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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Information

Page twenty three:

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Raito berührte das Death Note des Mädchens und konnte nun sicher sein: Vor ihm stand ein ca. 3m großer Todesgott, anscheinend ein weiblicher Shinigami, welcher Raito aufmerksam begutachtete.

Nun war klar: Bei diesem Mädchen handelte es sich um Kira 2.

Lässig steckte Kira die Hände in den Hosentaschen und bat die Kleine herein. Er schloss die Tür hinter sich und Misa und ignorierte die konfusen Blicke seiner Schwester und seiner Mutter.

Die beiden Frauen sahen den beiden irritiert nach.

„Ist das etwa seine Freundin?“, fragte Sachiko ihre Tochter.

„Mach keine Witze…“ Sayu musterte Misa kurz. Diesen Gothik Lolita Stil kannte sie aus eigenen Zeitschriften.

Raito schloss hinter sich seine Zimmertür bat Misa, sich auf seinen Schreibtischstuhl zu setzen. Sie tat wie ihr befohlen und stand dabei ständig unter Raitos Beobachtung.

//Kein Zweifel, das ist der Falsche Kira…. Und sie weiß offenbar auch genau, wer ich bin. Der Aufruf der Polizei ist gerade erst zu Ende. Unmöglich, dass sie bereits dort war. Aber was macht sie hier? Und was soll ich jetzt tun…? Offenbar kennt sie meinen Namen… Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie erst mal zu beobachten….//

„Wie hast du mich gefunden?“, fragte er und sein Blick schien die zierliche junge Dame beinahe zu durchbohren.

„Dann hast du das Augenlicht der Todesgötter also echt nicht? Dadurch kann ich die Namen und Lebenszeit aller Menschen sehen, außer bei jemandem, der auch ein Death Note besitzt. Dessen Lebenszeit bleibt mir verborgen.“, antwortete Misa und Raito weitete verwundert die Augen. Ryuku schien verlegen und sah zu Seite. „Sorry, das habe ich selbst nicht gewusst.“, gab er zu, als Raitos böser Blick den Shinigami aufsuchte.

Scheinbar schien Raito dadurch relativ ungläubig zu wirken und Misas Todesgott meldete sich zu Wort:

„Sie sagt die Wahrheit. Wie hätte sie dich sonst in Aoyama als Kira identifizieren können? Übrigens habe ich ihr davon abgeraten, dir ihren echten Namen zu verraten… Aber offenbar will sie nicht, dass Lügen zwischen euch stehen.“

Raitos Blick zeugte von dermaßen viel Misstrauen, dass Misa versuchte, sich eingeschüchtert hinter ihrem Pony zu verstecken.

„Alles klar. Aber was, wenn die Polizei dich schnappt? Dann fliegt Kiras Geheimnis auf!“

„Keine Angst. Bisher haben sie mich nicht geschnappt und wenn ich jetzt nur noch tue, was du mir sagst, werden sie das auch nicht. Stimmt doch, oder? Außerdem kann ich Ls wahren Namen sehen… Ich kann dein Augenlicht sein.“

Dieses Angebot klang natürlich verlockend…

„…Aber…“, begann Misa erneut.“

„Aber?“, hakte Raito interessiert nach.

„Nur, wenn du mit mir gehst.“, verlangte Misa entschlossen und ihr Teint errötete sich.

Ryuku musste erst grinsen, biss sich dann dermaßen schmerzlich auf die Lippen, dass er nicht anfing zu lachen. Raito jedoch fand das nicht so komisch. Als sie ihre Forderung aussprach, musste er sofort an seine Hideki-san denken. Er würde sie hintergehen. Wobei, so fiel ihm natürlich ein, waren die beiden nicht einmal ein Paar. Außerdem hatten die beiden doch einen Schlussstrich gezogen…

//Ich muss vorsichtig sein… Nicht, dass sie mich umbringt.//, dachte er und schluckte kurz.

„Auf keinen Fall. Außerdem wurde Aoyama jenem Tag von der dreifachen Menge Kameras überwacht. Jeder, der sich dort aufgehalten hat, wurde von ihnen erfasst. Würden wir uns jetzt plötzlich zusammen zeigen, wäre das viel zu auffällig. Siehst du das ein?“

Misa atmete kurz tief durch und holte aus ihrer Tasche ein paar Fotos, die sie ihrem Schwarm dann übergab.

