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Abenteuer im Mittelalter

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huhu! ^-^
So! In diesem Kapitel geht es etwas mehr um Kagome und Inu Yasha. Aber keine Sorge, Sesshoumaru kommt auch darin vor! *smile*
Und ohne noch groß rumzureden, wünsche ich euch nun viel Spaß beim Lesen! ^^
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Gefühlschaos

Das Lagerfeuer war bereits erloschen und die Freunde schliefen auch schon längst. Und auch, wenn Inu Yasha ebenfalls schlief, seine Sinne waren noch hellwach. Immerhin konnte jederzeit ein Dämon auf der Bildfläche erscheinen.

Irgendwann öffnete Inu Yasha aber seine Augen und ließ seinen Blick über seine schlafenden Freunde schweifen. Lange ruhten seine Augen schließlich auf Kagome, die ruhig und friedlich schlief. Wie üblich hatte sich Shippou an sie gekuschelt, doch galt Inu Yashas eigentliches Interesse dem Mädchen. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Lippen. Dann erregte aber etwas anderes die Aufmerksamkeit des Hanyou. Als er seinen Blick zum Himmel wandte, sah er einen Seelenfänger, der eine Seele zwischen seinen Beinen festhielt, über sich hinweg fliegen. Dabei schoss Inu Yasha sofort nur ein Gedanke durch den Kopf: >Aber das heißt doch, dass sie hier in der Nähe sein muss!<

Sofort war er auf den Beinen und folgte dem Seelenfänger, jedoch ohne dabei die anderen aufzuwecken. Das fliegende Wesen flog ruhig über die Wipfel der Bäume hinweg, bis es sich allmählich in Richtung Boden bewegte.

>Da vorne irgendwo!<, dachte Inu Yasha und beschleunigte seine Schritte. Kurz darauf hatte er auch tatsächlich gefunden, wonach, oder besser wen er gesucht hatte. Soeben schwebte auch der Seelenfänger auf die Erde nieder und ließ die Seele, die er bei sich trug wieder frei. Sie schwebte geradewegs auf eine junge Frau, die neben einem Baum stand, zu und verschwand in ihrem Körper. Sie richtete ihren Blick nun auf Inu Yasha.

"Ich habe dich erwartet, Inu Yasha", sagte die Frau ruhig.

Inu Yasha sah sie wie gebannt an. "Du bist es also wirklich… Kikyou."
 

Irgendetwas war komisch. Kagome erwachte mit einem Mal aus ihrem Schlaf. Ihr war, als hätte sie etwas gehört. Als sie ihre Augen öffnete und sich kurz umsah, bemerkte sie, dass Inu Yasha nicht mehr da war.

>Inu Yasha? Wo ist er denn?< Suchend ließ Kagome ihren Blick schweifen. Die anderen schliefen noch immer und schienen nichts sonderbares bemerkt zu haben. Das Mädchen setzte sich langsam auf. >Eigenartig. Warum sollte er einfach so verschwinden?< Während sie sich weiterhin umsah, bemerkte Kagome plötzlich einen Seelenfänger, der über sie hinweg flog. Sofort kam ihr ein Verdacht auf. >Soll das etwa bedeuten, dass...?!<

Und ohne noch weiter darüber nachzudenken, war Kagome aufgesprungen und folgte dem Seelenfänger. Wenn das stimmte, was sie vermutete, dann würde er sie unweigerlich zum richtigen Ziel führen. Allerdings war Kagome bei ihrer Verfolgungsaktion nicht so vorsichtig vorgegangen, wie Inu Yasha, so dass jetzt auch Kimie aus ihrem Schlaf erwachte. Kagome war nämlich sehr knapp an ihrem Kopf vorbeigelaufen, so dass sie ihre Schritte in diesem Moment genau hören konnte. Müde hob Kimie nun den Kopf.

>Was ist denn los...? Hm? Nanu, wo ist denn Inu Yasha geblieben?< Noch aus dem Seitenwinkel bekam sie jetzt auch mit, wie Kagome hinter ein paar Bäumen verschwand. >Kagome? Wo geht sie denn hin?< Verunsichert stand Kimie auf und auch Inuki erwachte nun. Flüsternd wandte sich seine Herrin an ihn: "Inuki, bleib hier und warte."

Der Hund gehorchte und nun machte sich Kimie daran, Kagome zu folgen. Was mochte ihre Cousine dazu verleitet haben, mitten in der Nacht weiter in den Wald zu laufen?

