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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Ladies' man

Page ten:

Ladies' man
 

Sonntag. Misora Naomi war wieder auf der Suche dem Mörder ihres geliebten Raye Penber. Sie hatte die ganze Zeit dieses komische Gefühl, Kira hätte da seine Finger mit im Spiel gehabt. Niemand konnte sie aufhalten und deshalb trieb es sie zum Nationalen Sicherheitsausschuss. Irgendjemand musste ihr doch weiter helfen können…

Auf dem Weg dorthin, blieb sie wie immer gefasst, in Gedanken und völlig isoliert.

//Ich weiß noch, wie Raye an dem Tag sagte, dass er nach Shinjuku gehen wolle. Und am selben Tag sind in der Nähe des Bahnhofs 4 praktisch Unschuldige an Herzversagen gestorben. Und dann war da… die Busentführung. Das kann kein Zufall sein! Herzversagen ist nicht die einzige Art, wie Kira töten kann! Das ist ein wichtiges Detail!//
 

••

Raito saß am Esstisch und las mit Genuss die Todesanzeigen, seine Schwester lag auf der Couch und stöberte in einer Zeitschrift und die fleißige Mutter Yagami machte eifrig ihre Hausarbeiten.

„Sayu! Bring doch deinem Vater bitte was Frisches zum Anziehen.“, bat sie ihre Tochter höflich. Die Arbeit in der Sonderkommission schränkte das alltägliche Leben stark ein.

Genervt schnaufte Sayu auf. Raito sah kurz auf. Er hatte sowieso nichts zutun.

„Aber ich hab dir doch gesagt, dass ich mit Freunden zum Neujahrsbesuch im Tempel verabredet bin.“, rechtfertigte sich Sayu weiter.

„Dann gehst du eben etwas früher los…“

Raito stand auf. „Ist schon gut, Mutter. Ich gehe.“ Damit war Sayu aus dem Schneider und Raito konnte sein Image bei seiner Mutter aufbessern.

„Klasse! Danke, Bruderherz.“

Raito nahm die Klamotten für seinen Vater in Empfang und schon konnte es losgehen.

Seine Mutter fühlte sich trotzdem nicht wohl dabei. Raito wird doch wohl nicht die Schule vernachlässigen?!

„Bist du sicher, Raito? Die Uni-Aufnahmeprüfung steht doch vor der Tür…“, rief sie ihm nach. Und Raito konterte selbstsicher: „Ist schon okay. Ich war beim Vorabtest schon die Nummer 1 und die Aufnahmeprüfung selbst ist im Vergleich dazu ein Kinderspiel.“

Raito ging noch mal schnell in sein Zimmer, um ein paar Vorbereitungen zu treffen. Der Besuch bei der Polizei kam ihm gerade recht…

Ryuku ist hatte schon alle Mühe gehabt, so lange nicht mit Raito reden zu dürfen…

„Willst wohl bei der Polizei spionieren?“

„Allerdings werde ich nicht wieder kommen als bis zur Rezeption“, antwortete Raito monoton und er ging schnurstracks zu seinem Schreibtisch. Er nahm seine Kugelschreibermine von seiner Arbeitsplatte, schubste sie in das Loch des Bodens seiner präparierten Schreibtischschublade und zückte sein Death Note.

„Oho. Du nimmst eine Seite aus dem Death Note mit… Willst du unterwegs jemanden killen?“, fragte Ryuku gehässig, als Raito das Death Note einer Seite entledigte.

„Das mache ich in letzter Zeit immer. Zur Sicherheit.“

Raito litt endlich unter Paranoia.

Er ging die Treppe runter und zog sich seine Jacke an.

Als die Tür hinter ihm endlich ins Schloss fiel, atmete er tief durch. Frische Luft.

Auf dem Weg zur Polizeibehörde versuchte Raito mehrmals seinen Vater per Handy zu erreichen, jedoch vergeblich. Das war ungewöhnlich.

