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Alle guten Dinge sind Drei

Verlieben in 3 Schritten [Zo ♥ Na]
von

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Erster Versuch

Soooo, Leute ^^ Hier präsentiere ich euch meine neue Fanfic, die ein Produkt des ZorroxNami Zirkels ist, genauer, der "Dragon-Revolution"

Wir wollen das Pair bekannter machen auf Mexx und deswegen laden wir seit geraumer Zeit mehr dazu hoch ;)

Ich hoffe, euch gefällt meine Geschichte, sie ist sehr lang geworden xD Zumindest das erste Chapter...

Aber egal, lange Rede, kurzer Sinn, viel Spaß ^^
 

☆¤*★*¤☆
 


 

Kapitel 1: Erster Versuch
 


 

Im Nachhinein war es eigentlich eine ziemlich lustige Geschichte. Jedes Mal, wenn ich daran zurückdenke, zucken meine Mundwinkel in die Höhe und ich verliere mich in Tagträumereien. Dabei war nicht alles so einfach, wie man es heute anderen Leuten erzählt.

Die Geschichte, wie wir uns verliebten und zusammenkamen, hatte anfangs wenig mit Romantik zu tun. Viel eher sollte es zu vielen dummen Zufällen kommen und beinahe wäre alles in die Hose gegangen.

Mittlerweile ist es schon das fünfte Jahr, wo wir uns gegenseitig Liebe und Treue schenken und ich genieße nach wie vor jeden einzelnen Tag davon. Ich war damals 18, er 19. Wie doch die Zeit vergeht!
 

„Hey.“ Die Stimme hinter mir reißt mich ein wenig aus den Gedanken. Zuckend wende ich den Kopf zu demjenigen hin, der mich angesprochen hat. Ein Lächeln legt sich auf meine Lippen, als sich ein Paar kräftige Arme um meine Taille schlingen und mich fest an den gestählten Körper drücken.

Ein paar Minuten stehen wir schweigend an der Reling und schauen auf das offene Meer hinaus. Es sind zwar mittlerweile fünf Jahre vergangen und noch mehr, seit ich in Ruffys Crew eingetreten bin, aber das alles sollte nie etwas daran ändern, dass ich noch jahrelang auf diesem wunderschönen Schiff leben, arbeiten und lieben sollte.

„Woran denkst du?“, fragt die raue Stimme an meinem Ohr. Unwillkürlich bekomme ich eine feine Gänsehaut, auf die ich aber nicht weiter achte. Schmunzelnd lege ich den Kopf an seine Schulter und schaue über Kopf in seine tiefschwarzen Augen.

„Erinnerst du dich an die Engels-Insel? Mit den vielen Lichtern, den Festen, den himmlischen Umgebungen?“ Wenn ich daran dachte, schwelgte ich einfach immer in Erinnerungen. Auf dieser Insel hatte alles gestimmt und sie waren dabei nur durch Zufall zu ihr gekommen. Vielleicht auch durch das Schicksal? Darüber ließe sich sicherlich streiten.

Mein Partner hinter mir schwieg nicht lange, viel eher grinste er leicht und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

„Natürlich. Wie könnte ich auch nicht?“

Seine Stimme, die früher kalt und rau gewesen war – besonders zu mir – war nun erfüllt von Wärme und Glück. Mein eigenes Glück konnte ich dabei nicht einmal in Worte fassen.

Fünf Jahre und doch kam es mir immer noch wie ein Traum vor.

„Alle guten Dinge sind eben drei, was?“ Lachend schmiege ich mich in seine Arme und genieße mit ihm zusammen den nahen Sonnenuntergang, der einen weiteren Tagesausklang andeuten würde.
 

5 Jahre zuvor:
 

„Nami, wann sind wir endlich daaa?“ Die nörgelnde Stimme des schwarzhaarigen Käptns hallte von der Galionsfigur herüber zu den Liegen, die mitten auf der Rasenfläche standen und wo sich die weiblichen Crewmitglieder sonnten und den Tag genossen.

Während Robin in ihrem Buch blätterte, drückte Nami ihre Sonnenbrille von der Nase und starrte den Gummimenschen leicht verständnislos an.

„Wie oft muss ich dir das noch sagen? Bis zur nächsten Insel brauchen wir noch mindestens eine Woche und jetzt sei endlich still!“ Die Augen verdrehend lehnte sie sich wieder an und öffnete zum zehnten Mal an diesem Tag die Zeitung, in der sie einfach nicht weiterkam. Ständig wollte irgendjemand von ihr etwas wissen und so langsam platzte ihr wirklich der Geduldsfaden.

Leise schnaufend stellte sie die Beine auf und ließ ihre Sonnenbrille wieder auf die Nase wandern.

Ein amüsiertes Glucksen neben ihr riss sie abermals aus ihrem Vorhaben.

„Was lachst du so?“, bluffte sie die schwarzhaarige Archäologin neben sich an und erntete nur ein sachtes Schmunzeln. „Du solltest lernen, dich nicht so schnell aufzuregen, Nami“, riet ihr die Freundin, aber Nami schnaubte nur genervt und öffnete abermals die Zeitung. Sie würde sich jetzt einfach nicht mehr ablenken lassen. Das musste doch irgendwie zu schaffen sein! Irgendwer auf diesem Schiff musste doch auch ein bisschen Grips haben, um sich mal um die Dinge zu kümmern, oder nicht?

Oder warum wurde sie ständig gefragt, wann das Essen serviert werden soll, ob sie wisse, wo ein paar Schrauben waren, ob sie noch die eine bestimmte Zeichnung hatte oder ob nicht mal jemand anders das Deck schrubben konnte? War sie Mutter Theresa?!

Je mehr die Orangehaarige darüber nachdachte, desto wütender wurde sie und letzten Endes war sie es selbst, die sie so ablenkte, dass ein Weiterlesen einfach unmöglich wurde.

„Gott! Wieso bestrafst du mich so!?“ Murrend warf sie die Zeitung zusammen, erhob sich und streckte sich ergeben. „Keine Chance, ich geh in die Kajüte. Vielleicht hab ich da Ruhe.“ Sie schnappte sich noch ihr Glas mit dem leckeren Drink, den Sanji ihr gemacht hatte – als Wiedergutmachung, dass er sie so auf die Palme gebracht hatte – und marschierte dann barfuß über das feuchte Gras zur Kajüte.

Heute war irgendwie nichts mit ihr anzufangen. Nicht nur, dass sie alle nervten, sie fand auch einfach keinen Ruhe – äußerlich, wie auch innerlich. Was war nur mit ihr los?
 

Gestern war noch alles okay gewesen.

Sie hatten abends ein bisschen gefeiert, warum auch immer, einfach so.

Wie immer hatten sie ziemlich viel gebechert und letzten Endes waren von den Teilnehmern, die bei ihrem kleinen Wetttrinken teilgenommen hatten, nur noch Zorro und sie übrig geblieben. Was schon von vornherein klar gewesen war, aber die anderen wollten nicht auf sie hören, als sie meinte, dass sie sowieso keine Chance hatten.

Das Rennen wurde also wieder zwischen Zorro und Nami ausgetragen und je später der Abend wurde, umso mehr gerieten sie neben dem Trinken auch ins Reden.

Es war eine so merkwürdige Situation, wenn man rückblickend daran dachte. Sie wusste nicht mehr so viel vom Gespräch, aber zum Schluss war sie schon wieder so nüchtern gewesen, dass sie klare, sogar durchdachte Dinge erzählte und Zorro ihr genauso klar und durchdacht geantwortet hatte. Es war, als verstünden sie sich auf einmal einfach und das war ja vorher nie so wirklich möglich gewesen.

Zorro war eben der Muskelprotz. Er trainierte lieber, als in Gesellschaft der anderen zu sein und trank mehr, als manch anderer vertragen könnte. Außerdem war er meistens in sich zurückgezogen und erzählte nur das Nötigste.

Nami hingegen war aufgedreht, geriet schnell in Rage und spielte gerne mal den Chef. Zwar war auch sie manchmal ruhig und wollte ihre Ruhe haben, dennoch war sie ein Gegensatz zu Zorro. Und gestern Abend hatten sie ganz normal miteinander gesprochen, es war schon verrückt…

Aber es war angenehm gewesen, das musste sie schon zugeben. Und wenn sie es sich recht eingestand, genoss sie seine Nähe, aber das auch schon länger…
 

Nachdenklich betrat die Orangehaarige die Gemeinschaftskajüte von Robin und ihr und schloss hinter sich die Tür. Es war wirklich verrückt. Gestern Abend hatte sie Schmetterlinge im Bauch, aber dabei war es doch nur Zorro? Das konnte doch nicht sein, dass sie mehr für den gefühlskalten Idioten empfand, als nur Freundschaft?

Wahrscheinlich bildete sie sich nur ein, dass sie ihn ‚mochte‘, weil sie sich gestern einfach ein bisschen näher gekommen waren – auf freundschaftlicher Ebene.

„Ach, denk einfach nicht drüber nach~“, sagte sie sich selbst und strich sich durch die Haare.

„Über was?“ Ein Murmeln drang aus einer Ecke zu ihr durch und für einen Moment setzte das Herz der Navigatorin aus, ehe es in einem schnellen Rhythmus weiterschlug. Sofort drehte sie sich in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war und was sie dann sah, verschlug ihr für einen Moment die Sprache.

Nicht nur, dass jemand in ihrem Bett lag und schlief, nein, dieser Jemand war auch noch der Grünhaarige selbst, von dem sie eben in halbe Tagträume verfallen war!

„Was… machst du in meiner Kajüte?“ Nami versuchte, ihre Stimme so ruhig wie möglich zu halten, doch man konnte deutlich heraushören, dass das nicht lange so sein würde, wenn sie nicht schnell eine Antwort bekommen würde.

Müde richtete sich derweil der Grünhaarige auf und wischte sich mit der Hand über die Augen, ehe er sich im Raum umschaute.

Da das Bullauge mit Vorhängen verhangen war, drang nur wenig Licht in den großen Raum, doch es reichte aus, um klar die feminine Seite der Besitzerinnen zu erkennen. Wobei sich diese Seite auch durch Wäscheberge auf Stühlen, Schuhen auf dem Boden und kleinen Schminktischchen deutlich zeigen dürfte. Ein Grund mehr, wie man nicht erkennen konnte, dass der Kerl hier im falschen Zimmer war!

„Wieso?“ Zorros Ton war ahnungslos, verwirrt.

Hatte er am Ende wirklich nicht gemerkt, dass er hier falsch war? Aber wie konnte man so doof sein?

„Weil du in meiner Kajüte bist!? Bist du taub, oder was?“ Wütend knipste Nami das Licht an und Zorro kam ein wenig ins Straucheln was die Helligkeit anging. Die Orangehaarige konnte also beobachten, wie er die Augen zusammenkniff, sich darüberwischte und schließlich müde gähnte. „Ups. Nicht gemerkt.“

Nami klappte fast die Kinnlade runter. „Nicht gemerkt!?“ Das konnte doch nicht sein Ernst sein! „RAUS!“ Brüllend verwies sie mit ausgestrecktem Zeigefinger zur Tür und bebte fast vor Wut. Wieso hatte sie eben noch an den gestrigen Abend gedacht, wo sie sich so gut verstanden hatten? Eigentlich war er ja doch ein dummer Idiot!

„Ist ja gut…“ Müde erhob sich Zorro aus dem Bett und schlurfte, sich streckend, zur Tür. Schweigend – auf beiden Seiten – verließ der Grünhaarige das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Nami, noch völlig neben der Spur, war kaum in der Lage, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen.

„Unfassbar…“ Kopfschüttelnd verschloss sie die Tür – Robin würde schon anklopfen, wenn sie rein wollte – und ging dann zum Bett.

„Toll, darf ich das jetzt auch noch neu beziehen…“ Der Tag war wirklich scheiße!

Energisch begann sie also, das Kissen abzuziehen, doch ein penetranter Duft drang nach wenigen Momenten in ihre Nase. Schnüffelnd roch sie an ihrem Kissen und driftete fast in eine andere Welt. Wie herrlich!

„Oh Gott…“ Das schaffte sie wirklich!
 

Es wurde Abend auf der Thousand Sunny.

Sanji war bereits dabei, das Abendessen vorzubereiten, Lysop und Franky hatten sich in die Werkstatt verzogen, wo sie eine ‚neue Erfindung‘ und ein neues ‚Goody‘ für die Sunny ausprobieren beziehungsweise bauen wollten. Robin war ebenfalls in der Kombüse und las ein Buch. Zorro lag auf dem Deck und schlief und Ruffy und Chopper spielten irgendein Kartenspiel am Bug der Sunny, wo sie nebenbei noch den Horizont im Blick hatten. Brook begleitete sie dabei mit seiner Violine ein wenig musikalisch, und Nami… die lag in ihrem gut duftenden Bett und döste ein wenig vor sich hin.

Seit sie vorhin beschlossen hatte, das Bettzeug zu wechseln – und es letzten Endes doch nicht getan hatte – lag sie auf ihrem Bett, hatte die Decke über sich gezogen und genoss einfach die Stille um sie herum.

Vorhin war sie noch sauer gewesen, dass Zorro in ihrem Bett geschlafen hatte – und sie wusste immer noch nicht, warum er das gemacht hatte – doch mittlerweile hatte sie diese Tatsache schon längst vergessen und durch Zorros herben Duft die Ruhe gefunden, die sie seit Stunden gesucht hatte.

Und tatsächlich hatte sie auch niemand mehr gestört, draußen waren auch alle ruhig geblieben und Nami hatte schlafen können. Das war nach der durchzechten Nacht aber auch notwendig gewesen…

Gerade wollte Nami entspannt aufseufzen, da sie so langsam wieder erwachte, als ein klopfen sie aus ihren Träumen riss.

„Nami! Mach auf, wir haben eine Insel entdeckt!“ Die aufgeregte Stimme Choppers riss die Orangehaarige endgültig aus ihrem Schlaf. „Was..?“ Sie verstand nicht so genau, was Chopper da gesagt haben sollte. Eine Insel? Hatte sie vorhin nicht noch gesagt, dass sie noch mindestens eine Woche brauchen?

Eilig – aber auch noch müde gähnend – erhob sich die Navigatorin aus ihrem Bett, zog sich schnell ihre Sandalen an und ging dann schnurstracks zur Tür, welche sie aufschloss und zu Chopper hinuntersah.

„Wovon redest du?“, fragte sie den kleinen Elchen und wischte sich dabei über die Augen.

„Guck doch!“ Aufgeregt sprang er auf und ab, wandte sich dann aber um und rannte zurück zu den anderen, die sich mittlerweile alle auf dem Deck versammelt hatten.

Auch Nami tat es ihnen gleich und als sie erkannte, dass sie wirklich einer Insel immer näher kamen, weiteten sich ihre Augen. „Was… Das kann doch gar nicht sein!“ Hastig blickte sie auf ihren Logport, dessen Kompassnadel noch immer auf den Kurs gerichtet war, den sie eigentlich hätten nehmen sollten. Nord-Ost war die Richtung, aber die Insel lag Richtung Osten… Was war hier los?

„Leute, das kann nicht sein, das ist nicht die Insel, auf die wir zusteuern!“, ließ sie ihre Freunde wissen, doch die schien das nicht zu interessieren.

Während Lysop, Chopper, Brook und Ruffy ein Tänzchen aufführten wegen des Auftauchens der Insel, besprachen die anderen schon, was sie dort anstellen würden. Die letzte Insel lag ja schließlich auch schon wieder knapp eine Woche zurück und es wurde mit der Zeit langweilig, nur auf dem Schiff zu sein, umgeben von Wasser und noch mehr Wasser.

„Hallo, hört mir eigentlich jemand zu?“

„Nami, wir wollen auf die Insel!“ Lachend dehnte Ruffy seine Arme und katapultierte sich auf seinen Lieblingsplatz, der Galionsfigur, um von dort einen besseren Ausblick zu haben.

