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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Bananaphone

Page twelve:

Bananaphone
 

„Schicksal ist für Yu-Gi-Oh oder wie der heißt vielleicht ganz sinnvoll. Aber so was hab ich nicht nötig. Und ich denke einfach, es liegt daran, dass du in letzter Zeit ein wenig notgeil bist.“

„Ich und notgeil?“

„Ja, auf jeden Fall.“

„Wie kommst du darauf?“

„Mein Bruder sagt, dass sei in deinem Alter ganz normal.“

„Bruder? Du hast einen Bruder…?“

//Fuck!// „Nein.“

„Bist du vielleicht ein Wenig durch den Wind?“

„Schicksal.“

„Ich wusste’s doch.“

„Was wusstest du?“

„Finger weg vom Alkohol.“

„Bescheuert?“

„Deine Sätze scheinen heute die 3-Wörter-Grenze nicht zu überragen.“

„Eben kurz angebunden.“

„Das waren genau 3.“

„Siehst du mal.“

L schnaufte. Er ging zu seiner Schwester und zeigte er theatralisch den Halsabschneider, indem er sich via Pantomime mit dem Zeigefinger den Hals abschnitt, den Kopf zur Seite fallen und die Zunge rausbaumeln ließ.

Liz verstand.

„Ich muss auflegen.“

„Schon wieder 3 Wörter.“

„Halt dein Maul.“

„Du bist ein Meister der Rhetorik.“

„Also bis morgen.“

„Wahnsinn.“

„Du bist dämlich.“

Mit diesen 3 Worten legte sie auf.

L sah sie schräg an. Natürlich hatte er mitgehört.

„Wow, und so was wird verdächtigt, Kira zu sein…“, murmelte L resignierend und stopfte seiner Schwester eine gefrorene Pommes in den Mund.

„Du bist der einzige Kerl, der mich versteht.“

„Ah ja…“, murrte Ryuzaki gelangweilt und er setzte sich wieder vor seinen Monitor, bewaffnet mit Donuts und Chupa Chups.

„Gibt’s was neues, oh großer Meisterdetektiv?“, fragte Liz, während sie ihr Handy in die Hosentasche steckte und zu ihm ging.

L schüttelte ablehnend den Kopf.

„Nein, aber morgen werden interessante Informationen eintreffen, die wir gemeinsam mit den japanischen Ermittlern behandeln werden.“

Yash stutzte. „Was soll das sein?“
 

Am nächsten Tag kamen 4 Japaner in die Zentrale. Ukita sollte die Zentrale bei der Polizei hüten, und war voll und ganz damit beschäftigt, rund 20 Telefonapparate zu ignorieren und sich auf ein oder 2 Gespräche zu konzentrieren.

„Und wieso denken Sie, Sie seien Kira?“, fragte er gelangweilt. Das war schon der 5. Anrufer, der in Panik geriert, Kira zu sein.

„Na ja. Ich habe Nachrichten gesehen und dachte, so ein grausamer Mensch hätte es nicht verdient zu leben, und dann ist er tatsächlich gestorben!“

„Dachten Sie das bei den FBI Agenten auch?“

„Nein.“

„Gut, dann sind Sie wahrscheinlich nicht Kira.“ Ukita legte auf und nahm das nächste Gespräch entgegen.

„Sie kennen Kira persönlich? Wie sieht denn so ein Massenmörder aus? ... Ungepflegt also, hätte ich mir denken können…“
 

Zu diesem Zeitpunkt präsentierten L und Liz alle Aufzeichnungen des 27.12. von Überwachungskameras, wo die verstorbenen FBI Agenten zufällig im Bild gefangen worden waren.

„Von dreien haben wir Aufzeichnungen des Moments, in dem sie an Herzversagen gestorben sind: Knick Staek in einem Kaufhaus auf der Ginza, Raye Penber auf einem Bahnsteig der Yamanote-Linie und Nikola Nasberg in der Hauptgeschäftsstraße von Ikebukuro. Von den Anderen haben wir höchstens Aufnahmen, wie sie ihr Hotel verlassen.“, berichtete Yash, die immer noch als intelligentes Hausmädchen geglaubte, als ihr Bruder sich mit den Anderen interessiert die Aufnahmen ansah.

