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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Pretendet relationship

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Pretendet relationship
 

Zur selben Zeit, in einer anderen Welt, die über die unsere entscheiden könnte.

Ein paar Shinigamis saßen in einer geselligen Runde und spielten Karten.

„Wieso interessieren sich in letzter Zeit eigentlich alle so für die Menschenwelt?“, fragte einer. Er hatte einen Piratenhaken am rechten Arm und Federn auf dem Kopf, wie ein Indianer. „Hab ich was verpasst?“

„Ryuku lässt sich offenbar von einem Menschen halten.“, antwortete einer.

Empört sah der Indianer auf. „Hat der sie noch alle…?!“, fluchte dieser.

„Stimmt. Ein hübsches Haustier gibt er wirklich nicht ab.“ Die Runde lachte kurz, bis der Indianer mit dem Piratenhaken sich rechtfertigte: „Ich meinte eigentlich den Menschen.“

„Wer ist dieser Mensch? Frau oder Mann?“

Ratlosigkeit herrschte und der Indianer wand sich ab. „Ich werde mal nachsehen.“, sagte er.
 

••

Der Shinigami, von dem seine Kollegen alle sprachen, verfolgte sein „Herrchen“ mit Anhang auf dem Gelände der Touou Universität. Raito hatte sich in seiner Sportklamotten geschmissen, L in gewohnter Garnitur inklusive Tennisschläger, gefolgt von Liz in normaler Alltagskleidung.

„Ich hoffe, dir war bei deinem Vorschlag, sich beim Tennis näher kennen zu lernen, klar, worauf du dich einlässt?“, fragte Raito Ryuga, während sie dem Tennisfeld immer näher kamen.

„Keine Sorge. Ich war in England früher mal Juniorchampion.“, erwiderte L.
 

Liz grinste gespannt. Sie würde das Ganze kommentieren.

//Wenn ich ihn jetzt frage, ob er Engländer ist, denkt er sicher, das will ich als Kira herausfinden.// Kira band sich die Schuhe. //Ach egal. Ich versuch’s einfach mal.// „Bist du in England aufgewachsen?“, fragte Raito also.

„Ich habe 5 Jahre dort gelebt, aber keine Sorge, diese Information bringt niemanden bei der Suche nach Ls wahrer Identität weiter.“

Raito stutzte kurz. Er lebte 5 Jahre in England, und was war mit Yashiro? Doch allein die Tatsache, dass er anscheinend L war, schien ihm so suspekt, dass die Frage irgendwie überflüssig schien.

L ergriff seinen Schläger und wählte seine Hälfte des Feldes. „Wer den ersten Satz mit 6 Spielen gewonnen hat, ist Sieger?“ Raito stimmte mit ein und die beiden machten sich bereit. Raito konnte sich nicht vorstellen, dass L während einem Tennismatch abchecken wollte, ob er Kira sei. Auch L dachte so. So ein Freundschaftsmatch würde wohl kaum Hinweise liefern. Schon machte Ryuzaki den Aufschlag. Völlig unvorbereitet musste Raito den Ball durchlassen.

„Ui…“, machte Liz und grinste. //Das kratzt Raito am Ego.// „15-0!“, verkündete sie.

„Na, na, Ryuga! Denk dran, ist nur ein Spiel!“

Und wieder lachte Liz.

„Für dich vielleicht.“, entgegnete L trocken.

„Und die beiden Kontrahenten gehen aufs Ganze: Ryuga hastet dem Ball hinterher und schlägt ihn per Rückhand zurück und ooohh… gerade noch gerettet von Yagami.“, kommentierte Liz voller Leidenschaft. Während die beiden Amateure ihr Spielchen spielten, sammelte sich ein ordentliches Publikum an. Selbst der Boss des Tennisclubs schien beeindruckt. Liz spielte mit „ihrem“ Publikum.

„Ist euch eigentlich schon aufgefallen, dass Ryuga immer dieselben Klamotten anhat?“ Sie disste ihren Bruder, was diesem eigentlich ziemlich am Allerwertesten vorbei ging.

„Ist Ryuga nicht ihr Bruder?“, fragte einer doch diese Frage ging in bewunderten »Ahhs« und »Ohhs« unter.