„Aber das ist die falsche Insel! Ich weiß nicht, was das für eine ist!“ Sie hatte auch beim ausrechnen des Kurses keine Anzeichen gefunden, dass sie an einer Insel vorbeikommen würden, die anscheinend kein Magnetfeld hatte. Die Orangehaarige war nun vollkommen verwirrt, aber die anderen schien dieser Umstand nicht zu stören. Ohne, dass Nami auch nur eine Anweisung gegeben hatte, machten sich alle auf zu ihren Aufgabenbereichen und Nami konnte nur resigniert den Kopf schütteln. „Na gut… Auf eure Verantwortung.“ Sie trat an die Reling und sammelte sich kurz. Was machten sie hier? Sie hatte wirklich keine Ahnung, vielleicht träumte sie ja auch nur?

„Okay Leute, dann hört mal zu…!“
 

Es dauerte keine halbe Stunde, da legte das große Schiff mit seinem Löwenkopf an einem kleinen Hafen an. Kaum ein anderes Schiff lag hier vor Anker, aber was noch faszinierender war, war die ganze Umgebung an sich. Es war, als wären sie in einer anderen Welt angekommen.

„Wow, das erinnert mich ein bisschen an Skypia…“, murmelte die Orangehaarige vor sich hin. Die Wege sahen aus wie Wolken; es war unnatürlich hell hier, obwohl es kaum Lampen gab. Die Häuser waren schmuckvoll gestaltet und die Menschen, die herumliefen, wirkten alle ausgesprochen fröhlich und glücklich. Und… Waren das Flügel? Und was waren diese Kränze auf den Köpfen?

Noch während Nami sich alles anschaute, was sie hier erkennen konnte, sprangen schon die ersten vom Schiff und landeten weich auf dem ebenso weichen Boden.

„Woa, cool!“ Ruffys Ausruf ließ Nami aufhorchen und als sie mitbekam, dass sie die letzte war, machte auch sie sich daran, das Schiff zu verlassen.

„Hört mir mal bitte zu! Seid vorsichtig hier, die Insel ist mir völlig unbekannt und es ist auch nicht die, die wir anlaufen sollten. Der Logport zeigt sie mir auch nicht an… Also haltet euch zurück!“ Ihr war wirklich nicht wohl bei der ganzen Geschichte, aber da war sie wohl die einzige.

„Ach komm schon, Nami! Das ist cool hier!“ Ruffy drückte sich seinen Hut auf den Kopf und wandte sich dann an seine Freunde. „Kommt, wir sehen uns um!“ Kurz darauf war er auch schon verschwunden, gefolgt von Chopper, Lysop und Brook.

Die übrigen blieben erst einmal stehen.

„Mach dir keine Sorgen, Nami. Es sieht sehr friedlich aus hier.“ Robin versuchte, die Orangehaarige auf andere Gedanken zu bringen, aber die sorgenvolle Falte auf ihrer Stirn blieb dennoch.
 

„Willkommen auf der Engels-Insel!“

Aufschreckend drehten sich die Anwesenden wie aufs Stichwort um, wo sie eine kleine Frau erkannten, die ihnen mit freundlicher Miene entgegensah. Auch sie hatte diese Flügel auf dem Rücken, wenn auch kleinere als andere Menschen hier, aber auch der Kranz war leicht zu erkennen.

„Es freut uns sehr, dass ihr hier her gefunden habt! Mein Name ist Toshie!“

„Ehm… Hallo.“ Nami war die erste, die sich wieder einigermaßen gefangen hatte, doch die Verwirrung war ihr immer noch ins Gesicht geschrieben.

„Wo sind wir? Auf der Engels-Insel?“, fragte kurz danach Robin nach, die anscheinend auch nicht wusste, wo sie gelandet waren.

„Ja~ Die Engels-Insel erscheint nur alle 100 Jahre auf irgendwelchen Teilen der Erde für zwei Wochen. Die, die sie finden, werden für immer gesegnet sein und Glück haben und vielleicht auch die ewige Liebe finden, so heißt es jedenfalls. Kommt, die Inselbewohner möchten euch kennen lernen.“ Lächelnd winkte sie die übrigen Mitglieder der Crew mit sich und ging schließlich vorne weg los.

Sanji, Zorro, Nami, Robin und Franky starrten sich kurz wortlos an, folgten dann aber der Frau, die im beinahe schwebenden Gang den Weg ins Dorf einschlug.

„Sagen Sie, diese Insel erscheint wirklich nur alle 100 Jahre?“ Namis Interesse war geweckt, sodass sie auch zu Toshie aufschloss und neben ihr herging.

„Ja, in der Tat. Wir sehen die Außenwelt während der Zeit nur durch einen Nebel, wir können die Insel nicht verlassen. Aber das wollen wir auch gar nicht, es ist schön hier. Und wir freuen uns jedes Mal aufs Neue, wenn wir Gäste bekommen. Ihr seid die ersten Menschen nach 300 Jahren, die wir sehen.“ Die blonde Frau mit den langen Zöpfen zeigte eine Reihe weißer Zähne, während sie grinste und Nami dabei ansah.

„Verstehe… Ist das nicht einsam?“

Auch die anderen waren aufmerksam geworden und lauschten den Worten der beiden Frauen. Die einen mehr, die anderen weniger, wobei Sanji noch immer in den Wolken schwebte, seit er gehört hatte, dass man durch diese Insel seine ewige Liebe finden könnte…

„Doch, manchmal schon. Aber wir haben uns und wir kommen alle gut miteinander aus. Und wir haben alles, was wir brauchen.“

Tatsächlich erkannten sie beim Laufen einige Felder, auf denen wohl die verschiedensten Früchte angebaut wurden. Im Hafen wurde wohl gefischt und es gab auch viele Tiere, die auf kleinen Bauernhöfen lebten. Diese Insel musste ein Traum sein für jeden, der sein Leben in Ruhe genießen wollte, ohne Sorgen vor Hunger, Durst, Krankheiten oder Feinden.
 

Der Rest des Weges war eingehüllt in Schweigen. Ab und zu grüßte Toshie einen Bekannten, welcher die Crew mit neugierigen Blicken anschaute oder ihnen in großzügiger Gabe Früchte, Gewürze oder andere kleine Kostbarkeiten anbot oder schenkte. Toshie erklärte das so, dass die Dorfbewohner sich nur freuten, sie hier zu sehen.

Das Dorf war noch schöner als anfangs gedacht. Es gab einen großen Marktplatz und es stellte sich heraus, dass die Wolkenartigen Wege wirklich aus Wolken bestanden. Einige Häuser standen sogar auf solchen Wolken, sodass das Dorf luftig wirkte und beinahe wie im Paradies. Es gab auch eine Menge Läden, die gut besucht zu sein schienen. Sowieso war hier anscheinend das ewige Leben angesagt, denn obwohl es vorhin noch gedämmert hatte, war der Himmel hier blau und hell erleuchtet. Als wäre hier ständig Tag.

Toshie führte die kleine Gruppe zu einem Gasthaus, aus dem man schon laute Geräusche hören konnte.

„Ruffy…“, entkam es allen unwillkürlich, da sie die Stimme ihres Käptns natürlich bereits erkannt hatten. Zusammen betraten sie die Kneipe und fanden wirklich ihre eben davongelaufenen Kameraden in einer Sitzecke wieder; auf dem Tisch bereits Essen in Hülle und Fülle stehend. „Hey, Leufe!“, gelte es gleich in ihre Richtung und grinsend setzten sich die anderen dazu. „Daf if soooo lecka!“
 

Die Stimmung war irgendwie ein wenig seltsam.

Alles wirkte so friedlich und so… anziehend.

Nami fühlte sich wie in Watte gepackt, sie schwebte gerade auf ihren Gedanken, besonders mit Blick durch die Runde.

Toshie war seit einer Weile nur noch am Erzählen und besonders Robin und auch Chopper lauschten ihr mit großem Interesse. Ruffy futterte wie ein Weltmeister, was auch der Tellerberg vor ihm verriet, aber er schien einfach nicht satt zu werden. Die anderen unterhielten sich angeregt über die Insel und die Geschichte, die Toshie ihnen erzählt hatte. Nur Sanji war seltsam ruhig, obwohl sein Blick ab und zu durch den Raum wanderte. Fast so, als wäre er auf der Suche nach seiner ‚Liebe‘. Auch Zorro schwieg nun schon seit einer ganzen Weile und trank einfach nur sein Bier, welches sich wundersamer Weise immer wieder neu füllte, sobald es leer war. Das war wohl auch der Grund, warum Ruffy noch immer aß, er bekam ohne Aufforderung einen Nachschlag.

Aber besonders Zorro schien es ihr angetan zu haben. Die Orangehaarige kam sich ein bisschen albern vor, ihn zu beobachten, aber sie schaffte es andererseits auch nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Sie legte leicht den Kopf schief und zwang sich, woanders hinzusehen, als sich ihre Blicke trafen.

Für einen Moment setzte ihr Herzschlag aus und schlug dann etwas schneller weiter. In Zorros Gesicht war nur für einen kurzen Moment ein ihr fremder Ausdruck erschienen, der sich nun in ein leichtes Grinsen wandelte.

„Was ist?“, fragte sie ihn und nahm mit Elan ihren Bierkrug auf, um einen tiefen Schluck daraus zu trinken. Sie kam sich ertappt vor und dadurch, dass Zorro nur mit den Schultern zuckte, wurde es auch nicht besser. Das Grinsen nämlich blieb.

„Guck nicht so, man! Ich hab nichts gemacht!“

„Schon klar.“ Er bedachte sie mit einem langen Blick, hob dann ebenfalls seinen Krug und prostete ihr zu.

Verwirrt starrte Nami ihn an, hob dann aber ebenfalls ihren Krug und tat es ihm gleich, sagte dabei aber nichts, sondern sah ihm nur in die Augen.

Grinsend nahm er einen Schluck und lehnte sich dann wieder zurück, ließ den Blick zu den anderen schweifen und achtete nicht weiter auf Nami, was sie nur noch mehr verwirrte.

//Was zum…?// Was auch immer das jetzt gewesen sein sollte…

Mit ihren Gedanken allein gelassen, versuchte sie, den Gesprächen auch wieder zu folgen, aber Zorro hatte sie eindeutig aus dem Konzept gebracht. Und das nur mit so einer simplen Geste! Es war wirklich zum Verrücktwerden mit ihm!
 

Sie nächtigen in einem Gasthaus am Hafen. Die Betten waren so weich, dass sie jeden sofort ins Traumland beförderten und die besonderen Vorhänge verhinderten, dass auch nur ein Lichtstrahl in die Zimmer schien.

Die Crew hatte nach dem Essen beschlossen, erst einmal eine Weile hier zu bleiben, sich umzuschauen und sich vor allen zu entspannen. Ruffy wäre zwar am liebsten direkt ins nächste Abenteuer gesprungen, aber sie hatten ihm versprochen, das sofort zu tun, wenn sie wieder absegelten. Die Insel würde sowieso nur noch zehn Tage sichtbar sein, danach müssten sie ohnehin wieder abreisen.

Nami war es, die in dieser Nacht keinen Schlaf fand. Nicht, weil sie nicht müde war oder das Bett nicht bequem fand. Ihre Gedanken kreisten einfach umher und das nervte sie ganz gewaltig. Fast hätte sie sich wieder angezogen und wäre nach draußen gegangen, aber sie wusste, dass sie wahrscheinlich erst recht nicht einschlafen könnte, wenn sie die Sonne draußen sehen würde. Also blieb sie liegen und starrte an die dunkle Decke.

Anscheinend musste sie sich erst einmal über einige Sachen Gedanken machen, bevor sie daran denken konnte, ihre Ruhe zu finden.

Also, wo fing man am besten an… Wahrscheinlich bei Zorro und seinem Verhalten zu ihr.

An dem Abend, wo das Wetttrinken stattgefunden hatte, war er unnatürlich gesprächig gewesen. Sie hatten sich nicht gezankt und sie haben sogar für ihre Gespräche das Trinken vergessen. So was wäre vorher nie vorgekommen, weil sie stets davon besessen waren, den jeweils anderen zu schlagen. Er war so normal gewesen, so liebenswürdig… Er hatte sogar so etwas wie Gefühle gezeigt und nicht nur ein Grinsen, was so viele aussagen konnte. Sie erinnerte sich daran, dass sie mehrmals Herzklopfen bekommen hatte und dass sie dieses versucht hatte, zu ignorieren oder auf den Alkohol zu schieben. Sie hatten geredet, bis es heller wurde und irgendwann war sie am Tisch eingeschlafen, weil der Alkohol und die Müdigkeit ihren Rest getan hatten. Aber war sie am Morgen nicht in ihrem Bett wieder aufgewacht?

Verwirrt zog die Orangehaarige eine Augenbraue hoch. Hatte Zorro sie ins Bett gebracht? Oder war es Sanji, der sie morgens entdeckt und in die Kajüte gebracht hatte? War ja auch egal.

Der zweite Punkt war diese Sache mit ihm in ihrem Bett. Was hatte er dort verloren? Wobei es wichtiger war, dass sie danach, als sie sich selbst hineingelegt hatte, so entspannt war wie nie zuvor. Wieso? Nur, weil er gut duftete und diesen Duft in ihr Bett hat eindringen lassen?

Und sowieso, was war das vorhin in der Kneipe? Zorro benahm sich im Moment mehr als seltsam, aber diese Seite mochte sie irgendwie an ihm…

Er war nicht mehr so abwesend zu ihr – zumindest kam es ihr so vor – und sie konnte ihn besser kennen lernen. Er war sowieso der einzige an Bord, den sie nicht so gut kannte. Sogar mit Brook hatte sie mehr zu tun und dabei fand sie ihn damals zu allererst mehr als merkwürdig, besonders, da er ein Skelett ist und war.

Seufzend zog sich Nami die Decke über den Kopf und schloss die Augen. Es hatte einfach keinen Sinn, nachzudenken. Sie verstrickte sich da in eine Sache, aus der sie sicherlich so schnell nicht mehr hinauskommen würde. Aber das schon länger. Sie hatte schon länger ein Auge auf Zorro geworfen…

//Schlaf… Du denkst schon wieder zu viel, morgen ist auch noch ein Tag.//
 

Und was für ein Tag das war!

Schon morgens wurde der Crew ein Berg von Köstlichkeiten serviert, die Bewohner waren so eifrig dabei, es allen Recht zu machen, dass man nicht einen Fuß selbst bewegen musste. Die Mädels lagen auf extra für sie gebrachten Liegen und genossen die warme Sonne, die Jungs spielten auf ihren Plätzen im Schatten oder der Sonne Karten und einige beschäftigten sich einfach mit ihren eigenen Sachen.

Sanji tänzelte dabei ständig in der Gegend rum und bequatschte jedes weibliche Wesen, was seinen Weg kreuzte.

„Der denkt wohl immer noch, hier jemanden zu finden“, sagte Nami leise zu Robin, die neben ihr lag und kurz von ihrem Buch aufsah. Schmunzelnd zuckte sie die Achseln. „Kann gut sein. Aber lass ihn doch.“ Die Orangehaarige nickte nur und legte sich wieder zurück, sah kurz in den blauen Himmel und dann unwillkürlich zu Zorro, der an einer Palme saß und döste. Sie hatte doch noch lange nachgedacht in der Nacht und war immer noch nicht zu einem Ergebnis gekommen.

Vielleicht sollte sie einfach mal mit ihm reden? Auf die Gefahr hin, dass er sie für blöd halten sollte, aber so konnte sie wirklich nicht weitermachen. Sie hasste es, in so einer Situation zu sein!

Also erhob sich die Orangehaarige von ihrer Liege, zog sich über den Bikini ein einfaches Shirt und ging dann zum Grünhaarigen hin. Robin beobachtete die Freundin fragend, doch unwillkürlich legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.

Es war an der Zeit, Tacheles zu reden!

„Zorro?“, sprach die Navigatorin den Grünhaarigen an und obwohl sie für den Moment dachte, er würde sie nicht hören, öffneten sich Sekunden später seine Augen. Mit einem fragenden, aber auch wachsamen Blick sah er an Nami hoch und legte leicht die Stirn in Falten.

„Hä?“ Nami schluckte leicht und kniete sich zu ihm runter. „Kann ich mal mit dir reden?“

Es dauerte eine Weile, bis Zorro verstanden zu haben schien. „Ehm… Ja? Was ist?“

Das eben noch so einfach beschlossene war nun eine Sache, die sie nicht in Worte fassen konnte. Schweigend setzte sich sie im Schneidersitz vor ihm hin und sah ihn an.

„Also… Ich wollte eigentlich nur noch mal wissen, warum du gestern in meinem Bett geschlafen hast. So schwer ist eure Kajüte nun nicht zu finden und das trau ich sogar dir zu.“ Der Ton, den sie anschlug, war nun nicht der netteste, aber so kam ihr das alles viel leichter über die Lippen. „Hö? Ach so… Keine Ahnung, kam einfach so. Ich war eben müde.“ Er zuckte mit den Schultern und verschränkte dann die Arme hinterm Kopf.

„Ich hab ja nichts kaputt gemacht oder so.“

„Nein, das stimmt…“ Okay, es war aus mit ihrem Mut, noch mehr zu fragen.

„Ist ja auch egal.“ Sie erhob sich wieder und wollte sich umdrehen, doch wurde sie am Bein gefasst und daran gehindert, loszugehen. Verwundert sah sie zu Zorro herunter.

„Das wird doch wohl nicht alles gewesen sein, was du wissen wolltest.“ In seiner Stimme klang die Hartnäckigkeit mit, die sie schon mal an ihm gesehen hatte.

„Ehm, doch, eigentlich schon. Vergiss es einfach.“ Das war wohl für sie alle am besten, sie hätte gar nicht herkommen sollen. „Ich-“, begann sie noch einmal, doch ein „Namileeeeeein~“ durchbrach ihren Satz. Seufzend drehte sie sich zu Sanji um, der auf sie zugehüpft kam. „Meine Schöne, was machst du in der knallen Sonne? Darf ich dir einen Drink bringen?“ Völlig fasziniert von ihren langen Beinen starrte er eher diese an, als Nami ins Gesicht zu schauen. So sah er wenigstens ihre leichte Genervtheit nicht.

„Ja, danke.“ „Dann komm mit, meine Hübsche~!“ Er fasste sie an der Hüfte und zog sie mit sich mit zu den Engeln, die noch immer durch die Gegend wuselten.

Zorro sah den beiden mürrisch nach und schloss wieder die Augen. So war das nicht unbedingt geplant…
 

//Na, das hat ja super geklappt… Wieso bin ich so ein kleiner Feigling!? Aber was hätte ich ihn auch fragen sollen? Warum warst du so gesprächig neulich? Wieso so nett zu mir? Als ob er mir darauf eine Antwort geben würde… Eher würde er mich auslachen!// Innerlich vor sich hin meckernd folgte sie Sanji zurück zu den anderen. Während er dafür sorgte, dass sie einen neuen Drink bekam, verschränkte sie genervt die Arme vor der Brust und grübelte vor sich hin. Sie musste es noch einmal versuchen. Und ihm vielleicht auch sagen, dass sie ihn interessant fand. Und vielleicht auch mehr. Jedenfalls musste dieser Spuk endlich vorbei sein?

Gab es nicht ein Sprichwort dazu, dass man etwas lockerer angehen konnte, wenn man mit jemanden darüber sprach? Wohl nicht, zumindest fiel ihr dazu nichts Passendes ein.

„Hier, Namischatz~!“ Sanji reichte ihr den Drink und tänzelte dann um sie herum

„Ist diese Insel nicht schön? Und so romantisch! Wollen wir zwei nicht mal einen hübschen Spaziergang am Strand entlang machen?“ Die Herzchen flogen nur so aus seinen Ohren und Augen, was Nami ein wenig zurückweichen ließ. „Nein danke, vielleicht ein andern Mal…“ Als ob sie es darauf ankommen lassen würde… Seine Absichten waren wohl klar, aber sie konnte es nicht gebrauchen, dass ihr jemand auf die Pelle rückte, von dem sie es nicht wollte.

„Danke für den Drink, ich geh mal wieder zu Robin.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich sie von Sanji, der geknickt zurückblieb, und gesellte sich wieder zu ihrer Freundin, die sie schon interessiert ansah. „Was war?“ Das Schmunzeln war kaum zu übersehen. „Nichts. Ich hatte nur eine Frage.“ „Das hat man gesehen… Und du hattest keinen Mumm, sie zu stellen.“ Sie zwinkerte und Nami blies schmollend die Wangen auf. „Lass mich.“ Damit war die Sache für sie gegessen.
 

Am Abend versuchte es Nami noch einmal. Beim gemeinsamen Abendessen und dem anschließenden Bechern sogar zweimal. Doch jedes Mal, wenn er sie fragend ansah, verging ihr die Frage und ihr Kopf war wie leergefegt. Schon wenn sie daran dachte, ihm zu sagen, dass sie ihn mochte, verging ihr der Mut.

Sie verschob es auf den nächsten Tag, den übernächsten.

So langsam mussten sie alle für verrückt halten, weil sie wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Gegend lief und Zorro so gut es ging mied. Das bekamen auch die anderen irgendwann mit und fragten sich untereinander, was sie denn habe. Robin schwieg und lächelte nur wissend. Sie glaubte zu wissen, was in Nami gefahren war, aber das musste sie schon alleine für sich klären.

Nur Zorro interessierte das Ganze augenscheinlich herzlich wenig. Er beobachtete Nami, wie sie durch die Gegend lief, auf beschäftigt tat und reiß aus vor ihm nahm.

Sanji hingegen bekam das anscheinend in den völlig falschen Hals. Er hatte die Tage genutzt, um sich ein wenig im Dorf umzuhören. Von den Dorfbewohnern hatte er noch mehr Informationen über diese Insel gehört und auch angebliche Belege dafür gefunden, dass die meisten Besucher dieser verwunschenen Insel auch wirklich den Partner fürs Leben gefunden hatten. Leider interpretierte er in diese Sache so viel hinein, dass er irgendwann nur noch Augen für Nami hatte, die sich seit Betreten der Insel mehr als merkwürdig verhalten hatte.

Hatte der Blonde Blickkontakt mit ihr, schaute sie weg. Kam er in ihre Nähe, verschwand sie. Für Sanji deutete alles darauf hin, dass sie sich in ihn verguckt hatte und sich nicht traute, mit ihm darüber zu sprechen. Der Fall war also klar!
 

Sie waren jetzt schon eine Woche auf der Insel und die Zeit wurde so langsam knapp. Am letzten Tag sollte für die Crew ein Fest ausgerichtet werden, quasi als Abschiedsgeschenk und alle freuten sich darauf. Auch Nami, da sie hoffte, dass ihre widerspenstigen Gefühle nach Verlassen der Insel wieder normal werden würden und Zorro dann Geschichte wäre. Sie bildete sich das wahrscheinlich eh alles ein; das Herzklopfen, wenn sich ihre Blicke begegneten, die Angst, ihm zu sagen, was sie fühlte, einfach alles. Wenn sie hier erst einmal weg wären, würde sie sich wahrscheinlich selbst auslachen.

Oder sollte sie es doch versuchen? Danach wäre vielleicht endlich Ruhe.

Die Orangehaarige schaute sich kurz um. Links. Rechts.

Wo auch immer ihre Freunde gerade waren, sie waren nicht in Sicht, also könnte sie in aller Ruhe mit Zorro reden und vielleicht eine rationale Antwort bekommen.

Sie fand ihn am Bierchen trinken auf einer der vielen Sonnenterassen, die aufs Meer hinauszeigten. Ja, hier würde sie Ruhe haben und mit ihm sprechen können.

„Zorro?“, begann sie und bekam auch sofort die Aufmerksamkeit des Grünhaarigen.

„Du schon wieder?“, fragte er etwas barsch nach, da es ihm langsam zu doof wurde, dass sie ständig nach Aussprechen seines Namens kehrt machte und ihn unwissend zurückließ.

Nami zuckte kurz zusammen, fasste sich aber ein Herz und trat auf ihn zu. „Ja, ich schon wieder.“ Sie wusste, dass es Zeit wurde, ihm nicht ständig aus dem Weg zu gehen.

„Zorro, ich muss dir was sagen… Was mir schon seit einiger Zeit auf dem Herzen liegt. Mittlerweile glaube ich schon, dass ich langsam verrückt werde, aber wahrscheinlich hat das alles eine Erklärung, wenn ich es mir von der Seele geredet habe.“ Sie sprach so schnell, dass Zorro Schwierigkeiten hatte, ihr zu folgen. „Setz dich“, sagte er daher einfach und verwies neben sich auf das Sofa. Sie tat, wie ihr geheißen und atmete dann noch einmal tief durch.

„Zorro, ich… Ich glaube, ich li…“ Stotternd knetete sie ihre Hände und setzte erneut zum Sprechen an, als…

„Namileeeeeeeeeeein! Hier bist du, meine Schöne!“ Sanji kam flötend die Treppe hinaufgeflogen und glitt elegant auf den Fliesen zu Zorro und Nami herüber. Ersteren bedachte er mit einem grimmigen Blick, doch Nami schloss er überschwänglich in seine Arme und machte ein kleines Tänzchen mit ihr. „Komm mit, ich hab eine Überraschung für diiiich~!“

Noch ehe Nami irgendeinen Protest äußern konnte, wurde sie auch schon davongezogen. Sie sah noch für einen kurzen Moment Zorros Gesicht, das beinahe schon einen enttäuschten Gesichtsausdruck hatte und dann war er aus ihrem Blickfeld verschwunden.

So viel dazu, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte…~
 

Aber das sollte ja erst der Anfang sein.

Zweiter Versuch

Yeah, endlich lad ich mal den zweiten Teil der Trilogie hoch xD Es tut mir Leid, dass ich es nicht geschafft habe, im eigentlichen Zeitraum etwas hochzuladen, aber ich hatte wirklich anderes im Kopf wegen Schule und so T_T

Ich hoffe trotzdem, dass euch das Chapter gefällt :3
 

☆¤*★*¤☆
 


 

Kapitel 2: Zweiter Versuch
 


 

Zorros Mimik blieb steif und unnahbar, während Sanji Nami hinter sich herzog und sie aus seinem Sichtfeld schaffte. Zumindest dachte er das. Dass ein kleines Bisschen Wehmut in seinem Blick zu sehen war, bemerkte der Grünhaarige kaum.

Dennoch wurde er das ungute Gefühl nicht los, dass der Smutje gerade etwas versaut hatte, was wichtig gewesen wäre. Für Nami, für ihn und besonders für sie zusammen. Aber das konnte auch Einbildung sein. Nur was sollte dann dieser Versuch von Nami, etwas zu sagen? Und dann noch in diesem stotternden Ton…

Seufzend lehnte sich der Grünhaarige wieder zurück und sah in den tiefblauen Himmel, an dem kein Wölkchen zu sehen war. Diese ganze Insel war vollkommen merkwürdig. Er verstand sich oft selbst nicht und dabei dachte er selten darüber nach, was er tat und was nicht. Aber er benahm sich so seltsam, dass er nicht umhin kam, sich zu fragen, was er da schon wieder gesagt oder getan hatte. Besonders in Gegenwart von Nami war er anders; das merkte sogar er selbst.

Auch diese Aktion mit ihrer Kajüte. Er wusste bis heute nicht, wieso er sich dorthin verirrt hatte. Er war weder betrunken gewesen, noch sonderlich umnachtet. Also wieso wachte er dann in ihrem Bett auf? Sie hatte sich das ja auch gefragt, aber hätte er eine Antwort gewusst, hätte er längst nicht mehr still dagesessen und sich selbst die gleiche Frage gestellt.

Vielleicht war diese Insel ja verzaubert? Also, mal mit Ausnahme dessen, dass diese Insel sowieso nur alle 100 Jahre auf irgendeinem Teil der Welt auftauchte und für zwei Wochen blieb, ehe sie sich wieder in Luft auflöste… Aber das konnte doch nicht der Grund dafür sein, dass er sich so seltsam benahm? Alle anderen waren ja auch vollkommen normal, das hatte er schon herausgefunden. Normalerweise ging es ihn ja nichts an, was die anderen machten, aber da er sich selbst nicht mehr ganz traute, hatte er sie beobachtet.

Der einzige, der nicht ganz normal war, war der blonde Smutje, aber das war ja nichts Neues. Auch wenn man beobachten konnte, dass er sich häufiger in Namis Nähe aufhielt und es hatte sich ja auch gerade gezeigt, dass er gerne einfach nur völlig im Weg herumstand. Dass er ein Auge auf Nami geworfen hatte, wusste wohl jeder in der Bande, aber im Moment war es ganz schlimm…

Ständig scharwenzelte er um sie herum, bedachte sie mit noch mehr Aufmerksamkeit als sowieso schon und sogar Robin hatte weniger mit ihm zu tun als Nami. Was normalerweise völlig unmöglich war, da Sanji sich beiden Frauen gleich viel annahm.

Irgendwas war da faul!

„Ach man!“ Murrend wuschelte sich der Schwertkämpfer durch die Haare und richtete sich dann auf. Das Nachdenken hinterließ fiese Kopfschmerzen, also beschloss er, sich auf etwas anderes zu konzentrieren.

Vielleicht könnte er sich ein bisschen umsehen oder die anderen suchen. Die hatten bestimmt nichts zu tun, außer zu entspannen oder zu nerven, dass alles zu entspannend war. Also verließ er die Terrasse und trat in den Schatten eines Gebäudes. Von hier und auch von der Terrasse konnte man das ganze Dorf überblicken. So musste es wirklich im Himmel aussehen. Alles war so friedlich und wenn man länger hier war, fragte man sich wahrscheinlich, ob es außerhalb dieser Insel wirklich Mord und Totschlag gab.

Andererseits wäre Zorro dafür mal wieder dankbar gewesen. Sie waren ja jetzt auch schon eine Weile hier, da vermisste man schnell das Kämpfen… Vielleicht war das der Grund, warum er sich so komisch benahm. Er zeigte erste Entzugserscheinungen! Ja, genau, das musste es sein.

Sein Weg führte ihn zurück ins Dorf. Er suchte nach einem Wirtshaus, aber irgendwie fand er ständig nur das kleine Hotel, in dem sie einquartiert worden waren.

„Seltsam…“ Den Kopf schief legend kratzte er sich am Kopf.

Wieso verlief er sich auch ständig?!
 

Nami währenddessen wurde von Sanji immer weiter von der Terrasse weggebracht. Fast so, als wolle er sie vor Zorro beschützen! Aber Nami hatte eher das Gefühl, dass er einfach einen Platz suchte, wo man alleine sein konnte, denn immer, wenn er einen von ihren Freunden sah, drehte er sich schnurstracks um, achtete dabei darauf, dass Nami die anderen nicht sah und ging woanders hin. Was das sollte, konnte sich die Orangehaarige nicht erklären, aber Sanji rechnete wohl auch nicht damit, dass sie nachfragte. Natürlich erblickte sie die anderen, wenn Sanji sich wieder irgendwohin umdrehte, so dumm war sie dann ja auch nicht…

Als sie am Strand ankamen, wurde der Blonde langsamer. Anscheinend hatte er sein Ziel nun erreicht und auch Nami konnte einen Stempel auf die Tatsache setzen, dass niemand von ihrer Crew hier war oder zufällig über den Weg laufen könnte. Auch der Strand war eine reine Augenweide. Überall standen kleine Pavillons herum, beziehungsweise bequeme Liegewiesen, die von schneeweißen Sonnensegeln überspannt waren. Auf die darunter liegenden Matten passten wahrscheinlich mindestens fünf Leute und die kleinen Tische neben den Liegen luden geradezu dazu ein, mit Cocktails und leckeren Knabbereien befüllt zu werden. Aber die Insel war ja sowieso ein reines Paradies, daran konnte man sich wirklich gewöhnen.

Sanji führte die Navigatorin zu einer dieser Liegeflächen und bot ihr an, sich zu setzen. Zögernd nahm sie diese Aufforderung an, setzte sich auf die Kante und sah zu Sanji hoch.

„Und warum sind wir jetzt hier?“, fragte sie neugierig, konnte einen fragenden Tonfall aber auch nicht unterdrücken. Sie war auch noch ein wenig sauer, dass Sanji sie einfach verschleppt hatte, obwohl sie doch gerade den Mut hatte finden wollen, mit Zorro über ihre Gefühle zu reden. Na klar, es würde sich noch mal eine solche Möglichkeit ergeben, aber wieso musste ausgerechnet DANN Sanji kommen? Es war, als hätte er einen Radar auf dem Kopf, der ausschlug, wenn Nami in der Nähe war. Denn auch der Navigatorin war aufgefallen, dass Sanji in letzter Zeit sehr häufig bei ihr war und stets ihre Nähe suchte. Ob nun abends am Lagerfeuer oder kurz vorm Schlafen gehen. Er versuchte auch des Öfteren, sie zu einem Drink zu zweit einzuladen und das kam ihr schon alles ein wenig seltsam vor… Nicht mal Robin bekam diese Aufmerksamkeiten von ihm und das hatte auch die Schwarzhaarige bemerkt und Nami neulich darauf angesprochen. Allerdings hatten die beiden Frauen keine Ergebnisse erzielen können, obwohl sie mit Sicherheit noch zwei Stunden über das Thema geredet hatten… Diese Insel war schon sehr merkwürdig.

„Darf ich nicht mit meiner Herzensdame einen entspannten Nachmittag verbringen?“, säuselte der Blonde, tänzelte einmal um sich selbst und winkte dann einen Kellner heran, der anscheinend Sanjis Gedanken hatte lesen können oder einfach schon drauf vorbereitet gewesen war. Er trug ein Tablett mit zwei Cocktailgläsern auf dem Arm, zudem kleinere Platten mit den verschiedensten Früchten mit Schokosauce drapiert. Es sah mehr als gut aus, aber Nami verstand immer noch nichts. Sie wartete, bis der Kellner wieder verschwunden war und Sanji im Begriff, sich hinzusetzen.

„Du kannst machen, was du willst, aber ich versteh es trotzdem nicht. Wieso machst du das nicht mit Robin?“ Es war eine ganz normale Frage, aber sie sah in Sanjis Blick, dass er für einen Augenblick verwundert war und vielleicht auch ein wenig gekränkt. Letzteres hätte sie sich aber auch einbilden können…

„Reden wir nicht darüber, Nami-Maus.“ Er reichte ihr das eine Glas und nahm sich selbst das andere. „Stoßen wir lieber auf diesen schönen Tag an!“ Widerwillig nickte die Orangehaarige und stieß mit ihm an. Innerlich machte sie sich allerdings schon bereit, der Sache noch weiter auf den Grund zu gehen und sich vielleicht so schnell wie möglich wieder zu verabschieden. So schön es hier auch war – und Sanji war ja nun auch nicht die schlimmste Begleitung, solange er nicht auf falsche Ideen kam – aber sie wollte wirklich mit Zorro reden und dazu brauchte sie einfach Luft. Und vielleicht ein bisschen Alkohol im Blut, da flutschte das alles ja bekanntlich besser…
 

Zorro unterdessen suchte immer noch nach irgendetwas, wo er sich aufhalten konnte. Seine Freunde hatte er mittlerweile auch gefunden, aber die sahen sich die Stadt an, unterhielten sich mit Bewohnern oder machten sonst etwas, wozu er absolut keine Lust hatte. Am liebsten hätte er sich irgendwohin gelegt und geschlafen, aber das wäre auch irgendwie öde… Er wusste einfach nichts mit sich anzufangen.

Also setzte er sich einfach mitten auf dem Marktplatz auf eine Bank, legte die Arme bequem auf die Rückenlehne und ein Bein aufs andere. Das war immerhin bequem und von hier konnte er alles beobachten. Brook zum Beispiel hatte sich zu den Straßenmusikern gesellt und brachte ihnen anscheinend gerade Binks Sake bei… Naja, es klang alles noch ein bisschen seltsam, aber Zorro war sich sicher, dass die Truppe am Ende des Tages das Lied rauf- und runterspielen konnte. Chopper und Lysop standen vor einem Laden, dessen Schaufenster vollgespickt war mit irgendwelchen handwerklichen Dingern… Zorro kannte sich damit nicht aus, aber von seinem Platz aus konnte er das Leuchten der beiden sehen und die Trauer darüber, nicht so viel Geld dabei zu haben, um sich etwas zu kaufen. Wo die anderen waren, wusste der Grünhaarige nicht, aber wenn er einmal raten durfte, war Ruffy sicherlich in einem Restaurant und fraß sich den Wanst voll. Was auch sonst?

Ach, das war doch alles zum Mäuse melken. Er schaffte es einfach nicht, die Gedanken schweifen zu lassen. Noch immer hatte er Namis Gesicht vor Augen, als sie auf der Terrasse gestanden hatte und dann von Sanji abgeführt wurde. Wo mochten die beiden nun sein? Und vor allen… Was würden sie machen?

Der Schwertkämpfer schüttelte den Kopf und ermahnte sich selbst dazu, nicht weiter drüber nachzudenken. //Was gehen mich dieses Weib und der dumme Koch schon an?// Richtig, nichts!

Während er so in Tagträumen versank, bemerkte er nicht, wie sich ihm jemand näherte und sich schließlich sogar neben ihn setzte. Er zuckte regelrecht zusammen, als er neben sich ein Durchatmen hörte. Verwundert blickte er zur Seite und entdeckte schließlich die schwarzhaarige Archäologin, die den Grünhaarigen verschmitzt grinsend beobachtete.

„Na, Langeweile?“, fragte sie ihn und lehnte sich dann entspannt zurück. Zeitgleich holte sie aus einer Papiertüte ein Buch heraus, das sie anscheinend gerade erst gekauft hatte. Robin überschlug elegant die Beine und schlug die ersten paar Seiten auf. Zorro sah ihr schweigend dabei zu, wandte den Blick dann aber doch wieder ab und atmete durch.

„Ja, ein bisschen vielleicht“, gab er ihr zur Antwort und bohrte sich leicht in den Ohren herum. Es gab hier wirklich nichts zu tun, nicht mal einen Übungsplatz oder so etwas hatte er gefunden, wo er seine Zeit vielleicht hätte sinnvoller nutzen können. Naja, man konnte wohl nicht alles haben und ein Dojo gab es hier ganz sicher auch nicht. Wobei, sie waren ja auf einer verzauberten Insel, vielleicht konnten die Menschen hier auch zaubern und für ihn ein Dojo errichten… Okay, so langsam wurde er verrückt, aber ganz eindeutig.

Robin sah ihn von der Seite her an und schmunzelte leicht. Er schien wirklich nicht zu wissen, was er mit seiner Zeit anstellen sollte, aber wer konnte es ihm verübeln? Er war eben ein Kämpfer und demnach so viel Frieden nicht gewohnt. Genau das fand aber Robin einmal mehr als angenehm. Sie hatten in der letzten Zeit so viele Abendteuer bestehen müssen, da tat etwas Erholung schon gut.

„Hast du eigentlich den Koch und die Navigatorin irgendwo gesehen?“, fragte sie beiläufig, tat so, als würde sie blättern, sah aber aus den Augenwinkeln zu Zorro. Sie bemerkte das kleine Zucken, das durch seinen Körper ging und legte leicht den Kopf schief.

„Nein, keine Ahnung. Nami hab ich vorhin noch gesehen, aber dann hat der Koch sie mitgenommen. Wohin auch immer, ist mir egal.“ Er zuckte mit den Schultern und legte den Kopf in den Nacken. Zusätzlich schloss er die Augen und genoss die Sonne, die ihm ins Gesicht schien. Nur das Blättern neben ihm sagte ihm, dass Robin noch da war. Es kam auch einige Zeit nichts mehr von ihr zurück, sodass er annahm, es interessiere sie nicht weiter, doch dann meldete sie sich doch wieder zu Wort.

„Sanji ist im Moment ganz versessen nach ihr, findest du nicht auch? Seit wir hier sind, hat er sie noch keine Stunde alleine gelassen.“ Sie spürte, dass Zorro hellhörig wurde und sprach weiter. „Er sieht sie an, wenn wir zusammen sitzen, er läd sie auf Drinks ein, er tanzt mit ihr, wenn wir abends am Lagerfeuer sitzen und feiern~ Findest du das nicht auch seltsam?“

Robin würde es zwar nicht sagen, aber auch bei Zorro hatte sie ein paar Veränderungen bemerkt. Aber auch erst seit der Insel, irgendwie war das alles ziemlich merkwürdig. Die Jungs schienen entweder verrückt zu werden oder… Hm~

Zorro sagte nichts weiter auf diese ganzen Feststellungen, aber auch ihm war das aufgefallen. Er saß ja auch stets mit am Feuer und beobachtete eher zufällig seine Freunde. Dass der Koch da immer dreister wurde und wohl irgendwann nur noch an Nami kleben würde, war ihm natürlich aufgefallen und es nervte ihn! Ja, es nervte ihn, aber was sollte er schon dagegen tun? Es ging ihn nichts an.

„Naja, ich geh jetzt mal wieder. Wir sehen uns.“ Zorro strich sich noch mal kurz durchs Haar und erhob sich dann. Ohne noch ein Wort an Robin zu richten, ging er los Richtung Hauptstraße und ließ eine schmunzelnde Archäologin zurück. Na, wenn da mal nichts im Busch war…
 

Es war später Nachmittag, als die ersten Crewmitglieder zu ihrer Bleibe zurückkehrten und sich absprachen, am Abend zusammen essen zu gehen. Sogar Sanji und Nami fanden den Weg zurück, wobei ersterer bis über beide Ohren strahlte und Nami so aussah, als würde ihr gleich der Kopf platzen. Jedenfalls war ihr Gesichtsausdruck dementsprechend, als sie bei ihren Freunden ankamen. Es traute sich auch niemand, sie darauf anzusprechen, aber Sanji schien das Ganze nicht weiter aufzufallen. Eher im Gegenteil, er schwärmte leise vor sich hin, wie toll der Tag doch gewesen war und wie gerne er noch mal mit Nami alleine weg sein würde, weg von den ganzen Chaoten auf dem Schiff.

Nami sah das allerdings ganz anders. Jedes Mal, wenn sie versuchte hatte, ihm zu entkommen, hatte er ihr erneut einen Cocktail bestellt, oder Snacks, oder oder oder… Dabei hatte er die ganze Zeit gestrahlt und wäre wahrscheinlich auch mit Herzchenaugen über den Strand gelaufen, aber soweit konnte er sich noch beherrschen. Jedenfalls kam die Orangehaarige nicht dazu, ihn einfach sitzen zu lassen und zu verschwinden. So blöd das auch war, so musste sie den Nachmittag eben doch mit Sanji verbringen. Es hatte sie dabei schon gewundert, dass er nicht versucht hatte, ihr näher zu kommen. Sie hatte sein Angebot zwar angenommen, von ihm massiert zu werden, aber da sie eh keine Schwimmsachen dabei hatte, war das Alles auch mit vollbekleideten Oberkörper gegangen. Und er hatte nicht gemurrt. Dennoch… Auf diesen Tag hatte sie auch verzichten können. Auf Dauer wurde der Blonde nämlich anstrengend.

Die Crewmitglieder setzten sich in die Lobby des Hauses, in dem sie wohnten und wurden auch sogleich von freundlichen Hausmitgliedern nach etwas zu trinken gefragt. Das war ja schon ein echt genialer Service… Aber Nami hatte auch keine Lust mehr, selbst auch nur einen Finger zu bewegen. Schon alleine, weil sie wohl jede Möglichkeit genommen hätte, nicht den Mund selbst aufzumachen. Sanji hatte sie echt ihrer Kräfte beraubt!
 

Auch Zorro saß dabei, hatte die Hände hinterm Kopf verschränkt und beobachtete Nami aus den Augenwinkeln. Sie sah nun nicht sonderlich glücklich aus, wie man es vielleicht hätte erwarten können, wenn ein Mann und eine Frau einen Tag nur zu zweit verbrachten. Natürlich hieß das nichts, aber Sanji hatte sie so vehement mitgezogen vorhin, dass man da schon auf komische Gedanken kommen konnte. Aber ob Nami noch die Lust hatte, ihm zu sagen, was sie vorhin hatte sagen wollen? Er glaubte nicht wirklich daran und der Zeitpunkt war wohl auch nicht der Beste, um es auszuprobieren und nachzufragen. Also ließ er es am besten gleich, nahm das Bier an, das man ihm brachte, stieß mit seinen Freunden an und trank dann einen großen Schluck.

Nachdem er Robin vorhin hatte sitzen lassen, war er wieder einmal durch die Stadt gelaufen, hatte sich hier und da umgesehen, war über sämtliche Straßen wieder in die Stadt gegangen, aus der er eigentlich raus wollte und war irgendwann am Strand gelandet. Der Ort war wirklich perfekt zum Entspannen, überall standen Sonnensegel herum, Liegen, er erkannte eine Strandbar, an der er schon überlegte, sich etwas zu trinken zu gönnen und noch weitere Raffinessen, auf die man sonst nie gekommen wäre. Allerdings hatte er auch Sanji und Nami entdeckt, die auf einer der Liegefläche lagen und sich zu unterhalten schienen. Dass es in dem Moment darum ging, dass Nami endlich gehen konnte, wusste er ja nicht, dafür war das auf jeden Fall zu weit weg gewesen. Aber Zorro hatte daraufhin beschlossen, wieder umzukehren und sich einen anderen Platz zu suchen. Er wollte es sich nicht eingestehen, aber irgendwie war er eifersüchtig auf die Situation. Warum ihm der Gedanke kam, wusste er nicht, aber am liebsten hätte er mit Sanji die Plätze getauscht. Naja…

Sein Weg führte ihn letzten Endes zurück in die Stadt, wo er sich dann einfach zu Ruffy setzte, der draußen vor einem Restaurant wirklich alles in sich hineinstopfte und nachdem auch Chopper und Lysop zu ihnen gekommen waren, machten sie sich auf den Weg zurück zum Haus, wo sie seitdem saßen, sich unterhielten und auf die anderen warteten.

Zorro hingegen hatte die ganze Zeit darüber nachgedacht, was am heutigen Tag alles passiert war. Doch auch an das, was auf dem Schiff gewesen war. Er saß noch einige Zeit und versuchte, Erklärungen zu finden. Das war nur alles andere als leicht… Denn wie sollte er sich sein Verhalten schon erklären? Er wusste es wirklich nicht und am liebsten hätte er das alles auch wieder vergessen. Er hatte das ein oder andere Mal auch geseufzt, doch auf die Nachfragen seiner Freunde reagierte er nicht oder brummelte nur vor sich hin. Nach einiger Zeit hatten auch sie aufgehört, ihn mit Fragen zu löchern. Wenn Zorro nicht wollte, war leider auch Hopfen und Malz verloren.

Nun saßen sie also hier, alle wieder beisammen und planten den Abend. Ruffy war natürlich dafür, noch mal in das Restaurant von vorhin zu gehen, oder zu einem japanischen Laden mit leckeren Thunfischspießen, mit Sushi, mit Nudelsuppe und und und… Er kannte da ja keine Grenzen.

Robin hingegen schlug ein ruhiges Lokal vor, das sie vorhin auf dem Marktplatz gefunden hatte. Lysop und Chopper setzten auf grillen draußen. Das Stimmengewirr wurde lauter und es schien, als würde die Entscheidung noch auf sich warten lassen.

Zorro war das alles so ziemlich egal. Er wollte eigentlich nur noch eine Kleinigkeit essen und dann ins Bett gehen, der Tag war einfach schlimm gewesen.

Letzten Endes entschieden sich die Freunde, in eine Bar zu gehen, die Franky vorhin bei seiner Erkundungstour gefunden hatte. Also machten sich die neun auf den Weg.
 

Die Bar war mehr eine Spielunke. Der Laden roch nach Rauch, obwohl keine Rauchschwaden zu sehen waren. Man konnte das Bier geradezu in der Kehle schmecken, obwohl die Spirituosen an der Wand hinter der Theke eher aussahen wie Plastik…

Franky hatte sich erkundigt und herausgefunden, dass dies wirklich alles eine Illusion war für die Piraten und Seefahrer, die sich auf die Insel verirrten. Man wollte ja alles so bequem und authentisch wie möglich darstellen, sodass man künstlichen Zigarettenrauch projizierte und die Bar so dekorierte, dass sie aussah, wie eine echte. Naja, das hatten sie geschafft.

