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Blacklist II

The next event
von

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Die Theorie der zwei Persönlichkeiten

Als Feuerwehr und Polizei am brennenden Haus ankamen, waren Sakura und die anderen längst verschwunden.

Kakashi kannte einen Ort, wie er behauptete. Es war längst tiefschwarze Nacht, als sie eine alte, verlassene Hütte erreichten.

„Sollten wir nicht lieber in ein Krankenhaus?“, fragte Tenten, als sie Kakashi dabei zusah, wie er Sasukes Wunde nähte und verband. Doch dieser schüttelte nur den Kopf.

„Ich habe schon schlimmere Dinge genäht. Er wird es überleben.“ Kakashi grinste und gab Sasuke einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter.

Schmerzvoll verzog Sasuke das Gesicht, knurrte Kakashi böse an und ließ sich rücklings auf die schmutzige Decke fallen, die auf dem kalten Boden für ihn ausgebreitet worden war.

„Und Lee?“, hakte Tenten besorgt nach. Vorsichtig blickte sie zu ihren Kameraden, die in der anderen Ecke des einzigen Raumes saßen, den diese Hütte besaß.

„Sie werden es überstehen. Mach dir keine Sorgen. Leg dich lieber etwas schlafen, du siehst blass aus.“

„Später“, sagte Tenten, ehe sie sich zu Ino und Shikamaru setzte. „Ist sich Kakashi wirklich sicher, dass uns hier niemand finden wird?“

Ino nickte überzeugt. „Vertrau dem alten Mann.“

„Alter Mann?“ Kakashis machte eine beleidigte Schnute, ehe er sich Shikamarus Verletzungen widmete. „Das sieht übler aus, als ich dachte. Ich glaube nicht, dass wir hier ohne einen Arzt weiterkommen. Allerdings ...“ Er machte ein entschuldigendes Gesicht.

„Wir können es nicht wagen, jetzt einen Arzt aufzusuchen.“ Shikamaru nickte. Es war zu gefährlich.

„Aber ...“ Ino war aufgestanden und sah Kakashi flehend an. „Ohne Arzt wird der Bruch nicht … Kakashi bitte!“

Kakashi schüttelte betrübt den Kopf. „Ich kenne jemanden, der helfen könnte. Aber es ist weit, und unterwegs könnte der Feind an jeder Ecke lauern.“

„Lass mich gehen, bitte Kakashi! Ich kann mich verdeckt halten und beeilen. Niemanden würde es auffallen. Ich hole ihn her!“

„Er würde nie im Leben mit dir gehen. Nein Ino, das kann ich nicht verantworten. Es könnte uns alle töten, wenn dir ein Fehler unterläuft.“

„Er hat Recht“, sagte auch Shikamaru. „Es muss gehen, bis wir einen Plan haben. Ich komme zurecht, wirklich.“

„Aber …“ Ino biss sich auf die Lippen. Sie unterdrückte die Tränen, dann wandte sie sich plötzlich zu Sakura, die schon kurz vor dem Eindösen gewesen war. Der Tag hatte sie allerhand Kraft gekostet.

„Sakura“, flehte sie. „Bitte ...“

Sakura seufzte, denn die Müdigkeit hatte sie fast einschlafen lassen. Sie rieb sich über die Augen und sah zu Kakashi. „Lass sie gehen. Sie wird es schaffen.“ Dann schloss sie erneut ihre Lider, als ginge sie das alles nichts an.

Ino grinste, als sie Kakashis Gesicht sah.

Er zuckte mit den Schultern und nickte. „Wenn Sakura es dir zutraut, dann geh. Hier ist die Adresse.“

Er schrieb etwas auf einen kleinen Zettel und überreichte ihn Ino.

„Danke!“ Ino griff sich ihre Jacke und rauschte davon, ehe jemand etwas sagen konnte.

„Bist du verrückt!“ Neji schüttelte erbost den Kopf. „Nur weil Sakura es ihr zutraut? Ino könnte nicht wiederkommen, oder uns alle in Gefahr bringen!“

Auch Shikamaru war hin und hergerissen. Doch im Gegensatz zu Neji, vertraute er Sakura und Ino.

„Kakashi, bist du ...“ Tenten schluckte schwer. „Bist du dir wirklich sicher, dass es das richtige ist? Wenn jemand Ino angreift, und sie ganz alleine ist ...“

Kakashi lächelte leicht, doch er antwortete nicht. Stattdessen war es Sakura, die sich unerwartet erhob und herzhaft gähnte. Der Wandel in ihrem Verhalten war mittlerweile allen bewusst geworden, und nicht nur der scharfsinnige Shikamaru wusste, dass nicht die freundliche Sakura mit ihnen in der Hütte war.

„Ich sorge dafür, dass sie der Arzt begleitet.“ Ohne ein weiteres Wort ging sie an der Gruppe vorbei, blickte nocheinmal zurück zu dem schlafenden Sasuke und verließ die Hütte.

