Zum Inhalt der Seite

Blacklist II

The next event
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fünf Feinde

Sakura starrte wie perplex auf den Rücken des Mannes, der sie so eben vor Nejis Schlag bewahrt hatte und den angreifenden Hyuuga leichterhand selbst zu Boden schickte. Sie erkannte die grüne Weste, die er schon damals schon trug. Sie erkannte auch seine silbernen Haare, die wild nach oben standen. Und als Kakashi sich grinsend zu ihr umdrehte, da erkannte sie auch sein Lächeln.

„Du bist doch nicht außer Form, oder Sakura?“, fragte er schelmisch, griff nach ihr und zog sie zu sich nach oben. „Was schaust du denn so?“ Er legte den Kopf schief. „Du hast mich wohl nicht erwartet?“

„Ich…“ Sakura spürte, wie ihre Augen feucht wurden, als sie den Hatake vor sich stehen hatte, der damals noch ganz andere Gefühle in ihr ausgelöst hatte.

Nun empfand sie keinen Hass mehr, dafür umso mehr ehrlich Freude.

Sakura fuhr sich über die Augen, als sie die aufkommenden Tränen spürte, und zuckte zusammen, als er sie einfach in die Arme schloss.

„Das mich rundweg jeder angelogen hat, als ich nach dir und Sasuke fragte, war wohl dein Werk?“ Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich musste die ganze Bande von der PEGA vermöbeln, damit sie mir zufrieden stellende Antworten geben. Ihr könnt meine Hilfe gebrauchen, Sakura. Es war dumm, mich schützen zu wollen und es ohne Hilfe anzugehen.“

„Wir wollten nicht…“ Sakura biss sich auf die Lippen. „Du hast doch nichts mehr damit am Hut, Kakashi!“

„Ich schmeiße meine Hüte aber nie weg. Sie hängen alle im Schrank, und sollte ich einen ganz bestimmend brauchen, Sakura, dann weiß ich, wo er ist.“

Sakura musste grinsen. „Und deine Bohnen?“

„Sind in guten Händen“, lachte der ehemalige Kommandant der Einheit ‚roter Fuchs’. „Du allerdings scheinst dich neuerdings mit Fäusten anfreunden zu wollen.“ Kakashi ließ Sakura los und wandte sich zu dem Hyuuga. „Neji, nicht wahr? Ich glaube, du bist mir ein Danke schuldig.“

„Danke?“ Neji konnte kaum Laufen, so sehr hatte Kakashi zugeschlagen.

„Ja, danke, Hyuuga. Hätte ich nicht eingegriffen, als du zuschlagen wolltest, dann wäre es wohl Sasuke gewesen. Er hat euch beobachtet, und er sah sehr wütend aus, bis er mich als einziger bemerkte. Hätte er deinen Schlag abfangen müssen, dann würdest du jetzt vermutlich nicht mehr aufstehen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du nichts von seiner Beziehung zu Sakura weißt?“

„Pah“, knurrte Neji, der von einer aufgelösten Tenten gestützt wurde. „Sie wollte, dass ich sie angreife.“

„Natürlich“, sagte Kakashi und lächelte vielsagend. „Jemand, der am Boden liegt, möchte immer, dass man ihn weiterhin niedertritt. Du solltest lernen, dich unter Kontrolle zu halten, junger Mann.“

„Ist schon gut“, sagte Sakura schnell. „Es ist ja nichts passiert, und ich wollte ja auch, dass wir es realitätsnah trainieren.“

„Realitätsnah heißt aber auch, nicht zu vergessen, wen man vor sich hat.“ Kakashis Blick richtete sich noch immer auf Neji, der sich seinerseits abwandte.

