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Alle lieben Yoga

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Alle lieben Yoga
 

Warum es begann, wusste keiner an Bord der Thousand Sunny. Oder wann. Was der Grund dafür war, geschweige denn das Ziel.

Es erregte großes Aufsehen. Man wunderte sich. Munkelte, ob es ungeahnte Kräfte hervorrufen würde. Beobachtete das Geschehen und warteten so ab. Manch einer glaubte aber, dass man dafür eine Teufelsfrucht gegessen haben musste, sonst könne man es sich nicht erklären.

Nein, keiner der Strohhüte wusste, was es war, das ihre Navigatorin dazu bewegt hatte, diese seltsamen Verrenkungen, Dehnungen und Haltungen zu machen.

„Das nennt man Yoga!“, hatte Nami zu Beginn einmal gesagt, „Mir war klar, dass noch Niemand von euch etwas davon gehört hat.“

Nein – wirklich niemand, vielleicht Robin, wusste, was das war – dieses Yoga, was sie da tat.

Die ältere der beiden Frauen nickte nur immer, wenn man sie um Rat fragte, behauptete, dass sie die Jüngere doch lieber fragen sollten, wenn sie nach Antworten verlangten. Doch wochenlang traute sich niemand. Sahen nur zu.
 

Sanji gefiel dieser Anblick der jungen Frau besonders gut. Er liebte diese Bewegungen, welche diesen Körper wundervoll präsentierten. Diesen konzentrierten Ausdruck, wenn sie länger in solch einer Pose verweilte. Aber vor allem diese Hose, welche sich an die Kurven der jungen Frau, wie eine zweite Haut schmiegte und dieses pinke, bauchfreie Oberteil, welches ihren Busen immer so wunderbar hervorhob. Da war der Smutje doch sehr froh, dass er diesem wundervollen Schauspiel folgen konnte, ohne dass ihn sein Nasenbluten störte – auch wenn er währenddessen mehrere Zigaretten zur Beruhigung rauchen musste, und versuchte, dieses unangenehme Kribbeln in seiner Nase zu unterdrücken. Oder das Kribbeln in anderen Regionen seines Körpers.
 

Ruffy hingegen kicherte immer leise und er und Lysop und Chopper versuchten die ersten Male, als Nami dieses Yoga versuchte, sie nachzuäffen und hampelten dabei herum.

„Das sieht wirklich lustig aus!“, hatte der Kapitän der Strohhüte einmal gesagt. „Und ich wette, ich kann es am Besten, von allen an Bord. Noch besser, als Nami.“

„Das wollen wir sehen!“, riefen der Schütze und der Schiffsarzt gleichzeitig. „Du lügst doch nur!“

Nami hatte nach einigen Malen ihre Blödeleien satt und seitdem sie die drei mit Schlägen vom Deck verjagt hat, traute sich keiner von ihnen mehr, auch nur ein Wort dagegen zu sagen und beobachteten sie nur noch stumm und auch etwas heimlich.
 

„Bah!“, konnte man hingegen Zorro oft hören. „Das soll Sport sein? Training? Hebe erst einmal Gewichte – dann können wir uns darüber unterhalten, wer sich hier richtig bewegt.“

„Dann mach es doch besser!“, forderte die junge Frau den Grünhaarigen mehr als nur einmal auf. „Es steigert die Konzentration, gibt dir mehr Geduld und verbessert deine Intuition. Außerdem hilft es deinem Hormonhaushalt, indem er ihn ausgleicht.“

„Dem stimme ich aus medizinischer Sicht zu!“, hatte Chopper einmal gerufen, doch der Schwertkämpfer hatte sich dafür entschieden, das Rentier zu ignorieren.

„Also, alles nur Frauenkram. Kein Wunder, dass ausgerechnet du darauf stehst, Hexe!“

Den Rest des Tages konnte man nur noch die Beschwerden der jungen Frau hören, selbst als der Schwertkämpfer bereits im Krähennest verschwunden war, um zu trainieren.
 

„Also ich finde, dass es ganz faszinierend aussieht, Yohohoho! Meine Augen beobachten gerne dieses fabelhafte, vorzügliche Schauspiel – und dabei habe ich nicht einmal Augen!“, sagte Brook einmal. Den skelettierten Musikanten konnte man oft in der Nähe des Kochs sehen, wie sie Beide geifernd, beinahe sabbernd, ihrer Navigatorin zusahen.
 

Ihren Schiffszimmermann sah man nur häufig seinen Kopf kratzen.

