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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Decision

Page eight:

Decision
 

Am nächsten Morgen saß die Familie Yagami am Esstisch, um von Vater Soichiro eine Neuigkeit zu hören.

„Was gibt’s denn Wichtiges? Für die Neujahrsansprache ist es noch 3 Tage zu früh…“, drängte Sayu gespannt.

„Sei bitte still, Sayu.“, bat ihre Mutter und ihr Vater ergriff das Wort.

„Es hat keinen Sinn es zu verheimlichen und ihr hättet es sowieso irgendwann erfahren, deswegen sage ich es lieber gleich. Ich bin im Moment mit der Leitung einer Sonderkomission betraut, die gegen Kira ermittelt.“

Sayu sah ihn an und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. „Ach, darum geht’s. Irgendwie hatte ich mir das schon gedacht. Du bist eben ein toller Polizist.“

„Das war aber noch gar nicht das, was ich sagen wollte. Gestern sind 12 FBI Agenten gestorben, die Kira in Japan gesucht haben.“, berichtete Soichiro.

Seine Familie schreckte kurz auf.

„Das bedeutet wohl, dass Kira sie getötet hat…“, reimte sich Raito zusammen. Na ja, eigentlich bedeutete es, dass er sie getötet hatte.

„Mit anderen Worten, jeder, der versucht Kira zu fassen, schwebt in Gefahr, getötet zu werden. Daher springen immer mehr von meinen Männern von dem Fall ab. Es ist wohl auch kein Wunder, noch nie hatten wir es mit einem so kühl berechnenden und grausamen Verbrecher zu tun“

Raito schien keinerlei Regung zu zeigen. Der kühle Verbrecher ging ihm wohl so zu sagen am Arsch vorbei.

„Papa, du musst auch abspringen. Ich will nicht, dass du stirbst!“, drängte Sayu aufgeregt und besorgt. Auch Seine Frau war nicht wohl dabei.

„Sayu hat Recht. Dein Leben ist doch wichtiger als deine Position bei der Polizei. Bitte gib den Fall ab.“

Soichiro faltete die Hände. „Nein, das kommt nicht in Frage. Wir dürfen uns dem Bösen nicht beugen.“

„Papa…“

„Schatz…“

Doch im Gegensatz zu den seinen weiblichen Familienmitgliedern schien Raito völlig gelassen. Er sah kurz auf den Tisch, dann stand er auf und sah seinen Vater zuversichtlich an.

„Ich bewundere deine Entscheidung, Vater. Ich bin stolz, dich als Vater zu haben. Falls dir irgendetwas zustößt, werde ich an deiner Stelle Kira fassen und ihn zum Schafott geleiten.“

Stolz leuchtete in Yagami Soichiros Augen auf. Was für einen tollen Jungen er doch hatte…

Als Raito die Treppe hinauf ging, um in sein Zimmer zu gehen, war ihm Ryuku schon wieder auf den Fersen.

„Klasse Vorstellung, Raito. Du bist wirklich unglaublich. Und wie du es gedreht hast, die 12 FBI Leute zu killen“ Fast klang ein wenig Bewunderung aus Ryukus Stimme. Allerdings sollte man nicht alles ernst nehmen, was Ryuku so von sich gab.
 

••

Misaora Naomi hatte am 27.12. vergeblich auf ihren Verlobten gewartet. Sie hatte ein prachtvolles Abendessen zubereitet und sich in Schale geschmissen. Aber als er um 22h immer noch nicht zu Hause war, wusste sie, was passiert war.

Sie hatte schon immer so eine Vorahnung gehabt. Auch schon damals, als sie diesem Komischen begegnet ist… Beyond oder so…

Dieser Drang war schon die ganze Zeit da, der Drang der Selbstinitiative. Sie würde Kira fassen, da war sie sich ganz sicher.

An diesem Morgen ermittelte sie den Bus und den Busfahrer der Nummer, die auf dem Weg ins Space Land entführt wurde, in dem ihr Verlobter saß.

Sie fand den Busfahrer und zeigte ihm ein Foto von Raye Penber und Misaora Naomi.

