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Heartbeat

von
Koautor:  -Luna-

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nabend ihr lieben oder doch eher guten Morgen? ^^ Wie dem auch sei, hier nach gefühlten Jahren das nächste Kapitel für euch :D Liebe Grüße -Luna- & Miss Komplett anzeigen

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You drive me crazy Part II

                                                      

___________________-`♔´-___________________
 

Usagis Herzschlag war erneut in die Höhe geschnellt, als er sie wie zufällig an den Beinen berührt hatte. Ein intensives Kribbeln war in Wellen durch ihren Körper geschwappt. Sie musste sich auf die Lippen beißen, damit die Worte, die ihr in diesem Moment auf der Zunge lagen, nicht ihren Mund verließen.

»Wir sind da!«, sagte er und trat auf die Bremse, als sie an einem weißen Einfamilienhaus hielten. 

»Was?«, aus ihren Gedanken gerissen, blickte sie sichtlich verwirrt zu ihm rüber. 

»Ich wiederhole mich zwar nur ungern, aber wie eben erwähnt, wir sind da! Oder wohnen Sie hier etwa nicht?«

 Kopfschüttelnd und ohne ihre Antwort abwartend, zog er die Handbremse, stieg aus und ging um den Wagen herum. Verwundert blickte Usagi zu ihm auf, als er die Beifahrertür öffnete und ihr seine Hand entgegenstreckte. 

»Was wird das, wenn ich fragen darf?« 

»Wonach sieht das wohl aus?!«, erwiderte er sarkastisch und rollte genervt mit den Augen, als sie seine Hand beiseite schlug und schnurrstracks an ihm vorbei aus dem Auto stieg. 

»Wie kann man nur so stur sein?«, murmelte er kopfschüttelnd und leise vor sich hin, während er die Beifahrertür zu warf und den Wagen per Zentralverriegelung abschloss. 

»Wie bitte?«, zähneknirschend trat sie einen Schritt auf ihn zu. 

Belustigt hob Mamoru eine seiner Augenbrauen in die Höhe, als sie plötzlich zähneknirschend und mit geballter Faust vor ihm stand. Er kam nicht umhin zu denken, dass sie wahnsinnig gut aussah. Wie eine Raubkatze auf zwei Beinen, die nur darauf zu warten schien, ihre Krallen auch endlich ausfahren zu können. Ihre Augen blitzten gefährlich. Funkelten geheimnisvoll, als sie von unten zu ihm aufblickte. Etwas ging von ihr aus, was er nicht benennen konnte. Etwas, dass ihn anzog und gefangen hielt. 

Er widerstand dem plötzlichen Drang, sie küssen zu wollen und räusperte sich kurz.

»Wollen Sie nicht langsam Ihre Sachen holen? Ich habe nicht ewig Zeit...« 

Sie biss sich erneut auf die Unterlippe. Vermutlich hatte sie etwas erwidern wollen, es sich dann aber doch anders überlegt. Mamoru verfolgte, wie sie sich eine verirrte Haarsträhne hinter das Ohr schob und leicht die Schultern straffte. 

»Hetzen Sie mich nicht, sonst vergesse ich nachher noch die Hälfte!«, erwiderte Usagi schnippisch und blickte starr auf die Haustür. Sie wollte einen Schritt machen, doch ein stechender Schmerz ließ sie zusammenfahren. Mit verkniffenem Gesicht bückte sie sich leicht und tastete nach ihrem Knöchel. 

»Er ist geschwollen und Sie sollten Ihren Fuß nachher unbedingt hochlegen und kühlen.«, sagte Mamoru und wollte sie am Arm stützen. 

Doch ehe er sie berühren konnte, war sie einen Schritt zur Seite gewichen und funkelte ihn böse an. 

»Ich habe Sie nicht gebeten, mich zu begleiten.«, fuhr Usagi ihn an. Doch schon im nächsten Augenblick tat es ihr leid, schließlich wollte er ihr nur helfen. 

»Tut mir leid, ich wollte sie nicht so anfahren. Aber es ist besser, wenn Sie hier draußen warten.«, murmelte sie und humpelte barfuss ein paar Schritte los.
 