Kimie konnte Kagome zwischen den Bäumen noch sehen und folgte ihr in einigem Abstand. Es schien, als würde Kagome immer in den Himmel schauen, als ob es da etwas gäbe, dem sie folgte. Auch Kimie schaute nun nach oben und entdeckte daraufhin ebenfalls den Seelenfänger, den sie sofort wieder erkannte.

>Schon wieder eines dieser eigenartigen, fliegenden Wesen! Ob das was damit zu tun hat?< Ohne sich aber davon beirren zu lassen, folgte sie weiter ihrer Cousine.

Kagome hatte nicht bemerkt, dass Kimie ihr folgte. Sie konzentrierte sich nur auf den Seelenfänger, der nun langsam in Richtung Boden schwebte.

>Ich muss fast da sein!<, schoss es ihr durch den Kopf und tatsächlich war sie kurz darauf an ihrem Ziel angekommen. Und nun sah sich Kagome in ihrer Vermutung bestätigt. Versteckt hinter einem Baum beobachtete sie nun das, was sich vor ihren Augen abspielte. >Inu Yasha und Kikyou!? Das glaube ich nicht! Wie kommt Kikyou denn hierher? Was macht sie hier überhaupt?<

Kagome bekam mit, wie sich Inu Yasha und Kikyou miteinander unterhielten. Es ging über einige verschiedene Themen, wie etwa um das, was vor fünfzig Jahren mit den beiden war und wie die Situation für die beiden jetzt aussah. Aber es ging auch um etwas anderes.
 

"Du willst dich also Naraku noch immer entgegenstellen?", fragte Inu Yasha und wirkte auch besorgt.

Kikyou nickte entschlossen. "So ist es. Und davon werde ich mich auch nicht abbringen lassen."

Der Hanyou senkte kurz den Blick.

"Kikyou, warum bist du hergekommen?", fragte er schließlich leise. Daraufhin kam die Miko langsam auf ihn zu.

"Inu Yasha, du hast es doch hoffentlich nicht vergessen, oder?", fragte Kikyou mit prüfendem Unterton und sah Inu Yasha ebenso an. Er wusste natürlich genau, was sie meinte. "Dein Leben gehört mir", sprach sie weiter. "Und wenn Naraku der Vergangenheit angehört, dann werde ich es mir nehmen."

"Ich weiß", erwiderte Inu Yasha ruhig. Kikyou wollte mit ihm zusammen sterben und er hatte schon vor einer Weile für sich entschieden, ihr diesen Wunsch zu erfüllen.
 

Hinter ihrem Baum konnte Kagome gut mit anhören, was die beiden beredeten. Sie wusste selbst, dass Inu Yasha seine Entscheidung schon lange für sich gefällt hatte, doch hatte sie auch danach noch immer gehofft, eventuell etwas dagegen unternehmen zu können. Ein Gefühl von Traurigkeit überkam Kagome. Sie wollte nicht, dass es so enden würde.

So sehr in ihre Gedanken vertieft, bemerkte sie nicht, wie sich Kimie ihr nun langsam von hinten näherte. Vorsichtig legte die Ältere ihrer Cousine eine Hand auf die Schulter.

"Kagome? Was ist los?", fragte Kimie leise. Kagome hatte sich sofort umgedreht, nachdem sie die Hand auf ihrer Schulter gespürt hatte. Im ersten Moment doch etwas erschrocken, jetzt aber wieder ruhiger, deutete sie mit einem Blick auf Inu Yasha und Kikyou.

Kimie war sichtlich überrascht, sprach aber dennoch leise weiter: "Das ist doch Inu Yasha! Aber wer ist das Mädchen?"

"Das ist Kikyou", antwortete Kagome ebenso leise. Kimie erinnerte sich nun wieder an ihr Gespräch, das sie zusammen mit ihrer Cousine und Sango geführt hatte.

>Aha. Das ist also Kikyou<, dachte sie und beobachtet nun genau wie Kagome, was weiter passierte. Dabei fielen Kimie auch die Seelenfänger ins Auge, die die ganze Zeit um Inu Yasha und Kikyou herumflogen. >Sie gehören wohl zu ihr... Dann war sie letzte Nacht vielleicht auch in der Nähe gewesen.<
 

Inu Yasha und Kikyou selbst schienen die Anwesenheit der beiden Mädchen nicht zu bemerken. Umso überraschender kam es nun, als die Miko plötzlich ihre Arme um den Hanyou legte.

"Erinnerst du dich noch an unseren Kuss?", fragte Kikyou Inu Yasha, der leicht nickte, ruhig.

"Sicher. Und das könnte ich auch nicht vergessen."
 