Die erste Runde bestand aus Bier für alle und man konnte merken, wie sich die Stimmung am Tisch hob. Sogar Nami hatte wieder bessere Laune und das freute nicht nur Sanji. Auch Zorro und vor allen Robin, die mit Nami mitlitt, freuten sich darüber, dass es der Orangehaarigen nach diesem Nachmittag wieder besser ging. Dennoch würde Robin noch wissen wollen, was nun eigentlich alles genau vorgefallen war, aber das konnte man auch noch fragen, wenn sie wieder in ihren Zimmern lagen und den Tag ausklingen ließen.

Neben dem Alkohol wurde auch noch einiges an Essen verschlungen, wobei das Meiste sowieso auf die Kappe von Ruffy ging. Nichtsdestotrotz war es ein angenehmer Abend voller Spaß, viel Gerede, Lachen und dem typischen Quatsch, den man einfach nicht verhindern konnte.

Zorro becherte derweil fröhlich vor sich hin. Er war schon froh, dass er endlich was zu trinken bekam und nicht mehr so viel nachdenken musste.

„Was hast du eigentlich noch so gemacht, Zorro?“, fragte Robin neben ihm und sah ihn von der Seite her an. Verwundert hob der Grünhaarige die Augenbraue. „Wieso? Ich war unterwegs“, entgegnete er ihr und nahm noch einen Schluck von seinem Bier. Das wurde jedenfalls immer wieder aufs Neue gefüllt, wenn er den letzten Tropfen daraus getrunken hatte.

Auch Nami wurde daraufhin hellhörig, trank aber weiter aus ihrem Glas und beobachtete Robin und Zorro interessiert. Sie hatte sich den ganzen Tag gefragt, ob er sich noch gefragt hatte, was sie ihm hatte sagen wollen oder ob er das Ganze wieder vergessen hatte. Im Moment sah er jedenfalls nicht so aus, als hätte er letzteres getan.

„Sanji hatte es vorhin ziemlich eilig, tut mir Leid, Zorro~“ Sie lächelte leicht und stützte sich mit den Unterarmen mehr auf dem Tisch ab, sodass sie sich auch etwas weiter vorbeugen konnte. Zorro ließ seinen Blick kurz etwas länger auf ihr, zuckte dann aber mit den Schultern.

„Macht nichts.“ So sicher das auch rüberkam, es hatte ihm schon einiges ausgemacht. Aber das musste er ja nicht so sagen.

„Oh, okay.“ Auch Nami klang sicher in ihrer Aussage, aber innerlich seufzte sie schwer. Sie hatte das Gefühl, es würde noch um einiges schwieriger werden, ihm zu sagen, was Sache war, aber was sollte sie auch tun? Bei Zorro wusste sie einfach nicht, woran sie war und da musste man schon etwas mehr Mut aufbringen.

Robin sah zwischen den beiden hin und her. Hatte sie etwas verpasst? Anscheinend schon und so, wie Nami gerade aussah, war es wohl auch etwas Wichtiges. Auch da würde sie nachher noch mal nachfragen.
 

Der Abend ging schließlich auch feuchtfröhlich weiter.

Ruffy fraß sich durch die Speisekarte und die anderen tranken hauptsächlich ihre Getränke, die für sie vollkommen kostenlos waren. So wie alles auf dieser Insel. Das war wirklich das reinste Paradies!

Jedenfalls für die, die viel Alkohol abkonnten, denn die meisten lagen schon nach wenigen Gläsern Bier, Sake oder anderen Spirituosen unter dem Tisch und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Nur Nami und Zorro waren noch dabei.

„Du Sorro~ Ich wollte dia vorhin ja noch was sagn…“ Nami konnte nicht verhindern, schon ziemlich zu lallen, sie hatte nämlich nicht wie Ruffy noch so viel gegessen, dass ihr Magen da mitmachte. Zumal in den Cocktails vorhin auch schon ordentlich Alkohol enthalten war. Zorro hingegen war noch wesentlich gefasster, trank daher noch einen Schluck und sah die Orangehaarige dann an. „Ja und was?“, fragte er daher nach und feixte dabei leicht. Naja, gut, so ein bisschen spürte er den Alkohol auch schon…

Nami atmete noch mal tief durch und hickste dabei aus Versehen auf. Kichernd stellte sie das Glas ab und sah den Grünhaarigen dann wieder an. „Nya… Ich weiß auch nich mea so genau… Ich glaub, ich wollt dir einfach sagn, dass ich dich gud finde.“ Wieder kicherte sie kurz und trank dann noch einen Schluck, um ihre Worte noch mal runterzuschlucken und sie selbst auch zu verarbeiten. Naja, vielleicht war es wirklich gut, noch was zu trinken, denn sonst hätte sie wohl auch nicht den Mut gefunden, ihm das zu sagen.

Zorro jedenfalls hatte überrascht die Augenbrauen gehoben und Nami nun angesehen. Sein Herz schlug seltsamerweise höher, obwohl er sich das nicht erklären konnte. Sie hatte ja nur gesagt, dass sie ihn gut findet! Und ob Nami das wirklich sagen wollte, wusste er auch nicht. Vielleicht war ihr das einfach nur so rausgerutscht, weil sie angetrunken war. „Sicher? Dabei zickst du mich so oft an.“ Er grinste wieder leicht und ließ sich noch mal nachschenken. Jaja, dieser Service~

Nami nickte einfach nur eifrig und ließ sich auch noch mal nachgießen. Wenn der Kellner schon mal hier war~ „Na kla! Du schudest..schuldest mir zwar noch was, aba egal.“ Sie prostete ihm zu, trank ihr Glas zur Hälfte leer und lehnte sich dann zurück.

„Ich wollte heut gar nich mit Sanji weg… Aber er hat mich einfach mitgnomm‘.“ Sie strich sich ein paar Haare zurück und beugte sich dann wieder über den Tisch, sodass der Grünhaarige einen netten Einblick in ihr Dekolleté bekam. Leicht grinsend fuhr er ihr durchs Haar. Lachend klaute sie ihm das Glas und zog seins und ihrs zu sich hin. „Ich mein das ernst. Du bis süß.“ Sie zwinkerte leicht, nippte an seinem Glas, trank es leer und spülte auch noch den Inhalt ihres eigenen Glases in eins runter.

Zorro sah ihr einfach dabei zu, grinste leicht und nahm ihr sein Glas wieder ab.

„Na gut… Wollen… Also…“ Er wusste gerade selbst nicht, was er sagen wollte, aber vielleicht musste er einfach mal handeln? „Wollen wir nicht morgen…“ //Eis essen gehen? Was ist daran so schwer?// In Gedanken schalt er sich selbst, doch gerade, als er wieder ansetzen wollte, wurde er von einem lauten Schnarcher unterbrochen. Das hatte sich nach Ruffy angehört, aber da alle mittlerweile eingeschlafen waren oder – wie Robin – sich mit Franky und Brook unterhielten, verstummte er wieder. „Wir sollten die mal aufwecken und zum Haus bringen.“ Damit erhob er sich und ließ Nami mit einem fragenden Gesichtsausdruck sitzen. Sie hätte zu gerne gewusst, was er sie hatte fragen wollen…

Gemeinsam mit den letzten Überlebenden machten sie sich daran, ihre Freunde zu wecken oder direkt einfach hinter sich herzuziehen. Es war spät und sie wollten schlafen, also ging es erstmal zurück zum Haus und ab in die Betten. Morgen war auch noch ein Tag.

Zorro wälzte sich in dieser Nacht unruhig hin und her. Normalerweise hatte er keine Probleme damit, einzuschlafen. Nein, wahrlich nicht! Sogar das Schnarchen von seinen Freunden ging ihm heute mal auf den Wecker, die dabei nicht mal alle bei ihm im Zimmer schliefen. Das Haus war ja groß genug für mehrere Zimmer, aber trotzdem… Das, was er hörte, nervte ihn und seufzend setzte er sich ein paar Mal auf, trank einen Schluck Wasser, lief durchs Zimmer und legte sich dann doch wieder hin.

Das, was Nami vorhin gesagt hatte, verunsicherte den sonst so starken Schwertkämpfer ein wenig, aber was, wenn sie das nur gesagt hatte, weil sie eben betrunken war? Man sagte ja bekanntlich viel, wenn man was intus hatte und das bereute man dann.

Und er hätte sie fast dazu eingeladen, den Tag morgen mit ihm zu verbringen! Hallo? Wo kam man denn dahin? Okay, eigentlich hätte er da schon Lust zu… Aber er war sich unsicher, ob er sie wirklich fragen sollte und ob das dann nicht dumm rüberkam. Aber was konnte er schon verlieren? Naja, vielleicht seine Würde, aber das musste er eben riskieren.

Fakt war jedenfalls, dass er sich irgendwie zu Nami hingezogen fühlte und das müsste er herausfinden, ob dem wirklich so war, oder ob das einfach nur eine Laune war. Vielleicht war das auch die Insel! Aber das würde er erst herausfinden, wenn sie von hier weg waren. Und das würden noch ein paar Tage sein. Bis dahin konnte aber auch Sanji noch weiter in die Vollen gehen und am Ende hätte er Nami verloren, weil sie sich lieber mit Sanji beschäftigte. Auch wenn sie das nicht wirklich glaubte. Sie sah vorhin ja schon so genervt aus…

//Gut, ich mach es… Was kann ich schon verlieren?// Zorro beschloss, sich einfach nur Mut zu machen, morgen zu ihr zu gehen und sie zu fragen. Mit dem Gedanken und vor allen, mit dem Entschluss schlief er letzten Endes ein.

Der nächste Tag war genauso warm und sonnig wie der vorige. Anscheinend war auf dieser Insel nie schlechtes Wetter, aber das musste ja auch nicht sein, wenn man sie nur alle 100 Jahre mal zu Gesicht bekam. Jedenfalls waren die Gemüter der Freunde wieder aufgefrischt, der Alkohol hatte auch keine großen Spuren hinterlassen. Nur von Ruffy kam ab und zu ein „Mein Kooopf…“ oder ein „Mir ist schlecht!“, aber dennoch stopfte er sich weiterhin Essen in den Mund, wieso auch nicht?

Jedenfalls fand man die Crewmitglieder allesamt draußen. Die einen sonnten sich, die anderen lasen oder bastelten oder schifften Glas um Glas nach draußen, damit man in der Sonne auch nicht dehydrierte. Als Zorro nach draußen trat, war demnach geschäftiges Treiben zu erkennen. Er suchte den Platz nach Nami ab und entdeckte sie schließlich bei Robin auf zwei Liegen. Er haderte noch mit sich selbst, ob er zu ihnen gehen sollte, aber letzten Endes tat er es doch. Er stellte sich vor die beiden Frauen und räusperte sich, sodass sie aufsahen.

„Nanu? Ist was?“, fragte Nami den Grünhaarige und schob ihre Sonnenbrille aufs Haar. Zorro nickte nur und deutete auf eine Häuserecke. „Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte er nach und nachdem Nami einen Blick mit Robin ausgetauscht hatte, erhob sie sich und folgte dem Grünhaarige in die kleine Gasse. Dort blieben sie stehen und die Orangehaarige sah den Mann ihr gegenüber fragend an.

Zorro kratzte sich verlegen am Hinterkopf und stemmte eine Hand in die Hüfte. Er war sich gerade schon wieder unsicher, aber es musste einfach sein. „Naja, ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob wir nachher vielleicht in die Stadt gehen wollen. Ich glaube, wir müssen mal reden.“ Ja, das klang doch schon etwas männlicher, wenn er nicht wie ein Teenager nach einem Date bettelte, sondern direkt noch eine wichtige Angelegenheit dahinter setzte. Nami schien zwar verwirrt, doch für einen kurzen Moment glitzerte ein glücklicher Ausdruck in ihren Augen. Sie nickte nur. „Gerne! Wann denn?“ Dass sie es so gut aufnahm, verschaffte Zorro einen kleinen Adrenalinschub. „Ehm, nach dem Mittagessen? Oder gleich, das ginge auch.“ „Dann gleich, ich zieh mir nur kurz wieder was an.“ Sie lief hier immerhin nur in Bikini durch die Gegend, aber so musste man ja nicht in die Stadt. „Okay… Ich warte hier.“ Nami nickte noch und machte sich dann auf den Weg zurück. Sie grinste Robin kurz an, zog sich wieder etwas über und strich sich das Haar zurück.

„Ich bin mal eine Weile weg, okay?“ Robin nickte nur und sah Nami dann nach. Da sie sah, dass Zorro aus der Gasse auftauchte und mit Nami mitging, musste sie automatisch breit grinsen. Das gefiel ihr doch schon viel besser. Sie sah kurz nach, wo sich Sanji aufhielt, doch der war nirgends zu sehen. Naja, hoffentlich hatte er nicht gesehen, dass Nami gerade mit Zorro wegging, dann würde die beiden auch niemand stören. Was auch immer sie machten~

Zorro konnte sein Glück noch gar nicht fassen. Er wusste zwar immer noch nicht, wieso er sich zu Nami so angezogen fühlte, aber es war ein schönes Gefühl, was er noch nie in seinem Leben gespürt hatte. Also konnte er schon froh sein, dass sie mitgekommen war. Er stützte seinen Arm auf seine Schwerter und blickte nach vorne auf die Straße.

„Was willst du denn mit mir besprechen?“, fragte Nami derweil nach und sah ihn von der Seite her an. Sie hoffte ja, dass er sie fragen würde, was sie gestern hatte sagen wollen, denn sie hatte nicht mehr auf dem Schirm, dass ihr gestern Abend beim Trinken schon etwas hinausgerutscht war. Auch Zorro sah sie nun an, deutete aber erstmal auf eine Eisdiele. „Willst du was?“, fragte er nach und nachdem Nami den Blick gewendet und eifrig genickt hatte, setzten sich die beiden nach draußen an einen Tisch.

Zorro spürte, dass sein Innerstes schon wieder nervöser wurde, es war schon zum verrückt werden!

Er atmete tief durch und lehnte sich zurück. „Also… Du wolltest mir gestern was sagen… Und gestern Abend beim trinken sagtest du etwas, wovon ich noch nicht genau weiß, ob es stimmte… Jedenfalls… Also…“ Das war wirklich schwer! Er wusste sowieso nicht, wie er seine Gefühle am besten in Worte ausdrücken sollte, aber dann direkt sowas?

„Ich wollte dir jedenfalls sagen, dass ich dich auch ma-“

„Nami-swaaaaaan~ Hier steckst du, mein Herzchen!“

Zorros Gesichtsausdruck entgleiste augenblicklich, als er die Stimme des Blonden hörte. Am liebsten wäre er sofort aufgesprungen und hätte ihm den Kopf umgedreht!

Auch Nami sah er an, dass sie genervt war und mit verdrehten Augen den Blick zu Sanji wandte. „Hallo… Was ist denn?“, fragte sie ihn genervt, doch Sanji war schneller und drückte ihr überschwänglich einen Kuss auf die Lippen.

Sowohl Nami, als auch Zorro stockte der Atem, als sie das sahen. Was war nur mit dem Koch los?!

„Meine Hübsche, ich habe eine Überraschung für dich! Komm, ich zeig sie dir!“ „Aber-“ So schnell konnte Nami gar nicht gucken, da wurde sie auch schon hochgezogen und wie von einem Ehemann auf die Arme genommen. Sie kam nicht mal dazu, Sanji eine zu knallen, weil er sie geküsst hatte! Eilig verschwand der Blonde mit Nami, die Zorro nur noch mal entschuldigend – und ein bisschen sehnsüchtig – ansah, als sie auch schon um eine Ecke verschwunden waren.

„Was zum…“, entkam es Zorro nur, der mit weit geöffneten Augen und Mund zurückblieb und auf die Stelle sah, wo Sanji und Nami verschwunden waren.

Na toll… Was fiel diesem Koch eigentlich ein?!