//Keine Sorge, Yagami. Der bloße Wille zum Sieg überführt noch keinen als Kira…//

//Gebe ich mich als Kira zu erkennen, wenn ich mich so reinhänge? Aber ich kann doch nicht mit Absicht verlieren! Sonst denkt er noch, ich wollte nur nicht gewinnen, um mich nicht als Kira zu outen!// Beide Kontrahenten waren schlagfertig. Schnelle und gewitzte Ballwechsel fanden statt, während die beiden versuchten, ihre Gedanken zu ordnen. Klar war, dass L nicht aus der Art wie jemand Tennis spielt schließen könnte, ob dieser jemand Kira ist oder nicht.

//Also alles auf Sieg!!!//, dachten beide und sie bissen und das Publikum tobte. Es ging allein um den Sieg…

Aus der Menge hatten sich 3Leute als Linien-, Schiedsrichter und Balljunge bereiterklärt. Der Boss des Tennisclubs starrte sich die Augen aus, als plötzlich sein handlanger zurückkehrte.

„Yasunaga! Der Name Yagami kam mir so bekannt vor, da habe ich recherchiert… Der war 1999 und 2000 Mittelschulchampion! Bei der letzten Preisverleihung in der dritten Klasse hat er dann plötzlich seinen Rücktritt vom Tennis bekannt gegeben…“ Alle umstehenden staunten.

„Ist ja krass!“

„Wahnsinn!“

Ein etwas unscheinbares Mädchen interessierte sich allerdings nicht für Raito…

„Und was ist mit Ryuga? Er kann mit dem Champion ja echt gut mithalten.“

Ihre Freundin schnaufte genervt und ein anderer betonte: „Das einzig interessante an ihm ist seine Schwester.“

Yasunara platzte allmählich der Kragen. Dieser Yagami regte ihn auf. Schon an Yasanuras Auftreten konnte man erkennen, was er von sich und andere von ihm hielten. Yagami könnte eine echte Gefahr sein.

„Nicht nur Spitzensportler, sondern auch noch Eliteschüler?!“ Aber für den Tennisclub würde er sie sich sicher schnappen.

//Bisher sind wir noch mit keinem Wort auf den Kira-Fall zu sprechen gekommen. Ich kann doch jetzt nicht einfach davon anfangen…//, dachte L, während er einen Schmetterball ausführte. Selbst Liz hätte nicht gedacht, dass L in der Lage war, sich so schnell zu bewegen.

//Ihm geht’s bei diesem Match gar nicht darum, mich besser kennen zu lernen. Das ist nur eine Art Pflichtübung, um so tun zu können, als hätten wir uns angefreundet.//

//Du denkst sicher, dass dieses Tennismatch nur dazu dienen soll, mich dir einen Schritt zu nähern. Garantiert wirst du versuchen, mein Geständnis, L zu sein und meine Bitte um Mithilfe bei der Lösung des Falls auszunutzen.//

//Sobald das Spiel zu Ende ist, wird er mir garantiert eine Frage zum Kira-Fall stellen, die nur Kira selbst beantworten kann. Bevor ich mich allerdings auf das Thema Kira einlasse, muss er mir erst mal beweisen, dass er Wirklich der Untersuchungsleiter des Falles ist.//

//Du wirst bestimmt Einblick in die Untersuchung verlangen und meine Vertrauenswürdigkeit testen, bevor du dich auf ein Gespräch über Kira einlässt.//

Bereits wurden Popcorn und Studentenfutter verkauft und Liz verließ ihren Posten. Bepackt mit jede Menge Junkfood, Erdnüssen und Rosinen, mischte sie sich unter die Studenten.

Hier und da hörte sie die Schwärmereien der Mädchen für Raito, Bewunderung für die beiden Athleten und sie konnte nicht widerstehen, sich zu den süßen Jungs aus dem Soccer-Club zu stellen, mit denen sie auch sofort ins Gespräch kam.

Raitos Gedanken tobten weiter…

//…wenn er glaubt, dass er mich so einfach einwickeln und mir Details entlocken kann, die Yagami Raito gar nicht wissen kann, hat er sich geschnitten!//

//Ich weiß genau, was du verlangen wirst. Einen Dritten, der bezeugen kann, dass ich L bin.//

Und L hastete dem Ball hinterher, vergebens. 5-4.