"Ich pack 's nicht! Was geht da ab?!", entfuhr es Kimie, jedoch schrie sie es nicht laut heraus. Irgendwie schockierte sie es schon, was sie da sah. Kagome wirkte sehr angespannt, konnte ihren Blick aber nicht abwenden. Auch dann nicht, als sich Kikyou nun langsam Inu Yashas Gesicht näherte.

"Ich liebe dich, Inu Yasha", flüsterte Kikyou. "Und genau deswegen, werde ich dich mit in den Tod nehmen."

Sie schloss ihre Augen und allmählich näherten sich ihre Lippen den seinigen.
 

>Auweia! Das ist ja unglaublich!<, schoss es Kimie durch den Kopf. Sie konnte es nicht fassen, dass Inu Yasha und Kikyou gerade im Begriff waren, sich zu küssen. Es war nicht der bevorstehende Kuss, der sie schockierte, es ging ihr in diesem Moment um Kagome, die sich das ebenfalls mit ansah. Doch scheinbar konnte sie dies nun nicht mehr. Noch bevor es zum Kuss zwischen Inu Yasha und Kikyou kam, machte Kagome plötzlich kehrt und lief blindlings vom Ort des Geschehens davon.

"Kagome!? Kagome, bleib stehen!" Kimie wollte nach der Hand ihrer Cousine greifen, doch sie war bereits fort.

"Kimie!?" Als sie ihren Namen hörte, wandte Kimie sich um und sah nun direkt in Inu Yashas teils überraschtes und teils erschrockenes Gesicht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass man ihn und Kikyou beobachtet hatte. Zum Kuss der beiden war es aber nicht mehr gekommen, denn Sekundenbruchteile davor hatten Kimies Rufe nach Kagome dies verhindert.

Nachdem der erste Schock überstanden war, blickte Inu Yasha in die Richtung, in die Kagome verschwunden war. Leise flüsterte er ihren Namen: "Kagome..."
 

Kimie blieb noch einen Moment auf der Stelle stehen und sah den Hanyou mit undefinierbarem Blick an. Dann machte auch sie kehrt und folgte Kagome. Diese war inzwischen weiter in den Wald gelaufen, jedoch nicht zurück zum Lager. Es schien ihr auch egal zu sein, wo sie sich gerade befand. Sie kämpfte mit den in ihr aufsteigenden Tränen.

>Wie dumm von mir! Ich weiß doch, dass Inu Yasha Kikyou liebt und trotzdem fühle ich mich immer wieder schrecklich, wenn ich die beiden zusammen sehe! Ich bin so dumm!<

"Kagome! Kagome, jetzt bleib doch stehen!" Kagome horchte auf. Das war Kimie, die da nach ihr rief. Aber sie wollte nicht stehen bleiben, sie wollte nur noch weg von hier. Also lief Kagome einfach weiter. Plötzlich spürte sie aber einen Griff um ihr Handgelenk. Natürlich war es Kimie gewesen, die sie festhielt. Sie hatte Kagome schnell eingeholt.

"Lass mich los!", rief Kagome verzweifelt und wollte sich losreißen, doch Kimie hielt sie fest und versuchte, auf ihre Cousine einzureden: "Kagome, beruhige dich wieder! Bitte!"

Nach einem Moment schien es so, als ob Kagome nicht weiter versuchen wollte, wieder wegzulaufen. Allerdings konnte sie die Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Langsam wandte sie ihren Blick zu Kimie um.

"Kimie..." Dann brach es schließlich aus Kagome heraus und sie fiel ihrer Cousine weinend in die Arme. "Kimie!" Kagome hielt sich an Kimie fest und weinte nur noch. Ihr Körper zitterte. Beruhigend strich Kimie ihr über das Haar.

"Beruhige dich, Kagome", redete sie auf die Jüngere ein und versuchte, ihr Trost zu spenden. Allerdings kam sie sich im Moment auch ein wenig hilflos vor. Wie sollte es jetzt weitergehen?
 

"Kagome..." Inu Yasha hatte, auch nachdem Kimie sich entfernt hatte, seine Augen nicht abgewandt. Noch immer schaute er in die Richtung, in der Kagome verschwunden war. Irgendwann konnte er nicht mehr anders und wollte ihr folgen. "Kagome!"

"Inu Yasha!" Kikyous Stimme und ihr Griff um seine Hand ließen den Hanyou in seiner Bewegung inne halten. "Du willst ihr also folgen?", fragte Kikyou mit einem etwas vorwurfsvoll klingenden Unterton. "Liebst du sie also doch mehr als mich?"

