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Mit neuen Augen...

...sieht die Welt gleich ganz anders aus
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Schmackhafte Provokation

Er holte sein Katana, dass er vor dem Kampf nun doch abgelegt hatte, als Sakura nach ihm rief und meinte: "Willst du die Augenbinde nicht mal langsam abnehmen, oder hast du dich schon so daran gewöhnt?" Fluchend riss sich Sasuke das Stirnband herunter und zog finster die Augenbrauen zusammen. Hoffentlich hatte Sakura nichts gemerkt. Er musste unbedingt besser aufpassen.

"Hey, Sakura, Sasuke!", rief Naruto plötzlich, als die beiden gerade Anstalten machten, zu gehen. "Mhm?", kam es von Sakura und sie schaute sich nach dem Blonden um. "Wir könnten doch mal zusammen essen gehen, jetzt wo wir wieder ein Team sind!" Naruto wirkte vollauf begeistert, während Sasuke, immer noch mit dem Rücken zu ihm, stehen blieb und sich ausschwieg. "Also ich hätte nichts dagegen.", erwiderte die Rosahaarige mit einem Lächeln und stupste Sasuke an, "Was ist mit dir?" "Hn.", meinte der Clanerbe nur und wollte gerade losgehen, als Naruto plötzlich an seinem Ärmel hing und daran zog wie ein kleines Kind. "Ach komm schon! Nur einmal.", schmollte er und Sasuke stöhnte genervt auf. Augenrollend packte Sakura Naruto am Kragen und zog ihn von Sasuke weg. "Bitte Sasuke.", meinte sie mit versöhnlichem Tonfall, "Dein Wohlbefinden bessert sich auch nicht dadurch, dass du immer allein bleibst." Der Schwarzhaarige seufzte leidend und nickte dann knapp. "Wenn es unbedingt sein muss...", murrte er und schob die Hände in seine Taschen. "Wann?", fragte er mit tonloser Stimme. "Morgen, wenns recht ist.", schlug Sakura vor und Sasuke nickte nochmals. Dann lief er ohne weitere Worte den Weg hinab und verschwand vom Trainingsplatz.

Er musste zu Tsunade und die Wunde heilen lassen. Sakura hatte Recht, er konnte sie nicht so lassen. Die Gefahr einer Infektion war einfach zu groß.
 

Nachdem Tsunade sich um die Wunde gekümmert hatte, verließ Sasuke das Krankenhaus, wo er sie ausnahmsweise sogar mal angetroffen hatte. Sonst war sie immer viel zu beschäftigt mit ihrem ganzen Papierkram. Er wollte nur noch nach Hause und den Rest des Tages schnell vergehen lassen. Wieder einmal fragte er sich, was er hier sollte? Irgendwie fand er nichts sinnvolles zu tun... Schule und Training waren das einzige, was seinen Tag dominierte und jetzt kamen auch noch gemeinsame Essen und was weiß man nicht für Zeug dazu...

Grummelnd verschwand er in seiner Wohnung und ließ sich auf das Sofa fallen, das unter seinem Gewicht bedenklich knarzte. Wehe, wenn das auseinander fiel...

Er erwachte in tiefster Nacht und als er sich aufrichtete, schmerzte sein Rücken höllisch. Stöhnend schleppte er sich ins Schlafzimmer und bevor er sich versah, fand er sich auf seinem Bett wieder, wo er quer lag und ein Arm auf der einen Seite und ein Bein auf der anderen Seite heraus hing. Todmüde gab er auf und schlief ein.

Fünf Sekunden, bevor sein Wecker zu bimmeln anfing, wachte er auf und fasste reflexartig nach dem Störenfried, um ihn auszuschalten, bevor er seine Nerven terrorisieren konnte. Diesmal traf er sogar. Abgrundtief seufzend stand er auf und machte sich fertig für das heutige Training.
 

Diesen Morgen verlief es ähnlich wie den letzten Tag, nur diesmal musste Sasuke gegen Sakura kämpfen, was sich als schon kniffeliger herausstellte. Sie hatte zwar nicht so viel Chakra wie Naruto, kalkulierte aber besser und setzte es gezielter ein. Zeitweise unterdrückte sie ihr Chakra, um dann direkt vor oder hinter ihm aufzutauchen, ohne dass er sie bemerkt hatte. Sie verstärkte ihre Schläge und Tritte und verlieh ihnen eine höhere Effektivität. Er musste wirklich aufpassen und fing sich auch die ein oder anderen Treffer ein, andersrum teilte er aber auch ordentlich aus, indem er nach jedem Schlag oder Tritt sofort zum Gegenangriff startete und ihr so viel wie möglich zurück gab. Es war ein stummer und verbissener Kampf und mit der Zeit gewann er das Gefühl, als ob dieser Kampf nicht für das Training oder die Schulung der Wahrnehmung war, viel mehr, als wolle Sakura ihm etwas beweisen. Und dabei musste er tatsächlich anerkennen, dass sie sehr gut geworden war.

Irgendwann stoppte Kakashi den Kampf, als auch er den Eindruck gewann, dass sich hier ein stummer Wettstreit abspielte. Er beendete das Training an dieser Stelle und appelierte noch einmal an ihre Konzentration in jeder Situation des Lebens.

Der restliche Tag verging schnell und schließlich stand Sasuke an einer Straßenecke und wartete auf Sakura und Naruto, die auch gleich darauf daher spaziert kamen und ihn beide begrüßten. Sie gingen auf Narutos Wunsch hin (natürlich) Nudelsuppe essen, was Sasuke nur mit einem Schnauben quittierte.