//Ich werde zu allererst verlangen…//

//Du wirst mir zu aller erst vorschlagen…//

Beide sahen sich direkt in die Augen. //Dass wir uns gemeinsam in die Untersuchungszentrale begeben. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung.//

Und ein weiteres mal schlug Raito zum Schmetter an und Ls Arm war zu kurz.

6-4. For games all.

„Spiel, Satz und Sieg für Yagami!“

Liz grinste. „Schade. Naja, hast dich gut gemacht, Brüderchen.“

„Ihr seit also wirklich verwandt?“, fragte einer der Kerle.

„Wieso stellen das eigentlich alle in Frage?“

„Na ja du so… er so…“

Die beiden Verschwitzten gingen aufeinander zu und reichten sich über dem Tennisnetz die Hände.

„Du hast mich tatsächlich geschlagen.“ L konnte es nicht fassen.

Erschöpft keuchte Raito und räusperte sich kurz. „Einen Gegner wie dich hatte ich lange nicht mehr, Ryuga.“ Sie lächelten und beide wussten sie, dass dieses Lächeln nur gespielt war. Sie verließen den Platz und mit ihnen die Passanten. Yashiro wartete am Platz.

„Sollen wir was trinken gehen? Ich habe da sowieso noch eine Bitte an dich.“, schlug Raito vor.

„Also gut. Da du gewonnen hast, schulde ich dir schließlich was. Allerdings solltest du eine Sache vorher wissen.“

„Was denn?“

Raito ging weiter, während L stehen blieb.

„Dass ich den Verdacht habe…“ Seine Stimme wurde immer leiser, „dass du Kira sein könntest, Yagami.“ L ging weiter und sah Raito an. „Wenn du mir deine Frage trotzdem stellen willst, nur zu.“

Diesmal blieb Raito standfest.

Er lachte auf. „Ich soll Kira sein?“

„Nein, aber es besteht eine Chance von etwa 1% Solltest du nicht Kira sein, würde ich deine hervorragende Kombinationsgabe gern zur Lösung des Falls nutzen.

Gepackt ging Raito in die Knie, den Kopf gesenkt, um besser denken zu können.

//eine Chance von 1%... Das genügt schon, um die Sache für mich brenzlig werden zu lassen.// Liz betrat den Tennisplatz. Das verbliebene Publikum jubelte.

//Verdammter Mist…//

„Hey, Kleiner…“ Sie legte ihre Hand sanft auf seine Schulter. „Wieso schmollst du, du hast doch gewonnen? Oder bist du erschöpft?“ Raito stand auf und grinste sie kurz an.

„Sicher nicht.“, sagte er. Liz zog ihn kurz an sich und drückte ihm einen Kuss auf. L verdrehte die Augen. //Kannst du deine pubertären Spiele nicht verschieben?//

Die Menge staunte nicht schlecht, als sie sahen, wie eng sich Hideki-san und Yagami-kun umarmten.

„Sie küsst ihn?“

„Sind die zusammen?“

„Er ist vergeben? NEIN!“

„Dieser Kerl provoziert mich richtig, ihn zu hassen…“

„Komische Bande… Genies unter sich…“

Ryuzaki sah ins Gemurmel hinein.

„Hier ist zu viel Trubel. Lass uns irgendwo hingehen, wo wir ungestört reden können.“

„Tja, Offenbar haben wir versehentlich ein paar Fans bekommen…“
 

••

„Was soll das heißen, Sie dürfen es mir nicht sagen?!“ Langsam verlor der stellvertretende Polizeipräsident seine Fassung.

„Tut mir wirklich leid, aber auf Anweisung Ls kann ich nicht mal Ihnen…“

„Nicht einmal, wo er sich gerade aufhält und warum die Zentrale stets nur von einer Person besetzt ist?!“

„Es tut mir leid.“

Der Präsident verlangte Antworten… Er atmete tief durch.

„Sie müssen wissen, dass jemand sich meiner Tochter als L vorgestellt hat. Steht sie etwa unter Verdacht?“ Er lehnte sich auf seinen Schreibtisch, sein Kopf wurde rot.

