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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Keine Sorge, ich hab diese Challenge nicht abgebrochen :) In den letzten Tagen hatte ich allerdings ziemliche Probleme mit dem Internet und die werden wohl leider auch noch ein paar Wochen anhalten. Ich muss also schauen, wann ich aktuell schaffe, etwas hochzuladen - teilweise muss ich sogar schauen, ob ich überhaupt einen Blick auf duden.de werfen kann. Schon bescheiden, wie abhängig man teilweise vom Internet ist, obwohl es auch viele tolle Seiten hat... Jedenfalls hat das meine Routinen ziemlich durcheinander geworfen und damit auch meine Motivation, hab ich festgestellt. Ich hab mir zwar damit weitergeholfen, dass ich einfach einen Blick in die Bücher, die ich aktuell lese, warf, um mir da dann ein Wort als Thema rauszusuchen, aber es ist doch nicht das gleiche... Wirklich zufrieden bin ich mit den Texten nicht unbedingt, aber hey, ich hab die Challenge weiter durchgezogen. Immerhin! Und damit wisst ihr auch, warum bei einigen Geschichten jetzt "Buch" dahinter steht.
Nun lade ich nach und nach die fehlenden Geschichten hoch und hoffe, dass bald wieder alles in alten Bahnen verläuft :) Und falls zwischendurch wieder eine Funkstille eintritt, dann wisst ihr den Grund dafür nun. Komplett anzeigen

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24.4.2024: immer – Buch

Eine Sache musste man Sven lassen: Er schaffte es immer wieder, Saskia zu überraschen – oder auf die Palme zu bringen. An diesem Nachmittag war die Gratwanderung zwischen beidem besonders schmal, wie ihr Gesichtsausdruck verriet, als sie Sven und Jasmin die Tür öffnete. Noch immer in ihren Morgenmantel gehüllt, lugte sie nach dem Klingeln erst vorsichtig durch die Tür, um die beiden Überraschungsgäste dann entgeistert anzustarren.

„Was macht ihr denn hier?!“, zischte sie mit kaum verhohlenem Unmut, der Jasmin zwar fast in die Flucht schlug, aber Sven gar nicht zu tangieren schien.

„Hi! Wir waren grad zufällig in der Nähe!“, hob er lächelnd die Hand, während Jasmin darauf wartete, dass Saskia zur Medusa wurde und ihn in Stein verwandelte. Ihre Augenbraue sprang bereits gefährlich hoch und ihre Augen schmälerten sich ähnlich bedrohlich wie ihre Lippen.

„Es stimmt, wir haben einen Stadtbummel gemacht und uns plötzlich hier wieder gefunden“, sagte Jasmin schnell und flüsterte Sven dann zu: „Ich hab gleich gesagt, dass das ne blöde Idee ist!“.

Überraschenderweise konnte ausgerechnet das Saskia milde stimmen. Als Jasmin Sven drängen wollte, wieder zu gehen, winkte sie ab und schob die Tür etwas weiter auf.

„Na, meinetwegen kommt rein, aber seid leise“, murmelte sie mit einem Seufzen und trat beiseite. Im gleichen Moment öffnete sich plötzlich die Wohnungstür von gegenüber und eine Frau mittleren Alters streckte den Kopf hervor. Schnell wollte Saskia ihre Gäste in die Wohnung ziehen, aber da wurde sie auch schon entdeckt.

„Ach, gut, dass ich Sie sehe!“, schallte es sofort und ihre Nachbarin trat auf den Flur. Mit offensichtlichem Interesse musterte sie Sven und Jasmin, genauso wie Saskias Aufzug.

„Wie gesagt, ich wollte grad duschen, aber ihr könnt solange warten“, versuchte sie ihr Erscheinungsbild zu rechtfertigen und zischte ein „Geh schon rein!“, als Jasmin das abermals als Aufforderung zum Gehen verstand.

„Was kann ich für Sie tun, Frau Schubert?“, wandte sie sich dann an ihre Nachbarin und hoffte, dass die nicht wieder stundenlang versuchen würde, die neuesten Klatschgeschichten mit ihr zu teilen.

„Ich wollt Sie nur dran erinnern, abends drauf zu achten, dass die Haustür richtig geschlossen ist“, meinte die blondierte Toupierte und stützte dabei die Hände auf die Hüften. Saskia hob die Augenbrauen, während sich ihre Nachbarin verstohlen umsah.

„Ist etwas passiert?“

„Gestern Nacht ist wohl so ein betrunkener Penner in den Hausflur und hat hier – sagen wir – sich erleichtert“, beugte Frau Schubert sich zu ihr vor und flüsterte in verschwörerischem Ton. Saskia spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.

„Wirklich?“, fragte sie und räusperte sich, woraufhin sie ein eifriges Nicken erntete.

„Ja! Wissen Sie, ich schlaf ja immer so schlecht und muss zig mal in der Nacht raus, nervöse Blase – ist aber schon mehrfach untersucht worden und der Arzt hat nichts festgestellt! Meinen Sie, ich sollte vielleicht mal zu einem anderen gehen? Vielleicht ist meiner ja ein Quacksalber, wenn ich genau darüber nachdenke…“, begab sie sich in gefürchtetes Fahrwasser und wurde schnell von Saskia unterbrochen.

„Das ist wirklich ärgerlich mit der Blase, aber noch mal zurück zu dem Penner: Was war damit?“, fragte sie und seufzte innerlich aus, als das Gespräch wieder aufs eigentliche Thema zurücksteuerte.