Raito wusste nichts von der Zusammenarbeit der 4 Ermittler und L und dem dort herrschenden Handy Verbot.

Also nutzte er die Chance, um Liz zu erreichen.

Der Freizeichenton war zu hören und Liz’ Handy klingelte.

Genervt schnaufte L auf.

„Ich habe dir gesagt, mach es aus!!!“

Liz verdrehte die Augen und sah auf dem Display nach, wer störte.

Ohne zu zögern drückte sie ihren potentiellen Gesprächsteilnehmer weg und Raito stutzte verwirrt. Doch er hatte seinen Weg schon geschafft und trat ein, um die Anziehsachen seines Vaters an der Rezeption abzugeben. Doch der Schalter war bereits besetzt. Die 2 Angestellten hinter dem Tresen waren also beschäftigt.

„Ich bitte Sie, ich muss wirklich mit jemandem von der Sonderkommission persönlich sprechen!“, sagte die junge Frau nachdrücklich. Sie schien kompetent und sogar Raito sah ihr an, dass es dringend sein musste.

„Aber ich sagte Ihnen es doch schon. Im Moment ist keiner der Sonderkommission da.“

„Ich habe mir gestern extra einen Termin geben lassen. Und jetzt soll keiner da sein?“

Raito hörte mit etwas Abstand zu. Wie… Keiner der Sonderkommission sollte da sein? Wo war dann sein Vater?

//Es ist keiner von der Sonderkommission da… Und das Handy ist auf Anrufbeantworteter gestellt… Was ist da bloß los? … Und diese Frau… Sie ist ganz schön hartnäckig… Was will sie bloß?//

Nach kurzen Beobachtungen schritt er zur Tat.

„Ich bin Raito, der Sohn von Polizeichef Yagami. Ich wollte meinem Vater frische Wäsche zum Wechseln bringen, aber anscheinend ist er nicht da. Können Sie sie solange aufbewahren?“

Der Rezeptionist lächelte freundlich.

„Oh, du bist’s, Raito. Lange nicht gesehen.“

„Ähm, tut mir leid. Ich kann die Leute von der Rezeption so schlecht auseinander halten.“

Der Mann nahm es gelassen, nicht wichtig genug für Yagami Raitos wertvolles Erinnerungsvermögen zu sein.

„Ach so. Ja, wir sind eben ziemlich viele. Erinnerst du dich noch, wie du letztes Jahr bei dem Mord mit dem Versicherungsbetrug geholfen hast? Da war ich auch hier an der Rezeption…“

Raito nickte wissend.

„Ach Sie waren das. Entschuldigen Sie vielmals.“ Sein perfektes Lächeln überspielte sein Missgeschick.

„Und, Raito. Arbeitest du auch am Kira-Fall?“ Das schien einer von Raitos geistreichen Fans zu sein.

„Ja. Wenn es gut läuft, löse ich ihn vielleicht noch vor L.“

Kurz herrschte Stille.

Misoras Blick fixierte sich verwundert auf Raito.

//Wer ist das? Was meint er damit? …//

„Entschuldigen Sie, es ist wirklich dringend…“, bat sie den 2. Rezeptionist noch einmal nachdrücklich.

„Haben Sie doch etwas Vertrauen. Sie können es doch auch uns sagen und wir richten es dann der Kommission aus.“, schlug er vor.

Langsam erregte sie Raitos Neugier.

„Entschuldigen Sie… Mein Vater leitet den Kira- Fall. Wenn Sie wollen, kann ich Sie direkt mit ihm verbinden. Allerdings hat er sein Handy im Moment anscheinend ausgeschaltet. Sie müssten also noch etwas warten…“

Überrascht sah die junge Frau auf.

