Zum Inhalt der Seite

NCIS One-Shots

... für Zwischendurch zum Lesen.
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Lächel doch mal

Der Regen fiel wie ein dichter, grauer Schleier vom Himmel. Keine Menschenseele ließ sich jetzt draußen blicken, nicht einmal eine Person mit einem Schirm oder einer Regenjacke war zu sehen. Der Regen war einfach zu stark.

Ich betrachtete mein Spiegelbild in der Fensterscheibe, durch die ich die Welt dort draußen schon eine Weile betrachtete. Um genauer zu sein schon seit über einer Stunde und ich hatte mich keinen Zentimeter mehr bewegt.

Natürlich hatte Tony darüber Scherze gemacht und McGee Vermutungen angestellt, doch was wussten die schon? Gibbs hatte es nicht interessiert, schließlich gab es im Moment keine Arbeit.

Wie sagte er oft? Der Regen sorgte dafür, dass man keine Arbeit zu erledigen hatte, er hielt die Leute in den Häusern und sorgte damit zwar für Streitereien, da viele Menschen sich auf engen Raum aufhalten mussten, und doch hielt er die Menschen davon ab, andere zu ermorden und bescherte Ermittlern von jeglichen Behörden ein bisschen Ruhe und ließ sie sich entspannen können.

„Alles in Ordnung bei dir?”

Ich sah nicht auf, wusste aber, einerseits dank der Stimme, andererseits dank dem Spiegelbild, welches ich in der Fensterscheibe sehen konnte, dass Director Shepard mich angesprochen hatte. Trotzdem antwortete ich ihr nicht und sah weiterhin nach draußen.

„Ein richtiges Hundewetter.”, meinte sie und legte ihre Hand auf meine Schulter, drückte diese leicht zur Aufmunterung, „Regen ist kein Wetter für mich.”

„Director, könnten Sie mal bitte kommen?”, drang McGees Ruf an meine Ohren und Director Shepard ging zu ihm, um sich von ihm etwas zeigen zu lassen und ihm dann etwas erklären zu können, was er falsch gemacht hatte und was er nun tun sollte.

Der Regen wurde in der Zwischenzeit immer stärker und man hörte sein Prasseln gegen die Fensterscheibe laut und deutlich, außerdem schien es draußen kalt zu sein, denn mein Atem ließ die Scheibe beschlagen.

Ich legte die eine Hand auf diese und spürte, was ich zuvor vermutet hatte: Kälte. Und diese Kälte stimmte mich noch nachdenklicher als ich ohnehin schon war.

//Das sind die Tränen, die du nicht weinen kannst, Ziva.//

Solche Gedanken schossen mir in diesem Moment durch den Kopf und sie hatten meist ein wenig Recht, denn hatte man mich weinen sehen? Wusste man von meiner Gefühlslage und wusste, dass ich nicht einmal, wenn ich alleine war, weinte, weil ich es noch als Schwäche ansah und es mir so eingebläut worden war?

//Dein Gewissen deinen Kollegen, deiner Familie, gegenüber plagt dich. Ist doch richtig, oder?//

Ich schüttelte den Kopf, wollte diese Gedanken vertreiben, die immer dann kamen, wenn es zu regnen begann und es nicht aufzuklaren schien.

Ich konnte in der Fensterscheibe sehen, wie Director Shepard sich zu Tony beugte und ich konnte ganz leise vernehmen, wie sie etwas zu ihm sagte. Dann sah ich nur, wie er nickte, sie zu Gibbs ging und mit ihm redete. Tony hingegen stand auf und ging auf mich zu.

Ich schloss meine Augen und dabei fiel mir auf, dass die Regentropfen, die an der Fensterscheibe herabliefen, wie Tränen aussahen.

„Hey, ist wirklich alles in Ordnung bei dir?”

Tony legte seinen Arm um meine Schultern und blieb neben mir stehen, sah mich nicht an, sondern betrachtete ebenfalls unser Spiegelbild in der Scheibe.

Ein Nicken war alles, ich konnte ihm sonst keine Antwort geben, doch er akzeptierte dieses Nicken und hakte nicht weiter nach, blieb einfach weiterhin schweigend neben mir stehen.

//Er ahnt, dass etwas nicht stimmt.//

Ich seufzte und wollte ihn ansehen, etwas sagen, doch als ich meinen Mund öffnete und gerade meinen Blick auf ihn richten wollte, blieb dieser auf die beiden Personen, auf unserem Spiegelbild, hängen.