„Wie man das nur hinbekommen soll?“, fragte er seine Freunde. Schließlich hatte er selbst nur noch wenig Körpergefühl, bei all dem Metall, welches in ihm steckte. Außerdem waren ihm die Bewegungen doch etwas zu gewagt, denn der Cyborg war nie wirklich von der gelenkigen Sorte gewesen.
 

„Lasst sie nur machen. Das Fräulein Navigatorin weiß gewiss, was sie da tut“, hörte man Robin mehr als nur einmal sagen, während sie ruhig ihre Bücher las und die Männer eher belustigend beobachtete, als die junge Frau. Natürlich hatte die Navigatorin ihre ältere Freund schon öfter gefragt, ob sie nicht mitmachen wollte, doch die Schwarzhaarige hatte es immer verneint. Schließlich war Yoga nichts für sie.
 

Nami hingegen war sich dem vollends bewusst, wie all ihre Freunde dachten und hinter ihren Rücken - und dennoch sehr offensichtlich darüber sprachen - doch vielleicht genoss sie diese Aufmerksamkeit einfach ein wenig. Zumindest war sie sich sicher, dass dieser Sport sehr für Aufsehen an Bord der Thousand Sunny sorgte.

Auch wenn man es nicht bemerkte – so beobachtete sie ihre Freunde jedes Mal. Ihr Grinsen, während sie zu planen begann, musste sie dabei immer verstecken. Schließlich sollte nicht auffallen, dass etwas schelmisches – gar belustigendes in ihrem Kopf vor sich ging. Schließlich wollte die junge Frau auch einmal ihren Spaß haben und somit ihre Ruhe während ihres Trainings bekommen.
 

So kam es eines schönen Tages – als die Möwen ihre Kreise am Himmel zogen und es nach ausgezeichnetem Essen überall roch, die Sonne gerade den Meeresspiegel verlassen hatte und Ruffy, Lysop und Chopper schon irgendeinen Blödsinn veranstalteten - dass Nami am Frühstückstisch plötzlich aufstand, die Hände auf den Platz vor ihr schlug und all die Aufmerksamkeit plötzlich auf ihr lag. Die Gläser klirrten dabei heftig.

Die drei Jüngsten verschluckten fast ihre Essstäbchen, mit denen sie gerade noch gespielt haben. Sanji hingegen, welcher noch Sekunden zuvor am Herd stand und schon die nächste Portion für die gefräßigen Mäuler zubereitete, eilte sofort an Namis Seite. Schließlich meinte er, sie bräuchte seine Hilfe, oder er könne eine wichtige Ansage verpassen. Zorro brummte nur, aß weiter, während Brook, Franky und Robin erwartungsvoll zu der jungen Frau sahen.
 

„Heute ist der Tag!“, sagte Nami plötzlich und alle sahen sie noch verwunderter an.

„An dem ich Piratenkönig werde?“, fragte Ruffy gleich.

„An dem ich, der große Lysop, die Welt retten wird?“

„An dem wir heiraten werden, Nami-Mäuchen?“, säuselte der blonde Koch.

„An dem du uns endlich alle in Ruhe lassen wirst?“, knurrte Zorro.
 

Nun war es die junge Frau, welche irritiert in die Runde sah, doch sie fing sich schnell wieder, räusperte sich und schüttelte, auf alle Fragen gleichermaßen antwortend ihre Kopf:

„Heute ist der Tag, an dem wir Yoga machen werden. Wir alle! Dann wisst ihr endlich, wie es ist, seinen Körper auf solch eine Art zu bewegen, während ich danach von euch endlich in Ruhe gelassen werde.“
 

Die Navigatorin hätte erwartet, dass sie alle lauthals zu lachen beginnen. Dass sie mit Fäusten auf den Tisch schlugen, ihre Bäuche hielten, brüllten, während sie Seitenstechen und Schluckauf bekamen. Sodass Tränen ihren Wangen herunter liefen, während sie diese absurde Idee verteufelten.
 

Dass sie alle totenstill wurden, damit hatte Nami aber nicht gerechnet. Stumm sahen sie die junge Frau an, blinzelten und kratzten sich an den Köpfen. Selbst Sanji, der ja sonst all die Gedanken der Navigatorin in den Himmel lobte, schien sich nicht sicher zu sein, was er sagen sollte.
 

„Y-yoga?“, fragte schließlich Franky unsicher und schob seine Sonnenbrille weiter auf seinem Kopf zurück, als es möglich gewesen wäre.

„Den Frauenkram?“, murmelte Zorro grimmig und verschränkte seine Arme, sah dabei die Frau finster an. „Den kannst du schön allein weiter machen!“

„Ich bin ein Rentier – ich glaube nicht, dass mein Körper da mithalten kann. Wir haben ganz andere Muskelpartien“, redete sich nun auch Chopper raus.

„Als gefährlicher Käpt'n Lysop würde es meinem Ruf schaden!“, beschwerte sich der Schütze.

„Yohoho...meine alten Knochen...und ich in meinem zarten Alter. Da glaube ich herzlich wenig, dass ich da noch mithalten kann.“

„Also ich würde gerne etwas mit dir zusammen machen, liebstes Namilein!“, säuselte der Smutje und begann gleich wie verrückt um die junge Frau herumzutanzen. „Und bestimmt macht unsere Robin auch mit.“

Die ältere der beiden Frauen lächelte sanft, sah Nami an.

„Ich denke, meine Absagen in der Vergangenheit sollten vorerst genügen. Ich würde daher gerne das Geschehen beobachten.“

„Gewiss“, nickte Nami, während sie versuchte, den Liebestanz des Kochs zu ignorieren. Stattdessen sah sie neugierig den jungen Mann mit dem Strohhut an, welcher nur langsam zur grinsen begann.

„Ich mach auch mit! Ich weiß jetzt schon, dass ich der Beste sein werde. Das wird lustig!“, freute er sich aufrichtig.

Die anderen Männer stöhnten. Denn irgendwie hatten sei das Gefühl, dass sie nun doch mitmachen mussten.

„Ich zieh aber nicht so'n Fummel an!“, beklagte sich Lysop gleich, während die anderen zustimmten.
 

Etwas später am Tag, als das Frühstück nicht ganz so schwer im Magen lag und sie Nami davon abbringen konnten, ihnen diese engen Yogahosen und bauchfreie, pinke, rosafarbene und geblümte Tops anzudrehen, standen alle, bis auf Robin, welche das Geschehen mit einem Kaffee beobachtete und Zorro, der im Krähennest verschwunden war, auf solchen komischen Matten. Nami strahlte regelrecht, den ihr Plan, wie sie vielleicht endlich Ruhe bekommen würde, war aufgegangen.
 

„Wenn jetzt die Marine vorbei kommt – das sag ich euch – die halten uns doch für bekloppt!“, rief Franky, welchem diese ganze Situation nicht behagte. Schließlich war er noch immer nicht viel beweglicher und er hatte Angst, während er sich fragte, was die Navigatorin wohl mit ihnen vorhatte.

„Das tun sie eh schon...“, sagte Lysop, der sich wünschte, seine Fußnägel geschnitten zu haben. Denn sie alle waren barfuß.

„Ich finde es ganz super, was Namilein da macht“, versuchte Sanji die junge Frau anzubaggern, doch diese verdrehte einfach nur die Augen.

„Ich habe Angst, dass ich mir sämtliche Knochen breche! Yohoho!“

„Und ich darf mir nichts brechen, ich bin doch der Schiffsarzt!“

„Ich kann mir nichts brechen – ich bin aus Gummi!“

„Jetzt seid still. Umso weniger ihr euch beschwert, umso schneller können wir anfangen. Zuerst müsst ihr wissen, dass ihr richtig atmen müsst. Etwa so.“

Während sich ihr Brustkorb – zu Sanjis Freude – ob und senkte, hob sie ihre Arme und die Männer taten es gleich.

„Sehr gut!“, strahlte Nami.

„Sind wir schon fertig?“, flehte Lysop.

„Nein – wir fangen gerade erst an!“
 

Figur um Figur machten die sechs Männer der jungen Frau nach. Hier bewegten sie die Arme. Dort stellten sie sich auf sein Bein. Dann mussten sie wieder so komisch atmen. Alles, was sie taten hatte solche komischen Namen: Berghaltung, Boot, Brücke, Krieger. Auch Tiere waren dabei. Von Kobras, über Hunde und fliegenden Tauben. Alles, was sie sich denken konnten und schon bei der jungen Frau oft beobachtet hatte, war dabei. Selbst vor Spagat blieben sie nicht verschont, auch wenn nur Sanji, wegen seiner gängigen Kampfart und Ruffy, da sein Körper eh aus Gummi war, mithalten konnten.
 

Einmal zwang die junge Frau die Männer sogar, wieder eine dieser komischen Figuren auf einen Bein zu machen und dazu irgendwie ihre Arme so komisch zu halten. Das war der Moment, als Brook sein Gleichgewicht endgültig verlor und versuchte, durch stetiges auf und ab hüpfen wieder anständig stehen zu können. Doch es misslang ihm.

Stattdessen fiel er über die Reling und drohte zu ertrinken. Franky sprang hinterher.

„Ich bin raus. Yohoho! Es war eine lehrreiche Erfahrung“, keuchte er, als er wieder an Bord war, während Franky ebenfalls sagte:

„Ich bin auch raus. Ich bin dafür sowieso nicht gebaut.“ Damit ließ er auch keine Zeit für Diskussionen, denn schon war er unter Deck verschwunden. Der Musikant, noch immer leicht durch das Meereswasser benetzt, setzte sich an den Tisch neben Robin und verweilte von da an still.
 

„Gut...“, sagte Nami und Lysop sprang gleich auf.

„Endlich! Es ist vorbei! Diese Tortur!“

„Halt die Klappe! Nami-Mäuschen hat noch nicht gesagt, dass es zu Ende ist!“, befahl ihm Sanji und der Schütze wurde böse angefunkelt.

„Ganz richtig Sanji“, lobte ihn die junge Frau und der Angesprochene verfiel gleich in einen Liebestaumel. „Eine letzte Figur habe ich noch für euch und dann...“

„Dürfen wir unseres Weges ziehen?“

„Lässt du uns in Ruhe?“

„Lassen wir dich in Ruhe?“, fragten erst Chopper, dann Lysop und schließlich Ruffy.

Nami grinste.

„Ganz genau.“

Mit diesen Worten schwang sie ihr linkes Bein mit solch einer grazilen Bewegung hinter den Kopf, dass man sich noch heute fragte, wie die junge Frau das gemacht hat.

„Männer können das nicht!“, beschwerte sich der Mann mit der langen Nase gleich.

„Und Rentiere“

„Versucht es doch einfach“, versuchte Nami die Beiden zu überreden. Doch die zwei Freunde sahen sich nur an, schüttelten dann den Kopf und sagten gemeinsam:

„Ab jetzt lassen wir dich für immer in Ruhe Yoga machen!“

Und auch sie standen auf, nahmen aber zumindest ihre Matte mit.
 

„Ha!“, rief Sanji, der mit eben solch einer eleganten Bewegung sein Bein hinter den Kopf warf. „Ein Leichtes für mich. Kann ich das nicht gut, Namilein?“

Die junge Frau nickte.

„Wirklich sehr gut, Sanji!“

„Ich kann es noch besser!“, rief plötzlich Ruffy und die Zwei sahen den Kapitän der Strohhutbande erstaunt an. Denn er hatte beide seiner Beine um den Hals und die Schultern, den Kopf und irgendwie auch um seine Arme geschlungen, sodass man nicht wusste, wo sein Anfang und sein Ende war.

„Ich bin der Yoga-König!“, rief der junge Mann euphorisch, während keiner so recht wusste, was man darauf sagen sollte.

Einzig Robin konnte man im Hintergrund leise lachen hören.

„Ich glaube, ich habe meine Lust auf Yoga verloren...“, murmelte Nami, ungeahnt, das dem armen Sanji das Herz dadurch fast zerbrach. Denn nun würde er nie wieder die schöne Navigatorin bei diesen sexy Bewegungen beobachten können.

„Na warte!“, knurrte der Smutje, bevor er begann den jungen Mann mit dem Strohhut quer über das Deck für diese Frechheit zu jagen.
 

Doch Yoga verließ nie wirklich die Thousand Sunny. Denn ungeahnt von ihnen allen gab es noch einen von ihnen, der ganz heimlich die Figuren ausübte. Zwischen Handeln, Gewichten und hoch über den Köpfen. Schließlich war dieser Sport gut für Körper und Geist und eigentlich doch kein so großer Frauenkram, wie zu Beginn angenommen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Dahlie
2018-10-23T15:40:31+00:00 23.10.2018 17:40
Was ein schöner OS :)

Er ist herrlich lustig geschrieben und hat wahre Worte. Yoga entspannt, ist durchaus sehr anstrengend und kann helfen nach einem stressigen Tag runterzukommen.

Wobei ich Brooke und Chopper echt zustimmen muss... beide sind da nicht so für geschaffen xD Ruffy, Sanji und Zorro wird das gut tun ;)

Danke für den Lesespaß <3
Antwort von:  _Supernaturalist_
24.10.2018 09:42
Hallöchen und freut mich, dass du auf diese kleine OS gestolpert bist ;D Zudem erfreut es mich sehr, dass ich dir damit den Tag ein wenig verschönern könnte <3
Von:  Ju1989
2016-03-07T11:18:37+00:00 07.03.2016 12:18
Juhuuu was neues von dir :D
Von: irish_shamrock
2016-03-06T17:40:08+00:00 06.03.2016 18:40
Hey Mäusken ...

ja, auch wenn mans nicht glauben soll, vertrete auch ich die Ansicht, dass den Strohhüten so ein bisschen Yoga ganz gut tut. Und Zorro ... tja ... nun ... der macht das schon ;)


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