"Kikyou, ich..." Inu Yasha wusste nicht so recht, wie er auf diese Frage antworten sollte. Es stimmte zwar, dass er sich vor einiger Zeit dazu entschieden hatte, Kikyou ihren Wunsch zu erfüllen und irgendwann gemeinsam mit ihr zu sterben, aber jetzt kamen doch Zweifel in ihm auf. Kikyou schien das zu ahnen, denn sie ließ seine Hand los und entfernte sich nun langsam wieder von ihm.

"Inu Yasha, ganz egal, was passiert. Dein Leben gehört mir!", sagte sie entschlossen, während die Seelenfänger sich nun um die Miko versammelten und sie schließlich davontrugen. Ebenso geheimnisvoll, wie sie gekommen war, verschwand Kikyou nun wieder.

Inu Yasha hatte ihr bis zuletzt nachgesehen, machte sich gleich darauf aber sofort daran, Kagome zu suchen. Er musste sie finden! Er konnte diese Sache nicht einfach so im Raum stehen lassen.

Inu Yasha fand Kagome und Kimie auch recht schnell. Sie zu finden, war für ihn kein Problem gewesen. Was er aber jetzt sah, bereitete ihm ein mulmiges Gefühl. Er sah wie Kagome sich an Kimie festhielt und weinte. Die beiden Mädchen bemerkten den Hanyou nicht, der sich hinter einem Baum versteckt hielt. Irgendwann schien Inu Yasha aber zu ahnen, dass er Kagome im Moment wohl besser nicht gegenübertreten sollte.

>Es tut mir Leid, Kagome.<, dachte er traurig. Und mit diesem Gedanken wandte er sich schließlich ab.
 

Keiner der Freunde hätte in diesem Moment wohl daran gedacht, dass sich nicht unweit von ihnen außerhalb des Waldes noch immer Sesshoumaru mit seiner Gruppe aufhielt.

Mittlerweile war der nächste Morgen angebrochen und der Youkai hatte, zum Erstaunen von Jaken und Rin, noch nicht die Anweisung gegeben, weiter zu ziehen. Allerdings war Sesshoumaru für diesen Moment mal wieder abwesend, er hatte jedoch das Bündel zurückgelassen, was er neuerdings immer bei sich trug. Und eben dieses Bündel, was jetzt an einem Stein lehnte, ließ Jaken nicht mehr los. Immer wieder schaute er neugierig zu diesem hinüber und grübelte vor sich hin.

>Ich will das jetzt wissen! Was befindet sich in diesem Bündel?< Schließlich lief Jaken direkt darauf zu. Er schaute sich noch einmal verstohlen um, und als er der Meinung war, dass ihn niemand beobachtete, machte er sich daran, den Knoten der Schnur, mit der das Bündel zugeschnürt war, zu öffnen.

"Was machst du da, Jaken-sama?"

Der Krötendämon schreckte wie vom Blitz getroffen hoch und drehte sich panisch um. "Äh... Rin?!" Als er aber nur das kleine Mädchen vor sich stehen sah, atmete Jaken erleichtert auf. Kurz darauf warf er Rin aber einen tadelnden Blick zu. "Sag mal, musst du dich so hinterhältig anschleichen?"

"Tut mir Leid", entschuldigte sich Rin mit einem Lächeln. "Aber was hast du denn nun gemacht, Jaken-sama?"

"Äh... Nichts Besonderes!", winkte Jaken sofort ab, doch als Rin nun das Bündel hinter ihm liegen sah, kam ihr ein Verdacht.

"Du wolltest doch nicht ohne die Erlaubnis von Sesshoumaru-sama da reinschauen, oder?", fragte sie ungläubig.

Jaken zuckte kurz vermeintlich gleichgültig mit den Schultern. "Ist da was bei? Gegen einen kurzen Blick ist doch nichts einzuwenden."

"Aber Sesshoumaru-sama wird..."

"Du musst es ihm ja nicht verraten!", unterbrach der Krötendämon das Mädchen hastig.

Rin blieb noch einen Moment bei ihm stehen, und wandte sich dann wieder zum Gehen um. "Dann gehe ich lieber wieder zu Ah-Un zurück." Und mit diesen Worten verschwand das kleine Mädchen wieder. Jaken sah ihr noch kurz nach, dann wandte er sich wieder dem Bündel zu. Ungeduldig zupfte er an dem Knoten der Schnur herum.

