Zum Inhalt der Seite

Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich glaub, das ist bisher die Geschichte, die mir am schwersten fiel... Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

12.1.2024: Britizismus

„...die hier aufgelisteten Wörter haben im britischen Englisch jedoch eine andere Übersetzung…“, murmelte sie und legte die Stirn kraus. Neue Sprachen zu lernen war ihr nie leicht gefallen und solche Unterscheidungen innerhalb einer Sprache machten es ihr nicht gerade einfacher.

„Stimmt ja, da war ja was.“, seufzte sie aus und erinnerte sich an so manche Englischstunde aus der Schule zurück. Die Englischlehrerin damals war ja nett gewesen, aber nicht so richtig fähig, ihr die Sprache näher zu bringen. Schade eigentlich. Nun musste sie versuchen es auf eigene Faust zu schaffen, ihre Fähigkeiten wieder aufzubessern. Na ja, „musste“ vielleicht nicht, aber sie wollte es. Möglicherweise auch aus Scham heraus, in ihrem Alter von fast fünfzig Jahren so schlechte Englischkenntnisse zu haben, obwohl es bestimmt auch Leute gab, denen es noch schwerer fiel. Aber als jemand mit Abitur und Studium sollte sie so etwas doch trotzdem können? Selbst wenn sie „nur“ ein künstlerisches Studium absolviert hatte – schon genug Blamage für ihre anspruchsvolle Familie. Ganz zu schweigen davon, wenn sie jetzt auch noch einen Sprachkurs belegen würde, um sich auf den lang geplanten Englandurlaub vorzubereiten…

Sie seufzte aus und stützte das Kinn auf ihre Hand, den Blick aufs Tablet vor sich gerichtet. England… Großbritannien…

„Nennt man das nicht Britizismus? Wenn ein Begriff im Britischen seinen Ursprung hat? Und Anglizismus, wenn das Wort aus dem Amerikanischen stammt?“, schaute sie an einen unsichtbaren Punkt an der Decke und scholt sich dann selbst, so mit den Gedanken abzuschweifen.

„Ach, wen interessiert das schon! Davon lern ich die Sprache auch nicht!“

Trotzdem verzog sich ihr Mund zu einem kleinen Grinsen. Irgendwie war es doch schön zu merken, dass sie sich wenigstens diese Info nach all den Jahren noch hatte merken können. Aber nichtsdestotrotz fiel ihr das Lernen dadurch noch immer nicht leichter. Sie biss sich leicht auf die Unterlippe und schaute zu ihrem Handy. Ihre Familie sollte es nicht erfahren, aber zum Glück gehörte ihre beste Freundin ja nicht zu ihrer Familie. Und sie war ein echtes Sprachgenie, das nicht nur Englisch und Deutsch fließend konnte! Mit zittriger Hand nahm sie das Handy, atmete einmal tief durch und wählte dann die Nummer.

„Hi, ich bins! Du weißt doch, dass meine Eltern einen Trip nach England organisiert haben, für die ganze Familie. Noch mal alle zusammen verreisen, so wie früher…genau… Kannst du mir vielleicht bei was helfen?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Schon "schön", wie die Erwartungen und der Druck von außen manchmal am eigenen Selbstbild und Selbstvertrauen nagen können, oder? Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück