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Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hi, Leute! ^^
Hier kommt nun das fünfte Kapitel! Danke für eure tollen Kommis, die ihr mir bisher geschrieben habt! *freu*
So! Und jetzt geht's weiter! ^-^
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Gespräch mit einem Youkai

Rin schaute sich ängstlich um. Sie war mit Ah-Un allein an diesem Fluss zurückgeblieben und um sie herum waren jetzt diese unheimlichen Männer, etwa 30 bis 35 an der Zahl, auf ihren Pferden und sie hatten Waffen dabei; Schwerter, Speere, Pfeil und Bogen.

Ah-Un wurde ein paar Meter weiter von einer Gruppe dieser Männer in Schach gehalten und da er noch seine Maulkörbe trug, konnte er momentan auch keine Attacken einsetzen. Zu allem Überfluss konnte Rin Jaken nirgendwo entdecken.

"Hey, Kleine!", sprach ein Mann das kleine Mädchen plötzlich an. Rin zuckte zusammen und schaute mit ängstlichem Blick zu ihm hoch, als er sein Pferd auf sie zulenkte. "Bist du allein unterwegs?", fragte er bedrohlich. Rin antwortete nicht, sie zitterte nur vor Angst.

"Ich habe dich was gefragt! Antworte gefälligst!", befahl der Mann laut und mit scharfer Stimme, doch wieder erhielt er keine Antwort. Allmählich verlor er die Geduld. "Du kleine Göre! Ich werde dich das Sprechen schon noch lehren!" Er packte Rin grob am Arm, dass sie aufschrie.

Plötzlich erschien hinter den Büschen eine weitere Person auf der Bildfläche, die mitten in der Gruppe landete, dass die Pferde auseinander sprangen, und den Bandit mit einem gezielten Schlag von seinem Pferd beförderte. Dabei kam Rin wieder frei.

"Sesshoumaru-sama!" Erleichtert lief das kleine Mädchen auf den Youkai zu und versteckte sich hinter ihm. Sesshoumaru bedachte die Banditen, die jetzt einige Meter zurückwichen, mit einem kühlen Blick.

Der Bandit, den er soeben von dessen Pferd gestoßen hatte, rappelte sich wieder auf. Wütend starrte er Sesshoumaru an. "Sag mal, du hast sie wohl nicht mehr alle!? Was bist du eigentlich für ein Typ?"

"Hey, ihr! Bei kleinen Kindern fühlt ihr euch wohl besonders stark, was?", drang nun auch die Stimme von Kimie zu den Banditen vor. Das Mädchen kam soeben hinter einem Baum zum Vorschein, mit Inuki an ihrer Seite.

Unter den Räubern herrschte zuerst kurzes Schweigen, dann hörte man einen von ihnen mit einem Mal rufen: "Hey! Schaut euch die süße Kleine da an! Nicht schlecht, was? Die würde ich nicht von der Bettkante schubsen!"

Ein anderer stimmte mit ein: "Ja! Die nehmen wir mit! Dann werden die Nächte in Zukunft auch nicht mehr so einsam sein!"

Erst glaubte Kimie, sich gründlich verhört zu haben, doch dann tippte sie sich mit dem Zeigefinger an den Kopf. "Das könnt ihr knicken! Wofür haltet ihr mich eigentlich?! Ich spiele doch nicht euer Betthäschen! Nicht mal über meine tote Leiche!"

"Ach! Sind wir etwa noch Jungfrau?", fragte einer der Banditen höchst amüsiert und erntete daraufhin ein lautes einstimmiges Lachen von seinen Kumpanen. "Dabei hätte ich gerade schwören können, die Kleine da, wäre von dir." Er nickte zu Rin hinüber, die sich noch immer hinter Sesshoumaru verbarg und ängstlich zu den Männern schaute.

"Und der da ist der Vater, was?", meinte der Bandit, der Rin zuvor bedroht hatte, lachend und deutete auf Sesshoumaru. Nun brach die ganze Gruppe in schallendes Gelächter aus.

Kimie lief vor Wut knallrot an. Dann bückte sie sich nach einem Stein und warf diesen gezielt auf den Bandit, der zuletzt gesprochen hatte. Der Stein traf ihn genau am Kopf.

"Argh! Du blöde Ziege! Was fällt dir ein?!", schrie er Kimie an, doch sie streckte ihm nur die Zunge raus.

"Das war für Rin und eure blöden Sprüche!"

Der Bandit wollte soeben etwas darauf erwidern, doch kam er nicht mehr dazu, denn ein weiterer Bandit, dem Anschein nach der Anführer, ergriff plötzlich das Wort: "Das reicht! Das war genug Spaß für den Moment." Er wandte sich nun direkt an Sesshoumaru: "So, und jetzt überlass uns deine Wertsachen und das Weib, dann lassen wir dich auch ohne weiteres gehen!"

"Hey! Nenn mich nicht noch einmal Weib!", mischte sich Kimie wieder ein, ohne auf Sesshoumarus Antwort gewartet zu haben. "So was lasse ich mir von solch unverschämten Typen, die sich an kleinen Kindern vergreifen, nicht bieten! Zischt ab! Und zwar ganz schnell, oder..."

"Oder was?", fragte der Anführer herausfordernd, doch anstatt ihm eine Antwort zu geben, zog Kimie nun ihr Schwert und brachte sich in Kampfposition. Die Klinge vor ihren Körper haltend warf sie dem Anführer der Banditen einen durchdringenden Blick zu. Er und seine Gefolgsmänner starrten sich untereinander erst etwas perplex an, dann fingen alle an, wieder laut zu lachen. "Das soll doch wohl ein Witz sein!?", meinte der Anführer amüsiert. "Erwartest du jetzt etwa, dass wir Angst vor dir kriegen, Kleine?"