"Dieser blöde Knoten sitzt aber wirklich verdammt fest! Wie soll ich den denn bitte...?" Jaken schwieg abrupt als er einen Schatten wahrnahm, der sich über ihn gelegt hatte. "Hm? Bist du das, Rin? Ich dachte, du wolltest zu Ah-Un gehen", sagte Jaken, ohne sich aber umzudrehen. Er erhielt allerdings keine Antwort, was ihn doch etwas irritierte. Er drehte sich schließlich um. "Rin? Was ist mit dir? Hast du...? Äh..."

Doch weiter kam der Krötendämon nicht mehr, denn ihm blieben die Worte im Hals stecken. Dafür wurde er nun wohl mit dem kühlsten Blick bedacht, den er je abbekommen hatte. Sofort warf Jaken sich auf die Knie.

"Uaah! Sesshoumaru-sama! Ihr dürft das jetzt auf keinen Fall falsch verstehen! Ich wollte doch nur... Also, eigentlich meine ich... Ich wollte... Äh..." Aber was sollte Jaken Sesshoumaru sagen? Sich so auf die Schnelle eine Ausrede einfallen zu lassen, gestaltete sich nun doch als etwas schwierig. Ängstlich und verunsichert schaute Jaken zu Sesshoumaru hinauf, der sich aber nur wortlos nach dem Bündel beugte und es aufhob.

"Vergebt mir bitte meine Unverfrorenheit...", bat Jaken den Youkai weiter und senkte demütig den Blick. Sesshoumaru aber verlor kein Wort wegen dieser Sache und wandte sich nun ab. Etwas von der Gruppe entfernt ließ er sich neben einem Baum nieder. Anscheinend wollte er noch immer nicht weiterziehen. Rin schien das nicht zu stören. Sie blieb gerne noch eine Weile auf dieser schönen Wiese und Ah-Un konnte hier so herrlich grasen. Jaken aber blieb noch immer wie versteinert auf der Stelle sitzen und warf einen unsicheren Blick zu Sesshoumaru.

"Ich glaube, ich gehe Sesshoumaru-sama erstmal eine Weile aus dem Weg...", murmelte er in sich hinein.
 

Kagome und Kimie waren in der Nacht noch zu den anderen zurückgekehrt. Diese waren auch wach gewesen. Nachdem Shippou bemerkt hatte, dass Kagome plötzlich nicht mehr da war, und da auch Inu Yasha und Kimie weg waren, hatte der kleine Kitsune Miroku und Sango ebenfalls geweckt. Natürlich wollten alle wissen, warum Kagome so aufgelöst war. Nachdem sie sich das Einverständnis von ihrer Cousine eingeholt hatte, erzählte Kimie kurz, was sich abgespielt hatte. Shippou, Sango und Miroku verstanden nun, wollten Kagome aber nicht mit nervenden Fragen belästigen und ließen sie daher in Ruhe. Allerdings war Inu Yasha während der Nacht nicht mehr zu den Freunden zurückgekehrt. Erst am Morgen hatte er sich wieder blicken lassen. Kagome war aber nicht dazu in der Lage gewesen, ihm in die Augen zu schauen. Inu Yasha selbst vermochte sich nicht zu den Geschehnissen der vergangenen Nacht zu äußern. Was die anderen im Moment wohl darüber dachten, konnte er ebenfalls nicht erahnen. Also zog sich der Hanyou für eine Weile zurück. Die Gruppe setzte daher ihren Weg auch nicht fort. Fraglich war auch, ob Kagome sie überhaupt weiter begleiten würde. Inu Yasha konnte sich sehr gut vorstellen, dass sie wieder in die Neuzeit zurückkehren würde und das hätte er auch verstanden. Nachdenklich saß er nun auf einem Baum und grübelte vor sich hin.

"Hallo, Inu Yasha!"

Der plötzliche Ruf nach seinem Namen ließ Inu Yasha aufhorchen und er schaute von seinem erhöhten Aussichtspunkt hinab.

"Kimie?" In der Tat war er überrascht gewesen. Er hätte nicht erwartet, dass Kimie, die von Inuki begleitet wurde, ihn aufsuchen würde. Oder war das eher Zufall gewesen?

"Was machst du denn da oben?", fragte Kimie weiter. Inu Yasha wandte seinen Blick kurz ab.

"Nichts", antwortete er leise. "Nur ein wenig nachdenken." Doch eine Frage, die ihn sehr beschäftigte, ließ ihn nicht los, und so fragte er Kimie nach einem Moment zögerlich: "Wie... geht es Kagome?"

"Na ja, sie soll es ihr schon gehen?", erwiderte Kimie, wenngleich es nicht böswillig klang. Vielmehr machte sie sich Sorgen, was auch verständlich war.

