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SoulBlade

von

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Prolog

Ein sanfter Lichtstrahl schien durch die Jalousie und tauchte das Zimmer in ein schwaches Licht. Ein Fenster war ein Stück geöffnet und durch den Spalt drang leises Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes. Ein Junge mit sattem, grünem Haar rekelte sich in seinem Bett und setzte sich gähnend auf. Während er so da saß und langsam wach wurde, ließ er seinen Blick durch das Zimmer schweifen und betrachtete das Chaos darin. Am Fenster stand ein Schreibtisch, übersät mit Blättern, Stiften und Büchern, Klamotten stapelten sich auf dem davorstehenden Stuhl und neben dem Bett war ein kleiner Nachttisch platziert auf dem eine Lampe stand und ein aufgeklapptes Buch lag.

Auf das Buch fixiert murmelte der Junge: „Muss noch fertig lernen“, wobei das letzte Wort in ein weiteres Gähnen überging.

Eher gequält stand er auf, streckte sich und ging zum Kleiderschrank. Er kramte ein T-Shirt, sowie Socken, Hose und eine Jacke heraus, die er erst auf das Bett warf und dann nach und nach anzog.

„Wie spät es wohl ist? Konnte heute ja ausschlafen.“

Der Junge warf einen schnellen Blick auf die Uhr.

„Oh, früher als ich dachte“, bemerkte er und drehte sich dann Richtung Tür.

Am Türrahmen lehnte ein Schwert, welches im Schein der Sonne zu leuchten schien. Der Griff der Waffe schimmerte golden und ähnelte der Form eines Adlers. Ein grüner Kristall schmückte den Übergang zur Klinge, welche in einer kobaltblaue Schwertscheide verschwand. Er nahm es und schnallte es sich um, bevor er die Tür seines Zimmers öffnete und hinaustrat.
 

Dahinter erstreckte sich eine riesige Halle. Hunderte von Türen waren zu sehen, zwischen jeder zweiten Tür ragten Säulen empor, die an der Decke zusammenliefen und von grünen Bannern geschmückt waren. Ein Wappen prägte jedes von ihnen und ein kleiner Luftzug ließ sie sanft umherwehen. Sowohl die Wand, als auch die Säulen waren aus sandgelbem Marmor und gut zwanzig Meter hoch. An den Punkten, an denen die Säulen zusammenliefen, waren Glasscheiben angebracht, die die Halle erhellten und zusätzlich waren Lampen an den Wänden angebracht. Die Morgensonne ließ den Raum golden schimmern. Der Junge schloss die Tür hinter sich und schritt die Halle entlang. Nach einigen Metern war ein großes Holztor zu erkennen, welches weit offen stand und einen Blick nach draußen gewährte, wo man einige Bäume und Büsche auf einer Wiese entdecken konnte. Der Grünschopf spazierte weiter und bemerkte einige schief hängende Banner. Jeder einzelne Schritt hallte durch den Raum.

„An diese Atmosphäre hier werd' ich mich wohl nie gewöhnen...“, seufzte der Junge.

Nach ein paar Minuten passierte er das Tor und betrat den Außenbereich. Dieser wurde von einer meterhohen, steinernden Mauer eingeschlossen und war reichlich mit Bäumen, Büschen, Blumen und Felsen geschmückt. Inmitten des Platzes ragte das kuppelförmige Gebäude, aus dem der Junge gerade kam, in die Höhe und über dem Tor prangte eine Tafel, welche die Inschrift „Ivalice Akademie“ trug. Davor war ein Trainingsgelände angelegt. Der Boden bestand aus Erde und Sand und hebte sich damit vom Rest des Außenbereiches ab.

„Hm, eine kleine Trainingsrunde zum Aufwärmen kann nicht schaden.“

Plötzlich spürte der Grünschopf eine Hand auf seiner Schulter und die Stimme eines Mannes ertönte: „Was dagegen wenn ich mitmache?“

Erschrocken drehte er sich um. Vor ihm stand ein großer, braunhaariger Mann, mit einem Claymore an seinen Rücken geschnallt. Die Klinge bestand aus einem kristallartigen Material und reflektierte das Sonnenlicht, wodurch sie hellblau leuchtete. Er trug eine Uniform, welche zum Großteil rot-gelb war, eine Jacke hing, mit ihren Ärmeln verknotet, um seine Hüfte. Eine rote Mütze schmückte seinen Kopf und die zerstrubbelten Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

„Ach, Sie sind's, Meister Luso“, stellte der Grünschopf lächelnd fest.