„Hier. Das sind Bilder von mir an jenem Tag. Mein Make-up ist total anders als sonst, und ich trag ‘ne Perücke. Selbst wenn mich die Kameras gefilmt haben, kommt sicher keiner auf die Die Idee, dass ich das sein könnte.“

Ryuku stimmte ihr zu und war sichtlich beeindruckt von Misas Tarnung und Engagement.

Nur Raito schien das nicht weiter zu reichen. „Was ist mit Fingerabdrücken?“, fragte er forsch. „Auf allem, was du an den Sender geschickt hast, befinden sich ein und dieselben Fingerabdrücke. Sollte die Polizei irgendwie an deine Fingerabdrücke kommen, wissen sie sofort, dass du Kira 2 bist!“

Misas Blick änderte sich auf einmal schlagartig.

„Das waren nicht meine Fingerabdrücke! Ich bin nicht total bescheuert, weißt du?! Ich war vor einiger Zeit bei ‘ner Freundin in Kansai, die auf okkulte Sachen steht. Ich hab ihr Aufnahmen von angeblichen Geistern gezeigt. Sie war sofort einverstanden, mir dabei zu helfen, die Aufnahme an verschiedene Fernsehsender zu schicken. Also hat sie das Band für mich auf 10 Kassetten kopiert und Briefpapier sowie Umschläge mit Briefmarken für mich besorgt. Ich hab aufgepasst, dass meine Fingerabdrücke nicht darauf kommen, und dann die Bänder mit meinen Kira Nachrichten überspielt.“

Raito blieb hartnäckig. „Was ist mit dieser Freundin?“

Misa erhob die Stimme und brodelte voller Entschlossenheit. „Wenn du willst, kann ich sie jetzt sofort töten!“ Selbst die Todesgötter waren überrascht über die kleine Misa. Sie holte ihr Death Note raus und streckte es Raito entgegen.

„Wenn du mir immer noch nicht glaubst, dann nimm doch mein Death Note an dich!“, sagte sie und wandt sich an ihren Todesgott. „Es bleibt ja trotzdem mein Eigentum, deshalb geht mir auch das Augenlicht der Todesgötter nicht verloren, stimmt doch, Rem?“

Rem antwortete: „Ja, du würdest es ganz einfach bei Yagami Raito verstecken, aber es bliebe deins.“

„Dann kannst du auch sicher sein, dass ich dich nicht umbringe, und dass die Polizei es nicht bei mir finden kann. Außerdem kannst du mich jederzeit töten, wenn ich dir im Weg bin.“

Raito stutzte. Wieso tat Misa all das? Das ging ihm nicht in den Kopf. Was war ihr so viel wert?

„Woher soll ich wissen, dass du nicht ein paar Seiten herausgerissen und an dich genommen hast?“, unterstellte der Student und Misa hielt so viel Misstrauen letztendlich nicht mehr aus. Ihr strömten die Tränen über das Gesicht und sie erhob sich. Raito musste feststellen, dass Misa und Liz sich wohl von Grund auf unterschieden.

„Nicht im Traum wär ich auf so was gekommen! Sieh doch nach, ob irgendwelche Seiten fehlen! Warum vertraust du mir denn nicht?! Was sollte ich auch damit? Schließlich hab ich nicht vor, dich umzubringen!“, schrie sie, doch Raito blieb ruhig und besonnen.

„Na du könntest zum Beispiel reinschreiben: »Yagami Raito verliebt sich in Misa Amane«, um mich vor meinem Tod zu manipulieren… Allerdings wäre ich dann nach spätestens 23 Tagen tot. Und zu schreiben »Kira verliebt sich in Kira 2« brächte gar nichts.“ Raito hielt nichts von Misa, geschweige denn, dass er sie für halbwegs intelligent hielt.

„Ich möchte dir einfach nur helfen! Benutze mich! Mehr will ich nicht! Vertrau mir!“

Raito verstand immer noch nicht.

„Wieso tust du das alles?“

Misa holte Luft und begann in enormer Geschwindigkeit ihre Geschichte zu erzählen.