"Wäre besser, sonst werde ich gleich richtig ungemütlich!"

"Ha! Das ist doch wirklich nur noch zum Lachen!"

"Ach ja? Mal sehen, ob du das in ein paar Sekunden auch noch so siehst!" Kimie scherzte nicht. Im Gegenteil, sie meinte es durchaus ernst.

Der Bandit zog prüfend eine Augenbraue hoch. Dann lenkte er sein Pferd zu dem Mädchen hin, stieg ab und trat auf sie zu.

"Das traust du dich doch eh nicht!", sagte er überzeugt und baute sich vor ihr auf, doch Kimie wirkte wenig beeindruckt.

"Da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher!" Und damit griff sie den Mann an. Sie hob ihr Schwert über ihren Kopf um die Klinge anschließend niedersausen zu lassen. Bevor sie ihn aber erwischen konnte, sprang er zurück.

"Hey! Du bist wohl verrückt geworden!?", schrie er Kimie entgegen und zog nun ebenfalls sein Schwert. Ohne Rücksicht versuchte er, auf das Mädchen einzuschlagen. Kimie konnte aber jede seiner Attacken abwehren und wich scheinbar mühelos den anderen Schlägen aus. Die jahrelange Übung hatte wohl ihre Wirkung hinterlassen. Dann entschloss sich Kimie zum Gegenangriff, als der Bandit sein Schwert erneut auf sie niedersausen lassen wollte. Sie schlug mit einer Konterattacke das gegnerische Schwert weg. Zwar konnte der Mann es noch festhalten, aber in diesem kurzen Moment, in dem er ohne jegliche Deckung war, schlug Kimie erneut zu. Schnell ließ sie die Klinge ihres Schwertes von unten diagonal nach oben sausen. Der Bandit schrie kurz auf, dann spürte er etwas warmes, dass sein Gesicht hinunterlief. Es war Blut; sein Blut! Kimie hatte ihn mit ihrem Schwert an der linken Wange erwischt und nun eine tiefe Schnittwunde hinterlassen.

Ein Raunen ging durch die Gruppe der Banditen. Ihr Anführer knurrte wütend und wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Wange, doch sofort trat neues aus der Schnittstelle heraus. "Du elendes Miststück! Dafür wirst du büßen!"

Kimie hielt ihr Schwert erneut vor ihren Körper. "Das werden wir ja noch sehen!"

Nur auf ihren Gegner vor sich konzentriert, bemerkte sie nicht, wie einer der anderen Banditen hinter ihrem Rücken nun einen Pfeil hervorholte und diesen auf seinen Bogen spannte. Sein Anführer sah das natürlich und grinste siegessicher. Doch ehe sein Gefolgsmann den Pfeil abschießen konnte, wurde er von einem kräftigen Schlag von seinem Pferd geschleudert und auf den Boden geworfen. Der Angriff kam von Sesshoumaru. Der Bandit lebte noch, aber das würde wohl nicht mehr lange so bleiben.

"Jaken! Nimm Rin und Ah-Un und dann überquert ihr gemeinsam den Fluss. Geht anschließend einfach weiter", wies der Youkai seinen Diener, der ebenfalls wieder zurückgekommen und das Geschehen beobachtet hatte, an. Sesshoumaru gab Rin mit einem Nicken zu verstehen, dass sie zu Jaken gehen sollte, was diese dann auch tun wollte. Doch versperrte ihr plötzlich einer der Räuber den Weg.

"Wo willst du denn hin?", fragte er und grinste fies. "Du willst doch nicht etwa schon gehen?"

"Schnapp ihn dir, Inuki!", kam plötzlich das Kommando von Kimie. Ehe der Mann wusste, wie ihm geschah, wurde er von einem großen schwarzen Hund, ähnlich einem Wolf, von seinem Pferd gestoßen und auf dem Boden festgenagelt. Inuki fletschte wütend die Zähne und knurrte bedrohlich.

"Danke, Kimie-san! Danke, Inuki!", rief Rin den beiden zu und erreichte endlich Jaken und Ah-Un. Jaken gehorchte nun der Anweisung von Sesshoumaru und machte sich daran, zusammen mit dem kleinen Mädchen und dem Drachen weiterzugehen. Ein Versuch von zwei Banditen, die drei daran zu hindern zu verschwinden, wurde nun von Sesshoumaru vereitelt. Mit einem gezielten Angriff holte er beide Männer mit einem Mal augenblicklich von ihren Pferden. Er zerlegte sie aber noch nicht in ihre Einzelteile. Noch wartete er ab, bis Jaken mit Rin und Ah-Un den Fluss überquert hatte. Kimie sah nun zu ihrem Erstaunen, dass Ah-Un die Gabe besaß, zu fliegen. So überquerte der Drache mühelos den Fluss, mit Jaken und Rin auf dem Rücken. Nachdem sie sicher auf dem anderen Ufer gelandet waren, setzten sie ihren Weg fort, wie Sesshoumaru es angewiesen hatte. Jetzt ließ Sesshoumaru seine Lichtpeitsche für sich sprechen und beförderte die beiden Banditen, die vor ihm auf dem Boden lagen, ins Jenseits. Dann nahm er sich den Bandit vor, der so hinterhältig den Pfeil abschießen wollte. Der war auch schnell hinüber. Ein gezielter Stoß mit der Hand ins Herz erledigte das Problem schnell.

Die anderen Banditen schienen nicht genau zu wissen, was sie nun tun sollten. Mit so was hatte schließlich keiner von ihnen gerechnet.

