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Mit neuen Augen...

...sieht die Welt gleich ganz anders aus
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Weiterer Faktor guter Laune

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"Das ist jetzt ein Scherz, oder?", fragte sie mit bedrohlicher Miene und registrierte gar nicht, wie Naruto, Kakashi und Sai hinter ihr in den Raum traten.

"Was ist ein Scherz?", wollte der Blonde ahnungslos wissen und zuckte zusammen, als Sakura ihm einen mörderischen Blick zuwarf.

"Nein, ist es nicht.", meinte Tsunade beiläufig, während sie angestrengt in den Schubladen ihres Schreibtisches herumkramte. Sakura starrte sie entgeistert an und ihr Herz hämmerte so heftig, dass sie Angst hatte, es würde aus ihrer Brust springen.

"Verflixt... Shizune, wo hast du meinen Sake versteckt?!", donnerte die Hokage wütend, aber sie bekam keine Antwort. Mit zusammen gekniffenen Lippen zerknüllte sie einige Formulare und schleuderte sie zornig durch den Raum. Sakura schüttelte nur missbilligend den Kopf, doch in Gedanken war sie ganz woanders.

Grummelnd gab Tsunade die Suche auf und wandte sich wieder an Sakura.

"Mit dir will ich noch reden. Naruto, Kakashi, Sai, ihr könnt schon gehen und vergesst nicht, eure Berichte zu schreiben." Stirnrunzelnd, allerdings mit den Gedanken immer noch nicht voll da, schaute Sakura zu ihrer Lehrmeisterin und wartete, dass die anderen drei das Büro verließen.
 

Seufzend verschloss Sasuke seine Wohnung und schlug den Weg zum Hokageturm ein. Tusnade hatte gewollt, dass er sich untersuchen lassen würde, allerdings war er nicht sehr erpicht darauf, ins Krankenhaus zu gehen. Er fand den Weg erstaunlich gut, allerdings brauchte er trotzdem länger, als seine Nerven es akzeptabel fanden. Schließlich klopfte er an die Tür der Hokage und wurde hereingerufen. Noch während er die Tür öffnete, spürte er die Chakren im Raum und stöhnte lautlos auf. Das hatte ihm ja gerade noch gefehlt...

Er war auf alles gefasst, auf Geschrei, erschreckte Ausrufe, tausend Fragen oder Vorwürfe... aber nicht auf das undurchdringliche Schweigen, dass ihn empfing. Ein kalter Schauer lief über seinen Rücken und das erste Mal war ihm die Stille unangenehm.
 

Sakura hatte sich gerade wieder Tsunade zugewandt, als es der Tür klopfte und die Hokage den Besucher herein bat. Sakura erkannte das Chakra, noch bevor sie ihn sah und erstarrte ungläubig und gleichzeitig neugierig darauf, wie er inzwischen wohl aussehen würde.

Es war sowieso eine paradoxe Situation. Nachdem sie und die anderen aufgebrochen waren, um Sasuke zu suchen, allerdings nur den verlassenen Kampfplatz gefunden hatten, der vom Duell der beiden Brüder zeugte, waren sie unverichteter Dinge nach Konoha zurückgekehrt und hatten von Tsunade sofort eine lächerliche Mission aufgedrückt bekommen, von der sie die Ahnung hegte, dass die Hokage sie damit nur ein wenig beschäftigen und ablenken wollte.

Und nun stand er hier vor ihr, den sie vor wenigen Tagen noch gesucht hatte- und schwieg. Sie konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er sah furchtbar aus. Seine Klamotten waren an mehreren Stellen gerissen und das ohnehin zu große Hemd ging wie ein Sack auf seinen schmalen Schultern. Er hatte etliche Wunden und noch mehr Kratzer, sein Haar war wirr und hing ihm strähnig ins Gesicht. Immerhin war er nicht blutverschmiert, er schien die Gelegenheit für eine Wäsche schon wahrgenommen zu haben. Sie registrierte, wie seine Hand wie zufällig auf dem Griff seines Schwertes lag, dann wanderte ihr Blick langsam weiter nach oben... zu seinen hypnotischen schwarzen Augen, die teilnahmslos neben ihr an die Wand schauten. Ihre Augenbrauen zuckten unsicher, sie war verwirrt. Nie hätte sie damit gerechnet, ihm so bald gegenüber zu stehen, aber wie er diese gleichgültige Miene erhalten konnte und es nicht einmal für nötig hielt, sie anzugucken, verstand sie beim besten Willen nicht.