„Richtig! Jedenfalls, ich war mal wieder auf dem Weg ins Bad, da hör ich von draußen diese Geräusche! Natürlich war mir Angst und Bange! Ich dachte mir, lass bloß die Tür zu, nicht, dass der noch über dich her fällt! Den Rest der Nacht hab ich kein Auge mehr zu getan! Und Kaminski von schräg unten hat das auch mitbekommen; die muss ja immer zur Nachtschicht. Die meinte, sie hatte was rumpeln gehört und als sie aus der Wohnung kam, fiel ihr der Gestank auf. Aber da war der Typ wohl auch schon weg!“, trat sie immer näher an Saskia heran, ohne zu bemerken, wie die dabei zurückwich. Sven und Jasmin schauten sich irritiert an. Inzwischen standen sie zwar längst in Saskias Flur, lauschten aber trotzdem angestrengt, was die mit ihrer Nachbarin beredete.

„Also hat niemand mitbekommen, wer das war?“, fragte Saskia und ihre Nachbarin schüttelte energisch den Kopf.

„Nein! Ist nur zum Kotzen hier rein und dann wieder weg! Kann man sich so was vorstellen? Also, wenn mein Harald noch leben würde…“

„Ja, Frau Schubert, das ist wirklich unerhört!“, legte Saskia schnell die Hand an ihre Schulter und nickte. Ihre Nachbarin seufzte aus und schüttelte den Kopf.

„Bloß dass heute Morgen dann alles geputzt war, hat mich gewundert“, seufzte sie erneut und legte den Kopf schief, ehe sie vom störend lauten Lüfter in ihrem Badezimmer berichtete.

„Manchmal ist das wirklich ärgerlich, wenn ich dadurch z.B. erst beim Klingeln bemerke, dass der Postbote kommt!“, murmelte sie und wurde abermals von Saskia unterbrochen.

„Ja, das ist sehr ärgerlich. Und die Sauerei hatte ich übrigens heute Morgen weggewischt. Ich dachte, das wäre mal wieder die Nachbarskatze gewesen, die ständig hier im Hausflur sitzt“, sagte sie schnell.

„Richtig! Das hat ja auch schon so einige Schweinereien mit sich gebracht, wenn das verfluchte Tier hier nicht schnell genug wieder raus kam! Ich muss der Müller wirklich noch mal sagen, dass sie ihr Vieh bei sich behalten soll! Meinetwegen anleinen, das geht bei Hunden doch auch!“, polterte Frau Schubert los und langsam gingen Saskia die Ideen aus, wie sie sie abwimmeln sollte.

„Frau Schubert…“, setzte sie an, ohne noch dazwischen zu kommen und hörte erleichtert, dass irgendwo ein Telefon klingelte.

„Oh, ich glaub, das ist meins! Das könnte wichtig sein. Tut mir leid!“, rief sie aus und schloss fix die Tür, um sich dann mit einem Seufzen dagegen zu lehnen.

„Sehr redselig, hm?“, grinste Sven, während Jasmin schmunzelnd ihr Smartphone hoch hielt. Saskia musterte die beiden und lächelte dann.

„Danke!“, raffte sie sich und schlurfte zur Küche.

„Das wäre jetzt noch Stunden so weiter gegangen“.

„Wir hatten früher auch so eine Nachbarin. Zum Glück ist sie irgendwann weggezogen“, erzählte Jasmin und kam der Einladung, sich an den Tisch zu setzen, gerne nach.

„Ich wünschte, das täte sie auch, aber Frau Schubert ist quasi schon Inventar“, holte Saskia Gläser aus dem Schrank und füllte sie mit Getränken.

„Sollen wir denn fragen, wie du es trotz Kater und Rausch ausschlafen geschafft hast, heute Morgen den Hausflur zu wischen?“, meinte Sven und konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als Saskia ihm einen tödlichen Blick zuwarf.

„Kein Wort, verstanden?“, knurrte sie halb im Ernst und verschwand dann für einige Augenblicke ins Schlafzimmer, um sich ein paar Klamotten überzuziehen.

„Also? Was treibt euch hierher?“, fragte sie schließlich bei ihrer Rückkehr und setzte sich mit an den Küchentisch.

„Wir wollten nur mal nach dir sehen und Detlef Tschüss sagen, aber wir haben ihn wohl verpasst. Schade“, meinte Sven und Jasmin runzelte die Stirn, als Saskia sich auffällig räusperte.

„Nein, nicht ganz“, murmelte sie und drehte ihr Glas auf dem Tisch.

„Er ist noch da, aber er schläft gerade…“

Sven hob überrascht die Augenbrauen.

„Um diese Uhrzeit?!“

„Ach, deswegen sollten wir leise sein“, mischte Jasmin sich ein und Saskia nickte.

"Ja, er war sehr erschöpft von der langen Fahrt und dann wars ja heute Nacht schon sehr spät, als er mich nach hause gebracht hat! Er hat sich den Schlaf jetzt echt verdient!", nahm sie einen langen Schluck aus ihrem Glas und seufzte aus.

"Hmhm", tat Jasmin es ihr gleich, während Sven diese irritiert anschaute.

"Warum grinst du so?", wollte er wissen, aber zur Antwort hüllten beide Frauen sich nur in Schweigen und Schulterzucken.



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