Kimie hatte sich das alles mit gemischten Gefühlen angesehen. In so einer Lage war sie zuvor noch nie gewesen. Sie stand hier rum und attackierte tatsächlich andere Menschen mit ihrem Schwert! Und sie hatte auch bereits einen verletzt. Würde sie auch jemanden töten? Würde sie das überhaupt tun können? Obwohl, einen Dämon hatte sie ja bereits mit ihrem Schwert getötet, doch konnte man das mit dem Töten eines Menschen vergleichen? Sie musste sich eingestehen, dass sie es im Moment nicht wusste.

Inuki beteiligte sich weiterhin an dem Kampf. Er griff nun gezielt einen Banditen an, der gerade ebenfalls einen Bogen hervorholte und einen Pfeil aus seinem Köcher entnehmen wollte. Bevor er dies aber tun konnte, war der Hund bereits auf ihn zugesprungen und nagelte ihn auf dem Boden fest. Sesshoumaru erledigte währenddessen eine Gruppe von fünf Banditen mühelos mit seiner Lichtpeitsche.

"Du bist wohl völlig übergeschnappt!?", schrie der Anführer der Gruppe, während er Sesshoumaru beobachtete. So was hatte er auch noch nicht erlebt. Innerhalb von wenigen Augenblicken wurden mehrere seiner Leute von einer einzigen Person niedergemacht.

"Das kann unmöglich ein Mensch sein!", rief plötzlich einer der anderen Banditen mit einem entsetzten Blick auf Sesshoumaru. "Das ist ein Monster!" Und das war der letzte Satz dieses Mannes, denn schon hatte der Youkai ihn einen Kopf kürzer gemacht.

Der Anführer der Banditen war so wütend, er ging scheinbar ohne Sinn und Verstand erneut auf Kimie los. Diese konnte seine Attacken jedoch erneut abwehren. Während des Duells bekam das Mädchen aus den Augenwinkeln mit, wie Sesshoumaru einige weitere Banditen ausschaltete, die versuchten, sich einzumischen. Dies bekam auch ihr Anführer mit und genauso plötzlich, wie er Kimie eben angegriffen hatte, brach er seine Attacken ab.

"Verdammter Mist! Wir ziehen uns zurück!", rief er dem Rest seiner Bande zu, die Sesshoumaru noch nicht zu Schaschlik verarbeitet hatte. Der Mann sprang auf sein Pferd und warf noch einen letzten bedrohlichen Blick auf Kimie und Sesshoumaru, ehe er seine Bande vom Kampfplatz wegführte. Im schnellen Galopp liefen die Pferde davon und verschwanden hinter den Büschen und Bäumen des Waldes.

"Idioten...!", murmelte Kimie. Dass diese Kerle erst jetzt gemerkt hatten, dass Sesshoumaru für sie eine Nummer zu groß war, verstand sie nicht wirklich. Sie dachte aber nicht weiter darüber nach, denn glücklicherweise war die Sache doch noch gut ausgegangen. Mit einem Seufzen senkte sie ihre Hand, in der sie ihr Schwert hielt und ließ ihren Blick über den Kampfplatz schweifen. Da lagen bestimmt 10 bis 15 tote Männer auf dem Boden. Einige Leichen lagen auch teilweise im Fluss, dessen Wasser sich von ihrem Blut rot färbte. Die Strömung spülte das Blut jedoch schnell fort.

Etwas verunsichert wandte Kimie den Blick nun zu Sesshoumaru um. Er hatte diese Männer ohne mit der Wimper zu zucken getötet, doch zu Anfang nicht sofort. Sie vermutete, dass das an Rin lag. Dem Anschein nach tötete Sesshoumaru keine Menschen in ihrer Gegenwart.

>Sieh mal an! Anscheinend ist er doch fürsorglich, auf eine gewisse Art und Weise jedenfalls<, dachte sie.

Sesshoumaru zeigte keinerlei Emotionen, während er einen letzten prüfenden Blick auf seine Opfer warf. Sein Augenmerk blieb bald darauf an Kimie hängen. Diese ahnte, was nun kommen würde.

"Wenn ich mich recht erinnere, wurden wir gestört. Wir waren noch nicht fertig." Mit diesen Worten zog Sesshoumaru eines seiner Schwerter. Sofort war erneut Inukis Aufmerksamkeit auf den Youkai gerichtet.

"Nicht, Inuki!", hielt Kimie ihren Hund zurück, der daraufhin zwar etwas irritiert wirkte, aber dennoch gehorchte. Sie selbst steckte ihr Schwert zurück in die Schwertscheide. "Was ist jetzt?", fragte sie Sesshoumaru, der noch auf der selben Stelle stand, mit eigenartig gleichgültiger Stimme. "Wenn du mich töten willst, dann tu das bitte gleich. Und wenn nicht, dann lass es einfach. Aber ich möchte dich vorher noch bitten, dass du Inuki verschonst. Mit mir kannst du machen, was du willst."

Daraufhin kam Sesshoumaru auf sie zu, in der rechten Hand das Schwert haltend. Er erhob es und setzte es direkt rechts an Kimies Hals an. Die kalte Klinge auf ihrer Haut jagte ihr für einen kurzen Moment einen Schauer durch den Körper. Sie musste sich eingestehen, dass sie doch Angst hatte, auch wenn sie das nach Möglichkeit nicht zeigte. Aber na gut, wenn sie jetzt eben sterben sollte, dann sollte es halt so sein. Kimie würde nicht versuchen, gegen Sesshoumaru zu kämpfen, das wäre eh sinnlos gewesen, und wegzulaufen hätte ihr auch wenig genutzt. Um Inuki machte sich Kimie keine Sorgen. Er würde sicher zurecht kommen. Da Kagome und die anderen mit Sicherheit nach den beiden suchten, würde Inuki bestimmt bald gefunden werden.