"Sooo...", durchbrach Tsunade schließlich die Stille und schaute beide abwechselnd an. "Gut, dass du hier bist, Sasuke. Das ist ganz praktisch, dann kann Sakura dich gleich untersuchen, denn ich hab viel zu tun." Sakura starrte ihre Meisterin ungläubig an. Was ging nur in ihrem Kopf vor???

"Nein.", sagte Sasuke leise, "untersuchen sie mich."

"Aber Sasuke, hör doch mal. Ich hab zu tun und Sakura ist mindestens genauso gut wie ich-"

"Ich will nicht, dass Sakura mich untersucht!", zischte Sasuke plötzlich mit ärgerlicher Stimme und zog wütend die Augenbrauen zusammen. Eine Sekunde wirkte Sasukes Haltung völlig verkrampft, dann entspannte er sich wieder und die Emotion wich aus seinem Gesicht. Sakura spürte einen Stich in der Brust. Was war denn mit ihm? War sie denn so schrecklich, dass er sie auf keinen Fall in seiner Nähe haben wollte? Sie würde ihn nicht untersuchen, okay, aber er hätte sie wenigstens mal angucken können. Statt dessen starrte er die Wände an, als könne er sie mit bloßer Willenskraft zum Einsturz bringen. Lautlos seufzend senkte sie den Kopf und starrte auf ihre Hände.

"Na gut, wenn es unbedingt sein muss...", stöhnte die Hokage und erhob sich, um zu Sasuke herüber zu gehen. "Dann kannst du wohl gehen, Sakura. Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufhalten."

Sie nicke und wandte sich zur Tür um. Als sie an Sasuke vorbei ging, murmelte sie nur: "Willkommen zurück...", und schob sich eilig durch den Türspalt, den Sasuke offen stehen gelassen hatte.
 

Schlechtgelaunt, was wohl inzwischen ein Dauerzustand zu werden versprach, verließ Sasuke den Turm und schickte unendlich viele stumme Flüche gen Himmel, aber ausrasten wollte er nicht, das wäre zu auffällig gewesen. Im Allgemeinen war er gesund, seine Wunden würden heilen, aber sein Hauptproblem bestand noch immer – seine Augen. Itachi hatte ihm vor seinem Tod noch ein schönes Abschiedsgeschenk vermacht und er hatte gehofft, Tsunade könne ihm helfen, aber zu ihrem Leidwesen, da sie an ihre eigenen Grenzen gestoßen war, hatte sie nichts für ihn tun können. Und da sage noch einer, den Heilkundigen sei nichts unmöglich... pah! Aber was nützte es... er würde ab diesem Moment damit leben müssen, dabei war das Leben an sich nicht das allergrößte Problem, eher hatte er ein Problem damit, sich damit abzufinden. So etwas akzeptierte man doch nicht einfach so! Ach verdammt...