„Der Tod der FBI Agenten hat auch in der Sonderkommission eine Panik ausgelöst und Einer nach dem Anderen springt von dem Fall ab. Daher geht es dort im Moment wohl drunter und drüber.“

Der Rezeptionist wurde panisch, „Aber Raito! So was kannst du doch einer Außenstehenden nicht…“

„Die Öffentlichkeit hat davon doch längst Wind bekommen. Außerdem denke ich, dass wir dieser Frau vertrauen können. Das sehe ich an ihren Augen. Und sie ist klug und vorsichtig. Der Vorfall mit dem FBI hat gezeigt, dass es auch innerhalb der Polizei Probleme gibt… Das hat sie erkannt und will daher mit der Kommission direkt sprechen.“

Kurz herrschte verblüffte Stille. Woher wusste der das?

Sofort war Misora Naomi überzeugt und folgte Raito.

„Wenn mein Vater seinen Anrufbeantworter abhört, wird er sich sicher bald melden. Wenn Sie solange warten können, verbinde ich Sie gerne mit ihm. Vorausgesetzt natürlich Sie trauen meinem Vater und mir.“

Raitos schmieriges Lachen schallte in der Eingangshalle und Naomi erwiderte ein Lächeln.

Ryuku war verblüfft. //Der geht ja ganz schön ran//

Misora überlegte kurz und sah ihn voller Ehrfurcht und Respekt an.

„Das würden Sie tun?“

„Ja. Natürlich kann ich Ihnen nicht die Handynummer meines Vaters verraten, aber über mein Handy können Sie mit ihm sprechen.“

Misora brachte ein verkrampftes Lächeln hervor und verneigte sich.

„Ich stehe in Ihrer Schuld.“

Ryuku stellte sich neben Raito und betrachtete die junge Frau mit kritischen Blick, wendete sich dann zu seinem »Herrchen«.

„Sie hat angebissen. Aber wenn sie wirklich etwas in der Hand hat, kann das böse ausgehen, Raito“, warnte der Todesgott.

Ratio sah Misora Naomi kurz an. Im Stillen dachte er: //Bestimmt taugt ihre Info eh nichts… Aber sicherheitshalber sollte ich mich möglichst schnell davon überzeugen.//

Die beiden Menschen setzten sich auf die Wartebank in der Eingangshalle und schwiegen sich für kurze Zeit an.

//Hier ist es allerdings ungünstig wegen der ganzen Überwachungskameras.//, dachte Raito, bevor er die Stille durchbrach. „Ich denke, dass Kira noch sehr viel gefährlichere Fähigkeiten besitzt als allgemein angenommen.“
 

Raito begann seine Strategie zu verfolgen und alles aus der Frau herauszukitzeln, was ihn interessieren sollte.

Misora seufzte.

„Das ist mir auch aufgefallen. Und gerade deswegen bin ich hier.“, gab sie zur Antwort und sie sah zu Boden.

„Wenn Sie wirklich wissen, von was ich rede, dann Hut ab. Aber hier können wir das nicht besprechen. Mittlerweile ist man bei der Polizei nicht mehr sicher.“ Raito stand auf und sah die Frau ernst an.

„Wollen wir nach draußen gehen?“

Diese Bemerkung hätte jeder halbwegs Perverse (*räusper*) auch anders deuten können.

Die beiden standen auf und verließen die Eingangshalle und begaben sich auf den Fußweg.

„Wenn man nicht belauscht werden möchte, dann ist es am besten, sich beim Spazieren zu unterhalten. Das ist ein Grundsatz von mir. Sorry wegen der Vorsichtsmaßnahme.“

Ryuku grinste. Es war unverkennbar: Raito war ein Frauenversteher. Nur bei seinem Schwarm sollte es nicht klappen…

„Ist schon okay.“ Misora blieb kühl. Sie zeigte keinerlei Regung. Der Tod ihres Verlobten hatte sie stark getroffen.