Ein Urlaubsfoto.

„Ja, genau das ist er.“, sagte er. „Ich erinnere mich noch genau an ihn. Denn er saß allein und er rief plötzlich »Alle auf den Boden!« 100% sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, das war er. Aber an die anderen Fahrgäste kann ich mich beim besten Willen nicht…“

„Erinnern Sie sich vielleicht, wenn ich Ihnen noch mehr Fotos zeige?“, fragte die ehemalige FBI Agentin hoffnungsvoll. Der Fahrer nahm das Foto noch einmal genau unter die Lupe.

„Das kann ich erst sagen, wenn ich sie sehe. Aber ehrlich gesagt, ich hatte viel zu viel Angst, um darauf zu achten. Das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass außer ihm noch 6 weitere Fahrgäste im Bus waren.“

Naomi seufzte. Das war nicht das, was sie sich erhofft hatte.

„Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht mehr sagen kann…“, beteuerte der Busfahrer.

„Aber nein, Sie haben mir wirklich sehr geholfen. Kann sein, dass ich Ihre Hilfe noch mal in Anspruch nehmen muss. Fürs Erste vielen Dank.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Naomi und machte sich auf Weg nach Hause.

// Wenn meine Vermutung stimmt, kann es sein, dass Kira in der nähe dieser Buslinie wohnt…//
 

••

Zur selben Zeit fasste L einen prägenden Entschluss für die weiteren Ermittlungen.

Er musste das Vertrauen der japanischen Ermittlungszentrale erlangen. Und der Mensch verbindet Vertrauen mit gegenseitigem Kennen, mit Miteinander.

„Was? Du willst dich den Ermittlern der japanischen Polizei zeigen? So ganz mit Gesicht?“, fragte Liz verblüfft, als sie das hörte.

„Ja“, bejahte ihr Bruder.

„Mit Klamotten. Ganz echt?“

„Ja“

„Samt Körpergeruch?“

L roch an seiner Schulter. „Willst du damit sagen, dass ich stinke?“

Liz sah ihn schräg an. „Weißt du, du hast sicherlich lange keine frische Luft mehr gerochen, aber so wie du riecht keine Frühlingsbrise. Und deine Haare könnten eine Kur vertragen.“

„Das normale Leben tut dir nicht gut.“, stellte L fest und schüttelte den Kopf.

„Wie willst du das einrichten?“, fragte Liz ihn, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen.

„Gemeinsam mit Watari werde ich das mit den Leuten verabreden.“

„Weißt du denn, wie das geht? Wegen Sympathie und so?“, fragte sie neckend und erhielt einen sanften Stoß in die Rippen.

„Du hast doch auch nur einen Stalker und 2 Perverse als Freunde.“

„Das sind nicht meine Freunde!“

„Dann hast du also gar keine Freunde!“

L hatte gewonnen und seine Schwester ging schmollend in die Küche. Dahin, wo die Erdbeeren standen.

Nach kurzer Zeit fragte sich Ryuzaki, wo seine Schwester blieb.

„Du wirst doch nicht…-“, fürchtete er, aber es war zu spät.

Seine Schwester saß bereits wieder neben ihm und leckte sich den Erdbeersaft von den Fingern.

Er blinzelte sie mies an.

„Oh, wolltest du auch welche?“, fragte Liz unschuldig und grinste ihn an. L schnaubte und verpasste ihr einen erneuten Stoß ins Gerippe.

„Aua!“

„Verdient“, erwiderte er monoton.

Diesmal schnaubte seine Schwester und sah genervt zur Seite.

„Was denn? Hetzt du deinen Stalker jetzt auf mich?“

„Vielleicht ist mein Stalker ja wirklich Kira, dann erledigt sich das ganz von allein.“

Sie hasste sich dafür, als sie bemerkte, wie Recht sie mit dieser Aussage gehabt hatte…

„Mein Stalker kann sich wenigstens die Haare waschen.“

„Wer sagt, dass ich das nicht kann?“

„Deine Haare. Sie sind lebendig, sie sprechen zu mir.“

„So schlimm sind sie auch wieder nicht.“

Yashiros Antwort blieb brummend unverständlich. Aber sie liebte seine Haare, daran ging kein Weg vorbei.
 