//Wie ein Liebespaar.//

Tony schien gemerkt zu haben, dass mir so etwas in der Art durch den Kopf geschossen war, denn er nahm den Arm weg, den er noch immer um meine Schulter gelegt hatte, lächelte einfach in unser Spiegelbild herein.

Wir standen lange so, der Himmel schien noch lange nicht aufhören wollen zu weinen, denn man sah noch immer viele dicke, graue Wolken am Himmel und es regnete nach wie vor stark.

„Möchtest du mir sagen, was dich so bedrückt?”, fragte Tony leise und jetzt sah er mich an und ich erwiderte seinen Blick und versuchte zu lächeln, was mir misslang. Dennoch antwortete ich ihm nun: „Ich würde, wenn ich selbst wüsste, was es ist.”

Wieder schwiegen wir beide eine Weile und sahen nach draußen oder betrachteten unsere Spiegelbilder in der Scheibe und machten uns unsere jeweiligen Gedanken.

//Du Idiot! Wieso musst du nur so verklemmt sein?!//

Ich seufzte, sah aus den Augenwinkeln zu Tony, der die Hände hinter den Kopf gelegt hatte und noch immer nach draußen sah. Er sah mich nicht an, zumindest nicht so, wie ich neben ihm stand. Höchstens mich als Spiegelbild.

„Tony?”, fragte ich leise und Tony machte einen Ton, der mir zeigen sollte, das er ganz Ohr war, „Wann hört es wieder auf zu regnen?” „Ich weiß es nicht, Ziva.”, war seine Antwort und er sah mich noch immer nicht an, „Aber ich denke mal, dass der Regen so gegen Morgen aufhört.” „Woran kannst du das erkennen?”, erkundigte ich mich leise und Tony sah mich verwundert an, antwortete nicht.

//Jetzt hält er dich bestimmt für völlig verrückt! Sei doch endlich mal du selbst und nicht mehr die Agentin von Mossad!//

„Lächel mal nur für mich.”

Ich sah Tony groß an, der gerade diesen Satz zu mir gesagt hatte und mich auffordernd ansah.

//Was in aller Welt meint er damit?!//

„W-was meinst du?”, fragte ich ihn verwundert und Tony meinte: „Lächel doch mal. Mach nicht immer so ein trübes und ernstes Gesicht.” „Wozu?”, wollte ich wissen und spürte, wie ich rot wurde, obwohl ich dagegen ankämpfte. „Weil dir ein Lächeln stehen würde, Ziva.”, meinte Tony ernst, „So etwas entstellt einen nicht.” „Das habe ich auch nicht behauptet!”, fauchte ich und Tony scherzte grinsend: „Wenn alle Agenten vom Mossad deine Meinung vertreten, dann scheint Israel ein Land zu sein, in dem wenig gelächelt wird.”

Dieser Satz brachte mich dazu, dass ich lächeln musste. Nein, sogar lachen. Ich lachte und konnte nichts gegen das Lächeln machen, welches dann einfach auf meinen Lippen haften blieb.

„Na siehst du.”, lobte Tony mich, „Du siehst noch immer aus wie du selbst, nur ein wenig fröhlicher und glücklicher.”

Dafür verpasste ich ihm lachend eine leichte Kopfnuss. Meine Gedanken waren durch seinen kleinen Scherz wie weggeblasen und ich hatte sie vorerst vergessen, doch ich wusste, sie würden zurückkommen, wenn der nächste Regen kam.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Buchruecken
2008-06-21T21:25:21+00:00 21.06.2008 23:25
HeY!
Also , wenn ich ehrlich bin, ich weiß grad voll nicht was ich schreiben soll XD
Der OS hat Gefühle geweckt, weil man sich so gut in Ziva hineinversetzten kann. Und die Idee , ach ich weiß i-wie echt nicht was ich sagen soll. Einfach nur richtig klasse und ich hoffe, dass du noch viel mehr NCIS Geschichten schreibst :)

LG Mimi
Von: abgemeldet
2008-04-30T13:57:59+00:00 30.04.2008 15:57
Hallo,
ich finde deine Fanfic total Super und würde mich freuen wenn du in zukunft mehr Ncis fanfics schreiben würdest!!!
Und kannst du mal auf meiner seite vorbei schauen und dir meine fanfics anschauen? (besonders di NCIS)??

MfG Honeylinely


Zurück