„Ich kann Ihnen dazu leider nichts sagen, aber bitte behalten sie diesen Vorfall für sich…“, bat Soichiro. „Aber seien Sie ganz beruhigt… Ihre Tochter steht keinesfalls unter Verdacht. Das müssen sie mir glauben.“ Sein Blick wendete sich gen Boden und auch er holte tief Luft.

„Wenn irgendjemand unter Verdacht steht, dann mein Sohn…“ Überrascht und zugleich schockiert sah Yagamis Vorgesetzter zu ihm auf. „Doch auch das muss unter uns bleiben.“

„Yagami…Seit vielen Monaten hält uns dieser Fall nun schon in Atem. Alle Welt hält uns und auch L für unfähig…“

Und das schien der Tropfen gewesen zu sein, der Yagamis Fass zum überlaufen brachte. Er stieß wütend die Handflächen auf das Pult des stellvertretenden Polizeipräsidenten und schrie ungehalten: „Wollen Sie von einer Polizei, die von Kira den Schwanz einzieht, etwa das Gegenteil behaupten?! Ihnen müsste doch bekannt sein, aus wie vielen Personen die Ermittlungszentrale inzwischen nur noch besteht! Wenn Sie sich solche Sorgen um die öffentliche Meinung machen, behalten Sie bitte für sich, dass angefangen beim Vorstand, alle das sinkende Schiff verlassen!“ Der Polizeiinspektor stand auf und sah aus seinem Fenster. Yagami hatte Recht. Diese wand sich bereits ab, um den Raum zu verlassen. Er fuhr sich durchs fettige Haar und rieb sich seinen Drei-Tage-Bart.

„Yagami!“

„Ja?“

„Was halten Sie von L? Können wir ihm vertrauen?“

„Er ist der Einzige, der uns jetzt noch helfen kann. Ich vertraue ihm.“ Er hob den Kopf. „Er setzt sogar sein Leben auf’s Spiel, um uns voranzubringen.“
 

••

Die 3 Studenten gesellten sich in Raitos Lieblingscafé.

„Das Café hier ist eines meiner Lieblingslokale. Hier hinten kann man sich ungestört unterhalten.“

Und damit hatte er recht: Es standen nicht in einem großen Raum viele tische, sondern wurde der Raum durch mit Holz verkleidete Halbwände erneut unterteilt, sodass jeder Tisch seine eigene gemütliche Nische hatte. Dekoriert mit Pflanzen und Blumen schien das ein gutes Ambiente für das Vorhaben der Kontrahenten.

Die Bedienung kam auch schon um die Ecke.

„Haben Sie schon gewählt?“, fragte sie höflich und zückte einen Kugelschreiber sowie Notizblock. L sah sie an.

„Eine ganze Erdbeertorte mit Sahne bitte.“

Die junge Dame stutzte. „Eine ganze?“

L nickte und lutschte am Daumen. Noch verwirrt von Ls Sitzhaltung und seiner Bestellung, wand die junge Angestellte sich Liz zu.

„Haben Sie Pommes?“

„Natürlich.“

„Machen Sie die frisch oder sind die tief gefroren?“

Die Kellnerin fühlte sich allmählich in die Enge getrieben. Verunsichert antwortete sie: „Die sind tief gefroren…“ Sie fühlte sich nicht wohl. Nichts, was besonders dafür sprechen würde…

„Perfekt!“, rief Yash fröhlich, „Ich nehm einen Beutel.“

Die Kinnlade hing der Frau am Boden. Wo das Mädchen doch relativ normal aussah…

Sie hatte schon viel erlebt, aber noch nie hat ein einzelner eine ganze Torte und ein junges Mädchen einen Beutel tief gefrorene Pommes bestellt. Sie war auf alles gefasst und so lugte sie etwas ängstlich dem verbliebenen Studenten entgegen. Dieser war das allerdings schon gewöhnt. So ein ungewöhnliches Geschwisterpaar sieht man nicht oft…

Er stützte den Arm auf und sagte trocken: „Einen Kaffee bitte.“

Die Bedienung atmete resignierend tief durch. „Und was dazu?“

„Nichts, nur den Kaffee. Pur, versteht sich.“

Die Frau stapfte davon und es konnte losgehen.