»Usagi?« 

»Hm?« 

»Ihre Schuhe........« Mit ausdrucksloser Miene hielt er ihr das Paar Schuhe hin, dass sie im Auto vergessen hatte.
 

Wortlos und ohne ihm dabei ins das Gesicht zu blicken, griff sie danach und nahm sie an sich. Sein Duft stieg ihr erneut in die Nase und ein Seufzen entglitt ihren Lippen. Der Duft von Rosen. So unglaublich verlockend. Einen Sekundenbruchteil lang vergaß sie alles um sich herum. Unmerklich schüttelte sie den Kopf und humpelte weiter in Richtung Haus. Durchquerte den Torbogen und den Vorgarten, ehe sie vor der Haustür stehen blieb und ihre Schuhe abstellte, um nach ihrem Schlüssel in ihrer Handtasche zu suchen. Fluchend kramte sie darin. Schob ihr Portemonnaie und das Handy beiseite. Nichts. Wo war nur dieser verdammte Schlüssel? Sie griff nach der Packung Taschentücher, ihrem Schminkspiegel und dem Puderdöschen, doch auch darunter war er nicht. 

Sollte sie wirklich klingeln müssen? Ihr wurde unwohl bei dem Gedanken daran, denn sie wollte nur schnell ihre Sachen packen und erst kurz bevor sie wieder verschwand, mit ihren Eltern reden, um nicht unnötig lange mit ihrem Vater diskutieren zu müssen, falls er bereits daheim war. Und, sollte Kenji Mamoru Chiba erblicken, wäre eh alles aus. Er würde ihn von dannen jagen und sie wohl für den Rest ihres Lebens in ihr Zimmer einsperren, dem war sie sich sicher.  

Sie wandte den Kopf ein wenig und blickte über ihre Schulter zurück. Da stand er. Mit verschränkten Armen lehnte er an seinen Wagen. Und wieder blieb ihr Blick an ihm haften. Ob er ahnte, was er für eine Wirkung auf sie hatte? Allein dieses unverschämt eng sitzende weiße Hemd mit den hochgekrempelten Ärmeln, was er in diese unfassbar eng sitzenden Anzughose gesteckt hatte, brachte ihr sie schier um den Verstand. 

Unbewusst leckte Usagi sich über die Lippen. 

Einer inneren Eingebung nachgehend, griff sie in das Seitenfach ihrer Handtasche und fand ihren Schlüssel. Erleichtert seufzte sie und schloss leise die Tür auf. Darauf bedacht, keinen verräterischen Lärm zu machen, huschte Usagi barfuß humpelnd die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer. Eilig griff sie nach ihrem kleinen Rollkoffer und legte diesen anschließend auf ihrem Futonbett ab. Kurz überlegte sie und ging innerlich all die Dinge durch, die sie für die zwei Wochen bei den Chibas benötigte. Als erstes fiel ihr der Schminkkoffer, der sich auf ihrem Schminkttisch befand, ein. Schnell hatte sie nach diesem gegriffen und neben dem noch leeren Koffer abgelegt. 

Ihr Blick fiel auf ihren Kleiderschrank und ein Seufzen entglitt ihren Lippen.

 'Augen zu und durch', dachte sie sich und öffnete diesen. Was sie zu sehen bekam, glich einem Chaos. Nichts lag so, wie es liegen sollte. Es waren eindeutig viel zu viele Kleidungsstücke für einen viel zu kleinen Kleiderschrank. Sie war einfach noch nie gut darin gewesen, Ordnung zu halten und deswegen hatte ihre Mutter früher noch für ein geordnetes System in ihrem Kleiderschrank gesorgt. Doch nun, wo sie erwachsen war, überließ sie es ganz und gar ihr. Usagi bedauerte dies gerade zu tiefst. Wie sollte sie darin nun in so kurzer Zeit ihre Lieblingskleidungsstücke finden? Systematisch griff sie ein Teil nach dem anderen, begutachtete es und entschied sich entweder dafür oder dagegen. Alles was sie nicht gebrauchen konnte, warf sie neben dem Schrank auf einen Haufen. Sie würde die Kleidungsstücke wieder ordnungsgemäß einräumen, sobald sie wieder da war.      
 

