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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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10.3.2024: redundant

„Endlich scheint die Sonne mal wieder. Ich hab den Frühling so richtig herbei gesehnt!“, seufzte Hannah und streckte sich ausgiebig auf der Holzbank aus. Ihre Augen waren geschlossen, die Lippen umspielte ein kleines Lächeln. Einfach mal nichts tun und die Seele baumeln lassen! Der Garten ihres Mehrfamilienhauses machte vielleicht nicht viel her, aber dieser heimelige kleine Sitzplatz begeisterte sie bei gutem Wetter immer wieder. Allerdings währte die Freude nicht lange. Mit einem Mal spürte sie einen Druck an den Füßen und riss den Kopf hoch.

„Lara!“

Überrascht stütze Hannah sich auf die Ellenbogen und schaute zu ihrer Freundin, die am anderen Ende der Bank Platz genommen hatte.

„Hi“, hob die müde ihre Hand zum Gruße und nutzte sie dann wieder als zusätzliche Stütze für ihren Kopf, als könne die zweite Hand ihn ansonsten nicht halten, während sich ihre Ellenbogen tief in die Oberschenkel bohrten.

„Was ist denn mit dir los?“, setzte Hannah sich auf und musterte ihre Freundin. Beim letzten Treffen vor einigen Tagen war sie noch so beschwingt gewesen und nun wirkte sie, als sei jegliche Energie aus ihrem Körper entschwunden. Laras Mundwinkel zuckten und mit einem Seufzen drehte sie den Kopf zu Hannah.

„Ich hab dir doch meinem Lektor erzählt“, murmelte sie und Hannah nickte.

„Ja, du warst ganz aufgeregt gewesen, weil die Suche so lange gedauert hatte und es nun endlich mit der Veröffentlichung deines Buchs weitergeht. Hat er dir doch noch eine Absage erteilt oder warum bist du jetzt so niedergeschlagen?“

Lara schüttelte den Kopf.

„Nein, er würde schon noch mit mir arbeiten…“

„Aber?“

Lara lehnte sich an die Rückenlehne und zog die Knie an sich.

„Ich weiß nicht, ob ich das überhaupt noch machen will.“

Irritiert schüttelte Hannah leicht den Kopf und rutschte näher an Lara heran.

„Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Was ist denn passiert? Du träumst doch schon so lange davon, ein eigenes Buch zu veröffentlichen!“

Lara nickte kurz, aber dann zuckte sie die Schultern.

„Ich bin mir einfach nicht mehr sicher, ob ich wirklich gut genug bin.“

Hannah runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Sie kannte die Texte ja und hatte sie immer gut gefunden.

„Hat dein Lektor dir das etwa gesagt?“

Wieder zuckte Lara mit den Achseln und wiegte unschlüssig den Kopf.

„Nicht direkt, aber ich hab echt einen Schreck bekommen, als ich die Korrektur wiederbekommen habe. Überall Anmerkungen in Rot – vor allem, dass vieles redundant wäre. Ich beschreib die Gefühle meiner Figuren halt gern durch wiederholte Synonyme, weil ich finde, dass sie so noch besser zum Ausdruck kommen. Aber er findet das dann überflüssig“, zuckte Lara abermals die Schultern und verschränkte dann die Arme vor der Brust.

„Hast du da schon mit deinem Lektor drüber gesprochen?“, meinte Hannah und Lara schüttelte den Kopf. Den Text hatte sie gerade erst zurückbekommen und war nach dem ersten Schreck direkt zu Hannah gegangen.

„Ich schlag dir vor, dass wir uns einen gemütlichen Abend machen, du dich ein bisschen ablenkst und morgen, wenn du drüber geschlafen hast, einfach mal bei ihm anrufst und ihr die Korrekturen gemeinsam durchgeht. Vielleicht ist es dann gar nicht mehr so schlimm, wie es im Moment aussieht“, legte Hannah den Arm um ihre Freundin und entlockte ihr ein kleines Lächeln.



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