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Deep footprints ...

... will be washed away.
von

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Vulnerable

Mit wenigen Handgriffen packte sie ihre Tasche. Es wurde Zeit für ihren Auftrag. Agnes seufzte leise und sah sich um. Sämtliche Notwendigen Dinge waren bereits ordentlich verstaut. Sie selbst trug eine enge Jeans aus extrem robustem Stoff, dazu ein Nylon-Shirt in schwarz und eine dicke Lederjacke. Den klassischen Zaubererumhang hatte sie sich um die Hüfte gewickelt. Ihre Füße presste sie in Springerstiefel und schnürte diese fest. Dann ging sie nach unten und besah sich Yael, die ebenfalls in ihrem Auftragsoutfit steckte. „Können wir?“ fragte die Blonde und ging Richtung Flur. Seit Tagen war sie gereizt, weil Agnes auch nach ihrem erbärmlichen Betteln nicht nachgegeben hatte und darauf bestanden hatte den Auftrag auszuführen. Agnes kniete sich hin und strich dem Kater Kasimir über den Kopf. „Ich überlasse es dir unser Heim zu bewachen.“ Sie gratulierte sich mal wieder dazu ein Knieselmischling aufgenommen zu haben.

Sie richtete sich wieder auf und verließ das Haus.

Beide Frauen stiegen in den Wagen und fuhren zum WZN um von dort aus zu apparieren. Wie immer wurde Yael mit misstrauischen Blicken bedacht. Eine Nichthexe war hier sehr ungern gesehen. Die Blonde ignorierte die etlichen Blicke und stellte sich selbstbewusst neben Agnes die mit Chief sprach. „Sie werden Mr. Goyle vor Ort treffen, er bereitet bereits alles vor. Ich hoffe ihr erwischt sie, diese elendigen Du-weist-schon-wer Anhänger sind wirklich eine Plage,“ brummte er und streckte der Dunkelhaarigen energisch die Akte entgegen. „machen sie kurzen Prozess. Ich habe bei weitem die Schnauze voll!“ giftete er und drehte sich zu seinem Fenster. Agnes konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Sie drehte sich um und öffnete die Tür. „Ach Miss Sturm, passen sie auf sich und Goyle auf.“ Agnes nickte und verließ das Büro. Kaum später apparierte sie mit Yael gemeinsam.
 

Vincent stöhnte leicht, seit Stunden hatte er die Gegend abgesucht und keinen einzigen Drachen gefunden. Aber er wurde das Gefühl nicht los das mindestens einer von ihnen direkt in seiner Nähe war. Wie hatte es Mrs. Granger ausgedrückt. „Sie werden die Angst im Nacken sitzen haben.“ Er knirschte mit den Zähnen und fragte sich welcher Zauber mächtig genug war um die Drachen vor ihm zu verstecken und vor allem, diese davon zu überzeugen, das er ebenfalls nicht existierte. Er drehte sich Richtung Süden, ging zurück zu seinem Apparierpunkt und begann die Zelte aufzustellen. Dieser Platz war geschützt genug um einen Rückzugsort zu bieten, außerdem war er für Drachen ein schlechter Angriffspunkt. Er lehnte sich zurück und packte eine Tafel Schokolade aus. Es gab nichts Besseres als den Süßen Geschmack nach dieser nervenaufreibenden Suche.

„Wie ich sehe kannst du es immer noch nicht lassen.“ Ihre Stimme klang anders, nicht so kalt wie an jenem Abend sondern sanft, fast schon fröhlich. Er blickte auf und sah sie auf ihn zukommen im Schlepptau dieses seltsame Mädchen. „Wen hast du denn da mitgebracht?“ fragte er also und knüllte das Schokoladenpapier zusammen um es in der Manteltasche verschwinden zu lassen. „Das geht dich gar nichts an,“ giftete Yael und legte ihre Tasche ab. „Natürlich geht es mich etwas an, wenn wir unnötigen Ballast mit uns herum schleppen.“ Er sah wie die Blond die Zähne auf einander presste und zu einer mit Sicherheit biestigen Antwort ansetzte, als Agnes ihren Arm berührte. „Es geht dich wirklich nichts an, Vincent.“ Wie sie seinen Vornamen aussprach, er spürte wie seine Knie weich wurden. Was war mit ihr los? „Nur so viel, sie wird uns von nutzen sein.“
 