Minuten später stand sie vor einem beträchtlichen Stapel Kleidung und sie schüttelte mit dem Kopf. Oh nein, sie konnte doch nicht für 2 Wochen diesen ganzen Berg Wäsche einpacken!? Selbst wenn sie gelegentlich dazu neigte, sich beim Essen oder Trinken zu bekleckern, so war es trotzdem noch zu viel des Guten. Hieß also, erneut sortieren und eine zweite Auswahl treffen. 

'Die Guten ins Toepfchen, die Schlechten ins Kroepfchen', schoss es ihr schmunzelnd durch den Kopf, während sie einen Teil der Kleidung in den Koffer wandern ließ und den anderen Teil auf den bereits immensen Haufen neben ihren Kleiderschrank beförderte.

Die nächste Herausforderung bestand dann natürlich darin, den Koffer zu zubekommen. Ächzend stemmte sie sich darauf und versuchte unter großer Anstrengung den Reißverschluss zu schließen. Nachdem sie es endlich geschafft hatte, wischte sie sich die Schweißperlen von der Stirn und angelte nach dem Reißverschluss ihres Kleides, um sich umzuziehen. Langsam glitt es an ihrem zierlichen Körper hinab und landete zu ihren Füßen. Nur in Unterwäsche bekleidet trat sie neben das Fenster und spürte den leichten Windzug, der ihren Körper streifte und die Gardinen um ihre Beine wehen ließ. Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ sie kurz innehalten. Ob er....? Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als sie daran dachte, dass er sie womöglich gerade in Unterwäsche am Fenster hatte sehen können.

Kurz eilte sie in das angrenzende Badezimmer. Wenn sich hier schon die Gelegenheit ergab, um sich kurz frisch zu machen und das MakeUp zu erneuern, so musste sie diese einfach nutzen. Ebenso wollte sie die doch relativ streng wirkende Hochsteckfrisur in einen schlichten geflochtenen Seitenzopf ändern. Nachdem sämtliche Haarnadeln entfernt waren, legte sie Strähne für Strähne übereinander und band diese am unteren Ende mit einem kleinen durchsichtigen Haargummi zusammen.

Zurück im Zimmer trat sie hinkend an ihr Bett und griff nach der schwarze Hose und der weißen taillierten Bluse mit den 3/4-Ärmeln, die sie bereits beim Sortieren beiseite gelegt hatte. Eilig schlüpfte sie in die Kleidungsstücke, bevor sie sich zufrieden im Spiegel betrachtete. Ja, so konnte sie Mamoru Chiba erneut gegenüber treten und ihn vielleicht sogar ein wenig aus dem Konzept bringen, dachte sie still vor sich hin kichernd.
 

Mit den Rollkoffer in der rechten und dem Schminkkoffer in der linken Hand, polterte sie ein wenig lauter als geplant die Treppe herunter.

Keine Sekunde später blickte ihre Mutter um die Ecke. 

»Usagi? Wann bist du denn heim gekommen?«, sie stutzte, als sie die Koffer bemerkte und trat nun vollständig in den Flur,

»Was haben die Koffer zu bedeuten? Willst du verreisen?«

»Tut mir leid Mama, aber ich habe nicht lange Zeit. Ich habe den Job bei Familie Chiba bekommen und den Arbeitsvertrag bereits unterzeichnet...«

»Das ist ja fantastisch! Kenji wird bestimmt auch ganz aus dem Häuschen sein, wenn er die guten Nachrichten hört.« 

Sie wandte sich kurz um, um nach ihrem Mann zu rufen, doch Usagi legte ihr schnell eine Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf.

»Ich werde draußen bereits erwartet, Mama. Es war eine Bitte der Chibas, dass ich die ersten zwei Wochen dort wohne und mich eingewöhne.«

Ikuko nickte verstehend: 

»Deswegen also die Koffer...«

»Ja und draußen wartet Mamoru Chiba auf mich. Du weißt ja, wie Papa reagieren würde, sobald er ihn entdeckt.«

»Mach dir keinen Kopf, Liebes. Ich werde Kenji nachher berichten, dass du direkt deinen neuen Job antreten musstest.«

»Danke Mama!« 

Zum Abschied küsste Usagi ihre o-kaa-san auf die Wange und schob sich die Sonnenbrille auf die Nase.