Sein Leben wurde von einem Moment auf den anderen derart durcheinander geworfen, dass er es immer noch nicht glauben konnte. Alle Konsequenzen seiner Situation kamen ihm in den Kopf und am liebsten wäre er schreiend davon gelaufen, doch mit einem Mal wurde ihm klar, dass ihm vorerst keine andere Wahl blieb, als im Dorf zu bleiben, denn momentan war er einfach zu verletzlich. Er wollte sich gar nicht ausmalen, wie seine Zukunft wohl aussehen würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  dragonfighter
2016-04-16T15:32:12+00:00 16.04.2016 17:32
Super Kapitel!
schon heftig wie er sie fließend ignoriert. Früher hatte er wenigstens ein wenig mit ihr geredet. Naja. Vielleicht legt sich das ja mit der Zeit :3
Von:  -Zerschmetterling-
2015-08-29T13:00:31+00:00 29.08.2015 15:00
Ich finde es toll, wie du Sasukes Emotionen beschreibst.
So wirklich lässt er sie ja nicht durchblicken,
aber anhand seines Verhaltens kann man das relativ gut einschätzen.
Es gefällt mir, wie du über deine detaillieren Beschreibungen
genau seine Stimmung rüberbringst, obwohl er ja versucht sich zu beherrschen.
Finde sein Verhalten etc. bis hierhin sehr authentisch!

Nun also die erste Begegnung mit Sakura.
Bin ich froh, dass sie ihm nicht direkt um den Hals gefallen ist
oder ihn angesprungen hat wie eine wilde Furie.
Irgendwie verleiht ihr das eine gewisse Würde und Reife
und sie steht nicht direkt dumm da, weil er sie nicht beachtet.
Dass er sich von ihr nicht untersuchen lassen will, war irgendwie zu erwarten
auch wenn es zu einem Gewissen Grad kindisch ist.
Denke, dass er sie damit ein wenig verletzt hat,
aber wahrscheinlich kann sie es auch nachvollziehen.
Sakura ist ja im Gegensatz zu Sasuke ein durchaus empathischer Mensch. ;)

Tsunade ist irgendwie recht... unsensibel.
Mir fällt grade kein besseres Wort dafür ein,
aber erst knallt sie Sakura so die Info hin,
dann verursacht sie diese Abfuhr, indem sie Sasuke bittet,
sich von Sakura untersuchen zu lassen
(war ja echt zu erwartet, dass er da protestiert)
und alles woran sie denkt ist ihr Sake.
Auch hier mag ich wieder die Leichtigkeit,
mit der du ihre Person beschreibst - sie ist einfach nicht so ernst.

Spannend ist auch der Fakt mit den Augen.
Sasuke scheint nicht ganz auf der Höhe zu sein
und wenn Tsunade keine Lösung parat hat,
wird er wohl nach anderen Möglichkeiten suchen müssen.
Vermute mal, dass es um die Transplantation von Itachis Augen geht.
Aber ob das so eine gute Idee wäre,
Sasuke wieder so viel Macht zu verleihen?
Im Moment scheint es ja so, als wäre er nur in Konoha,
weil er gewissermaßen Schutz und eine sichere Zone sucht.
Das kann ja nur schiefgehen, wenn einer erfährt,
dass der große Herr Uchiha derzeit nicht im Vollbesitz seiner Fähigkeiten ist.

Eine Kleinigkeit noch.
Müsste heißen "als es an der Tür klopfte".
Sonst auch hier wieder ein angenehm fehlerfreies Kapitel.

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-
Von:  Hidan_1975
2015-08-28T20:28:58+00:00 28.08.2015 22:28
Auwei ist Mr. Rühr mich ja nicht an Sasuke gelaunt.Ich sag nur arme Sakura,da kommt bestimmt noch ne Menge auf sie zu.Man merkt auch,das Tsunade genervt ist.Freu aufs next Kapi

Tolles Kapi find ich
Antwort von:  sadness
29.08.2015 00:47
Danke :)
Tja... gute laune gibts nicht ohne grund...
Von:  Scorbion1984
2015-08-28T16:11:02+00:00 28.08.2015 18:11
Was fehlt denn dem störrischen Sasuke ? Was hat Itachi ihm gegeben ? Jetzt bin ich aber gespannt !!!
Antwort von:  sadness
28.08.2015 19:27
Das muss noch eine weile warten, aber vielleicht kommst du auch von allein drauf, eigentlich ist es gar nicht so schwer zu erraten^^


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