"Wo ist sie jetzt?", fragte Inu Yasha weiter.

"Sie ist mit Sango und Kirara ein paar Kräuter sammeln gegangen. Sie meinte, das würde sie ein wenig ablenken."

Inu Yasha senkte den Blick. Er fühlte sich gar nicht gut, aber wie musste sich Kagome dann erst fühlen? Er wusste beim besten Willen nicht, was er nun am besten tun konnte.

Kimie beobachtete den Hanyou eine Weile. Sie sah, dass er sich nicht wohl in seiner Haut fühlte. Schließlich sprach sie ihn erneut an: "Inu Yasha, ich will mich ja nicht einmischen und es geht mich ja auch eigentlich nichts an, aber was ist nun wirklich zwischen Kikyou und dir? Kagome hat mir zwar ein paar Sachen erzählt, dass ihr beide früher mal zusammen ward und so, aber dennoch würde ich gerne noch etwas wissen."

Inu Yasha hatte schon mit so was in der Art gerechnet, äußerte sich aber nicht dazu.

"Stimmt es, dass Kikyou eigentlich tot ist?", fragte Kimie ruhig weiter, woraufhin der Hanyou einmal nickte.

"Sie starb vor fünfzig Jahren."

Also war dies wirklich wahr. Kimie hatte Kagome zwar geglaubt, als sie das von ihr gehört hatte, wollte nun aber noch einmal eine Bestätigung dafür, die sie auch bekommen hatte. Kimie überlegte kurz und meinte dann: "Inu Yasha, nichts gegen deine Gefühle, aber das finde ich doch ein wenig fremd."

Inu Yasha sah sie etwas irritiert an. "Wie meinst du das?"

"Die Sache sieht ja wohl so aus: Kikyou ist tot und Kagome lebt. Nachdem, was ich gestern Nacht mitbekommen habe, willst du dem Anschein nach irgendwann mit Kikyou zusammen sterben, weil sie es so will. Aber ist das wirklich auch dein Wunsch? Folgst du nicht einem Trugbild, wenn du dir das einredest?"

Inu Yasha glaubte zuerst, sich gründlich verhört zu haben. Dass Kimie ihm so direkt sagen würde, was sie von der ganzen Sache hielt, hätte er jetzt bestimmt nicht erwartet. Zugleich wurde er aber auch ein wenig wütend. Er sprang nun von dem Baum und landete direkt vor dem Mädchen.

"Was verstehst du denn schon davon?!", fragte er Kimie schroff. "Du hast doch überhaupt keine Ahnung!"

Kimie aber blieb ruhig.

"Vielleicht hast du ja Recht", erwiderte sie. "Ich weiß nicht genug über dich und Kikyou, als dass ich mir ein Urteil erlauben könnte. Aber darum geht es mir auch nicht, es geht mir um Kagome. Und zu sehen, wie sie sich wegen dieser Sache quält, behagt mir gar nicht."

Abrupt wich Inu Yashas Wut. In diesem Sinne konnte er Kimie gut verstehen und er konnte sich nun auch erklären, weshalb sie ihn so direkt angesprochen hatte. Natürlich machte sie sich um Kagome Sorgen, sie war immerhin ihre jüngere Cousine.

"Ich verlange nicht von dir, dass du deine Entscheidung änderst", sprach Kimie kurz darauf weiter. "Aber tu mir bitte den Gefallen und versuch, dich wieder mit Kagome zu vertragen. Ich glaube, das wünscht sie sich auch, auch wenn sie es momentan nicht so zeigt."

Inu Yasha wirkte aber unentschlossen. War das wirklich so? Er hatte vielmehr das Gefühl, als wollte Kagome ihn am liebsten nicht mehr wieder sehen.

Nachdenklich senkte er den Blick, schaute aber sofort wieder auf, als Kimie weiter sprach: "Und außerdem, wenn Kagome dir im Gegensatz zu Kikyou wirklich nicht so viel bedeuten würde, dann wärst du doch wohl auch nicht so eifersüchtig auf Kouga, oder irre ich mich da?"

Inu Yasha sah das Mädchen völlig perplex an.

"Aber das... das hat damit doch überhaupt nichts zu tun!", widersprach er entschieden, errötete aber leicht, als Kimie prüfend fragte: "Wirklich nicht?"

"Ähm... Also, ich..." Inu Yasha fühlte sich total überrumpelt. Was sollte er darauf denn antworten?