»Viel Erfolg und melde dich zwischendurch.«, erwiderte Ikuko und hielt ihrer Tochter die Haustür auf. Schnell nutzte sie die Chance, einen Blick auf den jungen Mann zu werfen, der ein paar Meter entfernt wartete.

»Gut schaut er aus...«, sagte sie, bevor sie Usagi nach draußen schob und schmunzelnd die Tür schloss. Verdutzt warf Usagi einen Blick über ihre Schulter hinweg, zu der nun geschlossenen Tür und bemerkte dabei nicht wie Mamoru Chiba direkt zu ihr hinüber geeilt kam.
 

Dieser war aus seinen Gedanken hochgeschreckt, als er hörte, wie sich die Haustür öffnete. Noch immer schwirrte ihm der Kopf, sodass er Usagi im ersten Moment noch nicht gänzlich wahrnahm. Bilder dieser wunderschönen jungen Frau spielten sich immer wieder vor seinem inneren Auge ab. Verschleierten ihm regelrecht die Sicht. Nie hatte er etwas Schöneres gesehen und er war sich sicher, dass er diesen einen Moment niemals vergessen würde, als er sie, nur in Unterwäsche bekleidet, am Fenster stehend erblickt hatte. 

Was dachte er hier nur? Er war verlobt und würde auch in nicht absehbarer Zeit heiraten. Abrupt schob sich ein anderes Bildnis vor seinen Augen. Das Bild von einer fuchsteufelswilden Natsumi. Wie sie ihm damit drohte, falls er der jungen Frau schöne Augen machen sollte, sie nicht nur ihn, sondern auch seine ganze Familie, in den Ruin treiben würde. Er wollte sich wirklich nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Natsumi ihn dabei erwischt hätte, wie er Usagi in jenem Moment anschmachtete, als diese am Fenster stand. 

Wirr schüttelte er seinen Kopf und straffte seine Schultern, bevor er sich entschloss zu der jungen Frau, die soeben aus dem Haus trat, hinüber zu gehen. Ungläubig blickte er zwischen dem großen Koffer, der fast aus allen Nähten zu platzen drohte, und Usagi hin und her.

»Äh, hatten Sie nicht von ein paar Kleinigkeiten gesprochen? Ich war nicht auf Ihren ganzen Hausstand vorbereitet...«, erwiderte er und zog dabei eine Augenbraue in die Höhe. Wie sollte er das nur alles in den winzigen Kofferraum seines Sportwagens bekommen? 

»Na hören Sie mal.. Es war immerhin ihre Idee, mich zu fahren.«, entrüstete sich Usagi und verschränkte die Arme vor der Brust. 

Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie sich umgezogen hatte. Unauffällig ließ er seinen Blick über sie gleiten und was er sah, brachte doch tatsächlich sein Blut für einen Moment erneut in Wallung. Die weiße Bluse und ebenso die schwarze Hose umspielten perfekt ihre weiblichen Rundungen. Und... Himmelherrgott, fast wären ihm sämtliche Gesichtszüge entglitten, als sein Blick am obersten Knopf ihrer Bluse hängen blieb. Noch immer stand sie mit verschränkten Armen da und drückte damit ihre Brüste weiter nach oben. Der runde Ansatz zeichnete sich zu seinem Leidwesen mehr als nur deutlich ab, da sie die zwei obersten Knöpfe ihrer Bluse offen gelassen hatte.

Er schluckte hart. Räusperte sich und griff schnell nach dem großen Koffer, um damit zum Auto zu eilen. 'Chiba, reiß dich zusammen!', ermahnte er sich in Gedanken, als er den Kofferraum öffnete. Mit dem Rücken zu ihr gewandt, versuchte er mit Mühe und Not ihren überdimensionalen Koffer zu verstauen. Minutenlang schob er ihn hin und her. Drehte und wendete ihn. Und dann hatte er es endlich geschafft. Erleichtert durchatmend, schloss er seinen Kofferraum ab und hörte auch schon, wie sie sich ihm langsam näherte. 

Ein Kribbeln erfasste ihn, als sie neben ihn trat und eine Hand auf seinen Arm legte. 

