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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Aktuell wird meine Challenge auf eine harte Probe gestellt. Gestern hab ich eine schlechte Nachricht bekommen und muss jetzt mal schauen, ob und inwieweit sie sich auf dieses Projekt auswirken wird. Heute hats mit der Geschichte geklappt, wie wir sehen - vielleicht hilft mir das kreative Schreiben ja dieses Mal, statt wieder zu verebben? Komplett anzeigen

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15.2.2024: Knacki

„Du bist ein Ex-Knacki?!“

Der Schwarzhaarige sah seinen Kumpel verdattert an, während jener das Gesicht verzog und sich fragte, warum er nicht gleich eine Info in die Zeitung setzte.

„Ja und jetzt schrei nicht so rum!“, zog er an seiner Zigarette und bedachte ihn aus den Augenwinkeln mit einem genervten Blick. Es war nicht unbedingt etwas, worauf er stolz war, aber etwas, das ihn in der damaligen Situation sicherlich besser als die mögliche Alternative getroffen hatte.

„Deshalb hab ich dich so ewig nicht gesehen und vor allem nicht mehr in unserer alten Gegend!“, streckte der Schwarzhaarige die Beine aus und überkreuzte sie leicht. Sie waren einander zufällig in einer Bar über den Weg gerannt und saßen nun, abgeschieden von allem und jedem, in der Dunkelheit auf einer Parkbank.

„Und trotzdem hast du mich letztlich wiedergefunden“, sagte der Rothaarige sarkastisch – manchmal konnte sein Kumpel eine Nervensäge sein. Aber es tat auch gut, ihn wieder um sich zu haben. Es brachte ein wenig Vertrautheit mit, nachdem er die letzten Jahre in einem Leben voller Einsamkeit und Lügen verbracht hatte. Die alten Zelte nach der Inhaftierung und den Leuten, vor denen ihn die Zeit im Knast beschützen konnte, abgebrochen hatte. Zum netten Kerl von nebenan geworden war, um sich irgendwie ein neues Leben aufzubauen.

„Wofür haben die dich denn verknackt?“

„Diebstahl“

Der Schwarzhaarige lachte los.

„Was ist so lustig?“, mischten sich Irritation und Abscheu in die Züge des Rothaarigen.

„Dass du dich bei so was erwischen lässt!“

Ja, auch der Schwarzhaarige war sicherlich kein ungeschriebenes Blatt…

„Ach, halt doch die Klappe“, murmelte der Rothaarige und warf seinen Zigarettenstummel auf den Weg. Einen Moment lang konnte er noch dem Glimmen der Spitze nachsehen, ehe auch sie erloschen war.
 

„Ey, du verbrennst dir gleich die Pfote, wenn du das Ding nicht mal weg legst.“, holten ihn jetzt die Worte derselben Person aus den Gedanken. Er schreckte leicht hoch und schaute dann, nach einem Nicken des Schwarzhaarigen, auf die Zigarette zwischen seinen Fingern. Sie brannte immer weiter ab, ohne, dass er daran zog.

„Hmhm“, erwischte er zumindest das letzte Bisschen verfügbaren Tabak und drückte den Glimmstängel dann im Aschenbecher aus.

„Was ist los? Du warst plötzlich so abwesend“, stapfte der Schwarzhaarige aus der Küche zu ihm hinüber ins Wohnzimmer und ließ sich mit einer Packung Chips neben ihn auf die Couch fallen.

„Nix, war nur in Gedanken“

„Ahaaa“, zwinkerte der Schwarzhaarige vielsagend und sein Kumpel hob die Augenbraue.

„Tagträume von einer schicken Brünetten?“, legte sich ein anzügliches Grinsen auf sein Gesicht. Der Rothaarige hob die Schultern und schmatzte.

„Eher ne hässliche Schwarzhaarige, die ständig bei mir auf der Matte steht und mein Essen wegfrisst“, griff er in die Chipstüte und stellte den Ton vom Fernseher wieder an. Die Werbepause war beendet, sie konnten endlich weiter gucken.

„Würd die mal rausschmeißen, wenn sie dir so auf den Sack geht“, meinte sein Gast und stopfte sich den Mund mit Kartoffelscheiben voll. Der Rothaarige musterte ihn von der Seite und ließ dann den Blick durch die Wohnung schweifen, in der er nun inzwischen seit einigen Jahren lebte.

„Ist zwar ne Nervensäge, aber irgendwie hab ich sie auch liebgewonnen“, gab er ihm einen leichten Klaps auf die Schulter. Kurz hielt der Schwarzhaarige inne, drehte dann langsam den Kopf zu ihm.

„Du hast grad aber nicht etwa von mir gesprochen, oder?“



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