Kimie sah noch einmal kurz in Sesshoumarus Augen, bevor sie ihre eigenen nun schloss und abwartete. Währenddessen lief Inuki nervös hin und her. Er schien überhaupt nicht zu wissen, was er tun sollte. Er wollte seine Herrin natürlich schätzen, doch hatte sie ihm ausdrücklich befohlen, nichts zu tun.

Kimie öffnete ihre Augen wieder, als sie völlig unerwartet ein Geräusch wahrnahm, das klang, als würde jemand ein Schwert wieder einstecken. Tatsächlich hatte Sesshoumaru sein Schwert nicht gegen das Mädchen eingesetzt und es ungebraucht wieder eingesteckt.

"Gehen wir!", wies der Youkai sie mit kühler Stimme an, kehrte ihr den Rücken zu und machte sich auch schon auf dem Weg.

>Wie jetzt?< Kimie war zugegeben reichlich überrascht. Sie war eigentlich davon überzeugt gewesen, Sesshoumaru würde sie jetzt töten. Sein Verhalten konnte sie sich nun überhaupt nicht erklären. Inuki hingegen schien mächtig erleichtert gewesen zu sein und lief erfreut auf seine Herrin zu.

>Den soll mal einer verstehen<, dachte Kimie, während sie dem Youkai nachsah. Schließlich folgte sie ihm in einem gewissen Abstand. Während sie aber an den Leichen der von Sesshoumaru getöteten Banditen vorbeiging, beschleunigte sie etwas ihren Schritt. Der Weg war aber schnell wieder zu Ende, denn der Fluss war natürlich noch immer da und eine Brücke fehlte nach wie vor.

>Und jetzt?<, dachte Kimie und schaute unsicher zu Sesshoumaru, der links neben ihr stand. Sie wusste nicht, was jetzt kommen würde und wie die beiden und Inuki über diesen Fluss kommen sollten.

Plötzlich spürte Kimie, wie Sesshoumaru ohne jegliche Vorwarnung seinen Arm um ihre Hüfte legte und sie festhielt. Anschließend sprang er scheinbar mühelos über den Fluss und landete sicher auf der anderen Seite, wo er wieder von ihr abließ. "Du wartest hier!", wies der Youkai das Mädchen an, als er noch einmal auf die andere Seite des Flusses zurückkehrte. Er wollte dem Anschein nach noch Inuki rüberholen, doch der Hund wirkte wenig begeistert, als er ahnte, was Sesshoumaru vor hatte. Immer, wenn dieser einen Schritt auf den Mischling zumachte, trat dieser zwei Schritte zurück, dabei immer ein leises Knurren verlautend.

Kimie überlegte einen Moment, dann rief sie ihrem Hund zu: "Inuki! Es ist gut! Sei brav und tu, was er von dir will!"

Inuki hatte dem Mädchen aufmerksam zugehört. Er wirkte daraufhin zwar wenig begeistert, ließ es dann aber dennoch zu, dass Sesshoumaru ihn nun ebenfalls über den Fluss trug. Der Hund war aber sichtlich erfreut, als der Youkai ihn wieder losließ, und lief auf seine Herrin zu.

"Brav, Inuki", lobte Kimie ihren Hund. Sesshoumaru ging an den beiden vorbei und wies sie in seinem üblichen Ton an, ihm zu folgen. Mit gemischten Gefühlen tat Kimie das dann auch, dicht gefolgt von Inuki. Im Weggehen schaute sie aber noch einmal zum Fluss zurück.

Die Sonne ging allmählich unter und ihre Strahlen fielen durch das Blätterdach der Bäume auf den Kampfschauplatz, dessen Spuren die friedliche Atmosphäre dieses Waldes mit einem dunklen Schatten überzogen.
 

"Hier haben sie Rast gemacht", sagte Inu Yasha und schaute auf die Überreste eines Lagerfeuers. Zwar sind die Asche und weitere Überreste von Holz zuvor beseitigt worden, dennoch waren die Spuren des Lagerfeuers für ein geübtes Auge noch zu sehen. "Ich vermute, sie haben etwa einen Tag Vorsprung."

Die Nacht hatte inzwischen Einzug gehalten und die Gruppe würde wohl erst morgen ihren Weg fortsetzen. Sie mussten sich aber beeilen, wollten sie nicht ewig hinter Sesshoumaru herhängen.

"Sobald die Sonne aufgeht, gehen wir weiter", entschied Inu Yasha und erntete zustimmendes Nicken. Der Hanyou nahm die Umgebung kurz genauer unter sie Lupe und nahm einen neuen Geruch wahr. "Hier muss irgendwo ein Dämon sein", sagte er und entdeckte diesen auch schnell. Hinter einem Gebüsch am Waldrand lag ein Schlangendämon im Gras.

Die anderen folgten Inu Yasha und warfen ebenfalls einen Blick auf dessen Entdeckung.

"Der sieht aber ziemlich tot aus, wenn ihr mich fragt", meinte Shippou mit einem prüfenden Blick.

"Sesshoumarus Wege sind gepflastert mit toten Lebewesen", sagte Inu Yasha mit einem Unterton von Sarkasmus. "Wir sind ohne Zweifel auf dem richtigen Weg."

Sango nahm den toten Dämon genauer in Augenschein. "Sieht nach einem gezielten Schwerthieb auf den Kopf aus", meinte sie und deutete auf den Kopf des Schlangendämons.

Inu Yasha beäugte diesen noch einmal prüfend. "Seltsam..."

"Was findest du seltsam, Inu Yasha?", fragte Kagome neugierig.

Der Hanyou verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete ruhig: "Dieser Dämon riecht nicht nach Sesshoumaru, was aber eigentlich logisch wäre, hätte dieser in erlegt. Dafür riecht er aber irgendwie nach Kimies Schwert."