„Vor genau einem Jahr wurden meine Eltern vor meinen Augen von einem Einbrecher getötet. Ich wollte mich an ihm rächen, ihn umbringen… Aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Die Verhandlung zog sich ewig hin… Man überlegte sogar, ihn freizusprechen! Ich war verzweifelt, doch dann hat Kira ihm seine gerechte Strafe erteilt. Du bist mein Held… Verfüge über mich, wie du willst.“

Raito stutzte. Misa wusste anscheinend nicht, welches Ausmaß ihre Worte gehabt haben könnten, wenn ein anderer Kerl ihr Gegenüber gesessen hätte. Er erinnerte sich daran, einmal geträumt zu haben, dass Yashiro diese Worte zu ihm sagte.

Misa sackte also erschöpft und traurig auf Raitos Laminat zusammen. Eines kam ihm jedoch immer noch nicht in den Sinn.

„Aber warum hast du dann unschuldige Polizisten ermordet? Das war genau dasselbe, was der Mörder deinen Eltern angetan hat!“

Misas Augen füllten sich erneut mit Tränen.

„Sag doch so was nicht!“. Ihre Stimme überschlug sich. „Du weißt doch selbst, dass bestimmte Opfer erbracht werden müssen, um das Böse zu besiegen! Was hätte ich anderes machen sollen? Ich wusste keinen anderen Weg, dich auf mich aufmerksam zu machen, um dir danken zu können! Ich musste dich einfach treffen… Um jeden Preis!“

Misas Verhalten imponierte dem jungen Japaner sehr.

//Das alles hat sie aus dem Wunsch getan, mich zu treffen… Allerdings ist sie nicht ganz so ungeschickt vorgegangen, wie befürchtet. Wenn sie sich ab jetzt an meine Anweisungen hält…//

Er hatte seinen Entschluss gefasst. Misa hatte Recht, man musste Opfer erbringen, um das Böse zu besiegen…

Er kniete sich zu ihr und umarmte sie stürmisch und fest. Misa schien überrascht, fühlte sich allerdings sofort wohl.

„Gut, Ich werde zwar nicht wirklich mit dir gehen, aber zumindest werde ich so tun… Das Augenlicht der Todesgötter, für das du deine halbe Lebenszeit geopfert hast, wird mir gute Dienste leisten.“

Misa schloss zufrieden die Augen. „Danke…! Ich gebe mir Mühe, damit du mich irgendwann lieben kannst!“

Raito drückte seine neue „Freundin“ fest an sich. Doch –was Misa nicht wusste- war das keine leidenschaftliche Umarmung, die von Zuneigung zeugte. Raito grinste breit und schmiedete im Stillen seinen Plan…

//Wenn ich ihr Ls Gesicht zeige und sie seinen Namen erkennt, kann sie ihn und die ganze Ermittlungszentrale auslöschen. Sein letztes Stündchen hat geschlagen… Andererseits ist sie die Einzige, die Kiras wahre Identität kennt. Irgendwann werde ich auch sie aus dem Weg räumen müssen.//

Misa strahlte bis über beide Ohren. „Du tust so, als wärst du mein Freund? Naja… für den Anfang soll mir das genügen. Irgendwann wirst du dich schon in mich verlieben, da bin ich mir sicher.“, sagte sie zuversichtlich und lächelte. Raito hingegen dachte sich seinen Teil dazu… Ryuku hingegen grinste breit.

„Kannst du mir jetzt vielleicht auch deinen Todesgott zeigen?“ Raito war klar, dass er nun nichts mehr zu verlieren hatte. Er musste ihr Vertrauen gewinnen. „Drehst du dich mal um?“, bat er sie und nahm, nachdem sie sich umgedreht hatte, nahm er einen Schnipsel des Death Notes aus seiner Brieftasche und schlug diese kurz an Misas Hand, und versteckte den Schnipsel wieder. Das Mädchen drehte sich um und erblickte den anderen Shinigami.

„Ja! Oh… Der sieht ja ganz anders aus als Rem! Deinen Namen kenne ich schon! Hallo Ryuku!“

Ryuku konnte sein Grinsen nicht schwinden lassen.

„Hallo“, erwiderte er knapp.

„Ach ja, mein Raito! Weißt du, wie man Todesgötter töten kann?“

Der Angesprochene achtete nach der Anrede nicht weiter auf die Frage. Sein Blick verdunkelte sich stark und seine Stimme nahm einen zynischen Tonfall an.

„Kannst du mich bitte nicht »Mein Raito« nennen?!“, verlangte er. Doch die Ernsthaftigkeit schien bei Misa nicht angekommen zu sein.