Raito sah die beiden Kopf schüttelnd an.

„Müsst ihr beide eure Extremitäten denn auch außerhalb eurer weißen Kämmerchen auslassen?“

L beachtete seine Bemerkung gar nicht, seine Schwester hingegen musterte Raito spöttisch.

„Und du… musst du… du denn immer… diese Frisur tragen? Pilzkopf.“

„Gut, dass hier nicht auffällt, dass ihr beide so seltsam sitzt.“, fügte Raito hinzu, als die Bestellungen eintrafen. Liz riss ihre Packung Pommes auf und begann sie zu lutschen, L machte sich mit einer kleinen Gabel an die Riesentorte, während Raito bescheiden in seinem Kaffee rührte.

„Ich kann einfach nicht anders. Wenn ich mich normal hinsetze, nimmt meine Denkfähigkeit um 40% ab.“, antworte L etwas verspätet. Er nahm einen Bissen seiner Torte, als seine Schwester die Pommes hinein tunkte. „Nun, um was wolltest du mich bitten?“

„Das hat Zeit, bis du dich davon überzeugt hast, dass ich nicht Kira bin.“

„Also gut… Dürfte ich vielleicht zunächst mal deine Kombinationsgabe testen?“

Raito grinste. „Klingt spannend. Nur zu!“

Raito hob seine Tasse und nippte daran.

//Von wegen… in Wirklichkeit möchte er dadurch nur herausfinden, ob ich etwas weiß, das nur Kira wissen kann! Ich darf jetzt aber auch nicht aus Angst mich zu verplappern, zu zurückhaltend sein. Zu einem gewissen Grad muss ich ihn schon von meinem Talent überzeugen. Es gibt weder einen beweis dafür. Dass ich kira bin, noch dagegen. Es kommt nur darauf an, dass ich sein Vertrauen gewinne. Das wird schon klappen. Ich habe mir ja nicht umsonst bis zum Erbrechen eingehämmert, welche Informationen über kira bekannt sind und welche nicht. Doch ich muss aufpassen… Yashiro… Ich kann ihr nicht vertrauen. Im Zweifelsfall wird sie sein Joker sein. Ist sie also nur eine Schachfigur?//

„Worauf schließt du aus der Tatsache, dass ich mich dir als zu erkennen gegeben habe?“

Der Befragte setzte seine Tasse ab. „Hm… Nun ja, auf jeden Fall scheinst du dir durch mich einiges zu erhoffen. Entweder bist du dir ziemlich sicher, dass ich dich nicht töten würde, falls ich Kira wäre oder du hast dir einen Trick ausgedacht, der es mir unmöglich machen würde, dich zu töten. Nach aktuellem Stand scheint Kira die Gesichter seiner Opfer kennen zu müssen, aber wer weiß, ob das alles ist.“ Er schloß die Augen und strich sich nachdenklich übers Kinn. „Er könnte zum Beispiel zusätzlich noch die Namen benötigen, also war es ein cleverer Schachzug von dir, dir zusätzlich zu deinem Pseudonym »L« noch den Namen des bekannten Idols »Hideki Ryuga« als Tarnung zuzulegen. Was wiederum darauf schließt, dass Hideki Yashiro keine Hideki Yashiro ist.“

Fasziniert beäugte L Kira. Yashiro begutachtete eine Pommes. Zu viel Salz, da musste Sahne drauf!

„Volltreffer.“, bemerkte Ryuzaki Daumen lutschend.

„Das sagst du so leichtfertig?“

„Hätte ich denn einen Grund, es nicht zuzugeben?“

„Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass du der echte L bist, recht gering.“, warf Raito ein.