Das konnte ja noch heiter werden…

Dritter Versuch

Hallo Leute xD" Oh Gott, eigentlich sollte ich mich wirklich schämen... Fast ein ganzes Jahr hab ich die FF nicht weitergeschrieben, aber heute (eher gestern) hab ich mich endlich dazu aufraffen können >.< Ich hoffe, ihr habt die FF noch nicht vergessen und es finden sich ein paar Leser zusammen :)

Mit dem Chapter bin ich nicht so ganz zufrieden, weil ich auch ziemlich aus der Übung war/bin, da ich lange nichts mehr geschrieben habe. Ich werde morgen oder im Verlauf der nächsten paar Tage noch mal beta lesen und eventuell etwas ausbessern. Wenn ihr also Dinge findet, die absolut nicht zusammenpassen oder blöd formuliert sind, seht es mir bitte nach xD Ich wollte das Chapter unbedingt noch hochladen heute, weil ich das Wochenende über nicht da bin und schon ziemlich ehrgeizig geschrieben hatte xD (ungefähr 3 Stunden lang XD) Jedenfalls... ist die FF hiermit ENDLICH beendet und ich hoffe, ihr habt Spaß am Chapter :D
 

☆¤*★*¤☆
 


 

Kapitel 3: Dritter Versuch
 


 

Sanji stand unter vollkommener Tollheit. Er sah überall Englein – was an einem Ort wie diesem nicht ungewöhnlich war – alles war hell und erfüllt von Glück, Heiterkeit und Liebe. Und dann war da diese Frau, die ihm ständig Blicke zuwarf und wo er sich endlich sicher sein konnte, dass sie genau das gleiche empfand wie er!

Und wie sie sich ständig vor ihm versteckte! Das war ja schon süß, wie sie sich für ihre Gefühle schämte, aber der Blonde war sich sicher, dass es ihr besser gehen würde, wenn sie beiden sich endlich ausgesprochen hatten und zueinander fanden!

Er konnte einfach nicht vergessen, was ihnen zu Beginn ihres Aufenthalts gesagt wurde: Und zwar, dass sich hier die ewige Lieben finden würde!

Sanji war felsenfest davon überzeugt, seine Liebe gefunden zu haben. Und die Glückliche würde es auch bald einsehen müssen. Wie konnte sie auch nicht, wenn ihnen ihr Schicksal quasi vor die Füße gelegt wurde?

„Namilein~“ Mit glockenheller Stimme wuselte er mit seiner Angebeteten weiter. Dass er eben in eine wichtige Situation geplatzt war, war ihm dabei keineswegs bewusst und es interessierte ihn eigentlich auch gar nicht. Alles, was Nami sonst so mit Zorro besprach, beschränkte sich auf den Putzdienst auf dem Schiff oder anderen Schelten, die er bekam, wenn er wieder irgendwas angestellt hatte, was Nami missfiel. So wichtig konnte das eben also gar nicht gewesen sein und auf Namis Gesichtsausdruck hatte er in dem Moment auch nicht geachtet. Außerdem hätte sie wohl was gesagt, wenn sie hätte bleiben wollen. Sie war ja sonst nicht auf den Mund gefallen. Oder?

„Wollen wir was essen gehen, meine Schöne? Oder hast du Durst? Ich hab auf dem Marktplatz ganz wunderbare Stände gesehen mit Schmuck, Parfüm, Kleidung, alles, was dir gefallen könnte~“

Ohne Punkt und Komma brabbelte er vor sich hin und merkte dabei gar nicht, dass Nami den Blick zu Boden gesenkt hatte und auf ihre Füße achtete. Innerlich trauerte sie um den Moment, wo sie doch fast soweit gewesen war, Zorro zu sagen, was sie fühlte und dachte. Und dann musste Sanji auftauchen und sie mit sich reißen...

„Namilein? Alles okay bei dir? Vielleicht sollten wir einen Kaffee trinken gehen, dann geht’s dir bestimmt besser!“ Wie, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen, wurde er langsamer und suchte den Platz nach einem Café ab. Irgendwo musste ja eines sein und er wollte auch so schnell wie möglich eines finden!

„Eh, was?“ Nami hatte die Frage nicht mitbekommen, sondern nur bemerkt, dass sie auf einmal langsamer geworden waren. Verwirrt sah sie sich um und merkte, wo sie sich befanden. Wo war sie nur gerade mit ihren Gedanken gewesen?

„Ich… hätte vielleicht Lust auf ein Eis…“ Wahrscheinlich würde Sanji sonst nur weiterfragen, ob sie nicht doch irgendwas haben wollen würde, also nahm sie das möglichst Naheliegende. Und ein Eis konnte nie schaden.

„Okay, mein Engel! Lass uns eine Eisdiele suchen!“ Er zog die Orangehaarige weiter mit sich und schwebte dabei im siebten Himmel, weil Nami etwas mit ihm unternehmen wollte! Anderes nahm er dabei nicht mal wahr.
 

Leider Gottes blieb es nicht beim Eis. Nachdem sie es sich auf einer schönen Terrasse einer Eisdiele niedergelassen und Sanji ihr das Eis ausgegeben hatte – wohlgemerkt sowieso von dem Geld, was sie der Crew zur Verfügung gestellt hatte – hatte er darauf bestanden, noch ein wenig spazieren zu gehen. Dabei ließ er der Orangehaarigen keine Chance, sich dagegen zu wehren. Er schnappte sich also ihren Arm und bummelte mit ihr über den Markt, kaufte ihr hie und da ein paar Aufmerksamkeiten und verließ dann mit ihr zusammen das Dorf, um ein wenig die Wege abzugehen, die zum Strand führten, wo sie – seiner Meinung nach – auch noch eine schöne Zeit erleben könnten. Dass Nami ganz und gar nicht davon begeistert war – und auch des Öfteren Protest äußerte – ignorierte er einfach.

Dennoch ließ sie nicht locker. „Sanji… Bitte, reicht das nicht erstmal wieder? Es ist warm und ich hab keine Lust mehr zu laufen.“ Das musste doch irgendwann helfen, wenn sie nur oft genug versuchte, sich gegen weitere Erkundungen zu wehren. Außerdem hatte sie den Teil der Insel schon gesehen, als sie neulich unterwegs war, um sich Notizen für ihre neue Skizze zu machen. Die Insel nicht zu zeichnen wäre vermutlich eine vergeudete Chance, denn allzu bald würde sie sie nicht wiedersehen. Beziehungsweise niemals mehr und da hatte sie die freie Zeit einfach ausgenutzt. Jetzt noch mal hier herumzulaufen war zwar nicht schlimm, aber nervig, da Sanji anscheinend unter allen Umständen verhindern wollte, dass sich ihre Wege wieder trennten. Sowieso hatte sie das Gefühl, dass er schon den ganzen Tag versuchte, ihr etwas zu sagen. Und irgendwie… konnte sie sich denken, was er wollte.

„Ach Quatsch, Namilein~ Wenn du gleich deine bezaubernden Füße ins kühle Nass hältst, wird dir die Wärme nichts mehr ausmachen.“ Der Blonde zwinkerte ihr charmant zu und streckte sich leicht, während er sich den sanften Wind um die Nase wehen ließ.

„Ist es nicht einfach wundervoll hier? Man hat keinerlei Sorgen und Nöte, man kann essen was und wie viel man will, es wird niemals Nacht, der Alkohol fließt in Strömen und alles ist so friedlich~ Hier könnte man sich wirklich vorstellen zu leben… Mit einem eigenen Haus, einer liebenden Frau und vielleicht ein paar Kinderchen…~“

Geschickt verpackte er seine Erklärung in einigen langen Sätzen, wobei er dennoch hoffte, Nami verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. Dezent blickte er zur Seite und sah Nami aus den Augenwinkeln heraus an. Die schien aber noch nicht ganz verstanden zu haben, was er damit sagen wollte…

„Denkst du nicht auch manchmal so? Das Leben auf dem Meer hinter sich zu lassen, auf einer friedlichen Insel zu bleiben und sich häuslich niederzulassen?“

„Nein, eigentlich nicht…“, antwortete die Navigatorin wahrheitsgemäß und seufzte bei dem Gedanken auf, dieses Gespräch hier jetzt wirklich führen zu müssen. Ihre Vermutung, auf was das hinauslaufen würde, bewahrheitete sich damit auch. Wieso musste ihr das passieren? Und wieso merkte Sanji nicht, dass sie nichts von ihm wollte? Sie wollte doch etwas von…

Ja, was eigentlich? Die ganze Zeit versuchte die Orangehaarige, auf Zorro zuzugehen, um ihn etwas Wichtiges zu sagen. ‚Ich liebe dich‘… Aber stimmte das auch wirklich? Sanji war anscheinend dem Charme der Insel verfallen und je länger sie darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher war es, dass er sich auf die Worte der Alten bezog, die besagten, man fände hier seine wahre Liebe fürs Leben. Handelte sie da am Ende selbst nach? Hoffte sie, in Zorro, der ihr sonst immer so unnahbar erschien, ihre wahre Liebe zu finden? War das denn legitim? Und vor allen: Würde Zorro ähnlich reagieren? Oder sie als Närrin strafen, dass sie auf so etwas Dämliches hereinfiel? Liebe sollte ja eigentlich nicht davon abhängig gemacht werden, ob das zufällig auf einer Insel so Gang und Gebe ist, dass man einander fand…

„…denke, dass das ein schöner Gedanke ist~“ Während Nami über ihre eigenen Probleme nachgedacht hatte, war Sanji anscheinend wieder dabei gewesen, sie mit seinen Vorstellungen vollzuplärren. Gut, dass sie manchmal einfach auf Durchzug schaltete.

Schweigend ging sie neben dem Blonden her und als sie den Blick hob, erkannte sie auch das Meer, das sich ihnen weit und ruhig vor ihnen auftat. Unweigerlich musste sie lächeln. Wie konnte Sanji sie nur fragen, ob sie sich nicht auch manchmal wünschte, das Meer hinter sich zu lassen und sich auf einer Insel ein Leben aufzubauen. Ihr Leben war auf dem Meer!

„Sanji, lass gut sein… Ich teile deine Meinung nicht, ich bin gerne auf dem Meer und will auch noch keine Familie gründen. Wieso tust du eigentlich so, als würdest du meine Worte gar nicht richtig wahrnehmen? Ich rede mit dir! Und wenn ich dir zuhören soll, dann hör gefälligst auch mir mal zu!“

Nami konnte nichts gegen ihre Wut tun. Irgendwie musste er doch mal einsehen, dass sie nichts von ihm wollte! Aber Sanji blickte sie einfach nur irritiert an und legte den Kopf schief. „Ist ja okay, Namilein… Es ist jetzt wohl auch noch viel zu früh, um darüber nachzudenken, sich irgendwann einmal sesshaft zu machen. Das war dumm von mir.“ Lachend winkte er ab und ging dann einfach weiter, wobei Nami ihm leise seufzend mit den Augen folgte. Er verstand es nicht… Das konnte ja noch heiter werden.
 

Obwohl Nami es nicht wollte, verbrachten sie wirklich noch einige Zeit am Strand und eigentlich… war es ja schon ganz schön hier. Sie liebte das Meer einfach zu sehr, als dass sie sich von Sanji die Laune verderben ließ. Das wäre ja auch noch schöner gewesen!

Stattdessen befreite sie sich von ihren Sandalen und spazierte bis zu den Waden ins Wasser, wo sie dann stehen blieb, sich das Haar aus dem Gesicht strich und einfach den Blick schweifen ließ. Das Wasser war so klar, wie sie es noch nie erlebt hatte. Der Wind so frisch, als würde sie sich einen eisgekühlten Cocktail genehmigen und gleichzeitig so sanft, als würde man ihr mit einem Tuch übers Gesicht fahren. Die Sonne stand dabei die ganze Zeit hoch am Himmel und schien auf sie herab. In solchen Momenten vermisste sie die Sonnenauf- und Untergänge, aber vermutlich konnte man nicht alles haben. Umso mehr freute sie sich drauf, wenn sie weiterfuhren und das Leben von der Sunny aus weiter genossen. Aber bis dahin würden sie hier noch viel erleben. Besonders, wenn Sanji so weitermachte…

Die ganze Zeit stichelte er sie an, wahrscheinlich wollte er sie und sich selbst darauf vorbereiten, das auszusprechen, was ihm eigentlich auf der Seele lastete. Und Nami konnte nichts dagegen unternehmen, ihn davon abzuhalten… Leider hatte sie auch keine Chance, die späte Uhrzeit zu benutzen, um wieder ins Dorf zu gehen. Denn Sprüche wie „Hey, es wird bald dunkel“ oder „Es wird kalt“ halfen hier nicht weiter, wenn es die ganze Zeit warm und vor allen hell war. Half also nur noch ein Wunder…
 

„Hallo Leuteeeee!“ Der Schrei hätte wohl auch Tote aufgeweckt, aber Nami kam er genau recht. Lächelnd wandte sie den Blick vom Horizont ab und entdeckte alle ihre Freunde, die auf sie zukamen. „Hey! Was macht ihr denn hier?“, rief sie zurück und winkte ihnen kurz zu. Es wunderte sie wirklich ein wenig, dass plötzlich alle hier waren, sogar… sogar Zorro, wie Nami schließlich erkannte. Ihr Herz machte unwillkürlich einen Hüpfer, als sie ihn erblickte und das brachte ihr die Gedanken von vorhin wieder hoch.

Machte sie sich etwas vor? Nein… Herzklopfen konnte man sich nicht einbilden.

Nami lächelte leicht und watete aus dem Wasser heraus, als die Jungs und Robin bei Sanji und ihr angekommen waren.

„Wir hatten uns vorhin im Dorf getroffen und Zorro meinte, Sanji wär mit dir abgehauen, also sind wir einfach mal suchen gegangen. Und haben euch dann hier gefunden.“ Lachend stemmte Ruffy die Hände in die Hüften und sah sich kurz um. „das sieht voll cool aus hier! Lysop, Chopper, ich will ins Wasser!“ Und ehe sich die beiden versahen, wurden sie auch schon von Ruffy an den Armen gepackt und zum Wasser gezogen. Na, hoffentlich erinnerten sie sich daran, nicht schwimmen gehen zu können…

Robin hingegen zog sich die dünne weiße Bluse aus und entfaltete die kleine Decke, die sie mitgebracht hatte und machte es sich so am Strand kurzum gemütlich. Anscheinend steckte hinter der Suchaktion noch mehr, als nur die Suche nach Sanji und ihr, aber das machte ihr jetzt nichts mehr. Immerhin war sie nicht mehr alleine mit dem Blonden, also sprach nichts dagegen, noch länger hier zu sein. Auch Franky machte es sich bequem, somit war nur noch Zorro auf den Beinen, der zuerst Nami ansah und dann den Blonden. Seinen Blick konnte die Orangehaarige nicht wirklich deuten, aber er ähnelte dem Blick, den Zorro ihr vorhin nachgeworfen hatte, als Sanji sie ‚entführt‘ hatte. Um die Situation zu lockern, strich sich Nami leicht durchs Haar und blickte den Grünhaarigen an.