„Gehen wir rein“, schlug Sakura vor und sah Kakashi grinsend an. „Ino ist grad einkaufen, aber sie wird Augen machen, wenn sie dich sieht.“

„Kann ich mir vorstellen“, lachte Kakashi, wartete aber, bis Sakura schon ein paar Meter vor ihnen war. „Ich kenne deine Vergangenheit, Neji Hyuuga“, sagte er leise und sein Blick verdunkelte sich. „Ich verstehe deinen Hass auf die Akatsuki.“

„Tatsache?“, höhnte dieser nur. Er spuckte etwas Blut aus, das sich in seinem Mund gesammelt hatte. „Kann ich mir kaum vorstellen.“

„Doch, Neji. Ich verstehe es. Aber du solltest deinen Hass nicht auf Sakura übertragen. Sie kann nichts für das, was dir passiert ist. Und sie selbst hat genug Gründe, die Akatsuki ebenso zu hassen. Sie hat mehr als du. Nimm dir daran ein Beispiel. Ihr Hass beherrscht nicht ihr Denken oder ihr Handeln. Du solltest deine Selbstkontrolle trainieren, nicht deinen Kampfstil.“

Neji wandte sich zum Gehen. „Ich werde mir an keinem Mörder ein Beispiel nehmen.“ Er schnaubte verächtlich aus. „Das wäre das Letzte.“

„Es ist einzig deine Sache. Aber du solltest einmal versuchen, Sakura als Menschen zu betrachten. Und vielleicht solltest du ihr auch erklären, weshalb du so zu ihr bist. Dein Verhalten verletzt sie“

„Wem stört’s?“, knurrte Neji, doch Kakashi zog nur die Braue hoch.

„Es stört mich, Neji Hyuuga. Und es stört die ganze Situation. Ihr habt die Gefahr hier her, und somit ins Rollen gebracht. Überdenke deine Einstellung, bevor es zu spät ist.“

Dann ging Kakashi Sakura nach, ohne sich noch einmal dem verärgerten jungen Mann zuzuwenden. Er verstand ihn wirklich, er konnte seine Gefühle nachvollziehen. Aber er musste sie lernen zu kontrollieren, wenn er unbeschadet aus der Sache rauskommen wollte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Du trainierst nicht mehr, Sakura“, sagte Sasuke streng, derweil er sie aus ihrer Jacke schälte, als könne sie es nicht selbst. „Wenn Kakashi nicht eingegriffen hätte…“

„Hör doch auf, Sasuke“, maulte das Mädchen. „Es ist nichts passiert, und es wäre auch nichts passiert. Ich glaube nicht, dass Neji wirklich zuschlagen wollte.“

„Es sah aber ganz anders aus!“

„Ach was“, grinste Sakura nur.

„Ihr habt ein schönes Haus“, bemerkte Kakashi, der am Ende des Flures auf die beiden wartete. „Ihr solltet euch einen Wintergarten anbauen.“

„Lieber nicht“, brummte Sasuke

„Das ist gar keine schlechte Idee“, meinte Sakura dagegen. Ernst blickte sie Sasuke an, der nur die Stirn runzelte. „Überleg mal, wir hätten immer frische Kräuter und Gemüse und…“

„Wir hätten tote Kräuter, Sakura. Es hat einen Grund, weshalb wir die Palme wegschmeißen mussten.“

Sakura zog eine Schnute. „Weil du sie nicht richtig gegossen hast!“

„Weil du sie ertrunken hast, Sakura…“

„Ah“, machte Kakashi und tauschte einen allessagenden Blick mit dem Uchiha. „Dann lieber keinen Wintergarten.“

„Möchtest du was trinken?“, fragte Sakura, als sie ihn in die Küche führte und kurz aus dem Fenster sah.

„Gerne.“ Kakashi folgte ihrem Blick. „Machst du dir um den Hyuuga Gedanken?“

„Du hast ihm ganz schön getroffen“, meinte Sakura betrübt, setzte dann aber Wasser auf und seufzte. „Er scheint mir ein sehr stolzer Mensch zu sein. Nicht, dass er sich in Gefahr bringt. Und Tenten ist auch bei ihm.“

„Sie sind sicher nur spazieren“, lächelte Kakashi aufmunternd, sah aber selbst nach draußen.

„Der soll nur zurückkommen“, knurrte Sasuke und schüttelte dabei den Kopf. Er ließ sich am Küchentisch nieder und verschränkte dabei die Arme. „Das war unverantwortlich. Wäre Kakashi nicht dazwischen gegangen…“

„Fang doch nicht schon wieder an“, nörgelte Sakura, währenddessen sie die Tee vorbereitete. „Wir können von Neji nicht erwarten, dass er die Wahrheit einfach hinnimmt.“

„Solange er in unserem Haus ist, hat er sie aber hinzunehmen. Hör auf ihn in Schutz zunehmen, Sakura! Sollte Neji noch einmal die Kontrolle verlieren, dann wird er gehen.“