„Yash, zeig mir noch einmal nacheinander die drei Szenen von Raye Penber, wie er seine Karte löst, wie er einsteigt und wie er stirbt.“, verlangte L von seiner Schwester. Diese tat wie ihr geheißen und kam bepackt mit Pommes und Erdbeeren zurück und gesellte sich zum Rest.

„Um 15 Uhr 11 betritt er den Bahnhof Shinjuku durch den Westeingang. Das deckt sich auch mit dem Aufdruck auf der Fahrkarte, die wir bei ihm gefunden haben. Man erkennt ihn nicht auf den ersten Blick, aber es ist eindeutig Raye Penber.“, erklärte Ryuzaki. Er hielt ein Passfoto des Verstorbenen in der Hand und verglich es noch einmal mit der Videoaufnahme.

„Ist doch seltsam…“, begann Liz. Sie starrte gebannt auf den Monitor. „Um 15 Uhr 13 tritt er die Fahrt an und stirbt als er um 16 Uhr 42 wieder aussteigt. Die Yamanote-Linie fährt im Kreis und ist daher nach einer Stunde wieder an ihrem Ausgangspunkt, aber er verlässt sie trotzdem erst nach eineinhalb Stunden. Und es gibt keinerlei Hinweise, dass er zwischendurch umgestiegen wäre. Um 15 Uhr 13 steigt er in die Bahn ein. Falls ihn jemand verfolgt haben sollte, ist das aus diesen undeutlichen Aufnahmen nur schwer zu ermitteln. Und hier, kurz vor seinem Tod… Raye Penber erhielt die Akte mit den Namen und Gesichtern der nach Japan entsendeten FBI Agenten um 15 Uhr 21. Also 8 Minuten, nachdem er in die Bahn eingestiegen war.“

„Also 8 Minuten, nachdem er in die Bahn eingestiegen war. Penber ist mir der Datei eineinhalb Stunden in der Bahn geblieben…“ L hielt kurz inne. „Kira kann das Verhalten direkt vor dem Tod manipulieren. Daher war es sogar zu erwarten, dass die 12 sich ungewöhnlich verhielten.“

Als Ryuzaki dies sagte, viel seiner Schwester etwas auf. Vor lauter Verwunderung stieß sie es laut heraus.

„Wo ist denn der Umschlag hin?!“

Kurz verstanden die Ermittler nicht. Ihr Bruder sah genau hin. Sie hatte Recht, der Umschlag war nicht mehr bei Raye Penber…

„Sowohl beim Betreten des Bahnhofs als auch auf dem Bahnsteig hält er etwas in der Hand, das wie ein Umschlag aussieht.“

Aizawa beugte sich zum Fernseher, um es besser erkennen zu können.

„Ah! Tatsächlich, er hat einen Umschlag! Und hier hat er ihn auch!“ Grinsend wendete er sich an das »Hausmädchen«. „Sie haben ein Auge für solche Kleinigkeiten, Yashiro.“

Yash grinste triumphierend und streckte Ryuzaki die Zunge raus. Natürlich hatte er dieses kleine aber vielleicht wichtige Detail mit dem Umschlag auch schon längst bemerkt.

Yagami sah L an. „Nach unseren Aufzeichnungen war auch kein Umschlag unter seinen Hinterlassenschaften.“

„Dann muss er ihn in der Bahn gelassen haben.“ Ls Blick haftete gebannt am Bildschirm des Fernsehers.

„Vielleicht war in diesem Umschlag die Akte der nach Japan entsendeten FBI Agenten.“, schlug der Chefinspektor an.

„Und Kira hat sie im Zug in Empfang genommen, Penber alleine rausgeschickt und getötet.“, kombinierte Matsuda. Aber ihre Überlegungen trafen auf Ablehnung.

„Das kann nicht sein. Penber hat die Akte um 15 Uhr 21, also erst im Zug, erhalten. Da kann er sie schlecht schon vor dem Einsteigen gehabt haben.“

Natürlich leuchtete das ein und kurz herrschte Stille. L erteilte Aizawa den Auftrag, alle Aufzeichnungen der Yamanote-Linie und der zugehörigen Bahnhöfe vom 27.12. zu besorgen.

„Ryuzaki, meinst du nicht, es sieht so aus, als hätte der Typ verzweifelt versucht, etwas in der Bahn zu erkennen?“ Liz sah ihren Bruder fragend an. Er sah genau hin. Sie hatte Recht. Raye Penber streckte seinen Kopf mit letzter Kraft in Richtung Bahn aus.

„Dann ist dort vielleicht ein wichtiger Hinweis zu finden?“, dachte Soichiro laut, doch war es eher eine indirekte Frage an L.

„Womöglich war es Kira selbst?“, führte L die Gedanken weiter.

Yagami wurde unsicher. Er hielt das für unmöglich. Aber so unmöglich war es gar nicht, wie L ihm sofort erläuterte.

„Ich teile ihre Zweifel. Da Kira den Tod aus der Ferne manipulieren kann, hat er keinen Grund, selbst am Tatort aufzutauchen. Aber vielleicht rechnet er gerade damit, dass wir so denken und hat deswegen ein unerwartet waghalsiges Manöver unternommen. Na ja, selbst wenn Kira in der Bahn gewesen sein sollte, wird es wohl trotzdem keine Aufzeichnung davon geben, wie er den Umschlag an sich nimmt. Bei so einem Ort kann man leicht im Voraus die Position der Kameras herausfinden und sich dann in einem toten Winkel oder, falls es keinen gibt, hinter einem anderen Fahrgast verstecken. Aber sollte es Aufzeichnungen geben, wie jemand den Umschlag an sich nimmt, dann wäre diese Person dringend verdächtig.
 


 

••

Raito saß erschöpft an seinem Schreibtisch und notierte, wie immer, einige Namen in sein Death Note. Er war verdammt fleißig gewesen in den letzten Tagen. Seine einzigen Pausen waren die kurzen Telefonate und sms mit seiner Klassenkameradin Hideki-san.

„Alles klar, Raito?“ Ryuku täuschte Fürsorge vor. „Du hast die letzten 4 Tage kaum geschlafen und ununterbrochen Namen von Verbrechern aufgeschrieben.“

„Mach dir deswegen keine Gedanken. Sag mir lieber, ob auch wirklich jedes Datum vor Ende der eigentlichen Lebenszeit okay ist.“, erwiderte Kira.

„Wir Todesgötter benutzen das Death Note nicht auf die Weise , deswegen kann ich es nicht Sicherheit sagen, aber theoretisch sollte jeder Zeitpunkt vor dem Ende der eigentlichen Lebenszeit okay sein.“

Raito schnaufte und lehnte sich in seinen Stuhl.

„Das klingt unzuverlässig.“, meinte er vorwurfsvoll.

Ryuku nahm es gelassen und grinste.

„Ist es auch.“ Er zuckte kurz mit den Schultern. „Aber warum musst du überhaupt die Sterbetermine für mehrere Wochen im Voraus planen?“

„Hm… Einfach gesagt, falls ich zum Beispiel ins Krankenhaus eingeliefert werden müsste, dann wäre es sehr verdächtig, wenn zur selben zeit die Verbrecher zu sterben aufhörten. Außerdem kann ich mich dann ein wenig zurücklehnen und Yashiro ein bisschen auf die Nerven gehen.“ Er grinste und klappte sein Note zu und verstaute es sicher in seiner präparierten Schublade.

//Am PC habe ich auch noch zu tun. Seit Beginn dieses Jahres hat Vater keine Aufzeichnungen über die Ermittlungen mehr in seinen PC eingegeben. Außerdem war neulich auf dem Präsidium keiner von der Sonderkommission anzutreffen. Das sind beides Hinweise darauf, dass es große Änderungen in der Organisation der Kommission gegeben hat. Vielleicht eine Anweisung von L…? … Es waren nur 12 FBI Agenten in Japan. Und diese Frau… Ich muss alle Spuren auf diesem PC entfernen, für den Fall, dass er mal untersucht wird. Die Frau müsste bis zum Mittag des 3.1 Selbstmord begangen haben. Gestern war der 5. … Dass ich hier immer noch unbehelligt sitze, beweist, dass sie sich wie im Death Note angegeben verhalten und niemandem etwas verraten hat.//

Er tippte an seinem Rechner und ließ weiterhin seine Gedanken schweifen. Er hatte noch keinen Fehler gemacht…

//Yuri habe ich mit folgendem Satz eingewickelt: „Dass wir zusammen ins Spaceland gegangen sind, soll unser kleines Geheimnis bleiben… Ich will nämlich, dass deine Erinnerungen und deine geheimen Gefühle mir ganz allein gehören.“ Leider hat sie doch von dem Date erzählt, aber weiteres hat sie verschwiegen. Yashiro hat das auch geschluckt… Und selbst wenn die Polizei davon erfährt, dass ich in dem Bus war, jetzt wo Penber und seine Verlobte aus dem Weg sind, macht das auch nichts mehr. Jetzt muss ich nur noch ein Versteck für die Papierfetzen aus dem Death Note finden. Es sollte etwas, dass ich immer bei mir trage.//

Er nahm seine Brieftasche raus und versteckte elegant die ausgerissenen Todesblätter.