„Ach ja?“

„Wenn ich L wäre, würde ich mich meinem Verdächtigen nicht selbst zu erkennen geben, sondern jemanden vorschicken, der so tut, als wäre er ich.“ Er legte sich zurück. „Ich als echter L würde stets an einem sicheren Ort bleiben und auch die Polizeioperationen nur verdeckt leiten. Niemand wüsste, wer ich bin.“

„Verstehe… Sich jetzt als L zu erkennen zu geben, wäre nicht nur sehr gefährlich, sondern würde auch den Sinn der bisherigen Geheimniskrämerei in Frage stellen. Es wäre wirklich zu dumm von L, die Tarnung auffliegen zu lassen…“

//Er bestätigt meine Rückschlüsse? Das ist doch nur Show…oder?!// Raito griff erneut nach seiner Tasse. „Andererseits könntest du natürlich doch der echte L sein.“

„Wie kommst du darauf?“

„Man würde erwarten, dass L ein älterer, typischer Kriminalbeamter ist. Niemand würde dir glauben, L zu sein… Und deshalb bin ich mir fast sicher, dass du es bist.“

„Vielleicht hat L damit spekuliert, dass du so denkst. Dass du von L erwartest, beschattet zu werden, alles im Dunkeln… Vielleicht wusste L, dass du alles genau so kalkulieren würdest und nutzte dies, um dich eiskalt zu erwischen.“, murmelte Liz nebenbei.

„Stimmt. Einem wie L wäre das wohl zuzutrauen. Man kann ewig so weiterdenken. Da brummt einem ja der Schädel.

Raito lachte nach Herzenslust, während Ryuku und die Hideki Geschwister ihn emotionslos ansahen.

L kramte in seiner Hosentasche nach ein paar Notizen.

Er legte ein paar Papiere auf den Tisch und schob sie Raito zu. Es handelte sich um eine Liste mit den Todeszeiten der 12 FBI Agenten sowie der Reihenfolge, in der sie die Akte erhalten hatten. Außerdem Fotos der Abschiedsbriefe dreier Opfer aus dem Gefängnis, von denen man dachte, dass es unter Kiras Diktatur verlief.

„Diese Informationen wurden unter Verschluss gehalten. Mal sehen, ob du etwas damit anfangen kannst…“

Gespannt griff Raito nach der Liste und begutachtete sie.

//Denkst du etwa wirklich, das hier würde mir eine Reaktion entlocken?//

„Fällt dir bei der FBI-Liste irgendwas auf?“, fragte L gespannt.

„Hm… Lass mal überlegen… Ryuzaki und Liz beobachteten ihr Gegenüber. L begann leicht zu zweifeln. //Habe ich ihn unterschätzt? Könnte er so ruhig bleiben, wenn er Kira wäre?//

„Ryuga… Um was für eine FBI-Akte handelt es sich denn hier? Ohne diese Info kann ich nichts damit anfangen.“

Verlegen kratzte sich L am Kopf. „Oh ja, tut mir leid. In dieser Akte befanden sich die Namen und Fotos aller in Japan ermittelnden FBI-Beamten. Alle starben, nachdem sie die Akte erhalten hatten.“

Liz sah Raito schräg an. //Die erste Hürde hast du überstanden, Kira…//

„Aha… In dieser Akte war also wohl alles enthalten, was Kira zum Töten brauchte. Du sagst, dass sie alle starben, sobald sie die Akte erhalten hatten. Das weist darauf hin, dass Kira die Akte irgendwie in die Finger bekommen hat, richtig?“

L war zufrieden. „Und was sagst du zu den Fotos?“

Raito schnappte sich die Fotos und ließ sie durch seine Finger gleiten. „Ziemlich interessante Sache…“ //Auf so einen billigen Trick falle ich nicht rein! Die Fotos sind hinten nummeriert! Wenn ich das nicht gesehen und den Satz »Wer hätte das gedacht, L? Todesgötter essen nur Äpfel» gebildet hätte, wäre der Verdacht wohl bestätigt gewesen. Zum Glück habe ich auf die Rückseite gesehen…//

Er verteilte die Fotos auf dem Tisch.

„Wäre ja Wahnsinn, wenn Kira die Menschen nicht nur sterben lassen, sondern auch ihr Verhalten manipulieren könnte! Sieht fast so aus, als wollte Kira L mit diesen Nachrichten auf den Arm nehmen!“ L sah ihm unterhalten zu, seine Schwester sah desinteressiert, eine Pommes lutschend, aus dem Fenster.