„Aber…“

„Kein aber, Sakura.“

„Sasuke hat recht“, nickte auch Kakashi. „Er mochte vielleicht nicht wissen, wen er um Hilfe bittet, aber er sollte längst bemerkt haben, dass du dich geändert hast.“

„Aber wenn er geht, dann wird auch Tenten gehen. Und wenn sie die beiden angreifen? Sie sind nur zu zweit.“ Sakura schüttelte sich bei dem Gedanken. „Wir wissen doch nichts über die Feinde. Wir wissen nicht, wer sie sind und was sie von den beiden wollen. Wir…“

„Bei ersterem“, sagte Kakashi unerwartet und sah gedankenverloren aus dem Fenster. „Kann ich euch vielleicht weiterhelfen…“
 

Sakura hatte fast die Tasse fallen lassen, doch nun stand sie wie versteinert in der Küche und sah Kakashi fassungslos an. Stille Sekunden verstrichen, bis sie es schaffte ihre Starre zu überwinden und Sasuke anzusehen, der ebenso fassungslos wirkte.

„Du weißt… etwas?“ Sasukes Augen schienen unheilvoll den Hatake zu fixieren. „Woher?“

„Noch nicht ganz“, sagte Kakashi nun und holte tief Luft. „Bevor ich zu euch kam, war ich einen alten Freund besuchen, der wie ihr in Frankreich lebt. Er ist wie der alte Doktor damals in einem Zeugenschutzprogramm.“

„Ein ehemaliger Akatsuki?“

Kakashi schüttelte den Kopf. „Nein, ein Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes. Er hat für die NSA gearbeitet.“

„Die NSA? Du meinst die National Security Agency?“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Die sind für alle Arten der elektronischen Aufklärung zuständig, oder?“

„Ja. Er hat sich für die NSA in diverse Systeme der Untergrundorganisationen gehackt. Allerdings ist ihm die La Cosa Nostra auf die Schliche gekommen.“

„Die amerikanische Mafia?“ Sakura musste sich ebenfalls setzen. „Du meinst der Feind ist…“

„Nein“, wehrte Kakashi hastig ab. „Nein, sie waren nur der Grund, weshalb er unter tauchen musste. Wie der Doktor aus Chabarowsk hat auch er Familie. Im Übrigen“, sagte Kakashi, so dass ihm die beiden erwartend ansahen. „Im Übrigen hat er dennoch unter falschen Namen am Bohnenzuchtprogramm teilgenommen und mich in der Kategorie ‚größte Bohne international’ geschlagen.“

„Wie?“ Sakura blinzelte und sah unverständlich zu Sasuke, dem die Gesichtszüge entglitten waren.

„Ja, ich konnte es auch nicht glauben. Aber er hatte schon immer ein Händchen für …“

„Kakashi!“ Sakura sah den Älteren bittend an. „Das ist doch… jetzt nicht wichtig, oder?“

„Ähm, nein“, gab der Hatake zu und kratzte sich verlegen am Kopf. „Ich wollte nur daraufhin weisen, dass ich durch Zufall mit ihm ins Gespräch kam. Wir haben eine Zeit lang zusammengearbeitet, nicht als Bohnenzüchter versteht sich, denn es wäre…“

„Kakashi!“

„Ja, entschuldigt.“ Seufzend schüttelte Kakashi den Kopf. „Worauf ich hinaus wollte: Er versteht sein Handwerk. Nicht die Bohnenzucht, sondern die elektronische Datenaufklärung. Er wird für uns ein paar Dinge nachsehen. Er ist sehr tüchtig und ich denke, unsere Chancen stehen gut.“

„Bisher wusste er nichts?“, fragte Sasuke.

Kakashi schüttelte den Kopf. „Nein. Aber wir vermuten Zusammenhänge zwischen den letzten Attentaten hier in Frankreich. Es waren bisher drei insgesamt. Einer auf den japanischen Minister, dann die Bombe, die im Justizgebäude von Paris hochging und einer in Toulouse.“

„Toulouse?“

„Ja, eine amerikanische Frau wurde erschossen. Es schien wie ein Raubüberfall.“

„Aber?“ Sakura sah Kakashi angespannt an.

