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Mit neuen Augen...

...sieht die Welt gleich ganz anders aus
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein neuer Tag, ein neues Kapitel!
Viel Spaß damit^^
sadness Komplett anzeigen

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Minder erfolgsversprechende Bemühungen

Völlig aufgewühlt lief Sakura, den Blick zu Boden gerichtet, durch die Straßen und achtete überhaupt nicht auf ihre Umgebung. So kam es, wie es kommen musste und sie rannte mit voller Wucht in jemanden hinein, stolperte nach hinten und landete sehr unelegant auf ihrem Hintern. Kurz schloss sie die Augen und hielt den Atem an, um nicht wütend loszuschreien. Als sie sich ein wenig beruhigt hatte, schaute sie auf und erblickte Kakashi, der sie verwundert betrachtete. In der Hand hielt er wie üblich seinen Schmuddelroman. Er hatte sie also genauso wenig gesehen, toll. Missmutig verzog sie den Mund und schenkte ihrem Sensei einen Todesblick. Der setzte allerdings nur eine unschuldige Miene auf und half ihr auf die Füße.

"Warum so in Fahrt, Sakura?", fragte er ruhig und registrierte, wie die Rosahaarige sich auf die Zunge biss, um sich zu beherrschen.

"Wusstest du, dass Sasuke in Dorf zurückgekehrt ist?", presste sie schließlich heraus und sah ihn herausfordernd an. "Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir uns diese scheiß Mühe machen, um ihm zu folgen und ihn zu finden, während er ohne unser Wissen sowieso wieder auf dem Weg hierher ist! Und dann sehe ich ihn nach all den Jahren wieder und er würdigt mich nicht mal eines einziges Blickes, dieser arrogante Idiot!", fauchte sie und wischte sich wütend eine Träne weg, die sich aus ihrem Augenwinkel gestohlen hatte.

Stumm schaute Kakashi sie an und schien zu überlegen. "Soso...", murmelte er, "dann wird er ja hoffentlich zurück in unser Team kommen..." er kratzte sich an der Nase.

"Ist das echt deine einzige Sorge?!", schnauzte Sakura und rieb sich mit den Fingerspitzen über die Schläfe. Sie brauchte eindeutig Urlaub, ihre Nerven waren schon seit einiger Zeit nicht mehr die besten.

"Er ist auch dein Teammitglied. Nach allem, was du getan hast, damit er wiederkommt, ist es bestimmt nicht angemessen, ihm jetzt Vorwürfe zu machen. Und du hast noch mehr als genug Zeit, um sauer auf ihn zu sein.", meinte Kakashi beschwichtigend und legte Sakura eine Hand auf die Schulter. Sie seufzte tief und nickte dann zaghaft, während sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich.

"Ich bin einfach überfordert...", nuschelte sie und wandte sich ab. Kakashi ließ sie gehen und sah ihr noch kurz hinterher, bevor er seinerseits seinen Weg fortsetzte. Sie würde das hinbekommen. Er kannte seine Schülerin, sie war stark.
 

Sasuke war unbeschadet vom Turm der Hokage bis zu seiner Wohnung gelangt und saß nun bewegungslos wie eine Statue auf dem kleinen Sessel in seinem Wohnzimmer. Ihm war klar, dass er einkaufen musste, da er überhaupt nichts zu Essen hatte, aber er war absolut unmotiviert und wollte immer noch nicht mehr als nötig draußen sein. Spätestens morgen, wenn er zur Schule ging, würde er seine Wohnung wieder verlassen müssen, dann würde er einfach danach einkaufen. Genau... einen weiteren Tag ohne Essen würde er schon aushalten.

Gerade in dem Moment, in dem sein Bauch zu einem hitzigen Protest ansetzte, klopfte es zweimal an seiner Tür. Erschrocken zuckte er zusammen - er hatte gerade überhaupt nicht auf seine Umgebung geachtet - und verzog dann missmutig den Mund. Bestimmt hatte sich jemand in der Adresse geirrt - hoffte er jedenfalls. Nach einigem Zögern und einem erneuten Klopfen stand er schließlich mit einem stummen Seufzen auf und öffnete die Tür. Es war Sakura. In Sasukes Kopf herrschte nur Leere und am liebsten wäre es ihm gewesen, wenn er sie allein durch sein Schweigen wieder hätte vertreiben können, aber dem war nicht so, also wartete er darauf, dass sie etwas sagen würde.

"Ich hab dir was zu Essen mitgebracht. Und neue Kleider.", meinte sie schließlich tonlos und hielt Sasuke eine Tüte hin. Er schwieg irritiert. Eigentlich hätte er mit Sakuras Aufmerksamkeit rechnen müssen, aber das überraschte ihn dann doch. Sie hatte ihm also Essen gebracht...? Sofort verbot sein Stolz ihm, das anzunehmen, doch sein Magen verlangte immer noch beharrlich nach etwas verdaubarem. Hier stand Kopf gegen Bauch, doch sein Bauch gewann.

Wortlos nahm er Sakura die Tüte ab.

"Darf ich mit reinkommen?", fragte die Rosahaarige zögerlich.

"Hn.", meinte Sasuke nur und verschwand in seiner Wohnküche.
 

Unsicher folgte Sakura ihm in die kleine Wohnung, die Tsunade ihm zugewiesen hatte. Die Hokage hatte ihr die Adresse verraten und so hatte sie sich dazu durchgerungen, Sasuke zu besuchen, auch wenn sie wusste, dass es sie vermutlich nur frustrieren würde. Leise schloss sie die Tür und folgte Sasuke in den kleinen Raum, wo er gerade die Kleidung auspackte.

