wie war das eigentlich mit der Busentführung?“

„Ach… nichts Besonderes…“, winkte Raito ab und grinste. Ja, Raito, jetzt warst du der King!

Liz lachte noch lange über diesen Vorfall.

Als sie kurz nach Hause ging, etwas für die Schule nacharbeitete, rief sie Raito auch schon wieder auf dem Handy an.

„Was hast du heute so vor?“, fragte er. Er saß in seinem Zimmer und notierte nebenher ein paar Namen…

„Nichts.“, erwiderte sie und sie verkniff sich schmerzhaft das Lachen.

„Wie wär’s, wenn wir beide etwas unternehmen?“ Raito grinste und lehnte sich in seinen Stuhl zurück.

„Nein, danke. Ich hatte mir vorgenommen, ein Wenig zu lernen…“

„Komm schon, das hast du nicht nötig.“

„Und warum sollte ich dann mit dir ausgehen?“ Sie grinste breit, als Raito keine Antwort wusste. „Nun, Yagami-kun. Da ist noch ein anderer Anrufer in der Leitung. Wir sehen uns morgen in der Schule.“ Sie legte grinsend auf und zog sich ihre Jacke an, um in die Zentrale zu gehen.

Raito war verwirrt. Würde mann doch die Frauen verstehen!

Als sie angekommen war und ihren Bruder durch geknuddelt hatte, stellte sie fest, dass Ryuzaki ziemlich in seinem Fall versunken war.

„Was gibt’s Neues?“, wurde er von Liz gefragt.

Er schwieg und drehte den Monitor eines Rechners zu ihr. Sie sah sich das Angezeigte genau an.

Kira hatte erneut eines seiner Opfer eine Nachricht schreiben lassen. Sie lautete wie folgt:

»Tod liegt in der Luft.

Es kann nicht mehr lange dauern, bis die

Götter ein Einsehen haben.«
 

Wie die letzte Nachricht lies sich diese entziffern, indem man die Ersten Wörter der Zeilen von oben nach unten las.

»Todesgötter«

„Will der uns eigentlich verarschen?“, bemerkte Liz und sah irritiert auf den Monitor. „Will er uns sagen, er sei ein Todesgott, oder dass es welche gibt?“

„Vielleicht versucht Kira mir einen Hinweis zu geben. Oder aber…“ Er sah seine Schwester an und nickte, „Er verarscht uns.“

„Auch wenn diese Nachricht nicht vollständig ist, ergibt sie überhaupt keinen Sinn…“ Sie ging in die Küche und nahm sich ein paar Pommes aus dem Gefrierfach.

„Wir können durchaus davon ausgehen, dass Weitere folgen werden.“, sagte L und nahm sich ein Zuckerstückchen.

„Hat das FBI irgendetwas herausgefunden?“, fragte Liz, während sie mit ihrer Pommes spielte.

L schüttelte den Kopf.

„Nichts,“, erwiderte er, leicht enttäuscht, „Das FBI beschattet nun schon seit 6 Tagen unsere 141 Verdächtigen und keiner ist in irgendeiner Weise auffällig.

Bist du diesem Yagami auf die Schliche gekommen?“

„Nein, aber er steht definitiv auf mich.“, antwortete seine Schwester und grinste breit.

L deutete ein Grinsen an und schüttelte den Kopf.
 

Es war Donnerstag der 20.12. und schon am nächsten Tag sollten die Weihnachtsferien beginnen.

Liz verbrachte die meiste Zeit in der Zentrale, wurde oft von Raito nach Zeit gefragt, aber sie wies ihn mit einer vorgetäuschten Krankheit ab.

Die Weihnachtstage schienen L herzlich wenig zu interessieren, was Liz sehr enttäuschte. Sie liebte Weihnachten. Früher hatte sie immer mit Mello alleine gefeiert und Lieder gesungen.

Auch am Morgen des 25. ließ der Weihnachtsmann die Zentrale aus. Selbst er schien nicht zu wissen, dass hinter L eine reale Person steckte.