»Danke für Ihre Hilfe!«, sagte sie und nahm ihre Sonnenbrille ab, als er ihr kurz sein Gesicht zu wandte.

 

Ohne sie länger als nötig anzusehen, drehte Mamoru sich wieder um. 

»Statt sich bei mir zu bedanken, sollten Sie sich eher entschuldigen und endlich einsichtig zeigen.«, entgegnete er ihr und ging um den Wagen herum. 

»Entschuldigen?«, quiekte Usagi auf. »Wofür sollte ich mich denn bitte bei Ihnen entschuldigen?« 

Breit grinsend öffnete er die Fahrertür und hielt kurz inne, als er seinen Blick noch einmal auf sie richtete.

»Hm, vielleicht dafür, dass Sie mir fortlaufend widersprochen haben und mir weiß machen wollten, dass Sie meine Hilfe absolut nicht benötigen. Geben Sie doch einfach zu, dass Sie im Unrecht waren und auf gar keinen Fall alleine klar gekommen wären.«

»Was.....« Noch ehe sie ihm Kontra geben konnte, stieg er ein, schloss die Wagentür und startete den Sportwagen. Usagi ballte die Fäuste und biss sich auf die Lippe. Ja verdammt, er hatte Recht. Sie wäre ohne seine Hilfe nicht so schnell hier gewesen und ein Taxi hätte sie wieder Unmengen an Geld gekostet. Aber dennoch brachte sie es nicht über die Lippen, es laut auszusprechen, dass er im Recht war. 

»Damit sich dieser arrogante Schnösel noch mehr einbilden kann? Ganz sicher nicht...«, murmelte sie und ging langsamen Schrittes auf die Beifahrertür zu. Noch immer schmerzte ihr Knöcheln fürchterlich, sobald sie ihn ein wenig belastete.
 

Im Rückspiegel hatte Mamoru verfolgt, wie sie mit schmerzverzerrtem Gesicht vom hinteren Ende des Sportwagens auf die geöffnete Beifahrertür zugegangen war. Seufzend hatte sie sich auf dem tiefen Sitz seines Sportwagens niedergelassen und die Tür zugezogen.

»Ich werde Ihren Knöchel nachher verbinden und Ihnen eine schmerzlindernde Salbe geben.« 

»Das will ich doch schwer hoffen! Immerhin habe ich es zum Teil auch Ihnen zu verdanken...«, zischte sie leise. 

»Schnallen Sie sich an, Miss Tsukino.«, knurrte er und umklammerte das Lenkrad etwas fester. Warum musste sie nur so ein loses Mundwerk haben? Aus dem Augenwinkel sah er, wie sie den Gurt griff und sich über ihren Oberkörper zog. Eng lag dieser darüber, schmiegte sich perfekt an ihre ... Er hielt den Atem an. Himmel, diese weiße Bluse! 'Mein Gott, Chiba. Was ist nur mit dir los?' Er musste die Augen schließen, um sich wieder zu sammeln. Andernfalls hätte er für nichts mehr garantieren können.

»Können wir endlich? Oder wollen wir hier Wurzeln schlagen?«, fragte Usagi und zerrte genervt an dem Gurt.

»Wer hat denn vorhin so getrödelt und musste sich erst noch was anderes anziehen?«, erwiderte Mamoru und trat auf das Gaspedal.

»Ich ... also... « Kurz biss sich Usagi auf die Lippe, drehte sich dann jedoch abrupt zur Seite. 

»Jetzt bin ich wieder schuld!? Wie oft soll ich Sie noch darauf hinweisen, dass Sie doch darauf bestanden haben, mich zu fahren.«

Mamoru seufzte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Straße. Noch ein Wort und er hätte sie auf seinen Schoß gezogen und ihr ihren Po versohlt. 

Scheinbar musste sie registriert haben, dass er keine weiteren Diskussion wünschte.

»Darf ich Musik anmachen?«, fragte sie nun ein wenig kleinlauter und nestelte an ihrem Gurt.

Ohne den Blick von der Straße zu nahmen, stellte er das Autoradio an und wechselte mit einem Klick auf den integrierten MP3-Player. 

»Was ist das?«, fragte sie, als sie die ersten Klänge der Musikstückes vernommen hatte.