••

„Raito! Sayu! Wenigstens einmal im Jahr könntet ihr mir beim Putzen helfen.“, beschwerte sich Yagami Sachiko, während sie mit aller Mühe den Boden absaugte und ihre Kinde vergnügt am Esstisch saßen. Raito las Zeitung, Sayu aß Chips und sah Fern.

„Das Haus ist doch sowieso das ganze Jahr über sauber, wozu also das Großreinemachen?“, fragte Raito sich laut, ohne von seiner Zeitung aufzusehen. Seine Schwester stimmte ihm zu, worauf ihre Mutter ziemlich verdutzt zu ihren Kindern rüber sah.

„Meint ihr?“, fragte sie.

„Schon unglaublich, was die Fernsehsender machen. Zur selben Zeit wie die alljährliche »Kohaku« -Musikshow werden 2 Sendungen über Kira angekündigt: »Topaktueller Sonderbericht: Die Wahrheit über den Kira-Fall« und »Alles über L und Kira, mehrstündiges Spezial« Fällt denen nichts Besseres ein…“, sagte Raito und er faltete seine Zeitung sorgfältig zusammen.

„Das sagst du jetzt, aber am Ende siehst du es dir doch an, oder?“, fragte Sayu ihn und stopfte sich Junkfood in den Mund.

„Nein, ich gucke die K-1 Meisterschaften, Bob Sapp gegen Akebono.“

„Ach so… Ich sehe auf jeden Fall »Kohaku«, also guck deine Kira – Sendungen in deinem Zimmer, okay?“

„Du kannst mir den Kira – Sonderbericht ja dann auf Video aufnehmen.“, sagte Raito beschwichtigt zu seiner Schwester, während er seinen Stuhl an den Tisch ran schob.

„Gyah! Wusste ich’s doch!“

Raito wand sich zum gehen ab und zeigte seine theatralische Seite.

„Ich bedauernswerter Abschlussschüler werde dann noch bis zum Abendessen büffeln…“

Ryuku freute sich bereits auf das bevorstehende „Familiendrama“. Doch bevor Raito ging, viel ihm noch etwas ein.

„Ach ja, wo ist Vater eigentlich?“, fragte er, während er die Wohnzimmertür öffnete.

„Er sagte, bei der Polizei fallen Silvester und Neujahr aus…“, antwortete seine Mutter.

„Das ist Kiras Schuld. Letztes Jahr hatte er schließlich auch frei. Echt. Dieser Kira ist das Allerletzte!“, beschwerte sich Sayu.

„Na. Vater ist ganz schön im Stress.“, sagte Raito und ging hoch in sein Zimmer, um zu „lernen“.
 

••

Zur selben Zeit in der japanischen Ermittlungszentrale, machte Yagami Soichiro eine Ankündigung.

„Es kann sein, dass wir von kira getötet werden. Der Mord an den FBI Agenten hat gezeigt, dass Kira nicht nur Verbrecher tötet, sondern auch jeden, der sich ihm widersetzt.

Wir müssen auch an unser eigenes Leben sowie unsere Familien und Freunde denken. Wenn jemand sich aus diesem Fall zurückziehen möchte, soll er dies bitte tun. Niemand wird Ihnen das negativ ankreiden. Das hat mir auch der stellvertretende Polizeipräsident bestätigt. Ich habe bis 5 Uhr eine Konferenz mit meinen Vorgesetzten. Wenn ich zurückkomme, möchte ich hier nur noch Leute antreffen, die auch unter den angesprochenen Voraussetzungen bereit sind, den Kampf gegen Kira fortzusetzen.“

Die Zentrale schwelgte sich im allgemeinen Schweigen. Peinliche Stille breitete sich immer mehr im Raum aus. Wer würde um 5 Uhr noch an seinem Schreibtisch sitzen?

Watari gab die Neuigkeiten sofort weiter.