„Du hast das also angezettelt?“, fragte sie leicht witzelnd. Zorro verzog aber keine Miene. „Ich hab die anderen zufällig gefunden und als sie fragten, ob ich wüsste, wo ihr seid, verneinte ich das, also sind wir losgezogen.“ Er zuckte leicht mit den Schultern und schnallte dann seine Schwerter vom Gürtel, ehe auch er sich in den Sand sinken ließ und es sich bequem machte. „Jedenfalls hat man hier mal seine Ruhe, im Dorf ist die Hölle los.“

„Ja, das stimmt“, mischte sich nun Robin ein, die den Satz von Zorro gerade gehört hatte. „Die bereiten dort alle unsere Abreise vor. Es hieß doch, am Ende soll es eine Feier für uns geben.“ Die Schwarzhaarige lächelte leicht und nahm sich ein Buch aus ihrem Rucksack. „Kein Wunder also, dass es so voll und laut ist. Da ist ein bisschen Entspannung gar nicht so falsch.“ Sie zwinkerte leicht und widmete sich dann ihrem Buch, wohl wissentlich, dass sie Zorro gerade ein bisschen aus der Patsche geholfen hatte. Robin hatte nicht vergessen, wie er sich benommen hatte, als er vorhin auf die Gruppe gestoßen war. Er war sauer, das sah man ihm an. Und eine gewisse Enttäuschung hatte er auch im Blick. Also völlig untypisch für ihn. Als er dann noch sagte, dass Sanji mit Nami abgehauen war und er nicht wisse, wohin, war die Sache eigentlich schon klar… Und Nami hatte sie wohl auch gerettet, so, wie sie ihren Gesichtsausdruck eben hatte deuten können, als sie hier aufgetaucht waren. Nun ja, wer wusste, wofür es noch gut sein würde…

„Ach so. Verstehe… Naja, wir reisen ja auch übermorgen schon ab.“ Es war schon unglaublich, wie schnell die Zeit doch vergangen war. Aber es war wirklich schön, hier gewesen zu sein und wenn sie könnte, würde sie wohl auch noch öfters herkommen. Was leider nicht gehen würde, da es die Insel ja nur alle 100 Jahre geben würde…

Auch Nami ließ sich mal nieder, setzte sich aber einfach mal zu Robin auf die Decke und blickte zu den Jungs im Wasser, wo sich auch Sanji hinbegeben hatte. Nami war froh, dass er sie endlich einmal in Ruhe ließ. Das war schon wirklich nervig gewesen. Und die anderen hatten erfolgreich verhindert, dass er ihr sein ‚Geheimnis‘ verriet. Worauf es sicherlich irgendwann hinausgelaufen wäre…
 

Da es nicht dunkel wurde und auch keiner wirklich auf die Zeit achtete, verbrachte die Gruppe noch ein bisschen mehr Zeit am Strand. Erst das laute Hungergeschrei von Ruffy machte alle darauf aufmerksam, dass sie vielleicht langsam mal zurückgehen sollten, um das ‚Abendessen‘ anzutreten. Also packten sie ihre Sachen zusammen und marschierten zurück ins Dorf.

Ruffy quengelte dabei an der Front über seinen Hunger und Sanji versuchte, ihm gut zuzusprechen, dass er ja gleich was bekam. Lysop unterhielt sich mit Franky darüber, morgen noch mal die Läden zu durchforsten, um ein paar Baumaterialien einzukaufen und Robin sprach mit Chopper über die neuen Heilkräuter, die der Elch heute gesammelt hatte. Zorro und Nami bildeten das Schlusslicht, wobei keiner von beiden sprach.

Nami wusste nicht, ob Zorro noch sauer war wegen der Aktion von vorhin, aber selbst wenn, sie konnte da ja nichts für… Sanji hatte sie einfach mitgezerrt und Nami hatte nichts dagegen tun können… Also müsste Zorro wenn, dann auf Sanji sauer sein, aber… wieso überhaupt? Okay, sie hatte dem Grünhaarigen was sagen wollen, aber er wusste ja nicht, was…

„Wieso bist du so still, seit ihr an den Strand gekommen seid?“, fragte sie also leise nach und ließ den Blick zu Zorro schweifen. Der schien sie aber keines Blickes würdigen zu wollen. „Bin ich nicht. Das bildest du dir ein.“ Damit schien die Sache auch schon wieder gegessen zu sein, denn Zorro schwieg beharrlich. Nami seufzte leise und nickte nur. Nein, sie würde so schnell nicht aufgeben… Und vielleicht lag seine Schweigsamkeit wirklich daran, dass sie vorhin nicht weiterreden konnten. Sie würde es nachher einfach noch einmal versuchen.
 

Die Crew kehrte ins Dorf zurück und obwohl alle Engel anscheinend ausreichend zu tun hatten, wurde sofort alles stehen und liegen gelassen, um Ruffy und co zu bewirten. Sie setzten sich an den großen Tisch und bekamen sogleich alle Köstlichkeiten aufgetischt, die die Insel zu bieten hatte. Und dennoch gab es bisher jeden Tag etwas Neues. Nami fragte sich manchmal, wo die Insel ihre ganzen Lebensmittel herbekam. Obwohl sie acht die einzigen Gäste waren, die nach 100 Jahren hierher kamen…

Die orangehaarige Navigatorin genehmigte sich ein Gläschen Wein, um ihre Nerven zu beruhigen. Irgendwie kam ihr die Sonne gerade zu hell, die Wärme zu intensiv vor, als dass sie sich darüber freuen könnte. Wieso wurde es nicht Nacht? Wieso wurde es nicht kühler? Ihrem Kopf tat das jedenfalls gar nicht gut!

Sie seufzte leise und trank einen Schluck, während die anderen anfingen zu essen.

Die Stimmung war wie immer ausgelassen. Alle unterhielten sich angeregt, nur Sanji warf immer und immer wieder seinen Blick auf Nami, den sie einfach so gut es ging ignorierte. Nami hingegen sah des Öfteren zu Zorro, der sie aber anscheinend auch nicht anschauen wollte. Wieso war das nur so? Am liebsten würde sie kurz allein mit ihm sein, um diese Sache endlich zu beenden. Aber es würde seltsam aussehen, das wusste die Navigatorin zu gut. Und sowieso waren ihre Zweifel noch lange nicht aus der Welt. Wenn sie schon ihr Leben änderte, sollte das aus freien Stücken geschehen und sie hatte das Gefühl, dass sie im Moment eher der Insel nach handelte, als nach sich selbst. Sie wollte nicht so werden wie Sanji, der sie nur noch nervte und es anscheinend selbst gar nicht merkte. Vielleicht hatte sie Zorro in den letzten Tagen auch genervt? Vielleicht wollte er einfach nur wissen, warum sie so drauf war. Und vielleicht rührte seine schlechte Laune daher, dass er dachte, sie finge gerade etwas mit Sanji an? War er am Ende eifersüchtig?

All das Brüten würde leider nichts bringen, wenn sie ihn nicht einfach fragte. Und normalerweise war sie ja wirklich nicht auf den Mund gefallen und hielt ihre Gedanken zurück. Eher im Gegenteil! Sie war stets die erste, die etwas aussprach, was ihr nicht gefiel und sie wusste nicht, wieso es dieses Mal anders sein sollte. Das einzige, was sie wirklich ein wenig zurückschrecken ließ… der Gedanke daran, Zorro zu sagen, was sie über ihn dachte. Und das Problem war, dass sich alles in ihrem Kopf darum drehte. Wieso konnte das nicht einfach alles leichter sein!?

Sie aß ein wenig und schwelgte in ihren Gedanken. Es kümmerte sich auch gerade niemand um sie, sodass sie nicht darauf aufpassen musste, eine Frage zu überhören oder dergleichen. Sie beobachtete einfach ihre Freunde, wie sie sich amüsierten, wie Sanji immer wieder ihren Blick suchte oder Zorro ihrem Blick auswich. Das war alles schon ziemlich seltsam… Fühlte es sich wirklich so an, jemanden zu mögen, der dich nicht mochte und jemanden zu haben, der dich mochte, du ihn aber nicht so wie er? Diese Insel verwirrte sie wirklich und sie hoffte, dass es sich bald alles klären würde.
 

Der letzte Tag brach an. Die Zeit erschien den acht Crewmitgliedern ziemlich kurz und auch der Tag gestern war noch einmal ein großer Zeitraffer. Die letzten Besorgungen wurden getätigt und die Zelte abgebrochen. Die Zeit der Himmels-Insel neigte sich dem Ende entgegen und jeder bedauerte das. Naja, nicht unbedingt alle, aber die Zeit hier war einfach mal das komplette Gegenteil zu ihrem sonstigen Leben gewesen. Man musste nicht vor der Marine fürchten, man hatte keine Engpässe mit Nahrung und Trinkwasser und das wichtigste, man konnte sich entspannen. Doch gerade die Jungs freuten sich auch mal wieder auf den Kampf, also wurde es Zeit, dass sie aufbrachen.

Wie auch schon am Tag der Anreise spickten haufenweise Laternen die Wege. Und man teilte ihnen mit, dass es heute sogar dunkeln würde, um das Lichterfest – den Höhepunkt des letzten Tages – ordentlich genießen zu können. Also genossen besonders die Mädels noch einmal den Nachmittag mit der schönen Sonne und dem wolkenlosen Himmel, ehe es zum Abend hin endlich einmal dunkel werden würde. Jeder, der ein wenig Geschmack besaß, freute sich darauf, den Mond wiederzusehen.

Nami hatte den gestrigen Tag noch damit zugebracht, über Zorro und sich nachzudenken. Aber auch Sanji ging ihr dabei nicht aus dem Kopf. Auch gestern hatte er versucht, mit ihr zu reden, doch anders als am Strand hatte sie gar nicht erst zugelassen, dass er auch nur einen vollständigen Satz zustande brachte. Sie wollte nicht hören, wie wundervoll sie war, wie schön ihre Augen leuchteten, was für eine bezaubernde Figur sie auf der Liege machte oder gar, wie schön es wäre, mit jemanden wie ihr – oder eigentlich mit ihr – auf einer Insel zu wohnen, wo man sich ein häusliches Dasein aufbaute. Also nichts Neues. Sie wollte nicht mit ihm darüber reden, aus schon genannten Gründen, aber der Blonde hörte ihr sowieso nicht zu, sondern plapperte munter weiter, bis sie ihn einfach sitzen ließ. Nami sah die Enttäuschung in seinem Gesicht, aber was sollte sie tun? Würde er ihr nur einmal zuhören, hätte er schon beim ersten Mal gemerkt, dass sie dieses Thema nervte.

Mit Zorro wollte sie reden. Und nur mit Zorro.

Sie hatte es gestern mehr als einmal versucht. Doch nie war er alleine gewesen und wenn doch, war sofort Sanji zur Stelle, um ihr ein Getränk zu bringen, um sie zum Spazieren gehen zu überreden, um sie einfach nur davon abzuhalten, mit Zorro alleine zu sein… Das konnte doch bald nicht mehr sein! Und trotzdem spürte sie die Blicke von Zorro und ihr Herz klopfte dabei unaufhaltsam in ihrer Brust. Sie war sich immer sicherer, das loszuwerden, was sie schon die ganze Zeit loswerden wollte. Was eigentlich schon die ganze Zeit in ihr schlummerte. Vielleicht hatte Zorro ja auch ähnliche Gedanken wie sie. Sie erinnere sich nur an den Tag, wo sie ihn in ihrem Bett schlafend vorgefunden hatte. Vielleicht hatte er Sehnsucht zu ihr? Es klang zwar irgendwie blöd, aber wenn man es mit dem Aspekt betrachtete… konnte es schon sein, dass Zorro auf etwas auf dem Herzen lag.

Sie musste es einfach versuchen! Und zwar heute Abend. Im Dunkeln konnte man Sanji sicherlich eher mal entkommen als am heiligten Tag.
 

Es war ein wahrer Augenschmaus, die Sonne im Meer versinken zu sehen! Nami hatte lang nichts Schöneres mehr erblicken können, weswegen sie auch alles vollkommen genoss. Sie hatte sich von der Gruppe abgekapselt und war noch einmal zum Strand gegangen, von wo sie nun zusah, wie die Sonne versank. Sie strahlte leuchtend rot und der Himmel zierte schon ein paar Sterne. Sterne, wie sie sie vermisst hatte!

Lächelnd ließ sie sich auf eine Düne sinken und zog die Beine an. Sie brauchte einfach mal ein bisschen Zeit für sich… Ohne Sanji, der sie versuchte zu bezirzen vor allen Dingen. Sie konnte nur hoffen, dass er damit aufhören würde, wenn sie erst einmal wieder auf dem Schiff waren. In der Realität… Aber man hatte ja schon vorher gemerkt, dass er ein Auge auf sie geworfen hatte. Ob sich das änderte, wenn sie wieder auf dem Schiff waren? Immerhin konnte man dort weniger einfach mal abhauen. Die Insel hier war groß genug zum Untertauchen. Aber wie dem auch sei, sie würde es schon sehen, wenn sie erst einmal wieder unterwegs waren. Bereits morgen Früh würden sie aufbrechen, weswegen ihre gesamten Sachen schon wieder auf dem Schiff waren.

Oh man, was für eine Zeit… Es kam ihr vor, als wären sie erst gestern hier gelandet. Aber so vieles was anders gewesen. Und alles hatte mit ihr zu tun. Vielleicht sollte sie sich darüber mal Gedanken machen! Aber eg-

„Was machst du denn hier?“, fragte plötzlich jemand hinter ihr und unterbrach sie dabei bei ihrem Gedankengang. Sie zuckte leicht zusammen und wandte dann erst den Kopf zur Seite. Hinter ihr stand Zorro, der mit verschränkten Armen zu ihr heruntersah. Sie hatte ihn gar nicht kommen gehört…

„Ehm… Ich seh mir den Sonnenuntergang an.“ Das war ja nun kein Geheimnis. Was sonst sollte sie hier machen? Zorro sah nun ebenfalls zum Horizont, aber Nami nahm an, anhand seines männlichen Wesens war dies noch weniger interessant als der Wellengang. „Na dann… Ich war gerade zufällig in der Gegend und hab dich hier sitzen sehen“, gab er dann zu verstehen, obwohl Nami sich denken konnte, dass er sich nur wieder verlaufen hatte… Gut, so würde er ihr das sowieso niemals sagen.

Nami erhob sich nun jedenfalls, klopfte sich den Sand vom Po und blickte abermals zur Sonne. „Wir sollten dann auch bald los ins Dorf. Die Feier beginnt bald.“ Nur leider konnte sie sich nicht von der Sonne abwenden. Das Ende eines Tages war immer ein besonderer Schritt. Wenn die Nacht erst kam, waren dort auch die Gedanken. Vor allen die des allein seins und der Frage danach, was der nächste Tag wohl bringen würde. Aber auch die ganzen Farben waren einfach einen Blick wert. Sie konnte nicht verstehen, wie Männer sowas nicht schön finden konnten.

Zorro neben ihr zuckte nur mit den Schultern, sah Nami aber weiterhin an. Wenn er so an die letzten beiden Tage dachte, musste man schon beide Augen zusammenkneifen, um den blonden Schönling nicht kopfüber ins Klo zu stecken. Man merkte deutlich, dass Nami die ganze Zeit versuchte, mit ihm zu reden. Ohne Erfolg, versteht sich… Der Grünhaarige blickte sich kurz um, doch niemand war außer ihnen zu sehen und die Schatten um sie herum wurden länger. Bald würde die Musik aus dem Dorf ertönen und dann würden sie zurückgehen müssen. Jetzt war also der beste Zeitpunkt, miteinander zu reden, ohne dass sie gesehen oder gehört werden konnten. Zorro sammelte also noch mal ein bisschen Luft an und steckte die Hände in die Hosentaschen.

„Was wolltest du mir die ganze Zeit so dringend sagen?“, begann er dann und sah zu, wie Nami den Kopf zu ihm wandte und ihn mit großen Augen ansah. Anscheinend hatte sie damit nun nicht gerechnet, aber wie gesagt. Wenn nicht jetzt, wann dann?

„Ehm…“ Völlig überfordert zuckte sie rastlos mit den Schultern und spielte dann mit ihren Füßen im Sand herum, um sich ein wenig abzulenken. Die Farbe in ihrem Gesicht wurde deutlich dunkler, aber zum Glück wurde das Licht sowieso weniger, sodass ihr Gesicht wohl im Schatten lag.

„Ich… Ach, ich weiß auch nicht… Wahrscheinlich ist das sowieso total blöd, und Sanji hatte mich ja die ganze Zeit unterbrochen und du hattest nie nachgefragt und… ja…“ Sie sprach sich gerade um Kopf und Kragen!

„Naja, Sanji ist eben lästig. Aber jetzt ist er nicht hier und ich denke auch nicht, dass du nachher bei der Feier groß Chancen hast, weil er dort auch wieder sein wird. Also wieso nicht jetzt? Wenn es so wichtig war, dass du jeden Tag versucht hast, es mir zu sagen, wieso dann nicht jetzt?“

Sprachlos sah sie ihn an. „Das hast du gemerkt?“ Sie wusste ja nicht, dass sie immer so offensichtlich mit sich gehadert hatte! „Denkst du, ich bin blöd?“ Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen. Das erste, das sie seit Tagen gesehen hatte. Und das machte ihr irgendwie Mut.

Also atmete sie noch einmal leicht durch und drehte sich dann ganz zu ihm, nestelte aber an ihren Händen herum, weil sie sonst sicher nicht so ruhig hätte bleiben können.

