Erwachen~
Erwachen~
Dieses Kap widme ich allen ReTi Fans und ganz besonders:
fayGORE
jenki
soul_melon
Zacki
Nur langsam und beschwerlich ging es voran. Wie zwei schwere Vorhänge, die sich einfach nicht beiseite schieben wollten. Und es war unerträglich… unerträglich früh, wie der Turk fand. Wieso verspürte er überhaupt den Drang, seine Augen öffnen zu wollen? Es war sicherlich nicht spät – allerhöchstens acht Uhr. Gut, zu spät für die Arbeit, bei der er schon seit zwei Stunden hätte da sein müssen, aber es war ihm egal.
Er wollte nicht aufstehen, also würde er es auch nicht tun… noch nicht… jetzt.
Schließlich war die Nacht hart genug gewesen, wen man es denn so nennen wollte.
Pure Leidenschaft die er über sich hatte schwimmen lassen… und nicht nur das.
Die Bilder drangen langsam in seinen Kopf hinein, die Geräusche, das Stöhnen und Keuchen der Frau hallte erneut in seinen Ohren und es hätte ihm eigentlich ein Grinsen abverlangt, wenn er nicht so verdammt geschafft wäre. Noch nicht einmal ein Murmeln brachte er zu Stande.
Seine Lippen, noch immer leicht gerötet von den verlangenden Küssen der Frau, waren trocken – trocken und liebestrunken zugleich.
Ja, zum ersten Mal kam Reno sich nicht mehr vor wie er selbst.
Dir roten Strähnen fielen ihm schwer über die Schulter, kitzelten seine Haut leicht, als einige einzelne Haare hinunterrutschten. Er wollte sich umdrehen, schauen, ob die Frau schon weg war aber er… hatte letztlich einfach keine Ambition dazu. Wahrscheinlich hätte es ihn nicht einmal gestört, wenn sie noch da wäre, weil… weil er sie doch irgendwie gern gewonnen hatte.
Irgendwie.
Und auch, wenn er sich in allem gerade schwer tat, konnte sein Hirn noch Recht gut arbeiten.
Ihm signalisierte, dass es an der Zeit war aufzuwachen, jedoch nicht um zur Arbeit zu gehen, sondern weil er nicht alleine war. In seiner Hand lag noch immer der EMR mit dem er… gestern Dinge gemacht hat, die ehrlich gesagt keiner Wissen wollte.
Keiner außer ihm selbst… und… seiner Geliebten, versteht sich.
Also versuchte er, sich zusammen zu reissen, seine schweren Lieder zu öffnen, auch wenn es nur für einige Sekunden so wäre.
Doch er tat es nicht ~ noch nicht.
Schließlich war sein Bett zu ungemein warm und das Zimmer herrlich dunkel… so dachte er.
Außerdem würde sie auch noch schlafen – acht Uhr war immerhin eine ziemlich unmenschliche Zeit um aufzustehen. Zumindest war das Renos Meinung und es war auch die Einzige, die für ihn zählte. Das war immer so gewesen und es wird sich auch nichts daran ändern… auch nicht… für eine Frau… oder doch?
Er verharrte einen Augenblick, atmete schwer aus ehe er ein Geräusch vernahm. Etwas, dass ihn reizte und es störte ihn, das er wegen ihr seine Prinzipien vergaß.
Wegen einer Frau…
Doch es schien einfach nicht aufhören zu wollen, das leise Rascheln von Kleidung, die sich über weiche Haut schmiegte. Ein glückliches Seufzen, welches zart ihren Mund spaltete, durch die Schönen Lippen glitt, so, wie seine Zunge es noch einige Stunden zuvor getan hatte.
Und doch bewegte er sich nicht, wartete so lange, bis zierliche Finger einzelne Haare aus seinem Gesicht entfernten.
Nun war seine Neugier einfach zu groß, der Reiz zu stark um ihn zu ignorieren… die Prinzipien zu unbedeutend, um sich an sie zu halten.
Wenn man das alles mit ihr verglich.
Somit bemühte er sich die aneinander hängenden Wimpern zu teilen, seine Augenlieder aufschlagen zu lassen und es funktionierte. Zwar schaffe er es nur, sie halb geöffnet zu halten, doch es reichte vollkommen aus um die Schönheit vor ihm deutlich zu erkennen.
Sie saß im Schneidersitz vor ihm auf dem Bett, die eine Hand auf ihrem Fußknöchel abgestützt, die andere in ihrem dunkelbraunen Haar vergraben. Sie sah toll aus… nackt wie sie war… nun gut, fast nackt.
Alles was sie bedeckte war der dünne, helle Stoff von Renos eigenem Hemd. Ihre Brüste waren nur halb verhüllt und man konnte einige, kleine, verräterische Haare zwischen ihren Beinen sehen.
Sie war so schön – vor allem jetzt – wo sie ihn so gelassen anlächelte, ihre Blicke ihn begehrten und sie ihm das Gefühl gab, der wunderbarste Mann auf Erden zu sein.
Seine Augen öffneten sich keinen Millimeter weiter, auch, wenn er nun wach war, er bemühte sich einfach nicht, weil er längst wusste, dass es nicht nötig war.
Denn er hatte bereits alles vergessen, was ihn einschränkte, was ihm das Gefühl gab, er sein ein schlechter Mensch und letztlich… seine Moral.
Wegen einer Frau…
… wegen der Frau, die er liebte…
Tifa