„Wie denn dann? Fändest du »mein Kaito« besser? Bist ja für mich wie der Krieger oder der Ritter auf einem weißen Pferd…“

Raito hob die Brauen und atmete kurz tief durch. Schließlich gab er klein bei. „Dann doch lieber »Raito«.“

Im Nebenzimmer saß Sayu auf heißen Kohlen. Sie wartete darauf, dass der Besuch ihres Bruders wieder ging und sie Raito ausquetschen konnte. Doch sie hielt es nicht weiter aus und somit rief sie schnell ihre beste Freundin an.

„Yash!!!“, rief sie, als diese abgenommen hatte.

„Äh… Hallo auch.“

„Vorhin hat’s geklingelt und da kam dieses blonde Mädchen und wollte zu Raito.“, erklärte Sayu aufgeregt.

„Blond? Bitte was? Hat er schon ‘ne Neue?“

„Ich weiß es nicht. Sie sind in seinem Zimmer…“

„Hörst du irgendwas?“

„Yash… Keine Angst, der ist noch Jungfrau.“, versicherte Sayu und versuche zuversichtlich zu klingen.

„Ist er nicht.“, konterte Liz trotzig.

„… Wie jetzt…?!“

„Gar nichts, nichts… Also, was ist mit diesem Weib?“

„Ihr habt miteinander…?!“

„Es geht um deinen Bruder, willst du das wirklich wissen?“

„Die Details interessieren mich nicht. Ich brauch nur die Fakten. Also, ja oder nein und wenn: Wie viel Alkohol hast du getrunken?“

Liz schnaufte. „Zu viel war es auf jeden Fall…“, gab sie zu und Sayu quietschte vergnügt.

„Das ist echt… das ist krass!“

„Das ist jetzt egal.“

„Wann war das?“

„Sayu >__<!!!“

Also gab Sayu nach und erstattete weiterhin Bericht.

„Sie trägt Gothik Lolita. Ihr Schlüpfer übrigens auch…“

„Schlampe…“, warf Liz entschlossen und biss genervt in eine Pommes.

„Sie war jedenfalls höflich. Hey, spiel nicht die Eifersüchtige. Du willst doch gar nichts von ihm.“, erinnerte Sayu ihre beste Freundin.

„Okay, ich hör auf.“

Zu diesem Zeitpunkt wusste sie allerdings nicht, was noch am selben Abend passieren würde…
 

„Ein Todesgott stirbt also, wenn er jemanden tötet, um einen anderen aus Sympathie zu retten?“, hakte Raito noch einmal zusammenfassend nach, nachdem Misa ihm alles ausführlich erklärt hatte.

„Kann mir nicht vorstellen, dass einer von uns so was tun würde…“, warf Ryuku fasziniert ein.

„Logisch. Dir zumindest würde das nie passieren.“, stimmte Raito sarkastisch zu. Er wand sich wieder an Misa. „Kann ich dich noch was zum Augenlicht der Todesgötter fragen?“

„Was denn?“

„Genügen dir auch Fotos oder Aufnahmen egal welchen Alters, um den Namen und die Lebenszeit zu sehen?“

Misa nickte stumm und lächelte.

„Wie genau musst du das Gesicht sehen? Darf es zum Teil verdeckt sein und wenn ja, bis zu welchem Grad?“ Misa überlegte kurz, schnappte sich Papier und Stift und skizzierte die Voraussetzungen, die sie brauchte, um Namen und Lebenszeit zu erkennen.

„Porträtskizzen bringen mir nichts. Die Augen sind das Wichtigste. Wenn ich allerdings das ganze Gesicht sehe, kann er auch ‘ne Sonnenbrille aufhaben.“

Raito betrachtete gespannt die Skizze. „Du kannst aber gut zeichnen.“, gab er zu und Misas Augen leuchteten und sie lächelte verliebt. Es dauerte nicht lange, bis Raito feststellte, dass dieses Mädchen seine Nerven ganz schön strapazieren würde.

„Möchtest du außer der Methode, Todesgötter zu killen und über das Augenlicht noch was wissen?“, fragte sie und lächelte breit.

Raito verschwieg in seinen Gedanken. //Irgendwann muss ich sie so oder so töten. Ich darf mich auf keinen Fall emotional auf sie einlassen… Das nicht nur dumm, sondern auch der Anfang vom Ende!//

„Von wo aus hast du die Bänder an den Sender geschickt?“

Misa erklärte, dass sie die Bänder aus Osaka, aus Tokyo und aus Nagano die versendet habe. So konnte man sie nicht anhand des Ortes identifizieren.

