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Mit neuen Augen...

...sieht die Welt gleich ganz anders aus
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ein würdiges Ende

Völlig zerschlagen ließ sich Sasuke auf einen Sessel fallen und seufzte abgrundtief. Naruto hatte sich beim Training wirklich nicht zurückgehalten. Er hatte schonungslos angegriffen, als sei ihm schon wieder völlig entfallen, dass Sasuke blind war. Seine persönliche These war allerdings, dass der Blonde so seinem Frust über die Trennung des Teams Luft gemacht hatte. Jedenfalls hatte sein Enthusiasmus seine Wirkung gehabt und Sasuke hatte nun viele Stellen an seinem Körper, denen er sein Selbstmitleid widmen konnte. Sakura war es etwas besser ergangen, denn sie war nicht blind und hatte, wie Sasuke erstaunt feststellen durfte, durch ihre Ausbildung die Möglichkeit, Naruto für kurze Zeit zu lähmen, was ihr einen gewissen Vorteil verschaffte.

Jedenfalls merkte der Schwarzhaarige mal wieder deutlich, in was für einem Rückstand er sich seit seinem Erblinden befand und es wurmte ihn, auch wenn er ja eigentlich keine richtige Verwendung mehr für seine Fähigkeiten hatte. Ab dem nächsten Tag würde er sein Wissen der jüngeren Generation vermitteln und dazu brauchte er seine Fitness nicht, eigentlich reichten da schon die Theorie und ein paar Grundtechniken. Genaugenommen war es ein frustrierender Gedanke, dass er all das, für das er die Hälfte seines bisherigen Lebens geopfert hatte, nun einfach so fallen ließ. Immer hatte er danach gestrebt, stärker zu werden, noch mehr zu lernen und jetzt saß er hier und ließ seine Kraft widerstandslos schwinden. Gut, vielleicht dramatisierte er da ein bisschen über – er war immer noch besser als viele gleichen Alters, aber das würde nicht immer so bleiben und schließlich brauchte er diese Kraft auch nicht, da er vermutlich nie wieder auf Missionen gehen würde, denn das war einfach zu riskant. Sasuke merkte deutlich, wie sehr er an der Vergangenheit hing, wo er all das gehabt hatte. Es war ein dummes, kindliches Verlangen, zu diesem Moment zurückzukehren und er wusste, dass es gut war, wie es war. Dieses dumpfe Gefühl in seiner Magengegend würde wieder verschwinden und er würde wieder in das Hier und Jetzt gelangen, wo er ein zu Hause hatte und Reika und... Sakura. Bei dem Gedanken an sie durchfuhr ein Schauer seinen Körper und ein kleiner roter Blitz zuckte durch sein sonst immer schwarzes Blickfeld. Er mochte es nicht oft zeigen, doch ihm lag viel an ihr. Sie hatte ihm ein Stück Normalität zurückgegeben und mit jedem Moment wurde sie ihm wichtiger. Auch wenn er sie nicht so ganz verstand, aber das beruhte höchstwahrscheinlich auf Gegenseitigkeit. Er konnte sich nicht ganz vorstellen, wie es in Zukunft mit ihr sein würde, aber wusste, dass er nicht herausfinden wollte, wie es ohne sie aussehen würde. Vielleicht sollte er ihr das öfter zeigen.

Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er das Chakra der Rosahaarigen spürte. Er wandte seinen Kopf in ihre Richtung, um sie besser hören zu können und erntete ein kleines Lachen. "Es ist echt gruselig, wenn du das machst.", kommentierte Sakura seine Handlung, worauf er nur ein "Hn" von sich gab. "Hm.", erwiderte Sakura und er konnte das Grinsen in ihrer Stimme hören. Ihre Arme schlangen sich von hinten um seinen Hals und sie legte den Kopf auf seine Schulter. "Worüber denkst du nach?", murmelte sie leise und vergrub ihre Nase in seinem Haar. Sasuke schloss die Augen und nahm ihren zarten Duft wahr, spürte die federleichte Berührung ihrer Nasenspitze an seinem Hals und ihm fiel nur eine Antwort ein. "Über dich.", hauchte er so leise, dass er fast glaubte, sie hätte es nicht gehört. "Hm...", summte sie und die leichte Vibration ihrer Stimme ließ einen angenehmen Schauer über seinen Rücken laufen. Er tastete nach ihrem Kopf und bekam eine weiche Strähne ihres Haars zu fassen. Wie es wohl aussah?

"Geh nicht, niemals.", flüsterte er und eine tiefe Sehnsucht mischte sich in seine Worte. "Versprich mir, dass du bei mir bleiben wirst." Er spürte, wie Sakura inne hielt und einen Atemzug lang zweifelte er an seiner seltsamen Bitte, doch dann umschlangen ihre Arme ihn noch fester und sie schmiegte sich an ihn. "Ja.", hauchte sie, "Immer."
 