„Mit den Fingern bist du aber auch sehr geschickt… Musst ziemlich beliebt bei den Frauen sein, oder?“, fragte Ryuku neckend. „Nur Hideki scheint ein höheres Niveau zu haben.“ Er lachte, doch Raito ging nicht drauf ein.

„Das hat weniger mit Geschick als mit dem Aussehen zu tun. Du bist wohl nicht sehr beliebt bei den Frauen, Ryuku?“

Damit hatte Raito Ryukus Maul gestopft und die beiden schwiegen.
 

••

Die japanischen Ermittler beschäftigten sich mit dem Videomaterial, als L sich entfernte um etwas zu entspannen.

„Herr Aizawa, Sie kümmern sich dann weiter um die anderen 11 FBI Agenten und alle Opfer von Herzversagen im Umkreis der Stadt. Herr Yagami und Herr Matsuda, Sie konzentrieren sich bitte auf Raye Penber.“

Die Angesprochenen nickten und legten los, während Watari einen Anruf erhielt und ihn gleich an L weitergab.

„Ryuzaki. Herr Ukita aus dem Präsidium. Er hat jemanden aus der Bevölkerung am Telefon, der einen wichtigen Hinweis für uns hat.“

Ukita hatte interessiert aufgeatmet, als sich endlich seriöse Informanten bei ihm in der japanischen Ermittlungszentrale der Polizei gemeldet hatten.

„Okay, dann geben Sie Herrn Ukita die Nummer von Nummer 5 und sagen Sie ihm, der Informant soll auf dieser Nummer noch einmal anrufen.“

Watari gab die Meldung weiter.

„Herr Matsuda, Sie können Ihr Handy jetzt einschalten… äh, schalten Sie jetzt Ihr Handy ein.“

Matsuda nahm irritiert sein Mobiltelefon zur Hand und schaltete es ein, als es auch schon klingelte. Er wollte gerade rangehen, als L es ihm auch schon aus der Hand riss und loslegte.

„Ja, hier Suzuki. Verantwortlicher Leiter der Abteilung zur Aufnahme von Hinweisen aus der Bevölkerung im Kira-Fall. … Die Verlobte von Raye Penber?!“

„Ja, unsere Tochter war mit Raye Penber verlobt. Ihr Name lautet Misora Naomi. Sie wollten uns im Neujahr gemeinsam besuchen und waren daher seit Mitte Dezember in Japan.“, erklang es am anderen Ende.

„Misora Naomi?“ //Den Namen habe ich doch irgendwann schon mal gehört…“

Watari suchte schnell alle Informationen im Rechner über die Besagte heraus und zeigte Sie L.

//Ah ja, in dem Fall hat sie unter meiner Führung ermittelt. Sie ist also in Japan.//

„Aber am 27. ist dann diese traurige Sache passiert…“, sagte die Mutter der ehemaligen FB Agentin. „Als wir am nächsten Tag davon erfahren hatten, riefen wir sofort bei unserer Tochter an, aber sie meinte, sie wolle für eine Weile in Ruhe gelassen werden. Es gäbe da etwas, über das sie nachdenken müsse.“

//Etwas, über das sie nachdenken muss… Bei ihr bedeutet das wohl, Kira zu jagen… Gefährlich…//

Die Frau berichtete weiter: „An Neujahr haben wir auch versucht, sie zu erreichen, aber ihr Handy war ausgeschaltet. Seitdem haben wir nichts von ihr gehört und auch in ihr Hotel ist sie seit dem 28. nicht zurückgekehrt.“

„Vielen Dank für Ihre Informationen. Im Fall, dass wir auf Neues stoßen, werden wir Sie natürlich sofort informieren.“ Mit diesen Worten beendete Ryuzaki das Gespräch und wandte sich an Inspektor Yagami.

„Herr Yagami, es gibt noch keine Methode, wie man ein ausgeschaltetes Handy aufspüren kann, oder?“

Yagami verneinte und L unterdrückte ein Seufzen. Dann berichtete er das Gespräch.