Aber Kimie schien auch nicht auf eine Antwort gewartet zu haben. Lässig ging sie nun an ihm vorbei, wandte sich aber im Vorbeigehen noch einmal an den Hanyou: "Denk mal in Ruhe darüber nach, Inu-chan."

"Inu-chan?!" Inu Yasha starrte das Mädchen völlig irritiert an, doch Kimie ging nun nur mit einem leichten Lächeln auf den Lippen davon. Er selbst blieb mit Inuki zurück.

"Hey, Inuki! Sag mal, verhalte ich mich wirklich so verkehrt?", fragte Inu Yasha den Mischling nach einer Weile und warf ihm einen etwas überfragten Blick zu.

Inuki legte den Kopf etwas schief und beäugte den Hanyou aufmerksam. Dieser kratzte sich kurz am Kopf.

"Inu-chan?", wiederholte er murmelnd. "Na, hoffentlich wird das nicht zur Gewohnheit..." Daraufhin stupste Inuki ihn mit dem Kopf an. Inu Yasha lächelte leicht und streichelte den Kopf des Hundes. "Hast ja Recht, Inuki. Ich muss mich jetzt wirklich um wichtigere Dinge kümmern."
 

Kimie ging ein wenig durch den Wald, achtete aber darauf, dass sie noch den Weg zum Lager zurückfinden würde.

"Inu Yasha ist ja eigentlich ein netter Kerl. Ich glaube nicht, dass er Kagome absichtlich verletzen würde, aber irgendwie scheint das mit den beiden nicht klappen zu wollen", sagte sie zu sich selbst und seufzte leise. Sie hoffte, dass das mit Inu Yasha und Kagome doch noch was werden würde. Irgendwie passten die beiden zusammen, wie sie fand.

Ein eigenartiges Summen über ihrem Kopf ließ Kimie aber mit einem Mal in ihrer Bewegung inne halten.

"Hm? Eine Biene?", fragte sie sich irritiert und schaute nach oben.

"Uaah! Eine Riesenbiene!", entfuhr es ihr daraufhin und tatsächlich kreiste jetzt ein ziemlich großes Insekt über ihrem Kopf. Sehr Vertrauen erweckend sah es auch nicht gerade aus. Als es nun genau auf Kimie zusteuerte, schlug diese kurz mit der Hand nach dem Insekt. "Schwirr ab, du Vieh!", schimpfte Kimie genervt, woraufhin das fliegende Etwas auch tatsächlich den Rückzug antrat. Das Mädchen sah dem Insekt etwas irritiert nach. "Du meine Güte! Bin mal gespannt, was hier noch so alles auf einen wartet." Daraufhin entschied sie für sich, dass sie sich besser wieder auf den Rückweg machen sollte, als sie ihren Weg aber versperrt vorfand. "Huch!" Plötzlich stand Kimie einer Frau in Kimono gegenüber und das kam ihr doch reichlich eigenartig vor. >Wer ist das jetzt wieder?<
 

Währenddessen befand sich Sesshoumaru mit seiner Gruppe noch immer am Rande dieses Waldes. Ah-Un graste friedlich auf der Wiese, fröhlich beobachtet von Rin, und Jaken saß noch immer auf der selben Stelle und schien sich gar nicht zu trauen, sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen.

>Ob Sesshoumaru-sama noch wütend auf mich ist?<, fragte sich Jaken unsicher mit einem Blick zu seinem Herrn. >Irgendwie weiß ich momentan nie, woran ich eigentlich bin...<

Sesshoumaru saß noch immer unter einem Baum. Es war eigenartig, aber irgendwie ging ihm die Situation im Wald nicht mehr aus dem Kopf. Er hätte den Kampf gegen Inu Yasha ohne weiteres fortführen und ihn erledigen können, aber er hatte es nicht getan. Doch er hatte es nicht getan, weil er auf ungewöhnliche Art und Weise daran gehindert wurde.

>Das ist doch lächerlich!<, dachte Sesshoumaru nach einer Weile, konnte seine Gedanken aber dennoch nicht beiseite schieben. Sein Blick fiel nun auf das Bündel, was neben ihm im Gras lag. Auch darüber machte er sich so seine Gedanken.

"Hm!" Während seine Augen noch darauf ruhten, drang Sesshoumaru plötzlich ein Geruch in die Nase. Er richtete sich auf und schaute zum Wald hinüber.

"Hm? Sesshoumaru-sama, was habt Ihr denn?", rief Jaken dem Youkai zu, woraufhin auch Rin sich neugierig umwandte. Sesshoumarus Blick war noch immer aufmerksam auf den Wald gerichtet.