In dieser Nacht schlief Sasuke unruhig. Immer wieder schreckte er hoch und musste überprüfen, ob Sakura tatsächlich noch bei ihm war. Jedes Mal, wenn er die Präsenz der Rosahaarigen erspührt hatte, ergriff ihm ein minimales Gefühl der Erleichterung, aber gleichzeitig überwog die Unsicherheit. Seit sie ihm dieses Versprechen gegeben hatte, drückte ihn die Erkenntnis nieder, dass man so etwas nie wissen konnte. In dem Moment, wo man diese Worte aussprach, meinte man sie hundertprozentig ernst und er war sich sicher, dass auch Sakura ihre Worte todernst gemeint hatte, aber wissen konnte sie es nicht. Es konnte immer etwas passieren, etwas Unvorhergesehenes. Etwas, dass einen dazu brachte, anders zu denken. Er konnte sich nicht sicher sein, dass Sakura ihre Meinung nicht änderte und später ihre Worte bereute. Wer wusste schon, ob sie nicht plötzlich erkennen würde, auf wen sie sich da eingelassen hatte? Seine Vergangenheit war nicht auszuradieren und er selbst sah dort genug, was ihn in den Augen anderer hassenswert machen könnte. Was wäre, wenn...

Lautlos seufzend schloss er die Augen und kaute auf seiner Lippe – etwas, was er vorher nie getan hatte, da musste Sakura auf ihn abgefärbt haben. Eine Weile lag er so da und dachte nach. Wohl oder übel musste er einsehen, dass er nicht vertrauen konnte. Er hatte kein Vertrauen in die Beziehung, um die er selbst gekämpft hatte. Man mochte es ihm nicht anmerken, aber so war es. Er war paranoid. Etwas Unverbindliches wäre okay gewesen, aber das hier war mehr als das. Der Versuch, eine Zukunft aufzubauen. Dinge, die nicht feststanden, konnten einen auch nicht überrumpeln, aber diese Beziehung war fest. Nur wie sollte er diese führen können, wenn er sich nicht mal sicher sein konnte, dass Sakura bei ihm blieb?

Resignierend stieß er die Luft aus und stand auf. Er achtete darauf, leise zu sein, um die Haruno nicht zu wecken und verließ den Raum.

Trübsinnig starrte er vor sich hin. Seit langem dachte er einmal wieder an sein Team, dass nun ohne ihn klarkommen musste. Vielleicht hatten sie sich schon längst in alle Winde zerstreut. Er vermisste es kein Stück, doch er fragte sich, ob er in diesem Moment besser drangewesen wäre, als jetzt. Manche mochten die emotionalen Probleme, die ihn jetzt plagten, als nichtig ansehen, vor allem im Vergleich zu Menschen, die Hunger litten, oder totkrank waren, doch jene hatten keine Ahnung, wie sehr einen die eigene Psyche zu Grunde richten konnte. Diese Probleme waren nicht aufzuwiegen. Das Innere eines Menschen war oftmals so viel entscheidender für das Glück desjenigen, als die äußerem Umstände. Doch wer dachte schon so? Die Menschen waren so oberflächlich...

Ein humorloses Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Es wäre doch ein passendes Ende für Sasuke Uchiha, der für seine Emotionslosigkeit bekannt war, an den Folgen einer Beziehung zu sterben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tädää!!!
...Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen^^
LG ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Cosplay-Girl91
2016-04-18T21:27:54+00:00 18.04.2016 23:27
tolles Kapitel :)
Mach weiter so.
LG
Von:  dragonfighter
2016-04-17T02:06:43+00:00 17.04.2016 04:06
Ach du meine Güte... Trübsinnige Gedanken haben ganz schön schlechte folgen... Dann haben auch noch beide solche Gedanken. Ok sakuras wahren nicht so trübsinnig wie Sasuke's aber trotzdem. Beides schrecklich! Ich hoffe das sie sich schon bald RICHTIG kennen lernen und alle Zweifel verschwinden. Hoffentlich findet Sakura auch bald heraus, wie sie ihn heilen kann. Ich kann ihn nicht mehr so leiden sehen :,(
Das war mal wieder ein super Kapitel und (Achtung jetzt kommt's!) ich freue mich schon über mäßig auf das nächste Kapitel... 😂😂😂😁😁😁
Ich hoffe das du mich nicht all zu lange auf meine Droge warten lässt 😂😂😂
So... Und wenn ich mich jetzt dazu kriege, gehe ich gleich schlafen. Gute Nacht 😴
Von:  Minimaus300
2016-04-16T14:46:26+00:00 16.04.2016 16:46
Ist echt supii geworden hoffe sakura kriegt es hin in wieder sehen zu lassen ^^ mach weiter so freue mich schon
Antwort von:  sadness
16.04.2016 16:50
Sie bzw ich arbeite schon daran^^
Von:  Scorbion1984
2016-04-16T04:23:04+00:00 16.04.2016 06:23
Sasuke ist in einer sehr truebsinnigen Stimmung ! Wird er je wieder sehen können ?
Antwort von:  sadness
16.04.2016 16:49
Mal schauen^^


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