Der Goyle runzelte die Stirn, doch er ließ es auf sich beruhen. „Seit wann bist du so freundlich zu mir?“ fragte er stattdessen und schwang nebenher seinen Zauberstab um einen Ortungszauber für Drachen auszuführen. Agnes drehte sich nicht zu ihm um. Sie sprach einen Spruch aus, der dazu führte das sich in weiter ferne leuchtende Punkte zeigten. „Ich habe entschieden, das wir eine gewisse Verantwortung für diesen Auftrag tragen und da kann Nettigkeit unter umständen Leben retten. Außerdem bin ich nicht wütend auf dich.“ Und plötzlich klang ihre Stimme haltlos. Er spürte ein starkes ziehen in seiner Brust und erkannte das sein Herz endlich wieder erwachen wollte. Er ignorierte es großzügig. „Was sollen die Punkte da?“ fragte er und nickte in die Richtung aus dem ihm die seltsamen Dinger entgegen funkelten. „Markierungen, mir gelang es einige ihrer Gegenstände, die sie bei sich hatten zu markieren und jetzt sehe ich nach ob sie sie immer noch mitführen.“ „Mit Sicherheit haben sie das bereits bemerkt,“ erklärte er.

Agnes wandte sich halb zu ihm um. „Vincent, ich habe einen Ausbildung abgeschlossen, denkst du wirklich ich wäre so blöd? Dieser Zauber erlöscht sobald er bemerkt wird, eine sehr praktische Eigenschaft, außerdem ist er sehr schwach.“ Der Goyle hob skeptisch eine Augenbraue und hielt inne. „Wo ist eigentlich dein kleines Haustier?“ fragte er und sah sich suchend um. „Keine Angst, sie weis was sie tut. Sie wird morgen wieder auftauchen. Ich denke wir sollten es hierbei belassen und uns morgen nähern. Ich will das so schnell wie möglich hinter mich bringen.“ Vincents zweite Augenbraue hob sich. „Und das liegt wohl nicht an meiner Gegenwart?“ fragte er und grinste belustigt als sie ihn spielerisch anfauchte. „Sehr witzig. Nein, ich will nur nicht noch einmal versagen,“ erklärte sie und schlüpfte in eines ihrer Zelte.
 

Noch vor Sonnenuntergang am nächsten Morgen machten sich die beiden auf den Weg zu den leuchtenden Punkten. „Warum können wir die Markierungen sehen, sie aber nicht?“ fragte Vincent neugierig, nachdem sie das Camp verlassen hatten ohne auf Yael zu warten. „Seit wann bist du so neugierig?“ fragte Agnes und schob ein paar Äste aus dem Weg. Der Goyle zuckte mit den Schultern. „Es liegt an unserer Struktur, oder besser an der Struktur unserer Magie, wir haben gute reine Magie, oder zumindest halbwegs,“ sie wandte sich zu ihm um und zwinkerte ihm zu, „Sie dagegen haben von Grund auf böse Magie, deshalb können sie die Markierungen nicht sehen.“ Vincent nickte und folgte ihr weiter. Sein Instinkt war angespannt, irgendetwas irritierte ihn völlig.