Die anderen starrten ihren Freund ungläubig an und besonders Kagome wirkte ziemlich aus der Bahn geworfen. "Willst du damit etwa sagen, dass Kimie diesen Dämon getötet haben soll?"

Inu Yasha nickte leicht. "Ist zumindest anzunehmen, wenn ich mir das hier so anschaue. Hoffentlich kommt sie deshalb aber nicht auf die dumme Idee, sie könnte etwas gegen Sesshoumaru ausrichten. Ihn sollte sie besser in Frieden lassen."

"Na, hoffentlich lässt er Kimie aber auch in Ruhe!", sagte Kagome verunsichert und mit einem letzten Blick auf den toten Dämon.

>Kimie, stell bitte nichts Blödes an! Mit Sesshoumaru ist wirklich nicht zu spaßen. Sie dich vor!<
 

Wenn Kagome geahnt hätte, wie sehr Kimie das Schicksal schon herausgefordert hatte, hätte sie wohl sofort an Ort und Stelle einen Herzstillstand erlitten. Aber auch Kimie selbst schien mittlerweile gemerkt zu haben, dass sie bis jetzt unwahrscheinlich viel Glück gehabt hatte. In Zukunft wollte sie es daher vermeiden, Sesshoumaru in irgendeiner Form zu reizen. Wer weiß, ob er beim nächsten Mal nicht wirklich ernst machen und sie doch noch töten würde.

Die Nacht war für Kimie sehr unruhig gewesen. Kurz nachdem sie, Inuki und Sesshoumaru wieder Anschluss an Jaken, Rin und Ah-Un gefunden hatten, schlug die Gruppe ihr Nachtlager auf. Kimie konnte aber die ganze Nacht kein Auge zutun und schlief erst bei Anbruch des nächsten Morgens für einen kurzen Moment ein, als sie aber von Rin wieder geweckt wurde.

Jetzt führte der Weg der kleinen Gruppe aus dem Wald hinaus und auf einen Weg, der den Wald entlang- und an ein Dorf vorbeiführte. Zum ersten Mal, seit sie sich in dieser Epoche befand, sah Kimie nun auch andere Menschen, die in diesem Land lebten. Einige Bauern arbeiteten auf den Feldern und ein paar Kinder spielten in der Nähe des Dorfes.

In einiger Entfernung, am Waldrand rastete die kleine Gruppe nun. Rin wollte sich gerne kurz etwas in dem Dorf umsehen, was Sesshoumaru ihr auch gestattete. Das kleine Mädchen spannte dabei auch noch gleich Kimie und Inuki ein, mit ihr zu kommen, was diese auch bereitwillig taten.

Die drei waren bestimmt eine halbe Stunde fort gewesen, als sie bald darauf wieder zurückkamen. Das Dorf war sehr klein und es gab nicht wirklich viel zu sehen, aber die Dorfbewohner hatten Rin aus Freundlichkeit ein paar Früchte mitgegeben und Kimie konnte etwas Fleisch für Inuki ergattern. Sie konnte ihn schließlich nicht nur mit Beeren und so was füttern. Aber sie hatte auch etwas anderes bekommen, um was sie eine ältere Frau gebeten hatte.

Mit einem etwas mulmigen Gefühl kam Kimie nun auf Sesshoumaru zu, der an einem Baum saß und sich mit dem Rücken an den Stamm angelehnt hatte.

"Störe ich?", fragte sie zögerlich, erhielt aber keine Antwort. Er sah sie nicht mal an. Kimie fuhr sich kurz verunsichert mit der Hand durch die Haare, dann sprach sie weiter: "Soll ich mich darum kümmern?"

Auf diese Frage hin sah Sesshoumaru zu ihr hoch. Das Mädchen deutete auf den zerrissenen linken Ärmel seines Haori.

"Ich meine deinen Haori", erklärte sie. "Soll ich mich darum kümmern? Eine Frau aus dem Dorf hat mir Sachen zum Nähen mitgegeben. Ich habe sie darum gebeten."

Der Blick des Youkai wirkte sehr gleichgültig und genauso war auch die Antwort von ihm: "Mach, was du willst!" Und schon schaute er wieder weg.

Kimie trat nun an Sesshoumarus Seite und setzte sich links neben ihm auf den Boden. Dann nahm sie den linken Ärmel des Haori in die Hand und sah ihn sich an. Inuki hatte wirklich ganze Arbeit geleistet, aber sie würde das schon hinkriegen. Nach einem kurzen Moment setzte Kimie den ersten Stich mit der Nadel in den Stoff und hatte sich recht schnell eingearbeitet.

Währenddessen döste Ah-Un friedlich im Gras, neben ihm saß Jaken und genehmigte sich ebenfalls eine kleine Schlafpause. Rin pflückte mit sichtlich viel Spaß ein paar Blumen und Inuki saß ein paar Meter von dem Baum, an dem Sesshoumaru nun mit Kimie saß, im Gras und beobachtete den Youkai genau.

Kimie und Sesshoumaru schwiegen sich scheinbar nur an. Worüber hätten sie auch reden sollen? Mal abgesehen davon, dass er wohl gar nicht mit ihr reden wollte. Aber da brannte ihr diese eine bestimmte Frage auf der Zunge, die sie unbedingt loswerden wollte. Jedoch war sie sich nicht sicher, wie er darauf reagieren würde. Ob er vielleicht wütend werden könnte oder so.

Schließlich rang sich Kimie aber doch noch zu der Frage durch, sprach aber sehr vorsichtig: "Ähm... Da gibt es etwas, was ich gerne wissen würde. Darf ich dich fragen, wie das passiert ist? Ich meine, das mit deinem Arm."

Keine Antwort.

Sofort senkte Kimie den Blick. "Entschuldige. Du musst es mir natürlich nicht sagen, wenn du nicht willst. Vergiss, dass ich gefragt habe."

