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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Freitag Morgen, 8.1. Liz machte sich auf den Weg zur Schule. Sie machte sich ziemliche Gedanken um Raito. Sie konnte sich so gar nicht vorstellen, dass er Kira sein sollte. Aber vielleicht war das auch genau Raitos Trumpf.

//Du darfst das nicht auf Gefühlsebene beurteilen… Geh die Sache objektiv an. Und wenn er es ist, dann gib dich subjektiv, aber denke sachlich und geordnet…//

Wie jeden Morgen wartete Raito auch schon auf sie. Eigentlich wollte sie nicht mir ihm zur Schule gehen, aber es wäre auch irgendwie kindisch gewesen es abzustreiten.

Schnell schüttelte sie ihre Gedanken ab.

„Guten Morgen, Hideki-san.“, begrüßte er höflich und lächelnd.

Liz sah ihn skeptisch an, lächelte aber und nickte.

Sie blieb kurz stehen um ihn zu betrachten.

„Alles in Ordnung mit dir? Zu tief ins Glas geschaut oder bist du krank?“

Sie spielte auf seine Augenringe und seine blasse Hautfarbe an.

„Außerdem bist du ziemlich dünn geworden. Verrat mir dein Geheimnis.“ Der typische sarkastische Unterton prallte an Raito ab. Er ließ sich nicht gerne provozieren.

„Na ja, ich lerne ziemlich viel für die Uni-Aufnahmeprüfungen. Sonst tu ich eigentlich nichts, außer vielleicht gelegentlich mit dir telefonieren und dir schreiben.

Kurz sah Yashiro resigniert zu Boden. //Wieso haben die Kerle in meiner Umgebung keine Figurprobleme?! Das ist gemein! Der eine frisst andauernd tonnenweise puren Zucker und der andere lernt und die Pfunde purzeln…>_<//

Sie zog eine Braue hoch.

„Gelegentlich? Ah ja…“ Sie grinste.

„Was machst du heute noch nach der Schule?“

„Ich weiß nicht. Heute ist Freitag. Heute Abend werde ich vielleicht ein Wenig feiern gehen. Und du?“

„Ich weiß auch noch nicht.“ Er sah sie flehend an. Liz lachte.

„Na gut, irgendwann muss ich mal nachgeben. Du siehst schon so krank aus, ich will doch kein Salz in die Wunde streuen…“

„Nach der Schule?“

Die beiden betraten das Schulgelände.

„Kein Kino und kein spießiges Restaurant.“

„Fast food?“

„Ich bin dabei.“

Raito lächelte bis über beide Ohren. Liz blieb auf dem Aufgang der Oberstufe stehen und sah zur Decke. Raito ging weiter, drehte sich noch einmal zu ihr um und verschwand im Klassenraum. Liz schnaufte.

„Gott, das ist meine gute Tat für heute…“

Sie ging in ihre Klasse und wurde sofort von Rikuo und Aori in Empfang genommen.

Richtig festen Kontakt hatte Liz noch nie zu den beiden, aber wenn man jemanden zum Aufmuntern und Spaß haben brauchte, war man bei Rikuo und Aori an der richtigen Adresse.

„Yaaash…“, grinste Aori und legte einen Arm um sie, Rikuo übernahm die andere Schulter.

„Heute Abend ins York, was hältst du davon?“

Liz, überrumpelt von dem freundlichen überfall, nickte, während die beiden sie zu ihrem Platz begleiteten.

„Klingt gut.“

„Super, wir holen dich um 8 Uhr ab.“

„Was wollt ihr um 8 Uhr in ’ner Disko?“

„Er meinte halb 10!“, berichtigte Rikuo seinen Kumpel und die beiden gingen grinsend zu ihren Pulten.

Liz schüttelte grinsend den Kopf.

Raito hatte es inzwischen aufgegeben, seine Hideki-san in Sachen Rikuo und Aori belehren zu wollen. So kam auch schon der Tutor, Watase-Sensei und der Unterricht begann.

Liz langweilte sich zu Tode und sah aus dem Fenster.

//Raito, Kira, Kira, Raito…// Sie sah kurz zu ihm rüber. //Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr könnte das funktionieren…//

„Hideki-san, halten Sie es mal wieder nicht für nötig, meinem Unterricht zu folgen?“, fragte Watase genervt. Die Frau hatte Liz vom ersten Tag an auf dem Kieker.