„Hab' ich dich etwa erschreckt, Exeon?“, fragte Luso lachend.

„Also, zurück zu meiner Frage: Was dagegen, wenn ich mitmache?“

Mit einem selbstsicheren Grinsen antwortete der Junge: „Keinesfalls. Wobei Sie fertig zu machen nicht allzu schwer sein sollte.“

Kopfschüttelnd packte der Meister seine Waffe und begab sich in Kampfposition.

„Wenn du dich da mal nicht irrst...“
 

Blitzschnell zog Exeon sein Schwert, während er seinem Gegner entgegenlief und von unten ausholte, jedoch verpuffte der Schlag an Lusos massivem Claymore.

„Ich bin dran!“, sagte der Braunschopf verkündend und setzte zum Gegenangriff an.

Das Claymore glitt durch die Luft, nur knapp an Exeons Kopf vorbei. Den nächsten Schlag parierte er, drehte sich und setzte einen gezielten Schlag gegen die Beine, den Luso allerdings abwehren konnte und mit einem Konterangriff bestrafte. Er schlug dem Grünschopf das Schwert aus der Hand, dieses flog einige Meter, bevor es im Boden stecken blieb.

„Tja, war wohl doch nicht so einfach!“

„Achja? Noch haben Sie nicht gewonnen, Meister!“

In Exeons Handfläche bildete sich eine grüne Kugel, bestehend aus Aura, welche er gegen seinen Kontrahenten schleuderte. Bei dem Aufprall auf seinem Bauch entstand eine kleine Explosion, die ihn vom Boden riss und zurückwarf. Der Junge nutzte die Chance, sammelte sein Schwert mit der linken Hand auf, feuerte mit rechts eine weitere Aurakugel, die Luso, der sich gerade aufrappelte, gerade so noch abwehren konnte. Der Grünschopf nahm Anlauf, während seine Klinge von Aura umgeben wurde, sprang vom weichen Boden ab und holte mit einem Salto Schwung, seine Waffe zischte durch die Luft. Luso hob sein Claymore schützend über seinen Körper, Exeons Schwert prallte mit voller Wucht auf und für eine Sekunde schien die Zeit stillzustehen. Ein Knacksen ertönte und ein Riss zog sich durch die Klinge des Jungen. Eine Schockwelle bildete sich, Exeon flog mehrere Meter weg und der Boden unter Luso sackte zusammen, sodass dieser bis zu den Knien einsank. Eine riesige Staubwolke wurde aufgewirbelt und bedeckte das Kampffeld. Sowohl Schrecken als auch Erstaunen zeichneten sich im Gesicht des Meisters ab.

„Ich vergess immer, wie stark der Kleine ist...“, murmelte er und fing an, sich aus dem Sandboden zu graben.
 

Nachdem beide Beine befreit waren, klopfte er sich den Sand und Dreck ab und ging zu Exeon. Dieser lag noch immer am Boden und keuchte vor sich hin. Schweißtropfen rannen seine Stirn hinunter, seine gesamte Kleidung war voller Sand. Luso hielt ihm lächelnd die Hand hin, er nahm mit dankendem Gesichtsausdruck an und stand mit Hilfe seines Meister auf.

„Ich hab's vielleicht ein bisschen übertrieben...“, merkte Exeon an, während er sich am Hinterkopf kratzte und sich den Schweiß von der Stirn wischte.

Noch immer außer Atem fragte er: „Alles okay bei Ihnen?“

„Das wollt ich dich grad fragen“, antwortete der Braunschopf lachend.