„Ich denke, dass Kira…“ Raito machte sie neugierig, um an seine Informationen zu kommen. „Entschuldigen Sie, aber dürfte ich Sie zu erst nach Ihrem Namen fragen? Mein Name ist Yagami Raito. »Yagami« schreibt man mit den Zeichen für »Nacht« und »Gott« und »Raito« mit dem Zeichen für »Mond«. Ist doch lustig, das so zu lesen, oder?“ Er lachte. Misora fand den Witz aber gar nicht komisch.

„Shoko Maki. »Shoko« schreibt man mit den Zeichen für »Leuchten« und »Kind« und »Maki« mit denen für »Zwischenraum« und »Baum«.“

Die Konversation ging schnell weiter. Raito ging voraus.

„Kira kann wahrscheinlich nicht nur töten, sondern außerdem das Verhalten vor dem Tod manipulieren.“

Misora blieb wie angewurzelt stehen.

„Also bin ich nicht die Einzige, die so denkt!!!“, rief sie aufgeregt und erleichtert.

„Heißt das, Sie denken das auch?“

Die ehemalige FBI Agentin war so aufgeregt, dass sich ihr Sprechtempo verdoppelte.

„Er kann das Verhalten vor dem Tod manipulieren. Und das ist noch alles. Wenn meine Vermutung zutrifft, kann Kira auch noch auf anderen Arten töten als nur durch Herzversagen.“

Raito verkniff sich den Schauer, der ihm über den Rücken drohte.

//Das ist keine gewöhnliche Frau…//, stellte er gedanklich fest und verenkte kurzeitig seinen Blick.

„Wahrscheinlich hat es noch keiner bemerkt. Aber ich denke, wenn man diese Prämisse den Untersuchungen zu Grunde legt, wird Kira gefasst.“

Unauffällige Schweißtropfen siedelten sich auf Raitos Stirn an. Wenn diese Frau so viel über ihn wusste, was wusste L?

„Herzversagen ist nicht der einzige Weg, wie Kira töten kann… Daran habe ich bisher noch nicht gedacht. Aber wenn das stimmt, dann kann er völlig unentdeckt morden, solange er nur eine andere Todesart wählt.“

Misora nickte. „Richtig. Ein Bekannter von mir ist Kira höchstwahrscheinlich begegnet.“

Endlich rückte sie mit dem Interessantem heraus…

„Er ist Kira begegnet?!“, wiederholte Raito erschrocken und er überspielte kurz, wem er denn so in seinem Leben jemals begegnet ist. Kurz darauf lachte er.

„Tut mir leid. Aber das hätte Ihnen bei der Polizei wahrscheinlich wirklich niemand geglaubt.“, sagte er.

Misora sah zu Boden. Das hatte sie auch vorher gewusst.

„Tja… Deswegen wollte ich ja meine Überlegungen jemandem von der Sonderkommission persönlich erläutern.“

„Aber wenn er Kira getroffen hat, sollte er dann nicht selbst zur Polizei gehen?“

Misora seufzte erneut und sah weg.

„Leider weilt mein Bekannter nicht mehr unter den Lebenden Er gehörte nämlich zu den FBI Agenten die nach Japan gekommen waren.“

So. Der Groschen war gefallen und Raito brauchte 2 Sekunden um seinen Schock zu überwinden.

//Ein FBI Agent, der Kira begegnet ist… Doch nicht etwa…//

„Er war außerdem mein Verlobter…“ Ihre Stimme bebte und wimmerte zugleich. Sie klang so hilflos und dennoch erzürnt. Sie wollte Rache…

„Er hat erzählt, dass er zufällig in eine Busentführung verwickelt wurde, aber ich denke, dass er dort Kira begegnet ist…“

Raye Penber!!! Eins stand für Raito fest: Diese Frau würde bald sterben.

Raito blieb kurz fassungslos stehen.

Misora sah sich nach ihm um. „Ist irgendwas?“

„Ich bin nur bestürzt, dass Sie Ihren Verlobten verloren haben…“, beteuerte Raito.