Doch der 27. sollte ganz anders werden…

Da war es geschehen. Am 27 Dezember 1987 geschah der Autounfall. Seit dem war Ryuzaki allein.

L und Liz sprachen kaum an diesem Tag. Es waren gemischte Gefühle, die beide empfunden; Zum einen Freunde, schließlich hatten die beiden Dank Watari wieder zusammen gefunden, und zum Anderen Trauer, denn eine vollständige Familie waren sie schon lange nicht mehr.

Es war bereits früher Abend, als L aufstand, um etwas zu holen. Liz sah hinaus. Weiße Flocken bedeckten die Dächer der umstehenden Häuser.

L kam wieder in das Schlafzimmer, welches zugleich Wohnzimmer war, und reichte seiner Schwester einen Bilderrahmen. Sie sah ihn fragend an, aber er schwieg.

Sie nahm den Bilderrahmen und sah sich das darin enthaltene Foto an. Es war ein Familienfoto. Ein Foto einer bald vierköpfigen Familie. Eine blonde, hochschwangere Frau in einem roten Sommerkleid sah glücklich in den Himmel. Eine Hand auf ihren Bauch gelegt. Ein junger Mann, verwuschelte Haare, lässige graue Jeans und blaues Shirt. Er umarmte seine Frau. Eine Hand auf ihre gelegt. Sanft drückte er der Frau einen Kuss auf den Nacken. Er schien auch sehr glücklich zu sein. Unten rechts sah man einen kleinen jungen, ca 8 Jahre alt. Er sah seinem Vater verdammt ähnlich. Auch er hatte das verwuschelte schwarze Haar und, soweit man es erkennen konnte, sehr ähnliche Gesichtszüge. Grinsend sah er zu seiner Mutter auf, die ihm sanft den Kopf tätschelte.

„Das bist du.“, sagte L und deutete auf den Bauch der jungen Frau.

Liz riss die Augen auf.

„Was?!“ Sie sah sich das Foto ganz genau an. Ihr Bruder hatte ihr damals gesagt, sie sähe aus wie ihre Mutter. In der Tat, obwohl die Frau auf dem Foto blond und blauäugig war, war sie ihrer Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Elizabeth kämpfte dagegen an, aber ihr kamen die Tränen. Sie kullerten ihre Wangen hinab und sie konnte nichts gegen tun. Sie ließ sie fließen, der Damm war gebrochen. Sie starrte das Bild immer noch an. L kauerte sich neben sie und legte einen Arm um sie. Sie lehnte sich an ihn und heulte sich an seiner Schulter aus. L fühlte sich mies…
 

••

Raito befand sich bereits in einer Einkaufspassage in einer Unterführung des Shinjuku-Bahnhofs. Ryuku hatte ihn wie immer begleitet, und wunderte sich, was Raito hier wollte.

„Ganz schön viele Leute. Und hier willst du ihn umlegen?“

Es war ziemlich voll. Doppelte Weihnachtsgeschenke wurden umgetauscht oder Gutscheine eingelöst.

„Ich werde dir das Ergebnis meiner Tests demonstrieren, die ich die letzten 6 Tage durchgeführt habe.“

Kira hatte sich mal wieder seiner Macht vergewissert: Er machte Tests, um herauszufinden, wie weit er gehen konnte.

Wenn man zuerst Todesursache und Todesumstände ins Death Note notiert und erst später Namen davor schreibt, funktioniert es auch. Das wusste der Todesgott selber nicht einmal.

Doch was Raito musste aufpassen. Er musste Raye Penber abpassen. Jeden Tag ging er hier lang, um dieselbe Zeit, um nach Hause zu fahren. Raito erblickte ihn und ging kurz hinter ihm her. Er sah auf seine Armbanduhr.

„Auf die Minute.“, bemerkte er für sich, als er sich seine Kapuze überzog. Der FBI-Beamte sollte ihn schließlich nicht erkennen.

„Raye Penber. Nicht umdrehen oder Sie sterben.“

Der Mann blieb wie angewurzelt stehen. Was sollte er tun?