„Der Tod ihres Verlobten hat bestimmt Depressionen ausgelöst. Sie wird doch nicht…“

„Selbstmord…“, spekulierten Aizawa und Matsuda verzweifelt.

„Nein. Die Misora Naomi, die ich kenne, ist eine charakterstarke herausragende FBI Agentin. Sie würde eher überlegen, wie sie Kira fassen kann. Sie war mit Penber zusammen. Vielleicht hatte sie irgendeinen Hinweis.“ //Dann ist Kira ihr vielleicht zuvorgekommen?// Ryuzaki knabberte erneut am Daumen und dachte nach.

Liz trat in die Runde und teilte sich mit. „Penber hat mit Haley Belle telefoniert, kurz bevor dieser als erster die Akte erhalten hat. Sofort danach hat Belle die Akte an Penber weitergegeben. Es war womöglich Penber, der die Akte ursprünglich haben wollte. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Sein verdächtiges Verhalten in der Bahn und das Verschwinden seiner Verlobten…“

Dies war wirklich auffällig…

L drehte sich zu seinen Genossen.

„Alle mal herhören. Ich will, dass wir uns auf Personen konzentrieren, die Raye Penber bis zu den Experimenten Kira mit den inhaftierten Verbrechern am 19.12. beschattet hat. Das sind sehr wenige.“ Ryuzakis Stimme wurde noch ernster als sonst. „Allerdings… wenn wir annehmen, dass Kira sich unter diesen Personen befinden könnte, dann können wir nicht mit den üblichen Methoden ermitteln. Das wäre auch zu gefährlich. Das Objekt unserer Ermittlungen sind 2 Polizisten und die Personen in ihrer Umgebung. Nach Penbers Einschätzung gab es bei keiner der von ihm beschatteten Personen »auch nur den Hauch eines Verdachts«. Trotzdem halte ich es für notwendig, dass wir in den beiden Häusern, die Penber überwacht hat Abhörwanzen und versteckte Überwachungskameras einrichten.“

Der Schock saß tief. Die japanische Verfassung ließ eigentlich genau das nicht zu, dass die Polizei so weit ins Privatleben einer Familie eingreift.

„Das ist Wahnsinn! Wir sind hier in Japan! So etwas können wir nicht zulassen!“, rief Matsuda protestierend.

„D… Das geht beim besten Willen nicht, Ryuzaki! Wenn das auffliegt, gilt das als Verstoß gegen elementare Rechte von Privatpersonen und wir sind alle gefeuert. Dann würden wir ja kriminell.“, versuchte Aizawa.

Liz stellte sich mit verschränkten Armen neben ihren Bruder.

„Ich dachte, Sie seien bereit, nicht nur Ihren job, sondern sogar Ihr Leben aufs Spiel zu setzen.“

Sie hatte Recht. Die Beamten schluckten und sahen ein, dass es kein Zurück mehr gab. Alles oder nichts…

„Wer sind denn diese Personen, die Penber beschattet hat?“, fragte Polizeichef Soichiro Yagami.

Matsuda flitzte zu den Unterlagen und sah nach.

„Die Personen, die Raye Penber bis zum 19. beschattet hat, sind…“

Der Schock saß tief. Das Blut schoss ihm in den Kopf und er weitete die Augen.

„Der stellvertretende Polizeipräsident Kitamura und Familie, sowie Polizeichef Yagami und Familie.“ Der Schock und das Überraschen breiteten sich schnell wie eine einbrechende Welle im Raum aus.

Liz sah zu Boden. //Der Kreis der Verdächtigen wird immer kleiner, die Schlinge zieht sich zu, und du bist immer noch drin, Yagami Raito…//

„In den Häusern dieser beiden Familien möchte ich Wanzen und Kameras installieren lassen.“, wiederholte L und sah Yagami ernst an.

Soichiro wusste nicht, wie ihm geschieht. Das hätte er nie gedacht. Seine Familie gehörte zu den Verdächtigen im Kira-Fall.

Ob er diese Nacht schlafen konnte, weiß ich nicht.

„Wenn das rauskommt, bedeutet das das Ende der Sonderkommission!“; warnte Aizawa aufgekratzt. Ryuzaki zuckte mit den Schultern.