Sie wollte nicht weiter auf das Thema eingehen und bereute es auch bereits, dass sie überhaupt damit angefangen hatte. Doch zu ihrer Überraschung kam nach einer Weile doch eine unerwartete Antwort zurück: "Inu Yasha hat das zu verantworten."

Kimie schaute auf und sah Sesshoumaru mit einer Mischung aus Überraschung und Irritation an. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er doch antworten würde, doch was er gesagt hatte, kam doch sehr unerwartet.

"Inu Yasha?", fragte sie ungläubig. "Aber wie...?"

"Mit seinem Schwert, Tessaiga", antwortete der Youkai im üblichen Ton, noch bevor Kimie ihre Frage zu Ende stellen konnte. Dann sprach er mit gleichgültigem Unterton weiter: "Aber das liegt schon eine längere Zeit zurück."

"Aber... schränkt dich das nicht ein?", fragte das Mädchen vorsichtig.

Sesshoumaru sah sie noch immer nicht an, antwortete aber erneut: "Ich bin immerhin ein Dämon. Euch Menschen würde so was wohl beeinträchtigen, doch mich garantiert nicht."

Kimie wandte langsam ihren Blick von ihm ab. "Hmm... Wenn du meinst." Und mit diesem Thema war auch ihre Arbeit beendet. Den Ärmel des Haori hatte sie wieder hinbekommen und das Ergebnis war auch durchaus ansehnlich. Sie trennte nun den restlichen Faden ab. "So, fertig! Nimm es Inuki bitte nicht übel."

Und während Kimie noch darüber nachdachte, was sie jetzt mit der Nadel anstellen sollte, beobachtete Inuki weiterhin misstrauisch, was gerade bei seiner Herrin und Sesshoumaru ablief. Der Mischling hatte alles bis jetzt ziemlich genau in Augenschein, wobei sein Blick stets auf den Youkai gerichtet war. Diesem blieb das natürlich nicht verborgen.

"Dein Hund ist entweder ziemlich mutig oder aber ziemlich leichtsinnig, dass er es gewagt hat, mich anzugreifen. Und das nur, um dich zu schützen", sagte Sesshoumaru mit einem prüfenden Blick auf den Hund. Kimie horchte auf und schaute zu Inuki rüber.

"Inuki kennt mich, seit er ein Welpe war. Er beschützt mich, wie ich ihn beschützen würde", erwiderte sie ruhig. "Wo wir gerade dabei sind, würde ich gerne noch eine Frage loswerden." Abrupt nahm ihre Stimme wieder diesen vorsichtigen Unterton an und mit einem leichten Blick zu Sesshoumaru fragte sie: "Wolltest du mich töten?"

Noch immer sah sie Sesshoumarus Gesicht nur von der Seite, auch, als er ihr erneut antwortete: "Lass mich dir mal eine Gegenfrage stellen: Was, wenn ich die Frage bestätige und dir sage, dass ich es gegebenenfalls noch einmal versuchen werde?"

"Hm, dann kann ich mich wohl kaum dagegen wehren. Dann frage ich mich aber auch, warum du mich diesmal noch verschont hast", meinte Kimie und wandte ihren Blick wieder ab. "Ich bin sicher nicht stark genug, um dich zu besiegen, ebenso wenig könnte Inuki gegen dich ankommen."

Und das stimmt auch. Warum sollte sie sich auch was vormachen? Kimie wusste genau, dass sie im Ernstfall nichts unternehmen konnte. Aus dem Augenwinkel schaute Sesshoumaru kurz prüfend zu dem Mädchen. "Deine Angst mir gegenüber scheint sich in Grenzen zu halten, wenn ich daran denke, was du bei den anderen Dämonen immer für einen Aufstand gemacht hast", meinte er plötzlich. "Jedenfalls konnte ich bei unserem ersten Treffen am Fluss keine Angst von deiner Seite aus wahrnehmen. Ich spüre, dass du momentan etwas unsicher bist, aber Angst hast du nicht wirklich. Woran liegt das?"

Daraufhin starrte Kimie ihn reichlich ungläubig an. "Dafür fand ich unser zweites Treffen erschreckend genug. Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als du mich so plötzlich attackiert hast. Trotzdem noch zu deiner Frage: Hast du schon mal in einen Spiegel geschaut?"

Sesshoumaru drehte nun doch seinen Kopf zu dem Mädchen. Sein Blick war der selbe, wie üblich, dennoch machte er den Eindruck, als wäre er ein wenig irritiert. "Wie soll ich die Frage verstehen?"

Zuerst wollte Kimie antworten, sah dann aber davon ab und schüttelte den Kopf. "Ach, vergiss es! Ist nicht so wichtig." Als ob das nicht auf der Hand lag! Sesshoumaru wirkte wirklich alles andere als Furcht erregend, wenn man ihn sich so ansah. Wenn man dagegen ein paar andere Dämonen unter die Lupe nahm. >Aber an so was denkt er wahrscheinlich gar nicht<, überlegte Kimie mit einem Anflug von Müdigkeit.

Inuki saß noch immer auf der selben Stelle und wirkte äußerst skeptisch. Vielleicht lag es daran, dass seine Herrin bereits so lange mit diesem Youkai gesprochen hatte.

"Er misstraut mir", stellte Sesshoumaru fest und Inuki spitze aufmerksam die Ohren. Er hatte seinen Namen genau gehört.

Kimie schaute zuerst zu Inuki, dann zu Sesshoumaru. "Kannst du seine Gedanken lesen, oder was?"

"Nein, aber ich sehe es in seinen Augen."

Dabei kam dem Mädchen eine neue Frage in den Sinn. "Sag mal, du bist doch ein Hundedämon, nicht wahr?"

"Ja, das ist richtig."