„Ich bin Kira. Wenn Sie sich umdrehen oder in Ihre Tasche greifen, bringe ich Sie auf der Stelle um.“, fuhr Raito fort.

Raye Penber ging weiter und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Diese Stimme kam ihm so bekannt vor…

„Zuerst werde ich Ihnen beweisen, dass ich wirklich Kira bin. Sehen Sie den Mann mit der Brille, der vor dem Café den Boden wischt? Er wird in 2 Minuten sterben.“

Raye sah den Mann an. „Unmöglich! Lassen Sie das sein!“, zischte er. Er stand unter Strom.

Man musste nicht lange auf die Bestätigung warten, als Kiras aktuellstes Opfer krampfend zusammenbrach und schließlich an Herzstillstand sein Leben ließ.

„Das war leider unvermeidlich. Ich dachte, wenn ich Ihnen nicht wenigstens einen Toten präsentiere, glauben Sie mir nicht, dass ich Kira bin. Aber er hat seine Strafe verdient. Ein mehrfacher Vergewaltiger, der leider aus Mangel an Beweisen laufen gelassen werden musste. Wahrscheinlich hat Ihnen L das schon gesagt, aber ich muss, um jemandem zu töten, sein Gesicht kennen. Andersrum gesagt, kann ich jeden töten, den ich hier vor mir sehe. Wenn Sie noch eine Demonstration wünschen, sagen Sie es nur.“, bot Raito an.

Die beiden jungen Männer gingen den Bahnhof entlang.

„Nicht nötig… Ich glaube Ihnen…“, sagte Penber zögernd.

„Sie sollten sich aber weniger Sorgen um die hier Anwesenden machen und mehr um die Person, die Ihnen wichtig ist. Nicht auszudenken, wenn ihr etwas zustößt.“

Penber blieb erneut stehen. Er dachte sofort an seine Verlobte Misora Naomi.

„Doch nicht etwa… meine Verlobte?!“

Raito grinste. Er hatte ihn da, wo er ihn haben wollte.

„Genau. Ich habe mich über Sie kundig gemacht. Wenn Sie sich nicht an meine Anweisungen halten, töte ich jeden, der Ihnen nahe steht; Ihre Familie und Sie selbst natürlich eingeschlossen.“

Penber setzte seinen Gang fort.

„Verstanden, was wollen Sie von mir?“, entgegnete er.

„Sie haben doch sicher Ihren Laptop dabei? Und bestimmt haben Sie darin eine Datei mit den Fotos aller in Japan befindlichen FBI Agenten gespeichert?“, fragte Raito, während er etwas aus seiner Jacke hervorholte.

„Meinen Laptop habe ich immer bei mir. Aber eine derartige Datei besitze ich nicht.

Kira drückte seiner Marionette einen Umschlag in die Hand.

„Hier, nehmen Sie diesen Umschlag. Darin befindet sich unter anderem ein Funkgerät. Holen Sie es heraus und stecken Sie sich den Ohrhörer an.“, befahl er und Penber tat wie ihm gesagt.

//Ein Funkgerät… Das ist ja ein Kinderspielzeug. Aber es reicht, um sich auch unterirdisch über kurze Distanzen zu verständigen und hinterlässt keinerlei Beweise. Gut durchdachter Plan.//, dachte Penber und schon bekam er den ersten Befehl.

„Steigen Sie jetzt in die Bahn, benutzen Sie die Yamanote-Linie. Die Richtung ist mir egal. Ich folge Ihnen in geringem Abstand und beobachte Sie. Sehen Sie sich nicht nach mir um. Vergessen Sie nicht, dass ich Sie jederzeit töten kann.“ Der FBI Agent versuchte zwanghaft dem Zwang zu entgehen, sich nach seinem Erpresser umzudrehen und schritt auf die Bahn zu, die direkt vor ihm gehalten hatte.

„Setzen Sie sich in eine Ecke in der Nähe der Tür. Sollten alle Plätze besetzt sein, warten Sie, bis einer frei wird.“ Penber stieg ein und setzte sich auf einen freien Platz in der Ecke, in der Nähe der Tür.