Er lief in Agnes hinein die stehen geblieben war und leise knurrte. „Mist,“ erklärte sie und als Vincent neben sie trat, erkannte er was gemeint war. Die Zauberer die sie offensichtlich gesucht hatten waren Tod ihre Körper säuberlichst aufgereiht und über ihren Köpfen schwebte eine alte Planke auf der „Dummköpfe“ geschrieben stand. „Was zur Hölle soll das den heißen?“ fragte er und trat näher. Agnes zuckte mit den Schultern. „Sie haben sie getötet damit wir nicht über sie an Informationen kommen können. Ich denke das hier ist eine Falle,“ erklärte sie und legte sich ihren Umhang um. „Und warum warten wir dann ruhig hier bis die Falle zuschnappt?“ fragte er und sah sich unsicher um. Agnes lächelte leicht. „Weil du ein Drachflüsterer bist und Yael alles andere bereits aus dem Weg geräumt haben dürfte.“ Vincent packte Agnes Arm und zog sie hinter sich her. „Ich denke wir sollten trotzdem keine Gefahr eingehen. Und was ist diese Yael bitte?“ fragte er und jagte den Hügel hinab um zum Camp zu gelangen. Er spürte bereits die Gefahr näher rücken.
 

Agnes machte sich von ihm los und lief ihm eilig hinterher. Der junge Drachenwärter hatte ein ganz schönes Tempo drauf. „Yael habe ich vor einem Jahr aufgegabelt und ihr ein zu Haus gegeben, weil sie selbst keines hatte. Mehr kann ich dir nicht sagen, nur das man ihr Vertrauen kann, sie ist ein wahrhaftig zauberhaftes Wesen.“ Plötzlich ging alles ganz schnell. Der Goyle packte die junge Frau, schubste sie ins Geäst zückte seinen Zauberstab und sprach einen Zauber, der die Flammen der beiden Drachen aufhielt. Es waren beides Männchen von einer durchschnittlichen Größe, aber von eindeutig aggressivem Gemüt. Er sah sich um, der dritte Drache musste ganz in der Nähe sein. Erneut schossen Flammen auf ihn zu. Die beiden Sprüche die er sprach, trafen die Drachen hart und sorgten dafür, das sie zumindest für einen Moment abstand hielten und ihre Flammen ins leer gingen.

Er packte Agnes am Arm und zog sie mit sich. „Egal was deine kleine Freundin ist, ich hoffe sie trifft nicht auf die Drachen.“ Damit apparierte er und zog Agnes erbarmungslos mit sich. Im Britischen Ministerium angekommen, starrte ihn Agnes an und platzte fast. „Wie konntest du es wagen mich einfach wegzuzaubern, weis Gott was mit Yael passiert!“ fletschte sie und ihre Augen glänzten bedrohlich. Er hob die Hände. „Ich bin nur für deine Sicherheit verantwortlich und wenn sie wirklich so ein zauberhaftes Wesen ist, dann wird sie es schon alleine schaffen,“ antwortete er ihr und entriss ihr den Zauberstab, damit sie nicht auf die Idee kam zurück zu gehen.
 

„Vincent Goyle, du bist wirklich Rücksichtslos!“ brüllte sie und lenkte damit alle Blick auf sie. Er trat ganz nah an sie heran, bis sie begann zurück zu weichen. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie fühlte sich unendlich verletzlich ohne ihren Zauberstab. „Das könnte ich von dir auch sagen. Schließlich bist du einfach gegangen und hast dich nicht bei uns gemeldet. Weist du wie verzweifelt Rose war und wie oft sie auf diesem vermaledeiten Turm stand und sich überlegte zu springen? Und weist du wie oft ich neben ihr stand? Hast du wirklich geglaubt wenn du gehst wird alles gut und wir leben unsere Leben als hätte es dich nie gegeben? Wer zum Teufel hat dir ein so winziges Gehirn geschenkt?“ fragte er und sorgte dafür das sie eingeklemmt zwischen ihm und der Wand stand. Mittlerweile hatte sich ein ganzes Dutzend an Menschen versammelt und alle sahen den beiden zu.