Kimie kam nun nicht mehr drum herum, sie musste sich den Youkai genauer ansehen. Also stand sie auf und hockte sich anschließend direkt vor ihm wieder auf den Boden. Sie musterte Sesshoumaru genau, was diesen aber mit der Zeit ein wenig auf die Nerven zu gehen schien.

"Was ist?", fragte er kühl.

Kimie stützte den Kopf auf die Hand. "Wie ein Hund siehst du aber wirklich nicht aus, wenn ich mal ganz ehrlich sein darf", meinte sie trocken. "Wenn ich da an Inu Yasha denke, der sieht zwar auch irgendwie aus, wie ein Mensch, hat aber zumindest diese typischen Ohren."

"Das ist auch nicht meine wahre Gestalt, was du jetzt siehst", erwiderte Sesshoumaru und wandte erneut den Blick von ihr ab. Allmählich kam im das alles nur noch albern vor. Was sollte das denn jetzt? Es sah aber nicht so aus, als würde Kimie nun mit der Fragerei aufhören. Im Gegenteil, jetzt wirkte sie erst richtig interessiert.

"Äh... Wie jetzt? Siehst du etwa eigentlich anders aus?"

"Ja."

Das brachte Kimie nun wirklich zum Nachdenken. Wie sollte sie das denn jetzt wieder verstehen? Wie sah Sesshoumaru denn nun in Wirklichkeit aus? Nach einer Weile kratzte sie sich verunsichert an der Wange. "Ähm... Ich weiß ja nicht, wie deine wahre Gestalt so aussieht, aber ich muss dennoch sagen, so, wie du jetzt bist, gefällst du mir eigentlich ganz gut." Abrupt war Sesshoumarus Blick wieder auf das Mädchen gerichtet. Er zog prüfend eine Augenbraue hoch und wirkte auch ein wenig überrascht. Als sie bemerkte, was sie da eigentlich eben gesagt hatte, winkte Kimie hastig ab. "Jetzt guck nicht gleich so! Das meinte ich rein als Kompliment! Ich weiß ja nicht, was du gerade gedacht hast..."

In diesem Moment kam Inuki dazu und stellte sich zwischen Sesshoumaru und Kimie. Der Hund drückte seinen Körper gegen seine Herrin und stupste sie immer wieder mit dem Kopf an, als wollte er sie von dem Youkai wegdrängen.

"Inuki! Was machst du? Was soll das werden?" Kimie streichelte ihren Hund beruhigend. Er benahm sich wirklich eigenartig. Nicht aggressiv, sondern völlig anders. >Ist er etwa eifersüchtig auf Sesshoumaru, weil ich mit ihm spreche?<, dachte Kimie irritiert. Möglich wäre das jedenfalls, zumal Inuki den Youkai wohl nie besonders gut leiden konnte.

"Dein Hund ist anders, als die anderen", sagte Sesshoumaru und ruhte mit den Augen auf dem Mischling.

Kimie, noch immer Inuki streichelnd, schaute auf. "Anders? Ich verstehe nicht."

"Zuvor hat es noch kein Hund gewagt, mir so offensichtlich zu drohen, geschweige denn, mich ohne zu Zögern anzugreifen", erklärte Sesshoumaru. Kimie kraulte Inuki hinter einem seiner Ohren und überlegte. Vielleicht war Inuki wirklich ein bisschen anders, aber es war doch ganz natürlich, dass er seine Herrin beschätzen wollte. Viel eigenartiger fand sie aber, dass sie sich das erste Mal eigentlich normal mit Sesshoumaru unterhalten hatte.

>Na ja, vielleicht ende ich doch nicht so schnell als Tierfutter<, dachte Kimie mit einer Spur Ironie, fühlte sich jetzt aber weitaus besser, als zu Anfang.
 

Auf dem weiteren Weg von Inu Yasha, Kagome und den anderen tat sich nichts weiter Ungewöhnliches. Hin und wieder tauchte zwar mal ein Dämon aus dem nahe gelegenen Wald auf, aber der war dann auch ziemlich schnell Schnee von gestern gewesen.

Jetzt ging es für die Freunde in den Wald hinein und das änderte sich auch erstmal nicht.

"Mir will einfach nicht in den Kopf, was Sesshoumaru von Kimie wollen könnte", überlegte Kagome angestrengt und war damit garantiert nicht die einzige gewesen.

"Wer weiß, vielleicht genießen die beiden ja nur in vollen Zügen ihre traute Zweisamkeit. Warum sonst sollte Sesshoumaru Kimie so lange am Leben lassen?", meinte Miroku daraufhin nachdenklich und legte sich eine Hand ans Kinn. Die anderen verzogen bei so einer Vorstellung aber nur ihre Gesichter.

Sango winkte sofort ab. "Ich glaube nicht, dass Kimie da mitspielen würde..."

Und Inu Yasha pflichtete ihr bei: "Ebenso wenig, wie Sesshoumaru. Bevor der sich auf einen Menschen einlässt, beißt er sich wohl lieber selbst die Zunge ab."

"Das muss doch wehtun...", meinte Shippou und legte sich zögerlich die Hand auf den Mund. So eine Vorstellung behagte ihm gar nicht, doch etwas anderes beschäftigte ihn mehr. "Aber sag mal, Miroku, was meintest du denn mit 'trauter Zweisamkeit'?"

Mit einem unschuldigen Lächeln und belehrend den Zeigefinger emporgehoben, fing der Mönch an zu sprechen: "Tja, ich meine damit dass Kimie und Sesshoumaru vielleicht..."

"Stopp!", mischte sich Kagome empört ein. "Bis hierhin und nicht weiter! Shippou-chan ist noch zu klein und braucht sich so was gar nicht erst anzuhören!"