„Wenn man jeweils die ersten Worte der Zeilen aneinander reiht, wird darauf der Satz »Wer hätte das gedacht, L? Todesgötter essen nur Äpfel.«, richtig? Aber wenn man es entsprechend der Nummerierung auf der Rückseite anordnet, wird daraus … »Wer hätte das gedacht, L? Essen nur Äpfel, Todesgötter.«. Schlechte Grammatik. Keine Ahnung, was Kira damit sagen wollte.“

L schien überrascht und kramte erneut in seiner Hosentasche.

„Wirklich nicht? Vielleicht wird es mit diesem vierten Foto klarer?“

Raito schien überrascht. //Ein Viertes?!//

L schob ein viertes Foto mit seinen langen knochigen Finger zwischen Foto 2 und 3.

„»Wer hätte das gedacht, L? essen nur Äpfel und haben rote Hände, diese Todesgötter.«“

//Will er mich verarschen?! Was soll denn dieser vierte Brief auf einmal?! Der ist doch frei erfunden!// Verwirrt und wütend von innen, versuchte er sich äußerlich fast schon kindlich zu rechtfertigen.

„Aber bei den 3 ersten Fotos hätte meine Theorie gestimmt.“

„Es sind aber nun mal 4 Fotos. Leider hast du nicht so weit gedacht. Natürlich konntest das nicht wissen, aber du hast auch nicht damit gerechnet…“

//So eine Frechheit!// Dieser L brachte Raito noch zur Weißglut. //Ach so…! Er wollte damit gar nicht meine Kombinationsgabe, sondern nur meine Reaktion testen! Kira weiß natürlich, dass es keinen vierten Brief gibt und würde sich vermutlich ziemlich aufregen… Sein erstes Ziel war es, dass ich die Nummerierung nicht bemerkte und den Satz »Wer hätte das gedacht, L? Todesgötter essen nur Äpfel« bilde…//

…aber als Raito darauf nicht reinfiel, griff er zu einem weiteren Trick, dem gefälschten vierten Brief, um Kira zu provozieren. Ryuku genoss das Battle zwischen den beiden und grinste wie immer amüsiert.

„Tja, du hast wohl Recht. Das hätte ich bedenken müssen. Aber so oder so bringen dich diese Briefe nicht weiter. Wer glaubt denn schon an Todesgötter?“ Raito nippte erneut an seinem Kaffee und sah kurz zu Liz.

//Weder auf die Datei noch auf die Nummerierung ist er reingefallen… Das beweist aber immer noch gar nichts…// L und Liz tauschten kurze Blicke.

„Wenn du L wärst, Yagami… wie würdest du herausfinden, ob ein Verdächtiger wirklich Kira ist?“

L wurde flüchtig von Raito gemustert.

„Ich würde ihn dazu bringen, mir Details zu verraten, die nur Kira wissen kann.“ Er grinste. „Genau das, was du gerade auch versuchst.“

„Nicht schlecht.“, bemerkte Ryuzaki anerkennend. „Ich habe dieselben Fragen einigen Kriminalbeamten gestellt, doch keiner konnte sie so schnell beantworten wie du – geschweige denn mit so viel Geschick. Erstaunlich, wie mühelos es dir gelingt, dich in Kira hineinzuversetzen.“ L grinste flüchtig und sah Raito in die Augen. „Grandios, deine Kombinationsgabe!“

//Er wirkt, als wäre sein Plan aufgegangen… Hat er mich reingelegt?//

„Na ja… Aber offensichtlich hat mein Talent deinen Verdacht noch verhärtet, nicht wahr?“

„Stimmt. Auf 3%... Doch gleichzeitig ist auch mein Wunsch größer geworden, dich in die Ermittlungen einzubinden.“ L sah entlarvt zur Seite. „Ehrlich gesagt hattest du vorhin Recht… Ich bin nicht der Einzige, der als L auftritt…“

//Wie kommt er dazu, das so einfach vor mir zuzugeben? Wenn er tatsächlich nur ein Doppelgänger ist, hat es keinen Sinn, sich weiter mit ihm zu beschäftigen.//

„Selbst wenn du wirklich kira bist, möchte ich dich um deine Mithilfe bitten. Verstehst du, warum?“

Liz riss erstaunt ihren Kopf hoch.