„Dann müssen wir es so einrichten, dass es keinen Fall auffliegt.“

Yagami nahm sich zusammen. Er erlitt einen Schweißausbruch und eine Vene begann auf seiner Stirn zu pulsieren.

„Ryuzaki, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich unter diesen Personen Kira befindet?“, fragte er benommen.

„10%... Nein, 5%.“

Mit dieser Bemerkung machte sich Ryuzaki nicht gerade beliebt.

„Gerade mal 5%... Das ist zu wenig. Für so eine Aktion müssten es mindestens 50% sein!“, beschwerten sich Aizawa und Matsuda erneut, aber wider erwartend widersprach ihnen ihr Vorgesetzter.

„Nein. Bisher hatten wir überhaupt keinen Verdächtigen… Wenn auch nur 1% einer Chance besteht, sollte wir die betreffende Person sorgfältig überprüfen.“, sagte er ruhig.

„Und mit »überprüfen« meinen Sie Wanzen und Kameras?! Es geht um das Haus des stellvertretenden Präsidenten Kitamura und Ihr eigenes.“, bemerkte Matsuda überrascht. „Es muss doch noch andere Wege geben?“

„Ich bin auch empört darüber, dass meine Familie verdächtigt wird. Also gut, installieren Sie die Kameras! Im Gegenzug erwarte ich, dass Sie sie dann auch in allen Winkeln des Hauses, vom Badezimmer bis zur Toilette installieren, sodass Ihnen nichts entgeht!“ Die Wut in Yagamis Stimme war nicht zu überhören.

„Vielen Dank, das hatte ich vor.“

„Chef! Was reden Sie da?!“

„Genau, verstehen Sie überhaupt, was das bedeutet?! Denken Sie doch auch an Ihre Frau und Ihre Tochter!“

Ruckartig drehte sich Soichiro zu Matsuda und Aizawa um und schrie sie an: „Ich bin mit dessen völlig bewusst! Aber eine solche Aktion hat nur einen Sinn, wenn sie gründlich durchgeführt wird! Und jetzt seien Sie endlich still!“

Mit diesen Worten verschwand der Chefinspektor. Er brauchte etwas Ruhe…

„Um Sie wenigstens ein bisschen zu beruhigen… Die Überwachung der Yagamis wird nur von mir, meinem Hausmädchen und Herrn Yagami selbst übernommen. 2 von Ihnen überprüfen dann jeweils abwechselnd die Überwachungsvideos aus dem Polizeipräsidium und die aus der Bahn, in der Raye Penber war, ob darin ein Mitglied der Familien Kitamura oder Yagami zu sehen ist. Die übrigen beiden übernehmen die Überwachung der Kitamuras. Das wird in nächster Zeit der Modus unserer Ermittlungen sein.“

Matsuda sah Yash kritisch an.

„Sie ist nicht ihr Hausmädchen! Wer ist sie?!“

L sah ihn an. „Meine Schwester.“

Dieses Statement riss Aizawa und Matsuda die Kinnlade runter. Liz grinste verlegen und kratze sich am Hinterkopf.

„Hay^^°“

L fuhr unberührt fort: „Die Kameras werden für zunächst 7 Tage installiert. Je nachdem, was wir finden, werden wir möglicherweise frühzeitig abbrechen oder die Aktion verlängern. Ich will in dieser Sache absolut aufrichtig zu Ihnen sein und werde auf keinen Fall heimlich Kameras zurücklassen. Ich denke, damit können sie leben.“

Matsuda schluckte resigniert und Aizawa sah Liz fasziniert an. Sie sah für ihn viel zu normal aus, um LS Schwester zu sein.

„Watari, Wie lange brauchen Sie, um die Wanzen, Kameras und Überwachungsmonitore vorzubereiten?“, fragte L in Zwischenzeit. Er nahm sich einen Lutscher.

„Bis morgen. Sobald wir wissen, wann in den Häusern niemand anwesend ist, können wir jederzeit beginnen.“

„Dann richten wir also in einem anderen Hotel mindestens 2 Monitorräume ein und ziehen dorthin um, sobald die Wanzen und Kameras installiert sind.“

Niemand fühlte sich recht wohl bei der Sache.

In Liz’ Kopf stellte sich allerdings nur eine Frage: Wäre Yagami Raito in der Lage, Kira zu sein?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2009-01-14T15:53:51+00:00 14.01.2009 16:53
cool^_^
toll geschrieben


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