„Hast du noch Kassetten und Umschläge mit den Fingerabdrücken deiner Freundin?“

„Ja“

„Die Sachen müssen entsorgt werden. Aber erst, nachdem du morgen noch ein letztes Video mit folgender abgeschickt hast… »Sie haben wohl Recht, dass Kira mich benutzen und anschließend töten wird, sobald er meine Identität kennt. Ich höre auf, seinen Namen zu benutzen. Danke für ihren Ratschlag. Aber ich habe beschlossen, Kira bei seiner Mission, das Böse aus der Welt zu entfernen, zu unterstützen. Zuerst werde ich all die Verbrecher auslöschen, die Kira noch am Leben gelassen hat. Nach und nach werde ich meine Kräfte auf weitere Komplizen verteilen, damit wir gemeinsam eine bessere Welt erschaffen können!«“

Misa sah ihren Raito schräg an. „Kräfte verteilen?“

„Das soll die Ermittler verwirren.“, antwortete dieser. „Da bereits 2 über diese Kräfte verfügen, klingt es doch plausibel, dass es immer mehr werden könnten. Außerdem setzt sie das unter Druck.

Schaffst du das?“

„Ob ich das schaffe? Dein Wort ist mir Befehl! Ich tue alles, was du willst!“

Raito sah kurz zu Seite und atmete durch. „Da wäre noch etwas Wichtiges… Falls die Polizei oder irgendjemand uns auf die Schliche kommt, dürfen wir unsere Death Notes mit keinem Sterbenswörtchen erwähnen! Niemals! Solange sie die Notes nicht haben, gibt es nämlich keine Beweise gegen uns! Kannst du mir das schwören?“

Lächelnd und enthusiastisch hob sie ihre Hand und schwor auf ihren Raito…

„Dann sind wir jetzt also offiziell zusammen, oder?“ Misa war so glücklich in der Lage zu sein, diese Frage stellen zu können.

Raito hingegen schnaubte kurz. Er brauchte dringend frische Luft. „Sieht so aus…“

„Okay!“, rief sie vorlaut. „Hier meine Bedingungen!“

Raito traf der Schlag. Bedingungen?!

„Mindestens einmal pro Woche haben wir ein Date!“

//Die macht mich fertig!!!// „Auf keinen Fall!!“, stritt er ab. Misa war entsetzt…

„Warum denn nicht?!“

„Du musst eine Sache wissen… Dann verstehst du mich vielleicht auch… L hat mich bereits unter Verdacht, Kira zu sein.“

Misa riss überrascht die Augen auf. Das konnte sie nicht glauben!

„Wow… Dieser L hat’s ja ganz schön drauf! Dabei halten ihn alle für einen Spinner!“

„Das ist nicht alles. Ich stehe außerdem mit L in direktem Kontakt…“

Misa begann aufgeregt und vergnügt in die Hände zu klatschen. „L und Kira stehen in Kontakt?! Das ist ja echt krass! Mann ist das spannend!!!“

„Er hat sich mit nur als L zu erkennen gegeben, weil er glaubte, ohne seinen wirklichen Namen könnte ihm nichts passieren. Allerdings begründet sich sein Verdacht darauf, dass ich der Einzige bin, der als Kira in Frage kommt. Er kann mir nichts beweisen… Deshalb helfe ich ihm bei den Ermittlungen, um sein Vertrauen zu gewinnen.“

„Dann musst du mich ja nur zu ihm bringen! Ganz einfach!“

„So einfach ist das nicht. Ich weiß zwar, wo er sich aufhält, aber es ist äußerst schwierig, zu ihm zu gelangen und in seiner Nähe darf man nicht einmal sein Handy anschalten. Niemand weiß, wann und wohin er seinen Aufenthaltsort verlegt und von ihm gibt es auch keinerlei Aufnahmen. Wenn ich mich jetzt plötzlich mit jemand Neuem Zeige und gleichzeitig die beiden Kiras ihr Verhalten ändern, geraten wir nur noch stärker unter Verdacht. Es wäre zu riskant, wenn wir beide ausgerechnet jetzt zeigen, dass wir ein vertrautes Verhältnis haben. Verstehst du, was ich will?“