„Zuerst eine Frage. Bitte belügen Sie mich nicht, sonst töte ich Ihre Verlobte. Wie viele FBI Agenten befinden sich in Japan und wie sind Sie organisiert? Antworten sie leise in das Funkgerät.“ Raito hatte sich ca 5m von seinem Opfer entfernt niedergelassen. Ryuku amüsierte sich mal wieder in vollen Zügen.

„Meines Wissen 4 Teams mit insgesamt 12 Agenten.“, antwortete Penber nervös.

„Rufen Sie einen dieser Agenten, einen Untergebenen, mit Ihrem Handy an und zwar so, dass ich das Gespräch über das Funkgerät mithören kann. Sagen Sie ihm, Sie wollen genau wissen, wer noch alles in Japan ist. Er soll Ihnen eine Datei mit Namen und Fotos schicken. Und fassen Sie sich kurz oder Sie sind tot!“, drohte er und Penber wählte bereits stumm eine Mobilfunknummer auf seinem Handy.

„Hier spricht Raye.“, meldete er sich, als jemand ran ging.

„Was gibt’s?“, fragte der andere Gesprächsteilnehmer.

„Bitte schick mir sofort eine Datei mit den Namen und Gesichtern aller in diesem Fall in Japan ermittelnden Kollegen auf den PC.“

Doch Penber stieß auf Granit.

„Hä? Da musst du dich an den Chef wenden, ich habe so etwas gar nicht.“

Raito ergriff Plan b.

„Sagen Sie ihm, die Verbindung zu dem Rechner Ihres Chefs in Amerika sei nicht gut und Sie hätten die Datei nicht öffnen können. Bestimmt geht es besser, wenn Sie zuerst jemand mit besserem Empfang anfordert.“

Penber gab den Befehl an seinen Kollegen weiter und nach kurzer Zeit empfing er die benötigte Datei.

„In dem Umschlag befinden sich noch ein Kugelschreiber und 5 weitere Umschläge. Holen Sie sie heraus. Diese 5 Umschläge sind versiegelt. Aber wie Sie sehen, befinden sich auf der linken Seite mehrere Öffnungen.“

Er holte aus dem Umschlag die besagten Umschläge und den Kugelschreiber. //Was hat er vor?//, fragte er sich.

„Notieren Sie durch die Schlitze die Namen aus der Datei, die Sie auf Ihrem PC empfangen. Betrachten Sie dabei jeweils genau die Gesichter der Personen. Schreiben Sie die Namen sorgfältig und korrekt. Sollte ich nachher feststellen, dass Sie sich verschrieben haben… Sie wissen ja, was dann passiert. Verlassen Sie die Bahn nicht, bevor Sie damit fertig sind. Wenn Sie alles so machen, wie ich es sage, verspreche ich Ihnen zumindest Ihre Verlobte und Ihre Familie zu verschonen.“

Raye Penber hatte schon längst erkannt, dass er auch mit draufgehen würde.

//Aber es handelt sich hier um keinen gewöhnlichen Serienmörder. Nicht auszudenken, was passiert, wenn ich mich widersetze… Ich muss zunächst tun, was er von mir verlangt. Die Namen allein reichen schließlich noch nicht, um uns zu töten. Bleibt nur zu hoffen, dass vielleicht jemand zufällig unseren Funkverkehr mithört. Allerdings benutzt dieses Spielzeug nicht die blichen Frequenzen und ein Signal aus einem fahrenden Zug mitzuhören…//

Penber resignierte allmählich…

„Sieht so aus, als seien Sie fertig. Tun Sie das Funkgerät und die 5 Umschläge zurück in den großen Umschlag und legen sie ihn auf die Ablage über Ihrem Sitz. Bleiben Sie dann noch mindestens 30Minuten still in der Bahn sitzen und legen Sie die Hände in den Schoß. Steigen Sie erst aus, wenn der Wagen so leer ist, dass keiner bemerken wird, dass Sie den Umschlag liegen lassen.“

Dies war der letzte Befehl, die letzte bekannte Stimme, die Penber je hören sollte. Aber woher kannte er diese Stimme? Woher? Er hatte so viel zeit, darüber nachzudenken. Die Bahn wurde leerer und leerer. Penber konnte endlich aussteigen und Kira entfliehen.