Kakashi lächelte noch immer. „Jetzt kannst du dir sicher sein, Neji Hyuuga. Sakura wird dafür sorgen, dass Ino unversehrt zurückkommt.“
 

Als der Morgen anbrach, ging Kakashi nach draußen, sich seine Füße vertreten. Er lief ein paar mal um die schäbige Hütte herum, als sich Shikamaru zu ihm gesellte.

„Du vertraust ihr wirklich?“, fragte er besorgt. Die ganze Nacht über hatte ihn diese Frage gequält. Seine Sorge um Ino war noch größer, seitdem er geglaubt hatte, sie für immer verloren zu haben.

„Natürlich.“ Kakashi führte seine zehnte Runde fort. „Du nicht? Ich dachte, du wärst Analytiker. Ist es nicht ein Vergnügen, eine Persönlichkeit wie Sakuras analysieren zu können?“

„Schon“, gab Shikamaru zu. „Aber ich habe das Gefühl, dass in Sakura mehr als eine Persönlichkeit steckt.“

Kakashi lächelte sanft, dann nickte er. „Ja, das ist mir aufgefallen.“

„Erklär es mir“, bat Shikamaru. „Wer ist sie jetzt?“

„Jetzt ist sie Sakura“, sagte Kakashi schlicht, doch er merkte, dass diese Antwort jemanden wie Shikamaru nicht genügte. „Ich habe eine Theorie, seit ich wieder hier bin. Sasuke stimmt mir da zu.“

„Und die wäre?“

„Sakura war 15 Jahre lang ein Monster.“ Kakashi grinste, als Shikamarus Gesicht unverständlich dreinsah. „Als sie ihr Gedächtnis verlor, dann wiederbekam und die Hoffnung hatte, dass sie nie mehr das Monster sein müsste, da spaltete sich ihre Persönlichkeit.“

„Einfach so?“ Shikamaru schien ungläubig, doch Kakashi schüttelte den Kopf.

„In Sakuras Leben ist nichts einfach, Shikamaru. Das letzte halbe Jahr hat sie versucht, ihr altes Leben zu vergessen. Doch ihr altes Leben, die ganzen Ereignisse, das war zu viel. Die alte Sakura lässt sich nicht verbannen. Dafür ist sie zu stark und hat zuviel erlebt. Sie ist die Kämpferin, die ihr Leben sichert.“

„Und das heißt?“

„Das Sakura zwei Persönlichkeiten besitzt, bis sie lernt, sich zu akzeptieren.“

„Und jetzt läuft die gefährliche Sakura mit Ino durch die Gegend?“ Shikamaru fröstelte es. Langsam schien er zu verstehen.

„Ja“, sagte Kakashi. „Und im Moment müssen wir darüber froh sein. Die freundliche Sakura kann niemanden beschützen, kann nicht klar denken, wenn die Geschehnisse sie übermannen. Die … nennen wir sie die weniger freundliche Sakura … kann dagegen Dinge, die niemand von uns jemals können würde. Mit Ausnahme von Sasuke vielleicht, doch er hätte Ino in seinem Zustand nicht begleiten können.“

„Das beruhigt mich jetzt nicht, Kakashi. Und wenn deine weniger freundliche Sakura Ino fallen lässt?“

„Warum sollte sie das tun?“ Kakashi wurde ernst. „Versteh doch, Shikamaru. Ino und Sakura waren schon Freunde, bevor sie ihr Gedächtnis verloren hatte. Selbst wenn Sakura sich … gegen uns wenden sollte, selbst wenn sie … ihre Liebe zu Sasuke vergessen sollte – Ino würde sie niemals im Stich lassen. Ino war da, als sie noch das Monster war, und egal was passieren sollte – Ino würde die letzte sein, die sich vor Sakura fürchten müsste. Wir anderen dagegen ...“

Shikamaru nickte, denn er hatte begriffen. „Wir anderen spielen mit dem Feuer.“

Die Tür wurde geöffnet und Shikamaru erschrak unmerklich. Sasuke trat zu ihnen heraus und warf Kakashi einen vielsagenden Blick zu.

„Sie kommen“, lächelte Kakashi und streckte sich genüsslich. Dann drehte er um und ging zurück ins Innere. Shikamaru folgte ihm, doch beschäftigte er sich mit einer anderen Frage.

Woher hatte Sasuke das Wissen können ...
 

Dr. Fushigisan war nicht begeistert, dass Ino und Sakura ihn hergebracht hatten. Doch Kakashis aufbauende Worte taten das Nötige, um ihn zu beschwichtigen.

„Ich bin seit 10 Jahren im Ruhestand“, brummte Fushigisan. Er meinte damit nicht nur seine Tätigkeit als Arzt sondern auch als Anbumitglied. Umso genervter war er, als Ino ihn im Auftrag Kakashis geholt hatte.