Misa sah betrübt zu Boden und nickte langsam. „Aber deswegen können wir nicht miteinander ausgehen? Du meinst, weil du fürchtest, dass wir Verdacht erregen, dürfen wir uns nicht treffen?“

Raito schnaubte erneut. „Was ich meine, ist, dass wir einen Weg finden müssen, wie du L sehen kannst, während ich mit ihm in Kontakt stehe, ohne dass er von dir weiß. Ich brauche dich, um ihn auszuschalten. Deshalb gedenke ich, mir dir in Kontakt zu bleiben und dich nach Möglichkeit zu treffen.“ Das Mädchen atmete erleichtert auf. „Aber unsere Treffen dürfen nicht auffallen. Deshalb muss ich mich auch mit anderen Mädchen zeigen.

Misas Erleichterung wich schlagartig aus ihrem Gesicht. „Was?! Wie bitte?... Du willst dich auch mit anderen Mädchen verabreden?“

„Genau.“ //Sonst halte ich das schlecht hier aus…//

Misa sprang auf und erhob die Stimme. So sensibel sie war, so temperamentvoll war sie ebenfalls.

„DAS MÖCHTE ICH ABER NICHT! Ich halt’s nicht aus, dich mit anderen teilen zu müssen! Wenn ich das mitbekomme, bring ich die Tussis um!“

Raito packte das zierliche Mädchen an den Schultern und sah sie eindringlich an. „Hör mal, meine kleine Misa…“ Ryuku gluckste. Raito wusste, wie er sie um den Finger wickeln konnte. „Das hier ist kein Spiel! Wir setzen unser Leben aufs Spiel, um die Welt zu verändern“

Misas Tonfall veränderte sich mit der ansprechenden Anrede sofort.

„Mag ja sein… Aber mehr als die Welt… liebe ich dich!“

Das lies Raito allerdings kalt.

„Moment mal! Dir geht es doch nicht um mich! Einzig und allein Kira ist es, den du verehrst… Wir kennen uns doch gar nicht!“

„Du hast dich wohl noch nie auf den ersten Blick verliebt?“ Aus Misas Stimme klang Mitleid.

„Nein!“ Raitos Stimme offenbarte allerdings den Zorn über Misas Naivität.

„Du hast Recht. Ich wollte Kira wirklich nur aus Dankbarkeit und Verehrung treffen… Aber als ich dich dann gesehen habe…“

„Wenn du mich liebst, dann tu auch, was ich dir sage. Schließlich hast du versprochen, meinen Anweisungen zu folgen!“

„Aber wenn du dich mit anderen Mädchen triffst, ist das was völlig anderes!“

Raito beugte sich zu ihr und erneut durchbohrte sie sein Blick.

„Die beiden Notes sind jetzt in meiner Hand… Wenn du nicht folgst, bringe ich dich um!!!“

Doch da hatte Raito Rem, den Shinigami, nicht mit einkalkuliert…

Sie ging einige Schritte auf Kira zu und erhob ihre Stimme.

„Das lasse ich nicht zu, Yagami Raito!!! Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, schreibe ich deinen namen in mein Death Note und töte dich! Ich kenne ihre Lebenszeit. Falls sie auch nur eine Sekunde früher stirbt, weiß ich, dass du dahinter steckst! Sollte ich Wind davon bekommen, dass du planst, sie zu töten, werde ich deinem Leben zuerst ein Ende setzen!“

Raito gab sich unbeeindruckt und sah zu ihr auf.

„Du würdest also das Note benutzen und dein Leben opfern, um sie zu retten?“

Misa schien sichtlich entsetzt.

„Genau! Du stirbst, wenn du das tust, Rem!“

„Stimmt. Wenn ich ihn töte, bevor er dich töten kann, werde ich sterben. Aber das ist egal.“

Ryuku weitete die Augen. Solch einem Todesgott war er noch nie begegnet.

Auch Raito verstand nicht ganz. //Meint dieser Todesgott das wirklich ernst?! Das würde ja bedeuten…// In diesem Moment klopfte es an der Tür und Raito erschrak.

„Raito, darf ich kurz reinkommen?“

Kurz atmete Kira durch, bevor er antwortete: „Was ist, Mutter?“

Yagami Sachiko kam in sein Zimmer und erinnerte beide daran, dass schon bald die letzten Züge fahren würden. Es war bereits halb 12.