„Ich sage 3…“, murmelte Liz abwesend auf die Frage, wie viele sich aufopfern würden.

„Ich sage 6…“, antwortete L herausfordernd. Seine Schwester schien zu einem Hobby geworden zu sein.
 

Um 5 Uhr war es soweit und Soichiro betrat ein weiteres Mal die Zentrale und was er auffand, wunderte ihn nicht.

Er fand einen leeren Raum… Die Stühle waren verlassen… nur 5 waren besetzt… Matsuda, der Neue, begrüßte seinen Chef sofort.

„Nur 5… Nein. Man muss es so sehen: 5 tapfere Streiter, die sich unter Einsatz ihres Lebens dem Bösen entgegenstellen.“

Er ging hinein und besetzte seinen Platz. „Trotzdem… wir sind gerade mal 6, mich eingeschlossen. Wie sollen wir mit so wenigen Leuten überhaupt noch ermitteln…“

„Aber mit L sind wir schon 7, 8 wenn wir Watari noch dazuzählen.“

Watari war natürlich ebenfalls anwesend, samt Laptop, damit die Nachricht direkt an L gehen konnte. Dieser grinste sich einen hinter seinem Monitor.

„5. Ich war näher dran, ich hab gewonnen!“, sagte er zu seiner Schwester. Doch diese beachtete ihn gar nicht. Ihr Handy klingelte und sie ging hinaus.

Ryuzaki wendete sich wieder seinem Mikro zu.

„Sie alle haben einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Gerade deshalb glaube ich an Sie.“, verkündete er. Das verbliebene Kollegium sah irritiert zu Watari. Aizawa und Ide, 2 der 5, tauschten skeptische Blicke.

„E…einen Moment mal.“, warf Aizawa zögerlich ein, „L hat eben gesagt, dass er an uns glaubt… Aber wir trauen L nicht!“

Kurz herrschte peinliche Stille…

„L. Wir haben uns entschlossen, Kira unter Einsatz unseres Lebens zu fassen. Und da wir es mit Kira zu tun haben, ist es durchaus wörtlich zu nehmen, das wissen Sie so gut wie wir.“, sagte Ide.

„Aber Sie zeigen nie auch nur Ihr Gesicht und geben uns lediglich Anweisungen.“

„Wir werden Kira aufspüren, aber mit Ihnen können wir nicht zusammenarbeiten.“

„Und das ist nicht nur unsere Meinung. Auch in der Öffentlichkeit werden immer mehr Zweifel gegen Sie laut.“

„Das ist auch kein Wunder! In gewisser Weise sind Sie schuld am Tod von den 12 FBI Agenten“

Am anderen Ende der Leitung verzog Liz kurz das Gesicht.

„Der hat gesessen.“, stellte sie fest, als sie ihren nachdenklichen Bruder betrachtete.

„Da ist was dran. Es gibt unter Kriminalpsychologen sogar die Auffassung, dass L und Kira ein und dieselbe Person sind, das heißt, dass wir es hier mit einer multiplen Persönlichkeit zu tun haben.“, kam der Chef selbst zu Wort. „Es war L, der das FBI in Bewegung gesetzt hat. Und alle FBI Agenten in Japan sind tot. L wusste wahrscheinlich, wer diese Agenten waren.“

„Nicht nur das! Wenn man diesen Gedanken weiterführt, ist es nur logisch, anzunehmen, dass alles, was bisher vorgefallen ist, von L selbst inszeniert wurde.“, erläuterte Aizawa.

„Dass er nie sein Gesicht zeigt und dass er jeden Fall zu lösen wusste, untermauert diese Theorie in gewisser Weise.“

Watari, Liz und L schwiegen. Ryuzaki hatte das erwartet. Der Mensch war eben einfältig und braucht Vertrauen als Rückenstütze.

„L… Wenn Sie wirklich mit uns zusammen Kira fassen wollen, warum kommen Sie dann nicht hierher zu uns?“, schlug Yagami vor.

„Genau! Wenn Sie uns hier ihr Gesicht zeigen und Seite an Seite mit uns zusammenarbeiten, dann können wir Ihnen auch vertrauen und Sie unterstützen!“, warf Ide ein.