„X ist Wurzel aus 50.“

Als wäre nichts gewesen, fuhr Watase-Sensei fort.

Raito, Rikuo und Aori grinsten sie bewundern an.

Sie hingegen stützte den Ellenbogen auf den Tisch und legte ihren Kopf gelangweilt in ihre Hand und sah hinaus.

Der weitere Schultag verlief nicht weiter spannend. In der Pause pendelte Liz zwischen Rikuo und Aori und Raito. Viele waren verwundert über das breite Spektrum ihres „Freundeskreises“. In der letzten Stunde wurde Geschichte gepaukt und als es zum Schulschluss gongte, lächelte Raito breit und packte präzise seine Sachen.

„Bereit?“

„Werde ich sterben, Mr?“, fragte Liz mit wenig Interesse. Sie packte ihre Sachen und die beiden verließen mit dem Rest ihres Kurses den Klassenraum und das Schulgelände.

„Wenn du nett zu mir bist, dann nicht.“, erwiderte Yagami-kun lächelnd.

„Aber du würdest doch nur bösen Menschen etwas antun.“

„Richtig. Nur die, die es verdient hätten…“ Er lächelte immer noch.

„Hab ich es denn verdient?“

„Lass mich überlegen, bist du denn ein böses Mädchen gewesen?“

Liz sah ihn an und hob die Brauen.

„Entweder bist du der Weihnachtsmann oder einfach nur ein bisschen Pervers.“

Raito lachte. Er grinste sie von der Seite an.

„Ich meinte das ernst! Bist du der Weihnachtsmann?“

„Vielleicht bin ich ein perverser Weihnachtsmann?“

Liz stutzte und musterte ihr Gegenüber.

„Der Weihnachtsmann und pervers? Hm… Na ja, jedenfalls scheinst du mich dieses Jahr ausgelassen zu haben!“

„Dann warst du eben doch ein böses Mädchen.“

Die beiden Bogen in eine Gasse. Ein kurzer Fußmarsch und sie waren in der Innenstadt.

„Pizza, McDonalds oder traditionelles Sushi?“, fragte Raito und sah Liz schräg an.

Sie überlegte kurz und entschied sich für McDonalds. Sushi war einfach nicht ihr Ding und die Pizza dauerte ihr zu lange.

Sie schlugen ihren Weg zu Mecces ein, als Matsuda plötzlich aus einem Süßwaren Geschäft kam. Liz sah den verplanten Polizisten und versteckte sich schnell hinter Raito.

Wenn die beiden zusammen gesehen würden… Raito würde wissen wollen, woher Matsuda und Liz sich kannten.

Doch der Zufall wollte es nicht gut mit ihr.

„Raito!“, rief Matsuda auch schon, als er den Sohn seines Chefs sah.

„Oh… Matsuda-san. Wie geht es Ihnen?“ Raito lächelte und reichte Matsuda die Hand. Liz war nicht besonders groß, es fiel ihr also nicht schwer, sich hinter Raito zu verstecken.

„Gut, gut. Was machst du hier so alleine?“

Raito schien irritiert. Er war doch gar nicht alleine…

Liz ging einen Schritt zur Seite, so, dass Matsuda sie zwar sehen konnte, sie aber immer noch nicht in Raitos Blickfeld war. Sie schüttelte den Kopf und winkte irgendetwas ab, als Raito sich auch schon zu ihr wendete.

„Ich bin doch gar nicht alleine. Ich gehe mit Yashiro essen.“

Yash lächelte und nickte. „Guten Tag.“, sagte sie höflich und der konfuse Gesichtsausdruck aus Matsudas Gesicht verschwand. Er hatte es endlich geschnallt.

„Sehr erfreut.“, sagte er. Seine Stimme klang immer noch unsicher. „Na gut, ich muss auch schon wieder. Man sieht sich, Raito!“ Er nickte den beiden zu uns verschwand.

//Dieser Trottel -.-°//, dachte Liz.

„Der Mann ist ganz schon verpeilt.“, stellte Raito fest und lächelte seiner Begleiterin zu.

„Egal, ich hab Hunger! Ich möchte gerne eine große Pommes und 3 McSundae, einen mit Karamell-, einen mit Schoko- und einen mit Erdbeersoße und 2 Cheeseburger, eine Coke und einen BigMac ohne Soße. Ah, und einen Wrap!“

Raito sah sie schräg an.