Misa beeilte und verabschiedete sich höflich. Schnell rannte sie zum Busbahnhof und freute sich schon auf das nächste Treffen mit ihrem Raito…

//Will er mich wirklich umbringen, wenn ich ihr was antue? Das hieße ja, ich müsste sie bis an ihr Lebensende bei Laune halten! Und ich müsste dafür sorgen, dass die Polizei sie niemals in die Finger kriegt… Wer weiß wie lange!//

Sayu hatte bereits aufgelegt und sich schlafen gelegt. Später gab es noch genug Zeit, ihren Bruder auszuquetschen. Dieser hatte starke Kopfschmerzen und einen Tinitus von Misas hoher Stimme.

Raito konnte dieses Mädchen nicht verstehen, wieso sie so viel für einen Menschen hergab, wobei sie diesen noch nicht mal richtig kannte.

Aber verhielt er sich anders? Ihm war klar, dass er nicht einmal Yashiros richtigen Namen kannte. Jedoch war es natürlich nicht so, dass er seinen Willen für sie hergab, wie Misa es für ihn tat. Er schmiss sich aufs Bett und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

„Die ist auch interessant. Menschenfrauen faszinieren mich.“, gluckste Ryuku und knabberte an einem Apfel.

Raito antwortete nichts. Er schwelgte in Erinnerungen und langsam wurde ihm klar, dass er schon oft daran gedacht hat, so Einiges für dieses Mädchen aufs Spiel zu setzen… Und so wie bei Liz die Sicherungen durchbrannten, als sie nachts zu Raito ins Bett schlich, brannten sie bei Raito durch, als er daran dachte, Misa Tag und Nacht um sich zu haben… Er sprang von seinem Bett auf, ergriff seine Jacke und rannte die Straße runter…
 

Liz war bereits auf der Couch eingeschlafen. Der Film »House of Wax« war schon lange nicht mehr so gruselig, wie er es einmal war…

Raito klingelte bei dem kleinen Appartement der Engländerin. Liz schreckte hoch und sah auf die Uhr.

//Welcher Vollidiot ist das denn?!// Genervt stand sie auf und brummte verschlafen. Sie fuhr sich durchs Haar und zupfte ihre Kleidung zu Recht. Sie öffnete ihre Tür und sah mit wachen Augen in das Gesicht ihres Gegenübers.

„Mach die Tür nicht zu, bitte!“, rief Raito sofort und legte einen Hand auf Liz‘ Hand, welche die Tür eventuell hätte schließen können.

Liz zog ihre Hand hastig weg und verschränkte die Arme.

„Raito! Was soll das?!“

„Hör mir zu!“

„Es ist Mitternacht, ich habe bis vor gut 2 Minuten noch geschlafen, während du dich mit deinem neuen süßen Blondchen rumgetrieben hast?“

„Bitte was?“ Raito verstand nicht ganz.

„Ach komm… verschwinde!“ Und schonwollte sie die Tür zuschlagen. Doch Raito stellte sich Zwischen den Türrahmen.

„Sayu hat dich angerufen?“

„Natürlich hat sie das.“

Raito ging einen Schritt auf sie zu. „Was sollte da laufen? Ich kenne sie nicht.“

„Das frage ich dich.“

Raito holte kurz Luft, lächelte dann aber. „Du bist eifersüchtig auf ein willkürliches Mädchen, weil sie bei mir war?“

Liz zögerte. „Ich bin nicht eifersüchtig… Geh nach Hause, Raito!“

Raito stand einfach nur da und sah Elizabeth an. Er wusste sowieso nicht was er da gerade tat, die Intention dessen kannte er genauso wenig…

„Ich weiß nicht, was du mit mir machst, Yashiro. Du machst mich verrückt… Ich würde niemals um Mitternacht noch zu einem Mädchen gehen und… Ich weiß nicht, was ich jetzt tue…“

„Tja. Ich schon. Du nimmst jetzt eine Aspirin von mir, für den Kater den du morgenfrüh haben wirst, und dann verschwindest du.“

„Ich habe nicht getrunken!“

Liz lachte. „Ja, sicher. Ich hab an dem Abend, an dem du mein Date gecrasht hast, auch nichts getrunken.“

Raito schnaufte genervt und rang um Worte. Schließlich ging er auf sie zu und küsste sie einfach. Er zögerte gar nicht, als er ihr in die Augen sah, sondern schloss die seine sofort und legte seine Arme um sie.

Liz hielt ihre Arme verschränkt. Sie war zu perplex, um irgendwie handeln zu können.