„Naja… Weißt du… Ich hatte mich gefragt… wieso du auf dem Schiff so seltsam drauf warst. Du hast in meinem Bett geschlafen und du sagtest, das war ein Versehen. Dabei weiß ich nicht, wie man die Zimmer verwechseln kann, weil ihr bei euch Hängematten habt und man meine Kajüte ja wohl als Mädchenzimmer ausmachen kann. Außerdem hast du mich im Bad erwischt und warst sowieso total kopflos unterwegs… Dann kamen wir auf diese Insel und ich hab deine Blicke gesehen und mich gewundert… Und… Und ich, also mein Herz… Das schlug auf einmal schneller in deiner Nähe.“ Während ihrer Rede hatte sie auf ihre Hände gestarrt, doch nun blickte sie auf und genau in Zorros Augen. Sie waren so dunkel… Und so tiefgründig. Sie hatte sich schon mehr als einmal gefragt, ob man darin lesen könnte, wenn man es nur versuchte…

„Ich merkte, dass deine Blicke mir folgen, dass du wütend wurdest, wenn Sanji mich davon abgehalten hat, dir etwas zu sagen… Und ich habe mich gefragt, ob du ähnlich denkst wie ich. Und zwar… Ich glaub, also ich glaube, ich liebe dich.“

Nun war es heraus!

Und es war nicht mal halb so romantisch, wie sie sich das immer vorgestellt hatte. In ihrem Kopf war das erste „Ich liebe dich“ immer verbunden mit viel Kerzenschein, vielleicht einem guten Essen, romantischer Stimmung… Gut, es war Zorro und indirekt hatten sie ja auch festliche Beleuchtung, da die Sonne gerade mit ihren schönsten Farben im Meer versank. Dennoch konnte sie Zorros Gesicht ganz genau sehen und sie merkte, dass er verwirrt war. Verwirrt und… was war dieser andere Gesichtsausdruck?

„Ehm… wou… Das ist…“ Nami wunderte sich. Sie hatte den Grünhaarigen noch nie verlegen gesehen! Schmunzelnd ließ sie die Hände sinken, da sie das Gefühl hatte, keine schlechte Erwiderung zu bekommen. Jetzt, wo es raus war, fühlte sie sich wohler in ihrer Haut, auch wenn ihr Herz schneller schlug, als in den letzten Tagen zusammen.

„Du bist eine gute Detektivin, das muss man dir lassen…“, sprach er dann doch aus und sah sie an. Nami glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. „Was? Und womit hab ich Recht?“ Sie musste es jetzt einfach wissen!

„Mit allem… glaub ich.“ Vorsichtig und schon fast zögerlich legte er eine Hand an ihre Wange und fuhr ihr über die warme weiche Haut. „Ich muss gestehen… ich fühle mich zu dir hingezogen. Das kann ich nicht leugnen, aber…“ „Shh, das reicht mir erstmal.“ Nami lächelte nun übers ganze Gesicht und beugte sich ein bisschen zu ihm hin. „Wir können daran arbeiten, dass es mehr ist. Vertrau mir.“ Sie zwinkerte und legte ihre Hand an seinen Hinterkopf, zog ihn zu sich herunter. Er war es, der seine Lippen auf ihre legte und einen Kuss anzettelte, der schöner nicht hätte sein können.

Die Orangehaarige konnte einfach nicht glauben, dass das gerade Wirklichkeit war! Sie stand hier, lag in Zorros Armen, küsste ihn und hinter ihr ging die Sonne nach langen Tagen der Helligkeit unter, bereit für eine sternenklare, wunderschöne Nacht!

Und nein, auch so hatte sie sich eine Liebeserklärung nicht vorgestellt. Aber es zählte schon, dass Zorro sie mochte. Mehr als nur mochte! An allem anderen konnten sie arbeiten!

Der Kuss dauerte noch ein paar Momente. Sanft strichen sie sich gegenseitig über die Lippen, sogen den Duft des jeweils anderen ein und schmiegten sich in die Arme ihres Gegenübers. Zorros lagen dabei um Namis Rücken und hielten sie fest. Er fühlte sich gut, beinahe beflügelt, endlich diesen Gefühlen, die in ihm schlummerten nachgeben zu können. Nami war eine tolle Frau und ihr so nahe zu sein, war einfach ein schönes Gefühl! Am liebsten würde er sie nie wieder loslassen. Doch zumindest den Kuss lösten sie wieder und sahen sich tief in die Augen. Auf Namis Lippen lag ein seliges Lächeln und sogar Zorro grinste sein typisches Grinsen.

„Danke. Dass du uns eine Chance gibst“, raunte die Orangehaarige und bekam dafür noch einen Kuss. „Ich hab zu danken. Wollen wir los?“

Da war es wieder. Das typische Zorro-Wesen. Aber Nami nickte und nahm seine Hand. „Gerne. Ich liebe dich.“
 

Zusammen machten sie sich auf den Weg zurück ins Dorf. Beiden war nun deutlich wohler zumute und bestärkend drückten sie sich gegenseitig die Hand. Dass die anderen so sofort wissen würden, was los war, war ihnen bewusst, aber genau so wollten sie es auch haben. Zum einen, damit gar nicht erst ein Geheimnis daraus gemacht werden musste und zum anderen, damit Sanji endlich Ruhe gab, Nami hinterherzulaufen. Das war ja nicht nur Namis Ziel, sondern auch Zorros, der Nami nun nicht mehr so einfach hergeben würde. Ja, man konnte ihm ansehen, dass auch er glücklich war.

Das Dorf war hell erleuchtet. Überall hingen Lampions und andere Laternen und besonders der Dorfplatz war gesäumt von Fackeln und noch ganz anderen Lichterquellen. Es war richtig romantisch!

Die anderen waren bereits alle versammelt, als Zorro und Nami den Platz betraten. Zuerst bedachte sie niemand, doch als Robin ein „Ach, da seid ihr ja“ zu verstehen gab, wandten sich alle Blicke zu ihnen. Zuerst war die Reaktion normal, doch als Sanji auf einmal das Kreischen anfing, wurde das Grinsen breiter.

„Aber-Aber Namilein! Was ist das?!“ In einer viel zu hohen Tonlage deutete Sanji auf das Händepaar, das ineinander lag, als sie sich der Gruppe näherten.

„Nach was sieht’s denn aus, Suppenkasper?“ Zorro grinste schelmisch, zog Nami kurz an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen, dass alle Anwesenden einen leichten Rotschimmer um die Nase bekamen, nicht zuletzt Nami, die mit dieser Aktion nicht ganz gerechnet hatte. Dennoch lächelte sie und sah ihrem Nun-Freund in die Augen.

Sanji verdrehte die Augen und fiel in sich zusammen, landete demnach auf dem Boden. Kreischend rannte nun allerdings der kleine Doktor im Kreis und schrie „Einen Arzt, einen Arzt!“, wodurch das große Gelächter ausbrach, das das ganze Dorf einzunehmen schien.

Der Bann schien gebrochen und auch, wenn Sanji bewusstlos auf dem Boden liegen blieb, kam Stimmung auf. Die Musik ging an, das Essen wurde an eine große Tafel gebracht, wo sicherlich alle Bewohner des Dorfes dran Platz fanden und das Beste: das größte Feuerwerk, das die Strohhutbande jemals gesehen hatte, wurde angezündet, sodass der Himmel kurz darauf von vielen bunten Lichtern erfüllt war.

Viele „Aaaah“s und „Oooh“s waren zu hören, während sich Zorro und Nami in den Armen lagen und dem Schauspiel zusahen.

Ja, der Abend würde noch witzig werden, besonders, da Ruffy augenblicklich das Essen interessanter fand als das Feuerwerk, nachdem ihm der Geruch vom frisch gegrillten Schwein in die Nase gestiegen war. „ESSEN!“
 

Die Nacht war lang und es wurde ausgiebig gefeiert. Das Feuerwerk ging auch noch mehrere Stunden lang, während alle sich am Büfett ergötzten oder den Alkohol vernichteten, der in Scharen angeliefert worden war.

Während Ruffy mehr aß, machten sich die anderen auch viel über die Getränke her und besonders Nami und Zorro stießen auf die neue Beziehung an. Auch ein Tost wurde auf sie gesprochen, auf dass sie ewig glücklich miteinander sein würden. Anscheinend hatte die Insel nun doch Recht behalten.

Der nächste Morgen kam dann allerdings doch irgendwann. Noch immer spielte Musik und es waren auch noch einige wach. Ein paar der Crewmitglieder waren eingeschlafen, einige lagen halb-bewusstlos in der Ecke und einige waren noch vollkommen fit. Unter anderem Nami, die zwar müde, aber auch glücklich war und trotz allem ihre Pflichten im Blick hatte. Immerhin mussten sie los, bevor sich die Insel auflösen würde.

„Leute! Aufstehen! Wir müssen los!“ Sie rief so laut, dass jeder sofort aus dem Schlaf schreckte, auch diejenigen, die damit gar nichts zu tun hatten. Aber es wollten ja trotzdem alle auf Wiedersehen sagen. Immerhin hatten sie hier eine schöne Zeit verbracht.

Sie machten sich also auf zum Schiff – schlaftrunken und fast wieder am einschlafen – aber dennoch erklommen alle heile die Sunny und machten sich zu ihren Posten auf. Nami versprach ihnen, danach noch mal ins Bett gehen zu dürfen, aber erst einmal mussten sie ablegen. Am Ende würden sie dazu verdammt sein, auf ewig auf dieser Insel leben zu müssen.

„Auf Wiedersehen, meine Lieben! Es war schön, euch hier gehabt zu haben! Viel Glück auf eurer weiteren Reise! Und Nami und Zorro! Auf dass eure Beziehung auf ewig hält!“, wurde geschrien und mit einvernehmlichen Grinsen winkten die Crewmitglieder den Bewohnern der Insel zu, während sie ablegten und sich von ihnen entfernten. Es würde wohl niemand die Reise hierhin jemals vergessen, obwohl es sehr schade war, nie wieder herkommen zu können.

„Es war schön bei euch!!!!“, rief Ruffy noch ein letztes Mal, während sich die Insel langsam auflöste und schließlich vollkommen verschwunden war.

Nami seufzte leise und legte den Kopf schief. „Schade… Ich hatte die Leute dort wirklich lieb gewonnen.“ Es war schon schlimm, Menschen zu verlassen, die man eine ganze Weile nicht sehen konnte, weil sie auf weit entfernten Inseln lebten, aber diese Menschen würden sie wohl nie wieder sehen…

Zorro, der hinter die Orangehaarige getreten war, legte seine Arme um die Taille seiner Freundin und drückte sie an sich. „Vielleicht sieht man sie ja doch iiiiirgendwann noch mal wieder.“ Wer wusste schon, ob 100 Jahre bei den Menschen auf der Insel auch wirklich 100 Jahre waren… „Mach dir keinen Kopf.“ Er drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe und drehte sie dann zu sich um, um ihr einen richtigen Kuss zu geben. Hingebungsvoll legte sie ihre Arme um seine Schultern und erwiderte den Kuss, wie sie ihn gab. Sie war mehr als froh, durch diese Insel für immer ein Andenken bekommen zu haben. Und zwar den Mann, den sie liebte und den sie sicherlich nie wieder hergeben würde!
 

So war das gewesen damals. Und die Insel hatte Recht behalten. Ich hatte das wahre Glück gefunden und ich war mehr als stolz darauf. Zorro war ein Teil meines Lebens geworden und ich hatte es geschafft, von ihm auch ein „Ich liebe dich“ abgewinnen zu können. Es hatte gar nicht mal so lange gedauert.
 

„Weißt du, ich bin wirklich froh, dass es alles so gekommen war. Ohne diese Insel wären wir vielleicht nie zusammen gekommen.“ Ich blicke zu meinem Schatz auf und erwidere dabei seinen Blick, der mich grinsend bedachte. „Ach, wer weiß. Die Insel war vielleicht nur ein Anschupser dafür… Ich bin jedenfalls froh darüber.“

Auch er hatte nie bereut, wie es gekommen war und im Nachhinein hatte er auch eingesehen, dass Nami ihm doch mehr bedeutete, als er anfangs angenommen hatte. Nur hatte er es ihr noch schöner verpackt~

„Übrigens… Hast du gehört? Die Leute auf der letzten Insel hatten von einer geheimnisvollen Insel gesprochen, die neulich irgendwo aufgetaucht war… Wollen wir die nicht suchen gehen?“ Ich sehe den Schelm in seinen Augen und grinse nur. „Na dann. Ich würde sagen, auf geht’s?“ „Auf in ein neues Abendteuer.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  AimiMoiko
2014-07-02T05:59:04+00:00 02.07.2014 07:59
Mega schön geschrieben in mir kam auch immer der Gedanke hoch"Sanji ist tot ,wie kann der nur...,sieht der denn nicht...?"
Die Story ist soooo süß ich verteile auch hier ein großes <Lob. lg aimi
Von:  AimiMoiko
2014-07-01T19:32:17+00:00 01.07.2014 21:32
Mega schön geschrieben in mir kam auch immer der Gedanke hoch"Sanji ist tot ,wie kann der nur...,sieht der denn nicht...?"
Die Story ist soooo süß ich verteile auch hier ein großes <Lob. lg aimi
Von:  Guardian
2013-01-08T20:33:31+00:00 08.01.2013 21:33
mega toll =)
vorallem schön geschrieben <3
Von:  Bella-hime
2012-03-07T17:28:43+00:00 07.03.2012 18:28
BOAHH immer wieder kam der gedanke in mir hoch:
ich brin sanji um GRAHH DIESE VERDAMMTE NERVENSÄGE XDDD
ich hab mir die ff ausgedruckt und im zug heim gelesen weil mir da immer langweilig is und ich saß da im zug wie so ne irre XDDD
aber echt toll die story *_*

hach ich liebe das pairing <3
Von:  missfortheworld
2012-03-04T17:20:39+00:00 04.03.2012 18:20
Sooo, jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen! :-D
Musste mich zwar erst wieder einlesen, aber dann konnte ich gar nicht mehr aufhören.
Es lässt sich einfach super flüssig lesen und hier und da konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen ;)

Wobei ich häufiger den Drang hatte, Sanji gewaltig eins überzubraten :-D
Hab mich echt gefreut, dass das letzte Kapitel nun da ist :)
Liebe Grüße!
Von:  DarkDragon
2012-02-23T15:10:40+00:00 23.02.2012 16:10
Es geht weiter... damit habe ich so plötzlich nicht gerechnet, aber mich dafür umso mehr gefreut^^ Das Ende hat mir super gefallen, am Ende tat mir Sanji doch ein bisschen leid, aber geschiet ihm Recht, er hätte mehr auf sie hören sollen.
lg
Von:  -Yunho-
2012-02-19T20:33:57+00:00 19.02.2012 21:33
Hahaha
Die Fanfic gefällt mir jetzt schon total :DDD
Die idee ist sehr interesant und auf so eine INsel wäre ich gern :DD
Hach und Sanji, er muss immer dazwischen funken. Aber ich denk edas es so noch interesanter wird. Hah und ich fands geil was Sanji sich in Namis verhalten hinein gedichtet hat xD.
Werd jetzt direkt weiter lesen *O*

LG
Von:  Pfirsichsaft
2011-07-03T22:13:37+00:00 04.07.2011 00:13
Gaaaanz tolle FF, ich kanns kaum erwarten weiterzulesen, auch wenn ich die FF etwas spät entdeckt hab :)
Und irgendwie mal was ganz anderes. Gefällt mir richtig gut *-*

Du machst die Enden aber auch immer soo spannend :/
Hoffentlich gehts bald weiter. :)


Von: abgemeldet
2011-04-17T19:11:21+00:00 17.04.2011 21:11
Ich muss missfortheworld zustimmen, aaarrrgg, dieser dämliche Prinz Suppengrün. xD -.-
Das der auch immer alles kaputt machen muss und dann KÜSST ER SIE AUCH NOCH, HALLO?!
Da muss sich der liebe Zorro aber schnell was einfallen lassen. :D

lg ♥
Von:  DarkDragon
2011-04-17T18:19:30+00:00 17.04.2011 20:19
Schon wieder Sanji zum Schluss. grrr. Du machst es wirklich spannend^^ Ich bin schon gespannt wie es weiter geht und ob Nami den Löffelschwinger endlich los wird.
lg


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