„Aber es war vorsätzlicher Mord. Die Frau war eine Agentin des CIA. Darüber hat man natürlich nichts verlauten lassen. Und man brachte es nicht mit den Attentaten in Verbindung, weil sie keine Japanerin war.“

„Und es gibt einen Zusammenhang?“

„Davon gehen wir aus.“

„Was ist mit dem Organhandel?“, fiel es Sasuke ein. „Sakura hat mit Pain gesprochen, und es sieht so aus, als würden die Feinde darin tätig sein.“

„Organhandel?“ Kakashi erschauderte. „Und ihr habt mit Pain gesprochen?“

Sakura nickte und erzählte ihm kurz, worauf das Gespräch hinaus lief, sowie Shikamarus Schlussfolgerung und ihre eigenen Gedanken bezüglich Pain; dass er nach wie vor die größte Gefahr darstellte.

Kakashi hörte aufmerksam zu, ehe er schließlich nickte. „Das heißt, die Akatsuki fallen weg. Aber wir dürfen sie nicht außer Acht lassen. Und das Kisame hier irgendwo ist…“ Er schnaubte verächtlich. „Dreckiges Pack, aber wie es aussieht hat er euch den Rücken freigehalten. Wir müssen vorsichtig sein.“

„Dann warten wir jetzt ab, bis sich dieser Freund von dir meldet?“ Sakura sah Kakashi ungeduldig an.

„Ja. Aber ich denke, es wird in den nächsten Stunden passieren. Habt ihr einen Computer und eine sichere Leitung?“

Sasuke nickte und reichte Kakashi das Telefon, dass er vor ein paar Tagen mitgebracht hatte. „Ich zeig dir den Rechner. Wir müssten damit eine sichere Verbindung aufbauen können. Glaubst du, sie überwachen uns?“

„Ich glaube“, sagte Kakashi beim Aufstehen. „Das sie alles überwachen, was ihnen stinkt.“
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Sakura saß nachdenklich auf der Veranda und sah dem leisen Schneetreiben zu. Sasuke und Kakashi waren im Haus geblieben und durchsuchten das Internet nach Informationen, derweil sie auf den Anruf von Kakashis Informanten warteten.

Neji und Tenten aber waren noch immer nicht zurück, genau wie Ino und Shikamaru.

Sakura grinste leicht. Shikamaru musste Ino vermutlich zurück schleifen. Freiwillig würde sie kaum mit Shoppen aufhören…

Aber was Neji und Tenten solange machten?

Sakura beschlich ein ungutes Gefühl. Was hatte Neji vor, dass er so lange weg blieb? Ob die beiden gegangen waren? Aber würde Tenten gehen, ohne sich zu verabschieden? Das konnte sie eigentlich nicht glauben. Beide waren erfahren, und keiner würde die Situation unterschätzen. Nicht, nachdem man sie aus dem Weg hatte räumen wollen, und Lee möglicherweise gefangen gehalten wurde.

Sakura biss sich auf die Lippen, wippte nervös mit dem Fuß und stand schließlich auf. Sie musste ja nicht weit vom Haus gehen, aber bis zum Meer war auch keine Entfernung. Vielleicht waren Neji und Tenten dort. Sie würde zumindest Gewissheit haben.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Sakuras ungutes Gefühl nahm mit jeder Minute zu, in der sie die beiden nicht finden konnte. Sie überlegte schon Sasuke anzurufen, ließ es dann aber. Sasuke war wütend auf Neji, und vermutlich würde er nur noch wütender sein, wenn Sakura ihm sagte, wo sie war.

Als sie den Strand erreichte, war auch dort nichts von den beiden zusehen. Konnte es sein, dass sie wirklich gegangen waren? Lee vielleicht auf eigene Faust suchen wollten, direkt in die Arme der Feinde hinein liefen?

Sakura schüttelte sich bei dem Gedanken. Neji mochte sie nicht, aber sie selbst hatte nichts gegen den Hyuuga. Sie verstand sein Verhalten, seine Abneigung gegen sie. Was sie getan hatte war schlimm, und man durfte nicht so tun, als wäre sie nun ein vollkommen anderer Mensch geworden. Zum einen - und das tat ihr selbst am meisten weh – spürte sie ihre eigene dunkle Seite immer und immer wieder nach oben brechen.