»Was?«

»Na, was läuft da gerade für Musik?«

»Das ist das 'Flower Duet' aus der Oper 'Lakmé'.«

»Gefällt es Ihnen nicht?«

»Doch doch. Erstaunlicherweise sogar sehr gut.«

»Das freut mich!«
 

Mamoru umfuhr geschickt den Feierabendverkehr. Lenkte seinen Wagen durch kleine Seitenstraßen, während die Klassische Musik leise aus den Boxen drang. Minutenlang herrschte eine angenehme Stille zwischen den Beiden. Immer wieder blickte Usagi verstohlen zu ihm hinüber. Besah sich sein Profil näher. Konnte kaum die Augen von ihm lassen. Diese Natsumi könnte sich eigentlich nicht glücklicher schätzen, so jemanden wie Mamoru Chiba an der Seite zu haben. Umso weniger verstand sie, warum sich diese Frau aufführte wie eine Furie. 
 

»Darf ich sie was fragen?«

»Natürlich dürfen Sie das, Usagi.«

Sie stockte kurz. Wieder hatte er sie beim Vornamen genannt. »Sind Sie schon lange mit dieser Natsumi zusammen?«

»Warum wollen Sie das wissen?«

»Hm, bitte verstehen Sie das nicht falsch, aber ich habe mich gefragt, wie Sie es mit so jemanden aushalten.«

»Weil sie manchmal so aufbrausend ist, meinen Sie? Ich denke, Sie haben sie bisher noch nicht wirklich kennenlernen können, um sich ein Urteil darüber erlauben zu können.«, entgegnete er mit hochgezogener Augenbraue. 

»Doch, ich denke schon, dass ich mir ein gewisses Bild von ihr machen konnte. Jedenfalls war sie mir gegenüber in beiden Malen, die wir aufeinander getroffen sind, unglaublich feindselig gestimmt. Und irgendwie hat sie Sie auch dazu gebracht... -ich kann es nicht genau erklären, aber seitdem Ihre 'Verlobte' da war, sind Sie anders...«

»Ich glaube, Sie haben das falsch interpretiert!«

»Das glaube ich nicht! Es war mehr als offensichtlich, dass sie plötzlich distanzierter waren, nachdem sie weg war. Das hinterlässt bei mir ehrlich gesagt den Eindruck, dass Sie ganz schön unter ihrer Fuchtel stehen...«

»Behalten Sie Ihre Eindrücke lieber für sich«, knurrte er und steuerte das Anwesen der Chiba's an, das sich gerade vor ihnen auftat.

»Sagen Sie Mamoru, lieben Sie sie?«, fragte sie wie aus der Pistole geschossen und blickte neugierig zu ihm.

Sein Kopf ruckte augenblicklich zur Seite und fast hätte er eine Vollbremsung gemacht, noch ehe sie die Auffahrt erreicht hatten. 

»Beim besten Willen, Miss Tsukino. Aber das geht Sie nichts an!«

»Verstehe...«, entgegnete Usagi schulterzuckend und wandte sich zum Aussteigen, nachdem sie vor dem Haus der Chiba's gehalten hatten.

»Nichts verstehen Sie!«, brüllte Mamoru und riss wutentbrannt die Fahrertür seines Sportwagens auf. 
 

Nur der Wagen trennte die Beiden, die sich nun über dem Wagendach angriffslustig anblickten.  

»Was ist denn hier los?«, fragte Midori Chiba, die aus dem Haus getreten war und neugierig zu ihnen hinüber schaute.

»Nichts, okâsan.«, entgegnete Mamoru, der noch immer nicht den Blick von Usagi nehmen konnte. »Ich schicke Noguchi, der sich um das Gepäck von Miss Tsukino kümmern soll.« Lautstark knallte er seine Fahrertür zu und verschwand mit schnellen Schritten im Inneren des Hauses.