Er öffnete die Augen und löste den Kuss. Er schloss die Tür hinter sich und sah sie an. Beide schwiegen. Liz drehte sich um und ging in ihr Wohnzimmer. Sie legte sich auf die Couch und schaute den Film weiter, bei dem sie eingeschlafen war. Raito setzte sich schweigend neben sie und schaute den Rest des Films.

Beiden war dieses Schweigen sichtlich unangenehm.

Schließlich wurde es halb 2, als der Film endlich endete, Liz zur Fernbedienung griff und den Fernseher ausschaltete.

„Also… ich gehe jetzt schlafen…“, sagte sie und stand auf.

„Ähm… soll ich…?“

„Mach, was du willst. Hast du doch ohnehin schon getan.“, bemerkte sie flüchtig und ging an ihm vorbei.

Raito ergriff schnell ihr Handgelenk und zog sie zu sich.

„Gut…“, hauchte er leise und küsste sie erneut. Sie ging diesmal darauf ein und erwiderte den Kuss.

„Raito!“, sagte sie plötzlich und drückte ihn von sich. „Ich will schlafen.“

Raito nickte. „Dann gehen wir ins Schlafzimmer.“

„Nein… Ich gehe ins Schlafzimmer.“

Raito verstand und ließ sie los. „Gute Nacht, Yashiro…“, sagte er leise und Liz seufzte.

„Du kennst dich ja hier aus. Das Gästezimmer ist hinten rechts. Und… das Schlafzimmer ist direkt gegenüber…“

„Ich weiß, danke.“

„Ja… also… ich geh dann mal… duschen…“

Ihr war nicht bewusst, welche Signale eine männliche Antenne mit diesem Worten empfangen konnte.

Also ging sie in ihr kleines Bad. Raito ging ihr nach und Liz bemerkte ihren Verfolger erst, als er die Badezimmertür hinter sich schloss. Verwundert drehte sie sich um, aber da half ihr Raito auch schon aus ihrem Pullover. Erneut schaute sie ihm in die Augen und stutzte, während er sie weiter auszog.

„Du… siehst so anders aus, Raito.“

Er sagte nichts. Langsam begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen, war aber nicht wirklich bei der Sache. Sie verstand nicht was los war, in dieser Nacht. Sie versuchte, sich Raitos plötzliche Wandlung irgendwie erklären zu können, scheiterte aber nach und nach. Als sie sich nackt gegenüberstanden schwiegen sie erneut, versanken in den Augen des Anderen. Schließlich hielt Raito es nicht länger aus und küsste seine Yashiro so innig, dass er alles andere um sich herum vergas. Er hob sie in die Dusche und stellte das Wasser an.

Die kühlen Wassertropfen und die Berührungen des jeweils Anderen wirkten sich wie eine Erlösung aus dem Alltagsstress auf beide aus.

Raito konnte nun die Männer verstehen, die ihre Nerv tötende Freundin betrogen. Misa hatte ihm regelrecht Lust auf Yashiro gemacht…

Nachdem die beiden aus der Dusche kamen, machten die beiden in Liz‘ Schlafzimmer damit weiter, womit sie im Badezimmer aufgehört hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Enyxis
2010-03-01T19:16:46+00:00 01.03.2010 20:16
AAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHH >< MISA!!!! *mit pfanne auf deren kopf draufklopp*
DUMMES BIEST!!!!
sry wenn ich so ausraste, aber ich versteh echt nich was die an dem Arsch findet -_-*
Ich sag nur so viel zu Light:
Yagami = (rückwärts) I´m a gay XDDD...Ich hasse den Typen einfach, als der verreckt is hatte ich kein bisschen Mitleid mit dem...aber ne Freundin von mir hatte am Ende
geflennt....auch wenn er einer der genialsten Animecharas is, den ich je gesehen habe.


Aber das mit Yash war voll cool wie die ausgerastet is XD...aber das in ihrer Wohnung...omg...das wird später noch stress geben...Oô
*räusper* Und eine Stelle im Kapi hat mich sehr gefreut:
Jetzt weiß ich endlich ma >was< Rem is XDDDDD
Supi kapi ^^
Von: abgemeldet
2010-02-28T21:20:55+00:00 28.02.2010 22:20
Bombastisch! :D
Der Teil wo Sayu Liz anruft, gefällt mir am besten xDD



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