„Okaaay…“ Er nahm es hin und stellte sich an. Liz suchte sich in Zwischenzeit einen ruhigen Platz und wartete auf Raito, der auch schon mit 2 bepackten Tabletten zurückkehrte.

Er setzte sich neben Yash, stellte die Tablette vor sie und nahm sich lediglich einen Chickenburger und eine große Coke vom Tablett.

Liz sah ihn daraufhin fragend an.

„Der Rest ist meins?“

Raito nickte. Liz zuckte mit den Schultern und begann, ihre Pommes in das Eis zu tunken.

Zunächst bemerkte Raito es nicht, dann jedoch beobachtete er es kurz und stutzte.

„Soll ich dir Ketchup holen?“, fragte er verstört.

„Nein, das ist Absicht.“, sagte sie desinteressiert. „Probier mal.“

Dankend lehnte Raito ab. Er sah ihr fasziniert beim Essen zu. Wie konnte in so ein zierliches Mädchen so viel reinpassen?

Schnell hatte Liz auch schon alles verdrückt. Sie legte eine Hand auf ihren Bauch und lehnte sich zurück. Das war dringend nötig gewesen.

„Respekt. Das schafft nicht jeder.“, bemerkte Raito und nickte anerkennend.

„Danke, ich wollte die Wirtschaft nur ein bisschen ankurbeln.“

„Ich denke, das ist dir gelungen.“

Sie sah ihn schräg an. „Danke für’s Essen.“ Sie lächelte kurz.

„Na ja, wären wir in einem richtigen Restaurant gewesen, wäre ich wohl arm…“

Er sah sie an, sein Blick fiel auf ihre Oberlippe.

„Du hast da Erdbeersoße.“, stellte er grinsend fest.

Liz lief rot an und fuhr sich über die Lippen.

„Es ist noch da.“

Liz versuchte es erneut, aber Raitos Grinsen wich nicht von seinem Gesicht. Er beugte sich zu ihr. Er wollte Selbstinitiative ergreifen. Also drückte er ihr einfach einen Kuss auf.

Liz erschreckte sich furchtbar. Damit hätte sie nicht gerechnet.

Sie riss die Augen weit auf und drückte ihren Klassenkameraden von sich.

„Bist du bescheuert?“

Kurz holte sie aus und Raito erhielt den roten Handabdruck einer Frau auf seiner rechten Wange. Liz fackelte nicht lange und stand auf. Raito musste ohnehin noch beobachtet werden.

„Was denkst du dir eigentlich?!“

„Tut mir leid…“ An seiner Stimme erkannte man, dass er merkte, dass er Mist gebaut hatte.

Natürlich war Ryuku mitgekommen. Und er amüsierte sich prächtig.

„Dieses Mädchen ist der Hammer!“, rief er und prustete laut los.

Liz verließ die Fast food Kette und schlug den Weg zum neuen Hotel ein, während Raito deprimiert seufzte. Er brachte das Tablett weg und machte sich auf den Heimweg, auf dem er Ryukus gellendes Gelächter ertragen musste.

„Ab einem gewissen Niveau kannst du eben nicht mehr mithalten!“, rief der Shinigami und Raito biss sich auf die Unterlippe.

„Halt die Klappe, Ryuku“, fauchte er.
 

••

Ryuzaki sah auf die Uhr. Der Chefinspektor schien auch schon ungeduldig zu werden.

„Wo bleibt Raito?“, fragte er. „Die Schule ist schon längst vorbei.“

Auch L war stutzig. Seine Schwester war schließlich auch noch nicht da.

Plötzlich platzte Matsuda ins Hotelzimmer.

„Chef! Ryuzaki! Ich habe Raito und Yashiro-san gesehen! Zusammen! Meint ihr, da läuft was?“ Matsuda schien aufgeregt. Das war genau sein Ding.

L schnaufte und runzelte die Stirn. Das konnte doch nicht wahr sein…

Matsuda überreichte L die Süßigkeitentüte, die er aus der Stadt besorgen sollte. Dieser bedankte sich herzlich und sah die beiden konfusen Inspektoren an.

„Hören sie zu… Wie ich bereits sagte, ist Yashiro meine Schwester. Sie ist 15 und besucht die Abschlussklasse der örtlichen Privat Schule, gemeinsam mit Yagami Raito.“

Chefinspektor und Meisterdetektiv sahen sich an.