„Ich habe vorhin gesagt, dass ich Ihnen traue.“, sagte L mit ungewohnt warmherziger Stimme. Leider ging dies bei der automatischen Verzerrung seines Mikros unter. „Watari…“

Watari erkannte die Aufforderung und drehte den Laptop zu der zurückgebliebenen Belegschaft. Ein Textfeld erschien auf dem Bildschirm und die japanischen Ermittler lasen aufgeregt die Mitteilungen.

»Das, was jetzt passieren wird, darf niemand außer uns acht erfahren.«

„Was meint er?“

„Das, was gleich passieren wird…?“

Der Text vervollständigte sich.

»Ich vertraue Ihnen sechs und möchte mich gleich mit Ihnen treffen.

Sprechen Sie mit niemandem über dieses Treffen oder unser weiteres Vorgehen.

Niemand außer den hier Anwesenden darf davon erfahren, weder die anderen Polizisten noch Ihre Freunde und Verwandten.

Bitte verlassen Sie zunächst das Polizeigebäude und überlegen sich gut, ob Sie mir trauen oder nicht. Nur wenn Sie unter den oben genannten Bedingen bereit sing, mit mir zusammenzuarbeiten, kommen Sie hierher zurück. Ich werde Ihnen dann meine weiteren Bedingungen mitteilen.«

Ratlosigkeit hing in der Luft. Wieder wurde man vor die Wahl gestellt: »Mit Kira oder gegen ihn«; »Alles oder nichts«; »evt. Tod oder Leben«.

Die 6 Polizisten verließen das Gebäude wie ihnen geheißen.

„Ich würde vorziehen, nicht mit L zusammenzuarbeiten und auf eigene Faust zu ermitteln.“, erklärte Ide. „Wenn man sein bisheriges Vorgehen bedenkt, kommt er wahrscheinlich gar nicht selbst, sondern schickt ein Double.“

„I… Ich vertraue L. Außerdem brauchen wir seine Hilfe, um den Fall zu lösen.“, brachte Matsuda mit ein. Der Neue wurde noch nicht ganz für voll genommen.

„Du willst wohl genauso enden wie die FBI Agenten?“, spitzelte Ide daraufhin. „Es heißt, er habe bisher jeden Fall allein gelöst. Warum sollte er dann jetzt auf einmal uns 6 seine Identität preisgeben?“

„L hat von Anfang an gesagt, dass er für diesen Fall die Unterstützung der Polizei benötigt. Wäre es nicht möglich, dass L abgewartet hat, bis es so weit gekommen ist? In der Sonderkommission gab es von Anfang an Leute, die L misstraut haben… Einer nach dem anderen ist von dem Fall zurückgetreten. Und dann noch die undichte Stelle… Da konnte er uns ja gar nicht trauen.“, erklärte Yagami Soichiro.

„Sie meinen, er hat abgewartet, bis nur noch die übrig sind, die sich dem Bösen todesmutig entgegenstellen und denen er daher wirklich trauen kann?“, hakte Matsuda nach. Sein Chef bestätigte nickend.

Ide wendete sich ab und ging.

„Ich werde jedenfalls nicht mit L zusammenarbeiten. Keine Sorge, ich werde mich nicht an Ihre Fersen heften und versuchen L auszuspüren.“ Mit diesen Worten verschwand er.

„Ich traue L. Lassen wir es auf eine Zusammenarbeit ankommen.“

„Dem stimme ich zu.“

Nun waren es nur noch 5. Und diese 5 kehrten dorthin zurück, von wo sie kamen und Watari, L und Liz bereits auf sie warteten.

Das Textfeld füllte sich wieder.

»Ich befinde mich im Moment in einem Zimmer des Teito Hotels.«

//Das Teito Hotel… das ist doch direkt gegenüber!!!//

//L wusste also, dass wir uns so entscheiden würden.// Die Polizisten waren überrascht.

»Ich habe vor, das Hotel alle paar Tage zu wechseln.