Agnes verzog das Gesicht zu einem Lächeln, das mehr traurig als alles andere wirkte. „Sieh es so Goyle, wäre ich geblieben, es wäre alles nur noch schlimmer geworden und wie du siehst, seit ihr doch auch ohne mich klargekommen. Du hast deinen Job, Rose hat Scorp und der hat bestimmt diverse Opfer gefunden die er durch seine Art tyrannisieren kann.“ Der Goyle starrte sie völlig verdattert an, dann Ohrfeigte er Agnes und packte ihre Arme. „Wie kannst du es wagen?“ zischte er und die unterdrückte Wut begann sich ihren Weg nach oben zu suchen. Er hörte nicht einmal wie Mrs. Granger aufgeregt an sie heran trat. „Hören sie auf damit. Mr. Goyle lassen sie Miss Sturm los,“ befahl sie und zückte ihren Zauberstab, doch stattdessen blickte Vincent sie nur kalt an.
 

„Das ist Reinblutsache halten sie sich da raus.“ Seine Worte waren so kalt, dass das gesamte Gebäude zu gefrieren schien. Noch ehe Mrs. Granger etwas erwidern konnte, hatte Vincent Agnes losgelassen und blickte sie nun mehr als überheblich an. „Ich weis nicht wie deine Eltern sind, aber meiner Meinung nach, haben sie völlig versagt. Vielleicht hätte dein Vater öfters mal einen Cruciate auf dich anwenden sollen, vielleicht wärst du dann zu etwas erträglichem geworden.“ Innerlich leckte er sich über die Lippen. Verdammt es tat so gut sie zu verletzten und es stillte seine unendliche Wut. Agnes hingegen war blass geworden und starrte den Goyle nur weiter unbeweglich an, während in ihrem Inneren alles aufbrach, die ganzen Wunden die sie sich zugefügt hatte. Tränen rannen über ihre Wange. „Lächerlich,“ kommentierte der Goyle und ein widerliches Grinsen machte sich auf seinen sonst so sanften Zügen breit. Er wollte mehr verdammt. Immer mehr Tränen rannen über Agnes Gesicht, während sie verzweifelt versuchte ihre Maske aufzusetzen. Sie war völlig hilflos, kein Wort drang über die sonst so tückischen Lippen. Völlig untypisch hatte sie ihre verletzliche Seite nach außen gekehrt.

„Du bist wirklich ein ganz schönes Miststück. Weist du wie verzweifelt dein Bruder war? Wie lange seine Verlobte brauchte um aus ihm einen Menschen zu machen?“ Noch mehr Salz in der Wund. Agnes schüttelte es vor Schluchzer. Er sollte aufhören. Alles in ihr brüllte. Ein Sturm ihrer Gefühle und es gab keinen Ausweg, jedes weitere Wort von ihm machte es nur noch schlimmer. „Und jetzt bist du zurück, und weist du, du machst es immer noch schlimmer. Du hättest dort bleiben sollen wo du hergekommen bist. Elendige…“

„Stopp!“ Vincent fuhr herum und erstarrte. Yael stand dort in der Tür. Der eigentlich wunderschöne Körper war nun grotesk verwandelt. Adlerschwingen auf ihrem Rücken zuckten nervös, das Gesicht war verzerrt und zeigte spitze Zähne, während Schuppen Teile ihren Körper überzogen. „Lass die Finger von ihr! Wage dich nie wieder in ihre Nähe, ansonsten werde ich dich töten und glaub mir,“ sie verzog das Gesicht zu einem Grinsen, was die spitzen Haifisch ähnlichen Zähne noch stärker betonte, „Es wird mir ein Vergnügen sein.“ Ihre Arme schlangen sich um den zitternden Körper. Sie blickte noch einmal zu dem Goyle, dann trat sie nach draußen und schwang sich unheimlich geschickt in die Lüfte um bald außer Sichtweite zu verschwinden. „Ich denke es wird Zeit für ein Gespräch Mr. Goyle,“ erklärte Hermine Granger und zog den erstaunten Vincent hinter sich her.
 

Der Wind fegte die Blätter von den Straßen …



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