„Ich bekomme zwar nicht besonders viel mit, da ich nicht oft zu Hause bin. Doch Raitos kleine Schwester Sayu ärgert Raito häufig mit einer Yashiro… Haben die beiden engeren Kontakt zu einander?“ Soichiro sprach das ganze so aus, als sei das nicht das Erfreulichste, was er sich vorstellen könnte.

„Relativ, ja.“, antwortete L ruhig.

„Die beiden sind essen gegangen. Jedenfalls hat Raito das gesagt.“

„Er hat aber hoffentlich nicht bemerkt, dass Yashiro und Sie sich kennen?“, fragte Yagami fordernd. Matsuda verneinte.

20 Minuten später kam Liz angerauscht.

„Ist er schon da? Hab ich was verpasst?“, fragte sie gehetzt. Sie schnappte sich einen Stuhl und platzierte ihn zwischen L und dem Vater ihres »Dates«. Sie setzte sich wie sie es immer tat und sah die beiden Männer neben ihr abwechselnd fragend an.

„Ist irgendwas?“, fragte sie irritiert.

„Seid ihr nicht zusammen nach Hause gegangen?“, fragte L.

Liz sah zu Matsuda. „Du hast mich verpetzt! Schäm dich!“ Sie grinste und sah zu ihrem Bruder. „Na ja… Er hat es sich wie immer versaut. Aber müsste jeden Moment nach Hause kommen.“

Soichiro sah sie interessiert an.

„Inwiefern hat er es sich versaut?“

L berichtete seiner Schwester, dass die beiden Ermittler von dem Kontakt mit Raito wussten und er wies Matsuda daraufhin, dass er in diesem Hotel nichts zu suchen hatte. Enttäuscht verließ Matsuda die 3 und Yash klärte die gestellte Frage des Chefinspektors.

„Na ja… Sagen wir es mal so, er ist nicht nett zu mir gewesen.“

Soichiro war genauso schlau wie zuvor und nahm es hin. Dann tat sich etwas auf dem Monitor. Raito kam deprimiert nach Hause.

L musterte Raito kurz.

„Yagami Raito… Die Person, welche die Kameras installiert hat, berichtete, dass er jedes Mal überprüft, ob jemand in seiner Abwesenheit in seinem Zimmer war. Ansonsten haben sie nichts Verdächtiges in seinem Zimmer gefunden.“

Raito ging die Treppe hoch, gefolgt von Ryuku, was natürlich niemand sehen konnte. Er öffnete seine Zimmertür, als ihm auffiel, dass jemand in seinem Zimmer gewesen war…

„Du, Raito, da niemand da ist, könnten wir doch mal wieder gegeneinander Mario Golf spielen.“, schlug Ryuku vor. Er liebte Videospiele. Aber er erhielt keine Antwort. Er wurde kalt ignoriert. Raito ließ sich auf sein Bett fallen.

„Los Raito, lass und ein bisschen Golfen.“ Wieder nichts…

„Schläfst du?“ Raito stand wieder auf, holte sich eine andere Jacke aus dem Schrank und zog sie über. Er verließ sein Zimmer, klemmte jedoch zwischen Tür und Rahmen einen Zettel, um zu kontrollieren, ob jemand in seinem Zimmer gehen würde…

„Kontrollfreak.“, bemerkte Liz trocken.

„Tatsächlich… Warum diese Vorsicht… Gibt es in seinem Zimmer etwas, das niemand sehen soll?“ Raitos Vater fühlte sich nicht wohl bei dem, was er sah.

„In seinem Alter ist das nichts Besonderes. Ich hab das auch ohne besonderen Grund gemacht.“, munterte L auf.

„Jetzt wäre ich beruhigt.“, sagte seine Schwester provozierend, wurde allerdings ignoriert.

„Übrigens, Herr Yagami. Sie haben doch erzählt, dass er sich für den Kira-Fall interessiert und selbstständig ermittelt. Sie haben nicht zufällig Details unserer Ermittlungen mit ihm besprochen?“

Der Angesprochene weitete die Augen. Ryuzaki hatte Recht, das hatte er tatsächlich gemacht. Da Raito selber im Kira-Fall ermittelte, teilte Soichiro seinem Sohn in Seelenruhe und gutem Gewissens alle Neuigkeiten mit, die die Ermittlungen aufdeckte. Doch Soichiro fühlte sich angegriffen.