Die bisherige Ermittlungszentrale in der Polizeibehörde werden wir zum Schein beibehalten,

jedoch werden wir die tatsächliche Zentrale in meinem Hotelzimmer einrichten.

Das ist selbstverständlich eine Vorsichtsmaßnahme, um mein Gesicht vor Kira geheim zu halten. Es tut mir leid, dass ich damit immer noch nicht unter exakt denselben Voraussetzungen wie Sie in den Ring trete, aber es ist das Äußerste, was ich Ihnen anbieten kann, um Ihr Vertrauen zu gewinnen.

Wenn Sie unter diesen Bedingungen zur Zusammenarbeit bereit sind, dann teilen Sie sich bitte in zwei Gruppen auf und kommen Sie in mindestens 30-minütigem Abstand in das Zimmer mit der Nummer, die Ihnen Watari per Memo mitteilen wird. Sie sollten bis 0 Uhr, das heißt bis zum Anbruch des neuen Jahres 2004, in meinem Zimmer sein.
 

Also dann, bis gleich.«
 

„Ich sag dir, das »Also dann, bis gleich« hat alles ein wenig aufgelockert.“, sagte Liz und sah ihren Bruder an.

„Du spinnst.“

„Ja, vielleicht…“

Die beiden saßen in dem Hotelzimmer. Liz hatte sich auf einen der Sessel gelegt.

„Sehen die gut aus?“, fragte sie und knabberte an einer Pommes. Ryuzaki stöhnte auf und schüttelte den Kopf. Er ging ans Fenster und sah raus und schweifte in seinen Gedanken.

//Kira… Wir sind uns mittlerweile gegenseitig dicht auf den Fersen. Jedoch mussten 12 FBI Agenten ihr Leben lassen, damit ich diese Hinweise auf deine Identität erhalten konnte. Ein hoher Preis. Jedenfalls werde ich mich nun zum ersten Mal als »L« vor Menschen zeigen… Falls zu irgendwie davon erfährst, wirst du mit Sicherheit versuchen, mit noch näher zu kommen. Darauf baue ich. Selbst wenn du mein Gesicht siehst, fehlt dir immer noch mein Name. Umgekehrt, selbst wenn ich dich finde, müsste ich dich auf frischer Tat ertappen oder zumindest einen physischen Beweis für deine Taten finden, um dich klar als Täter zu identifizieren. Kira… Durch die Ermordung der FBI Agenten dürfte sich dein Spielraum erheblich verringert haben. Was denkst du wohl jetzt gerade?//

„Komisch… Mein Stalker hat sich noch gar nicht bei mir gemeldet… Ich mache mir schon Sorgen.“, riss Liz L aus seinen Gedanken.

„Du kannst den Kerl doch leiden.“

„Nein“

„Sicher doch.“
 

••

Raito saß nachdenklich an seinem Schreibtisch. Wie würde es jetzt weitergehen?

Ryuku saß auf Raitos Bett und sah sich einen Boxkampf an. Er war fasziniert von der Vielseitigkeit des Menschen.

„Die machen ja richtig Ernst. Echt lustig die Menschen…“

Fragend schaute er zu Kira. Er war so verdächtig still…

// Die Zahl der Ermittler hat ziemlich abgenommen… Jetzt kann ich mir keine Aktion mehr leisten, bei der deutlich wird, dass ich den Ermittlungsstand kenne. Bisher ist zwar alles nach Plan verlaufen, aber dass es nur so wenige FBI Agenten sind, hätte ich nicht gedacht… Warum war ich dann einer der Ersten, die beschattet wurden? Liegt es einfach daran, dass mein Vater eine hohe Position hat? Was ist, wenn L absichtlich nur so wenige Agenten benutzte und bewusst darauf spekuliert hat, dass ich sie töten würde?//

Er schloss die Augen, um seine Gedanken besser ordnen zu können.

