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STARRE

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe im Internet einen interessanten Text gelesen, und hier versucht ihn in meinen Worten wiederzugeben.

In der Arbeit mit Jungen Opfern wurde festgestellt, dass ihr Erleben für die Justiz nicht im Mittelpunkt steht.
Es habe sich zwar in Hinblick auf den Opferschutz einiges getan in unseren Gerichten, Strafverfahren sind aber immer noch alles andere als kindgerecht – mehrfache Befragungen von möglicherweise traumatisierten jungen Opfern sind nur ein Beispiel dafür. Diese schweren Bedingungen nach der Tat können eine zusätzliche Belastung oder auch in manchen Fällen eine Retraumatisierung herbeiführen. Komplett anzeigen

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Die Gerichtsverhandlung

Heute war endlich der Tag der Gerichtsverhandlung gekommen, es war eine öffentliche Verhandlung, so, dass ich mit meinen Eltern als Zuhörer daran teilnehmen konnte, ich sah auch Michael und Jen Starre im Gerichtssaal bei den Zuhörern sitzen.
 

Auch Marcus war bereits mit Handschellen in den Gerichtssaal auf seinen Platz geführt worden, neben ihm saß sein Anwalt und eine Wache, die darauf achten musste, dass Marcus nicht flüchten konnte, da er ja immer noch ein Häftling war.
 

Zunächst erfolgte der Aufruf der Strafsache. Der Vorsitzende stellte fest, ob der Angeklagte, Herrn Krampe, vor Ort ist. Zeugen mussten den Sitzungssaal dann erst einmal verlassen. Im Anschluss erfolgte die Vernehmung des Angeklagten zu seiner Person durch den Richter. Herr Krampe war sichtlich nervös und schaute grimmig zu Marcus.
 

Nach dem Herr Krampe seine Tat erst einmal leugnete, durfte Marcus nun Indizien vortragen lassen. So wurde ein Ärztliches artest vorgelegt, in dem aufgeführt wurde das Marcus Verletzungen im Genital- und Analbereich hatte.
 

Anschließend wurde Herr Dr. Berghof der Psychiater als Zeuge in den Zeugenstand gerufen. Er sagte aus das er von dem Jungen Mick K. an dem Tag, aufgeregt aufgefordert wurde, mit in den Gemeinschaftsduschraum der Jugendstrafanstalt zu kommen. Dort sah er, wie Herr Krampe mit offener Hose und einem Steifen Glied, den Jungen Marcus Starre an die Wand drückte und ihn Misshandelte.
 

Jetzt forderte der Anwalt von Krampe Einspruch und meinte das Herrn Krampe von Marcus verführt worden war. „Ist es nicht sodass sie homosexuell sind Herr Starre?“
 

Jetzt sprach der Anwalt von Marcus, dass es nicht relevant für den Fall sei. Aber der Richter wollte eine Antwort von Marcus hören. Ist es wahr, dass sie homosexuell sind? Fragte der Richter an Marcus gerichtet.
 

Ich war nervös und wusste in diesem Moment nicht, ob ich nicht lieber eine Lüge von Marcus gehört hätte, wenn es ihm geholfen hätte. Meine Mutter fasste mir auf die Schulter, um mich zu beruhigen.
 

Marcus räusperte sich kurz und sagte dann klar und deutlich: „Ja, ich bin homosexuell.“ Und im Gerichtsaal ging ein Raunen durch die Zuschauerbänke.
 

„Und ist es nicht so, dass sie nur ein Handtuch um hatten, um meinen Mandanten zu verführen?“ Fragte der Anwalt von Herrn Krampe weiter.
 

Auf ein kurzes nicken von dem Richter antwortete Marcus, dass er nur leicht bekleidet gewesen war, weil er vorgehabt habe nach einem Basketballspiel zu duschen.
 

Jetzt meldete sich Marcus Anwalt wieder und bat darum, weitere Zeugen aufrufen zu dürfen. Der Richter gab seine Zustimmung und Zwei Jungen kamen in den Zeugenstand.
 

Ist es richtig das auch sie einmal Häftlinge der Jugendstrafanstalt waren? Fragte der Anwalt von Marcus die beiden Jungs. Und sie nickten und bejahten die Frage.
 

„Und haben auch sie sexuelle Misshandlungen von Herrn Krampe erfahren?“ Beide Jungs schilderten Missbrauchs Erfahrungen mir Herrn Krampe in den Einzelzellen, der Jugendstrafanstalt.
 

In den Zuschauerreihen, ging wieder ein Raunen durch den Saal.
 

Mir kamen die Tränen, als ich die anderen Jungs sprechen hörte, die eingeschüchtert und kaum hörbar sprachen. Auch Marcus kamen die Tränen als die Jungs von den Misshandlungen erzählten. Marcus hatte für einen kurzen Moment wieder seine eigenen Bilder vor Augen und Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
 

Nach den Schlussvorträgen des Staatsanwalts und des Verteidigers hatte der Angeklagte das letzte Wort. Herr Krampe war wütend und meinte nur das er verführt worden war und das die Jungs selber Schuld an deren Situation seien.
 

Nach Beratung des Gerichts erfolgte dann die Urteilsverkündung.
 

„Der Angeklagte Karl Krampe wird zu einer Freiheitsstrafe von nicht mehr und nicht weniger als 15 Jahren verurteilt."
 

Im Gerichtssaal waren die Familienmitglieder der beiden Jungs im Zeugenstand aufgestanden und hatten geklatscht. Ich fiel meinen Eltern um den Hals und auch Jen und Michael kamen zu mir und wir umarmten uns.
 

Marcus wurde aus Schutz vor der Presse, die vor dem Gericht wartete, schon einmal durch den Hinterausgang zu einem Streifenwagen geführt, der ihn zurück zur Jugendstrafanstalt bringen sollte. Doch auch dort warteten einige Reporter und filmten und schossen Fotos von Marcus.
 

Endlich war es geschafft und der Krampe war hinter Gittern.



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