Und zum anderen konnte nichts und niemand die Vergangenheit rückgängig machen. Und sie konnte auch niemand anderen dafür verantworten. Pain hatte sie vielleicht gezwungen, er hatte sie vielleicht für jedes Widerwort bestraft; den Abzug aber drückte immer sie, wenn sie einen Auftrag bekam. Sie tötete Menschen. Und eine Wahl hatte Pain ihr immer gelassen.

Die Wahl, die Waffe gegen sich selbst zu richten.

Aber das hatte sie nicht gekonnt.

Sakura schüttelte nur den Kopf und griff in ihre Tasche, die sie immer bei sich trug. Ihre Desert Eagle, ob sie sie benutzen würde oder nicht, lag immer in derselben Innentasche. Sie könnte sie auch jetzt noch nehmen, sich an die Schläfe halten und abdrücken. Sie könnte sich noch immer für das richten, was sie einst getan hatte. Wer hinderte sie daran? Wer war hier, um sie zu hindern?

Sakura schloss die Augen, ließ die Hand in der Tasche und lief langsam weiter.

Es war also soweit. Sie waren da…

Sie verließ den menschenleeren kleinen Strandpfad und schlug einen Weg Richtung Wälder ein. Mittlerweile war sie einige Kilometer von Sasuke und Kakashi entfernt, und dafür war sie dankbar. Die beiden waren zu Zweit, aber sie glaubte nicht, dass dies ein öffentlicher erster Angriff war. Vielleicht wollten sie nur reden und hatten deshalb einen Moment abgepasst, in dem sie alleine war. Vielleicht wollten sie auch über Lee verhandeln, oder ihnen ein Angebot machen.

Sakura wusste es nicht, als sie den Waldweg folgte. Was sie dafür aber wusste, war, dass zwei Mann zu ihrer Rechten schlichen. Sie mochten sich vielleicht sicher fühlen im dichten Tannenwald bei einsetzender Dämmerung, aber Sakura konnte nur den Kopf schütteln bei soviel Lärm, den die aufgetauchten Feinde veranstalteten.

Aber sie hielten sich nach wie vor verdeckt, und Sakura tat, als hätte sie niemanden gesehen. Auch nicht die vier Personen, die sich ihr von hinten näherten…

Sie erreichte eine Lichtung, und fast musste sie etwas lächeln. Man hatte sie gekonnt eingekreist, obwohl man nicht von gekonnt sprechen durfte. Sie hatte sich einkreisen lassen, um den Zweck dieses Treffens zu erfahren.

Sakuras Finger glitten zu ihrer Pistole, doch hielt sie inne. Für einen Moment hatte sie fast vergessen, wofür sie trainiert hatte. Sie wollte niemanden erschießen, auch wenn es ihrem dunklen Ich sehr danach durstete. Sie spürte den Drang, die Waffe zu ziehen und wenigstens die beiden Männer in den Tannen zu töten. Sie könnte sich eine weitere Waffe schnappen, und die restlichen innerhalb von Sekunden niederstrecken. Wozu Informationen? Wozu verhandeln? Sie könnte auch jeden umbringen, der sich ihr in den Weg stellte. Sich bis zu Lee vorkämpfen, nur einmal wieder die sein, die sie einst war. Ihre Fähigkeiten dafür einsetzen, Lees Leben zu retten…

Sakura fuhr heftig zusammen, als sie ihre eigenen Gedanken hörte. Sie senkte den Kopf und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.

Wie konnte sie nur so etwas denken? Wie konnte sie alles verraten, was sie sich aufgebaut hatte?

Sie zog die Hand aus der Tasche, richtete ihren Blick in den dunklen Wald und lauschte ein paar Sekunden. Sie wusste, dass die vier Leute hinter ihr standen und sie ansahen. Wollte man sie vielleicht hier und jetzt hinrichten?

Aber dann hörte sie ein leises Schluchzen und riss gleichzeitig die Augen auf. Es waren keine sechs Feinde!

Es waren fünf, und sie hatten Tenten…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-01-20T23:04:23+00:00 21.01.2013 00:04
Wow.
Jetzt wird es spannend.^^
Von:  Kleines-Engelschen
2013-01-19T23:19:56+00:00 20.01.2013 00:19
schön das kakashi wieder mitdabei ist, da freu ich mich ja aufs nächste und bin gespannt wie das mit tenten ausgeht..

greetz


Zurück