„Was denken Sie von mir?! Ich habe zwar mit meiner Familie vorsorglich über den Kira-Fall gesprochen, aber dabei keine geheimen, unveröffentlichten Informationen preisgegeben!“, rechtfertigte sich der Familienvater. „Außerdem komme ich in letzter Zeit eh kaum nach Hause. Und wenn, dann bin ich so müde, dass ich nur schlafe…“

Ryuzaki gab klein bei.

„Verstanden“, murmelte er leise.
 

••

„Wo gehen wir hin, Raito?“, fragte Ryuku konfus, nachdem Raito mit ihm, weiterhin stumm, das Haus verlassen hatte. Grimmig sah er drein, auf den Asphalt und er reinigte seinen Kopf, indem er weiterhin still über seine Situation nachdachte.

//Ob mir auch jemand folgt? Auch hier draußen sollte ich mich höchstens leise mit Ryuku unterhalten…//

„Hey, Raito! Warum ignorierst du mich? Ich werde langsam sauer!“, bemerkte der Shinigami erneut. „Raito!“

//In dieser Jacke sind jedenfalls keine Wanzen.//, hielt Raito gedanklich fest, nachdem er kurz all seine Taschen und Einfassung seiner Jacke untersucht hatte.

Endlich meldete er sich zu Wort:

„Ryuku, es ist möglich, dass im Haus Wanzen oder Kameras oder eher sogar beides installiert sind.“, teilte er leise mit.

„Deswegen hast du nicht mit mir geredet.“, reimte sich Ryuku zusammen. Er schien erleichtert, Kira nicht verärgert zu haben. Aber anscheinend hatte Ryuku Raitos Vorgehensweise noch immer nicht ganz durchschaut.

„Moment mal. Der Papierstreifen war doch in der eingeklemmt?“, fragte er. Woher konnte Raito das wissen?

„das dient nur der Ablenkung. Die Schnüffler sollen denken, dass ich damit überprüfe, ob jemand in meinem Zimmer war. Aber in Wahrheit ist das die Türklinke.“

Ryuku war überrascht und hakte fragend nach.

„Türklinke?“

„Diese Türklinke hebt sich automatisch in eine waagerechte Position, wenn man die Tür schließt. Höher geht sie nicht.“, erläuterte Raito.

Raito drückte die Klinke nach dem Schließen immer von der Waagerechten wieder 5 Millimeter nach unten. Wenn die Tür also von Raito geöffnet wurde, drückte er die Klinke zuerst probeweise nach oben. Wenn sie schon am Anschlag ist, bestand die Chance, dass jemand in seinem Zimmer war.

„Aber das allein reicht nicht, um sicher zu sagen, dass jemand drinnen war. Daher habe ich außerdem noch eine Bleistiftmine platziert.“

Er gab sich Mühe seine positive Selbsterkenntnis zurückzuhalten, während er von seinen genialen Techniken erzählte.

„Die Tür ist durch Scharniere im Rahmen befestigt. Von außen klemme ich eine Bleistiftmine so über diesem Scharnier ein, dass man sie von außen nicht sehen kann. Beim Öffnen der Tür bricht die Mine. Ich habe sie Bisher immer vorher wieder herausgezogen, aber heute war sie gebrochen.“

Ryuku erkannte.

„Aha, das hast du also immer gemacht.“ Daran erinnern konnte er sich allerdings nicht.

„Die Türklinke und die Mine. Es besteht kein Zweifel, jemand war in meinem Zimmer.“

„Vielleicht waren es nur deine Eltern?“

„Wenn es meine Eltern oder meine Schwester wären, hätten sie auch das Papier nicht bemerkt. Aber gerade weil das Papier wieder an seinem Platz war, ist es verdächtig.“

„Stimmt, deine Schwester oder deiner Mutter wäre das nicht zuzutrauen.“

„Es ist durchaus wahrscheinlich, dass Wanzen oder Kameras installiert sind. Na ja, wenigstens haben sie außer dem Papier, nicht auch noch das Death Note entdeckt. Am Schreibtisch war jedenfalls nichts verbrannt.“

Raito bog rechts in einen Buchhandel ein.

„Hey, willst du etwa Bücher über Wanzen und versteckte Kameras kaufen, um dich kundig zu machen?“, fragte der Todesgott, eher spottend. Er gluckste, als Raito seine Frage bestätigte.