„Das sieht ziemlich schlecht aus.“ Er beäugte sich Shikamarus Hand ganz genau, fühlte jede einzelne Sehne und tastete jeden Knochen. Shikamaru musste an sich halten, um dabei nicht zu schreien. Die Schmerzen waren entsetzlich.

„Gut.“ Der Doktor wischte seine Hände an einem Tuch und ließ die Finger knacksen. „Ich nehme an, ihr werdet nicht mit mir nach Hause kommen … Nein Kakashi, ich möchte nur ein Ja oder Nein hören. Zieh mich in keine Geschichte rein, in die ich absolut nicht will!“

Kakashi nickte grinsend. „Nein, es muss hier gemacht werden.“

Shikamaru wurde bleib, genau wie Tenten und die anderen. Lediglich Sasuke und Sakura sahen teilnahmslos aus.

„Schön, dann brauch ich jemand, der ihn festhält ...“

Ino trat nach vorne, doch der Doktor schüttelte den Kopf. „Jemanden mit ausreichend … Kraft. Außer meinen Händen habe ich nichts dabei. Also auch kein Betäubungsmittel.“

„Ich übernehm das.“ Kakashi grinste noch immer, derweil Shikamaru schon grün wurde. Er war Analytiker und seine Außeneinsätze beschränkten sich auf ein Minimum. Das hieß auch, dass er mit Knochenbrüchen nicht viel am Hut hatte.

Der Doktor nickte einverstanden, dann sah er tröstend zu Ino. „Kannst ihm ja was nettes sagen, damit er abgelenkt ist“, schlug er ernsthaft vor.

„Bitte!“, stieß Shikamaru nun hervor. „Können sie's nicht einfach machen, und gut ist?“

„Sicher, Junge. Nur keine Ungeduld. Also dann ...“ Er nahm sich Shikamarus Hand, währenddessen sich Kakashi hinter ihn stellte. „Ich zähle bis drei, dann bring ich das wieder ins Lot. Wird ein wenig wehtun, aber danach ist das … Gröbste überstanden.“

Shikamaru nickte, als der Doktor auch schon anzählte.

„Eins“, sagte er, holte tief Luft und noch bevor die Zwei kam, richtete er Shikamarus Hand. Dieser schrie vor Schmerzen auf, ehe er für einen kurzen Moment das Bewusstsein verlor.

„Tja, ist eine schnelle Sache, wenn man es drauf hat.“ Fushigisan grinste überheblich. „Wie auch immer, er wird dennoch zu einem Arzt müssen. Ich habe euch nur etwas Zeit verschafft. Aber ich gebe euch eine Adresse … mehr kann ich nicht tun.“

„Danke“, sagte Kakashi erleichtert. „Ich bringe dich noch ...“

„Lass mal stecken, Hatake. Ich bin froh, wenn ich nicht mehr in eurer Nähe sein muss.“

„Gut, dann begleite ich dich nur noch hinaus.“

Kakashi und der Doktor verließen die Hütte, und Ino stürmte gleich auf Shikamaru zu, der langsam wieder zu sich kam.

„Wie geht’s dir?“, fragte sie mitfühlend.

„Passt schon“, krächzte Shikamaru nur. „Werds überleben.“

Die Tür öffnete sich und nachdenklich kam Kakashi zurück. Er seufzte schwer und las abermals die Adresse in seiner Hand.

„Was ist?“, fragte Neji aufmerksam. „Stimmt was nicht?“

Kakashi sah betrübt aus. „Die Adresse muss eine Falle sein, ich bin mir sicher.“

„Eine Falle? Du meinst, er war ein Verräter?“

Kakashi nickte, dann sah er sich verwirrt um. Neji tat es ihm gleich.

„Wo sind Sakura und Sasuke? Wann haben sie denn die Hütte verlassen?“, fragte er und zog die Augenbrauen kraus.

Doch in diesem Moment hörte man in einiger Entfernung einen dumpfen Schuss, und Kakashi seufzte abermals.

„Ein Verräter, wie ich es mir gedacht habe.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  happines
2013-02-09T17:14:48+00:00 09.02.2013 18:14
tolles kappi
Von:  Kleines-Engelschen
2013-02-09T12:16:40+00:00 09.02.2013 13:16
na zumindest hat ihnen der verräter etwas zeit verschafft. ich hoffe sie schaffen das alle. mach weiter so, es war echt ein tolles kapitel.

greetz
Von:  DarkBloodyKiss
2013-02-09T11:51:22+00:00 09.02.2013 12:51
Super tolles Kappi ^^
bin sehr gespannt wie es weiter geht ^^

glg DarkBloodyKiss ^^
Von:  Zuckerschnecke
2013-02-09T11:46:39+00:00 09.02.2013 12:46
Neji geht mir ja immer noch auf den Sack.
Aber gutes Kapi
Von:  fahnm
2013-02-08T23:35:42+00:00 09.02.2013 00:35
Hammer Kapi^^


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