>Sie ist es wieder! Aber da ist auch ein anderer Geruch. Und an den erinnere ich mich gut.< Sofort griff sich Sesshoumaru nun das Bündel, welches noch auf dem Boden gelegen hatte und verschwand damit mit schnellen Schritten in Richtung Wald.

"Mein Herr! Wo geht Ihr hin?", rief ihm Jaken völlig überrumpelt hinterher, erhielt aber keine Antwort. Auch Rin wirkte irritiert.

"Was hat Sesshoumaru-sama denn plötzlich?", fragte sie sich nachdenklich.
 

Inu Yasha hatte noch eine Weile über das Gespräch mit Kimie nachgedacht und sich schließlich dazu durchgerungen, wieder zu den anderen zurückzugehen und mit Kagome zu sprechen. Er wurde von Inuki begleitet.

Wieder bei den anderen angekommen, war Miroku der Erste, der den Hanyou bemerkte. "Inu Yasha, da bist du ja wieder!"

Auch die anderen wandten ihre Blicke nun zu Inu Yasha um, sagten aber erstmal nichts. Kagome schaute nur zögerlich in seine Augen. Beide wollten unbedingt miteinander reden, das konnten sie sich gegenseitig ansehen. Die anderen schienen das zu ahnen und wollten sich auch schon zurückziehen.

Inu Yasha sah Kagome an und ergriff dann das Wort: "Kagome, ich..."

"Hey! Seht mal da!", unterbrach Shippou aber plötzlich das Gespräch, noch bevor es überhaupt angefangen hatte, und deutete aufgeregt in den Himmel hinauf. Abrupt schauten auch die anderen nach oben. Zahlreiche große Insekten flogen über den Wipfeln der Bäume hinweg. Inu Yasha und den anderen war sofort klar, was das zu bedeuten hatte.

"Aber das sind doch...!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cerberus
2009-11-11T20:46:18+00:00 11.11.2009 21:46
Das Kappi war .... ja wie war es denn?
Geil x.x

Diese Dramatik mit Kagomes und Inuyashas Situation hast du super beschrieben *-*
Und das Ende macht richtig Lust auf mehr :33

Prima Kappi ^.^
LG deine Chaos_Angel
Von: abgemeldet
2007-09-02T18:41:11+00:00 02.09.2007 20:41
Oh, mein Lieblingsbösewicht, Naraku!
Er ist mit Abstand der Bösewicht mit der abstraktesten Moralvorstellung, die es gibt.
Aber dennoch, das Kapi ist unheimlich gut gerate!
Inu könnte man schlagen für seine Beschränktheit!
Was jetzt passiert, bin ich sehr gespannt!

Also, jetzt geht die Party richtig los ;)

Greez
Von:  Haniel
2005-02-04T13:09:21+00:00 04.02.2005 14:09
das nächste kapi wird sicher spannend, schreib ganz, ganz schell weiter ja??
Von:  kairi-san
2005-02-03T18:56:28+00:00 03.02.2005 19:56
wenn man erst eimal damit anfängt deine fanfics zu lesen ,kann man gar nicht mehr aufhören!
das nächste kapitel wird sicher spannend!^^
schreib bitte schnell weiter!!!*smile*
kairi-san
Von: abgemeldet
2005-02-03T18:04:00+00:00 03.02.2005 19:04
Das ist ja soooo GEMEIIIINNNN!!!!!!!!!!!!!!! An so einer stelle einfach aufzuhören!!!
Du musst ganz schnell weiter schreiben!! Was passiert nun mit Kimie!?
Mach also schnell weiter!!
Deine Mondin
Von: abgemeldet
2005-02-03T17:33:27+00:00 03.02.2005 18:33
Ups.
Hach Menno. Hätt mich ja jetzt doch interessiert, was in dem Bündel war. Warum hat Sess nicht ein bisschen später auftauchen können? Oder warum kann Jaken nicht ein bisschen geschickter in so was sein? =P
Das mit Kikyo kennt man ja...
Und jetzt kommt noch Naraku. Na Danke auch. Aber wenn er Kimie angreift und Sess mitmischt, dann wirds interessant^^
Also mach schön weiter!
Von: abgemeldet
2005-02-03T15:49:53+00:00 03.02.2005 16:49
Du schribst echt toll!Das kapitel ist super!!!Schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2005-02-03T09:14:09+00:00 03.02.2005 10:14
Och man gerade wo es so spannend wurde! ich möchte doch wissen wie es weitergeht! mach weiter so du schreibst echt tolle chappies ich freu mich immer wenn ich eins lesen kann!
Bis dann
Rin


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