"Ich hoffe, sie passt. Aber eher wird sie wohl zu groß sein, als zu klein...", murmelte die Kunoichi, als der Schwarzhaarige gerade ein blaues, langärmeliges Shirt in den Händen hielt. Er nickte nur und verschwand mit den Klamotten in einen anderen Raum während Sakura wartete. Er brauchte bemerkenswert lange, doch als er zurückkam, staunte Sakura nicht schlecht. Er trug das blaue Shirt, dass ihm perfekt passte, und eine schwarze, kurze Hose, die bis knapp über seine Knie ging. Seine Beine waren bandagiert und erinnerten Sakura an früher. Da fehlten eigentlich nur noch die Stulpen.

"Scheint doch zu passen.", sagte Sasuke mit emotionsloser Stimme und holte Sakura damit aus ihren Gedanken zurück.

"Äh... ja, umso besser.", nuschelte sie nur und sah zu, wie der ehemalige Nuke- nin sich über das Essen hermachte.

Eine unangenehme Stille entstand, in der Sakura trübe vor sich hinstarrte und nachdachte. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wieso Sasuke freiwillig zurückgekommen sein sollte, wenn er das alles hier doch so nervig und abstoßend fand. Inklusive sie. Er hatte sie immer noch nicht ein einziges mal angeguckt. Immer nur schaute er in die Gegend oder sein Blick ging unbestimmt durch sie hindurch. Es kränkte sie und ein unbefriedigtes Gefühl nistete sich in ihrer Brust ein. Was tat sie eigentlich hier? Das war doch vergebene Liebesmüh...

"Ist Sai immer noch in eurem Team?", fragte der Clanerbe da überraschend und jagte Sakura einen gehörigen Schrecken ein.

"Wieso interessiert dich das?", fragte sie irritiert, bevor sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte.
 

Stille.
 

"Ja ist er.", seufzte die Rosahaarige schließlich, "aber nur, damit wir vollzählig sind. Wahrscheinlich wirst du wieder in unser Team kommen... jetzt wo du wieder da bist..."

"Hn.", erwiderte er vielsagend. Sakura fühlte sich auf dezente Weise nicht ernst genommen. Er schaute sie nicht an, sprach nicht viel und wirkte sowieso ganz und gar desinteressiert.

"Was ist mit Naruto?", fragte er da plötzlich und veranlasste die Kunoichi, skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen.

"Was meist du?", vergewisserte sie sich vorsichtig.

"Wie... geht es ihm?" Sakura zog verwundert einen Mundwinkel nach unten.

"...Gut?", meinte sie ratlos und Sasukes Augenbrauen zuckten.

"Er weiß nicht, dass ich hier bin?", stellte Sasuke ohne besondere Überraschung fest.

"Nein, noch nicht.", antwortete Sakura nachdenklich und fragte sich, wie er wohl reagieren würde. "Sag es ihm nicht."

"Nicht? Wieso?", wunderte die Rosahaarige sich. Kurz senkte Sasuke die Augenlider und knabberte an seiner Lippe. Fasziniert beobachtete Sakura, wie seine weißen Zähne sanft die volle Unterlippe einfingen und sie dann langsam wieder losließen. Er tat das ein paar mal und seine Lippe bekam eine immer rosigere Farbe. Sakura musste schlucken und versuchte, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, während Sasuke nichtsahnend seinen Gedanken nachhing.

Dann hob er den Kopf wieder und meinte nur: "Damit ich noch eine Weile meine Ruhe habe."



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  dragonfighter
2016-04-16T15:45:34+00:00 16.04.2016 17:45
Das ist auch das einzige was dem werten Herren einfällt. Damit er noch eine weile seine Ruhe hat XD
Ein Wunder das er sie überhaupt hereingelassen hat 😳
Von:  Hidan_1975
2015-08-29T23:18:43+00:00 30.08.2015 01:18
Gut geschrieben ^^))
Auch wenn er immer noch wie ein Kräutlein rühr mich nicht an wirkt,der Sasuke Uchia.
Holla,er läßt mal Nähe u ein Gespräch mit Sakura zu?Wie kommt das?

Auf das nächste Kapi gespant bin.

Lg ♥♥♥♥♥
Von:  -Zerschmetterling-
2015-08-29T13:11:58+00:00 29.08.2015 15:11
Das erste richtige Gespräch zwischen den beiden.
Sehr interessant!
Sakura ist einfach viel zu gutmütig.
Dass sie ihm Kleider und Essen bringt,
obwohl er sie schon wieder so eiskalt abblitzen lässt,
zeigt wirklich, dass sie einstecken kann.

Spannend fand ich es vor allem ab dem Zeitpunkt,
wo Sasuke von selbst verschiedene Themen anschneidet.
Daran kann man wieder einmal ablesen, was ihn beschäftigt,
obwohl er es wahrscheinlich nie so offen zugeben würde.

Am besten hat mir die Stelle gefallen,
wo Sasuke Sakura am liebsten mit seinem Schweigen aus der Wohnung vertreiben will,
weil das so unheimlich gut zu seinem Charakter passt.
Auch dieser innere Kampf zwischen Stolz und Hunger.

Das Ende bringt einen dann wieder zum Grinsen.
Mal sehen, wie lange er noch seine Ruhe haben wird,
wobei Sakura ja auch schon bei ihm aufgetaucht ist.
Scheinbar empfindet er sie also nicht so sehr als Ruhestörung
- das ist in dem Fall ja schon fast ein Kompliment.

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-
Antwort von:  sadness
29.08.2015 15:33
Gute interpretation, aber vielleicht erträgt er sie auch nur als notwendiges übel XD wer weiß^^


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