Er machte ein, zwei, drei Schritte und er zuckte zusammen. Ein undefinierbarer Druck baute sich in Kopf und Brust auf. Er Krampfte und hustete, als er schließlich zusammenbrach. Sein letzter Blick galt den Türen der Bahn, die sich langsam schlossen. Zwischen ihnen stand sein Mörder…

Yagami Raito sah triumphierend zu ihm runter, den Umschlag in der Hand.

„Sayonara, Raye Penber.“, sagte er und die Türen schlossen sich. Raye Penber starrte Kira an. Natürlich! Die Busentführung…

Raito fuhr zufrieden nach Hause und sah sich in seinem Zimmer den Umschlag an.

In die 5 Umschläge hatte er Blätter des Death Notes rein gemacht und zuvor die Todesursachen und –Zeitpunkte aufgeschrieben. Raye Penber war seine Marionette und Schlüsselfigur gewesen.

Und tatsächlich: Alle haben sich gleich verhalten, alle sind nachdem sie die Datei erhalten haben, an Herzversagen gestorben. Und sowohl die Todeszeiten wie auch die Reihenfolge, in der sie die Datei erhalten haben, sind völlig zufällig.

Jede Notiz hinter dem von Raye Penber notierten Namen war dieselbe, nur, dass die Uhrzeit des Todes anders war.

»Herzversagen

Erhält eine Datei mit Informationen über alle FBI Agenten, die im Kira-Fall in Japan ermitteln und verstirbt dann am 27.12.2003 um 16 Uhr.«, so lautete das Todesurteil von Freddi Guntair.
 

Es dauerte nicht lange, da drang die Nachricht der von Kira ermordeten FBI Agenten in Japan auch an die japanische Polizei.

„Wie bitte?! Agenten des FBI…?“, hakte Soichiro nach. Er wollte es nicht glauben.

„Ja. 4 in Tokyo, 2 in Kanagawa und jeweils einer in Chiba und Saitama. Alle an Herzversagen gestorben!“, berichtete Ide, ein eifriger Ermittler der Zentrale.

Die zentrale wurde lauter.

„Was machen denn FBI Agenten in Japan?“, fragten sich viele laut.

„Was hat das zu bedeuten?“

„Aus den Notizen der Verstorbenen war zu entnehmen, dass sie gegen die japanische Polizei ermittelten.“, berichtete Ide weiter.

„Aber wieso?!“, fauchte der Chef Yagami verdutzt. „Kontaktieren Sie sofort das FBI!“

Watari verließ die Zentrale, um L so schnell wie möglich die Neuigkeiten mitzuteilen, als er einen Anruf des Präsidenten des FBI erhielt, der dringend L sprechen wollte. Watari verband den Präsidenten mit L und fackelte nicht lange.

„L, mir wurde mitgeteilt, dass unsere Agenten in Japan alle verstorben sind. Ich habe sicherheitshalber versucht, mit allen 12 persönlich Kontakt aufzunehmen, aber es meldet sich keiner.“

L stand für kurze Zeit der Mund offen. Es muss Kira gewesen sein! Aber wie!?

„Es besteht kein Zweifel. Sie sind alle Kira zum Opfer gefallen.“

L atmete kurz durch und beugte sich zu seinem Mikro.

„Herr Präsident. Beruhigen Sie sich und hören Sie mir zu. Gibt es jemanden, der die Gesichter von allen 12 Agenten gekannt hat beziehungsweise besitzt jemand eine Akte mit Fotos aller 12 Agenten?“

Der Präsident antwortete gesonnener und leise; „Bis gestern war ich der Einzige…“

„»Bis gestern«?“, wiederholte Ryuzaki fragend. Seine Schwester stand hinter ihm und hörte interessiert zu.