„Dann verstehen Sie sicher auch, wie ich mich fühle. Ich kann Kira niemals verzeihen und will unbedingt, dass er gefasst wird.“

„Aber warum denken Sie, dass er Kira in dem Bus begegnet ist?“

„Der Entführer hatte 2 Tage vorher eine Bank überfallen… Und ist letzten Endes in einem Unfall ums Leben gekommen. Und 8 Stunden vorher ist außerdem ein gesuchter Verbrecher bei einem Überfall auf einen Kleinladen mit seinem eigenen Messer erstochen worden. Dass 2 steckbrieflich gesuchte Verbrecher am selben Tag erneut ein Verbrechen begehen und dabei beide durch eine Art Unfall ums Leben kommen, so etwas kommt so gut wie nie vor. 8 Tage nachdem er in diese Busentführung verwickelt wurde, ist er zusammen mit seinen 11 Kollegen gestorben. Und innerhalb dieser 8 Tage sind in der Stadt über 20 Menschen mehr oder minder schuldige an Herzversagen gestorben. Aber kaum ist er tot, hören diese seltsamen Vorfälle wieder auf. Mein Verlobter… der Ladendieb… der Busentführer… sie alle wurden nur von Kira benutzt, um die nach Japan entsandten FBI Agenten zu töten. Anders kann ich es mir nicht erklären.“

Raito fasste sich wieder. Er hatte die junge Frau unterschätzt. Aber er hatte seinen Namen…

„Es ist durchaus denkbar, dass der Ladendiebstahl die Generalprobe für die Busentführung war und die Busentführung sollte dazu dienen Informationen über das FBI von meinem Verlobte zu stehlen.“

Raito brauchte eine durchdachte Antwort.

„Weder der Ladendieb noch der Busentführer sind an Herzversagen gestorben. Denken Sie deswegen, dass Kira auch auf andere Art töten kann?“

Misora nickte überzeugt. In ihren Augen leuchtete Feuer.

„Ja.“

„Ein ziemlich großer, unlogischer Sprung, finden Sie nicht?“

„“Nein. Gerade bei der Busentführung bin ich mit ganz sicher, dass sie durch Kira manipuliert wurde. Seit mir mein Verlobter von der Busentführung erzählt hatte, ging mit diese Geschichte nicht mehr aus dem Kopf. Wann immer er gut aufgelegt war, habe ich ihm unauffällig Fragen dazu gestellt. Den Namen der Person hat er mir zwar nicht verraten, aber er sagte eindeutig, dass er notgedrungen jemandem seinen FBI-Ausweis gezeigt hat. Die japanische Polizei durfte auf keinen Fall von den Ermittlungen erfahren und er hatte deswegen die strikte Anweisung erhalten, niemandem seinen Ausweis zu zeigen. Auch mir hat er deswegen streng verboten, mit irgendjemandem über die Entführung oder die Sache mit dem Ausweis zu reden. Daher bin ich sicher, dass er die undichte Stelle war, durch die Kira von der Existenz der nach Japan entsendeten FBI-Leute erfahren hat.“

Nachdenklich umfasste Raito sein Kinn.

„Mit anderen Worten hat Kira die Busentführung veranlasst, um Ihren Verlobten dazu zu bringen, seine Identität zu enthüllen. Und der Entführer ist durch einen Unfall ums Leben gekommen… Das würde bedeuten, dass Kira auch auf andere Arten töten kann als durch Herzversagen… Die Informationen, die nur Sie kennen und der Wunsch nach Rache für Ihren ermordeten Verlobten haben Sie zu dieser einen Schlussfolgerung geführt. Doch leider vermischt sich Ihre Schlussfolgerung mit persönlichen Gefühlen und es fehlen die nötigen Beweise. Trotzdem…“, er brauchte ihr Vertrauen, „würde es sich lohnen, in diese Richtung zu ermitteln. Die Polizei hat es diesmal mit einem übernatürlichen Täter zu tun. Da könnte Ihre Aussage zum alles entscheidenden Hinweis werden.“

Misora war beeindruckt.