„Übrigens, Ryuku. Was wird denn jetzt aus deinen Äpfeln?“

„Hm…?“

„Da ich dich sehen kann, kommt es mir nicht unnatürlich vor, aber…“

Ryuku erschauderte. Keine Äpfel mehr!

„Wenn in deinem Zimmer wirklich Überwachungskameras sind… wenn sie jetzt dadurch sehen, wie der Apfel in meinem Bauch… nein, das Innere meines Körpers sollte unsichtbar sein…. Aber wenn ich ihn in der Hand halte, sieht es so aus, als würde er in der Luft schweben.“

„Da Todesgötter nicht sterben können, verhungern sie auch nicht. Also reicht es, wenn ich dir einfach keine Äpfel mehr gebe, oder?“, versuchte Raito sein „Haustier“ aufzubauen. Aber keine Äpfel… das wäre ein seelischer Tod für Ryuku. Aber genau darauf wollte Kira hinaus, nämlich die Äpfel als Köder zu nutzen, damit Ryuku gute Arbeit erledigen würde.

„W…warte mal einen Moment, Raito! Für mich sind Äpfel wie… Mal überlegen. Wie für Menschen Alkohol oder Zigaretten. Oder für dich, da du ein Gott bist… deine Göttin Yashiro, Raito. Wenn ich keine kriege, bekomme ich Entzugserscheinungen!“

„Was denn für welche?“

„Ich fange dann an wie verrückt zu zucken oder mache Handstand…“ Ryuku dachte sich auf die Schnelle irgendetwas aus.

Raito stellte für sich fest, dass er auf diesen Anblick lieber verzichten wollte.

„Hör zu Ryuku. Das ist nicht das einzige Problem. Ich habe L gesteckt, dass Todesgötter nur Äpfel essen. Wenn du unbedingt Äpfel essen willst, musst du das ganze Haus nach Kameras absuchen.“, erklärte er beschwichtigt und Ryuku hörte Kira weiter zu. Er würde alles für seine Äpfel tun.

„Ich muss im Haus den perfekten Musterschüler Yagami Raito spielen. Aber du kannst frei im Haus umher suchen, ohne dass die Kameras dich sehen. Da die heutigen Kameras ihr Signal über Funk senden und nur wenige Millimeter groß sind, kann man sie fast überall verstecken. Aber wenn die Linse selbst verdeckt wird nützen auch diese Kameras nichts. Das heißt, dass sie auf jeden Fall sichtbar sein müssen. Zuerst müssen wir die Positionen aller Kameras herausfinden. Vielleicht gibt es einen toten Winkel, in dem du deine Äpfel essen kannst. Falls es keinen solchen toten Winkel gibt, kann ich mich oder irgendeinen Gegenstand unauffällig dazwischen stellen, damit man dich nicht sieht. Man kann auch Geräte zum Aufspüren von Wanzen kaufen, aber solange die Kameras da sind, kann ich so ein Gerät nicht benutzen. Bevor wir nicht alle Kameras gefunden haben und abwarten, bis sie wieder entfernt worden sind, können wir uns im Haus nicht mehr unterhalten.“

In Zwischenzeit hatte Raito seine Bücher bezahlt und den Nachhauseweg eingeschlagen.

Ryuku hörte interessiert zu. Er würde es tun, das war sicher.

„Falls sie die Kameras über einen längeren zeitrauminstalliert lassen, kann ich so tun, als hätte ich eine zufällig gefunden und kann meinen Vater deswegen zur Rede stellen. Auch dafür muss ich die Positionen der Kameras kennen.“

Ryuku musste dennoch etwas klarstellen…

„Ich bin weder auf deiner noch auf Ls Seite, aber ich halte es nicht aus keine Äpfel essen zu können. Und nicht mit dir reden zu können, ist vielleicht sogar noch schlimmer…“

„Danke, Ryuku. Todesgötter scheinen sehr viel verständiger als Menschen zu sein.“, bemerkte Raito und sie gingen auf das Haus der Yagamis zu. „Also, auf geht’s, Ryuku!“

„Okay, Kameras suchen… Das könnte vielleicht auch unterhaltsam werden…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2009-01-17T13:48:54+00:00 17.01.2009 14:48
entzugserscheinungen...*lach* ich find das so cool!
das kapi war wirklich total lustig
ich freu mich voll auf die nächsten ^^


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