Nachwort zu diesem Kapitel:
'Flower Duet' aus der Oper 'Lakmé': https://www.youtube.com/watch?v=uNBKfNo9Pu0 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Lifestar
2014-07-18T17:57:10+00:00 18.07.2014 19:57
Ich freue mich jedes Mal wenn auf meiner Seite deine FF sehe, dass ein neues Kapitel raus ist ^^
Und wie immer hast du mich nicht enttäuscht ;)
War wieder super das zu lesen wie die beiden von einander angezogen werden und es dann doch nicht zugeben wollen. Vor allem fand ichs lustig, wie Usagi Mamoru wieder mal auf die Palme bringt ^^
Freu mich aufs nächste Mal
LG
Von:  Vienne
2014-07-18T14:53:06+00:00 18.07.2014 16:53
Voll ins Schwarze! Da hat sie genau seinen wunden Punkt entdeckt und nochmal schön drin gebohrt. Also wirklich...das kann er sich doch nicht gefallen lassen. Behauptet Usagi doch glatt, dass er -der GROßartige Mamoru Chiba- unter der Fuchtel seiner Verlobten stehe würde...AHAHAHAHAHAAAAAA!!!!
Freu mich aufs mehr ^^
♥liche Grüße aus dem sonnig-heißen Wien
Vienne
Antwort von:  MissyX
18.07.2014 17:16
Halli Hallo Hallöchen Vienne *winks
Merci, fürs Beta`n und Kommentieren. Wo Usa recht hat, hat se nun mal Recht ^^
Mamoru wird das sicher irgendwann auch begreifen :D

*Dir mal nen großes Eis rüber schiebe...
♥liche Grüße aus der Deutschland Sauna zurück
-Luna- & Miss
Antwort von:  Vienne
18.07.2014 19:07
*Eis nehm*
Danke ^^
Ja gerne gerne. So weiß ich immer als Erste, was passieren wird. Hihi...
Von:  Kaninchensklave
2014-07-18T13:03:20+00:00 18.07.2014 15:03
Ein Tolles Kap

Oh da hat Usagi Mamoru wohl gewaltig aus dem Konzept gebracht soviel ist sicher
genauso sicher wie das er für direse schreckschraube rein gar nichts empfindet
doch am meisten Ärgert es Ihn das Sie Ihm Kontra gibt was er nicht gwohnt ist

aber seiner Mutter und seiner Großmutter gefallen wird
da er so wohl noch besser auf seine aifgaben in der frma vorbereitet wird
da nunmal nicht jeder ein Friedlicher Mensch ist

Tja was die Schreckschraube betrifft diese wrd wohl auch das
eine oder andere mal mit Usagi aneinander geraten da erstere Meint sich als Chefin auf spielen zu müssen
wobei Ihr Usagi Deutlich zu verstehen gibt das sie genau 0 bei Ihr zu melden hat
da sie ja den Vertrag mir Midori und Mamoru Chiba unterschrieben hat
von daher sind die beiden Ihre Vogesetzten
da hat Natsumi rein gar nichts mit zu reden

GVLG  der vor sich hin Krümmelnde xD
Antwort von:  MissyX
18.07.2014 16:53
Moin Krümel-Keks-Arata, vielen lieben Dank für den Rev :)
Joa, und wie sie ihn aus dem Konzept gebracht hat - im Endeffekt nicht nur einmal :D
Und es wird sicherlich noch weitere Male geben, da kannst du dich drauf verlassen....
Gerade weil sie ihm nicht nach dem Mund redetet, fasziniert sie ihn ja insgeheim.
Sein Herz hat er doch schon verloren, er weiß es nur noch nicht ^^
Klar gefällt Usagi den beiden Chiba-Damen - sonst hätten sie sie ja nicht so schnell
eingestellt ^^ Und Omi muss da später auch noch ein bisschen vermitteln, aber
alles zu seiner Zeit.
GVLG von den Krümeltanten -Luna- & Miss^^

PS. Ja, wie man sieht bin ich heute äußerst Kreativ was das Antworten deines Kommentares betrifft ;-)) Immerhin ist er nicht ganz gleich... da sich der Esel ja bekanntlich zuletzt erwähnt, musste ich die Namen vertauschen... Kreativ genug oder? ^^
Antwort von:  -Luna-
18.07.2014 17:46
Höhö ...
Antwort von:  Kaninchensklave
18.07.2014 18:26
ich freue mich shcon regelrecht auf einen kleinen Cat Figth den Natsumi anfängt und das nur weil Mamoru usagi gefragt hat wie es seiner Großmutter geht xD


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