Miroku setzte eine Unschuldsmiene auf, während Sango nur seufzend den Kopf schüttelte. Shippou schaute etwas irritiert von einer Person zur anderen, nur Inu Yasha schien mit etwas anderem beschäftigt zu sein. Prüfend hielt er seine Nase in die Luft.

"Inu Yasha? Was hast du?", fragte Kagome den Hanyou schließlich. "Hast du etwas entdeckt?"

"Ich rieche Blut", antwortete Inu Yasha ernst und deutete mit der Hand nach geradeaus. "Es kommt aus der Richtung dort."

Die Gruppe beschleunigte ihre Schritte, bis alle das Rauschen einen Flusses hören konnten. An diesem endlich angekommen, bot sich ihnen kein sehr angenehmes Bild.

"Das ist ja furchtbar! Wie konnte so was passieren?", fragte sich Kagome entsetzt, während ihr Blick über die toten Männer schweifte, die nun vor den Freunden auf dem Boden lagen.

"Das war Sesshoumaru, dafür lege ich meine Hand ins Feuer", sagte Inu Yasha überzeugt und Miroku fügte hinzu: "Mir scheint, das sind Banditen."

"Hier endet auch gleichzeitig die Spur", sagte Inu Yasha weiter und trat direkt an den Fluss. "Sie müssen ihn überquert haben."

Sango schaute sich prüfend um. "Tja, dem Anschein nach haben sich diese Männer den falschen Gegner ausgewählt. Diesen Fehler haben sie mit ihren Leben bezahlt."

"Wir sollten sie begraben", meinte Miroku ruhig. "Das waren zwar mit Sicherheit keine Heiligen, aber es wäre dennoch besser. Ist das in Ordnung für Euch, Kagome-sama?"

Die anderen warfen dem Mädchen abwartende Blicke zu. Würde Kagome dem zustimmen, auch wenn sich der Vorsprung von Sesshoumaru dadurch wieder vergrößern könnte?

Nach kurzer Überlegung nickte Kagome aber einverstanden. "Sicher, natürlich."



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  Cerberus
2009-11-09T21:17:04+00:00 09.11.2009 22:17
Einfach ein super Kappi wie immer :333
Diese Spannung, die du da aufbaust und dann noch dieses Gespräch von Kimie und Sesshoumaru-sama das passt einfach alles +.+

Ich glaub ich ach das auch mal so wie Picardie *-*
Dann kannich deine FF immer und immer wieder lesen +.+

Weiter so ;)
LG Chaos_Angel
Von: abgemeldet
2007-09-02T12:59:43+00:00 02.09.2007 14:59
Ja, also ich hätte schon schwer geschluckt, wenn mir jemand gesagt hätte, dass er mich töten wird, über kurz oder lang ^^°
Aber dennoch ist das wirklich eine interessante FF!
Besonders Inuki gefällt mir (auch mein Favo-Name).
Sesshoumaru in seiner Hundegestallt, dann müsste Kimie Herzchen in den Augen bekommen.
Außerdem sieht der Lord auch wirkich nicht gerade sehr gefährlich aus, im Gegensatz zu seinen Krallen.
Wie dem auch sei.
Du bist klasse!
Von: abgemeldet
2007-08-12T21:04:43+00:00 12.08.2007 23:04
Hallo Jenny!
Du hast ein wirkliches Talent zum Schreiben. Ich wollte mir eigentlich deinen Text ausdrucken, damit ich ihn immer lesen kann, allerdings habe ich ein Problem welches aus 342 Seiten besteht ^.^
Vielleicht gehe ich noch in den Copy Shop und drucke mir die gesamte erste Geschichte aus! Wenn dann der zweite Teil auch noch fertig ist, werde ich wohl noch einmal in den Copy Shop gehen müssen.
Uuuh, wieder so viel geschrieben :-P
Du bist wirklich eine talentierte Schreiberin!!!
FAV!
Michi <3
Von:  chaska
2007-02-10T21:34:16+00:00 10.02.2007 22:34
Ein heftiger Kampf. Da haben die Banditen eine tödliche Überraschung erlebt.
Ein interessantes Gespräch. Momentan herrscht zwischen dem Herr der westlichen Länder und seiner menschlichen Begleitung eine Art Waffenstillstnd. Aber ob der noch lange anhält?
bye
chaska
Von:  Galax
2006-11-26T14:06:48+00:00 26.11.2006 15:06
toll ich fand das gespräch hammer das er sich auch mal normal verhalten kann^^
Von: abgemeldet
2005-01-22T22:37:08+00:00 22.01.2005 23:37
Geillllllllllllllllllllllllllllllllllll!
Einfach nur geil.Schreib bitte schnell weiter
Von: abgemeldet
2005-01-22T21:03:01+00:00 22.01.2005 22:03
*Kiara16 rechtgeb*Die FF ist toll1Schreib schnell weiter!*grins*
Von:  Haniel
2005-01-22T12:39:57+00:00 22.01.2005 13:39
mit inuki hast du noch was ganz besonderes vor hab ich recht?? es sei denn du willst uns in die irre führen
Von: abgemeldet
2005-01-21T15:53:20+00:00 21.01.2005 16:53
Super^^
Wann beantwortest du eigentlich mal die Frage, was mit Inuli ist? In welchen Kapitel kommt das? Das ist schon komisch, grade weil Sess ja eingentlich Sohn und Erbe des großen Hundeherrn ist, oder?
An der Stelle wo Kimie meinte, dass Sess sie töten würde...
Beschreibst du eigentlich nie Emotionen? Nicht mal an solchen Stellen?
Mach auf jeden Fall weiter^^
Von: abgemeldet
2005-01-21T13:37:14+00:00 21.01.2005 14:37
Klasse cap!!!! mach weiter so!!!
deine Mondin


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