„Nicht wahr!?“, brachte sie überrascht heraus.

Raito hatte die Situation perfekt gedreht. Jetzt würde er wieder schlussfolgern.

„Und wenn Ihre Hypothese stimmt, dann kann Kira, so wie Sie sagten, sofort gefasst werden. Denn wenn Sie Recht haben, dann ist Kira die Person, der Ihr Verlobter in dem Bus seinen Ausweis gezeigt hat.“

Raito kehrte ihr den Rücken und grinste bösartig. Ryuku lächelte und lachte hämisch, wie gewohnt.

//Nicht auszudenken, Sie hätte das nicht mir sondern gleich der Polizei erzählt…. Wenn schon nicht die Todesgötter, dann scheinen wenigstens die übrigen Götter auf meiner Seite zu stehen…//, dachte er und er hatte Recht, es schien wirklich alles Glück auf seiner Seite zu sein. //Alle logischen Sprünge beiseite, im Ergebnis sind ihre Schlussfolgerungen zutreffend. Wenn diese Informationen ihren Weg zur Polizei finden, gelangt diese im Nu zu dem Urteil, das Kira und Yagami Raito dieselbe Person sind.//

Bei diesem Gedanken weitete sich Raitos Blick. Er musste sie beseitigen…

//Mir bleibt nichts Anderes übrig, als sie aus dem Verkehr zu ziehen!//

Sie gingen weiter und schwiegen. Raito nutzte die stillen Minuten um einen perfekte Mordplan zu entwickeln.

//Als ich sie bei der Polizei angesprochen habe, um ihr Interesse zu gewinnen, habe ich darauf geachtet, dass die Kamera nicht auf meinen Mund gerichtet ist. Daher kann man auch nicht meine Lippen lesen. Außerdem dient diese Kamera nur der Vorbeugung. Wenn nichts Auffälliges passiert, werden die Aufzeichnungen wieder gelöscht. Solange sie nicht gerade hier auf der Stelle ums Leben kommt oder sonst in irgendeinem Zwischenfall verwickelt wird, ist es völlig ausgeschlossen, dass sich jemand diese Aufzeichnungen noch einmal ansieht.

Misora drehte sich zu ihrem Begleiter und potentiellen Mörder um. Sie bemerkte, dass etwas nicht stimmte.

„Ist irgendwas?“, hakte sie nach.

„Ah, nein.“ Raito hatte natürlich sofort wieder eine Ausrede parat. „Ich bin Ihre Geschichte nur noch mal im Kopf durchgegangen und dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass man dieser Spurt so schnell wie möglich nachgehen sollte.“

Misora war überrascht.

„Tatsächlich…?“

„Ja. Haben Sie diese Geschichte sonst noch jemandem erzählt?“ Raito musste sichergehen, dass sie die Einzige war, die sterben musste.

„Nein, nur Ihnen…“

Ryuku schien gänzlich amüsiert.

„Noch mal Glück gehabt. Aber wie willst du sie ausschalten? Du kannst es schlecht gleich hier auf der Straße machen…“, wies ihn Ryuku, aber natürlich hatte Raito seine Berechnungen schon längst abgeschlossen.

Kira bewaffnete sich mit einem angeblichen Notizblatt aus seiner Hosentasche und einem Kugelschreiber.

„Hm, können Sie mir noch mal genau sagen, wann die Busentführung stattgefunden hat?“

„Am 20. Dezember. Es war der Bus, der um 11 Uhe 2 von der Haltestelle Asago-Oka in Richtung Spaceland abfährt.“

Doch natürlich war dieser Zettel das Blatt aus dem Death Note, welches er zuvor ausgerissen und eingesteckt hatte.