„Ich hab mich entschieden. Du darfst an der kommenden Prüfung teilnehmen.“

Erschrocken starrte Exeon ihn an und hakte sofort nach: „W-wirklich?!“

„Wirklich. Du hast dich in letzter Zeit sehr bemüht und gezeigt, dass du bereit bist.“

Freudestrahlend stand der Grünschopf da. Sein Blick verriet, dass er es kaum glauben konnte.

Luso fuhr fort: „Komm nachher in mein Büro, dann bereden wir alles. Jetzt solltest du wohl eher eine Dusche nehmen und dich ausruhen.“

„W-was..?“

Exeon bemerkte jetzt erst, wie nass geschwitzt er war und auch, dass mittlerweile einige Jugendliche das Kampfgeschehen bemerkt hatten und neugierig aus dem Holztor kamen um zu schauen, was da vor sich ging. Luso schnallte sein Claymore wieder auf den Rücken und begab sich dann Richtung Gebäude.

Im Gehen rief er noch: „Ach ja, lass dir mal dein Schwert anschauen, das hat 'nen ganz schönen Knacks abbekommen.“

Verwirrt schaute sich der Grünschopf seine Waffe an und erschrak, als er den Riss erblickte. Dieser fing kurz nach dem Griff an und wanderte hoch bis zur Spitze.

„Woah, das hätte schiefgehen können!“

Seufzend steckte er das Schwert weg und ging nun ebenfalls hinein. Er hörte einige der Leute beim vorbeigehen tuscheln.

„Was'n hier passiert?“

„Wer hat gewonnen?“

„Mann, ich hab grad so schön geschlafen und dann machen die hier so 'nen Krach!“

„Hat jemand meine Brille gesehen?“

Drinnen angekommen wurde er von einem Jungen abgefangen. Dieser hatte silbernes, schulterlanges Haar.

„Exeon, was is' passiert?“

Er blickte den Grünschopf fragend mit seinen blutroten Augen an.

„Oh, hey Kurix. Meister Luso und ich haben nur 'ne kleine Trainingsrunde eingelegt.“

„Und du sagst mir nicht Bescheid?“, fragte Kurix empört.

„Du weißt, wie gern ich unsere Lehrer fertig mach'!“, sagte er mit diabolischem Grinsen.

Exeon lachte.

„Nächstes Mal sag' ich Bescheid. Aber ich muss dir was viel Wichtigeres erzählen!“

Der Silberhaarige schaute ihn neugierig an.

„Und was?“

„Ich darf an der Prüfung teilnehmen! Der Meister hat's mir nach unserem Kampf gesagt.“

„Na also, wurde aber auch mal Zeit. Bist in der letzten Zeit ja auch zum totalen Streber mutiert!“

Exeon lachte und schubste seinen Freund im Gehen: „Pöh, nur weil du sicher an der Prüfung teilnehmen darfst!“

„Bin ja auch ein Jahr älter“, sagte Kurix grinsend.

Beide lachten, während sie durch die Halle der Schule gingen. Durch die Fenster schien die pralle Morgensonne hindurch, deren Licht Muster auf dem Boden erscheinen liess. Hier und da liefen ein paar Schüler vorbei. Die meisten musterten Kurix mit einem kurzen Blick. Dieser blickte jedes Mal herausfordernd zurück, wonach alle, leicht ängstlich, ihre Schritte beschleunigten. Nach ein paar Minuten erreichten sie Exeons Zimmer.

„Na ja, ich hol' mir mal frische Klamotten und geh' duschen. Wir sehen uns nachher, Kurix.“

„Kay, bis dann.“

Er hob kurz die Hand und ging dann weiter, während Exeon in seinem Zimmer verschwand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Codric
2015-05-12T17:22:46+00:00 12.05.2015 19:22
Wie schon mehrfach gesagt, ein großer Fortschritt in Deinem Schreibstil verglichen mit der ursprünglichen Version. Ausführlich genug, ohne langatmig zu werden (der Kampf war recht knapp, aber es war ja auch nur ein Trainingskampf, insofern freue ich mich schon darauf, dass es ernst wird). Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird... was ich VOR ALLEN ANDEREN erfahren werde! Muahahaha! Außer Sui vermutlich. Und, na ja, Dir, schätze ich mal.


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