//Selbst wenn, ich habe keinerlei Beweise hinterlassen. Und selbst wenn ich verdächtigt würde, Kira zu sein, solange sie das Death Note nicht in die Finger bekommen, kann man mir niemals etwas nachweisen. Aber nein, so darf ich nicht denken! Allein der Verdacht wäre schon eine Katastrophe! Ich war ganz schön aktiv in letzter Zeit… Mal überlegen, Habe ich wirklich keinen Fehler gemacht? Und wie soll es jetzt weitergehen?//

Ryuku sah auf und seufzte. Der Kampf hatte sein Ende gefunden.

„Was? Schon vorbei…?“

//Der Kampf fängt jetzt erst an…//
 

••

Die Letzte Gruppe fehlte. Es waren Yagami und Matsuda, die als Letztes den Weg zu L anstrebten. Sie klopften und warteten gespannt.

Die Türklinke wurde von innen runter gedrückt und die Tür wurde geöffnet.

Ein kleines, jugendliches Mädchen strahlte sie an.

„Frohes Neues meine Herrschaften!“ Sie reichte den Konfusen Männern die Hand.

„Danke…“, sagte Matsuda zögerlich. Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Auch der Inspektor Yagami bedankte sich nickend und sah das Mädchen ebenfalls schräg an.

„Mein Name ist Yashiro… Allgemein bekannt als L. Na ja… Yashiro ist nur ein weiterer Deckname. Meinen echten Namen weiß niemand. Nicht einmal meine Verwandten. Ich hab ihn glaub ich auch schon vergessen…^^°“ Sie kratzte sich verlegen hinterm Kopf und ließ die verwirrt drein schauenden Polizisten in das Hotelzimmer.

Sollte dieses junge Ding etwa der brillante Meisterdetektiv L sein?!

Der wahre L stand im Wohnzimmer und hatte die beiden anderen bereits erwartet. Den Scherz seiner Schwester würde er später noch rächen. Als endlich alle anwesend waren, stellte er sich vor.

„Ich bin L.“

Die Polizisten schauten noch viel verwirrter als zuvor.

„Wie jetz’?“, brachte Matsuda konfus heraus und seine rechte Augenbraue begann zu zucken.

Soichiro ließ sich nichts anmerken und zückte seinen Polizei Ausweis.

„Yagami, Polizeiministerium.“

„Ich heiße Matsuda.“

„Und ich Aizawa.“

„Mein Name ist Ukita.“

„Ich heiße Mogi.“

Ryuzaki sah gelangweilt drein.

Er zog alle seine Finger der rechten Hand an, nur den Daumen und den Zeigefinger nicht. Diese streckte er so aus, dass seine Hand an eine Pistole erinnerte.

„Peng!“, rief er.

Die Polizisten erschraken. Sie fühlten sich einmälig verarscht.

„Soll das etwa witzig sein?!“

„Hä?!“

„Wenn ich Kira wäre, dann wären sie jetzt tot. Nicht war, Soichiro Yagami?“

Verdutzt hielt der Angesprochene die Luft an. Der junge Mann mit den Pandaraugen vor ihm hatte Recht.

„Mein Hausmädchen Yashiro wird Ihnen das genauer erklären, falls sie nicht gerade das Klo putzt.“

Yashiro trat hervor und gab ihrem Bruder einen Klaps an den Hinterkopf.

„Regt das Denkvermögen an, Boss -.-“ Sie sah ihn Böse an und wendete sich gleich darauf an ihre Gäste. „Kira benötigt zum Töten lediglich das Gesicht und den Namen seines Opfers. Aber das wissen Sie sicherlich schon… Eigentlich widerspricht es dem gesunden Menschenverstand, aber tatsächlich wird gegenwärtig ein Verbrecher nach dem anderen allein mithilfe dieser Informationen getötet. Das ist die Art Mord, mit der wir es zu tun haben. Die empirischen Daten lassen keinen anderen Schluss zu. Wir sind die Einzigen, die noch bereit sind, unser Leben für diesen Fall aufs Spiel zu setzen. Geben Sie bitte daher Ihren Namen nicht leichtfertig preis.

Ihr Leben steht auf dem Spiel.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2009-01-13T20:48:47+00:00 13.01.2009 21:48
*prust*hausmädchen... lol
lustiges kapi :)


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