Er machte sich folgende »Notiz«:

»Maki, Shoko

Selbstmord

Fasst a, 01.01.2004 um 13 Uhr 15 den Entschluss, Selbstmord zu begehen. Weil sie niemandem zur Last fallen will, überlegt sie sich nach Kräften, wie sie so Selbstmord begehen kann, dass ihre Leiche möglichst spät gefunden wird. Denkt an nichts Anderes mehr und handelt auch entsprechend. Führt ihren Plan innerhalb von 48 Stunden durch und verstirbt.«

Er sah auf die Uhr.

//Sie ist nicht dumm, da wird man ihre Leiche so schnell nicht finden. Und selbst wenn man sie irgendwann findet, wird man denken sie sei ihrem Verlobten in den Tod gefolgt.//

Ryuku lachte laut. Raito war irritiert.

Was war denn so lustig?

Raito widmete sich seinem Opfer.

„Verstanden. Wenn es Ihnen Recht ist, richte ich es für Sie aus.“

„Ich möchte gerne persönlich mit jemandem aus der Sonderkommission sprechen. Irgendwann im Laufe des Tages muss doch mal jemand da sein. Nachdem ich Ihre Meinung gehört habe, denke ich um so mehr, dass sie bald davon erfahren sollten.“

Raito nickte und die beiden setzten ihren Spaziergang fort.

„Da haben Sie Recht.“

„Danke, dass Sie sich so freundlich um mich kümmern.“

Raito konnte es kaum noch erwarten. Nur noch 10 Sekunden…

//Ich würde zu gerne sehen, auf welche Weise sie sich umbringt, aber dafür ist jetzt keine Zeit. Ich muss die Spuren verwischen, die durch ihr Auftauchen entstanden sind. … Punkt 13 Uhr 15. Zeit zu sterben…!// Raito legte ein sadistisches Grinsen auf und linste zu Misora rüber.

„Kira wird doch gefasst oder?“

Raito war irritiert. Sie schien noch immer nicht suizidgefährdet zu sein.

„Ja, natürlich…“

Nervös warf er einen Blick auf seine Uhr. Schon 17 Sekunden nach…

Er sah sie schräg an. //Seltsam… Warum macht sie nichts? Ich habe doch schon bei einem Verbrecher überprüft, ob »Selbstmord« als Todesgrund ausreicht. Er hat sich pünktlich zur angegebenen Zeit aufgehängt. Auch die genaueren Umstände kann ich bis zu einem gewissen Grad manipulieren. Das habe ich x-mal überprüft. Warum also…?//

Sie gingen schweigend weiter. Und Ryukus Gelächter schien nicht aufzuhören und schallte in Raitos Ohren nach.

//Warum? Warum macht sie nicht das, was ich geschrieben habe?// er warf Ryuku einen kritischen Blick zu. //Ryuku… Da fällt mir ein, vorhin, als ich ihren Namen aufgeschrieben habe, hat er auch schon so seltsam gelacht. Und nicht nur da. Auch als ich nach ihrem Namen gefragt habe, war sein Lachen so seltsam. Es muss etwas mit dem Namen zu tun haben…//

Geschockt riss Raito die Augen auf und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen:

Ein Deckname!

Er fing sich schnell wieder ein. Er brauchte ihren echten Namen.

//Das muss es sein! Ryuku kann mit seinen Augen ihren richtigen Namen sehen. Deshalb lacht er so. Sie war von Anfang an auffällig vorsichtig… Natürlich! Sie glaubt, dass Raye gestorben ist, weil er seinen Ausweis gezeigt hat! Deswegen ist sie darauf bedacht, nicht ihren echten Namen preiszugeben. Mist… Da sie mir schon den falschen Namen gesagt hat, wird es umso schwieriger, den richtigen aus ihr herauszubekommen. Wenn ich aufdringlich nachbohre, macht mich das nur selbst verdächtig… Nochmal zu fragen hieße zu wissen, dass sie einen Decknamen benutzt hat… Das wäre ziemlich auffällig.//

Sie unterbrach seine Gedankenströme.

