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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Memo an mich selbst: Sich von kleinen Rückschlägen und Tagen, die mal nicht so gut laufen oder an denen ich eigentlich keine Lust auf die Geschichte hatte, nicht entmutigen lassen! Manchmal muss man sich durch solche Situationen durchbeißen. Besonders die gestrige Geschichte hat mir im Nachgang sehr gefallen und auch heute lief es wieder deutlich flüssiger mit dem Schreiben :) Komplett anzeigen

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14.2.2024: ghosten

„Saskia ghostet mich“.

In die eintönige Musik und sein Bier hinein ließ Detlef plötzlich diesen Satz fallen. Sven nickte im ersten Moment im Takt, ehe die Worte richtig in seinen Verstand vordrangen und ihn aus dem Konzept brachten. Kaum merklich zuckte er zusammen, als hätte ihn jemand aus einem Tagtraum geweckt und zurück in die Realität gezogen. Auch für ihn war es ein langer Tag gewesen und sein Hirn eigentlich nicht mehr auf solche ernsten Gespräche eingestellt.

„Warte, was?“, guckte er seinen Freund irritiert an, der noch immer auf sein Bier stierte. Sven musterte ihn und das Getränk vor ihm. So viel hatte er eigentlich noch nicht getrunken…

„Sie hat mich fallen gelassen“, wiederholte Detlef den Sinn seiner Worte. Sven brauchte noch immer einen Moment, um zu begreifen, wie er jetzt reagieren und handeln sollte. Hilfesuchend sah er sich in der kleinen Kneipe um, in die sie fast jeden Mittwoch gingen, um Bergfest zu feiern. Es war schummrig, voll und die Luft verbraucht. Kein guter Ort für so ein Thema, fand er – zumindest, solange Detlef noch nicht so voll war, dass er anfing zu lallen. Dann wiederum wäre es wohl der perfekte Ort für so ein Thema gewesen.

„Lass uns draußen reden, ja?“, lehnte sich Sven leicht zu seinem Freund und hob dem Barmann die Hand entgegen, um ihn auf sich aufmerksam zu machen.

„Wollt ihr schon gehen, Jungs?“, kannte er die beiden inzwischen recht gut und wusste, dass sie sonst noch das eine oder andere Bierchen mehr vertragen konnten.

„Wir brauchen ein bisschen frische Luft“, meinte Sven und deutete vielsagend zu Detlef. Der schwieg sich aus und sah nicht mal, dass er als Grund zur Flucht vorgeschoben wurde.

„Oh“, sagte der Barmann wissend und dachte, Detlef würde sich jeden Moment sein Abendessen noch mal durch den Kopf gehen lassen. Schnell rechnete er ab, wünschte ihnen noch einen schönen Abend und behielt im Blick, dass kein Malheur passierte, während sie sich zum Ausgang schoben. Grade laufen konnte Detlef zumindest noch…

Sven hingegen versuchte bei diesen paar Schritten durch den Laden krampfhaft, sich eine Strategie für ein Gespräch zu überlegen. Was sollte er sagen? Was fragen? Sein Kopf schmerzte, aber er wollte seinen Kumpel nicht hängen lassen.

„Scheiße kalt“, murmelte Detlef, als sie an die frische Luft traten, die noch immer so kühl war, dass sie ihren Atem emporsteigen sehen konnten. Sven tat es gut. Er merkte, wie sein Verstand wieder klarer und wacher wurde.

„Komm, lass uns in die Richtung gehen“, nickte er hinüber zum Hafen und setzte sich in Bewegung. Ein kleiner Fußmarsch würde ihnen gut tun. Wieder schlurfte Detlef mit, als sei er nicht anwesend und als drehe sich nicht gerade alles um ihn.

„Mir ist aufgefallen, dass du in den letzten Tagen ziemlich einsilbig warst, aber ich war nicht sicher, ob ich dich drauf ansprechen oder warten sollte“, begann Sven nach einer Weile des Schweigens und erinnerte sich daran, wie binnen kürzester Zeit die flachen Witze und dummen Sprüche seines Freundes einer ungewohnten Ernsthaftigkeit gewichen waren.

„Willst du drüber reden?“



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