„Heute gab es eine Anfrage von einem Agenten, der sich vergewissern wollte, welche seiner Kollegen noch in Japan seien. Wir haben ihm die entsprechende Akte an seinen PC übermittelt.“

Liz und ihn traf der Schlag.

„Das muss es sein! Kira muss mit diesem Agenten Kontakt aufgenommen und die Akte gestohlen haben!“, sprudelte es aus beiden heraus.

„An wen genau wurde die Akte übermittelt?“, fragte Liz aufgeregt.

Der Präsident hörte dieselbe verzerrte Stimme, die er immer bei einem Gespräch mit L vernahm.

„Genau genommen wurde sie an alle Agenten in Japan versendet…“

Alle? Was für ein gelungener Zufall…

Ratlosigkeit machte sich auf den Gesichtern der Geschwister breit.

„Alle…“,murmelte Ryuzaki.

„Plötzlich wollte alle wissen, welche ihrer Kollegen noch in Japan seien. Ich nahm an, dass sie untereinander vereinbart hatten, die Akte allen zugänglich zu machen. An 4 der Agenten habe ich die Akte selbst verschickt. Diese sollten sie dann an Ihre Kollegen weitergeben.

„Also besaßen alle die Akte… Wenn Kira das Verhalten seiner Opfer vor ihrem Tod beeinflussen kann, dann ist es möglich, dass er die Akte bei einem der Agenten gesehen und dann alle dazu veranlasst hat, die Akte vor ihrem Tod weiterzugeben.“ L dachte laut, als der Präsident ihn unterbrach.

„L. Es tut mir leid, aber das FBI zieht sich aus dem Fall Kira zurück. Es stimmt, dass die meisten von Kiras Opfern Verbrecher aus den USA sind, aber seit Sie festgestellt haben, dass Kira sich in Ostjapan versteckt hält, treten die Opfer verstärkt in Japan auf. Im Gegensatz zu den Verbrechen, die Kira in Japan tötet, waren unsere Agenten völlig unschuldig. Ihr Verlust wiegt dementsprechend schwerer. Ich habe Ihre Bitte um Entsendung von Agenten nach Japan kurzfristig und eigenmächtig bewilligt. Daher werde ich auch dafür zur Verantwortung gezogen werden. Darüber hinaus ist mein Gesicht öffentlich bekannt… Und ich hänge an meinem Leben… Daher wird sich das FBI aus Japan zurückziehen.“

Das war nicht gerade das, was sich L erhofft hatte.

„Herr Präsident. Ein Anruf von Polizeichef Yagami von der japanischen Polizei, auf Leitung 2.“, ertönte die Stimme der Sekretärin des Präsidenten.

„Hat ja nicht lange gedauert, bis die Kollegen aus Japan sich melden… Ich werde ihm mitteilen, dass wir auf Ihre Anweisung in Japan ermittelt haben. Sie haben doch nichts dagegen, L? Auf Wiederhören.“

Die letzte Frage war eher rhetorisch und L und seine Schwester sahen für kurze Zeit sehr überrascht und leicht ratlos aus. Wie sollten sie jetzt vorgehen?

Inzwischen war das Gespräch zwischen Yagami und dem Präsidenten in vollem Gange:

„Das FBI hat auf Anweisung von L unsere Sonderkommission und ihr Umfeld überwacht?! Habe ich Sie richtig verstanden?“ Der aufgebrachte Chef färbte auf sein Ermittlerteam ab. Misstrauen machte sich breit.

„Ich wusste, dass man diesem L nicht trauen kann…“, bemerkte einer, während er seine Arbeit verrichtete.

„Noch viel wichtiger ist, dass die FBI Agenten wohl auch von Kira getötet wurden. Das heißt, er schaltet jeden aus, der versucht ihn zu finden…“

„Er tötet nicht nur Verbrecher, sondern jeden, der sich ihm widersetzt… Kira ist eben doch eine mordlüsterne Bestie.“, sagte der Erste wieder.

„Also hatten die Kollegen, die kürzlich gekündigt haben, doch Recht.“

„Ich halte diesen Druck nicht mehr aus!“

Yagami Soichiro konnte nichts weiter tun, als den Diskussionen und Anzweifelungen seine Untergebenen zuzuhören.

L dachte nach. Er hatte einen Fehler gemacht…

//Vielleicht hätte ich mich lieber um das FBI kümmern sollen als um die seltsamen Tode der inhaftierten Verbrecher…//
 


 

Am nächsten Tag erreichte ihn eine weitere Nachricht Kiras. Schon wieder hatte er ein Opfer Briefe schreiben lassen.

„L, noch ein Opfer, das einen Text hinterlassen hat… Ich schicke Ihnen das Foto.“, gab Watari durch und die Datei kam unverzüglich bei Ryuzaki an.

»Wer hätte das gedacht, L? Todesgötter…« Wie würde es weiter gehen?
 


 

»Essen kann man viel, doch Rufe findet man

nur im Schlaf. Es sind die

Äpfel im Garten meiner Mutter, von denen ich träume.«
 

»Wer hätte das gedacht, L? Todesgötter… essen nur Äpfel«???

Auch mit dieser Nachricht konnte das Duo nichts Anfangen.

Verdammt…

L ballte die Faust und biss sich auf die Zähne.

„Aber freu dich nicht zu früh, Kira. Du warst sehr aktiv diesmal. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass du zu einem der 12 Agenten Kontakt hattest. Und sicher hast du noch ganz andere Spuren hinterlassen!“

Und so war es auch…

„Vielen Dank, Herr Präsident. Mit Hilfe der Informationen der japanischen Polizei und den Daten aus ihren Rechnern ließen sich die Reihenfolge von Dateierhalt und Todeszeit rekonstruieren.“ Der Präsident gab sich alle Mühe, L alles zukommen zu lassen, was er wollte.

//Kira, du hast die alle Mühe gegeben, alles perfekt zu kontrollieren. Aber wenn mich nicht alles täuscht, dann enthält die Reihenfolge, in der die Agenten die Datei erhalten haben, eine wichtige Spurt. Du musst mit jemandem Kontakt gehabt haben, der die Datei sehr früh erhalten hat.//, dachte L im Stillen, während er einen Lollie lutschte.
 

••

Raito saß an seinem Schreibtisch. Es waren gelungene Werke, die er die letzten Tage vollbracht hatte. Er war so voller Stolz und Elan…

„Das FBI dürfte ziemlich beunruhigt sein. Sollten sie überhaupt noch mal Agenten nach Japan entsenden, dann werden sie das nur nach langwierigen Vorbereitungen tun. Das heißt Ls Optionen sind drastisch eingeschränkt.

Tja, L… Es wird Zeit, dass du selbst in Aktion trittst.“

Er schrieb noch ein paar Namen auf und schmiss sich zufrieden auf sein Bett.

„Weißt du, was den Tag perfekt machen würde?“

„Ein Apfel?“, entgegnete Ryuku grinsend und nahm sich daraufhin gleich einen von der Schale, die Raito extra für ihn bereitgestellt hatte.

Raito griff nach seinem Handy und rief Liz an. Ihr Handy jedoch war aus und so versuchte er es auf ihrem Haustelefon, wo jedoch auch nur der Anrufbeantworter ranging.

»Yagami-kun, falls du das bist… Hör endlich auf mich anzurufen! Ich finde es ja toll, dass du nichts anderes zu tun hast und dann ausgerechnet mich bestalkst, aber im Gegensatz zu dir habe ich noch ein Leben nach der Schule. Ich rufe dich bei Gelegenheit zurück«, lautete die Nachricht, die Liz für ihn hinterlassen hatte. Trotz der recht eindeutig gewählten Worte, klang ihre Stimme zuckersüß und lud Raito dazu ein, den Anrufbeantworter gleich noch einmal anzuwählen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2009-01-13T20:34:23+00:00 13.01.2009 21:34
das mit dem foto war traurig...
jetzt geht es aber rund.
freu mich aufs nächste! ^_^


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