Er fühlte sich ein wenig fehl am Platz und merkte schnell, dass er von vielem, worüber die beiden redeten keine Ahnung hatte. Er hatte wohl einiges verpasst. So begnügte er sich damit, stumm den Gesprächen der anderen zu lauschen, was seine Laune aber keinesfalls verbesserte.

Irgendwann wandte sich Naruto dann aber ihm zu und schien etwas sagen zu wollen, nur die rechten Worte nicht zu finden. "Was ist los?", fragte er seufzend, während er in seinem Essen herum stocherte. "Du... Warum bist du gerade jetzt wiedergekommen?", traute Naruto sich schließlich zu fragen und Sasuke schloss kurz die Augen. "Die Frage kommt aber spät.", bemerkte er, um die Antwort noch etwas hinaus zu zögern. "Das ist keine Frage für zwischendurch.", verteidigte Sakura Narutos Zögern. "Hn", murrte Sasuke und stützte seinen Kopf auf die Hand. "Ich hab meinen Bruder getötet. Das war immer mein Ziel und ich hab es erreicht. Also bin ich wieder hier.", meinte er ausweichend und wartete auf Narutos wortreichen Kontra, doch erstaunlicherweise blieb dieser aus.

"Warum wohnst du eigentlich nicht im Uchiha-Viertel? Es gehört dir doch schließlich...", wollte Naruto statt dessen plötzlich wissen und erntete dafür einen schiefen Blick von Sakura. Unmerklich versteifte Sasuke sich und seine Lippen bildeten eine schmale Linie. Erst einige Momente später meinte er unterkühlt: "Warum interessiert dich das auf einmal?" Naruto zuckte die Schultern. "Ich meine nur, weil du es immer meidest und nie hingehst. Man könnte fast meinen, du hättest Angst." Sakura biss sich auf die Lippe und schenkte Naruto einen vernichtenden Blick, doch dieser bemerkte das gar nicht. "Ich hab keine Angst.", knurrte Sasuke warnend und Naruros Augen weiteten sich minimal. Beschwichtigend hob er die Hände und meinte: "Ist ja gut, ich hab mich nur mal gefragt, warum du es so konsequent meidest, wo du doch früher schon da gelebt hast..." "Ich meide es nicht!", rastete Sasuke plötzlich aus und Zornfalten erschienen auf seiner Stirn. Sakura zuckte zusammen und Naruto machte einen kleinen Satz auf seinem Hocker. "Öhm...", machte er verwirrt und beobachtete schluckend, wie Sasukes Hand sich krampfhaft zur Faust ballte. Doch dann entspannte er sich mit einem Mal wieder und stand auf. "Wo willst du hin?", fragte Sakura irritiert und stand ebenfalls auf. "Ins Viertel.", entgegnete er tonlos. "Du willst da hin?", nuschelte sie und zog die Stirn kraus. Seit wann ließ Sasuke sich so leicht provozieren? "Klar, ist doch meins...", meinte er trocken, aber sie merkte deutlich, wie angespannt er war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  dragonfighter
2016-04-16T19:27:16+00:00 16.04.2016 21:27
Super Kapitel!
Oh man Naruto! Musst du denn immer so unvorsichtig sein?
Auf jeden Fall bin ich jetzt riesig gespannt wie es weiter geht. Also bis dann 😋
Von:  Hidan_1975
2015-09-12T22:34:48+00:00 13.09.2015 00:34
Tolles Kapi find ich.
Von:  -Zerschmetterling-
2015-09-09T08:40:53+00:00 09.09.2015 10:40
Der letzte Satz von Sasuke ist so herrlich.
Ich kann mir seine nüchterne Tonlage mal wieder wunderbar vorstellen
und diesmal habe ich sogar Mitleid mit ihm
- Naruto ist ja mal so dermaßen unempathisch.
Warum wohl will er da nicht wieder hin?
Da hilft auch Sakuras dezentes Einwirken nicht mehr.

Allerdings vermute ich, dass es gar nicht mal so schlecht sein könnte,
wenn er dort hingeht.
Vielleicht findet er ja den geheimen Versammlungsraum der Uchihas
und kriegt so heraus, was er wegen seinen Augen machen kann.
Wäre jetzt so mein Gedanke dabei ;)

Außerdem finde ich die Idee schön,
dass er sich gegenüber seinen Teamkameraden vielleicht auch mal von der verletzlichen Seite zeigt.
Die beiden haben sich ja immerhin endlich getraut zu fragen,
warum er zurückgekehrt ist (bei Naruto kann ich mir durchaus vorstellen, dass er das erst mal nur als gegeben hinnimmt, während Sakura sich nicht traut nachzufragen).
Dieses "Zusammen" im Team gefällt mir jetzt schon sehr gut,
auch wenn Sasuke sich das gerade nur gefallen lässt,
weil er plötzlich kein Ziel mehr hat,
auf das er hinarbeiten kann.
Zwischen den Zeilen klingt immer wieder durch,
dass er irgendwie orientierungslos ist.

Bin gespannt, was im Uchiha-Viertel passieren wird.

Herzliche Grüße
-Zerschmetterling-
Von:  Scorbion1984
2015-09-09T06:00:24+00:00 09.09.2015 08:00
Wann rückt er ehrlich mit der Wahrheit raus? Sasuke ist verschlossen wie immer ,Naruto ist wohl der ,der ihn aus der Reserve lockt ! Also auch wie immer !!!!
Von:  Cosplay-Girl91
2015-09-08T22:31:05+00:00 09.09.2015 00:31
Tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
Man kann Sasuke nicht mal mehr von seinen Gefühlen zeigen, anstatt immer so hart zu sein???
LG


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