„Ich werde mich dann langsam auf den Weg machen. Vielleicht ist jetzt ja jemand da.“

Das passte Raito jetzt überhaupt nicht in den Kram.

„Eh?“ //Scheiße! Sie aufzuhalten wäre auch unnatürlich.// „Tun Sie das. Hoffentlich ist jetzt jemand da.“

„Danke.“

Misora ging los, Raito folgte ihr unauffällig und machte währenddessen sein Handy aus, um einen Anruf seines Vaters zu verhindern. Er war verwirrt. Er brauchte einen Plan, sonst wäre die neue Weltordnung so schnell kaputt, wie sie anfing zu entstehen.

Seine Gedanken überschlugen sich. Sein Puls raste ungewohnt schnell und sein Blick verdüsterte sich.

//was jetzt…? Wenn ich nichts unternehme… Beruhige dich… Ich muss doch nur den Namen herausfinden… In ihrer Handtasche… oder der Hosentasche hat sie garantiert einen Führerschein oder irgendeinen Ausweis. Sie ist nur eine Frau. Zur Not muss ich Gewalt anwenden. Bin ich übergeschnappt? Auch wenn Neujahr ist, sind hier Passanten. Ich kann keine Szene riskieren. Und ich darf nicht vergessen, dass mich vor gerade mal zehn Minuten eine Kamera mit dieser Frau zusammen aufgezeichnet hat. Ein verlassen Plätzchen… Aber wohin? Und unter welchem Vorwand? Außerdem ist sie viel zu vorsichtig… So geht das nicht. Ich muss meine Denkweise ändern. Mir wird doch irgendwas einfallen, wie ich ihr elegant den Namen entlocken kann…//

Ryuku schaltete sich ins Geschehen ein. Er sah seine Chance…

„Raito. Du kannst deine Lebenszeit jederzeit für das Augenlicht der Todesgötter eintauschen. Ist nur eine Sache von Sekunden, als ob man Kontaktlinsen einsetzt.“

Ryuku lachte ein letztes mal hämisch und verstummte.

//Ich werde doch wegen so einer Frau nicht die Hälfte meiner Lebenszeit aufgeben. Und sowieso kommt dieser Handel niemals in Frage.// Obwohl Ryuku stumm verblieb, schienen seine Worte in Raitos Kopf zu sein. //Sei still und stör mich nicht, Todesgott!!!//

Misora drehte sich zu ihm um.

„Äh… Müssen Sie auch noch einmal zur Polizei? Wenn nicht, komme ich ab hier auch allein zurecht.“

Raito nickte. „Ich verstehe…“

//Ein Deckname… Dabei wirkt sie so arglos…//, dachte er. Er war immer noch nervös.

„Nochmals vielen Dank für Ihre Hilfe. Dank Ihnen habe ich mehr Vertrauen in meine Theorie.“

„Nichts zu danken.“

Die junge Frau ging ihren eigenen Weg und Raito sah ihr verstört nach.

//Kein Zweifel. Sie benutzt einen Decknamen. Sonst hätte Ryuku auch nicht plötzlich den Handel angeboten. Wenn ich nichts unternehme, wird sie der Polizei erzählen, dass Kira in demselben Bus war wie ihr Verlobter. Sie überprüfen, wen er beschattet hat und schon bin ich der Hauptverdächtige… Sie braucht ungefähr 5 Minuten zum Polizeipräsidium…// Er machte sich Druck… //Denk nach! Wie finde ich innerhalb von 5 Minuten ihren Namen heraus?!//
 

••

Zur selben Zeit sah Liz gelangweilt an die Decke und erhob sich. Sie war gelangweilt von dem Kirageschwätz und schrieb Raito eine Sms.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2009-01-13T21:04:50+00:00 13.01.2009 22:04
war in der serie eine meiner lieblingfolgen.
Haste wirklich super hingekiregt! *daumen hoch*


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