„Bitte was?!“

Sie wurde links liegen gelassen, während sie Anstalten machte, sich bemerkbar zu machen.

„Weil ich entweder zur Lösung des Falls beitragen oder mich gleichzeitig durch etwas verraten könnte. Somit schlägst du 2 Fliegen mit einer Klappe… Keine schlechte Idee.“

Ryuku sah neckisch über Raitos Schulter. „Hehe, Raito, der Kerl hält dich ganz schön auf Trab! So kenne ich dich ja gar nicht!“ tatsächlich war Raito sehr aufgebracht. Ein kleines Detail, und er wäre dran…

Doch war er sich noch nicht sicher, ob Hideki Ryuga wirklich L war. Sollte er nur eine Marionette sein, die in Ls Auftrag handelte und gar nicht direkt zur Ermittlungszentrale gehört, dürfte er nicht länger mit ihm reden. Nervös nahm er einen Schluck Kaffee.

„Du vergisst da nur eine Sache, Ryuga. Ich interessiere mich zwar für Kira und löse auch gerne Fälle, aber da ich nicht Kira bin, habe ich Angst davor, vor ihm getötet zu werden!“

Liz gähnte gelangweilt. //Immer dieselbe Leier…//

„Ich betreibe meine Recherchen also lieber weiter als Hobby, anstatt mich auf deinen Deal einzulassen. Wer garantiert mir denn, dass du nicht Kira bist? Versetz dich doch mal in meine Lage! Fändest du es nicht auch seltsam, so plötzlich um Mithilfe bei den Ermittlungen gebeten zu werden?“ Und plötzlich klang es so, als sei L der Böse, wo er doch so süß seine Torte verschlang.

„Wir beide sind von außen betrachtet ganz normale Studenten.“ Raito wurde unterbrochen.

„Na ja, mehr oder weniger…“, brachte Liz mit ein. Doch Raito ließ sich in seinem Redefluss nicht weiter stören. „Wenn einer von uns wie Kira wirkt, dann du, Ryuga. Wir beide können nicht beweisen, dass wir nicht Kira sind. Aber wenn du L oder sein Stellvertreter bist, kannst du wenigstens das beweisen! Jemand aus der Ermittlungszentrale, dem ich vertraue oder mein Vater müsste mir einfach nur bestätigen, dass du L oder zumindest einer aus dem Ermittlungsteam bist. Aber wenn du darauf bestehst, dass du mir keinen Beweis schuldig bist, weil ich dir ja auch nicht beweisen kann, kann ich nicht mit dir kooperieren.“

Yash sah ihren Bruder an. //Clevere Taktik, Raito. Typisch für jemanden, der es hasst, zu verlieren… Das bringt dich auf mindestens 7%...//

L sah raito schräg an. „Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht zur Ermittlungszentrale bringen kann, oder? Wir arbeiten dort mit deinem Vater und seinen Kollegen zusammen. Du wirst uns also helfen, wenn ich dich dorthin mitnehme, hab ich das richtig verstanden?“

Und schon wieder… Schon wieder diese unerwartete Wende. L verstand es, Kira ins kalte Wasser zu schmeißen.

Konfus ließ Raito seine Gedanken schweifen, welchen Sinn Ls aktuellster Schachzug hatte.

Doch schon wurden diese durch Ryuzakis Mobiltelefon gestört.

„Entschuldige.“ Er griff erneut an seine Hosentasche und nahm den Anruf entgegen.

„Ryuzaki! Es ist furchtbar! Yagami ist zusammen gebrochen!“

Im selben Moment erreicht Raitos Mutter Raito auf seinem Handy.

„Raito, dein Vater…“

L sah Raito geschockt an.

„Dein Vater… Er…“

Geschockt sank Raitos Hand samt Telefon zu Boden. Schweißperlen traten auf seine Stirn.

„Papa hatte einen Herzanfall…“
 

“KIRA?!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Enyxis
2009-05-05T17:43:05+00:00 05.05.2009 19:43
X) *böse lach*
es nimmt alles seinen lauf...
geiles kapi man hat gemerkt das denen bei dem gespräch beinah der schädel brummt XD


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